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Mr. 231. 27. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste. Folgende Lokale haben den Inhaber gewechselt und stehen uns nach wie vor zur Verfügung: Sechster Streis. Naders Vereinshaus, Rösliner Str. 17, Inhaber A. Spychala. Ferner Mila- Sale, Schönhauser Allee 180, Inhaber Karl Elener. Familien heim, Stolonieftr. 147, Jnhaber Wilhelm Wende. Jungfernheide­Schlößchen, Seestr. 71, Inhaber H. Gehrke. Schönhauser Allee 184a, Inhaber Mag Rath. Auf Anfragen teilen wir mit, daß das Lokal Karl Schrader­Säle, Malplaquet- und Liebenwalder Straßen- Ede nach wie vor gesperrt ist, die Restaurationsräume von Vinzenz Czerny im jelben Hause stehen mit dem Saalbesitzer nicht in Verbindung. Bierter Kreis. Die Konkordia Säle, Andreas­straße 64, Inhaber M. Wendt und A. Schüße, stehen uns zu den altbekannten Bedingungen zur Verfügung.

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Den Besuchern der Mariendorfer Kirchhöfe wird außer den in der Lokalliste verzeichneten Lokalen das Restaurant August Fehlberg, Eisenacher Str. 11( gegenüber dem Kreuz- Kirchhof), empfohlen.

In Südende sind die Lokale von Dahle und Schultheß nach wie vor gesperrt und daher streng zu meiden. Das Etablissement Tiergartenhof steht uns zu den üblichen Bedingungen für alle Veranstaltungen zur Verfügung.

Sonntag, 2. Oktober 1910.

So schlugen sie Lehmann den Schädel ein. Nächsten Tags berichtete das liberale Blatt über banteus. werte Umsicht und Tatkraft der Polizei".

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" Ja, gibt es denn gar feinen Schutz gegen solche Rowdys?!... " Tsch..." sagt sein Nachbar zur Rechten, das sind ja ??" -

-Kriminalbeamte!"

Die psychiatrische Woche.

einhieben. Man ist es ja von diesen nichtuniformierten Gentlemans längst gewöhnt, daß sie auf Schleichwegen sich am wohlsten fühlen und in der Wahl ihrer Mittel nicht skrupellos sind. In der vergangenen Woche haben sie sich selbst übertroffen. Wohl noch niemals zuvor hat die Gummi- Wir fahren durch die Turmstraße; die Elektrische" ist dicht fnüppelfohorte der Polizei so rücksichtslos gewütet wie in den befegt. Wir fahren langsam; vor uns wird eine Attacke. ge­Moabiter Sturmtagen. Als direkt verwerflich muß es be- ritten. Mir gegenüber fist ein Herr- ein Fremder anscheinend der zeichnet werden, daß die polizeiliche Oberleitung, außer dem in der Hauptsache ganz überflüssigen kolossalen Aufgebot sieht sich nervös um... zupft an seinem Bart... ist sichtlich er Uniformierter auch noch Hunderte von Kriminalbeamten regt, empört... heranzog, die den Tumultuanten in den Rücken fallen sollten. Blöglich taucht vor dem Wagen ein Menschenhaufe auf... Tatsächlich war immer gleich da der Teufel los, wo sich die Pistolen, Stöde, Gummiknüppel... Brüllen, Johlen... der Haufe Gentlemans blicken ließen. Bei ihrer großen Anzahl war es fällt über eine Gruppe Leute her, die auf die Straßenbahn warten. Der Herr mir gegenüber ist aufgesprungen. Er ist hochrot.. Er möglich, immer rechtzeitig den Kriminalvogel an gewissen Federn zu erkennen. So mischten sie sich, meist in Gruppen ballt die Fäuste. von zwei oder drei Mann, unter harmlose Passanten und suchten nach einer Gelegenheit, um einschreiten" zu können. Irgendein unvorsichtiges Wort, ein überlauter Ruf oder ein doch-" polizeiwidriger Pfiff genügte dann schon, um plötzlich den Gummifnüppel unter dem Rock hervorkommen und auf dem Rücken selbst von Greisen, Frauen und Kindern tanzen zu lassen. Bu spät erkannte man, daß der Wolf im Schafspelz Spandau. Auf wiederholte Anfragen teilen wir mit, daß das in die Herde eingebrochen war, und da die Tapfern in Die deutsche Reichshauptstadt hat von heute ab sechs Tage lang Lotal Lindengarten, Hafenfelde( Inh. Frizz Mierke) nach wenigen Sekunden auch Uniformierte zur Unterstützung mit wie vor gesperrt ift. Ferner weisen wir darauf hin, daß uns das blanker Waffe herbeiholten, war der Zwed, eine Kraftprobe das Bergnügen, in ihren Mauern mehr als ein halbes Tausend Lokal Pichelsdorfer Garten( nh. Großmann) nicht zur zu zeigen, erreicht. Es ist beobachtet worden, daß solche Gäste zu beherbergen, denen man sonst gewöhnlich gern aus dem Wege geht. Aus allen zivilisierten Ländern sind Jrrenärzte ein Ländern sind Irrenärzte ein­tober wieder eröffnet. Wir machen heute schon darauf aufmerksam, nünftigeren uniformierten Beamten halbwegs zur Bu- im preußischen Abgeordnetenhause vom 3. bis 7. Oftober teilzu Das Lokal von Seits, Schüßenstraße, wird am 1. Dr. Gentlemans wie Wahnsinnige sich gebärdeten und von bergetroffen, um am vierten internationalen psychiatrischen Kongreß daß das Lokal der organisierten Arbeiterschaft nicht zur Verfügung rechnungsfähigkeit zurückgebracht werden mußten. Gegen nehmen. Unser Standpunkt in der Jrrenfrage ist bekannt und diese Spione in der eigenen Mitte waren oft felbst die an- genau präzisiert. In der Stadtverordnetenversammlung war die steht und ersuchen um strenge Beachtung der Lokallifte. Die Lokalfommission. ständigsten, friedliebendsten Bassanten nahezu machtlos. Auch sozialdemokratische Fraktion bei jedem Magistratsantrage, der den in zahlreiche Restaurationslokale gingen die Kriminals zu- Bau neuer Jrrenanstalten und eine rationellere Jrrenpflege be nächst unerkannt hinein, baldowerten die Stimmung aus, awedte, stets in der Front und zum Bewilligen bereit. Wir sind entfernten sich und kamen plößlich mit bewaffneter Macht die allerlegten, die es verkennen, daß in einer Zeit, in der durch wieder, um ihr Mütchen zu fühlen. Wozu das alles? Sind schwerste soziale Mißstände der Ausbreitung von Geisteskrank­das keine Provokationen, wenn in Restaurationslokalen oder heiten aller Arten ein festerer Wucherboden geschaffen ist, auch für auf der Straße über das Schredensregiment der Polizei die Unterbringung und Pflege von Geistestranten mit allen zu debattiert wird? Vor allem sind es in den von der Polizei Gebote stehenden Mitteln gesorgt werden muß. Ebenso energisch belagerten Straßen des westlichsten Moabiter Viertels fast wendeten wir uns andererseits seit Jahren gegen die namentlich stets die Gentlemans gewesen, die die Kommando führten, in neuerer Zeit immer offener und dreister hervortretenden Be­zum Sturm auf einzelne Häuser hezten und alles nieder- strebungen, das moderne Irrenhaus auf Schleichwegen oder gar fnüppelten, was ihnen unter die Finger kam. Wo es der mit brutaler Gewalt zur besseren Durchsetzung reaktionärster Polizei gelang, in Häuser und Wohnungen einzudringen, Sonderinteressen in Anspruch zu nehmen und den Machthabern un waren die Knüppelmänner stets die Aufgeregtesten und Wilde- bequem gewordene Personen, die allzuviel wissen oder sten. Es fehlten nur noch die blutrünstigen Polizeihunde, die allzu laut die Wahrheit sagen, im Irrenhause vers man aus guten Gründen zu Hause gelassen hatte. Zuletzt schwinden zu lassen. Man darf dafür nicht die Gesamtheit der har man in Moabit nirgends mehr sicher vor polizeilichen Irrenärzte verantwortlich machen. Es gibt zweifellos noch ver­Spähern und Aushorchern, nicht mal im Straßenbahnwagen trauenswürdige Psychiater.

Erster Wahlkreis. Sonntag, den 9. Oktober, nachmittags 4 Uhr: Urania - Vorstellung. Zur Aufführung gelangt:" Der Vierwald­ stätter See und der Gotthard". Billette an den bekannten Stellen und beim Kassierer Bolzmann, Mittenwalder Straße 39.

Dritter Wahlkreis. Heute, Sonntag, abends 6% Uhr, findet im Gewerkschaftshaus( großer Saal) eine Versammlung statt. Genosse Udo spricht über: Wilhelm II. als Erzieher." Nach der Versammlung: Gemütliches Beisammensein. Entree inkl. Garde­robe 20 Pf. Herren, welche am Tanz teilnehmen, zahlen 30 Pf. Sozialdemokratischer Wahlverein, Kreis Niederbarnim . Sonntag, den 2. Oftober, vormittags 10 Uhr: Kreis- Generalversammlung

nach.

in Rummelsburg , Café Bellevue, Hauptstr. 2. Tagesordnung:

1. Bericht vom Internationalen Kongreß. 2. Bericht vom Parteitag in Magdeburg .. 3. Vereinsangelegenheiten.

Bur Teilnahme sind verpflichtet: die Delegierten, Bezirks­Teiter und der gesamte Kreisvorstand. Parteimitglieder, die den Verhandlungen als Gäste bei wohnen wollen, haben als Legitimation ihr Mitgliedsbuch vor­zuzeigen. Der Kreisvorstand.

Charlottenburg . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet am Dienstag, den 4. Oktober, abends 8% Uhr, im großen Saale des Voltshauses statt. Es steht eine sehr wichtige Tages­ordnung zur Beratung. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

Wilmersdorf - Halenfee. Dienstag abend, pünktlich Uhr, findet im Gesellschaftshause, Wilhelmsaue 112, die General bersammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung stehen: Quartalsabrechnung sowie Stellungnahme zu den Stadtverordnetenwahlen.

Treptow - Baumschulenweg. Mittwoch, den 5. Oktober, abends 8 Uhr, bei Speer, Baumschulenstr. 78: Mitgliederver= jammlung für beide Ortsteile. Tagesordnung: Bericht vom Parteitag: Referent: Reichstagsabgeordneter Fri 8ube i I. Morgen( Montag) abend 7% Uhr: Handzettelverbreitung von den Bezirkslokalen aus.

Johannisthal . Dienstag, den 4. Oftober, abends Uhr, findet bei Schulz, Friedrichstr. 10, die Mitgliederversammlung statt. Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mitglieder; 2. Berichterstattung vom Parteitag, Referent: Genosse Wenzel; 3. Diskussion; 4. Partei­angelegenheiten und Verschiedenes. Der Vorstand. Boghagen- Rummelsburg. Dienstag, den 4. Oktober, abends

und in der Bedürfnisanstalt. Die Ehrenmänner ohne Nach dem Programm des jebigen psychiatrischen Kongresses Uniform fühlten sich als Herren der Straße und halfen fönnte man Beratungen von hervorragendem Werte für die All­redlich, die Unsicherheit und die Erregung der Moabiter gemeinheit erwarten. Wir glauben es ganz gern, daß viele der Einwohner fünstlich in die Höhe zu treiben. Die massenhaft Herren das gutgemeinte Bestreben haben, die Lage der wirklich zu erwartenden Strafprozesse werden ja wohl noch reichlich Geistestranten zu beffern. Tatsächlich ist in dieser Beziehung wäh Gelegenheit geben, diese Gentlemans vom Aleranderplaß rend der letzten Jahrzehnte manches Erfprießliche geleistet worden. mit den Scheinwerfern der öffentlichen Kritik zu beleuchten. Aber darauf allein kommt es nicht an. Biel wichtiger ist es, die Verschleppung geistesklarer oder doch nur minimal geistig ange­tränkelter Menschen nach dem Irrenhause und die systematische Moabiter Bilderbogen. Büchtung von Geistestranten" zu unterbinden. Das kann nur Viel bemerkt wurde im Moabiter Polizeiheer ein Geheimer", geschehen durch ein Reichs Jrrengeset ohne alle und der fich durch große Tapferkeit hervortat. Er focht in den vordersten jede Sintertüren und durch Verweisung der macht. Reihen, schien über Riesenkräfte zu verfügen und schlug alles turz geschwollenen Autoritätenclique in ihre Schranken. Die Jrrenärzte und flein, was ihm in den Weg kam. In den zwei Tagen seines haben oft genug emphatisch erklärt, daß sie selbst zur Beseitigung Moabiter Dienstes erwarb er sich durch sein mustergültiges Ver- von Irrenhausmißständen nichts sehnlicher wünschen als ein solches halten die ungeteilte Bewunderung aller Kollegen und Vor- Reichsgesetz. Im trasfesten Widerspruch dazu steht es, daß die Korona der bekanntesten Anstaltsdirettoren, als gesetzten..

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Am dritten Tage ereignete fich leider ein bebauerlicher Zwischen- fie reformieren sollte und konnte, der Regierung gegen. fall. Nachdem soeben eine Straße gefäubert und Ruhe eingetreten über auf eine Anfrage hin die Notwendigkeit der var, stürzte fich der Geheime" plöglich mit erhobenem Knüppel auf reichsgeseblichen Regelung der Jrrenfrage ver. feine Kollegen und streckte zwei von ihnen mit wuchtigen Sieben neint hat! Das spricht Bände und beweist, daß die Herrschaften Ein hinzueilender Polizeileutnant erhielt so schwere im alten Fahrwasser wirtschaften wollen, um ihre eigene Macht und zu Boden. Verlegungen, daß er genötigt war, das Krankenhaus auf die Macht ihrer Drahtzieher zu stärken. Solange man im psychia trischen Lager nicht den Mut und die Ehrlichkeit hat, sich dem Gefeß zusuchen.... au beugen und Recht vor Macht gehen zu lassen, wird auch aus zehn psychiatrischen Kongressen nichts weiter herauskommen als talmi. wissenschaftlicher Formeltram und engherzigster Schablonismus in Verbindung mit einer tiefen Verbeugung vor der reaktionären

Nachdem die umstehenden Beamten ihren ersten Schrecken überwunden hatten, warfen sie sich über den Geheimen", fesselten ihn und führten ihn zur Wache.

Dort erwies sich, daß er tobsüchtig war.

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Erfreulicherweise war es tein, Geheimer", sondern ein Ent. Gevatterschaft. 8 Uhr: Mitgliederversammlung des Wahlvereins im Café fprungener aus Herzberge. 9llevue", Hauptstr. 2. Bericht von der Provinzialkonferenz; Be­rht vom Parteitag; interne Angelegenheiten.

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Die Ausstellung zur Fürsorge für Geistes.

Die nächtlicherweile in die Wohnung des Arbeiters Müller ein- trante im Abgeordnetenhause, welche bequeme Gelegenheit gibt, Die Bezirksleitung. bringenden Schutzleuze Kampfbahn und Klinge überraschten den den Betrieb in der modernen Jrrenanstalt tennen zu lernen, wird Friedrichshagen . Am Dienstag, den 4. Oktober, abends Wohnungsinhaber vor seinem Bette stehend mit einem gewissen für jedermann vom 3. bis 10. Oftober von 10 bis 5 Uhr geöffnet 84 Uhr, beginnt im Schultheiß - Restaurant, Friedrichstr. 74, der ortragsturfus. Genosse Mar Grunwald spricht über: zur Hälfte gefüllten Gefäß in der Hand. Der ganzen Sachlage sein. Abends finden populäre Vorträge durch bekannte Psychiater, rundbegriffe der theoretischen Volkswirt nach war mit an Gewißheit grenzender Wahrscheinlichkeit an- wie Binswanger- Jena , statt. fhaftslehre." Der Kursus erstrect sich auf 6 Dienstagabende. zunehmen, daß Müller befagtes Gefäß in Bereitschaft gehalten, nur Der Eintritt beträgt für alle Vorträge 60 Pf. Für politisch nicht um es im geeigneten Moment mitsamt dem Inhalt auf die unten organisierte Arbeiter tostet der Kursus 90 Pf. Desgleichen fönnen fämpfenden Schuhleute hinabzuschleudern. auch Einzelvorträge zum Preise von 10 bezw. 15 Bf. besucht werden. Müller wurde verhaftet und zur Wache transportiert. Nachdem Eintrittskarten sind bei den Abteilungsführern sowie am Eingang er gegen die dort üblichen Anreden Nindbieh und Schweinehund"

des Saales zu haben.

Die Wahlmänner- Ersatzwahlen im 4. Berliner Landtags­wahlkreise finden am Montag, den 3. Oktober, statt. Unsere Genossen, die Wähler in den in Betracht kommenden Bezirken find, werden aufgefordert, unter allen Umständen von ihrem Die Bezirksleitung. energisch protestiert, wurde man stußig und befaßte sich etwas ein- Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Die Gewerbegerichtswahlen finden im November dieses Jahres statt, und zwar für die Arbeit­geber am Freitag, den 11. November, für die Arbeitnehmer am Sonntag, den 13. November. Für die Wahlen der Arbeitgeber find Wählerlisten aufgestellt

Niederschönhausen - Nordend. Am Dienstag, den 4. Oktober, gehender mit seiner Person, mit dem unerwarteten Erfolge, daß er abends 8% Uhr, findet im Lindengarten", Lindenstr. 43, die Mit- fich als Mitglied des sozialdemokratischen Wahlvereins entpuppte.. gliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Be- Es unterliegt nach dieser Feststellung wohl keinem Zweifel mehr, richt vom Parteitag, Referentin: Genossin Arendsee - daß die gesamten Moabiter Borgänge von der Sozialdemokratie von Tegel ; 2. Vereinsangelegenheiten; 3. Verschiedenes. Die Bezirksleitung. langer Hand und durchaus planmäßig organisiert worden sind. - Der gerade in Begleitung einiger Post" und Reichsboten"- Wilhelmsruh- Nieder- Schönhausen- Weft. Dienstag, 4. Oftober, Redakteure den Kampfplat inspizierende Herr Minister des Innern worden. abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung im Lokal von Kollmann, versprach, nachdem er von dem Vorfall Kenntnis genommen, zur Diese Wählerlisten werden bestimmungsgemäß eine Woche Kronprinzenstr. 2. Bericht vom letzten Parteitag. Bereinsangelegen- lebhaften Genugtuung seines Gefolges schon in nächster Zeit ein Die Bezirksleitung. Ausnahmegeset gegen die Sozialdemokratie an

heiten.

Berliner Nachrichten.

Gentlemans.

Von allen Seiten, auch von den zuverlässigsten, schärf­ften Beobachtern, wird übereinstimmend erklärt, daß die be­fannten ehrenwerten Herrschaften, die sonst in Joppe und Lodenhut beim Alexanderplatz durch den stechenden sogenann­ten Polizeiblick auffallen, mitunter auch von einem mehr oder minder räudigen Röter begleitet sind, in Moabit wie die Hunnen gehaust haben. Sie zeigten sich diesmal im großen als echt preußische agents provocateurs und nebenbei als die Gummiknüppelhelden der Straße, während die Schutz­Leute meist nur dem verpflichtenden Befehl unter den Augen ihrer Vorgesetzten nachtamen und blindlings auf die Massen!

zuregen.

Mein Bekannter, Lehmann, Mitarbeiter eines liberalen Blattes, hat die Polizei in geradezu standalöser Weise provoziert. Sein Blatt ruft ihn telephonisch an und schickt ihn nach Moabit . Ach Gott," sagt Lehmann, ich soll nach Moabit ? Ich habe Influenza, Huften, Schnupfen..." " Ja, da hilft nichts."

ja

-VO

Na gut. Lehmann fährt nach Moabit .

lang und zwar

bom Freitag, den 7. Oktober bis einschließlich Donnerstag, ben 13. Oftober d. Js., an den Wochentagen während der Dienststunden von morgens 8 bis nachmittags 3 Uhr, am Sonntage von vormittags 10 bis nachmittags 1 Uhr im Wahlbureau, Poftstraße 16, II- Zimmer 57 -zur Einsicht öffentlich ausliegen. Es ist dringend erforderlich, daß unsere parteigenössischechn Arbeitgeber Einsicht in die Listen nehmen und für den Fall sie nicht eingetragen find, Antrag auf Aufnahme in die Listen stellen.

Als Arbeitgeber im Sinne der§§ 8 und 9 bes Ortsstatuts gelten diejenigen selbständigen Gewerbetreibenden, welche min

-Als er eintrifft, tritt gerade ein Polizeileutnant mitten in die bestens einen Arbeiter( Gesellen, Fabrikarbeiter, Lehrling) regel. Straße, hebt den Säbel und ruft: Maul halten, alle Mann!" Lehmann aber

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ein echter Liberaler

nieft... Drauf drauf drauf! schreit der Leutnant. , Halt", schreit Lehmann, ich bin ja Journalist. Schornalist! Ha, schlagt ihm den Schädel ein!

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mäßig das Jahr hindurch oder zu gewiffen Zeiten des Jahres be­schäftigen und den selbständigen Gewerbebetrieb angemeldet haben. Den Arbeitgebern stehen hinsichtlich der Wahlberechtigung und Wählbarkeit die mit der Leitung eines Gewerbebetriebes oder eines bestimmten Zweiges desselben betrauten Stellvertreter der selbst­ständigen Gewerbetreibenden gleich, sofern ihr Jahresarbeitsver­dienst an Lohn oder Gehalt 2000 m. übersteig