Einzelbild herunterladen
 

Mr. 233. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Fragen geschieht mit Einverständnis der Gewerkschaften durch

Sozialdemokratischer Parteitag für Schleswig- Holstein   den nächsten Provinzialparteitag."

und Fürstentum Lübeck  .

Altona  - Ottensen  , 2. Oktober.

Am Sonntagvormittag wurde in dem alten Parteiort Otten­fen der zahlreich besuchte Provinzialparteitag mit einer herzlichen Begrüßungsrede durch den Parteisekretär Bartels eröffnet. Das Andenken des um die Provinz hochverdienten verstorbenen Ge­nossen Albert Roeste wird in der üblichen Weise geehrt und zu der am Sonntagnachmittag erfolgten Beisehung eine Deputation entsandt. Vom Parteivorstand in Berlin   ist der Genosse Müller erschienen.

In der lebhaften Debatte wird die Haltung der Hamburger  Genossen in der Maifondsfrage beklagt, weil die beste Lösung der selben die Zusammenlegung Hamburgs   mit dem Hinterlande" ge­wesen wäre.

Müller Berlin   begrüßt den Parteitag im Namen des Parteivorstandes und schildert die Stimmung der Genossen im Lande, die überall dahingehe, daß dem gemeinsamen Feinde die geschlossene Partei entgegenmarschieren müsse. Würden alle Sträfte angespannt, dann würden die gewünschten Erfolge bei den nächsten Neichstagswahlen nicht ausbleiben. Was die Bildung der Maifondsbezirke anlangt, so gebe es da viele Schwierigkeiten zu überwinden. Die Einteilung diefer Bezirke könne von Berlin   aus nicht geschehen. Hamburg   tönne nicht gezwungen werden, einer von den Genossen der Provinz gewünschten Regelung sich zu fügen. Hamburg  , Altona   und Umgegend seien ein Wirtschaftsgebiet im Sinne des Leipziger Beschlusses. Deshalb seien die gegen Ham­ burg   gerichteten Vorwürfe nicht gerechtfertigt. Die Einführung obligatorischer Beiträge würde zu Differenzen führen, die der Maifeier nicht förderlich sein würden. Der alte Jd.alismus, die bewährte Opferwilligkeit der Genossen werde uns auch auf diesem Gebiete vorwärts bringen.

Unter Ablehnung der weiteren Anträge wird der Antrag der Kommission angenommen.

Der Antrag: Die dänische Zeitung" Det rode Postbud" erscheint vom 1. Oftober an, eventuell während der Vorbereitur.g zur nächsten Reichstagswahl, monatlich, wird der Agitationskom mission zur Erwägung überwiesen.

Den gebrudt vorliegenden Bericht der Agitationskom mission erstattet Bartels. Wir entnehmen demselben fol­gende, die Gesamtpartei interessierende Daten. Die Mitglieder: zahl im Bezirk stieg im Geschäftsjahr um 2166, von 38 350 auf 40 516, darunter 5882 weibliche Mitglieder. In den 26 Ortsver­einen des 6. Kreises wie in einem Ortsverein des zum 1. olden­burgischen Wahlkreise gehörenden Fürstentums Lübeck   wird ein Wochenbeitrag von 10 Bf. erhoben, in allen übrigen Ortsvereinen ( Gesamtzahl 103) beträgt der Monatsbeitrag 40 Bf... Jm 5. Kreise ( Jhehoe) wird außerdem ein Sekretariatsbeitrag für das neuge= fchaffene Streispartei- und Arbeitersekretariat von monatlich 5 Bf. gezahlt. Sehr groß ist die Zahl der zur Verbreitung gelangten Broschüren. Das Kieler   Parteiorgan hat annähernd 24 000 Refer gegen 21 679 im Vorjahre, während das Hamburger Echo" im Agitationsbezirk in 14 729 Eremplaren gelesen wird gegen 13 594 im vorhergehenden Jahre. Außerdem hat der Lübecker Volksbote" 745, die Neue Zeit" 258, die Gleichheit" 3623 und die Arbeiter­Jugend" 1699 Lefer. Die Schleswig- Holsteinische Landpost" wurde in 20 456 Exemplaren verbreitet, die dänische Ausgabe dieses Or­gans im April 1910 in 10 100. Der Landarbeiterverband letzten Jahre. zählt zurzeit etwa 400, die 21 Jugendsettionen weisen 1857 Mitglieder auf. Trok hohem Wahlzensus und Wahl­rechtsraubes haben wir in einer Anzahl Städte 36 sozial demokratische Stadtberordnete, in den Landgemeinden sind 147 fo­zialdemokratische Vertreter tätig. Die Agitationskom mission vereinnahmte 29 655,83 M. und verausgabte 26 223,33 Mart. Die Einnahmen des Kreisvereine betragen 210 045 M., die Ausgaben 170 612 M., so daß ein Kassenbestand von 39 433,72 M. borhanden ist. Wie Bartels hervorhebt, find 30 992 M. an den Parteivorstand abgeführt worden.

-

"

"

U

Die allgemeine Verbreitung der Landpost" soll im Mai und Oktober erfolgen. Der Etat der Agitationsfommission für den Bezirk wird für das Jahr 1910/1911 auf 29 124 W. festgesetzt gegen 26 223 M. im Um 7 Uhr abends wird der Parteitag auf Montag vertagt.

Altona  - Ottensen  , 3. Oktober.

Mittwoch, 5. Oktober 1910.

vorstandes befolgt werden, heute können wir uns noch nicht festlegen. Bei ehrlichem Willen der liberalen Elemente der Provinz könnten sämtliche Reaktionäre von den Mandats fesseln entfernt werden; es liege also bei den Liberalen, ob es ihnen ernst sei um die Beseiti gung der Reaktion, im andern Falle lassen wir die letzten Freis sinnigen in der Provinz in die Versenkung verschwinden. von Elm: Irgend melches Vertrauen haben die Freisinniger nicht verdient, auf sie ist kein Verlag. Eine zugkräftige Wahlparole dürfte kaum aufzutreiben sein. Der kommende Wahlkampf wird uns wohl einen Mandatszuwachs bringen, aber man soll nicht zu optimistisch sein, man müsse auch über die nächsten Wahlen hinaus. fehen. Bassermann hat in Staffel 120 Mandate zugestanden und dabei bemerkt, daß der neue Reichstag teine lange Lebensdauer haben würde. Wir müssen uns einrichten auf neue Kämpfe, und da tauche von selbst die Notwendigkeit auf, den neuen Zuwachs zu Sozialisten zu machen, die Schwankenden an der Parteifahne zu halten zu fachen. Sorgen wir also für prinzipielle Aufklärung der Massen, damit nicht später Rückschläge erfolgen.

=

Adam Kiel: Wenn man, wie Adler, schärfere Mittel, also den Massenstreit, zur Anwendung empfiehlt, so müßten diese Mitte auch erörtert werden. Mit dem Vorschlag allein fei es nicht getan. Er persönlich stehe auf dem Standpunkt, daß die Arbeiter als Pro­duzenten alle Mittel in die Wagschale werfen müßten, um das Zich zu erreichen.

Müller( Parteivorstand) erinnert an die Magdeburger De batte über den Antrag Luxemburg  . Ein derartiger Massenstreit fönne nicht gemacht werden, er müsse aus der Stimmung und Situation heraus entstehen. Die Erörterung des Massenstreits in Bersammlungen habe daher keinen Zwed. Bekannt sei ja auch der Beschluß des Ichten preußischen Parteitages. Ein Massenstreit müffe getragen sein von den Willen der Wehrheit der Genossen und der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter. Ueber die Anwendung des Mittels haben die vom Preußentage bestimmten Instanzen zu entscheiden. Der Massenstreit folle nötigenfalls in Anwendung fommen, sei in Magdeburg   gesagt worden. Die Frage werde die betreffenden Instanzen noch weiter beschäftigen. Die Frage der Taktik bei den kommenden Reichstagswahlen werde noch einen außerordentlichen Parteitag beschäftigen. Eine allgemeine Wahl­Der Parteitag, der von 117 Delegierten, Parteifunktionären parole festzulegen, dürfte sich kaum empfehlen, weil die Erfahrungen usw. besucht ist, fette am zweiten Tage die Debatte über die nicht dafür sprechen. Man lasse die Dinge sich entwickeln, es werde Presse" fort. Gewünscht wird schon seit geraumer Zeit ein dann schon die entsprechende Taktik angebahnt werden, im voraus Parteiorgan für den nördlichen Teil der Provinz. Da dies bislang soll man so etwas nicht festlegen. Die Klagen über den Freisinn an den finanziellen und sonstigen Voraussetzungen scheiterte, ver- hört man überall. Es ist aber ganz gut, daß die Freifinnigen schon langen nun die Genossen des 1. und 2. schleswig  - Holsteinschen Wahl- jetzt die Stimmung der Genossen kennen lernen. freises, daß dem nächsten Provinzialparteitage die Kostenberechnung Neichstagsabgeordneter Regien schildert fura die Grörterung einer eigenen Zeitung beziv. eines Kopfblattes der Schleswig- Holder Massenstreiffrage auf den Parteitagen. Eine solche Angelegen steinischen Volkszeitung" vorgelegt würde. Es wird so beschlossen heit dürfe man nicht coram publico erörtern, weil das feinen Zwed und das Kieler Parteigeschäft mit dieser Berechnung beauftragt. habe. Bei einem Massenstreit habe die Arbeiterschaft alle Barieien Die prinzipielle Haltung des Kieler Parteiorgans wird im all- gegen sich, sie sei auf sich allein angewiesen. Bei der Anwendung gemeinen gutgeheißen, nur wird von dem Vertreter der Preß- des Massenstreits handele es sich um das Spiel auf eine Starte. fommission, Adam- Kiel, bemängelt, daß in der Frage der Budget. Daher stärke man die Organisationen so, daß, wenn der Zeitpunkt debatte die Gründe der Badenfer nicht genügend hervorgehoben gekommen sei, sie ihrer Aufgabe gewachsen sein werden. worden seien. Redakteur Brecour Riel weist diese Ansicht zurück, die Stellungnahnte der Badenser sei genügend hervorge­hoben worden. Den Neue Zeit"-Artikel des Genossen Frant zum Abbrud zu bringen, habe feine Ursache vorgelegen, weil darin ab­solut nichts Neues enthalten sei, und für den Revisionismus Propa­ganda zu treiben, lehne die Redaktion ab. Aus einem Artikel der Schleswig- Holsteinischen Voltszeitung" will Genosse Adam eine Propaganda für den Luftmilitarismus herausgelesen haben, was Redakteur Adler- Kiel in längeren Ausführungen entschieden in brede stellt. Die Frage des Luftmilitarismus fei unter dem Ge­fichtswinkel des kapitalistisch militaristischen Staates behandelt, dessen Gründe erörtert worden, wobei gesagt wurde, dieser Staat werde sich anstrengen müssen, Versäumtes nachzuholen. Die Sozialdemokratie bekämpfe den Gesamtmilitarismus, worüber doch kein Zweifel bestehen könne; die Tendenz des Artikels richte sich mit aller Entschiedenheit gegen den Militarismus zu Wasser, zu Lande und in der Luft.

=

In seinem Schlußwort gibt Adler seiner Freude über den Verlauf der Debatte und seiner Ueberzeugung Ausdrud, daß die schleswig- Holsteinischen Arbeiter in den beregten Fragen ihren Mann stehen werden.

finden.

Der Parteitag foll in Zukunft in der Regel im Oktober statt Der Sitz der Agitationsfommission bleibt in Altona  , der Gizz der Breßfonimission in Kiel   und Umgegend. Zum Parteisekretär für den Bezirk wird Bartels wieders gelvählt.

Für die Freifinnigen" die Kastanien aus dem Feuer zu Holen, jei in der Proving feine Stimmung vorhanden, weil der fchleswig- Holsteinische Freifinn" ein ganz besonderes Gewächs sei. Er brauche nur an das Berhalten der liberalen" Stadtkollegien in der kommunalen Wahlrechtsfrage zu erinnern. Bei der vorigen Reichstagswahl haben wir in der Provinz drei Freisinnige her­ausgehauen, während wir cei den Stichwahlen auf uns allein an­gewiesen waren. Den Worten des Genossen Dich am Schlusse des Barteitages in bezug auf das Heraushauen" von Freisinnigen vermöge er ohne Einschränkung nicht zuzustimmen. Redner er örtert sodann eingehend die Maison dsfrage. Die an Ham­ burg   grenzenden großen preußischen Orte, die zum Bezirk ge­hören, bilden mit Hamburg   ein Wirtschaftsgebiet und haben sich einen gemeinsamen Maifonds geschaffen. Da dadurch aber nach dem Leipziger   Beschluß die Einrichtung von Maifeierbezirksfonds für größere zusammenhängende Wirtschaftsgebiete getroffen werden soll und durch den Entzug leistungsfähiger Orte der Pro­vinz( Altona  , Wandsbek  ) nun in dieser Hinsicht zu Hamburg   ge­hören, habe man eine Regelung mit der Hamburger   Bruder organisation angestrebt, die aber an deren Widerstand scheiterte. Die Kommission schlage die Regelung auf folgender Grunde lage vor: Der Provinzialparteitag erklärt sein Einverständnis, daß für die ganze Provinz Schleswig- Holstein  , eingeschlossen das Fürstentum Lübeck  , jedoch mit Ausschluß der mit Hamburg   eng­berbundenen preußischen Orte ein Bezirks- Maifeierfonds ge- Ueber Wahlrechtsfrage und Reichstagswahl re­schaffen wird, dessen Bentralstelle Kiel ist. Da zur endgültigen ferierte Adler- Kiel, der in fräftigen Strichen die politische, Schaffung die Zustimmung der Gewerkschaftsorganisationen Situation sfizziert und, entsprechend dem Magdeburger   Beschluß, Konferenz der Gewerkschaften zu veranlassen. Der Parteitag fordert. Der Stampf müsse unter Umständen auch auf wirtschaft­wählt vier Genossen zu einer Kommission und ersucht die Ge- lichem Gebiete erfolgen, Drohungen mit Polizeisäbeln und Kanonen wertschaftstonferenz, das gleiche zu tun. Diese acht Gewählten würden ihn nicht eindämmen. Wir lassen den Ruf an die Partei­und sieben Mitglieder der bestehenden Maifondskommission für genossen ergehen: Haltet Guer Pulver trocken, führt den Kampf Sigung am Dienstag, den 4. Dttober. den 7. Wahlkreis haben bis zum nächsten Parteitage über Ver- mit der größten Rücksichtslosigkeit! Bei den bevorstehenden Reichs- Die Beratung der Bestimmungen für die land wirtschaft. waltung und Speisung des Fonds wie über eventuelle Unter- tagswahlen könne von einem Kompromisseln keine Rede sein. Im liche Unfallversicherung wurde fortgefeßt. Eine Tange stüßungsfragen zu beschließen. Die endgültige Regelung dieser zweiten Wahlgange werde selbstverständlich die Parole des Partei- Debatte gab es über die

M

Der nächste Parteitag findet in Eutin   statt.

In seinem Schlußwort bezeichnet Bartels das Ergebnis bes Parteitages als ein hocherfre liches und schließt ihn nach 6 Uhe abends mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Sozials demokratie. Stehend singen die Delegierten unser altes Kampflied.

nötig, wird die Agitationstommiffion beauftragt, balbigft eine die schärfere und rüdsichtsloſere Fortführung des Wahlrechtskampfes Aus der Reichsversicherungsordnungs­

Kleines feuilleton.

Jubiläums Exzeffe. Zur Zentenarfeier der Berliner  Universität" leitartifelt im Oftoberheft der Deutschen Rundschau" Professor Adolf Lasson  , dem trotz seiner 78 Jahre die Weisheit des Alters immer noch versagt ist. Der professorale Symnus gipfelt in folgenden Behauptungen:

Die Berliner   Universität blüht in Kraft und Herrlichkeit. Sie ist getragen von der Liebe und Verehrung aller Stände. Sie ist eine Burg des freien Geistes".

Ihre Autonomie ist stets unangetastet geblieben.

Das Prinzip der Freiheit der Forschung hat sich in allen Fakultäten fiegreich durchgesetzt.

-

Die akademische Freiheit der Studierenden ist zur an­erkannten Institution" geworden.

Die Berliner   Universität ist eine bollstümliche Veranstaltung" geworden.

Mit diesen geheimrätlichen Entdeckungen, denen die sonstigen wissenschaftlichen Leistungen des Herrn Lasson durchaus nicht nach­stehen, vergleiche man einige Tatsachen.

Die Universität Berlin steht auf vielen wissenschaftlichen Ge­bieten( befonders naturwissenschaftlichen) feit langem hinter anderen Hochschulen zurüd. Sie ist ein reines Klasseninstitut, das wesentlich der Heran­züchtung eines aus den befizenden Klassen hervorgehenden und deren Zwecken dienenden Beamtentums dient.

"

Kommiffion.

Theaters, Julius Cornet, veröffentlicht, in dem eine lebendige errichtet wurde, und dann wieder zu dem Gange vor dem Fallstein. Schilderung der Vorgänge vom 21. März 1848 gegeben wird. Der Hier unten im Fels, genau unter der Spize der Pyramide, befand Brief, der auf Grund eigener Eindrücke kurz nach den Ereignissen sich noch eine Grabfammer, die durch den schräg nach unten führenden geschrieben ist, veranschaulicht die Szenen vor dem Schloß also: Gang nicht unschwer zu finden war. Es sieht beinahe aus, als ob Als jüngst die Toten bei dem königlichen Schloß in Berlin   vorbei- diese nur zum Scheine angelegt wurde, um Suchende irre zu führen, gefahren wurden, die klaffenden Wunden recht gefliffentlich auf benn der nach oben abzweigende Gang war forgfältig unfenntlich gedeckt, daß der Herr und Meister sehen möge das wohlgefällige gemacht. Daran sieht man, wie höchst raffiniert diese Leute ihren Wert, was er angerichtet da schrie das ganze Volk heiligen Königeleichnam versteckten und mit dem mächtigsten Bollwerte Heraus Lügentönig! Heraus Heraus Hanswurst!" Nach einigem der Welt umgeben haben. Zögern fam er dann auf den Balkon gegenüber der Breite­straße und winkte und arbeitete mit den Armen und warf Kußhände hinunter! Da schrie das ganze Volt: Müze ab! Niederknien! bbitte, Komödiant!" Was fagen Sie dazu? Bugleich erschien eine Karifatur; ein Galgen, woran ein Gehängter mit einer Strone In der nationalen"" Deutschen Montagszeitung", die vor auf dem Stopf und darüber gefchrieben: Mißverständnisse".( Auf gestern zum erstenmal auf die ahnungslosen Berliner   losgelassen Mißverständnisse" hatte der König den Ausbruch der Straßen- wurde, hat sich auch ein Satiriler" aufgetan. Der Mann nennt fämpfe in Berlin   am 18. März zurüdgeführt.) Wir glauben hier, sich- nomen et omen Pudel Der Schluß seines Be­daß der König von Preußen unmöglich geworden ist, denn die Ver- grüßungsgedichtes lautet: achtung, die gegen ihn gehegt wird, ist allgemein."

Eine Pyramide

-

-

fo

Humor und Satire.

Auf den Hund gekommen.

"

Leser, so will ich Dich grüßen, scharrend mit den Versefüßen, räuspernd aus dem Sängerhals, wedelnd mit dem Taschentuche. Deutschlands   Eiche, Deutschlands   Buche webein freundlig ebenfalls.

einhundertsechzig Millionen Mark lautete der Stostenüberschlag, den sich ein Forscher in jüngster Beit von einem deutschen   Baumeister in Kairo   stellen ließ. Die Transportkosten für das Material, das etwa 6 Millionen Tonnen wiegt, sind mit inbegriffen. Dieses Material müßte auf dem Nil herbeigeschafft werden. Dazu brauchte man eine Flotte von uns gefähr sechshundert der allergrößten Transportschiffe. Eine Ueber- Hier ist der unglückliche Dichter" aus dem Bilde gefallen, aus Sie stellt die wissenschaftliche Leibgarde der Hohenzollern  . Ihre nahme des Auftrages wäre einem Baumeister bei noch so großem den Bantinen gelippt, wie der Berliner   fagt. Pudel wedeln doch Autonomie ist seit je ein hohler Schein und seit langem eine offen- Geldaufwand nicht möglich. Es wird von Herodot   berichtet, daß gewöhnlich nicht mit dem Taschentuche. Und daß ausgerechnet die fundige Ironie.( Die Fälle Schwenninger und Bernhard. Das breißig Jahre lang an einer Pyramide gebaut haben, und felbft in hat der Satiriker" hier seine kontraktlich festgesezte nationale Ge lundige Jronie.( Die Fälle Schwenninger und Bernhard. Das Hunderttausend Menschen, die alle Vierteljahre ausgewechselt wurden, deutschen   Eichen und Buchen wedeln, ist uns auch neu. Vielleicht System Althoff.) Die Freiheit der Forschung wird u. a. durch die Maßregelung damaliger billiger Zeit soll die Rechnung für Viktualien, die dabei finnung zum Ausdrud bringen wollen. Wir erlauben uns, sein Ge­Dührings und Arons demonstriert und durch den kleinen Neben an die Arbeiter verteilt wurden, sich auf etwa 7 Millionen belaufen dicht sachgemäß so zu korrigieren: umstand, daß kein Sozialist in diesen heiligen Hallen geduldet Das alles leisteten sich damals die allerhöchsten Herrn, um bei wird. Die akademische Freiheit wird durch fortgesette Gängelung und Lebzeiten sich schon ein würdiges Grab zu errichten, das ihren Unterbrüdung aller freieren Regungen illustriert. Ihr zu Ehren Namen in die späteste Nachwelt tragen mußte. Auch ihre balfa­beteiligt sich die Finkenschaft überhaupt nicht am Jubiläumsrummet. mierten Leiber hofften fie über Jahrtausende hindurch zu retten. Tief im Herzen des von Menschenhand geschaffenen Berges find die Ausländische Studenten werden bespigelt. Grabgewölbe.

Die Bolkstümlichkeit der Universität Berlin besteht darin, daß fie mit dem Volte weder Fühlung hat noch sucht. Von aus ländischen Universitäten zu schweigen, die jedem Bürger offenstehen, wird Berlin   sogar in der bescheidenen Einrichtung der volkstümlichen Kurse von den fleinsten deutschen   Universitäten übertroffen.

haben.

wie der mächtige, aus allerhärtesten Steinen hergestellte Sartophag Ganz enge Gänge von nur einem Meter Höhe, gerade so viel maß, führten erst schräg abwärts, dann aufwärts dorthin. Als der Leichnami dort beigesetzt war, ließ man von oben, aus dem Innern

-

Leser, so will ich dich grüßen, scharrend mit den Verfefüßen, räuspernd aus dem Sängerhals, webelnb mit dem Dichtersterzen Meine Artgenossen, Herzchen, webeln damit ebenfalls.

Notizen.

G.

Was mit Rientöppen" berbient wird, babon Herr Laffon weiß offenbar von all dem nichts und verdient der Pyramide her einen mächtigen Fallstein den Gang hinabgleiten, erzählt der Konfektionär" ein hübsches Stückchen. Die Kinotheater der sich unten festklemmte, wo der Gang wieder nach oben einfnidte. schreibt er wachsen in Berlin   aus der Erde. Das hat aber nicht weiter ernst genommen zu werden. Aber gegenüber der un- Den Stein fonnte sicher niemand wieder fortschleppen, und der könig auch seinen guten Grund. Die Kinotheater werfen einen vorzüglichen erhörten Entstellung der Tatsachen, die in diesen Jubel" tagen zum liche Leichnam schien für immer von der Menschenwelt abgeschloffen. Gewinn ab. Wir wissen von einer Kinotheatergesellschaft, die mit System gehört, sollten einmal die Dinge gezeigt werden, wie sie in Aber viele Arbeiter wären mit dem Herrscher in dem Steinkoloß einem Sapital bon 700 000 m. gegründet wurde und schon im ersten Wirklichkeit sind. lebendig begraben worden, wenn man nicht für sie gleich bei der Anlage Jahre einen Neingewinn von mehr als 800 000 m. erzielt hat. Es des Riefenwertes einen sehr verwidelten Gang hergestellt hätte, der war also in einem Jahre nicht nur das ganze Attienkapital verdient zunächst tief in den Felsgrund führte, auf welchem die Pyramidel worden, sondern noch ein Ueberschuß von mehr als 100 000 m.

Eine Märztage- Erinnerung. In der Frantf. 8tg." wird ein Brief des ehemaligen Direktors des eingegangenen Berliner   Vittoria