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9t 236. 27. Zahrzms. 4. Kcilagt Ks Jotiüiits" AM» NslkMM. Zonnabeud, 8. Oktober lW. Partei- und Oewerkschaftsgenossrn! Sonntag, den 9. Oktober: von 8 Uhr früh an Flngblattuerbreitung. 12 Uhr mittags partei- Hngelccfcnbeiten. An die Parteigenossen Berlins   und der Mark Brandenburg. Die neue L o k a l l i st e liegt der heutigen Nummer des .Vorwärts" bei und wiederum richten wir an die gesamte Arbeiterschaft das dringende Ersuchen, die Lokalliste mehr zu de- achten als bisher. Wir können in unserem fortwährenden Lokal- kämpfe nur Erfolge erringen, wenn wir unsere Hauptioaffe, den Lokalboykott, in der wirksamsten Weise benutzen. Jeden- falls dürfen wir niemals vergessen, dah für eine fruchtbringende Agitations- und Organisationsarbeit der Besitz freier Lokale die erste Borbedingung ist. Dies wird uns am deutlichsten bei jeder Wahl vor Augen geführt. Darum ist es unbedingte Pflicht jedes Ar» beiterS, alle Lokale zu meiden, die der Arbeiter- schaft zu Versammlungen verweigert werden. Beachtet die Arbeiterschaft diesen wiederholt an sie gerichteten Appell und handelt sie streng danach, so muß es uns ge- lingen, alle Lokale, die durch den Besuch der Arbeiterschaft erst ihre Existenz haben, auch zu Versammlungszwecken zu erobern. Wo uns aber Säle zu Versammlungen zur Verfügung stehen, bort können wir das Versammlungsrecht erst wirklich ausnützen, darum ist der Kampf um Versammlungsräume auch ein Kampf um das Versammlungsrecht. Deshalb: Beachtet stets die Lokalliste! DeS weiteren ersuchen wir die Vorstände und Komitees, bei allen ihren Veranstaltungen dafür zu sorgen, daß das notwendige Bedienungspersonal stets vom kostenlosen Arbeitsnachweis des Ver­bandes deutscher   GastwirtSgehilfen bezogen wird.(Ortsverwaltung Berlin, Große Hamburger Straße 13/19. Tel. Amt III, 1813.) Außerdem ist eS im eigenen Interesse der Vereine selbst dringend notwendig, daß allen Verträgen mit Lokalinhabern eine Klausel angefügt wird, wonach für den Fall, daß das betreffende Lokal später für Arbeiterversammlungen verweigert werden sollte, der Vertrag seine Gültigkeit verliert. Alle sonstigen Anfragen, Mitteilungen usw. sind stets durch die in der Lokalliste angegebenen Kommissionsmitglieder an den Ob- mann der Lokalkommission zu richten, soweit Lokale Berlins   und der, Kreise Nieder, Barnim  . Teltow  -BeeSkow   und Potsdam-Ost» Havelland in Frage kommen. Für die übrigen Provinzorte sind alle Anfragen direkt an den Obmann zu richten, in keinem Falle jedoch direkt an die Redaktion des»Vorwärts"; die? bitten wir zu beachten. Zum Schluß ersuchen wir die Parteigenossen, die jeweilige Lokalliste stet» bis zum Erscheinen der nächsten aufzubewahren, sowie von allen in der Zwischenzeit eintretenden etwaigen Aende- rungen Notiz zu nehmen. Für verloren gegangene Listen kann jederzeit Ersatz von allen Kommissionsmitgliedern bezogen werden. Die Lokalkommissiou. Schmargendorf  . Zu der am Sonntag mittag in Wilmersdorf  stattfindenden Protestversammlung treffen sich die Genossen um 11 Uhr zum gemeinsamen Abmarsch im Wirtshaus Schmargendorf  , Warnemünderstraße.' Friedrichsfelde  . Morgen Sonntag, früh 8 Uhr, findet von den Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung statt. Johannisthal  . Dienstag, den 11. Oktober, abends 8V, Uhr. findet bei Senslleben, Friedrichstraße 43. eine öffentliche Veriamm- lung statt. in der Genosse Ucko über:»Wilhelm II.   als Er- zieher" spricht. Die Handzettelverbreitung hierzu findet am Sonn- tag, den 9. Oktober, früh 8 Uhr von Gobin. Roonftr. 2 aus statt. Mahlsdorf  (Ostbahn). Die Genossen und Genossinnen werden nochmal daraus aufmerksam gemacht, daß heute abend 8'/z Uhr in Mohlsdorf  -Süd im.Heidekrug". Köpenicker Allee 1, eine Volks- Versammlung stattfindet, in der Reichslagsabgeordneter Genosse S. Stadthagen über»Die Sozialdemokraten im Kampf gegen die herrschende Reaktion" spricht. Ferner geben wir bekannt, daß die nächste Mitgliederversamm- lung am Sonnabend, den lS. d. Mts., abends 8i/i Ubr. im Lokale des Herrn Linke, Grunowstraße, stattfindet. In derselben wird der Bericht vom Parteitag in Magdeburg   gegeben. Die Bezirksleitung. Bohnsdorf  , Falkcnberg, Schulzendorf  , WalterSdorf. Am Sonntag- nachmittag 4 Uhr findet bei Mentel, Bohnsdorf  , eine öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung:»Die Lebensmitteltenenmg und die Weltanschauung Wilhelms II." Referent: Genosse Wil  - Helm Kimmritz. Nach der Versammlung findet gemütliches Beisammensein statt. Neuenhagen  , Fredersdorf  , PeterShagen  , Bruchmiihle, Eggersdorf. äür den Bezirk findet am Sonntagnachmittag 4 Uhr auf dem lemeindeplatz in Neuenhagen   eine öffentliche Ver- fammlung statt. Zur Agitation für die Versammlung findet am Sonntag früh im Bezirke eine Flugblattverbreitung statt. Die Flug- blätter sind am Sonnabendabend bei den Bezirlsfiihrern in Empfang zu nehmen. Die Fredersdorfer Genossen erhalten ihr Material vom Genossen H o l tz. KönigS-Wusterhauscn. Sonntag, den 9. Oktober d. I., nach« mittags 2 Uhr. öffentliche Versammlung im Lotale W e d h o r n, Altes Schntzenbaus. Tagesordnung:»Kaiserrede Polizeiatlacken". Referent Genosse S t ö r m e r- Berlin. Hierzu findet von den be- kannten Bezirkslokalen aus am Sonntag früh 7'/z Uhr Flugblatt- Verbreitung statt. Eichwalde  , Zeuthen  , MierSdorf  . Die Genossen werden auf- gefordert, sich recht zahlreich an der am Sonntag im Wedhornsche» Lokale in Köuigs-Wusterhausen stattfindenden Volksversammlung zu beteiligen. WilhelmSruh-NicderschSnhausen(West). Sonntag früh 8 Uhr Flugblattverbreitung von den bekannten Bezirkslokalen aus. Schönwalde  (Bezirk Pankow  ). Am Sonntag, den 9. Oktober, nachmittags 4'/, Uhr. findet bei Schulz eine öffentliche Volksver- fammlung statt. Referent Stadtv. Genosse Leid:»Die politische Lage.' Die Parteigenossen werden ersucht, für guten Besuch der Ver- fammlung zu agitieren. Die radfahrenden Genossen treffen sich um 2 Uhr in der Mühlen- straße, Bahnbrücke. Die Agitationslommission. Germcndorf bei Oranienburg  . Am Sonntagnachmittag 2 Uhr findet auf dem Hofe deS Eigentümers Adolf Dill(Nr. 80) eine öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: Kaiserreden, Polizei- säbel und Volksnot. Referent: Genosse Hans Weber. berliner J�acbricbten. Hinein in die Arbeiter-BildnngSschnle! Am Sonntag, den 9. d. M., öffnet die Arbeiter-BildnngSschule nach den Sommerfcrien von neuem ihre Pforten, um dem Proletariat Groß-Berlins Gelegenheit zu bieten, seinen Wissensdrang zu be- tätigen, seinen Geist zu schulen und sich diejenigen Kennwisse anzu- eignen, die im Kampfe gegen seine sowohl materiell als auch an Kenntnissen besser gestellten Gegner unumgänglich notwendig sind. Kein anderer als unser alter Liebknecht hat ja, getreu seinem Aus- spruch, daß Wissen Macht und Macht Wissen ist, den Grundstein zu diesem nützlichen Institut gelegt' und sich durch diese Tat allein schon den Dank von Generationen verdient. Nur zu gut wußte er. daß im Befreiungskampfe des Proletariats der Ei�lick in die innere Struktur des Gesellschaftswesens nötig ist, um den Feind in seinen schwächsten Positionen angreisen zu können. Der Kampf gegen den Kapitalis- mus, gegen die Klassenherrschaft erfordert eingehendste Kenntnis auf dem Gebiete der Geschichte, der Volkswirtschaft, der Gesetzes- künde usw. Aber gerade diese wichttgen Wissenszweige werden in unserer heutigen Volksschule entweder gar nicht gepflegt oder aber in der empörendsten Weise mißhandelt. Das Volk soll eben nicht Einblick erhalten in die Grundursachen unseres ErdcnjammerS, soll nicht erfahren, daß Reichtum nur auf Kosten der Armut bestehen kann und daß alle staatlichen Institutionen, wie Schule, Kirche, Militarismus und Justiz, nur darauf zugeschnitten sind, Besitz und Macht der Herrschenden zu schützen und zu hegen. Um so mehr haben die Arbeiter und Arbeiterinnen die Pflicht. ihren geistigen Horizont zu erweitern und die Lücken ihres Wissens nach Möglichkeit auszufüllen. Diesem Zweck dient die Lrbeiter-BildungSschule in hervor- ragender Weise, indem sie gegen ein lächerlich geringes Entgelt ihre Schüler in gemeinverständlicher Weise in die wichtigsten Lehrfächer einführt und aus instinktiv fühlenden und handelnden Anhängern der modernen Arbeiterbewegung theoretisch geschulte und prinzipiell denkende Sozialisten erzieht. In den langen Jahren ihres Bestehens und Wirkens hat sie Hunderte von tüchtigen Vorkämpfern und Agitatoren herangebildet, und viele markante Köpfe aus der heutigen Gewerkschafts- und Parteibewegung haben ihr Bestes an dieser Stätte gesammelt, haben ihr Rüstzeug dort gestählt und geschärft, mit dem sie heute mit Geschick und Kraft für die große Sache wirken. Deshalb Genossen, Genossinnen, hinein in die Arbeiten Bildungsschule I Wir gehen ernsten Zeiten entgegen! Am Wirt- schaftlichen und politischen Himmel ballt sich drohend finsteres Ge wölk zusammen, schon wetterleuchtet es auf allen Seiten I Alles deutet aus Sturm I Die Reichstagswahlen stehen bevor! Da kann die Zahl derer, die mit Zunge und Feder die Idee des Sozialismus vertreten können, nicht groß genug sein! Für jeden, dem es die Umstände gestatten, muß die Parole lauten: Hinein in die Arbeiter-BildungSschule I »» Der Kursus in Nationalökonomie am Sonntag findet trotz der einberufene» Protestversainmlungen vormittags von 10 bis 11'/» Uhr statt. Tie Teilnehmer können also noch die Versanim- lungen besuchen. Epilog znm psychiatrischen Kongreß. Die fünf Sitzungstage der deutschen   und ausländischen Irrenärzte im preußischen Abgeordnetenhause waren fast eine einzige Hymne auf dieWissenschaft" Psychiatrie. Kein Wunder, wenn die Stimmung schließlich auf dpn Siedepunkt der Begeisterung und Selbstbeweihräucherung stieg, denn die Laienwelt hatte man nahezu gänzlich fernzuhalten verstanden. Den wenigen zugelassenen Vertretern von Vereinigungen, die zu den Anschauungen moderner Psychiater in Widerspruch stehen, wurde das Wort selbst in der Diskussion grundsätzlich nicht erteilt. Ja. man brachte es sogar fertig, vom buch- händlerischen Ausstellungstisch dieZeitschrift für Irren- fürsorge und Jrrenrechts-Reform" zu verbannen. In die Jubelouvertüre der ersten Sitzung fiel gleich eine schrille Dissonanz. Ein Münchener Professor, der über den Zusammenhang zwischen Zivilisation und Geisteskrankheit sprach, zog zur allgemeinen, befremdenden Ueberraschung stark soziale Register auf. Er hatte den Mut, entgegen allen anderen auf dem Kongreß durchsichtig vertretenen Ansichten, daß eine geistige Entartung unseres Volkes nicht zu beobachten sei, von einer erheblichen Degeneration in ursächlicher Ver- bindung mit dem Kapitalismus zu reden. Die heutige Ab- hängigkeit vom Kapital in jeder Form sei schuld an der Zu- nähme der Zahl der Geisteskranken. Es war amüsant, wie die den Vorsitz führenden Psychiater in An- Wesenheit so vieler Regierungsvertretcr den Redner, der sich nicht beirren ließ, gar zu gern in der Redefreiheit beschränkt hätten. Natürlich sprangen gleich ein halbes Dutzend Dis- kussionsredner auf den Plan, um dieEhre" des Kapitals zu retten. Auch in vielen rein wissenschaftlichen Fragen platzten die Meinungen oftmals scharf aufeinander und lieferten ge- rade dem aufmerksamen Laien den besten Beweis, daß im Schöße dieser sogenannten Wissenschaft noch recht vieles in den Kinderschuhen steckt und daß die Herren alle Ursache haben, nach außen wie nach innen in ihrer oft sehr anfccht- baren praktischen Betätigung ganz bedeutend bescheidener zu werden. Gegenüber den Tiraden ver führenden Psychiater war es geradezu eine Erholung, einen NichtPsychiater zu hören, den Professor Wassermann, der erst vor drei Jahren den innigsten Zusammenhang zwischen Syphilis   und Paralyse durch Blut- forschung entdeckt hat. Da hatte nian den bestimmten Ein- druck: der weiß, was er will,... der kann seine Lehre auch unanfechtbar beweisen! Wenn die anderen mit Wissenschaft- lichen Phrasen nur so herumwerfen, war es überaus kläglich, gleichzeitig den Mangel an ausreichendem statistischen Material betonen zu hören. Än der Hervorkehrung sozialer Momente waren die Debatten ziemlich reichhaltig. In fiesere Probleme auf großzügiger Grundlage vertiefte sich selten jemand. Ent- weder beherrschten die Redner das soziale Feld überhaupt nicht oder sie verquickten es zu arg mit ihren starren psychi- atrischen Dogmen. Nur die Vorträge über die Fürsorge für psychopathische Kinder und für andere geisfig Minderwertige fanden lebhaftere Anklänge an das, was das Volk zu fordern berechtigt ist. Neu und originell war der mit frenefischem Beifall aufgenommene Versuch eines Professors, die Psychiatrie in die öffentliche Armenpflege einzuschmuggeln. Müssen denn diese Spiegelsechter ihre Nase in alles stecken? Warm legte sich ein Götfinger Gcheimrat fiir die Vermehrung solcher Narrenheilstätten ins Zeug, die den unbemittelteren Klassen, soweit sie nicht durch Krankenkassen, Versicherungsanstalten usw. unterstützt werden, zugänglich sind. Vom Todfeind der schaffenden Massen, vom Alkohol, wurde recht wenig gesprochen. Desto schwereres Geschütz fuhren die Militärpsychiater auf. Sie erklärten, daß im Heer und namentlich in der Marine eine ganz bedeutende Zunahme der Geisteskrankheiten zu beobachten sei, auch in der Kolonialarmce. Manche unvorsichfige Wen- düngen der jugendlichen Stabsärzte klangen beinahe wie eine geistige Bankrotterklärung deS Militarismus. Und die hervor- gehobene Tatsache, daß die preußische Armee mit Geistes- krankheiten obenan steht, wirst grelle Schlaglichter. Irrenhaus- Mißstände schienen für diehochansehnliche" Versammlung nicht zu existieren. Recht bezeichnend war es, daß der Kongreß. zweifellos auf vorherige Verabredung, von dem bekannten Weimarer Skandal ziemlich energisch abrückte. Das System. für die Jnternierung des Angeklagten eine bestimmte Anstalt in Vorschlag zu bringen, wurde als ungehörig bezeichnet. Der Name Lehmann-Hohenberg fiel nicht, aber jeder wußte, was die Glocke geschlagen hatte. Läßt man den Gesamteindruck der Kongreßverhandlungen auf sich wirken, so ist nicht zu leugnen, daß zum Glück noch recht viele Psychiater von dem gleichen Wunsche beseelt find, auf ihre Weise die Lage der geisteskranken Menschheit zu bessern. Für die Systemschäden aber haben die weitaus meisten modernen Psychiater kein Verständnis oder wollen eS nicht haben, weil sie sich trotz allen Mundvollnehmens doch nur als Handlanger der herrschenden Regierungsgewalten fühlen. Ungültigkcit der Schöneberger Umsatz- und Wertzuwachs- Steuerordnung. Diese Ordnung bestimmt im§ 1:Jedes Rechtsgeschäft, dessen mittelbarer oder unmittelbarer Gegen st and die Veräußerung oder der son st ig« U ebergang(Umsatz im Sinne dieser Ordnung) eines im Stadtbezirk Schönebergs be- legenen Grundstücks, GrundstiickSanteileS oder glcichgeachteten Rechts ist. unterliegt, auch wenn eine Auflassung nicht stattfindet, einer Umsatzsteuer". Ueber die Wertzuwachssteuer sagt§ 6:»Jeder Umsatz im Sinne dieser Ordnung(§§ 1, 10 und 13) unterliegt einer Wert­zuwachssteuer in Prozenten der Werlsteigerung(Wertzuwachs), die das Grundstück oder der GrundstllckSanteil oder das Recht seit dem früheren Umsatz erfahren hat". Auf Grund dieser Bestimmungen war der Rentier Brockmann durch den Schöneberger Magistrat zur Wertzuivachssteuer herangezogen worden. Er klagte auf Freistellung. Das Ober-BerwaltungSgericht als letzte Instanz erkannte am 6. Oktober nach seinem Antrage, und zwar wegen Ungültigkeit der Schöneberger Steuerordnung. Die Gründe gehen dahin: Die Bestimmungen über die Wertzuwachs- steuer wollten, da Z 6 ja in Klammern auf 8 1 verweise, denselben wirtschaftlichen Vorgang treffen wie 8! Dieser unterwerfe aber der Steuer das dingliche oder obligatorische Rechtsgeschäft, indem er eS dem Magistrat völlig frei in die Hand gebe, ob er das eine oder andere besteuern wolle. Das sei nach dem Kommunalabgabengesetz unzulässig. Demnach wäre, da ß 1 die grundlegende Bestimmung sowohl für die einfache Umsatzsteuer, wie auch für die Wertzuwachssteuer sei. die ganze Steuer« o r d n u n g ungültig. Das ziehe die Freistellung nach sich.--- Wenn eine Steuerordnung die Besteuerung des einen oder de» andern Rechtsgeschäfts zulasse, dann müßten in der Steuerordnung die bestimmten Voraussetzungen angegeben werden, unter denen der Magistrat das eine oder das andere Rechtsgeschäft zu besteuern habe, nicht aber dürfe ihm freie Hand gelassen werden wie hier. AuS denselben Gründen wurde die Uinsatzsieucrordnung der Stadt Bochum   für ungültig erklärt. Erleichterung im Bezng von Zeitungen durch die Post. Im Bezug von Zeitungen durch die Post hat das Reichs- Postamt im Einvernehmen mit den beiden süddeutschen Post« Verwaltungen soeben eine bemerkenswerte Erleichicrung zu« gelassen. Bekanntlich kann für Zeitungen eine vierteljährliche Bezngszeit festgesetzt werden, während für diese Zeitungen die Verleger Bestellungen für den einzelnen Monat zulassen können. Man konnte aber solche Zeitungen bisher nur ent- weder siir das ganze Vierteljahr oder für den zweiten und dritten Monat zusammen oder endlich für den dritten Monat allein beziehen. Nicht zulässig waren Bestellungen für den ersten und zweiten Monat des Vierteljahres. Das Reichs- Postamt hat jetzt auch derartige Bestellungen für den ersten und zweiten Monat des Vierteljahres zugelassen. Es wird dann natürlich der Zweimonatspreis erhoben, wie er in der Zeiwngspreisliste festgesetzt ist. Voraussetzung