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geführt, ist am Sonnabend mit einer vaugeldrate von 20 000 M. geflüchtet. Die Handwerker haben bereits Anzeige bei der Kriminal- Polizei gemacht. Die Viktoria, LebensversicherungS-Gesellschaft, hat die Baugelder hergegeben. Der Männrrchor Moabit (Mitglied deS Arbeiter-Sängerbundes) veranstaltet am kommenden Sonnabend, den. Oktober in der Kronenbrauerei, Alt-Moabit 4749 sein erstes Konzert unter Mit- «cirjung der Konzertsängerin Fräul. S. Mezrewitz(Koloratursopran) und der Kahntschen Solistenkapelle. Das Konzert beginnt pünktlich 9 Uhr, der Eintritt kostet 40 Pf. Der Verein, der unsere Partei- festlichkeiten verschönt, rechnet auch auf parteigenössische Unter- ftützung._ Vorort- JSacbricbtem Charlottenburg. Eine ganz besondere Spielart deS Liberalismus ist der Char- lottenburger KoinmunalliberalismuS. Zu den Stadtverordneten- Wahlen versendet er an die Wähler der ersten und zweiten Abteilung ein Flugblatt, worin er endlich einmal sein wahres Antlitz enthüllt. Die Wut darüber, dag der nationalliberale Orlöverband eine Ber- ständigung mit den Liberalen abgelehnt hat und eigene Kandidaten ausstellt, die beabsichtigen, im Falle ihrer Wahl eine eigene national- liberale Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung zu bilden, hat die Liberalen anscheinend jeder Vernunft beraubt. Schon längst erinnert ja ihr Auftreten im Stadtparlament an das Benehmen von Emporkömmlingen, die plötzlich reich geworden, sich nicht genug mit ihrem Reichtum brüsten können und ihre Ncbenmenschen über die Achsel ansehen. So wissen auch die Liberalen vor Hochmut nicht ein noch aus, und dazu hätten sie um so weniger Anlatz, als die Mittel, mit denen sie seinerzeit die Herrschaft in der Kommune erobert haben, keineswegs einwandfrei sind. In ihrem Flugblatt tun sie kund und zu wissen, dah sie Mitgliedern der nationalliberalen Partei zwar den Eintritt in das Stadtparlament gnädigst gestalten wollen, aber unter der Bedingung, daß sie keine eigene Fraktion bilden, sondern sich der liberalen Frakton anschließen, welche stets Liberalen von rechts bis links offen gestanden hat". Innerhalb dieser Fraktion, so heißt eS in dem Flugblatt, können nationalliberale Stadlverordnete unter politischer Flagge ihr Mandat ausüben. Das ist ein wertvolles Zugeständnis. Haben doch die Liberalen bisher nach außen immer den Eindruck zu erwecken gesucht, daß sie eine Vertretung des Linksliberalismus sind! �ctzt auf ein- mal bekennen sie sich zum kommunalpolitischen Msichmasch. In derhohen" Politik unentwegte Anhänger der Forlschritt- lichen Bollspartei, deren geschäflslührender Ausschuß das Flugblatt unterschreibt, in der Kommunalpolitik hin- und herschaukelnde Liberale aller Schattierungen I Daß der Landtagsabgeordnete v. LiSzt an erster Stelle seinen Namen unter den Aufruf setzt, läßt darauf schließen, wessen man sich gar erst von den übrigen Kommunal- liberalen zu gewärtigen hat. Zur Beschönigung ihres Verhaltens führen dieLiberalen " an. einmal, daß die neue nationalliberale Fraktion, um ihre Existenzberechtigung zu erweisen, künstliche Gegen- sätze suchen mutz, die schließlich auch außerhalb der Stadtverordnelen- Versammlung den frieden im Liberalismus stören würden, und zweitens, daß von enrer ausgesprochen parteipolitischen Zersplitterung der Stadtverordneten eine Benachteiligung der kommunalen Arbeit zu befürchten sei. Vor Tische las man'S anders. Als die Liberalen noch ein kleines Häuflein in der Charlottenburger Stadtverordneten - Versammlung bildeten, da waren gerade sie es, die gegenüber den Unpolitischen" stets und ständig die Notwendigkeit parteipolitischer Betätigung auch in der Kommune betonten. Heute verfallen sie in denselben Fehler, den sie damals der Fraktion Strehler vorwarfen. Der einzige Unterschied ist der, daß Strehler Wert darauf legte, Männer von einer gewisien geistigen Bedeutung zu Stadlverordnelen zu machen, während heute die geistige Bedeutung eher ein Hindernis bildet. Bezirksvereinsgröben, Jasager, politische Nullen werden den Wählern der beiden ersten Abteilungen von den Liberalen präsentiert, die im Falle ihrer Wahl wie Rekruten den Befehlen einiger weniger Führer zu gehorchen haben. Angesichts solcher Zustände sollten wenigstens in der dritten Abteilung wirkliche Liberale sich nicht dazu hergeben, die Prätorianergarde für gewisse Kommunalgrößen noch zu stärken. Schöneverg. Aus der Stadtverordnetenversammlung. An Stelle des schwer erkrankten Vorstehers Landtagsabg. R e i n b a ch e r, der bis auf längere Zeit sich von allen Geschäften fernhalten muß, eröffnete der stellvertretende Vorsteher Genosse Molkenbuhr die Sitzung. Derselbe teilte mit, daß zwei Anfragen eingegangen seien, und zwar ob eS wahr sei, daß die Wertzuwachs- und die Umsatz- steuerordnung vom ObcrverwaltungSgericht für ungültig erklärt worden sind. Der Magistratsvertreter ersuchte gemäß der Geschäftsordnung, die Anfragen zwecks späterer Beantwortung dem Magistrat zu überweisen. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden. Für die Errichtung einer Bedürfnisanstalt für Männer und Frauen auf dem Dürerplntz wurden 9400 Mark bewilligt. Für die Herstellung der Rohrkanäle in der verlängerten Feuriqstraße im Anschluß an die Kolonnenstratze wurden die Herstellungskosten von 4S00 M. bewilligt, da durch Ein- ziehung der Anlicgerbeilräge der Betrag wieder eingezogen wird. Die Direktion der I. C. G. A. versuchte in einem längeren Schreiben die Anwürfe, einer Sitzung der Stadtverordneten, in der über angebliche Entlastung von 28 Laternenwärtern ge- sprachen und scharfe Worte über unsoziales Verhalten ge- braucht wurden, zu entkräften. Genosse O b st wies darauf hm, daß das Schreiben mit der von ihm gemachte» Aeußerung im Wider- spruch stehe. Das Schreiben sei eine sehr schwach« Entkräftigung dessen, was in Wirklichkeit geschieht. Fabrikdirektor Starke(lib. Fr.) meint, daß, wenn das Schreiben der Direktion bereits damals, als die Debatte stattfand, bekannt gewesen wäre, seine Fraktion einen anderen Standpunkt eingenommen hätte. Nach seiner Meinung sei hier wieder einmal diel Geschrei gemacht worden. Die Direktion habe ihm eingehend Information gegeben und daraus sei zu entnehmen, daß für die Leute weitgehend gesorgt war. Die Aktion der Laternenwärter müsse zurückgewiesen werden, da dieselbe vollkommen unberechtigt sei. So sprach ein entschiedener, ganz vom Unternebmerstandpunkt durchdrungener Liberaler, ohne daß ein Fraktionsgenosse des Herrn dagegen auftrat, obwohl einige der Herren in der Versammlung der Lalernenwärter zugegen waren und deren Ausführungen als be- rechligte anerkannten. Die Arbeiter wollen sich diesen Liberalismus merken. Genoffs H o f f m a n n drückte seine Verwunderung über diesen plötzlichen Umschwung in der liberalen Fraktion ans. Man versuchte sich durch ein angebliches Mißverständnis au» der unangenehmen Situation herauszuwinden. Für die künstliche AuStrocknung des Erweiterungsbaues des alten Rathauses, damit die Räume möglichst bald benutzt werden können, sind 1600 M. notwendig, die nach- bewilligt wurden. Der Uebernahme der Heilstätte in Sternberg hat der- Ausschuß zugestimmt, da die Vorlage jedoch nicht vollständig .ist, befürwortet er, dieselbe an den Magistrat zurück zu verweisen; dem wurde zugestimmt. Um die weiteren Arbeiten der Neuvermessung und Grenzregulierung vorzunehmen, sollten die Arbeiten ausgeschrieben und einem Privatlandmesser zum Mindest- angcbot übertragen werden. Durch energisches Vorgehen der sozial- demokratischen Fraktion, deren Redner darauf hinwies, daß die Arbeiten vom eigenen Vermessungsbureau erledigt werden können, Wurde die Angelegenheit nochmals an den EtatSanöschuh überwiesen, der nunmehr beantragte: Von der Ausschreibung wird Abstand ge- nommen und um die Weileren Arbeiten der Neuvermessung und Verhandlungen im Südgelände auszuführen und zu beschleunigen, ist eS notwendig, für diesen Zweck eine Sonderabteilung für die Vermessung und Unilegung des Siidgeländes, bestehend aus 1 beamteten, bereits in der Verwaltung tätigen Landmester, 2 Technikern, L Meßgehilfen, die neu einzustellen sind, einzurichten, die voll- ständig selbständig arbeiten und denen die erforderlichen Instrumente aus dem Bermestungsbureau zur Verfügung gestellt werden. Ein- stimmig wurde so bischlosten. Für die vnierbringung mehrerer Straßenwaschmaschinen ist ein Schuppen erforderlich; mit dieser Vorlage hatte sich ein Ausschuß zu beschästigen. Der Dezernent Stadtrat Bergmann erklärte, der Magistrat stimme dem Beschluß des Ausschusses zu und er habe das Grundstück in der Maxstraße für diesen Zweck vorgesehen. Die Liberalen erklärten dies für ein neues Moment und verlangten Zurückverweisung an den Ausschuß. Die Bewohner des Friedenauer Ortsteils beschwerten sich, daß der Magistrat die Holbeinstraße hat asphaltieren lasten, bevor Gleise ge- legt waren, eS wird ersucht, Verkehrsmittel zu schaffen, die dem Verkehr für jenen Ortsteil Rechnung tragen. Dem wurde zu- gestimmt. Nunmehr stand der Rathausneubau zur Beschlußfastung. Die Pläne desselben wurden vom Referenten Kuznitzki erläutert. Es wurde beschlossen: dem neuen Rathousprojekt mit den Abänderungs- Vorschlägen wird zugestimmt. Die Architekten Jürgensen und Bach. mann werden nach Maßgabe des Vertragsentwurfs mit der An- fertigung deS SpezialProjekts, der Kostenanschläge und mit der künstlerischen Leitung des Baue? beauftragt. Den Architekten Jürgensen und Bachmann wird ein Honorar von 110 000 M. be- ivilligt. In der Diskussion bemängelte L e s s i g(llnabh. Ver.), daß für die Beamten sogar Frühstückszimmer vorgesehen sind, und meinte, wenn er nicht schon Staatsbeamter wäre, möchte er Kommunalbeamter sein. Genosse O b st betonte, es sei endlich an der Zeit, daß mit dem Neubau begonnen werde. Die vorhandenen unerträglichen Zustände müßten beseitigt werden und da sollte von einer Auöschußberatung abgesehen werden. Nachdem noch einige wesentli-ve Aufklärungen gegeben, wurde die Vorlage einstimmig an- genommen. Für die Nachwahl im 9. Bezirk wurden als Beisitzer für den t. Abstimmungsbezirk gewählt: Tiichler I ac o b o s ch, Gustav« Müller-Str. 28. Anichläger Malzahn, Cheruskerstr. 10. Restaurateur Rethfeldt, Königsweg 42. Für den 2. Ab­stimmungsbezirk: Restauratcur Andreas, Feurigstr. 16. Zimmerer L o p s z a t, Feurigstr. 66. Nunmehr folgte die geheime Sitzung. Lankwitz . In der letzten Gemeindevertreterfitzung teilte der Vorsteher mit, daß das Preisgericht für den Wettbewerb des Gemeindeparks getagt hat; eS sind die drei vorgesehenen Preise verteilt worden. Zwei Entwürfe werden zum Ankauf empfohlen. Dem Vorschlage wurde zugestimmt. Eingegangen find 43 Entwürfe, die in der Zeit vom 9. bis 23. Oktober, Werktags von 16 Uhr und Sonntags von 9 bis 6 Uhr in der Bibliothek des Realgymnasiums, Kaulbachstratze. öffentlich ausgestellt werden. Ein Besuch der Ausstellung ist zu empfehlen. Dem Gemeindevorstande wurde die Ermächtigung zum Mitbieten bei Zwangsversteigerungen erteilt, um zu verhindern, daß Grundstücke bei Versteigerung unter normalen Preisen umgesetzt werden. Die Vorlage über das O r t S- statut der gewerblichen Fortbildungsschule wurde bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt, da den Gemeindevertretern keine Abschrift des Statuts zugegangen war. Groh-Lichterfelde . Die Wahle» zur Ortskrankenkasse finden am Dienstag, den 18. Oktober, statt. Es find zu wählen acht Bertrerer der Arbeitgeber und 28 Vertreter der Arbeitnehmer. Die Wahl für die Arbeit- n e h m e r findet nachmittags von 6 Uhr ab im Restaurant Wahrendorf, Bätestr. 22. statt. Die Wahlzeit ermöglicht allen Arbeitnehmern, auch den außerhalb wohnhaften, ihr Wahlrecht auS- zuüben. Zur Aufstellung der Kandidatenliste findet am Freitag, den 14. Oktober, abends 8'/z Uhr, im Restaurant Wahrendorf eine offent- liche Versammlung der Krankenkassenmitglieder statt. Im vergangenen Jahre ist eS zum ersten Male gelungen, der Liste deS GewerkichaftskartellS zum Siege zu verhelfen. Es werden von einer Gruppe von Arbeitgebern alle möglichen Anstrengungen gemacht, um uns in diesem Jahre den Sieg streitig zu machen. Es ist daher Pflicht eines jeden OrtSkrankenkassenmitgliedeS, sowohl in der Versanimlung zu erscheinen als auch am Tag« der Wahl für die von der Arbeiterschaft aufgestellten Kandidaten zu stimmen. In einer starkbesuchten öffentlichen Bersammlnng sprach am Sonntag Genosse K a l i s k i überWirtschaftliche Not und politisches Elend". Von bekräftigenden Zurufen und lebhaftem Beifall wurden besonders die Ausführungen begleitet, die der Vortragende über das Vorgehen der Polizei in Moabit machte. Verschiedene Mitglieder wurden durch die Versammlung für den Wahlverein gewonnen. Tempelhof . In der BerwaltungSstreitfache der Eigentümer Max Schmidt, Martin Müller und Louis F r a n tz gegen die hiesige Gemeindevertretung wegen Ungültigkeitserklärung ihrer Gemeinde- verordnetenmandate war gestern mittag vor dem Kreisausschuß Termin angesetzt. Die Gemeindevertretung hatte das Verfahren des WahlvorstandeS. diejenigen Wähler, die sich bei der Wahl noch auf dem Korridor und im Nebenzimmer befanden, nach Ablauf der fest« gesetzten Frist noch zur Stimmabgabe zuzulasten, als nicht be- rechligt bezeichnet. Nach einer Schätzung seien zirka 100 Wählern noch nach Ablauf der Frist ihre Stimmen abgenommen worden, während noch zirka 90 Wähler außerhalb der festgesetzten Grenzen(Hausflur und Straße) sich be- fanden und nicht mehr zur Stimmabgabe kamen. Die Gemeindevertretung vertrat den Standpunkt, daß entweder nach der festgesetzten Frist überhaupt niemand hätte zur Wahl zugelassen werden dürfen oder aber, daß das Wahllokal hätte derartig groß sein müssen, daß auch die vor dem Wahllokal anwesenden Wähler ihre Stimme hätten abgeben können. Der KretsauSschuß sah die Einivände der Gemeindevertretung als nicht berechtigt an, obgleich er auf dem Standpunkt stehe, daß nach der festgesetzten Frist Stimmabgabe nicht mehr zulässig sei. Hier aber falle das nicht ins Gewicht. Die Wähler hatten sich bei der Wahl in Reihen gruppiert, auch war das Wahllokal selbst bei dem stärksten Andränge kaum zur Hälfte gefüllt. Die Klage des Eigentümers Martin Müller wurde als berechtigt anerkannt, während die Klage der Eigentümer Schmidt und Frantz abgewiesen wurde, weil dieselbe innerhalb der gesetzlichen Frist nicht ausreichend be« gründet worden ist. Die Gemeinde trägt ein Drittel der Kosten. Tegel . Nach einjährigem Bestehen ist eS dem vereinJugendheim " möglich, für die jugendlichen Arbeiter, Arbeiterinnen und Lehrlinge ein Jugendheim zu schaffen. Dasselbe befindet sich Schlieper- straße 30 parterre. Am konimenden Sonntag, nachmittags 2 Uhr, sollen die Räume durch eine schlichte Feier der Benutzung übergebe» werden. Von 8 Uhr ab können die Räume von den Erwachsenen besichtigt werden. Die Leitung deS VereinsJugendheim" erwartet eine zahlreiche Beteiligung. Pankow . Selbstmord eines Lehrers. Ein trauriges Ende hat der Lehrer Paul B a b e r l e gefunden, der seit nahezu 20 Jahren in Pankow als Gemeindeschullehrer angestellt war. In der letzten Zeit zeigte er ein sehr erregtes Wesen und man befürchtete, daß er sich in seinem Zustand noch ein Leid antun könne. DieS ist nun auch ein- getroffen. In der letzten Nacht öffnete sich B. in seiner Wohnung die Pulsader der rechten Hand, und da der herbei- gesehnte Tod nicht eintreten wollte, erhängte sich der Lebensmüde am Fensterkreuz. Als kurz darauf die Ehefrau von einer Besorgung zurückkehrte, fand sie zn ihrem Entsetzen den Lebensgefährten als Leiche auf. Weitzenfee. Das SSuglingSkrankenhanS geht feiner Vollendung entgegen und wird im Frühjahr des nächsten JahreS in Betrieb genommen werden. Worüber man sich aber wundern muß, daß noch keine Anstalten ge- troffen werden, die daS Krankenhaus umgebenden Parkanlagen anzulegen. Bisher stehen die Gebäude auf freiem Felde, noch nichts läßt erkennen, was aus dem eigenS zu Parkanlagen erworbenen Gelände werden wird. ES ist weiter noch nicht ersichtlich, wie die Zugänge zu dem Park sowohl als dem Krankenhau» sich gestalten werden, trotzdem auch hierfür die notwendigen Gelände angekauft sind. Wenn man nicht Feldwege benutzen will, so ist bis jetzt der einzige Zugang die unregulierte Hohenschönhauser Straße. Der Landinspektor Schöffe Rathmann verlangte in der letzten Versammlung deS neuen Hausbesitzervereins, daß die Gemeinde« Vertreter der neuen Fraktion für die Erbauung eines Feuerwehr- depotS eintreten sollten, da das alte Gebäude sich als zu klein erweise. Der Vorsitzende Gemeindevertreter M e w e S sagte zu. aber gab zu bedenken, daß die Vertreter der dritten Abteilung dagegen sein würden, denn diese hielten daran fest, prinzipiell nur für eine Berufswehr Mittel zu bewilligen. Daß unsere Genosien programmgemäß für die Errichtung von Be- rufswehren eintreten, ist richtig, und sie werden jede sich bietende Gelegenheit benutzen, diese Forderung zu verwirklichen. Aber Herr Mewes irrt, wenn er behauptet, daß wir prinzipiell alle Mittel für Feuerlöschzwecke ablehnen. Die Arbeiterschaft ist ebenso interessiert an einem geregelten Feuerlöschwesen wie die Hausbesitzer, jedoch bekämpfen die Vertreter der Arbeiterschaft die Ver- Wendung der Feuerwehrleute als Staffage bei allen möglichen patriotischen Aufzügen und Veranstaltungen. Unsere Vertreter der dritten Ableitung werden für ein neues Feuerwehrdepot ohne weiteres stimmen, denn unsere Genossen in den Bankommissionen werden schon dafür sorgen, daß ein eventueller Bau so ausgeführt wird, daß er späterhin auch von einer Berusswehr übernommen werden kann. Gummelsburg. I» der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins erstattete Genosse Witzle den Bericht vom Parteitag zu Magdeburg . Redner meinte in seinen Ausführungen, daß die Mehrheit nach dem Schluß- warte Franks gar nicht anders handeln konnte, wie geschehen sei. Sie sei verpflichtet gewesen, einen klaren Beschluß herbeizuführen. Der Parteitag habe voll und ganz den in ihn gesetzlcn Erwartungen. speziell der Berliner Genossen, entsprochen. Dies müsse mit Genug- tuung konstatiert werden. In der Diskussion, an welcher sich mehrere Genoffen beteiligten, wurde auf der einen Seite das Verhalten der Niederbarnimer Delegierten gebilligt, während auf der anderen Seite von einigen Genossen hervorgehoben wurde, daß man das Amendement Zubeil in der denkwürdigen Nachtsitzung nicht zur Diskussion und Annahme bringen durfte. ES hätte der Minderheit bis zum nächsten Tage Zeit gelassen werden müssen, um eine die Mehrheit befriedigende Erklärung im Budgelstreit ab- geben zu können. Der DiSziplinbruch selbst wurde auch von den Rednern verurteilt, die mit dem Verhallen der Mehrheit in dieser Frage nicht einverstanden find. Von den Genosien, die der Ansicht der Minderheit waren, wurde noch erklärt, daß die badischen Abgeordneten den Disziplinbruch nicht hätten begehen dürfen, wohl aber sei eS ihr gutes Recht, auf Aufhebung der Nürn- berger Resolution hinzuwirken. Auch sei mit der Annahme deS Amendements Zubeil die Angelegenheit keineswegs endgültig erledigt. Der gefaßte Beschluß müsse als wenig glücklich bezeichnet werden. In seinem Schlußwort ging Genosse Witzle recht eingehend auf die Diskussionsreden ein und widerlegte unter der Zustimmung der Mehrheit der anwesenden Genosien die vorgebrachten Gründe. Er erklärte den Beschluß des Parteitages als eine Notwendigkeit und gibt der Ueberzcugung Ausdruck, daß sich die Badenser demselben unterwerfen werden zum Nutzen der Gesamt« Partei. Es gelangte einstimmig bei einigen Sttmmenthalwngen eine Resolution zur Annahme, welche ausspricht, daß der Parteitag den Erwartungen der Niederbarnimer Genossen entsprochen und ibr Einverständnis mit den gefaßten Beschlüssen erklärte. Karlshorst . Zur Richtigstellung. Der Bericht auS der letzten Mitglieder­versammlung in Nr. 236 läßt mich erklären, daß ichdie Budget- frage nicht für eine Priiizipienftage halte". Das Gegenteil ist richtig. Ich erklärte dann weiter, daß selbst diejenigen Partei- genossen, die das Budget nichl prinzipiell verweigern wollen, unter den bestehenden politischen Zuständen auch im Süden nicht zu einer Bewilligung kommen können. F. Spliedt. Schönwalde(Bezirk Pankow ). vom Agitationsbezirk Pankow war zu Sonntag, den 9. Ok- tober. eine öffentliche Versammlung nach dem Schulzeschen Lokal in Schönwalde einberufen. Etwa 100 Personen waren der Einladung gefolgt und hörten die Darlegungen des Genossen Karl Leid, der anstelle des angekündigten aber am Erscheinen ver- hinderten Referenten Ströbel erschienen war, mit großer Auf» merksamkeit. In der Diskussion beleuchtete Genosse Kaiser aus Wandlitz die niederträchtige Kampfeswcise unserer Gegner und zeigte an Vorgängen in Wandlitz , mit welch kleinlichen und schmutzigen Mitteln dort die Arbeiterbewegung bekämpft wird. Der Agitationsleiter Genosse Gütig geißelte zum Schluß die arbeiter- feindliche Haltung der sogenannten unparteiischen Presse, die be- sonders bei Berichterstattung über die Moabiter Vorgänge in Er-/ scheinung getreten sei, und forderte zum Lesen der sozialdemo« kratischen Presse und zum Eintritt in die sozialdemokratische Or» ganisation auf. Germendorf bei Oranienburg . Zum ersten Male ist es uns am Sonntag gelungen, in dem etwa 800 Einwohner zählenden Orte Germcndorf eine öffentliche polittsche Versammlung abzuhalten. Freilich stand uns von den Sälen im Orte keiner zur Verfügung, doch litt der Besuch der Ver» sammlung durchaus nicht darunter, daß sie auf dem Hofgrund» stücke eines Genossen unter freiem Himmel stattfand. Etwa 90 Be- sucher unter ihnen 20 Frauen waren erschienen, die mit '>annter Aufmerksamkeit den Ausführungen des Genossen Hans eber überKcnserreden, Poizeisäbel und VollSnot" folgten. In der Diskussion wurde noch auf die Notwendigkeit der Organi» sation und deS Lesens der Parteipresse hingewiesen. Der durch die Versammlung erzielle Erfolg wird uns zu weiterer agitatorischer Tätigkeit anspornen._ WasserstandS.Siachrtchte» der Landesanstalt für Aewästerkunde, mitgeteilt vom Berliner Welterbureau. vasterftand Memel, Ttlstt B r e g e l. Jnfterdurg Weichsel, Thor» Oder. Raridor . Kroste» . Frankwrt Warth«,«chriimn » LandSberg Netz«, Lordamm Elb«, Leitmerttz » Dresden , Bardo . Magdeburg O+ bedeutet Wuchs. Fall.*} Unterpegel. Eingegangene Druckfchnftcn. Durch Dornen und Disteln. Von Karl Zielke. Gedichte eine» Proletariers. Verlag von H. Baerer u. Co., Harburg (Elbe ). Preis 69 Ps. Bürgerliches Gesetzbuch für das Dentsche Reich. (Llliput- auSgabe.) 1 M. O. Liebmaim. Berlin IV. S7. Das deutsche Studcntentum von der älteste» Zeit bis zur Gegenwart. Von Dr. Fr. Schulze und Dr. P. Ssymank. 7.60 M., geb. S M. R. Voigtländer . Leipzig . Verzeichnis populär-wissenschastlicher Werke. Vom Diener Volks- bildungsverein. Kommissionsverlag von Hugo Heller u. Cie, Wien I , Bauernmarkt&