Nr. 241. 27. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 14. Oktober 1910.
Die Gewerkschaftspreise über Magdeburg. follten. wei Tage wogte der Kampf um die Entscheidung einer schaftlicher Organisation zu ihrem Schuß gebildet.
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II.
" Der Töpfer":
die Beschlüsse der früheren Parteitage zur Budgetfrage weiter Frage im Parlament behandelt, und erfreulicherweise haben die bestehen oder eine Aenderung im Sinne der Badenser erfahren Schauspieler selbst durch die Bühnengenossenschaft eine Art gewerkFrage, die unseres Erachtens von so großer Wichtigkeit gar nicht Eine dem Buche beigegebene Berufsstatistik zeigt, daß ist, daß dieser Zeit- und Kräfteaufwand gerechtfertigt erschiene.... heute die Hälfte der 16 000 Darsteller an Theatern Selbst jene Gewerkschaftsblätter, die mit der Resolution Haase- Nach der wirklich nicht nötigen Verschärfung innerhalb des deutschen Sprachgebietes weniger als 1000 Zubeil nicht einverstanden sind und deren Annahme bedauern, dieser Frage durch das Schlußwort Frants tam es zu einer Mark pro Jahr verdienen. Dazu kommt noch, daß die Bühnennehmen jedoch meist insofern einen anderen Standpunkt wie demonstrativen Verlassung des Saales durch die Süddeutschen und fünstler zumeist gar nicht das ganze Jahr hindurch spielen. Das das Correspondenzblatt der Generalfommission der Gewerkschaften zu einer ebenso demonstrativen Nachtsizung der Mehrheit des sind von uns wiederholt dargelegte Mißstände, ebenso wie das BerParteitages. Dieses Schauspiel konnte und mußte auf alle Fälle tragsverhältnis der Schauspieler. Das Werkchen enthält eine reiche Deutschlands ein, als sie die zustimmung der Badener sozialdemo- vermieden werden, um so mehr, da man es auf beiden Seiten nicht Sammlung von Verträgen und Disziplinarordnungen, unter denen kratischen Landtagsfraktion zum Budget als einen unzweifelhaften zu einer Spaltung der Partei kommen lassen wollte." die Mehrzahl der deutschen Schauspieler zu arbeiten gezwungen ist. Disziplinbruch verurteilen und die Erwartung aussprechen, die Ges nossen im badischen Landtag würden künftig den Beschluß des Noch weit schärfer als die vorgenannten, verurteilen die fol- Man gewinnt dabei hier und da den Eindruck, als ob die Schauspieler jenseits jedes Rechts stehen. Die Ausbeutung an vielen Magdeburger Parteitages unbedingt respektieren. genden Blätter den Disziplinbruch und das Verhalten der Badener: Theatern ist ungeheuerlich. Die Vorproben vor der Saison sind, So schreibt: entgegen der Vorschrift des Bürgerlichen Gesetzbuches , unentgeltlich ,, Der Steinarbeiter": zu leisten. Die Krankheit ist ein willkommenes Mittel für sozial" " Gerade als Gewerkschaftler haben wir ein denkende Direktoren, um mißliebige Personen aus der Stellung zu " Die Debatte verlief im allgemeinen gleichfalls in zufrieden- großes Interesse, daß Disziplin gehalten wird. schaffen. Denn auf der Seite der Direktoren steht in solchen Fällen stellender Weise. Der Disziplinbruch der Badenfer wohin fämen wir, wenn sich beispielsweise Gautonferenzen über wieder entgegen der Vorschrift aus§ 616 des Bürgerlichen Geſetzwar allerdings nicht zu halten. Er lag offenbar die Beschlüsse der Generalversammlungen hinwegsehen könnten. buches das Kündigungsrecht. Sucht ein Schauspieler durch„ Ges zutage und verdiente auch strenge Verurteilung. Das einmal gegebene Gefeß ist unseres Erachtens wie in den Ge- Das würde in taktischer Beziehung ein schönes Tohuwabohu geben; fundheitsfimulation" dem wirtschaftlichen Nachteil zu entgehen, so werkschaften so auch in der Partei streng zu befolgen. Mag der natürlich die Unternehmer würden daran ihre helle Freude haben. steht ihm ein Vertragsparagraph entgegen, der bestimmt:„ Erklärt Standpunkt der Badenser in der Sache selbst einen noch so berech- Die Einheit in den Zentralverbänden ginge dann ohne weiteres ein frank oder unpäßlich gemeldetes Mitglied, daß es wieder gesund futsch. Wenn die einzelnen Landtagsfraktionen auf Parteitags- fei, so kann der Bühnenleiter durch den Theaterarzt feststellen tigten Kern haben, aber das einmal gegebene und zu Recht bestehende beschlüsse pfeifen können, dann dauert es nicht mehr lange, bis laſſen, ob das Mitglied auch tatsächlich dienſtfähig ist. Trifft Gesetz hatten sie au respektieren. So schien die ganze Angelegenheit einer zufriedenstellenden auch in den Wahlvereinen der Ignorierung von lepteres nicht zu, so begründet die Gesundmeldung keinen Anspruch Lösung entgegenzugehen. Bebel trat im Schlußwort nochmals öffnet ist. Was sich schließlich der Parlamentarier leisten kann, Beschlüssen höherer Instanz Tür und Tor ge- auf Wiederbezug von Gage oder Spielgeld." warm für die Parteivorstandsveſolution ein, wandte sich aber ebenso das darf dann auch der einfache Prolete, der nicht die Ehre hat, aus entschieden gegen einen Zufazantrag zubeil, der verlangte, zu erflären, daß diejenigen, die dieser Resolution zuwiderhandeln, sich der Suppenschüssel der Minister schlampen zu können, sich ebenfalls damit ohne weiteres außerhalb der Partei stellen. Bebel wollte gestatten. Und was bezüglich des Disziplinbruches den Parlamenunnötige Schärfen vermeiden und erklärte, daß dieser Zusatz auch tariern zulässig erscheint, das darf dann dem schlichten Genossen juristisch gar nicht haltbar sei. Sein Einfluß bewirkte denn auch, auch nicht verwehrt werden. Die Taten der badischen Parlamendaß die Resolution zurückgezogen wurde. Die Einsehung einer tarier würden zweifellos Zustände schaffen, wie solche bei den franStudienkommission zur Budgetfrage fand aber auch keine Gnade 3ösischen sozialistischen Abgeordneten gang und gäbe find. Genosse und so schien alles in guter Harmonie zu verlaufen. Leider aber Dr. Frank bedauerte den begangenen Disziplinbruch nicht im gemachte Frant in seinem Schlußwort eine die Mehrheit verlegende ringsten, ja er mißbrauchte sein Schlußwort dazu, die Mehrheit auf Aeußerung, indem er erklärte, daß feiner heute erklären könne, was dem Parteitag zu provozieren, indem er meinte, er wisse nicht, ob in in den Budgetabstimmungen der nächsten Jahre geschehen werde. Zukunft die Verhältnisse so geartet seien, daß sie sich nach der anDas mag nur ein taftischer Zug und er mag auch nicht besonders genommenen Resolution richten würden. Diese Erklärung zeigte ernst gemeint gewesen sein. Aber der Ausspruch wirkte provozierend. nun zur Evidenz, welche selbstherrlichen Bahnen die Genossen Dr. Der radikale Mehrheitsflügel verlor die Besinnung und brachte den Frank, Kolb usw. in Zukunft wandeln möchten." Antrag Zubeil in etwas veränderter Form erneut ein. Dies war ,, Lederarbeiter- Zeitung." geschäftsordnungsmäßig eigentlich gar nicht mehr zulässig. Die Die Gewerkschaften stehen als solche den direkten politischen Mehrheit drückte jedoch die Verhandlung durch. In fieberhafter Aktionen sowie den daraus entstehenden Differenzen fern. Ihnen Erregung wurde weiter beraten, mit kurzer Bertagung bis in die sind andere Aufgaben zugewiesen, fie führen den wirtschaftlichen ſpäten Nachtſtunden hinein. Die Süddeutschen, der Vorsitzende und Kampf um die Befferung der Lohn- und Arbeitsbedingungen. Troßandere forderten erneute Vertagung. G3 nußte nichts. Und nun dem kann es uns als Gewerkschaftler nicht einerlei sein, was innerkam der klaffende Riß in die Versammlung: die Süddeutschen verhalb der politischen Arbeiterpartei vorgeht, denn diese ist die Verließen den Parteitag. Und das Rumpfparlament der Mehrheit tagte weiter, schlug alle Mahnungen in den Wind und votierte fechterin unserer wirtschaftlichen Angelegenheiten und unserer polischließlich mit erdrückender Mehrheit ab irato für die Resolution tischen Anrechte vor der Gesezgebung. Und als solche wünschen wir die Sozialdemokratie stark und ungeteilt erhalten. Haase- Zubeil.
Wir sagen, das war nicht nötig. Konnte denn die Mehrheit nicht ruhig den anderen Tag abwarten und hier leidenschaftslos und in aller fühler Ruhe beraten und beschließen, was sie für richtig hielt? Mußte man es zu diesen wenig anmutenden Szenen tommen lassen?"
" Die Ameife"
( Verbandsorgan der Porzellanarbeiter).
Wie die Gewerkschaftsbewegung bedarf auch die Parteibewegung der Disziplin, aller ihrer Mitglieder. Die Disziplin will nicht dem Denken, sondern dem Handeln eine bestimmte Richtung geben. Daher mag man sich zur Budgetbewilligung wie immer ftellen, sie war ein Bruch der Disziplin und so geeignet, die Einheit der Partei zu schädigen." ,, Lagerhalter- Zeitung."
Stößt dem Schauspieler ein Unfall zu, so kann er froh sein, wenn er nicht gerade bei einem Theaterdirektor beschäftigt ist, der da, wieder entgegen dem Bürgerlichen Gesetzbuch, vertraglich festgelegt hat: Unfälle irgendwelcher Art, welche das Mitglied im Theater, insbesondere in der Ausübung seines Berufes durch oder ohne sein Verschulden treffen, berechtigen nicht zur Geltendmachung Auch von Entschädigungsansprüchen gegenüber der Direktion."! für andere Fälle legen die Verträge das Risiko des Unternehmers entgegen dem Bürgerlichen Gesetzbuch dem Schauspieler auf. ist vertraglich festgelegt, daß der Direktor ohne weiteres den Ver trag auflösen kann, wenn ein Brand des Theaters entsteht, ein Umbau notwendig ist, Landestrauer stattfindet, wenn das Publikum nicht genügend" zum Theaterbesuch kommt, sowie in allen außerordentlichen Fällen, die eine wenn auch nur momentane Schließung des Theaters zur Folge haben". Außerdem„ bei jeder Widersehlichfeit sowie ungebührlichem Betragen gegen die Direktion oder die sie vertretenden Beamten". Ein Theaterdirektor ist auf die noch praktischere Jdee gekommen, in seine Verträge den Bassus zu setzen: Die Direktion ist berechtigt, den Vertrag aufzulösen, wenn nachweislich die Einnahmen zur Deckung der Ausgaben nicht mehr hin. reichen." Was ist nun in solchem Falle alles Ausgabe? Auch die hunderttausend Mart, die sich womöglich der Direktor einstecken will? Rickelt zählt eine ganze Reihe Leute auf, die trotz der Theaternot Millionäre geworden sind, um dadurch die Behauptung zu widerlegen, daß die Theaterdirektoren heute recht wenig verdienten und nichts fürs hohe Alter" zurücklegen könnten. Allein von früheren und jeßigen Theaterdirektoren, die am Theater eine " Kleinigkeit" verdient haben, zählt er auf: die Millionäre August Wolff( früher Direktor des Belle- Alliance- Theaters), Adolf L'Ar ronge , dessen Sozius Sigwart Friedmann, Friedrich Haase , Blumenthal, Barney, Lautenburg , Adolf Ernst; ferner die sehr reichen: Fritsche, Brahm, Alexander, Monti, Schulz; von auswärtigen und Provinzdirektoren: den Millionär Hoffmann- Köln, Bachur- Hamburg, Erdmann- Jeßnizer- Bremen, Gelling- Dortmund" In der sozialdemokratischen Partei gibt es auch eine fleine Essen, Dr. Rauch- Wiesbaden, Rahn- Gera- Halle, Richards- Halle, " In den weitesten Kreisen der Parteigenossen sah man Minderheit, der nicht alle Richtlinien passen. So z. B. ist diese Barena- Königsberg, Adolfi- Aachen, Cabisius- Magdeburg, den Mil dieses Verhalten als einen unverhüllten Disziplinbruch an, ia Minderheit der Auffassung, daß es mit dem Zweck und Ziel der lionär Drucker- Hamburg und noch etliche Dußend andere. man ging teilweise noch weiter und erblickte in dem Vorgehen der sozialdemokratischen Partei wohl in Einklang zu bringen ist, wenn Die Heren Theaterdirektoren wälzen durch die Verträge die Badenser eine ganz unmotivierbare Herausforderung der Partei in den einzelnen Bundesstaaten die proletarischen Abgeordneten dem jedem Unternehmer obliegende Pflicht ab, das zur Arbeit erforderund der Parteitage, einen neuen Kampfruf der Rebisionisten an Staat durch Bewilligung des Budgets ihr Vertrauen aussprechen, liche Handwerkzeug zu liefern. Den Schauspielern werden nur die Radikalen. Wir wollen hier nicht auf das Richtige oder Un- wenn sie im Frack und Zylinder den Vertretern des heutigen die historischen Kostüme geliefert. Alles andere, bei den Schaudieser Anschauungen eingehen, fest steht ohne Klassenstaates bei besonderen Anlässen huldigen. spielerinnen auch die historischen Kostüme, müssen sich die Dars weiteres der grobe Disziplinbruch der Badenser. Die übergroße Mehrheit vertritt den entgegengesetzten Stand- steller nach den Verträgen selbst schaffen und in Stand halten. Eine Und um diesen allein konnte es sich auch auf dem Parteitag nur punkt. Und so lange dies der Fall ist, ist auch die Minder- Inventur der Garderobe einer Choristin teilten wir im drehen. Die Frage einer sachlichen Revision des Nürnberger Be- heit verpflichtet, in ihrem Handeln sich nach der gestrigen Feuilleton mit. Eine junge Schauspielerin, die schlusses liegt auf einem ganz anderen Gebiet. Wenn den Mehrheit zu richten. Das ist etwas so Selbstverständliches, vielleicht 75 bis 100 m. monatlich verdient, muß allein zirka Badenfern der Beschluß von Nürnberg nicht gefällt, wenn sie daß darüber eigentlich kaum ein Wort verloren zu werden brauchte. awanzig verschiedene Kostüme befißen, die müssen natürmeinen, derselbe sei unhaltbar, dann haben sie das Recht, die und doch führte die Diskussion über dieses Selbstverständliche auf lich stets gutem Zustande Zustande und dürfen auch nicht Aufhebung desselben au beantragen. Aber solange dieser Be- dem verflossenen Barteitage zu heftigen, wenn auch streng sach- allzulange diefelben sein. So muß die junge Schauspielerin erst schluß besteht, haben sich auch die badischen Genossen demselben lichen Auseinandersetzungen, die, wie es ja gar nicht anders sein Schneiderin sein, um Schauspielerin sein zu können, oder die zu fügen. Und nicht nur für die Genossen im allgemeinen be- fonnte, mit der Anerkennung dieser Selbstverständlichkeit endete. Prostitution hat oft ein Opfer mehr. Das Talent tommt da oft stehen diese Beschlüsse der Parteitage zu Recht, sondern auch für So erfreulich dies, vom parteigenössischen Standpunkt bes erst in zweiter Linie, erst kommen die Toiletten! Dazu gefellt sich die Abgeordneten! In einer Kampforganisation muß Disziplin trachtet, ist, für uns als Gewerkschafter bleibt immer noch ein dann die Stellenvermittelung, die hilfsbereit auf" fleine Nebenherrschen, oben wie unten. fleiner Stachel zurück. Zeigte doch die Abstimmung darüber, ob einnahmen" hinweist. Als Beispiel wird aus einer solchen Ver So sind denn auch alle vagen Hoffnungen unserer Feinde, Beschlüsse der obersten Instanz einer Organisation auch von allen mittlerzeitung eine Annonce abgedruckt, die Bände spricht; sie die eine Trennung oder auch eine Versimpelung der Partei er- zur Organisation Gehörenden zu beachten sind, uns die beschämende datiert vom 10. März 1910 und lautet: hofften und kommen sehen wollten, zerschlagen und vernichtet. Tatsache, daß Gewerkschaftsführer die Disziplinlosigkeit fanttioNach rechts und nach links wird und muß die Partei die alte nierten. Unter diesen Führern befand sich auch der Genosse Schlicke, bleiben. Unerschroden im Kampf gegen den gemeinsamen Feind der Vorsitzende der größten deutschen Gewerkschaftsorganisation, des werden wir in unseren eigenen Reihen, unter vollster Wahrung Metallarbeiterverbandes. und Achtung abweichender Anschauungen taktischer Art, Disziplin Der deutsche Metallarbeiterverband steht vor einem, in seinen Das mit dem 1. Oktober d. J. in Kraft getretene Stellenzu halten verstehen. Und wenn einst der Wert des Magdeburger Folgen noch nicht absehbaren Kampf. Der Gewaltstreich der bermittelungsgesetz beseitigt auch zugunsten der Schauspieler Parteitages gemessen werden wird, dann wird man dieser Tagung deutschen Metallindustriellen, zur Unterstüßung der Werftbefizer einige besondere Auswüchse auf dem Gebiet der Ausbeutung durch mit Recht das Verdienst zusprechen müssen, daß sie von neuem eine Aussperrung von annähernd einer halben Million Metall- Stellenbermittlungen. die Bedeutung der Parteitage gehoben und der Partei die arbeiter vorzunehmen, ist nach den vorliegenden Meldungen be- Das Büchelchen leuchtet von neuem in die Misere des Schauinnere Festigkeit und Geschloffenheit gegeben schlossene Sache. Nur durch die Einigkeit, Geschlossenheit, nicht nur spielerstandes hinein. Vor 2 Jahren ist vom Reichstag die Vorhat, beren eine Kampfesorganisation in ben allein der organisierten Metallarbeiter, sondern der gesamten orga- legung eines Theatergesebes einstimmig verlangt. Damals bereits Beiten schwerer Kämpfe, welche sie erwarten, nisierten Arbeiterschaft kann dieser Gewaltstreich abgeschlagen und bei Gelegenheit der Besprechung der Dr. Pfeifferschen um so notwendiger bedarf!" werden und der Kampf gegen das übermütige Prozentum fiegreich Broschüre über das Theaterelend haben wir betonit, daß die geführt werden." schlimmsten Mißstände durch eine umfassende Arbeiterschutzgesetz( Bentralorgan der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter). ,, Der Kürschner": gebung mit Vorschriften zwingenden, durch Verträge nicht zu „ Ein Verschärfungsantrag war auf Intervention Bebels zurück-" So manchen Fauftschlag haben die sogenannten„ Radikalen" beseitigenden Rechtsgrundsäße sehr wohl zu beseitigen oder zu gezogen worden. Als jedoch der Wortführer der Badenser in seinem in den letzten 10 Jahren von den" Revisionisten " einstecken müssen; tratischer Seite wieder bei Beratung der Gewerbeordnungsnovelle Schlußwort einige Ausdrüde gebrauchte, die zweifel aufkommen die" Sozialistischen Monatshefte" sind die geistige Ablagerungsließen, ob die badische Fraktion sich dem Parteitagsbeschluß unter- ftätte, wo sie alle ihre Schalmeientlänge ertönen ließen, um der dargelegt, schon längst durchführbar. Der Weg der Sozialgesetz unter- stätte, gebung wurde unter der Annahme vorgezogen, das Ziel werde so werfen werde, antwortete die Parteitagsmehrheit mit der An- bürgerlichen Gesellschaft darzutun, was sie doch für gesittete schneller erreicht. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß diese Hoffnahme eines Antrages, der denen, die gegen den Parteitagsbeschluß Menschen sind gegenüber den Hyperradikalen" und den großhandeln, den Stuhl vor die Türe setzt. Ansich mag die Mehr mäufigen" Rrrrevolutionären", die alle anständigen" Menschen nung eine irrige war. Das Reichsamt des Innern ist noch nicht heit mit diesem Antrag im Rechte fein, man kann von der Arbeiterbewegung abschreckten. Und hatten sie es nicht in über die ersten Anfänge von Erwägungen über die Gestaltung des Theatergesetzes hinausgekommen. Da heißt es Dampf an ihn angesichts der Situation zum mindesten be- Nürnberg bewiesen, daß sie diesen" Radikalen" alles bieten konnten, machen. Wenn das Rickeltsche Buch die Schauspieler veranlaßt, greifen, glüdlich war es aber entschieden nicht, da die Mehrheit die Erklärung der 66 nach Abstimmung der Reso- in noch höherem Maße wie bislang die gewerkschaftliche Organi daß man die Abstimmung gegen den Rat Bebels noch lution ruhig hinnahm! Doch diefen mit gewiffem Raffinement fation der Schauspieler, die Bühnengenossenschaft zu stärken, so am selben Abend erzwang. Das hat erstens der ganzen berechneten Fußtritt Dr. Franks wollte, tonnte und wäre das lebhaft zu begrüßen. Ein Gesez allein fann die wirtAttion das Stigma des Fanatismus und der Rache aufgedrückt und durfte die Mehrheit der Delegierten nicht hinnach außen den Eindruck erweckt, als sollten die süddeutschen Bartei- nehmen, wollten sie die Parteitage nicht zur Komödie herab- chaftliche Misere nicht beseitigen. Die Sozialdemokratie wird wie genossen mit ihren Anschauungen vergewaltigt werden. Golche sinken lassen, wollten sie nicht tausenden Genoffen schließlich jede feit Dezennien, so auch bei der Beratung der jetzt dem Reichstag überaus weittragende Beschlüsse faßt man niemals in der Hiße Hoffnung rauben, daß es der Partei mit den Grundsägen des vorliegenden Gewerbeordnungsnovelle nicht verfehlen, die gefeßgebenden Faktoren vorwärts zu treiben, um das Schauspielerelend, des Gefechtes, sondern zu einer Zeit, wo die Nerven ruhiger ge- Sozialismus ernst ist. soweit das durch die Gesetzgebung möglich, zu bekämpfen. Die worden sind und einige Stunden Muße voraufgegangen, so daß man Schauspieler haben ein Recht darauf, statt schöner Redensarten reifliche Erwägung voraussehen kann. endlich Taten zu sehen.
...
Der Courier"
Soziales.
Theaterschmut.
Indes wird der Zwischenfall weitere Folgen sicher nicht haben, daß es mit der Spaltung nichts wird, dafür sorgen schon die Arbeiter Süd und Nord, die ihre Delegierten schon zu Paaren treiben werden, wenn diese durch irgendwelche Beschlüsse oder Hand- räumung nicht ein, sondern zehn Herkulesse eintreten müßten!" " Das Theater ist zurzeit ein Augiasstall, für dessen AusLungen die Einheit der Partei in Frage stellen sollten." Unter diesem Motto veröffentlicht in den nächsten Tagen Gustav Ridelt ein Buch: Schauspieler und Direktoren", Sozialwirtschaft lidhjes aus deutschen Theatern, im Verlag Langenscheidt, GroßLichterfelde. Die Aushängebogen liegen uns vor.
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Die Sattlers und Portefeuiller- Zeitung. Disziplinbruch! Das ist der schwerste Vorwurf. der den Badensern gemacht, und mit Recht gemacht wurde. Und bei der Verteidigung gegen diesen Vorwurf waren die Badenser auch fast In dem Büchlein ist mit Fleiß der Schmutz deutscher Theater ausschließlich auf sich selbst angewiesen. Die Hilfe der übrigen gesammelt worden, der in den letzten Jahren oft aus Einzelfällen süddeutschen Stämme und der Gesinnungsverwandten aus anderen der Oeffentlichkeit bekannt geworden ist. Seit 1894 ist ja von der Teilen des Reiches, sie wurde den Badenfern auch erst, als es sich Tribüne des Reichstages, von den Sozialdemokraten, auf die wirtdarum handelte, zu beschließen, ob die Budgetbewilliger nur ge- schaftliche Misere und Rechtlosigkeit der Schauspieler hingewiesen rüffelt oder aus der Partei hinausbefördert werden sollten und ob worden. Erst seit einigen Jahren haben auch andere Parteien diese
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Eingegangene Druckfchriften. Zur Geschichte des Christentums. Von J. Pauft. Geb. 1,20 M Nationale Jugendvorträge des Deutschen Dstmarkenvereins. Geh. 1,20 m. B. G. Teubner, Leipzig . Bon der Erde des Lebens. Von Nega Ullmann. Mit einem Ge leitwort von Rainer Maria Rilte. 101 Seiten. Frauenvorlag, München und Leipzig . Deutsche medizinische Wochenschrift . Nr. 40. Herausgeber Prof.
Dr. J. Schwalbe. Erscheint wöchentlich. Viertelfährt. 6 M. G. Thieme,