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Nr. 242. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste!

Lokal von Chidrowsky Marienhöhe" ab. Da beide

Billetts zurückzuweisen.

W

Sonnabend, 15. Oktober 1910.

Das von dem verstorbenen

in Aussicht gestellt worden sind. Ich überlasse es dem Komman- umfassen. Konfirmanden, katholische Kinder, welche wegen Teil­deur der Heilsarmee  , von dieser Erklärung und von den Schrift- nahme am Religionsunterrichte die Kurse nicht regelmäßig besuchen stücken, die ich ihm übergeben habe, nach seinem Gutdünken tönnen, sowie Kinder, welche Nebenklassen angehören, sind von jederzeit und wie es ihm beliebt, Gebrauch zu machen. der Teilnahme an den Kursen für stotternde Kinder ausgeschlossen. Carl Schröder  , Schriftsteller. Die Kurse dauern bis zum Schlusse des Winterhalbjahres; fie Am Sonnabend, den 15. d. M., feiert der Gesangverein Gaswerk Mariendorf sein neuntes Stiftungsfest im Lokal von Rau, Dorf Schrift bezeichnend ist, benutzt der Kriegsruf", das Organ der stunde, abgehalten; nur in Ausnahmefällen darf der Nachmittag Diese Erklärung, die höchstens für den Verfasser der erwähnten werden in täglich je einer Stunde, möglichst der letzten Vormittags­straße 1. Ferner hält der Kolonistenverein Union( Mit- Heilsarmee, in Verbindung mit einem Brief des Genossen Hoff- gewählt werden. Kinder, bei denen der Zweck des Sonderunterrichts glied des Bundes der Laubenkolonisten) ein Familienkränzchen im mann an Herrn Schröder mit dem Ersuchen, die Broschüre an die schon früher erreicht ist, können nach dem Schlusse des Oktober­Dezember- Vierteljahres ausscheiden. Ausschußmitglieder, eventuell an die sämtlichen Stadtverordneten Lokale der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehen, bitten wir, die zu senden, zu einem gehässigen Angriff auf die Berliner   Stadt- Direktor Gußmann verfaßte Uebungsbuch für Stotterer wird, sofern verordnetenversammlung. In diesem Heilsarmee- Erguß wird nicht die nötige Anzahl von Exemplaren vorhanden ist, auf Antrag Den Besuchern der Kirchhöfe wird außer den auf der Liste be- weiter versucht, die Heilsarmee als soziale Wohltäterin erschei- von der Schuldeputation geliefert werden, desgleichen eine von den zeichneten Lokalen das Restaurant Aug. Fehlberg, Eisenacher Str. 11, nen zu lassen, der schweres Unrecht geschehen sei. Demgegenüber gleichen Verfasser herrührende Anweisung betreffend die Behandlung bis- a- bis dem Kreuzkirchhof, empfohlen. wollen wir nur die nadten Tatsachen feststellen. Die Schrödersche stotternder Kinder. Die llebungsbücher sind nach Beendigung des Kurfus Itner Chaussee 5, zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung. den Büchertisch im Stadtverordnetensizungssaal ausgelegt worden, Schüler der Støttererfurfe teilnehmen, find erneut von der Schul­In Neu- Ruppin   steht uns das Lokal von 2. Krasemann, Bech- Broschüre ist erst in den Sitzungen am 17. und 24. Februar auf von dem Leiter an die Schule, an welcher der Heilkursus stattfindet, zurückzugeben. Die Ordinarien derjenigen lassen, aus denen Die Lofalkommission. während die Stadtverordnetenversammlung bereits am 3. Februar Zweiter Wahlkreis( Friedrichstadt  .) Zahlmorgen für phne jede Debatte die Ablehnung nach dem Ausschußantrage be- deputation erfucht worden, wenigstens einmal während des Winter­Druckerei- Nachtarbeiter, verbunden mit unserem 2. Stiftungsfest, schloß. Bei dieser Beschlußfassung blieben die in der Broschüre halbjahres den Stottererkursus zu besuchen, um sich von den Fort­unter freundlicher Mitwirkung unseres Gefangvereins am Sonntag, aufgestellten Behauptungen außer Betracht. Maßgebend hierfür schritten ihrer Schüler zu überzeugen und gleichzeitig dadurch darauf den 16. Oktober, bei Julius Meyer, Oranienstraße 103. Tages waren die von der Heilsarmee   selbst eingereichten Finanz- achten zu lernen, wie dem Stottern zu begegnen ist. ordnung: 1. Gefchäftliches. 2. Vortrag des Landtagsabgeordneten berichte. Das geht aus dem stenographischen Bericht über jene Genoffen Adolf Hoffmann  . 3. Rezitationen des Genossen Walter Sigung flar und unwiderleglich hervor. Der Berichterstatter Zimmermann- Karlshorst. Den Besuch aller Mitglieder des Zahl- Eckard sagte nach dem Bericht: morgens erwarten Vertrauensleute und Vorstand. Meine Herren, jezt kommt die Berichterstattung über b), die Vorlage zur Gewährung einer Beihilfe von 3000 M. an die Heilsarmee zur Begründung eines Männerheims. Meine Herren, ich bin der Ansicht, daß über diese Heilsarmee schon zuviel Worte gemacht worden sind. Es wäre vielleicht nicht einmal nötig gewesen, die Vorlage in den Ausschuß zu verweisen. Im Ausschuß wurde festgestellt, und zwar durch den eigenen Rechenschaftsbericht der Heilsarmee  , daß große Summen bon 25 000 bis 26 000 m. ins Ausland ge= schickt werden unter der Devise Heidenmission. Durch denselben Rechenschaftsbericht ist ferner festgestellt worden, daß alle Fürsorgeeinrichtungen der Heils armee in Berlin   der Heilsarmee   immer noch einen kleinen Profit bringen; nirgend gibt die Heilsarmee aus eigenen Mitteln Geld dazu. Es wurde im Ausschusse auch gesagt, daß diese 3000 m. wohl mehr dazu dienen sollen, nach außen hin den Anschein zu erwecken, als wenn die Stadtgemeinde Berlin  , die Gemeindebehörden, die Heilsarmee   in ihren Be­strebungen unterstüßen, so daß noch mehr törichte Men­schen dieser Verdummungsgesellschaft zuge= führt werden. Aus diesem Grunde wurde der Antrag ein­

Zweiter Wahlkreis( 1. und 2. Abteilung). Heute Sonn­abend findet bei Nißle, Dennewigstr. 13, ein Unterhaltungsabend statt, bestehend aus Gesang, Rezitationen und Tanz. Billetts inklusive Tanz und Garderobe 25 Pf. find bei den Bezirksführern zu haben. Da ein solches Vergnügen in unseren Abteilungen zum ersten Male stattfindet, bitten um zahlreichen Befuch Die Abteilungsführer.

Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 16. Oktober, findet im ganzen Atreife Flugblattverbreitung statt. Die Genossen werden gebeten,

sich früh 8 Uhr in den Bezirkslokalen einzufinden.

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Billetts zum Heiteren Abend" in den Pharusfälen" find noch zu haben bei Melzer, Wiesenstr. 19; Riez, Fehmarnstr. 8; Glawe, Liebenwalder Str. 4 und im Wahlvereinsbureau, Neue Hochstr. 23. Der Vorstand.

Charlottenburg  . Am Sonntag früh 8 Uhr findet in der 1. und 5. Gruppe eine wichtige Flugblattverbreitung statt. Hierzu haben fich die Genossen der 2., 3.( Moabit  ) und 4. Gruppe im Lokal von Wieting, Nehringstr. 4, und die Genossen der 3.( Kiet), 6., 7. und 8. Gruppe im Voltshause einzufinden. Die Genossen der 1. und 5. Gruppe treffen sich in ihren Lokalen. Der Vorstand. Rigdorf. Am Dienstag, den 18. Oftober, abends 8 Uhr, findet in Hoppes Festsälen, Hermannstr. 49, die außerordentliche General bersammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht: Stellungnahme zu den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen; Aufstellung der Kandidaten und Verschiedenes. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

Johannisthal  . Sonntag früh 8 Uhr Flugblattverbreitung von Gobin, Roon- Straße 2 aus. Nachmittag 22 Uhr Treffpunkt bei Gobin wegen Ausflug nach Budow. Nieder- Schöneweide. Am Sonntag, den 16. Dftober findet eine Flugblattverbreitung vom Genossen Neumann, Grünauer Straße 5 aus statt. Der Vorstand.

Adlershof  . Am Dienstag, den 18. Dktober, findet im Lokal des Genossen Kaul die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Aufnahme neuer Mitglieder; Bortrag der Benioffin& cultes Rigdorf über: Wilhelm II.   und die Frauen; Schulte- Rigdorf Bericht des Vorstandes und der Funktionäre; Erfazwahlen des Borstandes; Parteiangelegenheiten und Verschiedenes.

Der Vorstand.

stimmig abgelehnt."

( Die Versammlung beschließt nach dem Antrag des Aus­schusses die Ablehnung des Magistratsantrages.)

ins Wasser und bleibt nur die Spekulation auf die, die nicht alle Damit fällt die ganze, so groß angelegte Reklame- Enthüllung werden" und die es noch unterstützen, daß eine solche Gesellschaft wie die Heilsarmee jahraus, jahrein unzählige Männer und Frauen ausbeutet und zur Hausbettelei erzieht. Nach wie vor muß es heißen: Taschen zu vor dieser Gesellschaft, die sich jetzt die Kleinigkeit von 24000 Mark zusammenschnorren will.

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Die Lüge an der Stirn trägt eine Nachricht, die wir in der Deutschen Tageszeitung" abgedruckt finden und die folgenden Juhalt hat:

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Wie weit der Terrorismus der Sozialdemokraten geht, das mußte ein Friseur mit adligem Namen im Norten Berlins   er fahren. Zu dem Friseur, einem ordentlichen Geschäftsmann und ruhigen Bürger, fam ein Genosse" vom Sozialdemokratischen Wahlverein mit der Forderung, der Friseur solle fein Adels­prädikat vom Firmenschild entfernen und dem Wahlberein bei­treten. Andernfalls würde er boyfottiert werden. Der um feinen Lebensunterhalt besorgte Geschäftsmann kam diesen unverschämten Wünschen nach; allein ohne Erfolg. Er gilt nun einmal als " Junter" und fein Genosse will sich von ihm barbieren lassen. wahr­Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sein Geschäft scheinlich mit Schaden Existenz zu suchen."

zu verkaufen und sich anderwärts eine

Der Vorsicht halber unterläßt es die Deutsche Tageszeitung". nähere Mitteilungen zu machen über die Person des terrorisierten" Barbiers, weil sonst die Behauptung auf ihren wahren Wert zurüd­geführt werden würde. So richtig es ist, daß die große Masse der die Arbeiter doch so vernünftig, ihre Empörung gegen die Junker Bevölkerung von den Junkern öfters eingefeift worden ist, so sind nicht einem armen Teufel von Barbier fühlen zu lassen, der das unglück hatte, das Wörtchen von" aus irgend einem Grunde vor seinen Namen zu bekommen.

Spitel in Straßenbahneruniform.

Rolmore

Die Straßenbahner haben das Recht, in ihrer dienstfreien Zeit die Nummer an der Müze haben. Am Sonnabend, den 8. Oktober, die Straßenbahn frei zu benutzen, wenn sie die Uniform tragen und bestieg anr Alexanderplaß ein Mann den Vorderperron eines Wagens der Linie 75, welcher die vollständige Uniform eines Straßenbahn­bediensteten trug, nur die Müzennummer fehlte. Der diensttuende Schaffner verlangte von seinem Kollegen" das Fahrgeld, weil er feine Müzennummer hatte. Der Fahrgast suchte dem Schaffner Das Bestehen von schweren Mißständen im städtischen Jrren- durch allerhand Gebärden zu bestimmen, von seinem Verlangen ab wesen, welche das städtische Nachrichtenamt so gern ableugnet oder zustehen. Da aber der Schaffner nicht locker ließ, holte auf ein Minimum reduziert, wird jetzt dem Berliner   Lokal­der vermeintliche Straßenbahnangestellte eine Ausweiskarte Anzeiger" in der Zuschrift eines Arztes, der an einer der städti­fchen Anstalten tätig war, bestätigt. Soweit dieser Arzt aus berbor, welche die Polizeibeamten von der Straßenbahn erhalten. feiner Glandegreſerve erfreulicherweise heraustritt, ſtimmen ſeine Es wurde beobachtet, daß der Herr Kriminalschutzmann in Straßen­Erklärungen wörtlich mit dem überein, was wir aus genau bahnuniform an der Ecke der Charlotten- und Französischen Straße unterrichteter Latenquelle während der letzten Jahre in zahl abstieg. reichen Artikeln geschildert haben. Recht bezeichnend ist es, daß Durch das Unterfangen der Polizeibeamten, in Straßenbahns Mahlsdorf( Ostbahn). Der Wahlverein hält heute abend das Scherlblatt diese ärztliche Mitteilung ohne jeden Kommentar uniform umherzugehen, kommen die wirklichen Straßenbahner in 8 Uhr im Lokal des Herrn Linke, Grunowstraße, seine Mitglieder wiedergibt, während es bisher für die in Versammlungen einen feineswegs guten Ruf, und es ist nur zu verständlich, wenn Hunderter bon Jrrenpflegern vorgebrachten gleichlautenden versammlung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. Bericht vom Slagen, ebenso wie andere bürgerliche Blätter, regelmäßig schnell diese Angestellten gegen das im vorliegenden Falle geübte Verfahren Barteitag in Magdeburg  . Berichterstatter Genosse Muth- Ober- mit lebertreibungsverdächtigungen bei der Hand war. Offenbar entschieden Protest einlegen. Schöneweide. Die Bezirksleitung. Reinickendorf  ( Weft). Dienstag, den 18. b. m., abends 8%, Uhr, Lokal- Anzeiger" gebrachte Beruhigungsnotiz, daß städtischerseits brunnen in der Bornholmer Straße Ede Bellermannstr. eine aus dem städtischen Nachrichtenamt stammt die gleich darauf vom Der Polizeifäbel spielte gestern nachmittag auf dem Gesund findet beim Genossen Gördes, Eichbornstr. 45, die Mitglieder eine umfangreiche Erklärung für die Oeffentlichkeit über die bersammlung des Bezirks- Wahlvereins statt. Tagesordnung: Auf- behaupteten Irrenhausmißstände bevorstehe. Die städtische Jrren- große Rolle. Dort wollten Schußleute einen Mann zur Mache nahme neuer Mitglieder. Bericht vom Barteitag. Referentin: Ge- hausdeputation will also auf unsere Anschuldigungen und auf die bringen, der in der Bornholmer Straße 44 wohnt. Dieser Mann noffin Arendsee  . Bericht von der Kreis- Generalversammlung. Ver- Heijermans' endlich mal weit den Mund auftun. war bereits in einer Jrrenanstalt und ist im allgemeinen als einsangelegenheiten und Verschiedenes. Die Bezirksleitung. Diesmal foll uns die städtische Verwaltung nicht wieder mit ruhiger Mensch bekannt. Nur wenn er einen getrunken hat, weiß Waidmannsluft. Den Mitgliedern unseres Wahlvereins zur Abschwächungen und Ausreden kommen. Der Erklärung des ehe- er nicht, was er macht. Nun mögen die Beamten wohl angenommen Nachricht, daß heute abend 8, Uhr im Schweizerhaus" ein maligen Stationsarztes tönnen wir die andere, noch bedeutsamere haben, daß der Mann nicht freiwillig mitgehen wollte, und so legten Vortrag mit Lichtbildern stattfindet. Gäste sind willkommen. eines Oberarztes gegenüberstellen. Der Herr hat gelegentlich sie ihm Knebel an. Das gab nun Veranlassung zu einem Hin und Die Bezirksleitung. des psychiatrischen Kongresses, wie die Zeitschrift für Frren­Tegel. Die Bibliothek des Bezirks Tegel   befindet sich vom fürsorge und Irrenrechts- Reform" mitteilt, unter anderem ge- Her zwischen dem Verhafteten und den Schußleuten. Inzwischen Dienstag, den 18. Oftober, ab Schlie per str. 30, parterre. Die äußert, daß tatsächlich schwere Mißstände bestehen, an denen aber sammelte sich eine Menge Menschen an, die Zeugen einer gräß­Dienstag, den 18. Oftober, ab Schlie perftr. 30, parterre. Die weniger die Irrenärzte als die vorgesetzten Verwaltungsbehörden lichen Säbelei wurden. Der Siftierte lag auf der Erde. Mehrere Ausgabe der Bücher erfolgt täglich abends von 7-8 Uhr. Die Schuld tragen. Die Direktoren der städtischen Jrrenanstalten Schußleute schleiften ihn am Boden lang. Schließlich zogen die Um zahlreiche Benuzung der reichhaltigen Bibliothek wird ersucht. Die Billetts zu dem am Sonnabend, den 12. November, statt- Wünsche zur besseren Unterbringung und Behandlung von Geistes- herzigsten Weise mit der scharfen Klinge auf den am Boden hätten einen außerordentlich schweren Stand, um berechtigte Beamten den Säbel und besonders einer schlug in der unbarm findenden Kunstabend sind bei den Bezirksführern zu haben. Da nur tranten sowie zur Besserstellung der sozialen Lage der Jrren- Liegenden ein, auf Kopf, Hände, Füße, wo er gerade hintraf, bis eine beschränkte Anzahl ausgegeben ist, empfiehlt sich rechtzeitige Ent- pfleger durchzusehen. Die Kritik folle nicht immer auf die Frren- der Wermste wie leblos dalag. Frauen und Kinder schrien entsetzt Die Bezirksleitung. ärzte mit Steinen werfen. Wenn auf einen einzigen Stations­Oranienburg. Am Sonntag, den 16. Oftober, nachmittags 4 Uhr, arzt, wie es ja in den städtischen Irrenanstalten der Fall ist, und starke Empörung des Publikums gegen diese Behandlung findet im großen Saale des Lokals" Waldhaus Sandhausen", 100 bis 150 und oft noch mehr Patienten kommen, tönne von der machte sich Luft. Auf einem daherkommenden Wagen wurde der Schüßenstraße 34, die regelmäßige Wahlvereinsversammlung statt. mit Recht geforderten individuellen Behandlung Geistestranter Schwerverletzte fortgeschafft. Neben anderen wichtigen Punkten der Tagesordnung wird Genosse taum die Rede sein. Allerdings steht das Patientenmaterial in uzti Rummelsburg   den Bericht vom Parteitag geben. Da der starkem Maße unter dem Einfluß von Alkoholismus   und Ver­Saal für den Abend anderweitig vergeben ist, wird die Versamm- brechen, etwa 50 Proz., das für moralische Einwirkung sehr wenig Kung pünktlich eröffnet. Der Vorstand geeignet fei.

nahme.

Berliner   Nachrichten.

Die Heilsarmee und die Stadt Berlin  .

Ein anderer Schuhmann hatte den Revolver in der Hand und drohte, auf die Menge zu schießen. Anscheinend glaubte er an­gegriffen zu werden. Wie wir hören, ist den Beamten gesagt worden, daß es sich Ungültige Berordnungen des Reichskanzlers. Auf Grund der in bei dem Sistierten um einen Mann handelt, der geistig nicht ganz der Gewerbeordnung dem Bundesrat gegebenen Ermächtigung ist richtig ist. Dann aber ist die Behandlung, die da geübt wurde, deffen Verordnung vom 22. Dftober 1901 betreffend den Verkehr doppelt schlimm. mit Arzneimitteln ergangen. Im§ 4 dieser sogenannten faiserlichen Von einem Polizeihund arg zerfleischt. Der Polizeipräsident Anfang dieses Jahres beantragte der Berliner   Magistrat bei Verordnung heiß es:" Der Reichskanzler ist ermächtigt, weitere im fendet uns folgende Berichtigung:" In ihrer Nr. 226 des Vorwärts" der Stadtverordnetenversammlung, der Heilsarmee   eine Unter- einzelnen bestimmt zu bezeichnende Stoffe, Zubereitungen und Gegen vom 27. Septbr. d. J. ist unter der Ueberschrift Von einem Polizei­stützung von 3000 Mart zu gewähren als Zuschuß zu einem von stände von dem Feilhalten und Verkauf außerhalb der Apotheken hund arg zugerichtet" behauptet worden, daß ein Schuhmann vom Der sarmee zu errichtenden Obdach. Dieser Antrag fand hef- auszuschließen." Darauf find 1903 und 1908 derartige Bekannt- 51. Rebier im Friedrichshain   seinen Diensthund auf einen obdach­tigen Widerspruch und wurde an einen Ausschuß verwiesen. Der machungen des Reichstanzlers ergangen. Diese sollte der Berliner  Ausschuß konnte sich von der Berechtigung des Magistratsantrages Drogist N. übertreten haben, indem er in seinem Drogenschrank losen Arbeiter gehezt habe, und daß dieser von dem Tiere in der nicht überzeugen und empfahl der Stadtverordnetenversammlung Omega- nöterichtee hatte. Er wurde vom Berliner   Landgericht frei- gräßlichsten Weise zerfleischt worden sei. Aus dem Beine feien die Ablehnung, die denn auch beschlossen wurde. In den Debatten gesprochen. Das Kammergericht hob das Urteil auf und verwies die Fleischstücke herausgerissen worden und die Arme hätten schwere und tiefe Bißwunden gezeigt. Diese Angaben find unrichtig. im Plenum wie im Ausschuß wurde vom Genossen Hoffmann unter Sache an das Landgericht zurück. Begründend wurde ausgeführt: Tatsächlich hat nach den angestellten Ermittelungen der Schußmann anderem auch einer Broschüre:" Die Wahrheit über die Heils- Die Verordnungen des Reichskanzlers tönnten allerdings nicht zur den fraglichen Arbeiter aus einem berechtigten Grunde festge armee" Erwähnung getan, in der ungeheuerliche Dinge über die Anwendung kommen. Sie seien nicht rechtswirliant. Die Gewerbe- nommen, nachdem sein Diensthund ihn in einem Gebüsch des Hains Heilsarmee   ständen, auf die er aber nicht näher eingehen wolle, ordnung gebe nur dem Bundesrat die Befugnis zum Grlaß der aufgestöbert und, als er fortlaufen wollte, festgehalten hatte. Die da man den Inhalt nicht kontrollieren fönne. Nun hat der Ver- artiger Verordnungen. Der Bundesrat habe nicht das Recht, dieses ihm dabei zugefügten Verlegungen bestanden nach ärztlichem faffer dieser Broschüre, ein Herr Schröder- Hamburg, eine Erklä­Recht dem Reichskanzler teilweise abzutreten. Ein solches Gutachten lediglich in einigen oberflächlichen Hautabschürfungen, tung abgegeben folgenden Inhalts: Delegationsrecht habe er in dieser Angelegenheit nicht. Somit sei so daß auch die von ihm beantragte Aufnahme in das benachbarte der§ 4 der Verordnung des Bundesrats und die fich darauf Strankenhaus von diesem abgelehnt wurde." stützenden Verordnungen des Reichskanzlers ungültig. Die Frei­sprechung des Angeklagten sei aber noch nicht geboten. Das Land­gericht müsse nachprüfen, ob nicht§ 367 Biffer 5 des Strafgefeß buches gegen ihn anwendbar sei.

Erklärung.

Unterrichtsstunden für stotternde Kinder.

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Hamburg  , 19. August 1910. Meine unter dem Pseudonym Landsknecht   in Hamburg   er­schienene Broschüre Die Wahrheit über die Heilsarmee  " ist ohne Unterlagen, nur auf mündliche Angaben hin geschrieben. Rach genauer Prüfung der in Frage kommenden Verhältnisse erkenne ich gern an, daß meine Angriffe auf die Heilsarmee ungerecht­fertigt waren und bedaure jeden Schaden, den ich dadurch mög- Die Schuldeputation richtet mit Anfang des Winterhalbjahres licherweise einem Werk zugefügt habe, daß, wie ich heute über- an den folgenden Gemeindeschulen besondere Unterrichtsstunden für zeugt bin, wohl geeignet ist, den Armen und Aermiten zu helfen. stotternde Stinder unter Leitung von Lehrern und Lehrerinnen ein: Ich erkläre noch, daß ich diese Erklärung vollständig freiwillig an der 6., 15., 22., 23., 25., 45., 47., 58., 61., 81, 82., 113., 136., abgebe und daß mir hierfür weder von der Heilsarmee   noch von 151., 166., 186., 192., 195., 221., 226., 259., 298. Gemeindeschule. anderer Seite Entschädigungen irgendwelcher Art gegeben oder Der Kursus soll in der Regel 12 Teilnehmer, Knaben und Mädchen

wir uns von den furchtbaren Bißwunden des armen Teufels selbst Diefer Darstellung gegenüber müssen wir bemerken, daß überzeugt haben. Und zwar nachdem der Aermite seine breitägige Haft verbüßt hatte. Während dieser drei Hafttage hat der Mann nach Ausweis der Stadtvogtei wegen dieser Bihwunden im Gefängnis- 2azarett gelegen. Das ist ihm polizei­lich bescheinigt worden. Der Herr Polizeipräsident kann das jederzeit nachprüfen lassen. Im Uebrigen ist dieser Fall wegen anfechtbarer Verwendung des Polizeihundes nicht der erste, der dent Schuhmann Neumann zur Last gelegt wird.

Ein mutmaßlicher Kindesmord beschäftigt die Kriminalpolizei. Auf dem unbebauten Gelände an der noch nicht regulierten Wis