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den Landrat.

Pfarrer Eider , dritter Beuge: Das Ergebnis der Kirchent für die chriftlichsoziale Demagogie brauchbar su machen, schlägt einiger Zeit stattfinden, follen angeblich feinen Erfolg haben. In ältestenwahl wurde allgemein von der Bevölkerung als ein att man auch eine von den Sozialdentofraten schon im Vorjahr als der nächsten Sizung wird die Regierung ihre letzten Vorschläge der Wahlbeeinflussung von seiten des Landrats Gegenwart für die Offiziersgagenaufbefferung geforderte Grunterbreiten und, wenn diese abgelehnt werden, die on­aufgefaßt. Bürgermeister Baier hätte Seifert selbst vor- höhung der Mannschaftslöhne und eine Verbesserung ferenz auflösen. Dann wäre die Serife wieder offenbar. Die der Mannschaftskost vor. Aber die dafür zunächst eingestellten geschlagen und unmittelbar vor der Wahl sei er auf das Landrats: 1,9 Millionen( bon 1910 ab 10 Millionen) werden nicht etwa an letzten Borschläge der Regierung bestehen darin: England, Jr. amt gerufen worden. Danach stimmte er gegen Seifert und anderer Stelle gespart, sondern frischweg zum Uebrigen dazu- land, Schottland und Wales je ein heimisches Bar­geschlagen. Die Löhne sollen in den vier untersten Graden, Gelament für lokale Angelegenheiten zu verleihen, mit­Der Angeklagte erzählt noch, daß ihm vom Bürgermeister be meiner, Gefreiter, Korporal und Zugführer bon 12, 20, 30, 40 auf hin die allgemeine Home Rule. Das Unterhaus soll unverändert züglich der Schachener Jagd gesagt worden sei: Sehr nett von 16, 24, 36 und 48 Seller täglich erhöht werden. Dabei gibt es na bestehen bleiben, das Oberhaus dagegen abgefchafft Ihnen, wenn Sie mehr geben wollen, aber der Landrat will es türlich weitere Aufbesserungen für die in allen Staaten bewährte werden und durch einen föniglichen Senat ersetzt werden, der und entsprechend geliebte Brätorianergarde der länger dienenden nicht nur von Wählern Großbritanniens gewählt nicht!" Trotz dieses Beweisergebnisses beantragt der Staatsantvalt Ber Unteroffiziere. werden soll, sondern auch bon den Wählern ber werfung der Berufung. Das Gericht vertagte jedoch die Verhand­Kolonien. Tung bis 12. Oktober, um den Landrat und weitere Zeugen zu ver­nehmen.

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Die Polen und das Bündnis mit Deutschland .

Die Konservativen sind zwar für den Senat, aber gegen Home

Balkan.

Wien , 15. Oktober. Im Ausschuß der Oesterreichi schen Delegation gab bei der fortgefeßten Beratung des Vor- Rule. anschlags des Ministeriums des Aeußeren Ger man die Erklärung Aus einer Nebe, die der Generalstaatsanwalt Sir Jaat Rufus Ein politisches Schachergeschäft. ab, die olen würden die Notwendigkeit einer starten Wehrmacht in Manchester hielt, schließt man, daß die Regierung eine Gesetz­Die Freifinnige Beitung" teilt mit, daß die Konservativen im und die Bedeutung der Notwendigkeit verläßlicher Bündnisse nie- vorlage über Diäten für die Parlamentsmitglieder Wahlkreis Frankfurt- Lebus vor der Nachwahl an die Frei- mals verkennen, sie könnten aber berlangen, daß die gegenwärtige und die Uebernahme der offiziellen Wahlfosten finnigen herangetreten sind, mit dem Vorschlag, gemeinschaft auswärtige Politik nicht Opfer ihrer heiligsten Gefühle von ihnen lich gegen die Nationalliberalen vorzugeben. Dies fordere. Die Polen verlangten nicht eine Ginmischung in die An- durch die Regierung einbringen werde. wurde abgelehnt. Allein die Konservativen wollten unbedingt Ge- gelegenheit eines anderen Staates, sie seien aber der Ueberzeugung, schäfte machen und so haben sie bei der Stichwahl bekanntlich zuerst daß wohlgemeinte und freundliche Ratschläge es ihnen leichter machen von den Nationalliberalen für die Wahlhilfe die Abtretung eines würden, die aus einem politischen Bündnisse entstehenden Pflichten Landtagsmandates verlangt. Diese Bedingung ist allerdings schließ auf sich zu nehmen. Der Redner betonte weiter die Notwendig Wien , 15. Oftober. In der gestrigen Sitzung des Aus­lich öffentlich fallen gelaffen worden; allem Anschein nach müssen eit eines energischen Schubes für diejenigen schusses der österreichischen Delegation bestätigte der aber insgeheim doch gewisse Zusicherungen gegeben worden fein, österreichischen Staatsbürger, die in Nachbar ehemalige Handelsminister Barnreither, denn eine gemeinschaftliche Suzung der Nationalliberalen und Freistaaten Arbeit fuchten. Er wandte sich ferner gegen den sich zwischen Deutschland , Desterreich- Ungarn und der finnnigen hat sich mit der Angelegenheit befaßt und beschlossen, ben coflabismus, seit deffen Aufkommen die schon schwere Türkei ein Ginverständnis vorbereite, das eine sehr Konservativen fein Landtagsmandat abzutreten. Bon Interesse ist Bedrückung der Polen in Rußland wieder härter große militärische Bedeutung habe und vom Belt bis es jedenfalls, zu hören, daß die Stonservativen mit dem Freifinn zu geworden sei. Die Polen verlangen die Uebereinstimmung der zum Bosporus eine starte Friedensaufstellung bedeuten werde. sammengehen wollten, mit demselben Freifinn, den die Kreuzztg." auswärtigen österreichischen Bolitit mit der nationalen Zu­täglich en canaille behandelt. fammenseßung der Monarchie.

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Die trauernden Fuselproduzenten.

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Die Türkei und der Dreibund.

Auftralien.

Der Hinweis auf die Notwendigkeit energischen Schußes für die Oesterreicher, die in Nachbarstaaten Arbeit nehmen, ist auf Wahlfieg der Arbeiterpartei in Nen- Südwales. Sydney , 15. Oftober. Bei den Wahlen in Neu­Deutschland gemünzt, wo die galisischen Saisonarbeiter vornehm lich Arbeit suchen und dabei unter entwürdigende Ausnahmemaß- Süd wales wurden 46 Anhänger der Arbeiter­regeln gestellt werden. Oesterreichischer Nationalität war das unpartei und 44 Biberale gewählt. glüdliche Dienstmädchen, das als Opfer preußischer Bureaukratie acht Monate um nichts im Gefängnis fizen mußte! Schweiz . Reform der Erbschaftssteuer.

Soziales.

Die unittliche Geschäftsordnung.

Mit einer gegen die guten Sitten verstoßenden Geschäftsord­

In den Kreisen der, junterlichen Schnapsbrenner herrscht ernste Besorgnis; denn diesen vaterländisch" gesinnten Edelsten der Nation broht eine immense Gefahr- fie tönnen ihren Schnaps nicht mehr unterbringen. Die im Reichsanzeiger" veröffentlichten Produktions zahlen lassen erkennen, daß der Absatz an Trinfbranntwein in der legten Kampagne von 2602 121 Heftolitern auf 1800 422 efto­liter gefallen ist. Unter diesen Umständen wird die Regierung das Kontingent erheblich einschränken müssen; denn die schöne Basel , 13. Oktober. ( Eig. Ber.) Die Regierung hat dem Großen Liebesgabe bleibt den Brennern nur dann erhalten, wenn der Rat einen von ihm selbst gewünschten Vorschlag zur Revision nung hatte sich bie I. Stammer des Berliner Kaufmannsgerichts zu Erinktonfum das Kontingent übersteigt. Dieser hocherfreuliche Rüdgang des Fufelgenusses wird auch achtenswerte Neuerungen enthält, wovon biejenige der obliga- Verfäuferin Grete S. war etwa drei Jahre in dem beklagten torischen amtlichen Inventarisation bei allen dem mit 50 000 m. Jahresgehalt angestellten Direktor der Spiritus Todesfällen besonders hervorgehoben fei. Die Erbschafts - dieses Jahres tam es zwischen Chef und Verkäuferin zu einem Spiritus- odesfällen Damenkonfektionsgeschäft von Leopold Cohnreich tätig. Im August zentrale, dem konservativen Abg. Kreth, Kopfzerbrechen machen, denn steuer für alle über 400 Frank steuerfreien Schenkungen usw. und dieses Jahres tam es zwischen Chef und Verkäuferin zu einem ob sich die Agrarier für die Dauer einen Mitdirektor halten werden, über 2000 Frant steuerfreien Kindeserbschaften werden erhöht, und Streit, weil lettere eine Stundin angeblich schlecht bedient haben sollte. Der Beklagte erklärte schließlich, daß fie sofort gehen könne, der nur die Aufgabe hat, die Schnapsbrennerintereffen parla- zwar von 1 auf Bros. für Kinder und Ehegatten, von 2 auf sollte. Der Beklagte erklärte schließlich, daß sie sofort gehen könne, mentarisch zu vertreten, erscheint fraglich. Schließlich fann diese 3 Proz. für Großfinder und Eltern, von 4 auf 6 Proz. für Groß- er ftelle fie aur Disposition". Damit war die Klägerin natur­gemäß einverstanden und schied sofort aus. Als sie aber am Schluß Arbeit von den Oldenburg- Januschau , Schwerin- Löwitz et tutti eltern und Geschwister, von 6 auf 9 Proz. für Onkel und Neffen, Se3 Monats bas Gehalt abheben wollte, wurde ihr dies mit der bon 9 auf 12 Broz. für Bettern und Großonkel usw., bon 12 auf Begründung vorenthalten, es werde auf ihre Urlaubszeit an­quanti doch auch selbst besorgt werden. 15 Proz. für weitere Verwandte und andere. Durch diese Ergerechnet. höhung der Anfäße soll der Ertrag der Erbschaftssteuer um gerechnet. Nach der Geschäftsordnung, die sie auch unterschrieben 300 000 Frant gesteigert werden. Im Jahre 1905 betrug der Er- habe, gehe sie des Anspruches auf Gehaltsvergütung während der trag 674 482 Frant, so daß die Erhöhung 44 Broz. betragen würde. Urlaubszeit verlustig. In der Geschäftsordnung, die der Beklagte Das steuerfreie Eristenzminimum wird von 800 auf 1000 Frant dem Gericht vorlegte, heißt es in dem betreffenden Bassus: Es erhöht und die Steuer für die 1. Klaffe von 1000 bis 1200 Frank wird vom Gehalt der Urlaub abgezogen, sobald der Angestellte im auf 8 Frank festgefeßt. Aufgehoben wird die gegenwärtige Steuer- laufenden Jahre kündigt oder zur Kündigung Anlaß gibt." Der freiheit der weiblichen Dienstboten, so daß sie fünftighin bei einem Beklagte führte noch aus, der Urlaub werde erteilt, damit das Gesamteinkommen von mehr als 1000 Frank in bar und natura Personal in der dem Urlaub folgenden Saifon den Anstrengungen ebenfalls Steuern zu bezahlen haben. Das kann für sie zum An- gewachsen ist. Der fragliche Passus diene dazu, daß auch der ge­sporn werden, bei gleichen Pflichten auch die gleichen Rechte, die dachte Zweck erfüllt werde. Eine ganze Anzahl anderer Firmen die Männer haben, zu fordern. hätte auch diese Bestimmung in ihrer Arbeitsordnung.

Diefer Erfolg muß für unsere Parteigenoffen ein Ansporn dem Fufelgenuß nur noch mit erhöhter Energie entgegenzutreten.

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sein,

Der Ausgang des Astlochprozesses. Offenburg , 15. Dktober. ( Privattelegramm des Vorwärts".). Jm Privatllageprozeß des Zentrumsabgeordneten Bahnbeamten Seubert gegen die Genossen Haberer und Adolf Ged Seubert gegen die Genossen Haberer und Abolf Ged ( Astloch prozeß) verwarf das Oberlandesgericht beide Sevisionen. Es steht somit jetzt gerichtlich fest, daß Seubert, der Vertreter der den Kampf gegen die moderne Un­fittlichkeit" führenden Sentrumspartei im badischen Landtage, durchs Astloch badende Frauen lüstern beäugelt hat!

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Keine unnüken Polizeiverordnungen.

Das neue Gefeß soll mit dem 1. Januar 1912 in Kraft treten. Man befürchtet davon nicht die Bernichtung des Familiensinnes", mit der bekanntlich die Deutsche Tageszeitung die Neichserb: schaftssteuer zu Tode schw- afelte.

frankreich .

Regierungsmaßregeln gegen die Zeuerung.

In Hamm in Westfalen werden in jüngster Zeit recht vernünftige Ansichten produziert, und zwar von Personen, von denen man das nicht ohne weiteres als felbstverständlich voraussetzt. Zuerst war der Paris , 15. Oftober. Ministerpräsident Briand hatte heute in Oberlandesgerichtspräsident Holtgraven, der in einer Stede äußerte: feiner Eigenschaft als interimistischer Ackerbauminister mit dem Wir flagen zuviel an!" Jekt ist es der Oberbürgermeister Direktor für Acerbau eine Besprechung wegen der Lebens. von Hamm , der merkwürdig gescheite Ansichten geäußert hat. Im mittelteuerung. Briand bereitet einen Erlaß vor, der die Etadiverordnetenkollegium frug ein Stadtvater, was der Polizeichef Einfuhr amerikanischer Kartoffeln gestattet, aber gegen die Unfitte des Abbrennens von Kartoffelfeuer im Weichbilde lediglich solcher, die zur Nahrung dienen, und unterzeichnete bereits der Stadt" zu unternehmen gedente. Darauf nahm sofort der Ober- einen Erlaß, durch den die Einfuhr von Rindvieh aus bürgermeister das Wort und erklärte furz und bindig, der Marotto gestattet wird. Bezüglich des Getreides bessert sich Magistrat habe teine Lust, allzuviel Polizei die Lage. Die Preise sind gefallen, die Ernte wird als berordnungen zu erlassen, Jede Polizeiberord gut bezeichnet. ordnung, die nicht unbedingt notwendig wäre, Und in Deutschland - geschieht gar nichts! fei vom llebel. Wir greifen schon viel zu viel durch Polizeiberordnungen ins tägliche Leben ein! Man müsse versuchen, auf gütliche Weise, durch Belehrung oder sonstwie, auf die Bevölkes rung einzuwirken.

Eine neue preußische Wahlrechtsvorlage?

Wie die Post" bon gut unterrichteter Seite gehört hat, foll eine neue Wahlrechtsvorlage in der nächsten Tagung dem Landtage vorgelegt werden. Der neue Entwurf soll in bezug auf den pluto­tratischen Charakter des bestehenden Wahlrechts einige bedeutende Abschwächungen erfahren. Auch soll sich der Reichsfanzler mit dem diretten und geheimen Wahlsystem einverstanden erklären.

Die Post" zweifelt selbst an ihrer eigenen Meldung und meint, daß die Nachricht wohl mehr gewisse nationalliberale Wünsche zutage fördere, als die intimsten Absichten des diplomatisch schweigfamen Philosophen von Hohen- Finow".

Monako bekommt eine Verfassung.

Monte Carlo , 15. Dftober. Der Fürst von Monako hat dem Lande einen Gemeinderat und die Einrichtung einer Schatz­verwaltung bewilligt. Der Generalgouverneur und der Ge­neralsekretär gehen für unbestimmte Zeit auf Urlaub. Die Ruhe im Lande" ist gesichert.

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Portugal .

Die Lage in Lissabon .

Lissabon , 15. Ottober. ( Privattelegramm unseres F. R.- Sorrespondenten.) Die Stadt ist vollkommen ruhig; seitdem die Mönche abgereift, hört man fein Schießen mehr. Die Klöster sind leer, alle darin gefundenen Wertobjekte sind in obrigkeitliche Verwahrung genommen.

Der Minister des Aeußeren hat mir soeben erklärt, daß die Regierung die Trennung von Staat und Stirche auf alle Fälle durchführen werde; sie sehe ihre Ehre darein, dies Versprechen einzulösen.

Die Demokratische Vereinigung " auf dem Kriegspfade. Borstand und Ausschuß der Demokratischen Vereinigung " haben in einer dieser Tage stattgehabten Sigung beschloffen, bei den tommenden Reichstagswahlen zunächst in folgenden vier Kreifen Das amtliche Journal veröffentlicht ein Dekret, wonach eigene Kandidaten aufzustellen: Berlin I, Marburg , Deffau das Gesetz des Ministers Bombol vom Jahre 1757 und Iserlohn . Marburg ist zurzeit antisemitisch, die drei anderen wieder in Straft gesetzt wird, das die Jesuiten des Landes Kreise sind freifinnig vertreten. berweist und ebenso das Gesetz vom Jahre 1884, das in Portugal und seinen Kolonien alle Klöster und sonstigen religiösen Niederlassungen verbietet.

Oefterreich.

Der Moloch gedeiht.

Die Klägerin erklärte, daß fie feinerzeit die Geschäftsordnung unterschrieben habe, tveil man ihr fagte, der fragliche Baffus habe doch keine Gültigkeit, und das Kaufmannsgericht trat dieser Ansicht bei. Die Klausel in der Geschäftsordnung sei ungültig, denn sie verstoße gegen die guten Sitten. Aehnlich der Weihnachtsgratififa­tion sei auch die Urlaubsgewährung eine Zuwendung für bereits geleistete Dienste, nicht für zukünftige.

Ein paar Worte an einen Arbeitswilligen brachten den Schmied Laß auf die Anklagebant. Er hat sich während des Streits vor einer Schmiede in Wilmersdorf auf­gehalten, um den dort beschäftigten Arbeitswilligen Böttcher zur Teilnahme am Streif zu überreden. Als beide eines Abends an der Haltestelle der Straßenbahn zusammentrafen, soll Laß zu dann fönnte es Dir so gehen wie dem Schirrmeister, der soviel Böttcher gesagt haben: Wenn Du nicht die Arbeit niederlegst, gefriegt hat, daß er sechs Wochen zu Bett liegen mußte. Es ist mir ganz egal, und wenn es mir den Kopf kostet," foll Laß hinzu­gefügt haben. So behauptete der Arbeitswillige Böttcher, der Anzeige gegen Laß erstattet hat, als Zeuge vor dem Charlotten­ burger Schöffengericht, welches gestern in der Sache verhandelte. Die Anklage lautet auf Bergehen gegen§ 153 der Gewerbeord­nung. Laß bestritt, daß er die ihm zur Last gelegte Aeußerung getan habe und berief sich auf einen Beugen, welcher der Unter­redung beiwohnte. Der Amtsanwalt beantragte 3 Tage Ge­fängnis wegen Bergehens gegen§ 153.

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Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Oskar Cohn, beantragte in erster Linie die Ladung des vom Angeklagten angegebenen Zeugen und führte weiter aus, daß die Aussage des einzigen Zeugen Böttcher nicht die Grundlage zu einer Berurteilung des Angeklagten geben fönne. Man müsse doch annehmen, daß bei wahrscheinlich sei. Aber selbst wenn das, was dieser Zeuge sagte, diesem Zeugen ein aus vorgefaßter Meinung entstandener Irrtum als erwiesen gelten sollte, dann würde es sich nur um eine Redens­art des Angeklagten handeln, die feineswegs als ernst gemeinte Drohung aufzufaffen sei. Sollte das Gericht dennoch eine Drohung für vorliegend halten, dann müsse nicht§ 153 der Gewerbeordnung. sondern§ 240 des Strafgesetzbuches( versuchte Nötigung) ange wandt werden. So könne dann, da doch der Fall sehr milde liege, höchstens auf eine niedrige Geldstrafe erkannt werden. Das Gericht hielt für erwiesen, daß der Angeklagte versucht habe, den Beugen Böttcher durch Drohung mit einem Vergehen zur Arbeitsnieberlegung zu bewegen und verurteilte ihn wegen ver suchter Nötigung zu drei Tagen Gefängnis.

Wenn auch das Gericht den§ 153 der Gewerbeordnung nicht anwandte, so hat es doch, wie das Strafmaß zeigt, im Sinne dieses Paragraphen geurteilt, der ein und dieselbe Handlung, wenn sie an einem Streifenden begangen wird, härter als an anderen bestraft wissen will.

Lissabon , 15. Oktober. Die portugiesische Hauptstadt hat endlich Ruhe. Die Ordnung ist vollkommen wiederher Das den Delegationen vorgelegte gemeinsame Der Schuhmann mit den drei Bräuten. Budget fordert für das Teuerungsjahr 1910 um 252 Millionen gestellt und nur fleine Zwischenfälle, die aber bald wieder dem mehr als für 1909. Das sind die Annexionskosten, das Gedächtnis des Straßenpassanten entfchwinden, zeigen an, daß Nachdem ein früheres Urteil gegen ihn vom Reichsgerichte auf­find die von den Machthabern immer schon geplanten üst un- jüngst eine Revolution das Land durchbebt hat. Trifft man einen gehoben worden war, ist der Handelsmann, frühere Schußmann gen und Umwaffnungen, die man gelegentlich der An- Mönch, dann wird er der Behörde überwiesen, die für seine sofortige Starl Johann Louis Fischer vom Landgerichte Koblenz am 19. Mai nexion Bosniens und der dadurch hervorgerufenen Kriegsgefahr Seller gefunden, wo sie seit dem 11.Oktober, also über vier Tage rend er in Koblenz Dienst tat, lernte er ein Fräulein H. kennen, der Landesverweisung sorgt. Gestern wurden 20 Nonnen in einem wegen Betruges zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Wäh­einfach selbstherrlich, ohne Befragung des Parlaments, ohne Kosten­bewilligung vorgenommen hat. Wenn in der Thronrede Franz geweilt hatten. Sie wurden mit Nahrung versehen und gleichfalls er die The versprach. Er und trant bei den Eltern und ließ sich Josefs von der Ausdehnung meiner Herrscherrechte" gesprochen an die Grenze transportiert. auch Geld von ihnen geben, um seinen kranken Vater in Berlin zu

wird, dann mag man dabei wohl auch an das ungeheure Erstarken Die Gerüchte von Ausschreitungen der Menge besuchen. In Wirklichkeit besuchte er eine andere Braut in Danzig . des militärischen Abfolutismus denken, das sich unter der Herr- find start übertrieben. Als zwei Männer beim Plündern In Koblenz wollte er das Aufgebot anmelden, nahm es aber wieder schaft des gleichen Wahlrechts, unter dem glorreichen Bündnis des eines Klosters angetroffen wurden und beide Miene machten, sich zurück, da ber Heiratskonsens noch nicht in Ordnung sei. Seine deutschen Bürgertums, das nach dem 1907er Wahlfieg von panischer auf die Militärpatrouille au stürzen, fchoffen Bürger von Koblenzer Braut hatte ihm inzwischen ein Kind geboren. Von den Sozialistenfurcht befallen wurde, mit den Herren vom Säbel und Sissabon die beiden Kirchenräuber nieder. Die Eltern der Braut erschwindelte er sich dann wieder Reisegeld nach Weihwebel vollzogen hat. Daß Franz Ferdinand immer mächtiger Bevölkerung der Stadt forgt selbst für Ruhe und Berlin , wo er damals Stellung angenommen hatte. In Wilmers­das Kommando führt, ist die klassische Verkörperung dieses Ordnung. dorf heiratete er bann schnell eine dritte Braut. Das Gericht hat Systems und die Hochberräter und Preußenseuchler" von festgestellt, daß er die Koblenzer Braut gar nicht heiraten wollte emit, die im Parlament Heil und Hoch den Hohenzollern !" riefen, und deren Eltern durch Vorspiegelung falscher Tatsachen veranlaßt find feine besten Stüßen. Um diese riesigen Lasten, die da hat, ihm größere Summen zur Verfügung zu stellen. Die Nevi patriotischer Opferwilligkeit", wie sie die mamelukisch- herrenhäus­London, 15. Dktober. Die Unterhandlungen zwischen ber Re- fion des Angeklagten gegen das neue Ürteil wurde am Freitag vom Terischen Delegationen darstellen, aufgewälzt werden, einigermaßen gierung und der Oppofition in der Verfassungskonferens, welche seit| Reichsgerichte verworfen.

England.

Der Ausgang der Verfassungskonferenz.

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