Nr. 246.

27. Jahrgang.

3. Beilage des„ ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Bounerstag, 20. Oktober 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

Am 23. Oftober hält der Zither- Verein„ Süd- West" in den Kammerfälen, Teltower Str. 1-4, ein Vergnügen ab. Da für organisierte Arbeiter das Lokal gesperrt ist, bitten wir die Billetts zurüdzuweisen.

In Lankwik hält am Sonnabend, den 22. Oktober, der Spar­ verein Zufriedenheit " im Lokal von Gutscha, Kaiser- Wilhelm­straße 29/30, ein Vergnügen ab. Da uns das Lokal nicht zur Ver­fügung steht und Billetts in Arbeiterkreisen verkauft werden, ersuchen wir sie, solche ernstlich zurückzuweisen. Dasselbe trifft zu für das Lokal Albrechtshof in Steglit, in welchem am Sonnabend, den 22. Oftober, der Privatgärtnerverein von Steglig fein Stiftungsfest In Treptow stehen uns sämtliche Lokale, auch das Graßmannsche Lokal, zu allen Veranstaltungen zur Verfügung. Die Lokalkommission.

abhält.

Zweiter Wahlkreis. Sonntag, den 23. Ottober er., Uraniavorstellung. Zur Aufführung gelangt:" Der Vierwaldstätter See und die Gotthardbahn ". Der Vortrag beginnt pünktlich 2 Uhr. Die Physikiäle werden um 1 Uhr geöffnet. Nicht verkaufte Billetts find sofort an die Bezirks- und Abteilungsführer zurückzugeben. Der Vorstand.

Rigdorf. Morgen abend von 7 Uhr ab findet von den bekannten Stellen aus eine Flugblattverbreitung statt. Der Vorstand.

Friedrichsfelde . Am Sonntag, den 23. Oktober d. J. feiert der Wahlverein in Bubes Festsälen sein 20. Stiftungsfest durch Konzert, Rezitation, Gesang und Mitwirkung der Arbeiter- Turn und Radfahr­vereins Friedrichsfelde . Näheres siehe Inserat.

Dabendorf dei Bossen. Am Sonnabend, den 22. d. M., findet bei 2iese die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht vom Barteitag. Referent: Genosse Wilt; Diskussion; Aufnahme neuer Mitglieder und Kassenangelegenheiten; Wahlen und Verschiedenes.

Berliner Nachrichten.

Der Dieb.

Vor der Millionärsvilla draußen im Grunewald stehen Menschen, einzeln und in Gruppen, fragen, gestikulieren und weisen auf das Haus. Einige machen große, runde Augen, als wollten sie es ganz in sich einsaugen oder verschlingen. Was ist los?

Um eine dicke Frau steht ein Kreis. Die Frau spricht, - sie strahlt.

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Selbfimord eines Polizeileutnants. In einem Anfall von

straße zu gehen und dort anzufragen, ob nicht ein Arzt mitkommen[ mann, Grüner Weg 47, noch kurz vor einem herannahenden wolle. Aber auch auf der Unfallstation fand er nicht diejenige Hilfs Straßenbahnwagen der Linie 78 das Gleis freuzen. Er bereitschaft, die er erwartet hatte. Mehrere Male flingelte er, bis fam aber nicht schnell genug mehr darüber hinweg und ihm geöffnet wurde. Als er dann fein Begehren vortrug, wurde wurde von dem Bahnwagen mit voller Gewalt angefahren. ihm gesagt, er folle für den Arzt eine Droschte be- Bei der Kollision verunglückte der Kutscher des Obstwagens, schaffen. Er faßte diese Mitteilung dahin auf, daß er die Dstar Brückner und ein 10jähriger Knabe Otto Krause aus Droichte auch selber bezahlen müsse, und anders wird es wohl der Koppenſtr. 81. Brückner, der am Grünen Weg 47 wohnt, erlitt Der Hilfefuchende wohnt in einen komplizierten linken Unterschenkelbruch und eine auch nicht gemeint gewesen sein. der Schöneweider Straße und die Unfallstation befindet sich, schwere Hautwunde an der rechten Hand. Nachdem er auf der wie gesagt, in der Steinmetzstraße( an der Ecke der Waßmanns- nächsten Unfallstation die erste Hilfe erhalten hatte, wurde er nach dorfer Straße). Wir haben den Weg abgeschritten, den der Arzt zu dem Krankenhause am Urban geschafft. Der Knabe tam mit einer gehen gehabt hätte: man fann ihn ohne große Haft in 12 Minuten Kopfverlegung davon und konnte von der Unfallstation in die zurücklegen. Wenn für eine so geringe Entfernung schon eine Wohnung seiner Eltern entlassen werden. Das Fuhrwerk und der Droschte gestellt werden soll, dann muß man fragen, für wen eigent Bahnwagen wurden stark beschädigt. lich die Unfallstation in Rigdorf bestimmt ist. Bemittelte Leute werden fie in der Regel nicht aufsuchen und das wohl auch meist nicht nötig Schwermut hat in der verflossenen Nacht der Polizeileutnant Bunke haben, ein Unbemittelter aber wird felten in der Lage sein, sofort eine nächtliche Droschkenfahrt zu bezahlen. Der Mann, dem da zu- feinem Leben ein Ziel gefeßt. Ueber das Motiv der Tat wird be­gemutet wurde, eine Droschte zu beschaffen, lehnte das auch deshalb ab, richtet: Der Lebensmüde, der im 38. Jahre stand, war Vorsteher weil er annehmen mußte, zu so später Stunde werde in der Umgebung 9. Polizeireviers in der Kristianiastr. 110. Er war in den letzten der Steinmeßstraße keine Droschke mehr aufzutreiben fein. Wahr- Monaten vom Schicksal schwer geprüft worden. Von seinen beiden scheinlich hätte er erst noch den weiten Weg bis zum Hermannsplak Kindern verlor er eines plötzlich durch den Tod, und fortwährende machen müssen, so daß neuer Zeitverlust entstanden wäre. Er ver- Strankheitsfälle in der Familie wirkten deprimierend auf den Be­ließ die Unfallstation, ohne die erbetene Hilfe gefunden zu haben, dauernswerten. Dazu kam in den letzten Tagen noch eine gefähr und ging nochmals auf die Suche nach einem Arzt. Wieder fragte liche Blutvergiftung, die sich 8. zuzog. In einem Anfall starter er noch an einer Stelle vergeblich an, dann aber blühte ihm bei dem nun neunten Versuch! endlich das Glück, daß ein Arzt zu Nervosität und Schwermut hat sich 8. in der Nacht das Leben ge­nommen. Er jagte sich in seiner Wohnung aus einer Browning­Aus Erfahrungen, wie sie hier mit einem halben Dugend pistole eine Kugel in die Brust und war auf der Stelle tot. privater Aerzte und mit der Unfallstation vom Roten Kreuz" ge­macht worden sind, ergibt sich immer wieder dieselbe Nuzanwendung. dem die hiefige Kriminalpolizei warnt. Es handelt sich um den Auf Dummheit und Aberglauben rechnet ein Schwindler, vor Gine große Gemeinde muß es als ihre Pflicht ansehen, felber Professor Rorroy- London", der durch umfangreiche Beitungsanzeigen Einrichtungen zu treffen, durch die die Beschaffung ärzt- ben Leuten verspricht, ihnen aus der Handschrift ihren Charakter, licher Hilfe auch bei Nacht gewährleistet wird. und aus dem Horoskop( der Stellung der Sternbilder bei ihrer Ge­

Hause war.

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Eltern von Sorgenkindern, die sich infolge einer eigentümlichen burt) ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu deuten. Wer Veranlagung oder mangelnder geistiger Fähigkeiten nach der Schul- sich bei ihm meldet, wird so lange mit Druckschriften bearbeitet, bis entlaffung nur schwer in die erwerbliche Arbeit und das gesellschaft- er endlich für ein wertlofes Geschreibsel einen mehr oder weniger liche Leben eingewöhnen können, werden aufmerksam gemacht auf bohen Betrag opfert." Profeffor Rorroy" ist der Nachkomme von die seit mehreren Jahren bestehende städtische Fortbildungs- Professor Magim"," Professor Total" und Profeffor Bazra", die früher wiederholt die Deffentlichkeit beschäftigt haben. Strafrechtlich schule für schwachbeanlagte Jünglinge und junge ist dem Schwindel, der abergläubischen Leuten nicht nur am Geld­Mädchen. Die Schule wird zurzeit von zirka 400 Schülern und Schülerinnen besucht. Die Jünglinge erhalten Unterricht in Deutsch , beutel, sondern leicht auch an der Gesundheit schadet, noch nicht bei­zukommen. Rechnen, Handarbeit( Schlosserei, Tischlerei, Buchbinderei) und ge­werblichem Zeichnen; die Mädchen in Deutsch , Rechnen, Handarbeit ( Handnähen, Stricken, Maschinenmähen, Stiden usw.), Hauswirtschaft, Gesang und Turnen. Der Besuch der Schule ist unentgeltlich. An­meldungen werden an allen Wochentagen von 5-6 Uhr Brunnen­straße 186, 2. Hof, Schulhaus, angenommen.

Zu dem Ueberfall im Südringzuge, über den wir am 14. Seps tember berichteten, teilt uns der Vater des Ueberfallenen heute mit, daß es unrichtig fei, wenn behauptet werde, der Sohn habe den Ueberfall fingiert, weil dieser Geschäftsgelder unterschlagen habe. Wenn der junge Mann vor der Kriminalpolizei zugegeben habe, den Ueberfall fingiert zu haben, so nur zu dem Zweck, aus der Haft ent­laffen zu werden.

Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften. Diese im Gewerkschaftshause untergebrachte ständige Ausstellung ist heute, Donnerstag, von 5-9 Uhr unentgeltlich geöffnet. Der Beim Berlassen eines Straßenbahnwagens tödlich verunglückt und hat das Brot genommen und das Hemdja, Bugang erfolgt durch Portal B. Allen Arbeitern, die Bücher ist Dienstag abend die 48jährige Ehefrau des in der Bettenkofer­denken Sie nur, ein Kinderhemd!- Ach was, Sie sind ein für ihre Kinder kaufen wollen, ist der Besuch dieser Straßenbahnwagen 2199 der Linie 66 zur Fahrt nach Hause benutzt straße 38 wohnhaften Arbeiters Salzmann. Frau S. hatte den ganz dummer Junge! Machen Sie ja, daß Sie wegkommen! Ausstellung dringend anzuraten. und verließ troß der Warnung des Schaffners den Waggon Ede Was-? Ja, natürlich, gestohlen hat man! Also das Brot Die Besuchszeit des Zoologischen Gartens für die Berliner Ge- der Eldenaer- und Samariterſtraße, als er sich bereits in der Anfahrt und das Hemd von dem kleinen Mädchen- Marie heißt meindeschultinder unter Führung von Lehrern und Lehrerinnen war aur Haltestelle befand. Sie tam zu Fall und schlug mit dem Kopf es- ein bildhübsches Kind, ganz die Mutter!- und alles auf alle Wochentage von morgens bis mittags 12 Uhr feftgefegt. heftig auf das Straßenpflaster auf, daß sie eine flaffende Wunde unter den Arm ja, nicht? von so' nem unschuldigen Neuerdings hat sich die Direktion des Zoologischen Gartens ein- und eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Die Verunglückte erhielt Kind! also unter den Arm und schwupp! die Treppe verstanden erklärt, daß die Besuchszeit bis auf 2 Uhr nachmittags auf der Unfallstation in der Warschauer Straße die erste Hilfe und ' runter!"... ausgedehnt werden darf. wurde von dort auf ausdrücklichen Wunsch nach ihrer Wohnung übergeführt. Hier ist Frau S. in der Nacht an den Folgen der Und weg erlittenen Verlegungen verstorben. „ Spurlos!"

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„ Aber sie suchen ihn doch!" Männer mit Snüppeln laufen durch den Garten. Auf die Terrasse stürzt ein Herr, noch dicker als die dice Frau, quieft und fuchtelt mit den Händen...

,, Db sie ihn friegen?"

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Wohl kaum..

Die Tür der Nachbarvilla geht Leise, ganz leise und ein zottiger Mensch tritt heraus. Einen Augenblick starrt

er regungslos hinüber, dann wirft er den Oberkörper vor tut einen mächtigen Sprung und beginnt zu laufen. ,, Der Dieb! Der Dieb!"

Alles setzt ihm nach. Pfeifen, Johlen. " Faßt den Di- ieb!" Fenster fliegen auf. Pferde scheuen. Hunde heulen. Alles läuft die Straße hinab zwischen Wagen hindurch und allen voran der Bottige wie ein riefiger, schwarzer, entsetzter Hafe...

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um die Ecke

Ein Mann tommt die Straße herauf, schwer und groß.

Faßt den Dieb!"

Der Mann bleibt stehen, reckt sich hebt die Faust Der Zottige stürzt zu Boden. Wie ein gefäuter Baum. Der Bottige stürzt zu Boden. Wie ein gefällter Baum. Sein Gesicht verzerrt sich. Irgendwo aus seiner Mitte bricht ein dunkler Strom, rinnt ihm über den Hals, färbt die

Steine rot.

Die Verfolger sausen heran. ,, Gestohlen hat er!"

., Wo ist das Hemd?!"

,, Und das Brot

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,, Die Polizei her!"

Die offizielle Preisverteilung der Flugwoche in Johannisthal ist nunmehr durch das Preisgericht vorgenommen worden. Es haben insgesamt gewonnen: Lindpaintner 25 400 M., Jeannin 15 000 m., Mente 400 M., Brunhuber 7275 M., Wiencziers 17 300 M., Thelen 5725 W., Otto 400 M., Heidenreich 1500 M. Ausgesetzt waren im ganzen 75 500 M., so daß also 2500 M. nicht zur Verteilung ge­langt find. Es find fiebzehn Flieger im ganzen 57 Stunden 26 Mi­nuten 47 Sefunden in der Luft geblieben; die längste Flugdauer hat Lindpaintner mit 12 Stunden 3 Min. 17 Set. erzielt, als zweiter tommt Jeannin mit 9 Stunden 23 Min. 48 Set.

Zu einer impofanten Feier gestaltete fich der letzte Zahlmorgen der in den Nachtbetrieben beschäftigten Genossen. Verbunden hiermit wurde zu gleicher Beit das zweijährige Stiftungsfest. An 300 Mit­glieder hatten sich eingefunden, um ihr Interesse am politischen Leben zu bekunden und zu beweisen, daß neben dem gewerkschaft­lichen der politische Kampf eine Unerläglichkeit für jeden aufgeklärten Arbeiter sein muß. Das ständige Tagungslokal erwies fich als au flein, die um die Erschienenen alle au faffen; beiden angrenzenden Nebenräume mußten zu Hilfe genommen Der Berliner Viehhof wieder gesperrt! Die Maul- und Klauen­werden. Bald nachdem Genosse Schwahn den Zahlmorgen feuche ist gestern bei einem Rinde auf dem städtischen Schlachthof, eröffnet hatte, begrüßte der Gesangverein Solidarität" die Mit­Stammer 42, festgestellt und infolgedessen, wie die Allgemeine glieder mit dem Liede Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet". Fleischer Zeitung" meldet, die Sperre über den Vieh- und Schlachthof Noch hallte das Echo von den Wänden zurück, als auch schon der berfügt worden. Auf dem Markte herrschte große Erregung, da ein Genoffe Landtagsabgeordneter Adolf Hoffmann seinen Vortrag beträchtlicher Teil des aufgetriebenen Viehes bereits nach auswärts verkauft war und nun nicht abgefahren werden darf. Die Des begann über das Thema„ Religion und Mißbrauch der Religion". infektion der Ein- und Ausgänge des Vieh- und Schlachthofes er der Redner den gewaltigen Einfluß, den die Religion auf die folgte heute nicht wie sonst mit Karbol, sondern mit Schwefelsäure, Menschen der verschiedenen geschichtlichen Beitepochen auszuüben im um die mit der Karboldesinfektion verbundenen Belästigungen der stande ist. An der Hand testamentarischer Zitate weist Redner nach, umgegend durch Geruch und Verschleppung des roten Desinfektions- mit welcher Oberflächlichkeit die früheren und auch noch ein Teil der materials zu verhüten. heutigen Geschichtsschreiber die Gefchichte der Religion erforscht

Schuhleute fommen. Wieder entsteht ein Kreis. Jemand Schaden davon. flucht. Einer lacht, hell und schallend

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Ach, das Pflaster ist staubig. Und das Blut tropft, un­ablässig... auf die Kleider. auf den Weg...

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Mit einem ihm besonders auszeichnenden Sarkasmus schildert

Unfälle auf dem Flugplatz Johannisthat. Auf dem Johannis haben. Streiten sich doch unfere Theologen noch heute um die thaler Flugfelde, auf dem infolge des günstigen Wetters fleißig ge- Frage: Hat Jefus gelebt? oder hat er nicht gelebt? Die Religion flogen wurde, haben sich am gestrigen Vormittag zwei Unfälle ist heute nur noch eine Waffe der Niederhaltung und leichteren Aus­ereignet, die jedoch glücklicherweise nicht bedeutender Natur find. beutung. Nicht, daß wir einen Andersgläubigen verspotten, wie es Als der Wrightpilot Kapitän Engelhardt nach Zurücklegung mehrerer unsere Gegner mit uns tun. Was wir bekämpfen und im Interesse Runden landen wollte, fam er mit seinem Apparat so hart zu der gesamten Kultur bekämpfen müssen, ist, die vom Staat der Kirche. Boden, daß die Trageflächen der Maschine vollständig zertrümmert erzwungene Abhängigkeit des Volkes von wurden. Der Flieger selbst blieb unverlegt. Der zweite Unfall Bum Saluffe feines Bortrages übt Redner eine scharfe Kritik an den trug fich zu, als der Aviatiker Dr. Haevelin einen Aufstiegsversuch bürgerlichen Barteien, die eine solche Politik unterstützen, er appelliert unternahm. Der Apparat, dessen Motor anscheinend nicht recht an die Anwesenden, die gwerkschaftlichen und politischen Reihen zu stärken, funktionierte, legte sich auf die Seite, wobei ebenfalls die Trag- mehr zu agitieren, damit es möglich sei, den Feinden des Volkes bei den flächen demoliert wurden. Der Führer der Maschine tam ohne jeden nächsten Reichtagswahlen einen vernichtenden Schlag beizubringen. Gen. Zimmermann trägt noch einige wohlgelungene Rezitationen bor , die das volle Verständnis der Anwesenden finden. Auch der Vor­Die militärischen Probeflüge in Döberit, die für den gestrigen figende des zweiten Kreises, Genosse Schwemte, gibt in aufrichtigen Der Zottige liegt am Boden. Blutig, geduct, in stumpfem Mittwochvormittag angesagt waren, mußten des starken böigen Worten seiner Freude Ausdruck über das prächtige Gedeihen des Entsetzen. Wie ein gehettes Tier. Aber er sieht nicht auf windes wegen auf nachmittags verschoben werden. Es handelt sich jüngsten Kindes, des Bahlmorgens und fordert zu weiterer intensiver die Menschen. Seine eine Hand hält das Brot- diesen befamutlich bei diefen Probeflügen um den Ankauf einer Anzahl Arbeit auf. Wieder ertönen die Weisen des Gesangvereins, die, fleinen schmalen Laib Brot die andere hält das Kinder- apparate verschiedener Systeme, die einer Kommission von Militär trotzdem alle Mitglieder eine anstrengende Arbeitszeit hinter sich hemd. Ganz behutsam, zur Seite und hoch. sachverständigen vor dem Kaufabschluß durch das Kriegsministerium haben, selbst höheren Ansprüchen gerecht werden. Tiefer Ernst liegt vorgeführt werden. Es sind dies Apparate Wright, Ettrich- Rumpler, auf den Mienen aller, sie wollen fagen: Ruft uns nur auf, Verband Aviatik und Farman, deren Ursprung zwar sämtlich ausländischen Ur- und Partei, wir wollen tämpfend unser Ziel erreichen. sprungs ist, die jedoch in allen Teilen in Deutschland erbaut werden. Die Probeflüge werden streng geheim gehalten und die auf dem Wem gehört die Farbe? Am 18. August d. J. fiel von einem Wenn man in der Nacht einen Arzt braucht. Immer wieder wird darüber geklagt, daß bei Nacht es sehr Döberiger Flugplatz befindlichen Zivilperfonen find gestern sämtlich Rollwagen, der durch die Fruchtstraße nach der Königsberger Straße schwer ist, einen Arzt zu beschaffen. So hat wieder in Rigdorf berpflichtet worden, über die Resultate der Versuche strengstes Still zu fuhr, ein zwei Zentner schweres Faß, das anscheinend Delfarbe in einer der letzten Nächte zwischen 12 und 1 Uhr ein Familienvater, schweigen zu bewahren. Nachmittags gegen 4 Uhr stieg die" Taube", enthält. Es ist immer noch herrenlos und bei dem Hauseigentümer mit einem Passagier, einem Reim in der Fruchtstraße 68 untergestellt. Das Faß trägt auf dem fechs verschiedenen Aerzten vergeblich angefragt. ffizierpiloten, auf Ueberall, wo er flingelte, wurde in der bekannten Beise mit ihm auch der von Jeannin nach Döberitz gesteuerte Doppelbeder Mitteilung, weil vielleicht ein Kutscher für den Verlust verantwortlich verfahren, daß zunächst vom Fenster aus ein Dienstmädchen ihn zwei Personen bemannt, gingen bald darauf vom Start und folgten fowie zwei Farman- Apparate der Albatros- Werte, sämtlich mit gemacht werden könnte. Durch eine Gasexplosion wurde in der Rodenbergstr. 7 große nach Name und Wohnung sowie nach der Art der Erkrankung fragte, der führenden„ Taube", die einen Ueberlandflug bis nach dem Beunruhigung hervorgerufen. Der Gashahn einer Leitung war in um dann erst nachzusehen, ob der Herr Doktor zu Hause ist". Und 15 Kilometer vom Flugplay entfernten Städtchen Tremmen aus einem Wohnzimmer beim Gasanzünden nicht geschlossen und das jedesmal bekam hinterher der Hilfefuchende nach einer Wartezeit, die ihm zur Bein wurde, die bedauernde Antwort:„ Der Herr Doktor führte. Die erreichte Höhe betrug etwa 500 Meter. Wie verlautet, Gas auch nicht angezündet worden. Das ausströmende Gas ents ist nicht zu Hause". Kann einer uns jagen, warum folche Merzte stattfinden, bei denen die Offizierspiloten sich mit der Orientierung der Fußboden über der Decke in Brand geriet und anderer Material­ihr Personal nicht anweisen, bei jedem Alarm zuallererst festzustellen, ob„ der Herr Doktor zu Hause ist"? Wenn man bei sechs verschiedenen in größeren Höhen vertraut machen sollen. So weit es möglich ist, schaden entstand. Der Feuerwehr gelang es, die Gefahr schnell zu follen vom Aeroplan aus auch photographische Aufnahmen des über- beseitigen. Personen sind bei der Explosion nicht verlegt worden. Aerzten umherlaufen und jedesmal flingeln und warten und um­ständliche Auskunft geben und wieder warten und zuletzt die Ant der Verkehrstruppen besaß bisher nur zwei Apparate und zwar einen veranstaltet am kommenden Sonntag, den 23. Oftober, abends 6 Uhr. flogenen Geländes vorgenommen werden. Die Verfuchsabteilung Der Männerchor Borwärts( Mitglied des Arbeiter- Sängerbundes) wort„ Der Herr Doftor ist nicht zu Hause!" entgegennehmen muß, Sommer- Biplan und einen Antoinette- Monoplan. dann geht so viel fostbare Zeit verloren, daß für den Kranken, den im„ Deutschen Hof" sein diesjähriges Herbstfonzert unter Mitwirkung man hilflos zurückließ, geradezu eine Lebensgefährdung ein- Straßenbahnzusammenstoß in der Leipziger Straße . Ein schwerer der Vortragskünstlerin Marg. Walfotte und der drei Gebrüder treten kann. Zusammenstoß, bei dem zwei Personen verlegt wurden, Uschmann( Klavier, Violine, Cello). Programm inklusive Tanz 60 Pf. Dem geängstigten Vater wurde schließlich von einem Straßen- ereignete fich gestern abend 6%, Uhr an der Ede der Leipziger und Der Verein, der auf Parteifeftlichkeiten mitwirkt, hofft auch auf paffanten geraten, nach der Unfallstation in der Steinmetz- Markgrafenstraße. Dort wollte ein Dbstwagen des Händlers Reh- parteigenössische Unterstügung

der für sein erkranktes Kind einen Arzt herbeirufen wollte, bei an deren Steuer Illner fab, und zog in westlicher Richtung davon. oberen Deckel die Nummer 928. Wir machen von diesem Funde