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Blätter" erhielten eine Art erzbischöflichen gerichtete Schreiben beweist, scheint die Polizeibarwaltung der farbigen Legitimationsfarten eine politische und jedenfalls eine 3ensor in dem Subregens Prof. Heuser, der sorgte, Meinung zu sein, daß Versammlungslokale besonders fonzessioniert im Interesse des Staates und der deutschen   Arbeitgeber ge­daß der Erzbischof nicht mehr in der Zeitung angegriffen wurde. sein müssen.

" Deutsche Montagszeitung" und Germania  ".

troffene Maßregel sei, trotzdem werden die Legitimations­Also, es ist alles schon dagewesen, auch der geistliche Quasi- Von dieser Annahme ausgehend hat sie, wie es scheint, eine gebühren von den Arbeitern bezahlt. Die Verweisung zensor der katholischen Zeitung. Bikant ist dabei, daß gerade die Liste derjenigen Lokale aufgestellt, in denen Versammlungen ab- auf den Rechtsweg bei der Unfenntnis der Sprache, der Entblößung Zeitung, die sich so über die Nachricht von geistlichen Zeitungs­genforen aufregt, die Köln  . Voltszeitung" selbst einen solchen gehalten werden können. Da die uns zur Verfügung stehenden von Mitteln für Koft und Wohnung in dem Augenblicke der ange­Zensor hatte. Man sieht daraus, welche Wandlungen das führende Lokale auf dieser Liste nicht enthalten sind, so find sie, wie es im strebten Vertragslösung, tomme in vielen Fällen einer Rechtlos­Blatt des deutschen   Ultramontanismus durchgemacht hat. Polizeideutsch heißt, nicht zugelassen" und man verbietet fegung der Leute gleich. Er verwies auf die Ausnahmebestimmungen, sie einfach. Ein wirklich probates Mittel, um die Versammlungs- auf Grund welder der ausländische Arbeiter in Deutschland   im freiheit aufzuheben und den Gesetzgebern offen eine Nase zu drehen. Fall eines Unfalles mit einer dreijährigen Rente abgespeist wird, Nun, die höheren Instanzen, die selbstverständlich angerufen während im Falle eines Todesfalles die Witwen und Waisen des werden, können diefe offene Gesetzesverletzung unmöglich gut. Verunglückten ihrer Rechte ganz verlustig erklärt werden. Der von heißen. Im Reichstag   wird darüber auch noch ein Wort diefem und auch von anderen Delegierten geäußerte Wunsch, daß man es den mitteleuropäischen Staaten nahelegt, in bezug auf die zu sagen sein. soziale Versicherung eine gleichmäßige Behandlung der ausländischen Arbeiter einzuführen, fand bei den Teilnehmern aus Deutschland  teine Gegenliebe.

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eine

Die Deutsche Montagszeitung", das neue Berliner   Montags­Seniationsblatt mit hochpatriotischer Tendenz, das, wie allgemein behauptet wird, zur Bekämpfung der Reichsverdroffenheit von der Regierung reichliche Unterstützungen erhält, findet bei den Zentrums parteilern wenig Beifall, da die" Deutsche Montagszeitung" in ihrer sich besonders für Gier nach sensationellem Stoff Schilderungen aus dem Leben des katholischen Klerus inter­effiert. So enthält zum Beispiel die Nr. 3 Schilderung des Klosterlebens, betitelt Der Mönch vor Gericht". Das hat die Ultramontanen arg verschnupft, und so läßt die heutige Morgennummer der Germania  " eine wütende Philippika gegen das neue Regierungsblatt vom Stapel, in der sie zugleich die Gelegen­heit benugt, Herrn Professor Martin Spahn   einen Fußtritt zu applizieren, da dieser in seiner Sucht, überall mit dabei sein zu müffen, dem Herausgeber des neuen Senfationsblattes seine An­erfennung ausgesprochen hat. Bissig schreibt eine geschätzte Seite" ber Germania  ":

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Aus der Justizkommunion.

Die Sigung am Freitag begann mit einer längeren Debatte Die praktische Ausbeute diefer Tagung war nach alledem nicht ironische über einen polnischen Antrag, der bereits in der ersten Lesung ab­gelehnt worden war und der bezweckt, daß den der deutschen   bedeutend. Sie ist aber doch als ein Symptom der wirtschaftlichen Sprache nicht mächtigen Zeugen und Angeklagten Kämpfe und des Bestrebens des internationalen Zusammenschlusses ein Dolmetscher beizugeben ist. Der Antrag wurde auch der Ausbeuter bemerkenswert. diesmal wieder abgelehnt. Dafür stimmte außer den Polen  und unseren Genossen nur ein Teil der Zentrumsabgeordneten.

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Ein Großblock gegen die Sozialdemokratie. In der ersten Lesung war beschlossen, daß neben den Ge­In Frankfurt   a. M. hat die Volkspartei beschlossen, mit allen schworenen und Schöffen auch die Nichter verpflichtet sein sollten, bürgerlichen Parteien, auch Konservativen und Zentrum, zusammen über den Hergang bei der Beratung und der Abstimmung im Diese gegen die Sozialdemokratie bei den nächsten Stadtverordneten­Beratungszimmer Stillschweigen zu bewahren. Bestimmung wurde auf einen konservativen Antrag hin gegen die wahlen vorzugehen. Ursache zu diefer politisch intereffanten Parteien­Es scheint fast, als ob man sich nur noch durch Verhöhnung Stimmen einiger Zentrumsabgeordneten, unserer Genossen und der verbindung bat die Furcht gegeben, daß die Sozialdemokratie bei den nächsten Wahlen die Mehrheit im Stadtverordnetenkollegium deffen, was den Katholiken heilig ist, glaubt, der Schmutzkonkurrenz Polen   wieder gestrichen. Damit war die zweite Lesung erringen fönnte. gegenüber über Wasser halten zu fönnen, und man watet halt des Gerichtsverfassungsgefeßes beendet. Die zweite Beratung der Strafprozeßordnung begann Ein Zentrumsabgeordneter und seine Dienstmagd. mit großem Behagen in demselben Schmuß wie diese. Ich würde wirklich feine Minute Zeit dafür geopfert haben, den Schmutz- mit dem Antrag unserer Genossen zum§ 1, den fliegenden Das Berliner Tageblatt" erzählt: finken, der diese Sudelei geschrieben, auch nur zu nennen Bolz Gerichtsstand für die Preise zu beseitigen. Nach dem In Junkersdorf in Unterfranken   lebt der bayerische unterzeichnet er sich wenn mir nicht auf der 4. Seite einige Entwurf können mehrere Gerichte auch bei dem Verfahren wegen Landtagsabgeordnete und frühere langjährige Reichstags­abgeordnete für Neustadt a. d. Saale, Herr Joseph Moritz. beifällige Aeußerungen" zu dem Unternehmen der D. M.- 3." Breßvergehen zuständig sein: 1. das Gericht, in dessen Bezirk die Landtagsabgeordnete und frühere langjährige Reichstags­aufgefallen wären. Unter anderen ist Herr Professor Drudichrift erfcheint, 2. wo der Angeklagte wohnt, abgeordnete für Neustadt a. d. Saale, Herr Joseph Moriz. Spahn in Straßburg   als Kronzeuge für die Be- 3. wo sich derselbe vorübergebend aufhäft oder 4. wo Natürlich Zentrum, wie sein Nachfolger im Reichstag, General strebungen des Blattes oder etwa feines er verhaftet wird. Unfere Genossen wiefen darauf hin, daß Häusler. In seinem Junggesellenhaushalt wurde Morig unterstützt durch eine Dienstmag d. Dreiundzwanzig Jahre diente sie ihm Chefredakteurs?- aufgeführt. Herr Professor Spahn durch diese Bestimmungen selbst das für die in Süddeutschland   er­mag die beste Absicht gehabt haben, als er zu einem solchen scheinenden Druckschriften bestehende Recht, nach dem Preßdelikte, die treu und redlich und hatte ein so felfenfestes Vertrauen auf das ihr Unternehmen seinen Beifall fundgab. Ob es ihm aber angenehm im Wege der öffentlichen Auflage verfolgt werden, vor dem Schwur- von ihrem Herrn gegebene eriprechen, er werde sie einmal gut versorgen, daß sie niemals weder Lohn mit ihm Die Regierungs­fein wird, feine Aeußerungen in Gesellschaft von solchen gemeinen gericht zu erledigen sind, durchbrochen werden. Machwerken und als Empfehlung derselben aufmarschieren zu sehen, vertreter wichen jeder weiteren Entgegnung aus und auch die Ver- ausmachte, noch von ihm forderte. Da fügte es sich, daß das möchten wir doch füglich bezweifeln und ihm vor aller treter der bürgerlichen Parteien schwiegen sich aus. Zentrum, Ston- fie Gelegenheit fand, einen braven Mann aus einem Nachbardorfe Deffentlichkeit die ergebene Bitte unterbreiten, möglichst fervative und Nationalliberale begnügten sich damit, den sozialdemo- u beiraten. Sie löste deshalb ihr bisheriges Dienstverhältnis und forderte in geziemender Weise von ihrem Herrn den Landes. mit wendender Post zur Veröffentlichung dem fratischen Antrag niederzustimmen. Herrn Chefredakteur feine Absage zu über- Ein Antrag unserer Genoffen zum§ 19, daß die Ablehnung üblichen ohn, den sie in den 23 Jahren bei ihm hatte an­stehen lassen. Der Herr Abgeordnete aber war die langen Jahre senden. her durch das Nichtlohnzahlen so verwöhnt, daß er vermeinte, das müsse so weitergehen. So war denn die arme Magd genötigt, um ihren fauer verdienten 2ohn zu prozessieren, bis ihr bisheriger Brotherr, der nebenbei bemerkt, mit irdischem Lohnerhöhung für die Eisenbahnproletarier. Gut reichlich gefegnete Zentrums deputatus, ihr endlich durch Wir können bestimmt mitteilen, daß den Eisenbahnarbeitern in feinen Anwalt für die 23 Jahre die Riesensumme von Preußen am 1. April 1911 eine 2ohnaufbefferung zu teil 1150 Mart, das find 50 Mart pro Jahr gleich 96 Pfennig pro werden soll. Daß die Löhne der Eisenbahnarbeiter in gar feinem Woche oder 131, Pf. pro Tag, anbieten ließ, wobei der Anwalt ihr Verhältnis stehen zu den Lebensmittelpreifen ist bekannt. Diese Tat- bemerkte, daß fein Mandator das Recht der Verjährung fache würde die maßgebenden Instanzen aber kaum veranlagt haben, geltend machen werde, wenn sie mit dem Angebot nicht zu­eine Lohnaufbesserung in Erwägung zu ziehen. Als weit stärkere frieden sei. Was sollte die Klägerin machen? Um nicht alles ein Triebfräfte kommt in Betracht das energische Auftreten der sozial- aubüßen, nahm sie die 1150 Mart an, von denen noch 158,89 Mark bemokratischen Abgeordneten im Preußischen Landtag zugunsten der für die ihr erwachsenen Gerichts- und Anwaltskosten abgingen. Eisenbahner und vor allem der Umstand, daß die nächsten Reich 8- tagswahlen immer näher heranrücken.

Den Herren Exzellenz Adolf   Wagner, Kronsyndikus Professor Zorn- Vonn, Professor Laband- Straßburg, Geb.   Hofrat Professor Karl   Lamprecht   Leipzig, Profeffor Binding- Leipzig und   Freiherrn v. d. Goltz müssen wir es überlassen, ob sie fürderhin für ein solches Unternehmen ihre Worte als Empfehlung hinausgeben wollen. Jedenfalls müssen wir Statholifen es ablehnen, auf solche Weise den Radikalismus und die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Wir begreifen die Erregung der altjungferlichen Dame" Ger­  mania", nur verstehen wir nicht, wie sie es als etwas Besonderes empfindet, daß eine Reihe Professoren die Herausgabe des neuen Blattes mit heißen Herzenswünschen begleitet. Erstens ist doch nichts leichter, als für irgend ein literarisches Unternehmen, sei es auch der zweifelhaftesten Art, die Anerkennung einer Anzahl Universitätspro­fessoren zu finden, und zweitens ist die Deutsche Montagszeitung" nicht nur ein Regierungsblatt, sondern sie zahlt den Herren Ver­tretern der offiziellen Wissenschaft für ihre Beiträge auch besonders fette Honorare.

Berhinderte Berichterstattung.

eines befangenen Richters auch im Verlauf der Haupt­berhandlung erfolgen fann, wurde abgelehnt, da auch die Freisinnigen dagegen stimmten.

Die Eisenbahnproletarier sollen durch Zuwendung einiger Nickel bewegen werden, nicht sozialdemokratisch zu wählen.

deren Tagesordnung  

Portugal.

Die Anerkennung der   Republik.

Die   englische Regierung hat den Mächten vor­gefchlagen, bezüglich der Anerkennung der neuen Regierung in   Portugal pari passu( gleichzeitig) vorzugehen. Diese eng­

Eine internationale Streitbrecherorganisation. Aus   Budapest wird uns geschrieben: Der im Jahre 1904 in lische Demarche dürfte allerseits eine günstige Aufnahme Die Polizeibehörden des Reichstagswahlkreises Wiesbaden scheinen teine Versammlungen unter freiem Himmel mehr zulassen   Berlin begründete Mitteleuropäische Wirtschaftsverein veranstaltete finden. Wie das Wolffsche Bureau hört, hat die   deutsche auf Regierung bereits ihr prinzipielles Einber­zu wollen, denn neuerdings ist eine solche in   Geisenheim, vor kurzem hier in   Budapest eine Fachkonferenz, die" Internationale Organi- ständnis erklärt. einem Orte des Rheingaus, und am vergangenen Sonntag auch in Anschluß an die   Republikaner.  Erbenheim bei   Wiesbaden verboten worden. In letterem fierung des Arbeitsmarktes" stand. Wessen Geistes Kind Orte sollte am vorigen Sonntag Genosse Reichstagsabgeordneter diese Veranstaltung war, erfieht man daraus, daß in der Masse der  Lissabon, 21. Oktober. Der Nuntius ist ins Ausland Lehmann über die Tätigkeit des Reichstags referieren. Ein Ge- Vertreter der Unternehmerverbände, Scharfmacherorganisationen und such an den Gemeindevorstand um Ueberlassung eines Gemeinde Regierungen die spärlichen sozialpolitisch angehauchten Ideologen wie abgereift. Der frühere Ministerpräsident Zegeira de Souza plates lehnte dieser ab ohne Angabe von Gründen. Wiederholte Fremde von Distinktion umherirrten. Als   Deutschlands Vertreter Nüdsprache mit den beiden Saalbefizern, deren Lofale von der waren der Herzog Ernst Günter von Schleswig-   Holstein, Direktions- erklärte, er betrachte die Partei der Regeneradores als auf­vom Zentral Industrieverband, Baron Busche- gelöst. Baron Busche- gelöst. Er selbst ziehe sich einstweilen aus dem politischen Arbeiterschaft am stärksten besucht werden, führten zu keinem Gr- rat Bueck gebnis. Schließlich gelang es, einen Hofraum zu erhalten; die Reffel, Direktor der   deutschen Landarbeiterzentrale, Dr. Altrod, Leben zurück und rate seinen Anhängern, sich offen der neuen Sekretär des preußischen Landwirtevereins, und noch andere Regierung anzuschließen. Bersammlung wurde aber verboten: Der Verein wurde seinerzeit zur Arbeiterfreunbe erschienen.

..weil durch die Möglichkeit des Zusammenströmens unbegrenzter Menschenmengen und bei dem zur Verfügung stehenden engen Raum in dem Hofe aus der Versammlung Gefahr für die öffent­liche Ordnung und Sicherheit zu befürchten ist. Der Bürger­meister: Merten."

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Finanzreformen.

Verteidigung der mitteleuropäischen Unternehmerinteressen gegen die  Lissabon, 21. Oktober. Der portugiesische Finanzminister englische, und noch mehr gegen die   amerikanische Konkurrenz ge gründet und die bei der jetzigen Tagung zur Beratung stehende elbas telegraphierte an die Financial News", daß die res Frage war, auf welche Weise der   amerikanischen Industrie die billigen publikanische Regierung in der Lage fei, allen finanziellen verpflichtungen nachzukommen. Die portugiesische Dabei ist die Größe des Hofraums, welchen der Bürgermeister Arbeitskräfte, die ihr durch die Auswanderung zugeführt werden. Finanzverwaltung werde von Grund auf umgeändert. Die Re­selbst besichtigte, 60 Quadratmeter, ein anschließender Garten abgeschnitten werden könnten. Sämtliche Vertreter stimmten darin gierung plane eine ernstliche Verminderung der unproduktiven Aus­50 Quadratmeter, so daß auch für den Besuch von 200 Personen, überein, daß die Auswanderung nach den Vereinigten   Staaten ergaben. Die Defizitwirtschaft werde aufhören und die Regierung welchen der Bürgermeister erwartete, reichlich Plak gewesen wäre; fchwert und den Regierungen das Ergreifen von notwendigen werde sich bemühen, die Finanzen des Landes auf eine sichere in Wirklichkeit konnte nur mit einem Besuch von 50-70 Personen Maßregeln nahegelegt werden solle. Neber diesen Punkt hinaus Grundlage zu bringen. Dem Matin" wird gemeldet, daß zahlreiche Portu gerechnet werden. war aber feine Einigkeit in den Auffassungen und Wünschen zu erzielen. Die österreichischen und ungarischen Arbeit- giesen dem Finanzminister freiwillig mehr oder minder bedeutende geber haben ein Interesse daran, die billigen Arbeitskräfte schwebenden Schuld dienen sollen. Geldsummen anbieten, welche zur Tilgung der äußeren Staatsbeamte und Militär­im Lande zu erhalten. Die Unterbindung der Auswanderung personen haben den Finanzminister schriftlich gebeten, einen Zeil vergrößert die industrielle Reservearmee, bedeutet einen steten Lohn- ihrer Bezüge für diese Schuldentilgung zu verwenden. druck und verbürgt auch die genügende Zahl von Streifbrechern. Sie verlangten also Maßregeln, welche die Auswanderung überhaupt erschweren. Die   deutschen Industriellen und Agrarier haben aus denselben Gründen ein entgegengesetztes Intereffe, was der Herzog von  Paris, 21. Oktober. Jules Hedemann hat für den Matin" Schleswig-   Holstein auch zugab, indem erklärte, er würde es sehr in   Spanien eine Enquete angestellt über die Aussichten einer bedauern, wenn die Regelung der Auswanderung in dem Sinne Republit in   Spanien. In einem Interview, welches er mit bewerkstelligt würde, daß man die Arbeiter auch in dem Falle, dem Kabinettschef   Canalejas hatte, äußerte sich dieser folgen­wenn sich ihnen im Auslande vorteilhaftere Arbeitsbedingungen dermaßen: Die portugiesische Revolution hat keinerlei Einfluß auf böten, durchaus in ihrem Vaterlande zurückhalten wollte. Die  Spanien ausgeübt(?). Die spanische Armee ist der Monarchie

Noch toller aber ist, wie die Polizei am gleichen Tage in  Geisenheim, woselbst Genosse Lehmann am Abend sprechen sollte, vorging. Dort erhielt der Wirt folgendes Schriftstück zugesandt: Die Polizeiberwaltung.  Geisenheim, 15. Oktober 1910.

J.-Nr. 5072.

abgehalten werden.

Nach einer Bekanntmachung in dem Geisenheimer Lokal. anzeiger" soll in Ihrem Zokale morgen abend eine Versammlung Sie werden darauf aufmerksam gemacht, daß Ihr Lokal als Versammlungsraum nicht zugelassen ist, so daß in demselben eine Versammlung nicht abgehalten werden darf. ( Name unleserlich.) Herrn Paul Scholl, hier.

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allen

La der Polizei zu einem solchen Verbot kein Recht zusteht, das Lokal eine große Wirtsstube mit zwei Ausgängen inforderungen, die auch der penibelste Polizeigeist stellen konnte, entsprach, so ignorierten unsere Genossen das ungefehliche Berbot. Raum aber, daß Genoffe Lehmann zu sprechen begonnen hatte, stürmten ein Gendarmeriewachtmeister und zwei Polizisten in das Wirtszimmer und umringten den Redner. Der Wachtmeister er Tärte: Sie wissen, Herr Abgeordneter, daß die Versammlung  

Spanien.

Eine Enquete über die   Republik.  

deutschen Delegierten nahmen hauptsächlich die   Auswanderungs- sehr zugetan. Andererseits ist die republikanische   Partei in   Spanien Agenten in Shutz und waren gegen die Maßregelung derselben. uneinig und die weitaus größte Mehrheit des Volkes ist königstreu. Es wurde in diesem Punkte auch keine Verständigung erzielt und mit einem Worte, eine Revolution in   Spanien ist unmöglich. man kam nur darin überein, daß man für die Auswanderer sanitäre Der republikanische Führer 2erroug ist anderer Ansicht und Vorkehrungen, Impfzwang und dergleichen mehr verlangte. Dagegen erklärte, die Republik sei in brei bis vier Jahren in beschloß man, eine Aktion für die Neuregelung der Arbeits- Spanien eingeführt. Sie sei ebenso sicher wie der Sonnen­bermittelung einzuleiten auf Grund des folgenden Beschlusses: aufgang am Morgen. Die große Mehrheit des   spanischen Volkes Es empfiehlt sich, in jedem der mitteleuropäischen Staaten sei antiflerital und antimonarchisch. Die republika­eine Zentralstelle zu errichten. Dieser Zentralstelle obliegt es, sich einen Ueberblick über die tatsächliche Lage des Arbeits- nische Propaganda dringe immer weiter in die Kasernen ein. marttes in jedem Lande zu verschaffen, sich mit den ähnlichen Der König sei nicht volkstümlich, er beschäftige sich mehr mit dem Zentralstellen der anderen mitteleuropäischen Staaten in Ver- Sport und zu wenig mit seinem Volte. Der Antiklerikalismus bindung zu setzen und einen Austausch der Berichte über die je wachse täglich in   Spanien. weilige Lage des Arbeitsmarktes herbeizuführen.

verboten ist, und Sie dürfen deshalb hier nicht reden." Auf den Einwand Lehmanns und des Vorsitzenden, daß die Polizei nichts zu verbieten habe, erklärte der Wachtmeister, diese Stube sei kein Bersammlungslokal, er löse daher hiermit die Versammlung auf. Da es unter diesen Umständen unmöglich war, die Versammlung abzuhalten, so blieb nichts anderes übrig, als unter Protest gegen diese Vergewaltigung sich zu fügen. Der weiteren Aufforderung Bieht man die soziale und wirtschaftliche Stellung der des Wachtmeisters an den Wirt, nichts mehr zu verzapfen, wurde Konferenzteilnehmer in Betracht, so ist es nicht zweifellos, daß da natürlich nicht Folge geleistet, denn die Polizei besibt auch nicht der Grund zu einer staatlichen internationalen Streit den Schein eines Rechts, einem Wirt abends um 8 Uhr den Aus- brecherorganisation gelegt wurde, vor der die Arbeiter schank zu berbieten, weil er dulden wollte, daß ein Reichstagsabge- flasse aller betreffenden Länder nicht früh genug gewarnt werden ordneter an seine Gäste eine Ansprache Halten wollte. Die Poli- fann.

zisten blieben dann im Lokal und stellten sich in Reih und Glied Ein polnischer Delegierter, Dr. Caro aus Kralau, brachte die neben den Schantstock auf; den Ausschank selber wagten sie trok schändliche Behandlung polnischer Landarbeiter in   Deutschland des Verbots nicht zu hindern. Wie das an den Wirt des Lokals zur Sprache. Er erklärte, daß die Einführung der verschieden

Hedemann setzte seine Unterredungen auch in anderen Kreifen fort und unterhielt sich auch mit Kaufleuten und Industriellen. Im allgemeinen wurde ihm geantwortet: Wir sind keine   Republikaner, aber wir sind der Ansicht, daß der Kleritalismus unser Land dem Verderben zuführt. Der Klerikalismus und der Einfluß und das Treiben der Kongregationen, speziell der  Jesuiten, wird für   Spanien verderblich und bildet für die Dynastie die größte Gefahr.

In Arbeitertreisen stellte Herr Hedemann offene republikanische Ansichten feft, gepaart mit Teilnahms