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Nr. 249. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 23. Oktober 1910.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Berlin  , 22. Oktober 1910. Saatenstand. Arbeitsmarkt. Eisenbahneinnahmen. Außen­handel. Gesteigerte Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Export von Industrieprodukten.

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1909 durchweg eine Steigerung der Einnahmen; unbedingt gilt das für den Güterverkehr. Hier waren nicht nur die Monatseinnahmen im laufenden Jahre höher, die Steigerung im Herbst im Vergleich zum Jahresanfang ist im Jahre 1910 auch erheblich stärker als im Borjahre. Für die verflossenen 9 Monate zusammen hob sich die Einnahme aus dem Personenverkehr um 45 942 392 Mark auf 1243 538 589 Mark. Die Gesamteinnahme ist somit um 123 Milli­onen Mark größer als im Vorjahre.

Chemische u. pharmazeutische Erzeugung

Tierische u. pflanzliche Spinn­stoffe und waren daraus Leder und Lederwaren Kautschukwaren

Menge in 1000 Dz. Wert in 1000 M. 1909 1910

Geflecht aus pflanzl. Stoffen Besen, Bürsten, Pinsel Waren aus Schnißstoffen Papier   und Waren daraus Bücher, Bilder Waren aus Steinen usw. Tonwaren.

1909

21 388 27 271 433 893

1910

508 222

2 326

2728

887 897

1005 195

272

345

281 653

332 619

57

68

31 079

38 997

30

31

6 017

6 842

18

20

7.096

8 185

572

683

64 492

78 399

2 897

3 494

143,959

159 096

G

169

170

66 884

67 973

9

1 227

1268

15 155

10 770

O

3526

4043

55 792

62 479

1083

1317

70,502

73 172

5

6,5

253 410

184 999

30 502

37 708

754 551

891 725

3 362

3 976 482 026

596 493

462 236

540 105 669 267 29 610

Glas- und Glaswaren Edle Metalle u. Waren daraus Unedle Maschinen, elettromechanische Erzeugnisse

"

Feuerwaffen, Musikinstrumente, Spielzeuge

Die Einnahmesteigerung aus dem Güterverkehr bedingt eine Zu einem großen Die sehr hochgespannten Erwartungen, die der Saatenstand erhebliche Zunahme der Güterbewegung. im Früh auslöste, mußten später teilweise sogar nicht unerheb- Teile entfällt die Zunahme auf den Außenhandel. Die seit Jahres­lich einget hanft werden. Nicht so stark, daß die Hoffnung auf eine beginn zu beobachtende Steigerung in der Ein- und Ausfuhr hat gute Ermi zerstört wurde, aber ein neuer Refordertrag blieb ein auch im September angehalten; jedoch ist die Ausfuhrsteigerung Wunsch. Lie Ernte der Sommerfrüchte ergab ein befriedi- ungleich größer als die Zunahme bei der Einfuhr. In den ver­gendes Resultat; der Stand der Winterfrüchte hat die bis- flossenen 9 Monaten dieses Jahres hat die Einfuhr um 6% Milli­herigen Ernteaussichten verbessert. Nach dem letzten Saabenstands- onen Doppelzentner, gleich 1,5 Proz, zugenommen, die Ausfuhr­vericht für Preußen werden die Winterfrüchte größere Erträge steigerung macht aber 39% Millionen Doppelzentner oder 13,1 Proz. bringen als der Septemberausweis verhieß. Die amtlichen Be- aus. gutachtungsziffern um die Mitte Oktober 1910 lauteten, wenn 2 Bemerkenswert bei der Verschiebung im Außenhandel ist der gut bedeutet: Kartoffeln 2,8( Vorjahr 2,6), Zuckerrüben 2,4( 2,9), Rückgang der Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse bei einer junger Klee 2,3( 2,6), Wintersaaten: Weizen 2,6( 2,5), Spelz 2,5 gleichzeitigen starken Zunahme der Ausfuhr von Agrarprodukten. ( 2,2) Roggen 2,5( 2,6), Raps und Rübsen 2,5( 2,4). Demnach haben wir haben unsere landwirtschaftlichen Zölle erhöht, angeblich um 125.050 sich die Aussichten für die Klee  -, Zuckerrüben- und Getreideernte die bedrängte deutsche Landwirtschaft gegen die Auslandskonkurrenz Zubereit. Wachs, fette Säuren Dele usw. verbessert. Es wird dabei auf die günstige Witterung hingewiesen. zu schüßen, in Wirklichkeit, um trotz dieser Konkurrenz den 24 718 Der langen Regenzeit folgte in der Berichtsperiode warmes, Agrariern die Freiheit der Ausbeutung der Inlandskonsumenten Die Gesamtausfuhrmenge betrug im Vorjahre 348½ Millionen sonniges Wetter. Soweit die Voraussetzungen für eine bessere zu sichern. Während in der Vergleichsperiode die Einfuhr von Wirtschaftskonjunktur auf der diesjährigen Ernte basierten, können Aderbauerzeugnissen von 75 632 215 Doppelzentnern auf 74 424 376 Doppelzentner, im laufenden Jahre 3884 Millionen Doppelzeniner. Der Ausfuhrwert steigerte sich im Warenverkehr von 4706 Millionen sie wohl als gesichert gelten. Doppelzentner sant, schnellte die Ausfuhr von 10 217 599 Doppel- Mark auf 5447 Millionen Mark. Einer erheblich gesteigerten Pro­Die bisherige Entwickelung rechtfertigt auch die gehegten Er- zentner auf 14 709 157 Doppelzentner in die Höhe. Gleichzeitig buktion erfreuen sich nach der Ausfuhrentwickelung: die Chemische wartungen. Die Lage am Arbeitsmarkt gestaltete sich günstiger. nahm die Einfuhr von Erzeugnissen der Forstwirtschaft um Der Andrang Arbeitsuchender hat im Vergleich zum Vorjahre nach Million Doppelzentner ab, dagegen stieg deren Ausfuhr um an- Industrie, das Ledergewerbe, die Papierindustrie, das Eisen gelassen, die Zahl der Krankenkassenmitglieder ist nicht unerheblich nähernd das gleiche Quantum. Die Ausfuhr landwirtschaftlicher gewerbe und der Maschinenbau  . Aus diesen Industrien wird auch gestiegen. Erzeugnisse wird durch die bekannte Ausfuhrprämie für Getreide über den flotteren Eingang von Aufträgen berichtet. Falls keine in der Höhe der Eingangszölle gefördert. Diese Förderung ge- außergewöhnlichen Störungen eintreten, darf man für den nächsten schieht auf Kosten der deutschen   Steuerzahler und sie hat den Zwed, Herbst und Winter auf eine bessere Beschäftigung als im Vorjahre die Inlandspreise hoch zu halten. Ein Teil der Eisenbahnmehr­einnahme wird schließlich aus der Reichszollkasse bezahlt und zwar bedingt eine Mark Mehreinnahme infolge gesteigerter Getreideaus­fuhr die Hergabe eines ungleich größeren Betrages an Ausfuhr­prämie. Das ist auch eine der Schönheiten unserer agrarisch- kleri­falen Wirtschaftspolitik.

Als weiterer Beweis der Aufwärtsbewegung kann die Ent­wickelung der Einnahmen der deutschen   Eisenbahnen angeführt iverden. Im Monat September erbrachte der Personenverkehr fast 71% Millionen Mark gegen 66% Millionen Mark in der Ver­gleichszeit des Vorjahres; die Einnahme aus dem Güterverkehr stieg in derselben Zeit um 10% Millionen Mark auf 152% Milli­onen Mark. Die Verkehrseinnahmen der einzelnen Monate in den Jahren 1909 und 1910 veranschaulicht folgende Tabelle:

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aus Personenverkehr 1900 M.

Januar 45 226 712 Februar 39 929 051

März April Mai

1910 M.

50 050 932

45 099 690

.

48 887 947 61 507 588

62 735 732

58 227 383 76 722 491

9

aus Güterverkehr 1905 M.

1910 M.

126 107 580 126 665 034 138 947 562

118 234 412 118 601 536 134 334 752 127 238 597 140 677 069 65 949 665 127 315 994 132 732 173 69 220 482 68 785 042 128 265 688 135 234 081 78 690 492 85 542 625 134 815 075 140 490 946 August 79 331 287 82 448 871 135 324 002 149 818 195 September 66 345 311 71 468 161 142 303 169 152 865 949 Berücksichtigt man für den Personenverkehr die Beweglichkeit der Reisefesttage, dann ergibt sich im laufenden Jahre gegenüber

Juni Juli

rechnen.

D.

Eingegangene Druckfchriften. Unter dem Scheinwerfer. Von R. Martin  . 378 S. Schuster u. Loeffler. Berlin   W. 57. Buch- und Kunstdruck. 11. Jahrgang, Heft 1. Wegweiser für Schriftenhersteller und Verbraucher. Gebr. Richter, Erfurt  . Von D. Starnowsky. 60 Pf. Bilderschrift- Berlag, Berlin   NO. 55. Buchstaben- Bilder. Mnemonit und Unterricht im ersten Schuljahr.

Wie die Ausfuhrzahlen lehren, ist die flottere Beschäftigung in der Industrie in erheblichem Grade auf den stärkeren Absatz von Rohmaterialien und Halbzeug auf dem Auslandsmarkt zurückzu­führen. So hat der Export von Steinkohlen, der in den ersten 3 Quartalen des Vorjahres 155 Millionen Doppelzentner betrug, im laufenden Jahre ein Quantum von 171 Millionen Doppelzentner G. m. b. H., Berlin   W. 30. 3 m., geb. 4 M. erreicht. Die Ausfuhr von Roheisen stieg in der gleichen Zeit von 3,1 Millionen Doppelzentner auf 5,6 Millionen Doppelzentner, a 50 Pf. F. A. Brockhaus, Leipzig  . und der Absatz von Halbzeug hob sich von 3 355 042 Doppelzentner auf 3512 230 Doppelzentner. Von größerem Vorteil für die ge­samte Wirtschaft und den Arbeitsmarkt ist die Ausfuhr von Erzeug­nissen der Weiterverarbeitung, in denen eine große Summe von Löhnen exportiert werden. Aus Raumrücksichten beschränken wir uns darauf, die Ausfuhrsteigerung nach Warengruppen darzu­stellen. Es wurden in den ersten 3 Monaten ausgeführt:

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