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Berufsvormünder- Tag.

empfahl, mehr als bisher den Trinkern zunächst einen borläufigen, die Frau in der sozialdemokratischen Bartelorganisation zu erfüllen?" Vormund zu geben. Dieser könne dann das Entmündigungsver- Beschlossen wurde u. a. Lehrabende einzurichten, um weibliche fahren aussehen lassen und hiermit einer Zurüdnahme des An- Parteifunktionäre auszubilden. trages vorbeugen.

Referent vorgelegt hatte. Die Verhandlungen werden am Diens­Die Sizung schloß mit der Genehmigung der Leitsätze, die der

Die Fürsorge für Kinder und Jugendliche erwartet Förderung Son der allgemeinen Einführung der sogenannten Berufsvormund­schaft. Ueber die Beziehungen der Berufsvormundschaft zu ver­schiedenen Zweigen der Kinder- und Jugendfürsorge verhandelt tag fortgesetzt. der 5. Deutsche Berufsvormünder- Tag, der am 24. Oftober in Berlin ( Rathaus) zusammengetreten ist. Ein­

Die Organisationen zum Parteitag.

Stettin .

berufen hat ihn die Bereinigung Archiv deutscher Berufsvor Die Radboder Katastrophe vor Gericht. ante Katastrophe vor Gericht. ante. But Budgetfrage führte er u. a. aus, daß nach der

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Fünfter Verhandlungstag.

Den Bericht vom Barteitag erstattete am Freitag in der General verfammlung des Stettiner fozialdemokratischen Vereins Genosse münder", die eine Zentralstelle für Bestrebungen zu Gunsten der ergiebigen Diskussion jedermann eine versöhnliche Erklärung der Berufsvormundschaft ist, und die Deutsche Zentrale für Jugend­badischen Genossen erwartet hatte. Die schroffe Erklärung Frants fürsorge". Als Teilnehmer sind erschienen Vertreter von Behörden Rechtsanwalt Dr. Köttgen erklärt, Oberbergrat Krämer werde aber wirfte wie eine Provokation und es fam deshalb zu der be­deutscher Staaten und vieler deutscher Städte( auch ausländischer, nicht mehr kommen, weil er infolge verschiedener Unfälle nicht ab rühmten Nachtsitzung, denn der Parteitag konnte sich solche Heraus, wie Wien und Bürich), ferner von Fürsorgevereinen usw. fömmlich sei. Er bitte, an seiner Stelle den Einfahrer David, der forderung nicht gefallen lassen. In der Erledigung der Budgetfrage Nach Gröffnung wurde in der Vormittagssigung der die Verhältnisse vor und nach dem Unglück auf Radbod genau wie in allen anderen hat der Parteitag gute Arbeit geleistet. Zu der heutigen Verhandlung sind die Lohn- In der Diskussion versuchten die Genossen Meyer, Hannad fibender des ständigen Ausschusses des Archivs deutscher Vor- listen der Zeche Madbod herbeigeschafft. An dieselben knüpfen sich und Schenker die Stellungnahme des Parteitages in der Budget­münder". zu Stellvertretern wurden ernannt Stadtrat Dühring lange Auseinandersetzungen zwischen den Prozeßbeteiligten. Ver- frage anzugreifen. Sie mußten war zugeben, daß für die badische Berlin und Bürgermeister Schmidt- Mainz. Mit Begrüßungsan teidiger Rechtsanwalt Heine bemerkt hierzu, die den Leuten aus- Landtagsfraktion fein zwingender Grund zur Annahme des Staats­sprachen des Vorsibenden sowie von Vertretern des preußischen gehändigten Lohnbücher seien ganz anders geführt, so daß ein budgets vorlag, hätte jedoch die Ueberweisung der Budgetfrage an Juſtizministerums, des Berliner Magistrats usw. usw. begannen Bergleich mit den Lohnlisten der Zeche gar nicht möglich sei. An eine Studienkommission gewünscht. Genosse Horn polemisierte die Verhandlungen. Für Berlin erklärte Stadtrat Münsterberg, der Hand der Lohnlisten wird dann festgestellt, daß entgegen der gegen diese Auffassung. Ein vorzeitiger Debatteschluß machte leider daß auch hier Erwägungen" im Gange sind. Prof. Klumfer er­stattete den Jahresbericht und stellt fest, daß das Interesse für Behauptung des Bergwerksdirektors Andree dem Bergmann Aleß der weiteren Diskussion ein Ende. Genosse Horn hatte folgende Resolution eingereicht: den Gedanken der Berufsvormundschaft im letzten Jahre bedeutend tatsächlich am 2. Mai für den laufenden Monat das Gedinge von 20 M. auf 12 M. herabgesetzt wurde. Wegen mehrerer Beschwer­Die Generalversammlung des fozialdemokratischen Partei­zugenommen hat. vereins Stettin erklärt sich mit der Tätigkeit und den Beschlüssen Ueber die Beziehungen zwischen Berufsvormund. ben im Kohlenlager ist jedoch in demselben Monat das Metergeld des deutschen Parteitages in Magdeburg einverstanden. schaft und Säuglingssterblichkeit" referierte Stadt- wieber auf den alten Saz erhöht worden. Der Zeuge Steiger rat Dr. Köhler- Beipzig, ber die Leipziger Berufsvormundschaft Monat August bei einem Gebinge von 1,50 W. pro Waggon Kohle Steinbach stellt aus den Lohnlisten fest, daß ein Bergmann im für uneheliche Kinder leitet. Er sprach aus der Praxis für die Praxis auf Grund des reichen Beobachtungsmaterials, das die 9,19 m. pro Schicht und im Monat 239,22 m. verdient hat. Leipziger Berufsvormundschaft mit ihren jezt mehr als Bors: Herr Steinbach, Sie haben aber selbst zugegeben, daß Sie 9000 Mündeln liefert. Die Berufsvormundschaft, führte er aus, fich bei der Ansehung des Gedinges verhauen haben und des­forgt dafür, daß den Säuglingen der nötige Unterhalt gewährt halben den Beuten vorschlugen, sich für den Monat 50 M. abziehen wird, indem sie die unehelichen Bäter nachdrüdlicher, als ein au laffen. 8euge Steinbach: Ich habe das lediglich im Interesse Einzelbormund es vermag, zur Zahlung von Alimenten anhält. ber Leute getan, damit das Gedinge nicht gefürzt würde. Die In Leipzig find so in dem letzten Jahrzehnt 1713 854 M. für die Beute sollten den Abzug im nächsten Monat nachbezahlt erhalten.­Mündel beigetrieben worden, 60 822 9. in 1900, aber in 1909 Borf.: Sie haben aber das Gedinge dann doch gekürzt? Zeuge bereits 316 737 M., wozu noch die vielleicht ebenso Hohen frei- Steinbach: Ja, aber nur, weil die Leute auf der Auszahlung des willigen Zahlungen von Bätern kommen. Diese den Unterhalt verdienten Lohnes bestanden. fichernde Tätigkeit kommt den unehelichen Kindern, besonders in dem so wichtigen ersten Lebensjahr sehr zu statten. Die Berufs­bormundschaft wirkt ferner wesentlich mit an der Beaufsichtigung der Säuglinge und überhaupt an der Fürsorge für ihr Wohler gehn. Köhler schilderte das Leipziger System, wobei er unter nannte dem Beifall der Zuhörer die Berdienste des Geheimrats Dr. Taube, des Kinderarztes der Stadt Leipzig , hervorhob. Einfluß der Berufsvormundschaft auf die Herabfebung der Säug lingssterblichkeit sei nach den gemachten Beobachtungen mit Sicher­heit anzunehmen. Referent schloß mit dem Wunsch, auch Breußen möge, wie Sachfen es getan, recht bald den Gemeinden die jetzt noch fehlende Möglichkeit geben, ohne weiteres für alle unehelichen Kinder die gefeyliche Vormundschaft zu übernehmen, und das Reich möge eine höchste Bentralstelle für Jugendfürsorge schaffen.

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Nächster Zeuge ist der Steiger Stena von der Zeche Radbod. Borf.: Ist Ihnen aber wohl bekannt, daß am 9. November das Wasser in der Grube gänzlich gefehlt hat?- Beuge Stenz: Ja. das ist mir bekannt. Bors.: Ist es nicht vorgekommen, daß soge­Pferdeställe"

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Ein günstiger gebaut wurden? Zeuge: Das ist mir ein einziges Mal passiert, baß ein Bergmann eine betrügerische Mauer gebaut hatte. Ich habe dem Bergmann mit Entlassung, gedroht, habe ihn dann aber später nicht entlassen. Sonst ist mir ein betrügerischer Ausbau von Streden nie vorgekommen. Staatsanwalt: Machen sich die Leute aus dem Berieseln überhaupt sehr viel? Beuge: Nein. Man muß sie förmlich mit der Nase darauf stoßen. Verteidiger Rechtsanwalt Heine: Ich bitte, doch den Zeugen Lewandowski Als Korreferent sprach Prof. Dr. Keller, Direktor des noch einmal vorzurufen. Herr Lewandowski hat uns ausdrücklich Augusta- Bittoria- Hauses zu Charlottenburg , das eine Musteranstalt gesagt, daß die Arbeit leichter gehe, wenn geriefelt wird. Es für Säuglingspflege sein will. Er meint, daß der Rückgang der scheinen deshalb doch auch die Arbeiter darin über das Rieseln Kindersterblichkeit weniger der Berufsvormundschaft als der Säug- anderer Ansicht zu sein. Zeuge Lewandowski: Wir wollten lingsfürsorge zuzuschreiben sei. Von den Berufsvormündern immer riefeln. Wenn wir kein Wasser in der Grube hatten, sind fordert er weiteste Unterstübung der Tätigkeit des Arztes in der wir überall in der Grube herumgelaufen. Wenn man rieselt, Säuglingsfürsorge; ein enges Zusammenarbeiten sei hier dringend entwidelt sich kein Staub. Man kann mithin doch besser arbeiten zu wünschen, aber daran habe es z. B. die Berufsvormundschaft und auch leichter sehen. Deshalb will man doch auch rieseln. der Stadt Charlotttenburg und die des Pastor Pfeiffer'schen Sinberrettungsvereins zuweilen fehlen laffen, Berufsvormund Radbod. Borf.: Saben Sie einen Tag vor der Katastrophe einen Nächster Zeuge ist der Bergmann Kniekuhl von der Zeche schaft, Haltekinderwesen, Armenpflege, Jugendfürsorge seien au Brand in der Grube gefehen?- Zeuge: Nein. Es ist beim einer gemeinsamen Behörde oder zu einer Art Ausschuß zusammen Schießen ein Stückchen Zündschnur ins Glimmen gekommen. Ich sufaffen, der mit gemeinsamen Aerzten und Pflegerinnen arbeiten habe aber gleich gelöscht. Bergwerksdirektor Andree: Der Beuge müsse. n der Diskussion wies Stadtrat Dr. Samter- Char. Thomas hat in Berlin auf dem Bergarbeiterkongreß gesagt, daß lottenburg die Angriffe auf Charlottenburgs Berufsvormundschaft dieser Arbeitspunkt lichterloh in Flammen gestanden habe. zurüd. Bürgermeister Schmidt Mainz bebauerte, daß an die Beuge: Ich habe davon nichts gesehen. Sachverständiger Hollen Stelle der unzulänglichen Winkelvormundschaft, der nach Ueber- ber: Hatten Sie genug Druck in der Wasserleitung, um das einfunft mit dem Vormundschaftsgericht bei Ermangelung eines Feuer zu löschen? Beuge: Ja, ich konnte es gut löschen und geeigneten Einzelbormundes zulässigen Bestellung eines Berufs. habe auch nachher rieseln fönnen. bormundes, nicht längst überall in den deutschen Bundesstaaten Rabbob beschäftigt. Er erklärt, nichts von Unglüdsfällen beim Beuge Bergmann Wilhelm Schroth ist noch auf der Zeche die gefeßliche Berufsvormundschaft getreten ist. Pastor Pfeiffer Berlin schildert die Arbeit seines Kinderrettungs- Schießen und vom Versagen der Berieselungsanlage zu wissen. bereins", feiner befoldeten Helferinnen und der freiwillig tätigen Nächster Zeuge ist der Bergmann Horn, ein Mitglied des Ar­Damen, bie er nicht miffen mag. Er hält es für richtig, daß er als beiterausschusses.- Borf.: Sind Sie nach dem Unglüd mit in die Maffenvormund seine Rechte im Interesse des Kindes auch gegen Grube eingefahren. Beuge: Nein. Auch als die ersten Leichen Die Mutter bis zum äußersten gebraucht. So sucht er Mütter geborgen wurden, bin ich nicht eingefahren. Ob sonst ein Mit­daran zu hindern, daß sie ihre Kinder aus Pflegestellen zurück glied des Arbeiterausschusses einfuhr, weiß ich nicht. Sachver nehmen, die er für gut hält. Geheimrat Dr. Taube Leipzig ftändiger Hollaender: Habe ich nicht in Ihrer Gegenwart einem erklärte, Grundbedingung aller Kinderfürsorge sei, die soziale Steiger gesagt: Hier ist ein Mitglied des Arbeiterausschusses; der Lage von Mutter und Kind zu bessern. Den unehelichen Kindern Mann soll an eine andere Stelle verlegt werden, wo er mehr sehen fönne geholfen werden nicht durch die bloße Sammelvormundschaft, fann. Zeuge: Nein. Ich kann mich auf ein solches Gespräch sondern durch die gefeßliche Generalvormundschaft, die für das nicht erinnern. 8euge Steiger Reese: In der Grube war beim ganze Meich zu fordern sei. Aus der weiteren Debatte sei noch Befahren immer alles in Ordnung. Beschwerden fanden stets eine herborgehoben, daß Prof. Dr. Schloßmann Düsseldorf mit wohlwollende Prüfung. An der Hand der Protokolle des Ar­aller Schärfe die Betreuung des Kindes durch Damen, die das beiterausschusses tonstatiert Bergwerksdirektor Andree, daß der aus wohltätigem Herzen ober auch als Sport betreiben", ablehnte. Grund zur Kündigung des Bergmanns Lewandowski, deffen Kol Ein Hauptwert Taubes sei aber der Kampf gegen die dilettantische portage der sozialdemokratischen Arbeiterzeitungen auf der Kolonie Liebestätigkeit gewesen, die für die Kinderfürsorge gerade im Radbod gewesen sei. Gegen das Lesen solcher Zeitungen wolle er wichtigsten Augenblid aussebe, zurzeit der Sonnenhiße, wenn die an sich nichts einwenden. Damen in die Bäder entfliehen. Ich habe", schloß Redner, das Die Beweisaufnahme dürfte morgen zu Ende geführt werden Gefühl, als ob die ganze Säuglingsfürsorge sich auf einem Weg und das Urteil am Mittwoch gefällt werden. befindet, der einem Abgrund nahe liegt, dem Abgrund der Lächer­lichkeit". Spielte er an auf den plöblichen Gifer, mit dem die bürgerliche Stlaffe sich der Kinderfürsorge zugewandt hat, nachdem Diese das Intereffe allerhöchster Streise" geweet hatte?

Eine Reihe Leitsätze, die den Gndantengang der Referate zu sammenfaßten und von den Referenten gemeinsam vorgelegt wurden, fanten Zustimmung.

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Aus der Partei.

Barteitag des Bezirks Magdeburg .

Die Versammlung begrüßt es mit Freuden, daß der Partei­tag in Sachen der Budgetbewilligung endgültig Klarheit gefchaffen hat, und spricht zugleich die Erwartung aus, daß Parteigenoffent in Zukunft durch ihr disziplinlases Verhalten nicht wieder Anlaß zu solchen Debatten geben, wie sie der lezte Parteitag ge­zeitigt hat."

Der erste Teil wurde mit allen gegen 7, der zweite mit allen gegen 14 Stimmen angenommen.

Annaberg - Schwarzenberg . Eine Versammlung des 21. sächsischen Reistags. to a hitreises, die Sonntag in Schwarza tagte, nahm ein stimmig folgende Resolution an:

Die Parteiverfammlung des 21. sächsischen Reichstagswahl­freises erklärt sich mit den Beschlüssen des Magdeburger Parteis tages einverstanden, besonders begrüßt die Beriammlung die ent shiedene Stellung des Parteitages zur Budgetfrage und zum Disziplinbruch der badischen Genossen."

Rochlit- Flöha- Mitweida. tags= ahlkreises zu Chemnitz fourbe nach längerer Debatte Auf der Generalversammlung des 15. sächsischen Reichs.. mit 65 gegen 44 Stimmen folgende von den Limbacher Genossen eingebrachte Resolution angenommen:

Die Kreisversammlung des 15. sächsischen Reichstags- Wahl­treises erklärt sich mit den Beschlüssen der Landesversammlung und des Parteitages, insbesondere aber mit den Bea schlüssen in der badischen Budgetfrage boll. ständig einverstanden."

Abgeordnete des Kreises, die Resolution befürwortet, während Ge In der lebhaften Diskussion hatte Genoffe Stüdlen, der noffe Heilmann, Redakteur der Chemnitzer Boltsstimme", der Hervorhebung der Budgetfrage, die einen ganz unnötigen Stich gegen die Gegner der Parteitagsmehrheit enthalte, widerriet.

Unsere Toten.

der Hornschalenschneider Karl baller, der mit seinem Vater In Solingen starb in voriger Woche im Alter von 78 Jahren und feinen Brüdern zu den ersten Mitgliedern des Deutschen Arbeiter­vereins gehörte. Als die Solinger im Jahre 1867, entgegen den Weisungen des Präsidenten des Allgemeinen Deutschen Arbeiter vereins, den Advokaten Dr. Martyni aus tautehmen als stellten, proflamierte der Präsident v. Schweizer den nunmehr Verstorbenen als Kandidaten, der 134 Stimmen erhielt, während auf Martyni 1487 Stimmen fielen. Karl Haller war ein ehrenfester Charakter, der überall sein Bestes gab. Seinen sozialdemokratischen Andenken! Gefimmungen blieb er bis zum letzten Augenblid treu. Ehre seinem

Kandidat für den konstituierenden Norddeutschen Reichstag auf

Reichstagskandidatur.

In einer am Sonntag, den 23. Ottober, in Meißen tagenden reistonferenz für den 7. fächf. Reichstagswahl. freis( Meißen Großenhain) wurde Genosse Richard Schmidt, Redakteur der Weißner Boltszeitung", mit großer Mehrheit als Kandidat aufgestellt.

Beitragserhöhung. Die Generalversammlung des Sozial. demotratischen Vereins Stettin beschloß eine Er f böhung der Beiträge von 80 Bf. pro Monat, auf 10 3 pro Woche für männliche und 5 Pf. für weibliche Mitglieder im Hinblick auf die Kosten der kommende Reichstagswahl.

Personalien. Die Kölner Parteigenossen wählten an Stelle des ausgeschiedenen bisherigen Parteifefretärs Gen. Bernhard Müller den Genossen Runge, der seit fünf Jahren Parteisekretär in Bochum - Gelsenkirchen ist.

Soziales.

Wie man die Tuberkulose bekämpft. Kürzlich hatten wir uns mit einem Rundschreiben des Vor­standes der Landesversicherungsanstalt Rheinproving an die Krankenkassen befaßt, wodurch diese angewiesen wurden, wegen Ueberfüllung der Heilstätten nur solche Kurbedürftige zur Ueber­nahme des Heilverfahrens vorzuschlagen, denen in früherer Seit noch fein Heilverfahren gewährt wurde; nur in den allerbringend ſten Fällen könne nach ausführlicher Begründung durch die Kassens ärzte ein Antrag auf Wiederholung Berücksichtigung finden. Also eine glatte Bankerotterklärung der Tuberkulosebekämp

Der Sozialdemokratische Bezirksverband Magdeburg hielt In der Nachmittagssigung, die auffallend schwach am Sonntag in Magdeburg- Fermersleben feinen fünften besucht war, referierte über Berufsvormundschaft und Bezirtstag ab. Der Bericht des Bezirksparteisekretärs Genossen Kinder fürsorge" der Anstaltsdirektor Dr. Bolligfeit. Beims fonnte eine erfreuliche Entwickelung der Organisationen Frankfurt a. M. Auch für die Bevormundung entmündigter des Bezirks konstatieren. Die Mitgliederzahl flieg vom 1. Juli 1909 Trinker sei die Einführung der Berufsvormundschaft zu wünschen, bis zum 1. Juli 1910 bon 13 482 auf 18 947; das bedeutet eine die eine wichtige Vervollkommnung der Erinkerfürsorge sei. Ein Zunahme von 40,5 Proz Die Zahl der weiblichen Mitglieder fung durch die staatlichen Organe. Nicht beffer steht es mit der Berufsvormund für Trinker müsse umfassende Sachkunde in Be- wuchs von 1799 auf 2666. Jnnerhalb der letzten vier Jahre war Tätigkeit der Gemeinden auf diesem Gebiete. In Köln besteht handlung von Trinkern mit der Eigenschaft steter Hilfsbereitschaft eine Gesamtzunahme von 10 613 Mitgliedern zu verzeichnen. Auch eine Städtische Fürsorgestelle für Lungentrante". Aus dem so­in sich bereinen. Er werde rechtzeitig und wirksam die Entmündi bie finanziellen Verhältnisse haben sich außerordentlich günstig ent- eben erschienenen Jahresbericht entnehmen wir folgende Stelle: " Die Zahl der noch zu versorgenden Tuberkulösen ist eine gung einzuleiten wissen und ihren Wert in der Fürsorge nicht so widelt, was neben der Mitgliederzunahme vornehmlich mit auf die fehr für das Vermögen als für die Persönlichkeit bes Trinters vor zwei Jahren beschlossene Einführung des 10- Pfennig- fo große, daß wir für 600 vorgemerkte Familien nicht wirksam eintreten können. In diesen Familien fönnen die Fürsorge­sehen. Bolligkeit denkt namentlich an Berufsarbeiter auf dem Wochenbeitrages zurückzuführen ist. Die Einnahme betrug maßnahmen vorläufig nur in Belehrungen und Aufklärungen Gebiet der Trinterfürsorge. wie fie in Trinferrettungsvereinen im Berichtsjahre 83 623,22. und ist damit gegen das Jahr durch die Fürsorgeschwestern bestehen. Das große Interesse ausgeübt wird. Er fordert individialisierende Behandlung, Mit- 1907/08 um mehr als das Doppelte gestiegen. Die Stadt weiter Streife für den Kampf gegen die volkszerrüttende wirtung ärztlicher und juristischer Sachverständiger, geregelte Be- verordneten- und Gemeindevertreterwahlen brachten der Partei Seuche berechtigt uns zu der Hoffnung, daß unser Kriegsfonds giehungen zu öffentlicher wie privater Armenpflege und Kinder- eine nennenswerte Stimmenzunahme. Es sind in vier Städten fürsorge. Von der durch Berufsvormundschaft vervollkommneten 16 Stadtverordnete und in 36 Landgemeinden 46 Gemeindevertreter noch erheblich anwachsen wird. Die Privatwohltätigkeit dürfte Trinterfürsorge erwartet er einen günstigen Einfluß auch auf unserer Partei tätig. In zahlreichen Versammlungen und durch taum ein besseres Feld zur menschenfreundlichen Betätigung Armenpflege und Kinderfürsorge, weil sie bei Trinfern eine Ge- nahezu eine Million Flugschriften wurde die Agitation gefördert, finden." fundung des Familienlebens in wirtschaftlicher und erzieherischer wozu auch das monatliche andarbeiterblatt, bie Die volkszerrüttende Seuche, wie der Bericht selbst sehr aus Hinsicht herbeiführen könne, indem sie Ursachen von Verarmung Landpost" wesentlich beitrug. Der Bezirksmai fonds treffend sagt, soll also den Zufälligkeiten der Privatwohltätigkeit oder Verwahrlosung durch Heilung oder Unschädlichmachung des hatte am 1. Juli d. J. einen Bestand von 8964,09 M. Aus dem Be- preisgegeben werden! Die von den Auserkorenen des Drei­Trinkers befeitige. richt der Prepkommission ist hervorzuheben, daß die Zahl der Abon- flaffenwahlsystems verwaltete große und reiche Stadt, die überdies In der Diskussion sprach unter anderen Geheimrat Dr. nenten der Boltsstimme" auf über 25 000 gestiegen ist. von der christlichen" Zentrumspartei beherrscht wird, hat tein Butter Berlin , der Verwaltungsdirektor der Charité. Er sieht Der Redaktion wurde um einen Redakteur vermehrt, so daß fie Geld für die Mermsten der Armen, für die Schwindfüchtigen. Genau in der Berbindung mit Abstinenzorganisationen ein wirksameres jezt fünf Mitglieder zählt. Die Diskussion über den Rechen wie der chriftliche Staat, der Milliarden für den organisierten Mittel der Trinferfürsorge als in Heilstättenturen. Auch die schaftsbericht drehte sich vornehmlich um interne geschäftliche Massenmord hinauswirft, für die Volksgesundheit aber keine Fürsorgestellen für Lungenkrante fönne man mit Erfolg in den und organisatorische Angelegenheiten. Dem Bezirksvorstande Mittel hergibt. Dienst der Trinterfürsorge stellen, und in Berlin werde tatsächlich wurde die Ermächtigung erteilt, wenn der Reichstagswahlen wegen Interessant ist auch die folgende Stelle in dem Kölner Jahres von den Schwestern dieser Fürsorgestellen eine gewisse Fürsorge die Situation es erfordere, einen außerordentlichen Bee bericht: auch über Trinterfamilien ausgeübt. In schweren Fällen habe airtstag einzuberufen. Ferner wurde beschlossen, die natürlich Entmündigung einzutreten, leider werde aber so mancher Schaffung eines zentralen Jugendausschusses für den von der Ehefrau gestellte Antrag nur zu bald von ihr wieder Regierungsbezirr Magdeburg vorzubereiten. zurüdgezogen. Das Recht, Anträge zu stellen, müsse auch den Um Tage vor dem Bezirkstage fand in Magdeburg eine Fürsorgestellen gewährt werden. Amtsrichter Dr. Friedeberg Frauentonferenz für den Bezirk statt, in der Genossin Bieb­Weißensee, der als Vormundschafts- und Jugendrichter tätig ist, Berlin einen Vortrag über die Frage hielt: Welche Aufgaben hat

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Durch den am 1. Februar 1909 eingetretenen Konflikt der Kölner Aerzte mit den Krankenkaffen sahen sich die alten Für forgeärzte( gemeint find die Mitglieder des Leipziger Verbandes der Aerzte Deutschlands ! Red. d. Vorw.") nicht mehr in der Lage, die ärztliche Tätigkeit bei den bisher behandelten Lungen tranfen weiter zu übernehmen..