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Nr. 256. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Stadtverordnetenwahlen

in den Vororten.

Am Donnerstag, 3. November, finden in Charlotten­Surg, ixdorf und Wilmersdorf   Stadtver­ordnetenwahlen für die dritte Abteilung statt. Die Wichtigkeit der Wahlen erfordert die Anspannung aller Kräfte. Wir erwarten daher, daß die Wähler möglichst zeitig ihr Wahlrecht ausüben, um so den Andrang in den Wahllokalen während der Abendstunden zu entlasten. Ge­nossen, denen es die Zeit erlaubt, wollen sich den Wahl­tomitees zur Verfügung stellen. Wenn jeder Parteigenosse seine Pflicht erfüllt, wird und muß es uns ge­lingen, die bürgerlichen Gegenkandidaten niederzuringen.

Wir bitten das Wahltaubleau, das nur einmal erscheint, zur Benutzung für den Wahltag aufzubewahren.

Charlottenburg  .

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Den Tiefstand des Charlottenburger   Kommunalliberalismus, der bei den bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen in den beiden ersten Abteilungen die nationalliberalen Kandidaten bekämpft, um in der dritten Abteilung gemeinsam mit diesen seinen Gegnern gegen die Sozialdemokratie zu Felde zu ziehen, kann man aus einem Vergleich früherer und jetziger Flugblätter der Liberalen ermeffen. Genau wie jener Schmod, der rechts und links schreiben kann, so machen es auch diese Sorte Liberalen. Einmal halten sie sich auf ihre polittische Gesinnung etwas zugute, dann wieder verpönen sie das Hineintragen bon Politik in die Stadtverordnetenversammlung. Vor uns liegt ein im Sommer 1904 von dem Komitee zur Herbeiführung der Wahl liberaler Stadtverordneter" verbreitetes Flugblatt, das sich gegen die Nationalliberalen richtet und der liberalen Fraktion nachrühmit, daß sie niemals Parteipolitik in die Stadtverordnetenversammlung hineingetragen habe und es auch künftig nicht tun wird; sie fragt nicht nach der Parteizugehörigkeit ihrer Mitglieder und läßt ihnen bolle Freiheit der Entscheidung." Was es mit dem im Text des Flugblattes fett gedruckten Niemals" auf sich hat, haben wir be reits wiederholt betont. Es handelt sich hier um eine grobe Un­wahrheit, denn vor 1904 bestand die liberale Fraktion ausschließlich aus Angehörigen der freisinnigen Parteien, die auch den Mut hatten, öffentlich sowohl innerhalb als außerhalb der Stadtverordneten­versammlung politisch Farbe zu bekennen. Im Jahre 1904 ver­Yeugneten sie eines einzigen Mandats willen es handelte sich nur um eine Ersagwahl ihre Vergangenheit. Aber schon bei den nächstjährigen Ergänzungswahlen schien es ihnen ratsam, zur Ab­wechselung wieder einmal in Politit zu machen. Heißt es doch in einem bom Liberalen Verein, dem Freifinnigen Bezirksverein Neu­Charlottenburg, dem Freisinnigen Bezirksverein Charlottenburg Süd­west, dem Freisinnigen Arbeiterverein und der liberalen Fraktion der Stadtverordnetenversammlung unterzeichneten Aufruf: Wir werden bei den bevorstehenden Wahlen daran festhalten: Wahlen unter unpolitischer" Parole zu bekämpfen, denn für uns gilt nach wie vor die Auffassung: unpolitisch ist insofern unaufrichtig, als unter dieser Flagge das offene Bekenntnis der Zugehörigkeit zu irgend einer Partei verdeckt wird." Unpolitisch ist unaufrichtig! Mit diesen Taten haben die Liberalen sich selbst ihr Urteil gesprochen und sich als Heuchler gebrandmarkt. Erklären sie doch in ihrem Flugblatt zu den nächsten Wahlen 1907, daß fie nicht auf ein ein­feitiges Parteiprogramm eingeschworen sind und Anhänger aller liberalen Parteien von den Nationalliberalen bis zur freifinnigen Volkspartei zu umfassen! 1904 unpolitisch, 1905 politisch, 1907 zur Abwechslung wieder einmal unpolitisch! So schwanken die Char­ lottenburger   Kommunalliberalen hin und her, unwandelbar ist bei ihnen nur eine Eigenschaft, die Unaufrichtigkeit.

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Dienstag, 1. November 1910.

Wahllokal: Restaurant Haseloff, Potsdamer Str. 6. Südbezirk: Am Wasserturm. Bambachstraße, Bendastraße, Berg­1c. Christstraße 11a- 32, Dantelmannstraße 1-9, Potsdamer straße 43-68 und 107-126, Boberstraße, Bodestraße, Bruno- Bauerstraße, Straße 14-22, Saldernstraße nördlich zwischen Sophie- Charlotten- Straße Delbrüdstraße, Edmundstraße. Emser Straße, Falfstr. 1-7 und 20--26, und Ringbahn, Sophie- Charlotten- Straße 1-33 und 89-118, Am Bahnhof Westend, Bahnhof Westend, Friedrich- Karl- Platz 1-5, Gardes du Corps straße, Spandauer Berg Südseite zwischen Sophie- Charlotten- Straße und Ringbahn, Schloß und Schloßgarten, Spandauer Weg 27-32, Spandauer  Wahllokal: Triesethau, Sophie: Charlotten- Straße 94. Kandidat: Werkzeugschlosser Wilhelm Nichter.

Der fünfte Wahlbezirk umfaßt folgende Straßen:

bis 83, Frauenhoferstraße, Guerideſtr. 1-43, Herzstraße, Marchstraße, 5a. Berliner   Str. 11-50, Cauerstr. 1-36, Charlottenburger Ufer 41 Sophienstraße, Werner- Siemens- Straße, Galvaniſtraße, Lüßom 16-17a, Röntgenstr. 1-7, Rosinenstr. 1-11.

Wahllokal: Restaurant Prinz Luitpold, Berliner   Str. 46. Straße 60-93, Leibnizstr. 1-17, 82-110, Schillerstr. 1-34a, 94b- 107, 5b. Bismaidstr. 1-33, 91-116, Goethestr. 18-30, Strumme Weimarer Str. 1-15, 34-50, Berliner Str. 130-169, Wallstr. 1-19, 84-103, Grolmannstr. 1-6, 69-72, Hardenbergstr. 1-3, Neue Grolmann­

Wahllokal: Restaurant Schweizer, Berliner   Str. 139. 5c. Berliner   Str. 95-129, Bismardstr. 34-37, Strumme Str. 1 bis 22, Sesenheimer Str. 15-22, Spreestr. 9-14, 27-48, Wallstr. 20 bis 27, 75-83, Grünftr. 1-15, Kaiser- Friedrich- Str. 94-106, Kirchplatz, Kirchstr. 1-10, 30-38, Lohmeyerstr. 1-7, 25-27, Scharrenstr. 1-11, 30 bis 165. bis 39, Schulstraße, Wilhelmplak 2-4, Wilmersdorfer Str  . 7-17, 157 Wahllokal: Grünftr. 9/10, Ede Kirchstraße, bei Bohne. Kandidat: 8 ahntechniker Otto Ewald.

Genossen, die sich zu den Wahlarbeiten am Tage der Wahl zur Verfügung stellen, wollen sich beim Wahlkomitee, das sein Haupt­bureau im Voltshause, Rosinen str. 8 hat, melden.

Rixdorf.

Die Stadtverordnetenwahlen für die 3. Abteilung finden am Donnerstag, den 3. November, von 10 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends in den folgenden Wahlbezirken statt:

Wahlbezirk 1. Bürknerstraße, Friedelstr. 18-46, Hobrechtstr. 24-62, Rottbuser Damm 73-103, Maybachufer 1-22, Pflügerffr. 1-10 und 70-82, Sanderstraße, Schinkestraße. Wahllokal: Schaefer, Maybachufer 1.

Kandidat: Karl Wermuth  , Redakteur, Wiesenufer 2. Schlepplota I: Richter, Maybachufer 5. Wahlbezirk 3. Kaiser- Friedrichstr. 13-15 und 236--239, Liberda­straße, Manitiusstraße, Maybachufer 23-45, Nansenstraße, Pannierstraße, Pflügerstr. 11-25 und 52-69, Weserstr. 10-16 und 201-208.

Wahllokal: F. Krugmann, Pannierstr. 9a.

Kandidat: Franz Thurow, Gewerkschaftsbeamter, Weserstr. 11. Schlepplotal: Meizer, Pannierstr. 59.

Glasowstraße, Grüner Weg, Hermannstr. 56-207, Herthastraße, Ilsestraße, Jonasstraße, Juliusstraße, Stirchhofstr. 10-34, Senesebeckstr. 6-146, Stopf straße 13-61, Kranoldplay, Stranoldstraße, Leinestraße, Lichtenrader Str. 23 bis 38, Mariendorfer Weg, Neißestraße. Negestraße, Noaatstraße, Oder­straße 1-39, Dderstraßenbrücke, Okerstruge, Prinz- Handjernstr. 20-34 und 54-69, Reinholdstraße, Ringbahnstraße, Rübelandstraße. Schierkestraße, Schillerpromenade 16-28, Seltestraße, Siegfriedstraße, Steinmetzftr. 20-42 und 81-105, Stubenrauchplay, Thomasstraße, Walterstraße, Warthestraße, Weisestr. 26-40, Straße 166, 167a, 170, 202. Wahllotal: Turnhalle der Oberrealschule, Emfer Str. 133-137. 4 Kandidaten zu wählen.

Westbezirk. Allerstraße, Berliner   Str. 1-17 und 93-107, Biebrich­straße, Boddinplab, Boddinstr. 10-57, Falfstr. 8-19, Fontanestraße, Hasen­errfurtustraße, Hägerstraße, Karlsgartenstraße, Kopjitr. 1-12 und 62-72, beide, Hermannplak, Hermannstr. 1-55 und 208-258, Herriurthplatz, Leffingstraße, Lichtenrader Str. 1-22 und 39-62, Mahlower Straße, Mainzer Straße, Mittelweg, Münchener Str. 14-41, Dderstr. 40-52, Brinz- Handjery- Str. 1-19, 35-53 und 70-87, Neuterstr. 1-26 und 66-99, Schillerpromenade 1-15 und 29-42, Selchower Straße, Steinmetstr. 1 bis 19, 43-80 und 106-126, Wanzlifstraße, Waßmannsdorfer Straße, Weisestr. 1-25 und 41-66, Wißmannstraße, Biethenstraße, Straße 204, 207b, 151, 152. Wahllotal: M. Wendt, Hermannstr. 214-219( Vereinsbrauerei­2 Kandidaten zu wählen.

ausschant).

Die 1. Wählerabteilung, welche das ganze Stadtgebiet umfaßt, wählt am Montag, den 7. November in der Zeit von 3 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends in den Bürgerfälen, Bergstr. 147.

Im Interesse einer schnelleren Abfertigung empfiehlt es sich, die Benachrichtigung über die Eintragung in die Wählerliste mitzubringen, Nummer sowie Wohnung und den Namen unserer Kandidaten laut zu nennen. Es ist auch notwendig, geeignete Legitimationspapiere mitzubringen, als Invalidenkarte, Militärpapiere usw., um Zweifel über die Person sofort zu beheben.

Bürger, Arbeiter, Parteigenoffen! Es braucht wohl an diefer Stelle nicht erst besonders darauf hingewiesen werden, daß bei diesen Wahlen Abrechnung mit den vereinigten Reaktionären und Wahlrechtsräubern gehalten werden muß. Der Sozialdemokratie kann in diesem Kampfe jedes Mittel recht sein, um derartige bewußte Gesegesverlezer aus dem Rathause zu entfernen. Die Wahlen in der III. Abteilung müssen deshalb zu einem Proteststurm anwachsen, in dem die höchste Stimmenzahl erreicht wird. Aber auch in die II. Abteilung muß siegreich ein­gedrungen werden. Demokratie und Sozialdemokratie werden den Kampf vereint gegen diese Reaktionäre aufnehmen. Die Parole muß lauten: Nieder mit den Wahlrechtsräubern es lebe der Kampf Parteigenossen! Agitiert mit ganzer Kraft für die Wahl unserer nominierten Kandidaten. Diejenigen Genossen, welche den 3. November, vormittags 9 Uhr, und am Freitag, den 4. No­am Tage der Wahl tätig sein wollen, haben sich am Donnerstag, Wildenbruch- vember, um 11 Uhr vormittags im Zentral- Wahlbureau bei Hoppe, Hermannstr. 49, einzufinden. Da die Gegner besonders in der II. Abteilung alle Kräfte Heranziehen werden, ist es notwendig, frühzeitig zur Stelle zu sein. Das sozialdemokratische Wahlkomitee.

Wahlbezirk 7. Anzengruberstraße, Berliner Str. 41-70, Boddin­straße 1-9 und 58-66, Donauftr. 24-54 und 85-110, Ertstraße, Sfar­straße, Nedarstraße, Schönstedtstraße. Wahlloka I: H. Gütig, Erfstr. 8.

Kandidat: Max Groger, Parteisekretär, Fuldaftr. 55/56. Schlepplokal: Pfeifer, Donaustr. 104.

Straße 26-98, Heidelberger Straße 14-81, Innstraße, Kaiser- Friedrich Wahlbezirk 8. Brockenstraße, Elsenstr. 42-88, Finomstraße, Harzer Straße 56-87 und 161-194, Köllnisches Ufer 18-49, Roseggerstraße, Stuttgarter Straße 1-20 und 42-61, Weigandufer 17-35, plak, Wildenbruchstraße, Weserstr. 59-90 und 132-163.

Wahllokal: H. Seiffert, Kaiser- Friedrich- Straße 61. Kandidat: August Heitmann, Gewerkschaftsbeamter, Emser­straße 86/87. Schlepplotal: Braun, Erfftr. 14.

Wahlbezirk 10. Gärtnerstraße, Herzbergstraße, Hohenzollernplaz, Kirchgasse, Stirchhofstr. 1-9 und 35-50, Richardplay, Richardstr. 26-53 und 64-97, Schönweider Straße, Straße 15 und 15b. Wahllotal: Wolff, Kirchhofstr. 41.

Kandidat: Wilhelm Schuch, Maurermeister, Dierstr. 3. Schlepplotal: Thoß, Kirchhofstr. 40.

Wahlbezirk 11. Böhmische Straße, Brusendorfer Straße, Drochstraße, Herzbergplaz, Johann- Huz- Straße, Kaiser- Friedrich- Str. 88-160, Stiefholz­straße 53-112, Stöllnisches Ufer 1-17, Mareschstraße, Niemeßstraße, Schudoma­Straße, Stuttgarter Straße 21-41, Teupiger Straße, Thiemannstraße, Treptower Str. 1-44 und 50-106, Weigandufer 36-48, Weserstr. 91 bis 131, Straße 16a, 17, 22a, 37, 47, 52, 53, 54, 55, 60, 62, 65, 66, Platz S., W., Z. 28ahllotal: D. Kloftius, Böhmische Straße 48. Kandidat: Emil Boeste, Kassierer, Am Wasserturm 18. Schlepplotal: Kloz, Böhmische Straße 8. Wahlbezirk 14. Bambachstraße, Boberstraße, Emser Str. 38-106, Hermannstr. 113-158, Knesebecstr. 35-119, Mariendorfer Weg, Neißestraße, Dderstr. 1-4, Oderstraßenbrüde, Siegfriedstr. 25-59, Straße 166, 167a, 170. Wahllotal: N. Felsch, Knesebecstr. 48/49. Kandidat: Edmund Jden, Eigentümer, Hermannstr. 15. Schlepplotal: Felsch, Senesebecstr. 48/49. 62-72, Reffingstraße, Mittelweg, Brinz- Handfery- Str. 1-19 und 70-87, Wahlbezirk 19. Jägerstr. 1-18 und 65-81, Stopfftr. 1-12 und Steinmekſtr. 1-19 und 106-126, Baßmannsdorfer Straße, Bietenstr. 1 bis 18 und 67-85, Straße 204, 207b.

Wahllokal: W. Lempe, Prinz- Handjery- Str. 70. Kandidat: Karl Polenste, Gewerkschaftsbeamter, Juliusstr. 70. Schlepplota I: Stoplow, Bietenstr. 67.

Wilmersdorf  .

und

Reichsverbändler und Fortschrittsmann. Wir haben schon fürzlich mitgeteilt, daß auch die Wilmersdorfer   Reichsverbändler in den Wahlkampf eingreifen werden. Ihr Wortführer ist der Vor­schullehrer Busch. Dieser Herr vertritt zurzeit den achten Wahl­bezirk in der Stadtverordneten- Versammlung; nachdem er aus­gelost worden ist, hat er es aber vorgezogen, in seinem alten Bezirk nicht wieder zu kandidieren, sondern sich im neunten Bezirk auf­stellen zu lassen. Im achten Bezirk standen die Reichsverbändler bor einer Unannehmlichkeit. Mit dem bisherigen Stadtverordneten konnten sie es, wie gesagt, wirklich nicht gut mehr riskieren, und da verfielen sie denn auf die Idee, ein Mitglied der Fort schrittlichen Volkspartei namens 2übsen als gemein­samen Kandidaten aller Rückschrittler aufzustellen. Wie es um die fortschrittliche Gesinnung dieses Herrn aussieht, soll gleich gezeigt werden. Vorab müssen wir uns furz mit Herrn Busch beschäftigen, der in einer bon der geschlossenen Gesellschaft des Bezirksvereins Alter Ort" gehaltenen Agitationsrede das bat, was alle Reichs­berbändler tun. Er schalt heillos über die Bestrebungen der bolksverdummenden Sozialdemokratie" fuchte die in Moabit   und in Bremen   berübten Streifbrecherhelden­taten gegen unsere Partei auszunuzen. Die Versammlung spen­dete anstandshalber Beifall und alles wäre im Lot gewesen, wenn ein Herr Heinrich durch Stellung einer na seweisen Frage der Versammlung nicht eine töbliche Verlegenheit be reitet hätte. Der Herr wollte nämlich partout wiffen, wie der Kan­bidat Lübsen in seiner Eigenschaft als eingeschriebenes Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei   sich zu der Frage des allge= das die Fretsinnige Volkspartei doch in ihrem Programm vertreten meinen, gleichen und geheimen Wahlrechts stelle, habe. Im ersten Augenblick war der wackere Fortschrittsmann aufs äußerste betreten, dann aber bat er die Versammlung dringend, ihm die Beantwortung dieser Frage zu erlassen. Die Stadtverordnetenversammlung sei für derartige Fragen ja auch gar nicht kompetent. Die Mitglieder des Bezirksvereins Alter Ort" find awar Rückschrittler vom Scheitel bis zur Sohle. Aber menschlichen Mitleids sind sie doch nicht bar, und daher erließen sie dem Kandidaten die Zusicherung, daß das neue Fortschrittsprogramm es ja gar nicht so bös meint und in der Frage des Gemeindewahlrechts der rückschrittlichen Betätigung einen weiten Spielraum läßt. An dieser kleinen Probe erkennt aber die Berliner   Str. 18-40 und 71-92, Bouchéstraße, Wählerschaft, was sie von dem Fortschrittsmann Donaustr. 1-23 und 111-131, Elbestraße, Erlanger Straße, Friedelstraße, übsen zu erwarten hätte, wenn er wirklich unter Beihilfe des Fuldastraße, Harzer Straße 1-25, Hobrechtstraße, Jansastraße, Kaisers Reichsverbandes gegen die Sozialdemokratie Friedrich- Straße 1-55 und 195-248, Köllnisches User 50-74, Stottbuser ins Stadtparlament gewählt würde. Laubestraße, Damm, Lenaustraße, Liberdastraße, Lohmühlenplatz, Manitiusstraße, Maybach- Ufer, Münchener Lohmühlenstraße 25-36,

ausschant).

Wahlbezirk 22. Boddinftr. 23-41, Fontanestr. 10-24, Hermann­Straße, Schillerpromenade 1-6 und 37-42, Selchower Straße, Wanzlid­straße, Weisestr. 1-7 und 60-66. Wahliokal: M. Wendt, Hermannstr. 214/219( Vereinsbrauerei Kandidat: Hermann Jaed, Gewerkschaftsbeamter, Allerstr. 5. Schlepplotal: Schreiter, Mahlower Str. 7/8. Wahlbezirk 24. Fontanestr. 1-9 und 25-32, Hafenbelde. Hermann­Straße 1-134 und 228-258, Hermannplatz, Karlsgartenstraße, Bissmann. straße, Straße 151, 152. Wahllokal: A. Scholz, Hasenheide 108-114( Neue Welt  ). Kandidat: Karl Polenste, Gewerkschaftsbeamter, Juliusstr. 70. Schlepplotal: Behrendt, Hasenheide 9.

Aber noch in anderer Hinsicht ist der zuletzt erwähnte Wahl­aufruf interessant. Die Liberalen tadeln es und mit Recht-, daß der Wahlausschuß der Freien Vereinigung" alle Elemente der Reaktion Antisemiten, Konservative, ertreme Hausagrarier, gewerbefeindliche Bünftler und Nationalliberale in sich schließt. Das war 1907. Und heute? Heute gehen die Liberalen, die an­geblichen Feinde der Reaktion, wenigstens soweit die dritte Wähler­abteilung in Frage kommt, mit der" Freien Vereinigung" zusammen und machen vor den Elementen der Reaktion ihre Ver­beugung. Ihre Kandidaten gehen persönlich von Haus zu Haus und betteln um die Stimmen der Antisemiten und Konservativen, ihre anerkannten Führer, sogar der Stadtverordnetenvorsteher, begeben sich in die Versammlungen der extremen Hausagrarier, um Stimmen zu fangen, gewerbefeindlichen Zünstlern verheißen fie straße 35-38 und 223-227, Lichtenrader Str. 1-11 und 50-62, Mahlower die Erfüllung ihrer Wünsche, und den Nationalliberalen kommen sie dadurch entgegegen, daß sie zwei eingeschriebene Mit­glieder dieser Partei auf ihre Randidatenliste nehmen. Fürwahr! Ein weiteres Herabsinken in den Sumpf politischer Verkommenheit und Rüdgratlosigkeit ist nicht denkbar. Und diese Gesellschaft wagt es, sich als die Vertretung der Charlottenburger   Bürger auf zuspielen. Man müßte ja geradezu an dem gesunden Sinn der Menschheit verzweifeln, wollte man annehmen, daß eine solche Ge­sellschaft auf die Dauer die Herrschaft behauptet. Die Wähler der ersten beiden Abteilungen mögen mit dieser Vertretung zufrieden sein. Aber die Wähler der dritten Abteilung müßten sich schämen, wenn es jenen politischen Eunuchen gelingen sollte, die beiden in Die II. Abteilung wählt am Freitag, den 4. November, von Frage kommenden Mandate zu erobern. Wer sich auch mittags 12 Uhr bis abends 7 Uhr und zwar im: Nordbezirk. einen bescheidenen Rest freiheitlichen Gefühls bewahrt hat, wer noch irgend etwas auf politische Ehre und politisches Ansehen hält, der tann   und darf nun und nimmermehr für die Kandidaten einer so unaufrichtigen, die Geschäfte einer Clique be­forgenden und mit so niederträchtigen Mitteln fämpfenden Gesell­schaft stimmen. Wer sich dafür hergibt, für diese Gruppe zu fan­ditieren, der zeigt schon allein dadurch, daß auf ihn kein Berlaß ist. Einzig und allein die Kandidaten der Sozialdemokratie bieten die Gewähr dafür, daß sie das, was sie versprechen, auch halten, und daß sie nicht eines Augenblickserfolges wegen niederträchtigen und schimpflichen Verrat an ihren Grundsägen üben.

nur

Straße 1-13 und 42-55a, Nansenstraße, Pannierstraße, Pflügerstraße, Die Wahlen finden von 9 Uhr vormittags bis 2 Uhr nach­Reuterplay, Reuterstraße 27-65, Rütliftraße, Sanderstraße, Schandauer mittags und von 4 Uhr nachmittags bis 8 Uhr abends und zwar Straße, Schinkestraße, Telstraße, Weichselplab, Weichselstraße, Weigand in folgenden vier Bezirken statt: Ufer 1-16, Weserstraße 1-58 und 164-217, Wiesenüfer, Bürtnerstraße, Disastraße. ahllokal: Friedrich Neubauer, Kaiser- Friedrich- Straße 230-231 ( Kaiser- Friedrich- Nafino). 3 Kandidaten zu wählen.

Wahlbezirk 1. Bornimer Straße, Bornstedter Straße, Friedrichss ruber Straße 1-7, Georg- Wlihelm- Straße, Hektorstr., Heilbronner Straße, Hobrechtstraße, Humboldtstraße, Joachim- Friedrich- Str. 17-43, Karlsruher Straße, Katharinenstraße, Stronprinzendamm, Küstriner Straße, Kurfürsten­ damm   90-129, 2ütenstraße, Markgraf- Albrechtstraße, Ringbahnstr. 123-138. abllokal: Restaurant Sander, Surfürstendamm 129. Hier stimmen unsere Parteigenossen für den von der Demo­fratischen Vereinigung aufgestellten Hausbesigeriandidaten Friedrich Floto, Uhlandstr. 60.

Oftbezirk. Anzengruberstraße, Bergftr. 1-42, 69-106 und 127 bis Jm 1. und 5. Wahlbezirk der dritten Abteilung finden 163, Berliner Str. 41-70, Berthelsdorfer Straße, Boddinitr. 1-9 und 58 bis 66, Böhmische Straße, Brodenstraße, Brusendorfer Straße, Canner Ersatzwahlen statt. Die Wahlzeit ist von morgens 9 Uhr Chaussee, Canner Straße, Donaustr, 24-110, Drorystraße, Elsenstraße, bis abends 8 Uhr. Die Wahlbezirke sind in je drei Elsterstraße, Erfstraße, Finowstraße, Gärtnerstraße, Goethestraße, Grenzallee, Abstimmungsbezirke eingeteilt; die Genossen wollen sich Harzerstr. 26-98. Heidelberger Straße, Herzbergplay, Herzbergstraße. Wahlbezirk 8: Augustastr. 1-9, Barstraße, Berliner Str. 35-129, Hohenzollernplay, Innstraße, Johann- Huß- Straße, farstraße, Kaiser­aus dem unten folgenden Wahltableau informieren, zu welchem Friedrich- Str: 56-194, Stiefholzstr. 53-112, Kirchgasse, Kirchhofstr. 1-9 und Brandenburgische Str. 1-22 und 95 bis Ende, Brienner Straße  , Gafteiner Abstimmungsbezirk fie gehören. 35-50, Stnesebecstr. 1-5 und 147-150, Kölnisches User 1-49, Lahnstraße, Str. 9-25, Gieselerstraße, Günzelstr. 34-40, Hohenzollerndamm 157-188, Marefchstraße, Mittelbuschweg, Naumburger Straße, Nedarstraße, Niemey- Ralischerstraße, Staubstraße, Lauenburger Str. 4-21, Mannheimer Str. 1 straße, Richardplay, Richardstraße, Noseggerstraße, Rosenstraße, Saalestraße, bis 22 und 36 bis Ende, Pfalzburger Str. 28-55, Ringbahnstr. 69-88 Schönstedtstraße, Schöneweider Straße, Schudomastraße, Stuttgarter Straße, und 171-208, Rudorfstraße, Sächsische Str. 33-44, Sigmaringer Straße, Teupiker Straße, Thiemannstraße, Thüringer Straße, Treptower Str. 1 Strelitzsche Straße( nördliche Seite), Uhlandstr. 74-95, Wegenerstraße, Wilhelmsane 29-109. bis 44 und 50-106, Unstrulstraße, Weigandufer 17-48, Weserstr. 59-163, Wahllokal: Restaurant Moldenhauer, Branden Wildenbruchplatz, Wildenbruchstraße, Bipperstraße, Zeißer Straße, Straße 15, burgische Str. 3. 15b, 16a, 17, 22a, 37, 47, 52, 53, 54, 55, 60, 62, 65, 66, 180a, 180c, 180d, 180e, 181, 181a, 185a, 187, 187b, 188, Plat S, Plak W, Plat Z. Wahllotal: W. Arnhold, Bergstr. 136-137( Deutsches Wirtshaus). 2 Kandidaten zu wählen.

Der erste Wahlbezirk umfaßt folgende Straßen: 1a. Alle Straßen auf Bestend, Bahnhof Fürstenbrunn, Charlotten­burger Weg, Luisen- Kirchhof, Spandauer Weg 15-26, Spandauer Weg nördlich der Spandauer Chaussee, Spandauer Chauffee Nordfeite, Spreetal  Wahllokal: Restaurant Morik, Ahorn- Allee 1.

Allee.

1b. Friedrich Karl- Platz 6-12, 13-18, Magazinstr. 1-19, Nehring, ftraße 1-6, 26-34, Neue Christstraße, Potsdamer Str. 1-13, Schloßitr. 1 bis 13, Spandauer Str. 35-40, Chriftstr. 1-11, 32a- 42, Danfelmann­Straße 52-61.

Hier unterstützt die Demokratische Vereinigung   den von unserer Partei aufgestellten Mieterkandidaten Redakteur Wilhelm Schröder, Heidelberger Platz 2.