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t. 257. 27. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. g. 2. November 1910,

Partei- Angelegenheiten.

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Isa doch ganz andere Beweggründe den Ausschlag geben. Die regung, die von der Partei verteilten Flugblätter an auswärts Säuglingspflege wird von oben" protegiert, Las genügt, sie sofort wohnende Verwandte zu senden, um auch in der Provinz Aufklärung als eine Aufgabe, des Schweißes der fagen wir Noblen wert, über das Berliner   Säbelregiment zu verbreiten. Die Genossen, die Charlottenburg  . Heute abend 8 Uhr findet im 1. imd 5. Bezirk erscheinen zu lassen. Aber noch schlimmere Motive sind es oft, die Stumpe näher fannten, werden ihm ein gutes Andenken bewahren. Die letzte Flugblattberbreitung zur Stadtverordnetenwahl das soziale Empfinden" der besitzenden Klasse zur freien Liebes- Die Beerdigung des auf so tragische Weise aus dem Leben Ge­statt. Die Beteiligung fämtlicher Gruppen ift notwendig. Hilfe- tätigkeit" anspornen. Diese freie Liebestätigkeit" dient fchiedenen findet heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, von der Leichen­fräfte treffen fich für den 1. Bezirk bei Wieting, Nehringstr. 4; als Mittel, die sozialen Schäden zu bemänteln, das halle des städtischen Friedhofes in Friedrichsfelde   aus statt. für den 5. Bezirk im Voltshause, Rosinenstr. 3. Das Zentral- Wahlbureau befindet sich am Wahltage Elend der Besitlosen zu verhüllen, und sie wird dann Durch Kohlengafe getötet. Den Tod im Berufe hat der 41jährige im Boltshause( Stehbierhalle). Genossen, die sich zu den für Gemeindebehörden und Staatsregierung ein Anlaß zu der Meinung, Arbeiter Gustav Schulz aus der Lübbener Str. 30 gefunden. Vor Wahlarbeiten zur Verfügung stellen, werden gebeten, sich dort von daß zur Beseitigung des Elends genug geschehe". Es gibt Leute, dem Hause Hornstr. 5 werden gegenwärtig Erdarbeiten ausgeführt morgens 8 Uhr ab zu melden. Der Vorstand. die es für ganz in der Ordnung halten, daß die befizende Klasse den und Sch. hatte in der vorvergangenen Nacht dort Wache zu halten. Er Arbeiter schrankenlos ausbeuten dürfe, und es schmunzelnd mit an- fetzte sich in eine Baubude, in der er zum Schutz gegen die Kälte in sehen, wie man die Arbeiterklasse in ihrem Kampf um ihre wirt einem eisernen Becken ein offenes Kohlenfeuer angezündet hatte. schaftliche Befreiung niederzuknüppeln sucht. Wenn aber für irgend Der Arbeiter setzte sich an das Feuer und schlief, da er übermüdet eine Wohltätigkeitsveranstaltung der Klingelbeutel umgeht, dann war, bald fest ein. Im Schlafe neigte er sich mit dem Kopf greift auch so mancher sonst so erbarmungslose Ausbeuter in auf den Rand des Kohlenbeckens herab und atmete so die giftigen seinen prallen Geldbeutel und opfert auf dem Altar der Drydgase ein. Als gestern gegen 6 Uhr früh die Arbeiter erschienen, Der Einberufer., werttätigen Liebe" einen ganzen Taler. fanden sie ihren Kollegen in der erwähnten Stellung besinnungslos und mit stark verkohltem Gesicht vor. Der Verunglückte wurde nach verfuche mittels Sauerstoffapparates unternommen wurden, die jedoch der Unfallstation am Tempelhofer Ufer gebracht, wo Wiederbelebungs­erfolglos blieben. Die Leiche des Sch. wurde nach dem Schauhaufe übergeführt.

Rigdorf. Heute abend 8 Uhr finden in Hoppes Festsälen, bei Felich im Karlsgarten" und in Wolffs Lofal vier öffentliche Kommunalwählerversammlungen statt. Tagesordnung: Ein legtes Wort an die Wähler. Es referieren die Stadtverordneten: Bo este, Kloth, Dr. Silberstein und Wuzky.

erwartet.

Am Vorabend der Stadtverordnetenwahlen wird Wassenbesuch Heute abend findet von 7 Uhr ab für die II. Wählerabteilung von den bekannten Lokalen aus die Nuwertverbreitung statt, welche die Wähler dieser Abteilung zur Wahl am 4. November auf welche die Wähler dieser Abteilung zur Wahl am 4. November auf­Das Wahlkomitee.

fordert.

Breitung.

Wilmersdorf  . Heute, Mittwochabend 7 Uhr, ist Flugblattber­Die Parteigenossen und Genoffinnen wollen sich vollzählig ein­finden für den 8. und 9. Bezirk bei Schilling, Lauenburger Str. 20, für den 1. Bezirk bei Bonczet, Kurfürstendamm 126 und für den 10. Bezirk bei Fischer, Durlacher Str. 8.

Wir werden gut daran tun, auch gegenüber dem Kinder­die Bestrebungen des Säuglingsschutzes, dem sein Ertrag zugute kommen hilfstag nicht zu vergessen, daß wir bei all unserer Sympathie für soll, ihn nicht anders als andere Wohltätigteits veranstaltungen zu bewerten haben. Die Hilfe, die er bringen kann, ist ein Nichts gegenüber der Größe des Bedürfnisses, mit dem man es hier zu tun hat. Hier zu helfen ist Aufgabe der Organe Tote noch immer nicht erkannt ist. 25 Rekognitionen, darunter Zu dem Leichenfund an der Lutherbrücke wird mitgeteilt, daß die der Gesellschaft, eine Aufgabe nicht für Wohltätigkeitsvereine, sondern einige, die sehr bestimmt lauteten, haben sich als falsch erwiesen. für Gemeinden und Staat. Aber eben davon will die be- Augenblidlich liegt teine bestimmte Spur vor. Am Donnerstag, wo die Wahlen der dritten Abfizende Klasse nichts hören, trotz ihrem warmen Herzen. Und teilung stattfinden, ist es notwendig, daß die Parteigenossen und eben deshalb bedarf sie des Weiterbestandes der freien Liebes­Genoffinnen so zahlreich wie nur möglich sich im Wahlbureau bei tätigkeit", die alle weitergehende Hilfe überflüssig" macht. Schilling, Lauenburger Str. 20, melden. Das Bureau ist von vormittag 8 Uhr an geöffnet.

Boghagen- Rummelsburg. Heute abend 81/2 Uhr findet im Café Bellevue, Hauptstraße 2 eine öffentliche Versammlung statt. Genofie Redakteur Georg Schmidt hält einen Vortrag über: Der Fall des Sozialistengejeges".

Berliner   Nachrichten.

Kinderhilfstag.

Der Kampf gegen das soziale Elend, das auf der großen Masse der Besiglosen lastet, bleibt noch immer angewiesen auf das be­fannte warme Herz der befizenden Klasse. Was dem Hilfsbedürftigen der Staat und die Gemeinden versagen, das sollen ihm ersetzen die vielgepriesenen Werke der Nächstenliebe, an denen all' die gemein­nützigen und wohltätigen Bereinigungen sich versuchen. Aber diese sich so nennende freie Liebestätigkeit, die dem Bedrängten helfen zu können meint, ist selber hilflos gegenüber der Größe des Elends, dem da gewehrt werden müßte. Alles, was sie leistet, ist nur kläglicher Notbehelf, ein winzig Tröpflein, das auf einem heißen Stein wirkungslos verzischt.

herauskommt.

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Aristokratische Erwerbsmöglichkeiten  .

Blüqueti aus der Lichtenberger Straße. P. war in der Brauerei Einen schrecklichen Tod fand der 35 Jahre alte Brauereiinspektor von Gabriel 1. Richter in Weißensee angestellt. Gestern hatte er auf dem Hofe des Brauereigrundstückes Krähen schießen wollen. Er stellte sich hinter einen Zaun auf einen Stuhl, um auf diese Weise Es gibt Leute, die aus allem, wenn es sein muß, sogar aus eine Dedung zu haben. Plöglich tippte der Stuhl um und P. Mist Geld machen. Sie sind die Schlauen und leben in der Regel stürzte zu Boden. Dabei entiud fich die Waffe und die ganze bon", während der biedere arme Teufel, der sich nur auf seine Schrotladung brang dem Schützen in die Brust. Es wurden fo zehn Finger verläßt, oft genug am Hungertuch nagen muß. Biel   schreckliche Berlegungen und Verbrennungen herbeigeführt, daß die besser ist es, wenn man das Glück hat, aus blaublütiger Sippe zu Eingeweide heraustraten. P. wurde schleunigst nach dem Kranken­stammen, dann hat man noch ganz besondere Erwerbsmöglichkeiten, haus am Friedrichshain   gebracht, doch war er nicht mehr zu retten. wie folgendes Inserat aus der Nummer 552 des Berliner   Tage- Beim Versuch, die Schrotförner zu entfernen, erlag der Schwer­blatt" zeigt: verlegte ben Folgen des verhängnisvollen Schusses.

Aristokrat, Persönlichkeit mit höchsten Beziehungen, sucht

Darlehn von 2000 M. Protektion u. Erfüllung b. Wünschen d. mögl. zugesichert. Nur serieuse Reflektanten, jegliche Vermittelung streng verbeten. Off. u. C. B. 604 Erped. 6. Blattes, Leipziger Straße 103.

Der darlehnbedürftige Aristokrat dürfte sicher eine Fülle von Buschriften und Angeboten erhalten, denn es gibt bei uns eine große Anzahl von Barbenüs, die nach einem Piepmatz oder einem Kommerzienratstitel geradezu lechzen. Sie geben das Zehnfache des Gewünschten, um zu ihrem sehnlichsten Ziele zu gelangen. Und da­mit ist beiden Zeilen geholfen und der Aristokrat tann wieder standesgemäß" leben und braucht noch nicht einmal, wie andere Leute, seinen Unterhalt mit dem Brecheisen" zu erwerben.

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Arbeiter- Samariter- Bund  . Kolonne Berlin  . Heute abend 9 Uhr: 5. Abteilung in Rigdorf, Erlstr. 8. Morgen, Donnerstag, abend: 3. Abteilung in Schöneberg  , Borbergstr. 10, und 4. Abteilung in Lichtenberg  , Scharnweberstr. 60. Vortrag in allen Abteilungen über Verlegungen Wundbehandlung und Blutstillung mit nachfolgenden praktischen Uebungen. Vorort- Nachrichten.

Ueber den Selbstmord eines Offizierburschen wird aus der Der Oberleutnant v. S. von den Bärwaldstr. 38/39 berichtet. Franzern", der dort wohnt, erhielt nach der Entlassung der Nes servisten vor fünf Wochen den im zweiten Jahre dienenden Grenadier Spang von der siebenten Kompagnie, den Sohn einer Witive aus Berlin  , zum Burschen. Er schickte ihn im Laufe der Zeit dreimal zum Kammerunteroffizier, damit er sich eine neue Litewka hole. Der Grenadier fam jedesmal ohne Litewka wieder und erklärte, daß der Stammerunteroffizier ihm keine geben wolle. Es ergab sich jedoch, daß er gar nicht bei dem Kammerunteroffizier gewesen war und seinem Vorgesetzten die unwahrheit gesagt hatte. Deshalb sollte er abs gelöst und in die Kompagnie zurückversetzt werden. Außerdem er­Selbst die besten Absichten, mehr zu tun, scheitern an dem wartete ihn eine Strafe. Als gestern nachmittag zwischen sechs und Mangel des Nötigsten, des Geldes. Man kennt die Verkauf des Tempelhofer   Feldes und Reichstag. Der bekannte sieben der Bursche des Leutnants von 8., der neben von St. wohnt, Schwierigkeiten, mit denen die meisten dieser Vereinigungen jahraus Germanist und Staatsrechtslehrer Paul 2aband, der Verfasser nach Hause fam, fand er die Tür verschlossen. Der Hausverwalter jahrein sich plagen müssen, um nur für das Allernotwendigste die der Schrift Ueber das Budgetrecht nach den Bestimmungen der ließ burch einen Schlosser öffnen, und jegt fand man Spang tot auf preußischen Verfassungsurkunde" und über: Das Finanzrecht des dem Fußboden liegen. Er hatte sich eine Kugel in die rechte erforderlichen Geldsummen zusammenzubringen. Man kennt auch die Deutschen Reiches", fowie über: Das Staatsrecht des Deutschen   Schläfe geschossen. Die Leiche wurde nach dem Garnisonlazarett Mittel, deren so viele Vereine sich bedienen, um die warmen Herzen Reiches", also eine anerkannte Autorität auf diesem Gebiet hat gebracht. zur Hergabe ihrer Bettelpfennige zu bewegen. Wohltätigteits- fich in einem Gutachten über den Vertrag zwischen dem Kriegs- Ein Unfall hat sich gestern mittag auf dem Hofe des Rathauses amüsements, bei denen es hoch hergehen muß, weil sie ministerium und der Gemeinde Tempelhof   betreffend den Verkauf zugetragen. Beim Abrüsten des Leitergerüftes des Turmes stürzte sonst keine Zugkraft ausüben und Zahlungsfähige nicht reizen, des Tempelhofer   Feldes dahin ausgesprochen, daß dieser Vertrag eine große Leiter um und schlug auf einen Wagen der Firma wiederholen noch immer sich Jahr um Jahr. Doch zu den Ein- ohne die Zustimmung des Bundesrates und des Reichstages gefeßlich Altmann, Charlottenburg  . Der Kutscher dieses Wagens wurde nahmen solcher Veranstaltungen und zu den davon abzuziehenden ungültig ist und angefochten werden kann. Gibt der Reichstag oder so schwer verlegt, daß er in das Krankenhaus Friedrichshain   trans­Unkosten steht ihr Reinertrag manchmal in argem Mißverhältnis, Bundesrat seine Genehmigung zu dem Verkauf nicht, dann ist der portiert werden mußte. Wen die Schuld am Unfall trifft, konnte so daß für den Kampf gegen das Elend recht wenig Bertrag hinfällig und die Veräußerung als verfassungswidrig zu be- bisher mit Sicherheit noch nicht festgestellt werden. trachten. Ein Verfahren der Geldbeschaffung, das als weniger peinlich Die Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften im Ge­empfunden wird und dabei mehr Geld bringen soll, wird nächstens werkschaftshause ist jeden Donnerstag von 5-9 Uhr zur Be­in Groß- Berlin versucht werden. Ein Heer von jungen Damen sichtigung geöffnet. Da zurzeit der Besuch noch fein allzu­wird ant einem bestimmten Tage, wahrscheinlich Mitte Des reger ist, so ist gerade jetzt die beste Gelegenheit, die aus zember, durch die Straßen gehen und und die Häuser ab- gestellten Schriften in Ruhe zu besichtigen. Der Eingang zur Klappern, um fünstliche Blumen an Reich und Arm zu Ausstellung befindet sich Portal B, neben dem Bureau des standesgemäßem Preis gegen ansehnliche oder bescheidene Spenden Holzarbeiterverbandes. zu verkaufen. Weil der Ertrag dieser unterschiedslosen Die städtische Verkehrsdeputation stimmte in ihrer gestrigen Charlottenburg  . Anbettelung der gesamten Bevölkerung den Be- Sigung dem Entwurf für eine neu anzulegende Wo sich alles zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie bei ben strebungen für Säuglingspflege und verwandter Gebiete der Kinder- städtische Straßenbahnlinie Moabit  - Virchow- bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen vereinigt, da darf natürlich fürsorge zugute kommen soll, wird die Veranstaltung als in der Krankenhaus- Christianiastraße zu. Die neue Linie führt vom das Charlottenburger   Organ für Bolksverbummung, die Neue Zeit", hilfstag" bezeichnet. Der Gedanke, durch eine solche allgemeine Bahnhof Tiergarten durch Siegmundshof, Wullenweberstraße, mit ihrer Weisheit nicht hinter dem Berge halten. Was sie sich Attacke auf die mehr oder minder willigen Wohltäter" aller Jagowstraße, Alt- Moabit, Ottostraße, Oldenburger Straße, diesmal an törichten Ausfällen gegen ihre Gegner, an Verhegung Gesellschaftsschichten alle irgend erreichbaren Portemonnaies zu er- Wiclefstraße,' Wilhelmshavener Straße, Birkenstraße, Putliz- und an logischen Burzelbäumen leistet, das wird höchstens noch von Leichtern, ist nicht mehr so ganz neu. Vor einer Reihe von Jahren straße, Föhrerstraße, Triftstraße, Luxemburger Straße, Schul- den Flugblättern ihrer liberalen Freunde oder besser gesagt ihrer kam die Sache in Dänemarks   Hauptstadt auf, später wurde sie in straße bis zur Christianiastraße, Ecke Prinzenallee. Der Ent- liberalen Befehlshaber, nach deren Pfeife fie tanzen muß, über­einigen deutschen   Städten nachgeahmt, und auch Berlin   hat schon wurf wird dem Magistrat alsbald zur Beschlußfassung vor ihres Wahlaufrufs ftrupellose Berdrehung der Tatsachen" vor, In einem Artikel wirft sie den Sozialdemokraten wegen mal seinen Kinderhilfstag gehabt. gelegt werden. ohne auch nur den Versuch zu machen, diese Behauptung Jener erste Versuch in Berlin  , der im Jahre 1905 gemacht wurde, Die Untersuchung über den Eisenbahnunfall auf der Zoffener au betveifen. Die Sozialdemokraten hatten ganz bestimmte fiel nicht sehr glücklich aus. Diesmal aber soll's, fagt man, anders Militärbahn, bei dem zwei Pioniere ihr Leben einbüßten, sind nun- Tatsachen angeführt, fie hatten an der Hand von Beiſpielen angefangen werden und erfolgreicher werden. Die Preußische mehr abgeschlossen. Wie der Lokomotivführer des Sonderzuges gezeigt, wie antifozial die Liberalen sind und wie die sozialen Landeszentrale für Säuglingsschuß, die ein Mittel- aussagt, ist er am Sonnabendvormittag während der Fahrt von Errungenschaften in Charlottenburg   nicht ihnen, sondern den stets punkt für die mannigfachen Bestrebungen auf diesem Gebiete ist, Rehfelde   nach Bossen durch den dichten Nebel nicht imstande ge- vorwärts drängenden Sozialdemokraten zu danken sind. Diese Tat hat diesmal die Veranstaltung des Kinderhilfstages in die Hand wesen, die Strecke auf 50 Meter zu übersehen. Hierzu tam, daß fachen existieren für den Moniteur der liberalen Fraktion nicht, es genommen. Die Form der Anbettelung wird zwar nicht wesentlich in der Nähe der Station Lankwitz   die Maschine des Personenzuges geht über die ihm unbequemen Dinge einfach dadurch hinweg, daß anders als bei jenem ersten Berliner   Kinderhilfstag sein, aber die Berlin  - 3offen einen außerordentlich starken Qualm entwidelte, es sich über die Urteilslofigfeit" entrüstet, die die Sozialdemokratie genannte Bentrale ist einflußreicher und angesehener als der einzelne der an den Ausgudscheiben niederschlug und so die Aussicht un- den Lefern des" Machwerks"( foll heißen des sozialdemokratischen Mann, der vor fünf Jahren zur Ausführung des Gedankens auf möglich machte. Nach seiner Ansicht hat sich der eine der beiden Flugblattes) zutraut, und dem Bürgertum" den Nat gibt, gegen Soldaten neben dem Bahnkörper befunden und ist von der ein derartiges Auftreten die richtige Maßnahme zu treffen, indem rief und schon durch die Unbeliebtheit seiner gern im Vordergrund Maschine nur angerannt worden. Wäre der Mann unter die Maschine es die beiden in der dritten Abteilung aufgestellten Genossen ordent weilenden Person von vornherein Stimmung gegen seinen Kinder- geraten, so hätte er, der Lokomotivführer, es zweifellos merken lich durchfallen läßt: Ja, wenn das so einfach wäre, wie hilfstag machte. Die Bentrale hat überdies die Klugheit gehabt, müssen. Dagegen muß der zweite Stredenwärter auf dem Bahnkörver es sich in den Köpfen der hochwohlweifen Redaktion ausmalt! im voraus sich der Preise zu versichern, indem sie gnädigst Presse- entlang gegangen und dann unter die Räder geraten fein. Die den Hausbefizern, um deren Stimmen man buhlt aus Furcht, fic Ein anderer Artikel bespricht das Verhältnis der Liberalen zu vertreter zu ratgebender Mitwirkung einlud. Sie erlebt es jegt, Maschine habe plötzlich geschwankt, als ob sie über irgendeine Er­daß diesmal die bürgerliche Bresse nahezu einmütig die Bedenken, höhung hinweggegangen sei. Er habe sofort abgebremst und fand tönnten sonst für die nationalliberalen Sonderkandidaten abgegeben die man vom Standpunkt des Sozialpolitikers wie des Ethikers bei seiner Revision den blutigen Körper des Soldaten zwischen werden. Das muß verhindert werden und so wird denn ein gegen solche Veranstaltungen haben tann und muß, als unerheblich Bioniere vorschriftsmäßig von Es hat sich übrigens herausgestellt, daß die rührendes Loblied darauf gesungen, wie besorgt die guten Liberale abtut. Hauptsache sei doch, daß Geld einkommt, und das benachrichtigt worden waren. von dem Nahen des Sonderzuges um das Wohl der Hausbesitzer find, deren gerechtfertigte Wünsche pe Die beiden Soldaten find des- jederzeit berücksichtigt hätten. Das ist doch wenigstens mal ein offenes dürfe man von dieſem neuesten Kinderhilfstag wohl in Fülle halb auch auf dem Bahnkörper der Vorortbahn entlang gegangen sort. Wir fügen hinzu, daß die Liberalen nicht nur stets für die erhoffen. Im Gegensatz hierzu hat ein Kenner der Wohltätigkeits- und traten erst auf das Militärbahngeleise hinüber, als der Personen- berechtigten Wünsche der Hausbesitzer, sondern auch für die haus­bestrebungen Berlins  , Herr Dr. Levy, der die auf diesem zug herannahte. Unglücklicherweise passierte wenige Sekunden darauf agrarischen Sonderintereffen zum Schaden der Gesamtheit ein­Gebiet tätige Auskunftsstelle der Deutschen Gesellschaft für ethische der Militärzug die Stelle und tötete die beiden Streckenwärter. Die getreten sind, ja daß fie sich sogar gelegentlich einer Wah Irechts­Kultur leitet, in einem durch die ,, Bossische Zeitung" veröffentlichten Reichen der beiden Pioniere sind von der Staatsanwaltschaft frei- debatte fehr warm des veralteten, ungerechten Artikel sich nach wie vor gegen die Idee eines Kinderhilfstages er gegeben worden und werden im Laufe des heutigen Tages beerdigt. ausbesigerprivilegs angenommen haben. Mehr fann man gewiß nicht für seine Freunde tun. Wenn aber die klärt. Er führt aus, daß ebenso, wie die Wohltätigkeitsfeste der be- Ein tragisches Ende hat der vielen Genossen des vierten Kreises Neue Zeit" im Anschluß an ihre Ausführungen der Solidarität der fannten Art, auch diese Kinderhilfstage, wenn sie vielleicht auch die bekannte Genosse Gustav Stumpe genommen, der sich am Grabe Interessen zwischen Hausbefizern und Mietern das Wort redet, wenn Raffe füllen können, teineswegs geeignet sind, die feiner Frau vergiftete. Aus welchem Grunde Stumpe zu diesem sie davon faselt, daß zwischen Hauseigentümern und Mietern Verbreitung nnd Bertiefung sozialen Ber- Schritt gelangte, fann niemand sagen. Stumpe hat zu Lebzeiten feine fommunalen Interessengegensäße bestehen, da stehens und sozialen Empfindens zu fördern. eifrig für unsere Partei getirkt; wenn es galt, war er auf dem Mieter Teiden muß, der natürlich das Objekt des Gegendrucks bildet, einer ungerechten Belastung des Bejizes schließlich auch der Man kann freilich fragen, ob überhaupt die besigende Klasse bei Bosten. Im vierten Streise bemühte er sich besonders um die Frauen- den ein übermäßiger Drud mit Notwendigkeit erzeugt, fo zeigt sie ihren Werken der Nächstenliebe" in nennenswertem Grade fich von leseabende, in denen er wiederholt fleine Referate hielt. Noch in der damit, wie gering fie ihre Leser einschätzt. sozialem Empfinden leiten läßt. Wer z. B. beachtet, wie letzten bei Graumann in der Naunynstraße abgehaltenen Brotest­Ihre ganze Gefinnungslosigkeit verrät die Redaktion in einem gerade die Säuglingsfürsorge bei uns seit mehreren Jahren plöglich versammlung, die sich mit den Moabiter Borgängen beschäftigte, gab Artitel, der sich gegen ein Flugblatt des nationalliberalen Orts­zur Modefache geworden ist, der muß ertennen, daß Genosse Stumpe in der Diskussion die recht beachtenswerte An vereins richtet, fein gutes Haar an dessen Kanditaten läßt und aum

den Rädern.

troffen.

unter