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Abg. Graf v. Bismarck , der zunächst sein Bedauern darüber ausspricht, daß er durch Zwischenrufe den Redner gereizt habe, aber er habe die Mißverständnisse desselben sofort richtig stellen wollen, weil persönliche Bemerkungen in der Presse gewöhnlich nicht beachtet werden. Bezüglich der Schießversuche will Redner auf den Kommissionsbericht der vorigen Session verweisen, welche Ausführungen der Präsident v. Levehow als nicht zulässig be­zeichnet. In dem Bericht sei davon gesprochen, daß die Schieß­übungen überſtürzt worden seien. Bundesrathskommissar Major Wachs erklärt, daß die Bataillone eben in ihrer früheren Formation bestanden. Gerade deshalb kam man auf den Gedanken der Kompensation, um die Schießausbildung besser zu gestalten.

Darauf wird der Rest des Artikel II genehmigt. Ebenso ohne Debatte Artikel Ill und IV. Nach Artikel V soll das Gesez auf Württemberg Anwendung finden vorbehaltlich der Verein­barung zwischen den Militärverwaltungen Preußens und Württem­bergs wegen der Ueberführung des Fußartillerie- Bataillons Nr. 18 auf den preußischen Stat.

zu thun?

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feine Möglichkeit hätten, in ihrem Leben weiter zu kommen, Wahrheit entspräche. Es ist in Straßburg auch bekannt, daß der und darauf vertrauen, daß, wenn es nothwendig ist, Korrektur würden der Sozialdemokratie in die Arme getrieben. Ich kann Polizeipräsident Feichter einmal eine Restauration in einem Zu- eintreten wird. dem Herrn Grafen ein zweites Beispiel anführen. Ein nord- stand verlassen hat, wo er nicht mehr Herr feiner Sinne war. Abg. Bachem( 3.): Es handelt sich nicht mehr um eine deutsches Pionierbataillon besteht zu vollen; neun Zehnteln aus Die Bevölkerung glaubt auch an die Wahrheit des Berichts der Straßburger Angelegenheit, sondern um eine Frage von allge Sozialdemokraten( Abg. Graf v. Bismarck : hört! hört!), deren Kölnischen Volkszeitung", weil solche Aeußerungen nicht zum meiner Bedeutung, die auch das Zentrum betrifft, denn es Unterstüßung es zu danken ist, daß unsere Genossen an dem be- ersten Male aus dem Munde des Polizeipräsidenten tamen, handelt sich um eine direkte Stellungnahme der Behörden gegen treffenden Ort überhaupt Wahlversammlungen abhalten konnten. sondern mehr als einmal in der von ihm häufig die Arbeit der firchlichsozialen Vereine der Katholiken. Die Be­Wenn es Ihnen bei der dreijährigen Dienstzeit nicht gelungen frequentirten Wirthschaft Bur dicken Marie"( Stürmische Heiter theiligten haben keinen Antrag gestellt; aber wenn ein öffent­ist, die Sozialdemokraten von der Armee fernzuhalten, so wird es feit) gefallen sind. Der Polizeipräsident hat sofort nach der Erliches Interesse vorliegt, kann ja der Staatsanwalt aus eigener Ihnen auch bei der zweijährigen nicht gelingen. Wollten Sie es doch flärung der vier Herren, daß sie den Zeitungsbericht Wort für Initiative einschreiten. Die Herren Guerber, Simonis und erreichen, so müßten Sie die Sozialdemokraten todtschlagen. Wort aufrecht erhielten, gegen dieselben die Beleidigungsklage Winterer haben es wohl nicht nöthig, sich gegen ein Schimpfwort Thatsächlich hat dies vor einiger Zeit ja auch der Vater des angestrengt. Wenn der Polizeipräsident in seiner Erklärung auch eines Polizeipräsidenten vor dem Gericht Recht zu holen. Der Grafen Bismarck vorgeschlagen. Er verglich uns in seiner ge- die gravirenden Aeußerungen gegen bestimmte Personen, auch Kandidat Müller Simonis hat eine Privat Beleidigungsflage schmackvollen Weise mit den Ratten, die das Schiff zernagen, gegen Mitglieder dieses Hauses, bestreitet, so bestreitet er doch bereits angestrengt, der Sühnetermin ist auch bereits fruchtlos und es bleibe nichts übrig, als die Ratten todt zu machen. nicht die allgemeinen Aeußerungen gegen die ganze politische Be- verlaufen. Erst nachher ist gegen die vier Herren, welche in Auch dieses Mittel wird vergeblich sein. Graf Bismarck scheint wegung. Insofern liegt große Wahrscheinlichkeit vor, daß einzelne diesem Prozesse als Beugen fungiren, die Strafflage nicht zu wissen, daß die jungen Leute von 16-20 Jahren, von Aeußerungen thatsächlich so gefallen sind, wie sie im Bericht erhoben worden. Der Polizei Präsident ist dabei der denen er sprach, politischen Vereinen überhaupt nicht angehören stehen. Die Wahrheit vorausgesetzt, würde ein solches Verfahren einzige Beuge. Kann man da etwas anderes sagen, dürfen, daß sie von den überwachenden Polizeibeamten aus den eines Beamten ihn unfähig machen, auch nur noch eine einzige als daß die Leute mundtodt gemacht werden sollen? Versammlungen hinausgewiesen werden können. Allerdings Stunde seinen Posten zu erfüllen.( Lebhafte Zustimmung lints Es tomint alles darauf an, welche Verhandlung zuerst stattfindet, zählt die Sozialdemokratie auch viele jüngere Mitglieder, das und im Zentrum). Ich hoffe, daß die Regierung bei ihrer Ant- ob der Polizeipräsident Feichter oder die vier Herren zuerst als liegt aber daran, daß mit der Zunahme der sozialdemokratischen wort sich in ähnlicher Weise erklären wird, selbstverständlich Zeugen vernommen werden. Die ganze Sache war nicht an­Familienväter auch die Jugend von dem sozialdemokratischen vorausgesetzt, daß, was darüber in der Presse gesagt ist, auf gethan zu einem gerichtlichen Verfahren; eine weise Regierung Geifte erfüllt wird. Was immer Gie nach dieser Wahrheit beruht. Es muß aber auch dafür gesorgt werden, daß hätte das verhüten sollen, die Regierung hätte unparteiisch die Richtung thun werden, es wird Ihnen nichts helfen. überhaupt solche Vorkommnisse in Elsaß- Lothringen nicht mehr vor- Sache in die Hand nehmen sollen. Jetzt haben wir uns mit der Die Sozialdemokratie breitet sich aus und Sie müssen kommen können. Die Zustände dort sind geradezu unerträglich. Die Sache zu beschäftigen und ich bedaure das nicht; solche eklatante mit ihr rechnen. Los werden Sie uns nicht mehr. Umgekehrt Bevölkerung ist so erbittert, daß viele nicht einmal zur Wahl gingen, Fälle müssen sofort im Reichstage besprochen werden. Ich halte werden wir dafür sorgen, daß wir andere Leute los werden. um so ihrer Erbitterung Ausdruck zu geben. Die Elsaß- Lothringer dafür, daß der Bericht zu 95 pet. Wahrheit enthält und freue ( Heiterkeit und Beifall bei den Sozialdemokraten.) fühlen sich bis zu diesem Augenblick mit vollem Recht noch als mich, daß Herr v. Bötticher, wenn der Bericht sich als wahr Damit schließt die Debatte. Zu einer persönlichen Bemer- Deutsche zweiter Klasse; der Reichstag hat dafür zu sorgen, daß herausstellen sollte, eine Reprimande in Aussicht gestellt hat. Ich tung erhält das Wort sie endlich Deutsche erster Klasse werden.( Beifall bei den Sozial- hoffe, daß es sich nicht um eine gewöhnliche Reprimande handelt. demokratcn.) Ein Mann, der sich zu solchen Aeußerungen hinreißen läßt, kann Staatssekretär von Bötticher: Als dem Reichskanzler der nicht mehr die Stellung eines Polizeipräsidenten ausfüllen.( Sehr Bericht der Könischen Volkszeitung" bekannt wurde, hat er sofort richtig! im Zentrum und links.) Die Schimpfworte sind viel nach Straßburg das Ersuchen gerichtet, ihn sofort über die leicht aus einer gewissen Aufregung zu erklären, aber nicht die Richtigkeit des Berichtes zu unterrichten. Das geschah nicht aus Aufdeckung der geheimen Gedanken, die ein Beamter sonst zu Mißtrauen gegen das Vorgehen der Straßburger Behörden, verschweigen pflegt; namentlich die Drohung, daß die anderen sondern weil man voraussetzte, daß der Vorgang hier zur Sprache katholischen Vereine ebenfalls aufgelöst werden sollen. Die Be­gebracht werden würde. Der Polizeipräsident war, als die Aufstrebungen der katholischen Vereine verdienen aber die Förderung forderung an ihn erging, auf einer Urlaubsreise und konnte erst der Regierung, weil sie allein der Sozialdemokratie entgegen einige Tage später seinen Bericht erstatten. Dieser Bericht lautet treten.( Widerspruch der Sozialdemokraten.) Auf diesen Punkt ganz anders.( Lachen links.) Hören Sie doch erst den Bericht weiter einzugehen, wird Redner durch den Präsidenten v. Levetzow des Herrn Feichter und folgen Sie dem Grundfaze: eines gehindert. Mannes Rede ist teines Mannes Rede. Wir sind nicht in der Abg. Enneccerus ( ntl.): Ich spreche weder für, noch gegen. Lage, jemand ungehört zu verurtheilen; wir müssen zur Herrn Feichter; ich überlasse die Sache dem Gerichte und der Klarstellung der Thatsache das nöthige veranlassen. Aus Reichsregierung, denen der Vorredner sie auch überlassen sollte. Bericht des Herrn Feichter ergiebt sich, daß der ganze Hergang Ich bestreite, daß der Reichstag in der Lage ist, auf grund seiner Erinnerung nach( Aha! lints)... ja er kann doch nichts einer Zeitungsnachricht ein Urtheil auszusprechen, daß 95 pt. anderes sagen, als dessen er sich erinnert,( Große Heiterkeit)... des Berichteten richtig ist.( Zustimmung bei den Nationalliberalen sich ganz anders abgespielt hat; er bestreitet vor allen Dingen und rechts.) Ich muß Widerspruch dagegen erheben, daß die Nach einigen fuzen Bemerkungen der Abgg. Payer und positiv, daß er die Schimpfworte gebraucht hat, die ihm zur Last Reichsregierung den Gerichten hätten in die Arme fallen, die Gröber und des württembergischen Kriegsministers Schott von gelegt werden. Es sind allerdings zwei Schimpfwvorte gefallen, Sachen ihrerseits prüfen sollen. Das wäre das Allerverkehrteste Schottenstein über diese Frage wird auch Art. V genehmigt. aber nicht so, daß der Polizeipräsident dieselben gegen einen gewesen; die Regierung hätte sich dem Vorwurf der Parteilich­Damit ist die zweite Lesung der Militärvorlage beendet. Reichstags- Abgeordneten oder Kandidaten gebraucht hat, sondern feit ausgefeßt.( Zustimmung rechts und bei den Nationalliberalen.) Es folgt die Interpellation der Abgg. Auer und Genoffen: als das Urtheil, das man im Volke über dieselben ausgesprochen Abg. Bucb- Mülhausen( Soz.): Man hat die Betroffenen Sind dem Heren Reichskanzler die Aeußerungen bekannt ge- hat oder aussprechen wird( Heiterkeit); er hat den Ausdruck auf den Weg der Beschwerde verwiesen. Bei den Erfahrungen, worden, welche nach den bis heute unwidersprochen gebliebenen Schwarzpfaffen und Aehnliches nicht gebraucht; überall, wo er die alle Tage im Elsaß mit dem Beschwerderecht gemacht wer­Berichten der Presse der Polizeipräsident Feichter in Straß die berichteten unparlamentarischen Ausdrücke gebraucht haben den, kann ich nur zu sehr begreifen, daß diefe Herren davon Ab­burg in amtlicher Eigenschaft gegen elsaß - lothringische Staats- folle, habe er sich nur referirend verhalten. Der Polizeipräsident stand genommen haben, diesen Weg zu beschreiten. Ich verstehe angehörige fich erlaubte? Und was gedenkt der Herr Reichs- hat sofort, nachdem er Kenntniß erhalten hat, den Strafantrag gar nicht, weswegen Herr Feichter gegen die vier Herren Klage Tanzler auf diesen Vorgang hin, falls er sich bewahrheiten gegen die Kölnische Volts- Zeitung" gestellt, und die Untersuchung erhoben hat. Er hätte doch das Disziplinarverfahren gegen sich sollte, gegen den Polizeipräsidenten von Straßburg im Elsaß ist eingeleitet. Diese Untersuchung wird ein zuverlässigeres Resultat selber beantragen können, dann wären diese Herren nicht zu ergeben, als was hier im Reichstag darüber gesprochen wird. Angeklagten geworden. Warum ist überhaupt nicht die Köln . Abg. Bebel( Soz): Der Gegenstand der Interpellation ist Auf die Behauptung, die heute vorgebracht ist, daß der Polizei- Boltszeitung" angeklagt worden? Daß in den Versamm­bekannt, da der zu Grunde liegende Vorgang bereits vor einigen präsident angeheitert aus der Wirthschaft herausgekommen sein lungen besonders auf Deutschland geschimpft worden sei, wo­Tagen in der Presse veröffentlicht ist. Ich habe die Ueberzeugung, foll, fann ich heute nicht eingehen. Hätte Herr Bebel mir da durch der Herr Feichter erregt worden sein will, muß daß in keinem anderen Staat Deutschland außer Elsaß- Lothringen von vorher Mittheilung gemacht, so hätte ich darüber auch Be- ich ganz entschieden zurückweisen. Der Kandidat Herr Müller etwas Derartiges möglich wäre. Die Elsaß- Lothringer gehören richt einziehen können. So unerfreulich diese Dinge auch sind, hätte sich sicher dem Zentrum angeschlossen. In den Versamm­feit 1870 zu Deutschland , werden aber in der Hauptsache fran- so ist doch eine Lichtseite dabei. Die Mitglieder des Fedelta- Ver- lungen ist lediglich gegen die Militärvorlage Opposition gemacht zöfifch regiert und zwar nach altfranzösischer Weise. Die deutsche eins sind nach ihren Statuten verpflichtet, die Behörde zu unter- worden. Was die Höflichkeit und den angenehmen Ton an­Verwaltung hat in Elsaß- Lothringen die größte Fürsorge ge- füßen und die Sozialdemokratie zu bekämpfen( Heiterkeit), und betrifft, welchen Herr Feichter fich vindizirt, so tennen wir diese troffen, daß alle diejenigen gefeßlichen Bestimmungen, welche es ist erfreulich, daß die Sozialdemokratie sich ihrer Gegner hier Höflichkeit und diesen angenehmen Ton zur Genüge. Ich kann geeignet sein möchten, die freie politische Bewegung der Bevölkerung so warm annahm.( Große Heiterkeit.) dein nicht beistimmen, daß wir in Elsaß- Lothringen einen solchen zu beschränken, aufrecht erhalten bleiben, und daß alle die­Ton nicht gewöhnt seien. Wir, speziell die Sozialdemokraten, jenigen Rechte und Freiheiten, die dazu beitragen fönnten, in die Besprechung der Interpellation ein. Auf Antrag des Abg. Guerber( Elsässer ) tritt das Haus sind ihn nur allzu sehr gewöhnt, es ist der allgemein übliche die Elsaß- Lothringer zu gleichberechtigten Deutschen zu machen, Ton.( Zustimmung und Widerspruch.) Dieser Ton ist nur mög­aufgehoben werden. Seit 1874 ist in Elsaß Lothringen die Abg. Guerber bestreitet, daß in den Versammlungen der lich infolge der Sonderstellung, welche Elsaß- Lothringen gegen­Dem Deutschen Reich einnimint, und Der im Reichsverfassung eingeführt, aber wichtige Theile derselben gelten elfäffischen Protestler die Regierung geschmäht worden sei; er über garnicht für Elsaß- Lothringen . Das deutsche Preßgesetz ist dort habe den Bersammlungen oft felbst beigewohnt und auch Polizei- Lande bestehenden Ausnahmegesetze, welche aus jedem Diktator nicht eingeführt, die Versammlungsgesehgebung ist eine alt- beamten feien zur Ueberwachung dagewesen und hätten doch Nachtwächter einen machen.( Heiterkeit.) französische, die heute in Frankreich selbst nicht mehr eriftivt. nichts Bedenkliches berichtet. In der Hize des Wahlkampfes mag werden wir in Zukunft mit aller Entschiedenheit gegenüber­Wenn man fragt, auf grund welcher politischen Gesetze und Be- ja manches passiren, aber nach dem Wahlkampf sollte doch ordent- treten und nicht nur, wenn solche Ausdrücke gegen die Sozial­stimmungen heute regiert wird, muß man 200 Jahre zurückgehen lichen, ehrenwerthen Männern nicht in solcher Weise entgegen- Demokratie gebraucht werden. Wir haben noch nie bei Un­und sich auf Bestimmungen beziehen, die in Frankreich selbst der getreten werden, so etwas kommt ja höchstens in Rußland vor. gerechtigkeiten nach der Tendenz gefragt.( Lachen rechts; Bu­Vergessenheit anheimagefallen find. Am 28. Juni, zwei Tage Die vier ehrenwerthen Männer treten vor die Oeffentlichkeit und Stimmung bei den Sozialdemokraten.) Speziell in Elsaß­nach der engeren Wahl in Straßburg , wo ich bekanntlich gewählt denken, man wird doch auf ihre Mittheilungen Werth legen. Lothringen haben wir noch viele Ungerechtigkeiten zu bekämpfen bin, wurde der dort existirende Fedelta= Verein aufgelöst, ein Da wird der Spieß umgedreht, und die Leute werden unter An- und werden es auch in Zukunft thun. Verein, der ca. 400 fatholische Männer umfaßt, seiner Tendenz flage gestellt; sie werden dadurch mundtodt gemacht und als Darauf wird die Besprechung geschlossen. Damit ist die nach sozial ist, fich allerdings auch in geringem Maße mit Politit Schufte hingestellt.( Sehr richtig! links.) Dazu kommt nun die Interpellation erledigt. befaßt. Der Vorstand war bereit, den Kandidaten der katholischen Unterdrückung des Vereins Fedelta und die Androhung, alle Es folgt die zweite Berathung des Nachtragsetats Boltspartei, Müller- Simonis, zu einem Vortrage einzuladen. andern ähnlichen Vereine ebenfalls zu unterdrücken. Das letztere Da man aber nicht sicher war, ob eine solche Versammlung bei ist eigentlich das wichtigste. Die Elsaffer haben einen schönen und des Anleihegefeges, welche von der Budget­der Polizei Anstoß erregen möchte, ging der Vorstand vor: Borrath von Schimpfwörtern, aber so moderne Worte wie fommission berathen sind. Referent bezüglich des Nachtragsetats fichtigerweise auf das Polizeipräsidium, um sich zu erkundigen, Schweinebande kennen wir nicht. So weit sind wir in der Ger - ist Abg. v. Podbielski, bezüglich der Anleihe Abg. Hammacher. ob man gegen den Vortrag etwas einzuwenden habe. Darauf wurde manisirung nicht vorgedrungen( Große Heiterkeit), die vier Leute Beide Borlagen werden ohne Debatte in zweiter Lesung ge­nehmigt. den Herren erwidert: Sprechen Sie ruhig über Lotalangelegen haben solche Worte jedenfalls nicht gelaunt, sie müssen sie gehört heiten, der Fedeltaverein hat nach seinen Statuten ein Recht dazu haben, sie konnten sie nicht ihrem eigenen Wortschatze entnehmen und hat sich auch bisher noch nie etwas zu schulden kommen lassen.( Heiterkeit). Die Schmähungen gegen die Reichstagskandidaten Am 28. Juni wird wie durch einen Blitz aus heiterem Himmel haben uns nicht getroffen, wir fürchten aber, daß die Würde der dem Vorstand plötzlich durch den Bezirkspräsidenten notifigirt, Regierung durch solche Beamte sehr schlecht gewahrt wird( Sehr daß der Verein auf grund eines Berichts des Polizeipräsidenten richtig! links). Dem aufgelösten Vereine ist gar kein Vorwurf von Straßburg aufgelöft sei. Die Motive wurden nicht an- zu machen, denn ein Polizeibeamter hatte ausdrücklich erklärt, gegeben. Vier Vorstandsmitglieder begaben sich zu dem Polizei- daß der Verein sich mit den Wahlen beschäftigen könne und präsidenten Feichter, um ihn um die Gründe für die Auflösung nachher wird er wegen dieser Behandlung der Wahlen aufgelöst. zu bitten, da ihres Wissen der Verein feinen Anlaß dazu gegeben( Präsident v. Leve how bittet den Redner nicht weiter auf die und sich im Gegentheil im besten Einvernehmen mit den Be- Vereinsangelegenbeit einzugehen, sondern bei den Aeußerungen hörden befunden habe. In der längeren Unterhaltung mit diesen des Polizeipräsidenten zu bleiben.) Solche Vorkommnisse sind nur Das Pferdebahnwesen läßt viel zu wünschen übrig; wo Herren hat der Polizeipräsident Feichter eine Reihe von Neuße- möglich, weil Elsaß- Lothringen immer noch unter der Diktatur steht. aber immer Verbesserungen getroffen oder Mängel abgestellt wer rungen gethan, die allerdings kaum glaublich wären, wenn nicht es wäre reichlich an der Zeit, diese Ausnahmegesetzgebung zu den, kann man sicher sein, daß es auf Kosten der geschundenen die vier Herren öffentlich kategorisch erklärt hätten, daß sie Wort beseitigen, solche Auftritte würden sich dann nicht mehr er- und geplagten Angestellten geschieht. In jüngster Zeit wurde für Wort vertreten, was zunächst darüber in der Kölnischen eignen. von der Neuen Berliner Pferdebahn Gesellschaft die Strecke Wolkszeitung" vom 4. Juli veröffentlicht war. Ich muß auf Staatssekretär von Bötticher: Auf diese allgemeine Frage Spittelmarkt- Friedrichsberg bis nach Friedrichsfelde verlängert, diese Aeußerungen eingehen, so unangenehm es mir persönlich einzugehen, habe ich keine Veranlassung, zumal ich diesen und damit hat der Dienst der Schaffner folgende Aenderung er ist, denn es kommen in der That Ausdrücke darin vor, von Schmerzensschrei begreife; ich theile aber diesen Schmerz nicht, litten. Früher hatten sie bei 40 Minuten Fahrt an der End­denen man annehmen muß, daß sie gebildete Menschen unmöglich sondern meine vielmehr, daß die Elsasser alle Ursache haben mit station in Friedrichsberg 12 Minuten und am Spittelmarkt in den Mund nehmen können. Redner zitirt einige der frag ihrem Lose zufrieden zu sein.( Lebhafter Widerspruch links.) 8 Minuten Pause. Jeßt nach Verlängerung der Strecke giebt es lichen Aeußerungen, in welchen der Fedeltaverein als deutsch - Der Vorredner hat dem Polizeipräsidenten vorgeworfen, daß er nach 49 Minuten Fahrt in Friedrichsfelde eine Haltezeit von feindlich und landesverrätherisch und jeder, der für den die Urheber des Berichts in der Kölnischen Volkszeitung" vor 6 Minuten. In diesen 6 Minuten soll der Schaffner nun den Kandidaten Müller Simonis gestimmt hat, als Landes- Gericht gestellt hat; dadurch wurden die Leute mundtodt und zu Bestand abschreiben, Gitter und Glocke umwechseln, Pferde­verräther und was bleibt dann noch von den sechs Schweinehund infamer bezeichnet wird. Schuften gemacht. Ich begreife nicht, wie man durch einen nummern einschreiben Der Kandidat Müller- Simonis wird hergelaufener Schweine Prozeß mundtodt gemacht wird; da wird gerade Gelegenheit ge- Minuten übrig? Soll er da sein Frühstücks- oder Vesper- und hund und Schuft genannt. Dabei hat der Fedelta - geben, die Sache klar zu stellen. Jedenfalls will ich aber fest Abendbrot vorsuchen oder fortpacken? Läßt der Schaffner nur verein vor der Wahl ausdrücklich erklärt, daß er sich nicht stellen, daß keiner der Betheiligten den Antrag auf Bestrafung eine Minute zu spät abfahren, dann will man ihn gleich mit an der Wahlagitation betheiligen werde. Auch gegen Mitglieder des Polizeipräsidenten gestellt oder Beschwerde über ihn geführt einem Tage Nichtbeschäftigung bestrafen. Wandelt den Schaffner des Reichstages, wie Guerber, Winterer, Simonis, wurden die hat. Gegen die Veröffentlichung des Berichtes muß der Polizei ein menfchliches Bedürfniß an der Schaffner ist ja doch auch ein beleidigendsten Ausdrücke gebraucht, und über die Pfaffen wurde präsident aber doch Strafantrag stellen. Man kann ihm doch Mensch so zu sagen, dann hat er seinem Leibe Gewalt an gefagt: Wenn das Herz roth- weiß- blau ist, ist auch das Gebet nicht verwehren, zu seiner eigenen Ehrenrettung eine gerichtliche zuthun; er wird, wie sich ein Schaffner drastisch ausdrückt, ein roth- weiß- blau. Ich habe zehnmal mehr Respekt vor einem Untersuchung zu beantragen. Das war nicht allein fein Recht, Spitzbube an feinem eigenen Körper. Für die Schaffner der rothen Sozialdemokraten, als einem solchen schwarzen Pfaffen. sondern im Dienstlichen Interesse das allein richtige. Stellt sich durchgehenden Wagen giebt es 26 Minuten Mittagspause; regnet ( Heiterkeit.) Die deutschgesinnten Ratholiken, die für Müller- der Bericht als richtig heraus, so muß disziplinarisch gegen den es während derselben, so ist der Schaffner auf einen benachbarten Simonis stimmten, sind entweder so simpel, daß sie vor Dumm Polizeipräsidenten eingeschritten werden; ich zweifle nicht Hausflur oder eine Kneipe angewiesen, fein Wagen steht an der heit nicht werth find, auf der Erde herumzulaufen, oder ehrlose daran, daß der kaiserliche Statthalter das Seinige thun wird. Endstation, wie es bei anderen Strecken der Fall ist. Dem Schufte, die in den Schweinestall gehören." Es wäre taum Ich bitte die Auffassung zu unterdrücken, daß der Polizeipräsident Uebelstand könnte leicht ein Ende gemacht werden, wenn die Ge­glaublich, daß ein Mann in der Stellung eines Polizeipräsidenten Feichter bemüht ist, die Wahrheit zu unterdrücken. Er will die sellschaft einen einzigen Wagen mehr einsette. Des Abends nach folche Aeußerungen gethan hat. Aber obgleich der Polizeipräsident Wahrheit ans Licht stellen( Widerspruch links und im Zentrum). 12 oder 18stündigem Dienst muß oft auch noch eine Extratour in einer Erflärung auf das Entschiedenste diese Aeußerungen be- Warum wollen Sie sich denn auf die eine Seite stellen und die bis zur Kl. Frankfurterstraße gemacht werden, ohne daß Kutscher streitet, haben die vier Herren mit Namensunterschrift erklärt, Bertheidigung dem Manne nicht gestatten, der nicht hier ver- und Schaffner die geringste Entschädigung dafür erhielten. Alle baß der Bericht der Kölnischen Volkszeitung" vollständig der treten ist. Sie sollten sich doch mit meiner Erklärung begnügen Unbill muß schweigend ertragen werden; denn jede Klage kann

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Dem

Schluß 5/2 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 2 Uhr. ( Dritte Berathung der Militärvorlage, des Nachtragsetats und Dritte Berathung der Militärvorlage, des Nachtragsetats und des Anleihegesetzes; Wahl von Mitgliedern zur Reichsschulden­fommiffion.)

bit

Tokales.

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