Unruhen handele, zurück und tritt den Ausführungen des Staat?»anwaltS bezüglich der Zusammenlegung entgegen.Das Gericht erklärt sich für zuständig.Räch längerer Beratung des Gerichts verkündet Landgerichts-direktor Lieber folgendenGcrichtSSeschluß:Hie durch die Beschlüsse vom 31. Oktober, t. November und4. November angeordnete Verbindung der vorliegenden Anklagenbleibt beziehen. Die Urage, ob ein Zusammenhang im Sinnedes 8 233 der Strafpro-�etzordnung besteht, hat das Gericht nacheigenem Eumessen zu entscheiden. Der Zusammenhang liegt vorweil alle Straftaten denselben Ur'pruiig haben und weildie Beweisaufnahme in fast allen Fällen die gleiche sein wird. EineWiederholung der Beweisuusnahme wird in hohem Masie unzweckmäßigsein. Alle vorliegenden Sachen sind anhängig beim Landgericht I.Zuerst ist die Sache ge�cn Hagen und Genossen der dritten Straf-lammer übergeben. Die für die anderen Sachen zuständigenKammern haben ihre Nustimmung zur Zusammenlegung gegeben.Daß die dritte Strafkauimer die Sache übernommen hat, entsprichtdem Geschäftsplan. Eine Abtrennung der Anklage gegen FrauReinhardt, falls ihr Gesundheitszustand sie verhandlungsunfähigmachen sollte, bleibt vorbehalten.Hierauf stellt Rechtsanwalt Heine namens der Verteidiger(einschliesslich der Herren Bahn und Blau— Cotzmann und Ulrichivaren nicht anwesend) folg endenAtl-huungSantrag:Wir lehnen die amtie» enden Richter wegen Besorgnisder Befangenheit ab und stühen dies auf folgende Tat-fachen, die durch den Akteninhalt glaubhaft gemacht werden.Die Staatsanwaltschaft hat den Antlagefall Hagen zum Gegen-stand einer besonderen Anklage gemacht, und alle anderen Fälleals Nachtragsanllagen bezeichnet. Dadurch wäre die Zuständigkeitder 4. Kammer für das Eröffiuangsveriahren und der 3. Kammerfür das Hatip-verfahren für die sämtlichen Fälle hergestellt worden.Nachdem die Erössnungskammer dies abgelehnthatte, und die Eröffnung vor de r zuständigen Kammer vorgenommenwar, hat die Staatsanwaltschaft die Verbindung der Sachen be-antragt.Das Verfahren ist ungewöhulich und durch praktische Gründenicht zu erklären. Dieselben Gründe, die den Verbindungsantragstützen sollen, liehen sich schon bei Erhebung der erstenAnklage Hagen übersehen und hätten eventuell zu einergemeinsamen Anklageerhebung führen müssen. Das würde abernach dem Geschäftsplan die Zuständigkeit einer anderenKammer begründet haben.Tatsächlich sind die Nachtragsanklagen erhoben und dann hatdie Staatsanwaltschaft eine SammeU'iegriindung gegeben. Wenn dieStaatsanwaltschaft mit der Notwendigkeit der Verbindung recht hat,dann muffte sie eine gemeinschaftliche Anklage erheben. Wir habe»die Ueberzeugung, dah die Staatsanwaltschaft bei dem vonihr eingeschlagenen Verfahren beabsichtigt hat, die Zuständig-keit der Kammer auszuschließen, die bei einer gemeinsamenAnklageerhebung zuständig gewesen wäre. DaS wäre die zweiteKammer gewesen. Daß die StaatSamoallschast die Zuständigkeit derzweiten Kammer ausgeschlossen hat, beweist, daß sie beabsichtigt hat,da« zu durchbrechen, was der Zweck der Geschäftsverteilung ist.Früher hat die Staatsanwalts-baft diesen Zweck erreicht, indem siesich aus den Angeklagten einen �bestimmte» heraussuchte, derSache ein anderes Rubrum gab und sie dadurch vor die ihr genehmeKammer brachte. Um das für alle Zukunft zu verhindern, hat dasPräsidium einen neuen Geschästsplan gegeben. Um auchdiesen zu durchbrechen, hat die Staatsanwaltschaft einanderes Verfahren eingeschlagen. Wir sind überzeugt,daß auch dies Verfahren von der Staatsanwaltschaft zu demEnde eingeschlagen wird, um dadurch, entgegen dem Ge-richtsverfassungsgesetz sich nach Belieben eineKammer auszusuchen. Daß die Wahl geradeauf die dritte Kammer gefallen ist, laßt daraufschließen, daß die Staatsanwaltschaft bei ihrdie Interessen der Anklage besonders gut gewahrt glaubt, insbesondere in der im Schriftsätze vom 24. Oktober zum Ausdruck gebrachten rein politischen Richtung.Die Strafkammer III hätte dieser Folgerung entgegentreten können,wenn sie den unter solchen Umständen gestellten Verbiudungsantragabgelehnt oder noch heute dem Abtrenuungsantrage Folge gegebenhätte. Sie hat dies nicht getan.DieseTatsachen sind geeignet, das erkennendeGerichtalsbefangenerscheinenzulassen. Demnachliegen die Voraussetzungen deS 8 24 Abf. 2 der Straf-Plozeß>Ordnung vor.Vertagung.RechtSanw. Cohn erhob sich, um ebenfalls einen A b<lehnungsantrag'mit anderen Gründen zu stellen.— Land-gerichtsdirektor Lieber erklärte jedoch, nachdem die Kammerabgelehnt sei, könne er keine Anträge mehr entgegennehmen.Die Sitzung wurde geschlossen und Fortsetzung der Verhandlungauf heute 9 Uhr angesetzt.»Wie wir hören, wollte Rechtsanwalt Cohn die Ablehnung be-gründen mit ungerechtfertigter Anordnung und LuS»f ü h r u n g der Untersuchungshaft.SechKer Internationaler Metallarbeiter-Kongreß.Sitzung vom 2. November.Der Kongreß wählt zunächst dem Vorschlage des Sekretärs ent«sprechend eine Revisionskommission, aus Beer-Oesterreich,F. Griffiths-Egland und L e fö v r e- F ra n k re ich undtritt dann in die Beratung des Antrages auf Schaffurug eines Gegen.festig keitsverhältmsses ein. Hierzu liegt ein ausführlicher Antragdes Sekretärs vor. Dieser Antrag soll regeln:1. Die Auskunftserteilung durch Verpflichtung der Bundes-vereine zu derselben, oder, wenn eine solche nicht möglich, zur M»t»teilung darüber.2. Kostenlosen Uebertritt von der Organisation eines Landeszu der eines anderen Landes bei Aufenthalt im Ausland.3. Regelung etwaiger Hilfsaktionen bei Streiks und Aus-sperrungen.Der erste Satz des Vorschlages spricht eine SelbsiverständlichkeltouS und ist nur eine Mahnung an die verschiedenen Landesorgani-sationen, nichtsdestoweniger entspinnt sich aber eiye lebhafte Debatteüber diesen Punkt der Tagesordnung.W i l k i n s o n(vereinigte Werkzeugmacher, England) wünscht,daß der Bundessekretär die Adressen aller angeschlossenen Vereineveröffentlicht, damit sie sich in den verschiedenen Ländern inför-mieren können. Vor jedem Kongreß soll der Sekretär den ange-schlossenen Vereinen eine Liste der gestellten Anfragen und derNamen der befragten Vereine zustellen, damit den Kongreßteilneh»mein eine Kontrolle zusteht.Cohen-Berlin erklärt sich damit einverstanden, daß dieVereine der verschiedenen Länder direkt miteinander korrespvndie-ren, was denn aber dem einen recht sei, sei dem andern billig.Wollen die Engländer mit anderen Organifationeu verkehren, somüssen die andern sich auch ohne Vermittelung de? KameradenH o b s o n in Verbindung setzen dürfen.T a i l o r(Riaschtnenbauer, England) stellt fest, daß Wilkin-son nur im eigenen, nicht aber im Namen der brrtischen Abteilunggesprochen habe. Die britische Abteilung in ihrer Mehrzahlwünsche am bisherigen Zustand festzuhalten.Davis(Messingarbeiter, England) ist derselben Meinungund begründet dies mit der Rückständigkeit der vielen kleinenlwglischvt Verbände, die von der.Existenz des internatwngleaMeka?arbe!ler-Bun8eS garkeine unb Lon den inneren englischenVerhältnissen nicht genügende Kenntnis haben.Beer(Metallarbeiter, Oesterreich) führt die Schwierigkeit,mit England zu verkehren, darauf zurück, daß ihnen die Persondes Sekretärs zu fern steht und dieser nicht genügend Einblick indie speziellen Verhältnisse durch den brieflichen Verkehr erhaltenkann. Er schlägt vor, daß der internationale Sekretär gemeinsammit dem Sekretär der britischen Abteilung eine Reise durch Eng.land unternimmt.Schlicke(bisher Sekretär, Stuttgart): Der indirekte Ver-kehr kommt nur für England in Betracht. Für die meisten Fälleist er genügend. Bezüglich der Informationsreisen habe nach den-Statut der Bundessekretär das Recht, Informationsreisen vorzu-nehmen.(Zustimmung.) In diesem Falle werde er sich natürlichmit dem Zentralkomitee zu verständigen haben.(Zustimmung.)H o b s o n(britischer Sekretär, England) weist nochmals aufdie Schwierigkeiten des direkten Verkehrs hin, das bisherige Ver-fahren habe Mißstände nicht gezeitigt. Besonders scheine die Ver-Mittelung des Sekretärs der britischen Abteilung für Auskünfteüber kollektive Arl>eitsverträge unerläßlich. Nachdem der Vor-sitzende Reichel-Stuttgart die Uebereinstimmung des Kon-gresses mit den Ausführungen Schlickes ohne Widerspruchfestgestellt hat, ist damit der Gegenstand erledigt und verhandeltder Kongreß über Uebertritte der Mitglieder von einer Organi-sation zur andern.In diesem Punkt liegt noch ein Antrag der belgischen Metall-arbeiter vor, der die Unterstützung an ausländische Organisationendavon abhängig machen will, daß die Organisation, der das Mit-glied angehörte, die ausgezahlten Unterstützungsbeträge an diein Betracht kommende Landesorganisation zurückerstattet.So lau(Metallarbeiter, Berlin) begründet den Antrag mitdem starken Zuzug deutscher, österreichischer und schweizerischerArbeiter, die den Belgiern große Aufwendungen auferlegen, ohnesich dem belgischen Metallarbeiterverband anzuschließen.M a l a s i t s ch(Metallarbeiter, Ungarn) bespricht einige Ev-fahrungen, die er mit dem Italienischen Verband gehabt undmeint, daß, wenn solche Beschlüsse gefaßt werden, sie auch durch-geführt werden müssen.Der Vorsitzende Reichel stellt fest, daß nach dem Vor-schlage des Sekretärs Unterstützungen generell nicht zugesichertwerden, sondern den einzelnen Organisationen überlassen bleibensollte.Saupe(Kupferschmied, Deutschland) findet das Verhaltender Engländer unverständlich und weist aus der Praxis die Not.wendigteit solcher Vereinbarungen nach.W i l k i n s o n(Maschinenbauer, England): Die englischenGewerkschaften können wohl eine moralische Zugehörigkeit aner-kennen, eine Aufnahme kann aber nicht erfolgen, weil dies dieStatuten nicht gestatten. Der Uebertritt ist an verschiedene Vor-aussetzungen gebunden. Es können nur Inländer für einenUebertritt in Frage kommen, und müssen diese sich auch zurAchtung der Verträge verpflichten.Schlicke(Sekretär, Stuttgart): Seit vielen Jahren beschäf-tigt diese Frage unfern internationalen Kongreß, ohne jedoch vor-wärts gekommen zu sein. Der Brüsseler Kongreß habe die Richt-linien in dieser Frage festgelegt und zwar im Einverständnis auchder Engländer. Diese haben sich an der Diskussion zwar nichtbeteiligt, aber für die Entschließung gestimmt. Heute bringen sieEinwendungen, die sie in Brüssel hätten machen oder demSekretär auf seine Vorschläge mitteilen sollen. Sie erklären ihreSympathie mit dem Vorschlage, seine praltische Durchführung aberfür unmöglich, sie versichern den kontinentalen Arbeitern ihreFreundschaft, sagen aber gleichzeitig, bleib mir zehn Schritt vomLeibe. Eine derartige Haltung verstehen die kontinentalen Av»beiter nicht, sie müssen vielmehr dieses Verhalten als Herum-führen an der Nase betrachten(Widerspruch bei den Engländern).Wenn man die Kürze der Zeit als Grund für die ablehnendeHaltung anführe, so sei das nur eine Ausrede. Seit drei Jahrensei die Sache im Fluß, vor etwa% Jahren habe er ihnen erneutVorschläge zugestellt und heute wolle man wieder vorlegen. DaSganze Verhalten der Engländer käme darauf hinaus, die Sacheauf die lange Bank zu schieben. Man wolle die ausländischenArbeiter nicht, man umgebe sich mit einer chinesischen Mauer,schaffe Verhinderungsbestimmungen, um die ausländischen Ar-beiter fernzuhalten.(Widerspruch bei den Engländern) DaS seiverkehrt. Die kontinentalen Arbeiter wollen nicht Sicherung derUnterstützungen, sondern in erster Linie Sicherung der Einheitlich-keit der Aktion. Jeder fremde Arbeiter sollte im Ausland in derfremden Organisation zu Hause sein und ftch ihren Anforderungenund Vereinbarungen unterordnen. Zwinge man die ausländischenArbeiter zu eignen OMnisationen, wie es in Amerika geschehe,so gefährde man die Einheit der Aktion. DaS mögen die englischenKameraden bedenken und deswegen von ihrem ablehnenden Stand-Punkt zurückgeben. Nicht materielle Vorteile für das einzelneübertretende Mitglied, sondern ideale und moralische Werte fürdie Gesamtheit müssen bei Behandlung der Frage in den Vorder-grund treten(Beifall bei den Delegierten des Kontinents).Stevens(Weißblecharbeiter, England) stimmt nicht ganzmit Wilkinson überein. Seine Organisation habe schon mehrfachMitglieder ausländischer Organisationen aufgenommen und damitsehr gute Erfahrungen gemacht. Man sollte dem gemachten Vo»schlage nähertreten und ihn an eine Unterkommission zur Prüfungüberweisen.Jones(Maschinenbauer, England) sympathisiert mit demVorschlage des Sekretärs, hält ihn aber für praktisch undurch-führbar. Redner beklagt, daß auf dem Kontinent Mitglieder seinesVerbandes gezwungen werden sollten, dem inländischen Verein bei«zutreten. Das halte er für unzulässig. Die Verfassung derenglischen Trades-Union verbiet«, die Ausländer günstiger zu be-handeln, als die Inländer. Solche Verfassungen seien schonälteren Datums, haben sich eingelebt und seien ohne weiteres nichtzu ändern. Er kann sich mit dem Vorschlage auf Einsetzung einerUnierkommission nicht ganz einverstanden erklären, würde sich aberdamit abfinden und einen solchen Vorschlag vertreten können,wenn die Kommission nur eine Prüfung des Vorschlages darauf-hin vornehmen würde, ob die englischen Trades-Unions sich aufsolches Verhältnis einlassen können.Die Vormittagssitznng schließt damit, daß den Engländernauf Wunsch die Möglichkeit gegeben wird, in einer sofort abzu-haltenden Sitzung nochmals zu der Frage Stellung zu nehmen,um Nachmittag ihr« Stellung zu präsentieren. Das geschieht durcheine von dem Sekretär der britischen Abteilung H o b s o n abge-gebene Erklärung, worin die Engländer nochmalige schriftlich«Klarstellung der Vorschläge für das Gegenseitigkeitsverhältnisverlangen, sich dann bereit erklären, zu Viesen VorschlägenStellung zu nehmen, um ihrerseits Vorschläge zu machen. DieseVorschläge werden die Engländer ihre» Mitgliedern unterbreitent-nd sie, soweit statutarische Bestimmungen dem nicht im Wegestehen, zu verwirklichen suchen. Begründet wird die Erklärungdamit, daß die Zersplitterung der englischen Organaisation, ihreStatuten und ihre Stellung der Mitglieder die Regelung derMaterie als sehr schwierig erscheinen lasse. Offenbar sind auchdie Ansichten der Vertreter der verschiedenen kontinentalenOrganisationen in diesem Punkte nicht einig.— Von den deutsckj-sprechenden Vertretern der kontinentalen Organisationen wirdeine Gegenerklärung durch Beer-Wien dahin abgegeben, daß1e mit dem Borschlage der Engländer einverstanden seien, sofernie gemachten Vorschläge, sowie der vorliegende Vorschlag desSekretärs von Vertretern der englischen Organisationen unterZuziehung des Sekretärs und zweier Vertreter des Kontinent»beraten werden und diese Beratungen im Frühjahr 1911 statt-finden.—In der Diskussion legen noch Hausen-Kopenhagenund Merheim. Paris den Standpunkt der skandinavischenund � französischen Arbeiter gegenüber der Auffassung derEngländer fest. Die Erklärung der Engländer tviro mitgroßer Stimmenmehrheit unter den von den kontinentalen Ver-haben, entscheidet sich der Kongreß für Dänemark und einLand französischer Zunge.—Der dritte Borschlag des Sekretär?, die Regelung etwaigerHilfsaktionen bei Streiks, wird sehr schnell erledigt. Der Ver-treter des schwedischen Verbandes, Blomberg, leitet die Dis-kussion mit einer Danksagung für die Unterstützung ein und weistdarauf hin, daß diese Unterstützung dem schwedischen Verbandseine Existenz gesichert und ihn gestärkt habe. Wäre die Unter-stützung nicht erfolgt, so dürfte der Verband heute kaum mehrbestehen. Diese Ausführungen zeitigten großen Beifall auch beiden Engländern. Nach Jones Jenkins(Maschinenbauer)haben die Maschinenbauer 3528 M. und nach Davis die Messing-arbeiter 1428 M. den Schweden überwiesen und glauben damitihre Schuldigkeit getan zu haben. Außerdem machten sie auch fürden Generalstreik als Verhinderungsmiitel des Krieges Propa-ganda. Cohen-Berlin trat in entschiedener Weise der Auf-fassung der Engländer, als haben sie beim schwedischen Streik ihreSchuldigkeit getan, entgegen, und wies den Widerspruch in ihrerHaltung heute und damals nach. Wenn die schwedischen Arbeitervon den Sympathieerklärungen der Engländer hätten leben undkämpfen können, würde man sich heute nicht mit dieser Frage beschäftigen brauchen. Da aber bei den Engländern Theorie undPraxis zweierlei sei, müsse leider auch bei dieser Gelegenheitwieder auf den Widerspruch hingewiesen und den Engländern ge-sagt werden, daß die Arbeiter des Kontinents auf Sympathie-erklärungen, denen keine Taten folgen, verzichten(Beifall). Damitschließt die Debatte. Die Sache wird zur Beratung der englischenAbteilung mit Vertretern des Kontinents überlviesen.— EinAntrag des finnländischen Verbandes, ihm 4033 Frcs. aus Bundes-mittel» für Propagandazwecke zu bewilligen, wird abgelehnt.—Dem Sekretär wird Entlastung erteilt und ihm 3333 M. alsRenumeration für die abgelaufenen drei Geschäftsjahr« bewilligt.Schlicke wird als Sekretär wiedergewählt.Hue der Partei.Gemeindewahlerfolge.Bei den Stadtverordneienwablen in Langensalza unter-lagen in der dritten Abteilung die zwei bürgerlichen Kandidatengegen unsere Genossen. die mit dreifacher Mehrheit ge-wählt wurden. Wir behaupteten ein Mandat und gewannen einneues dazu.In Kalbe erhielt der sozialdemokratische Stadtverordneten-Kandidat 23 t, der bürgerliche Gegner 93 Stimmen. Es zieht somitder erste Sozialdemokrat ins Rathaus.Bei der Stadtverordneienwahl in Oldesloe(Holst.) wurde amMontag zum ersten Male ein Sozialdemokrat gewählt.Bei der Siadtverordnetenwahl in B u n z l a u wurde amDienstag der s'ozialdeinokratische Kandidat mit über 133 StimmenMajorität gewählt.Die Stadlverordnetenwahlen in Dessau brachten uns zweineue Mandate. Insgesamt wurden vier Sozialdemokratengewählt._Aus den Organisationen.Am Sonntag tagte in Mannheim eine Konferenz der Wahl«kreisorganisation für den Kreis Mannheim. Vertreten waren 25 Orts-vereine durch 57 Delegierte. Der gedruckte GeschäflSbericht weisteine Vermehiüng der M i t g l i e d e r z a h l um 193»ach, er beträgtjetzt 3137, Der Ka i s e n b erich t balanziert mit 7489,88 M.; anBeiträgen wurden 3447,93 M. gezahlt, ein Mehr von 1373 Beiträgengegen das Vorjahr. Die Landeskasse erhielt 2331,14 M. Die„V o l ks sti mm e" steht sehr günstig. Der Lbonnenstand ist höherals je zuvor._Zur Gründung eines eigenen ParteiblatteSvereinigten sich am Sonntag in Freiburg i.B. etwa hundertGenossen und vereinbarten ein Genostenschafts st a t ut zur Er-richtung einer Buchdruckerei. An die Spitze des Vorstandeswurde Parteisekretär Engler gestellt, dem AufsichiSrat wird Abg.Kräuter vorstehen. Der Geschäftsanteil ist aus 20 M. festgesetzt.der ohne Anspruch aus Gewinnanteil verzinst werden soll. Der letzteOffenburger Landesparteitag war für eine Gründung noch nichtgeneigt,_Eine Klage deS ReichSveriandeSgegen den Genossen B a r t h e l S von der Chemnitzer.BolkSstimme�endete mit einem Hereinfall der ReichSverbändler. Die.Volks«stimme" hatte in einer Notiz, Reichöverbandslumpen überschrieben,ironisch die Tatsache glossiert, daß die Chemnitzer ReichSverbändleralte Flugblätter auS dem Jahre 1937 als neue verbreitet hatten.In der Verhandlung bekannte sich Genosse Heilmann olS Ver-fasser der Notiz, worauf BarthelS freigesprochen wurde. Eine An-klage gegen Heilmann ist wegen Verjährung nicht möglich. Dienicht unerheblichen Kosten fallen den Klägern zur Last.Eine kleine„HofgSnger"geschichtc aus der belgischen Partei.Man meldet uns aus Brüssel:Eine an sich scheinbar recht unbeträchtliche, aber vielleicht geradedurch ihre ärgerliche Ueberflüssigteit ausfallende Hofgängern— eineHofgängerei neuer Art— hat dieser Tage dte Brüsseler sozial-demokratische.Ligue Ouvrisre" zu einem Tadelsvotumgegen zwei hervorragende Parteigenossen ver-anlaßt. An dem zu Ehren des deutschen Kaisers imRalhause der Stadt Brüssel veranstalteten Fe stempfang habenauch Familienangehörige der ParteigenossenGrimard und MaeS teilgenommen. Das ist um so un-gehöriger, als der von den Vertretern der Gelamtparteigefaßte Beschluß vorlag, gegen den Besuch de»deutschen Kaisers, als deS höchsten Vertretersdes Absolutismus und der Reaktion in Deutsch-land, zu demonstrieren. Also auch, wer etwa glaubt, daßihn das sozialistische Prinzip nicht zum Fernbleiben von höfischenFesten veipflichte, war gebunden. Dabei ist MaeS Partei-s e t r e t ä r und Stadtverordneter in Brüssel, Grimardebenfalls Stadtverordneter. Die Ligue Ouvriöre hat dem»nach mit Recht in ihrem Tadelsvotum belont, daß diese Partei«genossen,.die ihren Familien gestatteten, von den an ste gerichtetenEinladungen Gebrauch zu machen, die Haltung und die aus Anlaßde» Kaiserbesuches gefaßten Beschlüsse der Brüsseler Organisationmißachlet haben".— Uebrigens trägt sich Grimard seit längererZeit mit dem Gedanken, sein Stadtverordnetenmandat nieder-zulegen._Zum elsässischru Parteistreiteersucht Genosse G e i t e r- Straffburg um Aufnahme folgender Er-klärung:In seiner Erklärung in der Nummer 263 de»„Vorwärts" be-streitet Genosse P e i r o t e S- Stratzburg die Richtigkeit der Fest-stellungen des Genossen Martin- Mülhausen bezüglich einerAeufferung in einer Straffburger Parteiversammlung. Da GenosseMartin seine Feststellung auf einen Bericht über die StraßburgerParteiversammlung vom 22. Juni stützt, dessen Verfasser ich bin. somöchte ich kurz feststellen, daff PeiroteS dem Sinne nach in der er-wähnten Versammlung erklärt hat, die„Miilhauser" wollten den be-stehenden LandeSvorstand beseitigen, die Oktroifrage müßte hierzuals Mittel zum Zweck dienen. Die Feststellung des Genossen Martinist also nicht unwahr tUnsere Tote».Penzlin in Mecklenburg starb ein akter, treuer Partei-genösse, der Lederhändler C. Mendt. Als junger Schuhmacher-geselle durchwanderte er zu LassalleS Zeiten Deutschland und schloßsich mit Begeisterung unserer Sache an. Auch in seiner Heimalstadt..,. Penzlin. wo er sich später als Schuhmacher und Lederhändler nieder-tretern gestellten Bedingungen angenommen. Bei der Wahl der ließ, vertrat er ohne Rücksichtnahme auf die ihm entstehenden Wirt-Länder, vi« Vertreter zu der devorstehenden Konferenz zu senden 1 schaftlichen Nachteile voll und ganz seine Ueberzeugung.