Die„ Freie Volksbühne“ und die Zensur.
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Dunderschen Gewerfvereine. Von 47 zu wählenden Knappschaftsältesten erhielt der Verband 42; seine Stimmenzahl hat sich vere vierfacht.
Die Versammlung bedauert auf das lebhafteste, daß zielsicherem Humor peitschte er die Zensur, indem er sie bei ihrer Zur Aussperrung in der Pirmasenser Schuhindustrie. der Oberpräsident der Provinz Brandenburg die berech Tätigkeit aufsuchte und ein paar Stücklein erzählte von ihren Sonnabend ist in 65 Verbandsfabriken, die zirka 7500 Arbeiter tigte Beschwerde der Freien Volfsbühne gegen die Zensure läppischen und täppischen Attentaten gegen Dichterwerke, wie verfügung des Polizeipräsidenten verworfen hat. Solche Schillers Wilhelm Tell". Und vollends hatte er die Lacher auf und Arbeiterinnen beschäftigen, durch die Unternehmer die Kündi Maßregeln der Verwaltung gegenüber einem verdienten seiner Seite, als er von jenem Zensor zu berichten wußte, der den gung erfolgt. Diese ist durch gedruckte Bettel ausgesprochen und volkstümlichen Kunstinstitut gleich der Freien Volksbühne ehefreundlichen Sah:" Der Weg zu meinem Schlafgemach geht nur zwar mit zweierlei Inhalt. Für die Mitglieder des Zentralverfind geeignet, die in den Massen der Bevölkerung ohnehin durch die Kirche" umzuändern befahl in den Blödsinn:„ Der Weg bandes erfolgte die Kündigung ohne Vorbehalt, während den Mite schon vorhandene Mißstimmung noch zu vermehren. Die zu meinem Schlafgemach geht nur durch die Küche!" Auch eine gliedern der anderen Organisationen und den Unorganisierten Versammlung ist der Ueberzeugung, daß das Geistesleben ernste, eine sehr ernste Note hatte Herr Vollrath in seiner Rede. durch den Kündigungszettel mitgeteilt wurde, daß sie sich nach Abder Nation keiner polizeilichen Oberaufsicht bedarf und Von der Berufung an das Oberverwaltungsgericht hält er nichts lauf der Kündigungszeit am 28. November im Bureau des Arbeitsich in voller Freiheit fegensreich entwickeln kann. Sie( eine Auffassung, der nachher Gen. Dr. Heinemann widersprach), gebers zur Arbeit melden sollen. Die Unternehmer beabsichtigen, mit solchen Arbeitern, die dem fordert daher nicht nur die Wiederherstellung der in darum glaubte er, unter dem brausenden Beifall der Versammelten, zwanzigjähriger Praris bewährten Zensurfreiheit der zum allerschärfsten Protest gegen die verzopfte Bureaukratenregic Bentralverband nicht angehören, die Betriebe aufrechtzuerhalten. Freien Volksbühne, sondern die Beseitigung der ber- rung aufrufen zu müssen: zur Abrechnung mit dem Stim m- Sie wollen also den Kampf nur gegen den Zentralverband führen. alteten Theaterzensur überhaupt." zettel am Tage der nächsten Reichstagswahl, dem Tage des Nach den Angaben des Fabrikantenvereins sollen in den Verbandsfabriken 3500 Mitglieder des Zentralverbandes und etwa die gleiche Theodor Wolff . Wolfgang Heine . Leo Arons . Ludwig Gerichts! Fulda . Hermann Heijermans. Paul Goldmann. Für die folgenden Redner war es schwer, hiernach noch zün- Bahl anderen Organisationen Angehörige und Unorganisierte beRudolf Breitscheid . Dr. Paul Nathan . Dr. Paul Harms. dende Parolen zu finden. Und es mißlang denn auch Herrn Hans schäftigt werden. Zurzeit sind am Blake etwa 220 Schuhfabrikanten und 30 Dr. Eduard David . Dr. Hugo Heinemann. Alfred Kerr . Leuß, der den Scherz versuchte, dem verknöcherten Polizeier von Karl Vollrath. J. Landau. Hermann Molkenbuhr . Jagom als verkapptem Demokraten eine Art Danksagung ab- andere zur Schuhfabrikation gehörige Betriebe vorhanden, die zuPaul Schlenther. Hans Leuß. zustatten. Dagegen schlugen Alfred Kerrs Ausführungen noch ein- sammen zirka 10 000 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigen, so mal durch. Der wußte allerdings vom Wirken der preußischen daß etwa 190 Betriebe von der Kündigung nicht betroffen werden. Es war ein gemischtes Publikum", das da gestern Abend den Theaterzensur Erbauliches zu sagen: wie sie sorglich wacht, daß Es kommen etwa 50 Betriebe in Betracht, die mehr als 50 Pergroßen Saal der Neuen Philharmonie nebst Galerie bis aufs legte nicht etwa die Namen bekannter Adelsfamilien auf die Bretter sonen beschäftigen und dem Fabrikantenverein angehören. Die Bläzchen füllte. Da sah man Arbeiter und Arbeiterinnen, da sah kommen. So mußte einmal„ von Zedlik" in„ von Nedlib", ein Fabrikanten hatten bei Bekanntgabe des Beschlusses, daß die Künman Männer und Frauen aus der Bourgeoisie, da sah man Schau- anderes Mal„ von Arnim" in„ von Barnim " verwandelt werden! digung aller Arbeiter am 12. d. M. erfolgt, u. a. erwähnt, daß sie zu spieler und Literaten, Arbeiterführer und Parlamentarier, sozial- So tüchtig ist die Zensur! Am interessantesten aber war doch fol- weiteren Verhandlungen unter Vorsiz des Gewerberates bereit demokratische und bürgerliche Zeitungsschreiber. gende Mitteilung, die Herr Kerr den staunenden Zuhörern zu seien. Durch diese Erklärung wurde doch die Meinung erweckt, " Die Freie Volksbühne und die Zensur"- dies machen wußte: Bum Jahrhundertjubiläum der Berliner Univer- daß der Weg zur Einigkeit gefunden werden könnte. Doch diese Wie uns versichert wird, hat war das Thema, das so viel verschiedene Köpfe eines Sinnes ge- fität hatten sich die Herren Professoren mit dem Antrag zu be- Hoffnung ging nicht in Erfüllung. macht und zur zweiten Protestversammlung herausgetrommelt schäftigen, Gerhart Hauptmann und den Maler Liebermann zu Herr Gewerberat Rösinger wohl versucht, noch vor der Vorhatte. Die erste war dem neuesten Zensurstücklein des Berliner Ehren- Doktoren zu ernennen. Der Antrag fiel glatt durch! Die nahme der Kündigung eine Unterhandlung zwischen den Parteien Bolizeipräsidenten, Stilkünstlers und Neugierigen warners zu dan- Gründe hat Kerr nicht genannt. Das war auch nicht nötig. Die herbeizuführen, es gelang ihm dies aber nicht, weil die Fabrikanten fen gewesen, dem Herrn von Jagow, der unerforschlich in seinen Versammlung wußte ohnedies, weshalb die rüdgratschwache Ber - erklärten, ihr Vorsitzender sei verreist und könne deshalb eine Unter Ratschlüssen dekretiert hat: die Freie Volksbühne müsse" unter liner Professorenclique mit derlei Anträgen nicht zu kommen handlung in dieser Woche nicht mehr stattfinden. Würde die ArSitte" gestellt, unter dieselben Polizei- und Zensur- Daumschrauben wagte, in dem Augenblicke, wo es sich darum handelte, in beiterorganisation so handeln, wie es die Fabrikanten belieben, so gequetscht werden, wie die privatkapitalistischen Theaterbetriebe allererster Linie einmal Wilhelm II. den juristischen Ehrendoktorhut wäre ein großes Geschrei bei allen Gutgesinnten. eines Dr. Zickel, Direktor Wagner und dergleichen! aufs Haupt zu drücken.. Gegen Jagows Polizeiattade wider Kunst und Kultur war die " Freie Voltsbühne" an den Oberpräsidenten der Provinz Branden burg gegangen. Aber die Brandenburger Krähe hadt der Berliner Dohle das blaue Auge nicht aus-: die Berufung wurde verworfen. Die Protestversammlung von gestern schob sich zwischen diesen oberpräsidialen Weisheitsspruch und den lezten dornigen Weg, den die " Freie Volksbühne" jetzt zu betreten hat: den Gang zum königlich preußischen Oberverwaltungsgericht....
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Kerr schloß seine Rede mit dem politischen Ausblick, daß, wie die Selbst verwaltung für Kommunen usw. zu fordern sei, ein reifes, mündiges Volk auch Selbst- 3ensur an seinen Theaterstücken üben könne und werde. Geht es in Preußen ohne Bilderzensur für Ausstellungen und Museen, dann kann auch die Bühne des polizeilichen Gängelbandes entraten.
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Husland.
London , 12. November.( Eig. Ber.) Die relative Mäßigung, mit der der Minister des Innern Churchill dem Drängen der Scharfmacher Folge leistete, hat eine Gen. Baate, der zweite Vorsitzende des Vereins Freie Bolts- gewisse Beruhigung der Lage im Rhondda- Tale gebracht. Wie bühne", faßte das Resultat der Aussprache in einige kernige Schluß- brutal die von London importierte Polizei auch gehaust hat, so hat Genoffe Heine, gestählt durch die Zensurkünste des Land- worte zusammen. Er warb um weitere Sympathien für die doch die Tatsache, daß bisher wenigstens noch kein Schuß abgefeuert gerichtspräsidenten Lieber, zeichnete mit fräftigen Strichen das Bildungsorganisation der Berliner Arbeiterschaft, erbat Beiträge worden ist und das eingeführte Militär diskret im Hintergrunde Die letzten Seelenbild des Polizeizensors und die Gefahren, die in der Zen- für den Kampffonds des Vereins und animierte die Versammlung bleibt, eine Verschärfung des Kampfes verhindert. fur als solcher drohend schlummern. Er ließ sie Spießruten zu einem aus aller Herzen kommenden Hoch auf die Freie Volks- Nachrichten wissen nur von ungestörtem Frieden zu melden. laufen, die reaktionären Scharfmacher und Scharfmacherblätter bühnen- Bewegung. Allein die Mäßigung der Arbeiter ist von den Scharfmachern vom Kaliber Post" und Konsorten: all jene Schreier, deren Gelüst, Als die Menge aus dem Saale flutete, befand sie sich auf mit einer neuen Provokation beantwortet worden. Gestern sind zur Revolution von oben, zum Staatsstreich zu schüren, die historischem Boden, nämlich da, wo die Berliner Polizei nach der 25 Heizer unter polizeilichem Schutz von Cardiff nach Tonypandy brünstige Sehnsucht nach der Kunst- Zensur, die fanatische Wut gegen denkwürdigen Ferrer- Versammlung den Kulturfreunden gezeigt geschmuggelt worden, um die lokalen Streitbrecher und die Voltsbühnen, freie(!) Voltsbühnen, in sich birgt. Das ist jene hat, was eine Harte ist. Gestern abend war weit und breit keine Streifbrecherdienste leistenden Grubenbeamten abzulösen. Wie es Staats- Raison", jene Staats-, Vernunft", die zum Unsinn wird, Pidelhaube, kein Achtgroschengesicht zu sehen. Sie hätten, wenn es zum Unsinn und zur Plage. ihnen Spaß machte, ruhig kommen dürfen. Auch in den Protesten Am revolutionärsten und wirkungsvollsten sprach Chefredakteur wider Zensur und Zensoren keimt revolutionäre Zukunftssaat, der Vollrath, der gewiß nicht ausschaut wie ein berhungerter Um- man es nur nicht oder noch nicht ansieht, daß sie einmal über stürzler oder ein unzufriedener" Schnorrer und Verschwörer. Mit Nacht gar mächtig in die Halme schießen kann.
Was der liebe Gott und sein Oberbürgermeister den Parkarbeitern beschert.
heißt, soll der Internationale Reederverband diese Streitbrecher vermittelt haben; diese Scharfmacherorganisation scheint also den Handel mit Streifbrechern auch für andere Berufe gewerbsmäßig betreiben zu wollen. Die Arbeiter haben es im Vertrauen darauf, daß der vom Minister des Innern vorgeschlagene Waffenstillstand auch von der anderen Seite ehrlich eingehalten werden würde, an der nötigen Wachsamkeit fehlen lassen und die Einschmuggelung der Streitbrecher in die Grube nicht bemerkt. Jeht, wo sie den Betrug merken, herrscht bei ihnen wieder große Aufregung und kann leicht zum Ausbruch von Feindseligkeiten führen.
2.
Genosse Stanton, der Führer der Streifenden, macht jetzt bekannt, mit welcher empörenden Brutalität die Polizei in den elektrifiert und die Streifenden mit heißem Wasserbe. Kämpfen von Dienstag und Mittwoch vorgegangen ist. Die Drähte, die den Schauplah der Zusammenstöße umgeben, wurden prikt. In dieser Weise wurden nicht nur die Streitenden selber, sondern auch Frauen und Kinder trattiert. Stanton foll in einem Interview mit einem bürgerlichen Journalisten erklärt haben, daß er es deshalb nötig finde, eine Kampfesbrigade bon Streifenden zu organisieren, um sich gegebenenfalls gegen solche Angriffe der Polizei wirksam verteidigen zu können. ein Einigungsverfahren eingeleitet werden. Am Montag soll unter Vermittelung des Handelsministeriums
Letzte Nachrichten.
über unser möglichstes tun. Die Gasanstalten brauchen mehr Arbeiter im Winter als im Sommer und auch auf dem Baltenplatz und im Botanischen Garten sind für den Winter noch Arbeiten in Aussicht genommen." Der Oberbürgermeister versprach schließlich, nach Möglichkeit dafür sorgen zu wollen, daß diese Arbeiten fort Alle Jahre wieder, wenn es Herbst wird und der Winter heran- Nachdem noch ein Ausschußmitglied erklärt hatte, daß man ganz gesetzt und den Partarbeitern Beschäftigung gegeben werden soll. naht, entläßt die Stadt Berlin Hunderte ihrer Parkarbeiter und damit zufrieden sein könne, wenn auf solche Weise für BeschäftiArbeiterinnen. Die das Frühjahr und den Sommer über in den gung der Entlassenen gesorgt und weiteren Entlassungen vorgebeugt städtischen Anlagen und Parts für färglichen Lohn gearbeitet werde, erhob sich der Oberbürgermeister und die Audienz war behaben, die sollen dann hingehen und sich bei irgendeinem Private endet. unternehmer Arbeit, suchen. Aber da im Winter viel schwerer Am Sonnabend hielten nun die Barkarbeiter bei Schütte in Arbeit zu finden ist als im Sommer, sind sie meist der bittersten der Jüdenstraße eine zahlreich besuchte Versammlung ab, in der Not preisgegeben. Ist die Stadtverwaltung daran schuld? Wer über die Audienz beim Oberbürgermeister Bericht gegeben wurde. wird das behaupten wollen! Die Stadt hat eben keine Arbeit mehr In der Versammlung trat allgemein die Ueberzeugung hervor, für die Leute, fagt man, und vor allem: es ist kein Geld da. Der daß die Parkarbeiter nur dann ihre Verhältnisse gründlich verEtat ist aufgebraucht. Daß sie nicht auch den Winter über für die bessern können, wenn sie ihre ganze Kraft für die gewerkschaftliche Stadt nußbringende Arbeit verrichten könnten, daran glauben die und politische Organisation einsehen. In dieser Ueberzeugung entlassenen Bartarbeiter nicht recht. Im Jahre 1908, als die Arise wurden sie noch weiterhin bestärkt durch die Ausführungen des so furchtbar auf der deutschen Arbeiterschaft lastete, da zeigte die Stadtverordneten Gottfried Schulz, der ihrer Einladung Delegiertenwahl zur Ortskrankenkasse der Schneider. städtische Verwaltung schließlich doch soviel soziales Verständnis, zur Versammlung gefolgt war. Das zweite sozialdemokratische Gestern fand die Wahl der Vertreter zur Generalverdaß sie ausnahmsweise einmal von den üblichen Entlassungen Ab- Mitglied der Parkdeputation, Stadtverordneter 3ubeil, war fammlung der Ortskrankenkasse der Schneider statt. Von 2089 stand nahm. Die dadurch vor der bittersten Not bewahrten Ar- leider verhindert, zu erscheinen, da er in einer anderen Verfamm- abgegebenen Stimmen entfielen 1745 auf den Zentralverband beiter wurden, dann den Winter lang nicht etwa mit mehr oder lung als Referent zu sprechen hatte. Aus der Mitte der Ver- der Schneider; 325 Stimmen erhielten die Christlichen und minder nußlofen Notstandsarbeiten beschäftigt, sondern mit Ar- fammlung wurde darauf aufmerksam gemacht, daß es doch nur die 19 zersplitterten. beiten, die gemacht werden mußten und der Bevölkerung Berlins Sozialdemokraten seien, auf die man sich verlassen könne. Schon voll zum Nutzen gereichten. Die Barkarbeiter sind der Meinung, feinerzeit, als man eine Versammlung im Englischen Garten abStadtverordnetenwahlfieg in Güstrow . daß auch jetzt genug zu tun wäre, um die Massenentlassungen zu hielt und alle Mitglieder der Parkdeputation eingeladen hatte, Rostock , 14. November. ( Privatdepesche des Vorwärts".) vermeiden, und soweit das wirklich nicht der Fall sein sollte, könnten waren Gottfried Schulz und Zubeil die einzigen, die erschienen. Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl in Güstrow wurden die Entlassenen doch in anderen städtischen Betrieben, z. B. in den Im übrigen wurden die Aeußerungen des Oberbürgermeisters durch die Sozialdemokratie zwei neue Mandate erobert. Gasanstalten weiter beschäftigt werden, wo im Winter mehr Ar- sowohl von dem Vertreter des Gemeindearbeiterverbandes, Pobeitsträfte gebraucht werden als im Sommer. Daß sie zu solcher Tenste, wie von einer ganzen Anzahl Redner aus dem Kreise Zum Tode verurteilt. Arbeit nicht fähig sein sollten, ist ein Irrtum, denn die Parkver- der Partarbeiter scharf kritisiert. Namentlich, daß das freisinnige Insterburg , 14. November. ( W. T. B.) Das Sch wurgericht waltung sucht sich bei Neueinstellungen auch schon lange die träf- Etadtoberhaupt sich wie andere große Herren von Gottes Gnaden hat die wegen Raubmordes, begangen im August an dem russischen tigsten Leute in den besten Lebensjahren heraus. auf die Bibel beruft, schien den Versammelten durchaus unange- Saisonarbeiter Sokolowski, angeklagten Arbeiter Mo= Am 21. Oktober wurde nun der Ausschuß der Parkarbeiter bei bracht. Das Trostwort, das der Bibelgott nach dem Verlauf der rawski und Galat zum Tode verurteilt. dem Oberbürgermeister Kirschner vorstellig. Der Ausschuß Sintflut Noah und den Menschengeschlechte gab und in dem es verzichtete in diesem Fall auf den vorgeschriebenen Instanzenweg, übrigens auch heißt, daß nicht aufhören solle Samen und Ernte, Blutige Schlägerei bei einer Hochzeit. weil man sich schon im vorigen Jahre ohne den gewünschten Erfolg kann doch wahrhaftig nicht als Entschuldigung dafür gelten, daß München , 14. November. ( B. H. ) Bei einer Hochzeitsfeier an die Parkdeputation gewandt hatte, sowie auch an den Bürger- die Stadt Berlin alljährlich ein halbes Tausend und mehr ihrer in Pippinried tam es zu einer blutigen Schlägerei. Der Gemeister Reike, der damals ganz ahnungslos von den Entlassungen Arbeiter für die Winterszeit dem Hunger und der Not preisgibt. meindediener Hermann und ein Bauerssohn wurden tödwar und erklärte, daß er sich künftighin davon informieren lassen Wenn das jenes Gottes Wille gewesen wäre, da hätte er doch min- lich verletzt. wolle, um eventuell für eine Verschiebung der überschüssig wer- destens auch dafür gesorgt, daß den Berliner Parkarbeitern ein denden Arbeitskräfte zu sorgen. Daß das nichts genützt hat, be- Winterschlaf wie dem Dachs beschieden worden wäre. Aber den weist der Umstand, daß in diesem Jahre schon 500 bis 600 Gaisonarbeitern der Parkverwaltung werden keine Saisonlöhne Partarbeiter entlassen sind. Man hat diesmal sogar bezahlt, von denen sie sich soviel Fett ansammeln fönnten, um den fchon im Hochsommer mit den Entlassungen begonnen. Der Aus- Winter über davon zu zehren. schußbertreter Slippert sagte zu dem Oberbürgermeister unter anderem, daß in allen Revieren Entlassungen stattgefunden haben und daß die Leute, die so aufs Pflaster gesetzt wurden, nun meist dem Elend preisgegeben seien. Er ersuchte den Oberbürgermeister, doch nach Möglichkeit für Abhilfe zu sorgen. Herr Dr. Kirsch ner erwiderte, daß er die Abgesandten der Barkarbeiter nicht als Ausschußmitglieder empfangen könne, da sie das Statut und die Borschriften für den Ausschuß nicht innegehalten und den Jn stanzenweg nicht befolgt hätten. Er sei aber dennoch nicht abgeneigt, ihnen Gehör zu schenken. Es gibt," sagte er dann weiter, ja auch noch andere Betriebe, wie z. B. die Arbeit auf den Steinplätzen, die im Winter nicht weiter geführt werden. Es liegt ja nun doch einmal in der Natur, wie dies schon in der Bibel steht, wo es heißt, daß nicht aufhören wird Som= mer und Winter, Frost und Hize usw. Und wenn Gott selbst schon solche Einrichtung geschaffen hat, so tönnen wir Menschen nicht dagegen sein. Freilich wollen wir nach besten Kräften auch den Arbeitern gegenVerantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.:
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Deutfches Reich.
gehabten Versammlung haben die Bergwerksbesitzer von Cardiff , 14. November. ( W. T. B.) In einer heute statt. Südwales beschlossen, die Forderungen der Arbeiter, betreffend die allgemeine Erhöhung der Löhne, zu bewilligen. Schwere Unwetter.
mann in Braunschweig befinden sich seit dem 3. November Achtung, Klavierarbeiter! Bei der Firma Zeiter u. Wintel94 Kollegen wegen Lohndifferenzen im Ausstand. Die Firma ist nun herrscht seit 24 Stunden ein gewaltiges Unwetter, das zahlreiche Paris , 14. November. ( Preß- Tel.) Jm Pyrenäengebiet auf der Suche nach Arbeitswilligen. Wir machen darauf aufmerksam, Opfer fordert. Ueber Perpignan braust ein Orkan dahin, der damit sich die Kollegen nicht durch Arbeitsangebote unter Decadressen mehrere Fischerboote zum Scheitern brachte. Die Boote der Retüber die dortigen Berhältnisse täuschen lassen. Ueberhaupt ist notwendig. bei Annahme von Stellen nach tungsstationen sind ausgefahren, um die Schiffbrüchigen aufzuaußerhalb sehr vorsichtig zu sein und sich erst bei der Lokal nehmen. Der Sturm warf einen Mast der elektrischen Leitung um, verwaltung des Ortes über den betreffenden Betrieb zu erkundigen. so daß der Draht riß und Kurzschluß entstand. Ein Teil des Der Streit der Riegniger Klavierarbeiter dauert Glektrizitätsgebäudes von Perpignan ist dem ausbrechenden Fener unverändert fort, und ist es Ehrensache, den Zuzug nach Liegnig so zum Opfer gefallen. wie bisher fernzuhalten.
Die Branchenleitung des Holzarbeiterverbandes.
Große Fenersbrunst.
Die Knappschaftswahlen im Waldenburger Bergrevier brachten Genf , 14. November. ( B. H. ) Heute nachmittag 1 Uhr entstand dem Bergarbeiterverband einen großen Sieg gegen die Verbündeten, in dem Arbeiterviertel von Big ein Großfeuer, bei dem 16 Häuser reichstreue Bechenpartei, christlichen Fachabteiler und Hirsch- der Papierfabrik zerstört wurden.
. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl