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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 165.

Sonntag, den 16. Juli 1893.

erster

10. Jahrg.

Das Unterstützungswesen bei der die an und für sich schon im Bells des höchsten Einkommens find. die Zentralorganisationen der Tischler, Drechsler und Bürsten­

Postverwaltung.

"

In seiner Nr. 128 vom 3. Juni war der Vorwärts" wieder einmal in der Lage, schildern zu können, in welcher Weise sich das Wohlwollen" der Postverwaltung verflüchtigt, je mehr die unteren Beamtenschichten in Frage kommen, daß von allen Fonds, und deren sind gar viele und gewaltige, die Tropfen, die nach ,, unten" durchsichern, vergleichbar sind den Brofamen, die von des Herren Tische fallen. Auch die Deutsche Post­zeitung" brachte in ihrer Nr. 11 einen neuen Beweis hierfür in folgender Notiz: Außergewöhnliche Unterstützungen sind jüngst an ein­zelne Beainte folgender Chargen gezahlt worden: Post­Iräthe 2c. 600 M., Rassirer 150 m., Oberoit direktions- Sekretäre 100 M., Post fetretäre 60 M., Bureau- Assistenten 50 M., Postschaffner( nur bei den D.-P.-D.) 50 M., Hilssboten( nur bei den D.-P.-D.) 45 M., Ober- Poſtassistenten 45 M., Assistenten( nicht- etats­mäßige, bei den D.-P.-D.) 40 M. Zwar ist in dieser Notiz der etatsmäßigen Postassistenten und des großen Heeres der etatsmäßigen Unterbeamten außerhalb der Ober- Postdirektionen*) feine Erwähnung gethan. Wenn wir jedoch auch annehmen, daß einige der ersteren mit 30 M., einige Der letzteren mit 20 M. bedacht worden sind, so besteht zwischen den 600 M. der Herren Posträthe und den 20 M. resp. dem Nichts der Unterbeamten ein so himmelweiter Unterschied, daß ein näheres Eingehen auf diesen Gegenstand geboten erscheint.

gute, An die Drechsler. Kollegen! Am 1. Juli haben sich Das, was auf die unteren Klassen fällt, sind nur geringfügige macher zu einer Zahlstelle des deutschen Holzarbeiter- Verbandes Bruchtheile. zusammengeschlossen, um gemeinsam den Kampf gegen das Unter­Während diese Verhältnisse mit der kapitalistischen Gesell- nehmerthum aufzunehmen. Kollegen! Wir richten nun an Euch schaft eng verwachsen sind und nur mit dieser aus der Welt ge- den Appell, laßt Euch nicht durch kleinliche Bedenken über die schaffen werden können durch eine starke Arbeitervertretung, durch Form der Organisation zurückhalten, bringt Euer Solidaritäts­klärung dieser Zustände geben als den Ausspruch: die Sozialdemokratie, kann der Antisemitismus teine andere Er- gefühl mit der organisirten Arbeiterschaft dadurch zum Ausdruck, Es ist alles daß Ihr vollzählig in den Holzarbeiter- Verband eintretet und verjudet". Wie er aber unter dieser Flagge die Wirkungen des die am Montag, den 17. Juli, bei Joel, Andreasstr. 21, statt­staatlichen und sogar christlichen Kapitals beschneiden, wie er den findende Versammlung zahlreich besucht. Herm. Runge, Drechsler. doch vom Staate ausgebeuteten unteren Beamten eine den Kultur­verhältnissen entsprechende menschenwürdige Existenz verschaffen Bildhauer! Am 18. Juli( Dienstag) findet bei Gründer will, das ist sein Geheimniß. Auch diejenigen der Postassistenten und Unterbeamten, die in ihrer Verblendung das während der früher Mundt, Köpenickerstr . 100, eine öffentliche Bildhauer­letzten Wahlen von antisemitischer Seite an die Postbeamten ge- Bersammlung statt zu dem Zweck: den Kollegen die dringende richtete Flugblatt unterschrieben haben und sich von Postfefretären Nothwendigkeit einer Wertstellenorganisation ans Herz zu legen Eine Be als Kameraden und Kollegen" tituliren ließen, ohne zu be- mit der Darlegung der Mittel und Wege hierzu. denken, daß der Abstand zwischen ihnen dem eines Herrn und sprechung der Einrichtung von Werkstattvertretungen und der vom Dieners gleicht, werden sich sagen müssen, daß die Beseitigung Zentralverein vorbereiteten Statistit, die unter anderem den der hier geschilderten Zustände, die Verbesserung ihrer Lage denn Zweck hat, in Zukunft die rechnerische Unterlage zu geben für doch von ganz anderen Faktoren abhängig ist, als von der Ver- bie seit Anfang dieses Monats in Kraft getretene Arbeitslofen­fasse, sind, nebst der Abrechnung der Kommission der Bildhauer minderung des angeblich jüdischen Einflusses. die Hauptpunkte der Tagesordnung. Suche jeder Kollege seinen Einfluß auf andere auszuüben, um alle zum Besuch dieser wichtigen Versammlung zu bewegen. Die andauernde Krise und die Aussicht auf stete Verschlechterung der Lebenshaltung aller Arbeiter sollte jeden Denkenden veranlassen, ein Mitarbeiter der Organisation zu sein, und eine Unterstützung zur Abwehr der Uebergriffe des Unternehmerthums zu ermöglichen, welches sich ſtets, bei guter und schlechter Zeit, die Unterwürfigkeit der Ge­bilfen zu nutze macht. Ghe es zu spät, ehe die Noth allseitig wer soll uns sind die Kollegen zum Handeln zu bringen andererseits widerstehen, wenn wir einig sind!! Also zögert nicht mehr. Jeder Kollege hat im eigenen Inter­effe anwesend zu sein in dieser Versammlung. Die Agitationstommission der Bildhauer. An die Konditorgehilfen, Pfefferküchler und verwandten Berufsgenossen.

daß

Gerichts- Beitung.

beim er

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Vermerk

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Gewerbegericht. Sihungvom 13. Juli. Kammer VIII. In den Poſtetat pro 1893/94 sind unter Titel 8 und 38 von allgemeinem Interesse dürfte das Erkenntniß sein, welches über 1/8 Millionen Mark eingestellt, die zu Unterstützungen eine Klage des Buchbinders Riedel gegen den Buchdruckereibefizer an bedürftige Beamte und Unterbeamte" dienen sollen, deren Gergonne erledigte. Riedel verlangte 44 M., weil er ohne ihre Opfer erfaßt und jede Widerstandskraft zu nichte gemacht, jährlices Diensteinkommen den Betrag von 4500 M. nicht über­teigt". Nur ausnahmsweise" soll dieser Fonds zur Unterstützung Kündigung und ohne gesetzmäßigen Grund entlassen worden sei, höher befoldeter Beamten" in außerordentlichen Bedarfsfällen" trotzdem nach seiner Behauptung die gesetzliche Kündigungsfrist nicht ausgeschlossen war. Der Vertreter der Firma Gergonne benutzt werden. Das Durchschnittseinkommen eines Postrathes in Berlin beträgt 6000 M. So müssen also die mit 600 m. legte eine unter anderen auch vom Kläger unterschriebene Arbeits­" Unterstützung bedachten Pofträthe ausnahmsweise" in einer den taum lesbaren so klein ist das Betreffende geschrieben ordnung vor, welche neben der Unterschrift des Obersetzers Figner bedrängten Lage gewesen sein! Wie aus dem in der Generalversammlung des Berliner Post Spar- und Vorschuß ohne Kündigung zu arbeiten. Hieraus sucht der Faktor Vermerk enthält: Durch meine Unterschrift erkläre ich mich bereit, vereins am 27. März d. Js. verlesenen Revisionsprotokoll die Berechtigung Kollegen! Kaum ist es gelungen, die Sonntagsarbeit durch sofortigen Entlassung zur sofortigen hervorging, daß von geheimen expedirenden Sekretären Hoffmann im Reichs Postamt außerordentliche Ginlagen in Höhe von 400 M. Stiebel's berzuleiten. Dieser führte dem gegenüber aus, gefeßliche Bestimmungen etwas einzuschränken, so suchen die Ar­Unterschreiben den erwähnten beitgeber uns dieses zugestandene Recht wieder zu nehmen. Man gemacht worden waren, so bietet die in Nr. 44 des Post- nicht gesehen habe und wohl deshalb nicht darauf auf ist sehr vorsichtig bei der Einberufung der beiden Versammlungen Amtsblattes vom 26. Juni d. Js. veröffentlichte Uebersicht über merksam geworden sei, weil er auf die Bemerkung des Faktors, vorgegangen, und hat nur solche Arbeiter eingeladen, von denen die Geschäftsergebnisse der Post- Spar- und Vorschußvereine das sei die ihm bekannte Arbeitsordnung, ohne näheves His man annehmen konnte, daß sie für die Pläne der Herren Fabri­während des Jahres 1892" ganz dieselbe Erscheinung. An außer sehen die Unterschrift geleistet hätte. Von der Arbeitsordnung fanten zu haben sind. Wir fordern deshalb alle Kollegen auf, ordentlichen Einlagen ist genannten Vereinen im Vorjahre hätte er aber gewußt, daß die Kündigungsfrist von 14 Tagen, Arminhallen, Kommandantenstraße, zahlreich zu erscheinen, da in der von uns einberufenen Versammlung am 20. Juli in den die Summe von fast 1 Million Mark zugeführt worden sofern teine andere Vereinbarung sie ausschloß, von ihr anerkannt ( in Berlin allein über 4 Million). Fragt man, von wem? So wurde. Die Bemerkung neben dem Namen des Fißner be- wir uns mit den gefaßten Beschlüssen nicht einverstanden er­wird aus den Reihen der unteren Posibeamten als einstimmige zeichnete in einem früheren Termin der Kläger als einen Antwort flingen: Von uns nicht; wir nehmen den Verein nur in Anspruch, wenn wir, getrieben von bitterster Noth, pumpen fest, daß jene Bemerkung von Figner dorthin geschrieben wurde; Winkelzug" des Beklagten. Herr Hoffmann stellte nun diesmal müssen. Haben doch die Vereine im Vorjahre nach genanntem die organisirten Drucker wollten eben ohne Kündigung arbeiten, Bericht über 5 Millionen Mart gegen 43/4 Millionen im Jahre meinte er dazu. Die beklagte Firma wurde verurtheilt, die ein­1891 an Vorschüssen bewilligen müssen, was eine Steigerung um geklagten 44 M. zu zahlen. Das Gericht nahm an, eine Ver­fajt 1/3 Million Mark bedeutet. Auf der einen Seite Anschwellen einbarung zwischen dem Arbeitgeber und Arbeiter, welche die 17. d. M. findet eine öffentliche Klempnerversammlung statt, in Achtung, Klempner! Kollegen! Am Montag, den der außerordentlichen Einlagen, auf der anderen Seite bedeutende Zunahme der Vorschüsse; dort Ueberfluß, hier bitterster Mangel. gesetzliche Kündigungsfrist aushob, habe nicht stattgefunden. welcher wichtige Angelegenheiten erörtert werden follen, aber Zunahme der Vorschüsse; dort Ueberfluß, hier bitterster Mangel. Der Susatz des Gehilfen hätte feine Verbindlichkeit für die ist es Pflicht aller Kollegen, recht zahlreich zu erscheinen; möge Wenn es wahr wäre, was der Minister von Heyden kürzlich anderen Angestellten, die ebenfalls das Schriftstück unter- jeder bedenken, wie sehr eine Verbesserung unserer Lage noth im Abgeordnetenhause fagte, nämlich daß jede Hergabe von Staatsmitteln zur Bekämpfung schrieben hätten. thut. Kollegen, laßt alle klemliche Streitereien bei Seite, helft von Nothständen von einer demoralisirenden( entſittlichen Biegler, hatte den Fabrifwächter Franzke im Oktober vorigen pünktlich in der Versammlung bei Boly , Alte Jakobstr. 75. Der Hausverwalter der Kühlmann'schen Weizenmühle, alle an der Verbesserung der heutigen Zustände und erscheint den) Wirkung begleitet ist" wenn das wahr wäre, sagten wir, sollte dann diese demorali- Jahres engagirt, und dieser hatte auf seine Veranlassung an etwa firende Wirkung" nicht mit der Höhe der gewährten Summen 32 Sonntagen einige Stunden länger Dienst gethan, als er nach den vereinbarten Arbeitsbedingungen nöthig gehabt hätte. Jett, steigen? Nein, nein, das kann nicht sein, Diese Wirkung nachdem er entlassen worden ist, klagt er auf Zahlung einer äußert sich nur bei Unterstützung in homöopathischen Dosen Ueberstunden - Entschädigung im Betrage von 16 M. Er motivirt à 20 oder 30 M., wie sie z. B. den unteren Postbeamten ge- den Anspruch damit, daß ihm von Ziegler die Mehrarbeit der beiden ersten Sonntage mit zusammen 1 M. extra be­

währt wird.

Ein anderes Bild.

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nur noch 14 M.

flären können. auch werden die Interessenten des Gewerbegerichts ersucht, zu Herm. Koch, Auguststr. 50b. NB. Herr Weigert ist zu dieser Versammlung eingeladen, erscheinen.

Versammlungen.

Ueber das

Ein

Eine kombinirte Versammlung der Maler, Lackirer Um an Beamte in außergewöhnlich verantwortlichen Direkte Abmachung betreffs der Bezahlung der sonntäglichen rechnung der Fachschule entgegen. Die Einnahmen betrugen mit an Beamte in außergewöhnlich verantwortlichen zahlt worden sei. Auf Befragen erklärt er, daß eine und Anstreicher, die am 13. Juli stattfand, nahm die Ab­Stellungen Entschädigungen zu gewähren, wurde vor 3 Jahren Mehrarbeit nicht getroffen wurde. Der Hausverwalter Ziegler dem Schulgeld im Betrage von 543,50 M. in Summa 565,55 M. der Titel 29a bes Postetats( Stellenzulagen) neu geschaffen. stellte die Angelegenheit anders dar. Unter diesem Titel gelangt fast 1/2 Million Mark zur Ver­Er habe dem Kläger Die Ausgaben für Lehrerhonorar, Annoncen, Unterrichtsgegens ausgabung. Jedoch von den Ober- Postkassen- Kassirern bis zu sprechend früher nach Hause gehen zu dürfen. Wenn dieser es von 36,56 M. Das vorhandene Inventar hat einen Werth von freigestellt, für die angezogene Extraarbeit am Montage ent- stände 2c. beliefen sich auf 602,11 m., mithin verblieb ein Defizit den unteren Beamten ist ein weiter Abstand. Während die nicht that, tönne er nicht dafür. Möglich wäre, daß er Franzte 875,25 Mark. Ersteren mit 145 M. pro Kopf an dieser Summe partizipiren, für die ihm, Ziegler, erwiesene Gefälligkeit mal eine Mart als als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Von einigen Kollegen wurde die Fachschule entfallen auf die Ober- Postassistenten ( die etatsmäßigen Postassistenten sind hiervon vollständig aus- Trinkgeld gegeben habe. Nie habe aber in seiner Absicht gelegen, gehen oder Fortbestehen der Fachschule( Brizerstraße 17/18) geschlossen), auf die Postschaffner 8 M., auf die Stadtpostboten gekommen ist, besonders mit Geld zu vergütigen. Der Kläger Das Defizit wird von sämmtlichen Filialen in prozentualer Weise dem Kläger die paar Stunden, welche derselbe Sonntags früher soll in einer nächsten Versammlung Beschluß gefaßt werden. und Packetträger 3 M. und auf die Landbriefträger gar noch wurde mit seiner Klage abgewiesen, weil nach Meinung des Ge- gedeckt. In anbetracht der nahe bevorstehenden Generalversamm­nicht mal 1. pro Kopf. Will man dies Verhältniß noch richts eine Vereinbarung, daß er des Sonntags gegen ein Entgelt lung wurde nach längerer Diskussion von der geplanten Ein­drastischer zur Anschauung bringen und rechnet man die den Beamten außer dem Gehalte noch gewährten Bulagen" und früher zu kommen habe, nicht stattgefunden hat. berufung eines Provinzialtages für Brandenburg Abstand Zu der Verhandlung eines Prozesses Cznia wider nicht pensionsfähigen Zulagen" hinzu, so ergiebt sich folgen­genommen. Eine lange Debatte über das Reglement des Arbeits­Salomon war sowohl der Beilagte wie dessen Beuge nachweises endete mit dem Beschluß, die Aushilfezeit von drei des Bild: nicht erschienen. E3 handelte un einen der vielen Tagen gänzlich, fallen zu lassen und wieder die frühere Be­Entschädigungsansprüche wegen ungefeßlicher plößlicher Entstimmung playgreifen zu lassen: wer auf erhaltene Adresse lassung. Zwei Zeugen befundeten, beim Engagement des Arbeit annimmt, wird gestrichen."" G3 wurde dann noch zur Klägers zugegen gewesen zu sein und nicht gehört zu haben, daß regen Betheiligung an der am 16. Juli nach Potsdam zu unter­der Beklagte von einer Kündigung oder Nichtkündigung ge- nehmenden Agitationstour, weiter zu der am 23. Juli Vormittags sprochen hat. Das Gericht verurtheilte denselben zur Bahlung in der Perlebergerstraße 13 stattfindenden öffentlichen Maler­von 36 M. an Cznia, in der Annahme, daß, wenn die Kündigung verfammlung für Moabit und zu dem am 5. August in der von der Firma hätte ausgeschlossen werden sollen, dies beim Engagement hätte geschehen müssen; nach den Zeugenaussagen sei bavon aber feine Rede gewesen. Der unentschuldigt aus gebliebene Zeuge des Herrn Salomon wurde in eine Ordnungs­strafe von 20 M. bezw. 4 Tage Haft genommen.

8 105 etatsmäßige höhere" Beamte der Betriebs- Verwaltung bis herab zum Postsekretär ein­schließlich

251 580 M.**)

49 071 etatsmäßige Postassistenten u. Unterbeamte der Betriebs­Berivaltung 254 750 M.***) Also 14 p& t. der gesammten etatsmäßigen Beamten beziehen fast 50 pet. der beiden Fonds.

Hat sich die Postverwaltung bis jetzt wohlweislich gebütet, eine statistische Uebersicht der aus den Unterstützungsfonds ( Tit. 8 und 38) an die einzelnen Beamtenkategorien gewährten Summen zu veröffentlichen, so gestattet doch erstens die oben mitgetheilte und besprochene Notiz der Deutschen Postzeitung" gang interessante Einblicke in das Unterstügungswesen bei der Postverwaltung, und zweitens gewährt uns der in Tit. 29a fest gelegte Bertheilungsmodus der Stellenzulagen" ganz sichere Rückschlüsse auf den Verbleib der Unterstützungen".

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Soziale Leberlicht.

Neuen Welt" arrangirten Sommerfest aufgefordert und be­schlossen, in diesem Monat noch eine kombinirte Versammlung einzuberufen.

In der Generalversammlung des Bildungs vereins für Frauen und Mädchen, die am 5. Juli tagte, gab die Vorsitzende einen Bericht über die Thätigkeit des Vereins. Vom April bis Juli wurden sechs Versammlungen ab­gehaten; ferner in Friedrichsberg, Weißensee und Moabit je eine Filiale gegründet. Die Kassirerin berichtete, daß die Einnahmen 121,93 M., die Ausgaben 92,10 m. betragen, demnach bleibt Achtung, Arbeiter Berlins ! Die Gewerkschafts - ein Bestand von 29,83 M. Der Vorstand der Filiale Friedrichs­Wie sind diese geschilderten Vorgänge, die einer geringen und Lotal- Kommission empfiehlt den Arbeitern Berlins , berg erklärt seinen Austritt, indem sich die Genossinnen dort Anzahl Begünstigter so große Summen in den Schooß werfen, bei Abmachung von Festlichkeiten und Vergnügungen bei den stark genug fühlen, einen eigenen gewerkschaftlichen Verein zu nun zu erklären, wie ist Abhilfe zu schaffen? Lokalinhabern und Wirthen darauf zu halten, daß die bedienenden gründen. Dem gegenüber wurde bemerkt, daß nur der Haupt­Es ist ein hervorstechendes Merkmal unseres jetzigen Gefell - Kellner am Festabend unbedingt aus dem unentgeltlichen vorstand eine Auflösung beschließen kann, im anderen schaftszustandes, daß, je unangenehmer, je schwerer, je härter die Arbeitsnachweis des Vereins Berliner Gastwirthsgehilfen, Annen- Falle die Mitglieder einzeln ihren Austritt erklären müssen. Arbeit, je länger die Arbeitszeit ist, eine desto miserablere Be straße 16, entnommen werden. Außerdem werden die Arbeiter Auf einen Antrag aus der Versammlung wurde Frau Luß aus zahlung stattfindet umgekehrt ist, je leichter, je angenehmer die Berlins darauf aufmerksam gemacht, daß sie zur Kontrolle des dem Verein ausgeschlossen, weil sie nach§ 3 des Statuts gegen Arbeit, je fürzer die Arbeitszeit, desto besser die Bezahlung, bis Obigen verpflichtet sind; dies geschicht am besten dadurch, daß die Interessen des Vereins verstoßen hat. Die Angelegenheit der schließlich die Inhaber von Stellen, mit denen keine oder fast sie sich vom Wirth am Festabend die Arbeitsscheine der be- Liquidationskommission in Friedrichsberg überwies die Ver­feine Arbeit vorhanden ist, die höchsten Gehälter in Anspruch dienenden Kellner vorlegen lassen. sammlung der Frauen- Agitationskommission zur Regelung. Frau nehmen. Und nicht allein dieses. Alle Fonds, auch die­Kokosky übergab dem Verein zwei Bücher als Geschenk und soll jenigen, die für die große Masse bestimmt sind, tom­Ende Oktober ein Stiftungsfest stattfinden.

Die Beauftragten: Hermann Faber, Julius Wernau, Rosenstr. 30.

Grünauerstr. 6.

*) Die große Masse der Post Hilfs boten fommt nach Die freie Vereinigung der Bureauangestellten von der von oben gegebenen Parole überhaupt nicht in Betracht. Au die auf Holzplätzen und Holzbearbeitungsmaschinen Berlin und umgegend beschäftigte sich am 13. Juli mit Diese müssen vielmehr bei ihrer Verheirathung den in Nr. 228 beschäftigten Arbeiter. Wir machen unsere Kollegen der Berathung der Statutenabänderung. Außer einigen ledig­des Vorwärts"( 29./9. 92) mitgetheilten Nevers unterschreiben, hierdurch darauf aufmerksam, daß wir für Rixdorf eine selbstlich die Organisation selbst betreffenden Anträgen, fanden dagegen nach dem sie sich jeder Ansprüche auf Unterstüßung zu entständige Filiale gegründet, und ersuchen die Kollegen, die bisher solche die Prinzipien der Vereinigung berührenden keine Annahme. schlagen haben. in Berlin ihre Beiträge gezahlt haben, sich der hiesigen Filiale anzuschließen. Unsere nächste Versammlung findet am Dienstag Abend 81/2 Uhr im Lokale des Kollegen Moritz Schüße statt.

**) Darunter 25 200 M. nicht pensionsfähige Zulagen". ***) Darunter 500 m.(!!) nicht pensionsfähige Zulagen".

Wegen der beantragten Aufnahme der Bestimmung in die Statuten, die Vereinigung stehe auf dem Boden der modernen Arbeiter­bewegung" entspann sich besonders eine äußerst lebhafte Debatte.