Gewerkschaftliches.
Ein Proteft der Berliner Gasarbeiter.
In den Kreisen der Berliner Gasarbeiter gärt es gewaltig. Ueberall herrscht Empörung über die Art, wie die Gaswerks- Deputation die Forderungen der Arbeiter behandelt hat. Noch niemals kamen die Gasarbeiter in solchen Massen zusammen, wie am Donnerstagabend in Freyers Festsälen in der Koppenstraße. Der Saal und die Galerien konnten die Andrängenden nicht fassen; alle Tische wurden entfernt und Kopf an Kopf, unter großer Stille im Saal, lauschten die Versammelten dem Vortrage von Emil Wuzky, der an der Gaswerksdeputation und ihrem ablehnenden Verhalten den berechtigten Forderungen der Arbeiter gegenüber eine ruhige und fachliche, aber einschneidende Kritik übte. Will die Gaswerksdeputation den Krieg? so fragen jetzt die Gasarbeiter, die so lange geduldig und bescheiden gewartet haben, daß man sich an den maßgebenden Stellen ihrer Wünsche erinnere und endlich ein Entgegenkommen zeige. Man läßt die Arbeitervertreter nicht zu Worte tommen; man sett nicht einmal die verlangte Unterfommission zur Prüfung der Arbeiterforderungen ein. Man ist sogar soweit gegangen, daß man den Arbeitern statt der erwarteter. Verbesserungen noch Verschlechterungen anbietet, indem man zum Beispiel den Krankengeldzuschuß bei den Gasarbeitern davon abhängig machen will, daß ein Vierteljahr Dienstzeit vergangen sein muß, ehe er gewährt wird. Die Gasarbeiter sind schlechter gestellt als die Arbeiter in manchen anderen städtischen Betrieben. Die Gasarbeiter verdienen in der Mehrzahl 25 bis 26 M. pro Woche, das ist ein Jahreseinkommen von 1300 bis 1350 Mart, während bei der Straßenreinigung 1423,50 bis 1697,25 M. Jahreseinkommen erzielt wird, freilich wenig genug, aber doch über die Hungerlöhne der Gasarbeiter hinaus. Und die Leistungen stehen im allgemeinen auf gleicher Stufe. In den Vororten erhalten die Gasarbeiter mehr als gerade in Berlin . Sogar in Rigdorf werden 4,25 bis 4,75 M. pro Tag bezahlt, wo in Berlin 4,05 bis 4,23 M. bezahlt werden. Und was die Arbeiter von den Rednsarten über die dauernde Stellung" zu halten haben, wiffen fie ganz genau. Oft genug hat derjenige, der einmal frank wurde, gleich seine Entlassung bekommen. Die Stadt Berlin erkennt die Tarife, nach denen die Privatindustrie die Arbeiter entlohnt, nicht an und bezahlt oft viel schlechtere Preise. Und in jeder Beziehung ist die Entlohnung erbärmlich; man zieht die Feiertage ab, und zu einem Aufschlag für Ueberstunden hat man sich jetzt erst entschloffen. Die Gasarbeiter machen sehr viel Ueberstunden und erzielen erst dadurch manchmal einen annehmbaren Wochenverdienst. Wuky wies besonders darauf hin, um etwaigen trügerischen Aufstellungen über die Höhe der Löhne der Gasarbeiter zu begegnen. Er hatte eine Reihe Lohnzettel zur Hand und zeigte an mehreren Beispielen, wie hohe Löhne" erreicht werden. Da hatte ein Arbeiter 63 Stunden gearbeitet und nach Abzug der Krankenkassenbeiträge usw. 28,79 2. als Lohn erhalten, ein 28,79 M. als Lohn erhalten, ein anderer bekam für 90 Stunden als Wochenlohn 43,64 M., ein dritter hatte gar 100 Stunden in einer Woche gearbeitet und erhielt 46,18 m. Die Unzufriedenheit unter den Gasarbeitern ist immer größer geworden; fie verlangen mit Entschiedenheit eine Berücksichtigung ihrer Forderungen, die, kurz zusammengefaßt, folgendermaßen lauten:
-
-
Regelung refp. Erhöhung der Löhne auf der Basis des Wochenlohne 3 für 6 Arbeitstage gleich 54 Stunden bezw. 6 Arbeitsschichten gleich 48 Stunden. Durchgehende Festlegung fünfjähriger Lohnstfalen mit alljährlichen Steigerungen( nach einer bestimmten Tabelle). Für Ueberstundenarbeit in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends 50 Proz., für nicht arbeitsplanmäßige Sonn, Feiertags- und Nachtarbeit( 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens) 100 Prog. Zuschlag.( Für die regelmäßige Nachtarbeit im Dreischichtsystem kommt der Zuschlag nicht in Betracht.) Aenderung des Sommerurlaubs dahin, daß nach einjähriger Dienstzeit eine Woche, nach fünfjähriger Dienstzeit zwei Wochen Urlaub gewährt werden. Aenderung der Bestimmungen über die Einrich tung von Arbeiterausschüssen.
Der Streik in den Schraubenfabriken
das Aktienkapital der Rohgewinn. die Rücklage.
•
•
die Dividendensumme die Kohlenförderung die Roheisenerzeugung die Robstahlerzeugung
•
-
Zunahme
Es betrug
1908/09 1909/10
in Millionen Mark
in Prozent
609,8
684,2
12,2
125,5
147,5
17,6
•
197,8
231,9
17,2
69,5
91,7
31,9
26,6
27,5
1,9
5,9
6,5
10,0
5,6
6,1
8,9
5,2
5,6
7,7
I am 1. Januar. Die Werte umfaffen rund 20 Brozent der gesamten ift, wie er am Donnerstagabend beschlossen wurde, einmütig durch deutschen Steinkohlenproduktion und zirka 50 Prozent der Roheisengeführt worden. Gestern vormittag fand die erste Streifver- erzeugung. Der Anteil an der Rohstahlgewinnung und den Walzfammlung statt, ebenso zahlreich besucht wie die am Vorabend des fabrikaten geht noch über 50 Prozent hinaus. Danach kann man Streits. Otto Handte berichtete über die Arbeitsniederlegung. sich ein Bild machen von der Bedeutung dieser Werke im deutschen Alle Arbeiter und Arbeiterinnen der Schraubenfabriken haben, mit Wirtschaftsleben. Ihre finanziellen Ergebnisse erlauben ein allgeganz vereinzelten Ausnahmen, den Streitbeschluß ohne weiteres meines Urteil, fie zeugen von einer glänzenden Lage der erfüllt. Die Arbeitgeber waren, wie sie den einzelnen Werkstatt- Sapitalisten. fommissionen gegenüber zum Ausdruck brachten, größtenteils Einige Nachfolgende Zusammenstellung der Ergebnisse aller 17 Gesellüberrascht, daß der Kampf so blößlich entbrannt ist. meinten, das sei nicht richtig, daß man so schnell mit der Arbeits- fchaften aus dem legten Geschäftsjahre illustriert das. so wäre wohl noch eine Einigung möglich gewesen. Mit dieser Aufniederlegung bei der Hand war; hätte man nochmals verhandelt, nämlich: fassung steht jedoch das Verhalten der Arbeitgeberfommission bei den Verhandlungen am Donnerstag in Widerspruch. Wenn den Arbeitgebern jetzt durch die Arbeitsniederlegung große Unannehmlichkeiten erwachsen, so haben sie das denjenigen ihrer Vertreter zuzuschreiben, die einer annehmbaren Einigung unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenseßten. Uebrigens ist die Stellung der Arbeitgeber zu dem Streik sehr verschieden; einige sind zu Verhandlungen bereit, während andere den absoluten Herrenstandpunkt herauskehren. Bei einer Firma wurde den Vertretern der Arbeiter gesagt:" Wagen Sie es ja nicht etwa, Arbeitswillige abzuhalten, sonst werde ich sofort zu Herrn von Jagow fahren und es kann so kommen wie in Moabit !" Der betreffende Herr scheint also Lust zu haben, einen fleinen Straßentrawall zu provozieren, wird aber sicherlich keinen Erfolg damit erzielen. Die wachien ist. Die Durchschnittsdividende stieg von 11,4 Proz. auf Streifleitung wie die Streifenden selbst werden sich natürlich nicht 13,4 Proz. Die vorlegte Dividende kann sicherlich schon eine ziemlich Tatsache des Streits und die Pflicht der Solidarität aufzuflären, steinerweichende Gejammer über ruinöse Belastung. Aber die Kohlendas gesetzliche Recht nehmen lassen, etwaige Arbeitswillige über die weitgehende Profitsucht befriedigen, fie rechtfertigt keinesfalls das werden aber ebenso eifrig bestrebt sein, der Polizei auch nicht ein- barone waren damit nicht zufrieden; die Löhne wurden beschnitten mal einen Scheingrund zum Einschreiten zu geben. Eine Reihe and so konnte die Dividende noch um 2 Proz. hinaufgesetzt werden. von Firmen hat nun Verhandlungen nachgesucht, und mit ihnen weiter ergibt sich, daß auch das Gestöhne über schlechte Preise unwird die Streifleitung natürlich auch verhandeln, um nach Wög berechtigt war, ist doch der Gewinn viel stärker gestiegen als die bas ja in der Regel zu geschehen pflegt, einige Arbeitgeber ver- Produktion. Die Einheitspreise müssen demnach ebenfalls hinauf lichkeit eine Einigung herbeizuführen. Sollten hier und da, wie suchen, private Verhandlungen mit ihren Arbeitern anzufnüpfen, gegangen fein. So zeigt sich im Lichte der Geschäftsergebnisse, daß so fann dem nicht nachgefomen werden. Die Arbeiter werden nur die Gesellschaften auf Kosten der Arbeiter die Gewinne gesteigert durch die Organisationsleitung verhandeln. haben und alle die Klagen über unerschwingliche Ausgaben unwahr find. Man will damit die Deffentlichkeit täuschen über die Habgier und die politische Gefährlichkeit des Scharfmachertums.
Buchbinder! Streifarbeit von Hannover nach Berlin avisiert. Bigarrenkatalog der Firma Schrader- Bremen, gebrudt von der Firma R. Petersen- Hannover ist nach Berlin zur Fertigstellung gesandt. Auf diese Arbeit ist zu achten und vorkommendenfalls sofort dem Bureau zu melden.
Die Ortsverwaltung.
Lohnbewegung der Kranzbinder. Den Tarif unterschrieben hat merken, daß alle abgeschloffenen Tarife auf ein Jahr gelten, also noch die Firma Kleiner, Grenadierstraße. Wir be= auch für die Zeit bis zum Totenfest 1911.
Gesperrt find noch folgende Firmen: Bethke, Strelißer Straße 2( liefert Markthalle Aderstraße), Kolbe, Elisabethkirch straße 12, Droczdowski, Rigdorf, Oferstraße. Die letzteren zwei liefern vielfach für Rigdorfer Blumengeschäfte. Kollegen aus den Blumengeschäften, sorgt dafür, daß keine Ware aus den gesperrten Kranzbindereien verarbeitet wird. Allgemeiner Deutscher Gärtnerverein, Ortsverwaltung Groß- Berlin.
Deutfches Reich.
Bur Berichtigung der Zigarrenfabrik Wilhelm Mertens in Cleve schreibt uns unser Korrespondent:
Der Syndikus des Arbeitgeber- Verbandes für das Tabakgewerbe, Dr. Scheva, gab am 31. Oktober in der bürgerlichen Presse bekannt, daß die auf Beschluß des Nußlocher OrtsVeranlassung des Bezirksarbeitgeber- Verbandes vorläufig zurüdberbandes der Zigarrenfabrikanten erfolgte Kündigung auf gezogen worden" ist. Als Grund hierfür wurde in derselben Meldung angegeben, es habe sich bei Nachprüfung des Protokolls über die Verhandlungen mit den Arbeiterorganisationen herausgestellt, daß bei acht Bigarrenforten die Angaben der betreffenden Firma über die bisher gezahlten Löhne um 10 bis 50 Pf. pro Mille höher gelautet hätten als die Angaben der Arbeiterorganisationen". Dr. Scheva ging am 30. Oktober in Begleitung der Fabrifanten willstädter und Maier jun. in Nußloch von Fabrik au Fabrik und kündigte mit ganz derselben Begründung die Zuerhobenen Anschuldigungen sind bis heute noch nicht entträftet. rüdziehung des Aussperrungsbeschlusses an. Die gegen Mertens Nicht einmal der Arbeitgeber- Berband hat einen Widerruf seiner Die Vertrauensmänner haben sich mit der gegenwärtigen Lage ersten Erklärung veröffentlicht; der vorläufig zurüdgezogene" der Dinge eingehend beschäftigt und in einer geheimen Ab- Aussperrungsbeschluß wurde nicht wieder erneuert. Mertens mußte ftimmung mit 122 gegen eine Stimme beschlossen, der Versamm- sich in Nußloch mit seinen" Arbeitern ohne das„ Hilfsmittel" Tung zu empfehlen, eine Lohnkommission einzusetzen, die mit der Aussperrung verständigen, und zwar derart, daß er die Fordegrößten Energie und unverzüglich an die Arbeit geht, um ent- rungen der Tabatarbeiter größtenteils erfüllte. sprechenden Schritte in dieser Richtung vorzunehmen und der GeWie Herr Mertens zu seinen Fehlern" tam, darum können sich die Arbeiter nicht befümmern. famtarbeiterschaft der städtischen Gaswerte eventuelle Vorschläge nehmer sich auf Grund der falschen, von Mertens gelieferten Tatsache ist, daß die Unterzu machen. Die Empfehlung wurde in die folgende Resolution, Bahlen zur Fassung des Aussperrungsbeschlusses verleiten ließen. in der die Stimmung und Ansicht der Versammlung klar zum Ausdruck kommt, mit einbezogen. Die Resolution lautet:
Die am 17. November 1910 im Kellerschen Saale, Koppenftraße 29, tagende und von über 3000 Personen besuchte Protest bersammlung der Handwerker und Arbeiter in den städtischen Gaswerfen Berlins ist tief entrüstet über die wiederholte brüste Ablehnung der von den Arbeiterausschüssen eingereichten Forderungen seitens der Gaswerksdeputation.
Die Versammelten stellen fest:
Die Führer des Tabakarbeiterverbandes halten ihre Darstellung über die Rohnverhältnisse bei Mertens nach wie vor für die richtige. Der Arbeitgeber- Verband hat bis zur Stunde nicht erklärt, daß Mertens Unrecht geschehen sei. Bugegeben wird von den Arbeitern, daß vielleicht in zwei von den acht strittigen Bunften wirklich ein Versehen vorliegen kann. Nach Art des Verlaufs der Verhandlungen ist aber sonst ein Irrtum in dem Sinne, wie es Mertens darstellt, ausgeschlossen.
1. daß die Löhne der breiten Maffe der Berliner Gasarbeiter beendet worden. Die Stidereimaschinenbefizer bewilligten pro Der Stidereiftreif in Delsnis i. B. ist zugunsten der Arbeiter feit 1905 teine Aufbesserung erfahren haben, obwohl in 1000 Stich 1 Bf. Lohnzulage, was für die Stider einer Lohnzulage zwischen die Existenzbedingungen durch die immer schlimmer von 2 M. pro Woche gleichfommt. Die Arbeiterinnen sollen nach werdende Teuerung unhaltbar geworden sind; 2. daß der übergroße Teil der Gasarbeiter gegenüber den Ar- Leistung bezahlt werden, doch bewilligten einige Firmen auch beitern anderer städtischer Betriebe erheblich schlechter ent- Oelsnit wird sicherlich eine gute Wirkung auf die Streitbewe wöchentliche Zulagen von 1 M. und 1,50 M. Dieser Erfolg in lohnt wird und trotzdem bei den diesjährigen Lohnauf- gung in Blauen ausüben. besserungen wiederum übergangen worden ist;
3. daß trop der gegenteiligen öffentlichen Behauptungen des Dezernenten der Gaswerke auch diesmal von den in Lohnfragen allein zuständigen Stellen, der Direktion und Depu tation, mit den Arbeiterausschüssen nicht verhandelt wurde und letztere bis heute noch nicht einmal eine Antwort von der Deputation haben.
Aus Industrie und Bandel.
91 Millionen Mark Dividende.
die Herstellung von Walzfabrikaten
Das sind hochinteressante Zahlen. Zunächst zeigen sie, daß in der Zeit, aus der die herzzerbrechenden Klagen über die ungeheuerliche Belastung der Industrie stammen, der Gewinn bedeutend ge
Die Kohlengroßhändler als„ Herren im eigenen Hause". Die Rheinische Kohlenhandel- und Reederei gesellschaft m. b.. in Mühlheim a. d. Ruhr, das soKohlenhandel in die Hand zu bekommen. Das zeigt ein Vertrag, genannte Kohlentontor arbeitet seit Jahren dahin, den gesamten floifen hat. Im nachfolgenden bringen wir die wichtigsten den das Kohlenfontor mit allen Großhändlern abge. Bestimmungen; fie lauten:
Die sowohl für die vom Kohlenkontor bezogenen, als auch für sämtliche andere geführten Brenn materialien festgelegten Preise und Bedingungen sowie etwa im Laufe des Jahres von der Versammlung beschlossenen Aenderungen find von den unterzeichneten Firmen auf das genaueste inne zuhalten. Preisnachlässe, mit Ausnahme der besonders vereinbarten, find in feiner Form und in feinem Falle gestattet. Die Vertragsteilnehmer übernehmen diese Verpflichtung für sich selbst, für ihre Stellvertreter, Angestellte, Agenten, Provisionsreifende oder Rechtsnachfolger fowie für ihre Unternehmer. Ausnahmen, welche für einzelne Geschäfte auf besonderen Wunsch des Kohlentontors erfolgen, fallen nicht unter die Bestimmungen des Vertrages.
Als Sicherheit für die gewissenhafte Erfüllung der über nommenen Verpflichtungen stellt jeder der Unterzeichneten eine Kaution von Mark in per Sicht zahlbaren Sola wechseln a 100 m. auf die Firma.....
aus.
Für jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen die festgesezten Preise und Bestimmungen seitens einer der unterzeichneten Firmen verpflichten sich diese, eine Strafe auf fich zu nehmen. Diese kann im Höchstfalle, wenn es sich um Mengen bis zu zehn Tonnen handelt, mit 20 M., für jede weitere zehn Tonnen mit zwanzig Mart mehr bemessen werden. In Wiederholungsfällen fann die Etrafe mit je hundert Mart prozehn Tonnen festgesetzt werden. Die Kommission bezw. Berufungskommission entscheidet unter Ausschluß des Rechtswege& hierüber.
Bei der Aufklärung von Berstößen feitens eines Inter nehmers ist in gleicher Weise zu verfahren, wie bei den Unterbietungen seitens eines der Unterzeichneten.
Die Kommission hat das Recht, bei einem Verstoß die Entziehung der Lieferung zu beschließen; fie fann jedoch von diesem Recht abstehen, wenn der Unterabnehmer freiwillig die nach obigen Bestimmungen zu berechnende Konventionalstrafe zahlt. Wird bei einem Unterabnehmer zum wiederholten Male eine Nichteinhaltung der festgelegten Preise und Bedingungen kon statiert, so ist die Kommission berpflichtet, die Lieferung zu sperren.
Unterabnehmer im Kohlengeschäft noch zu sagen haben. Sie find Der Vertrag zeigt, wie wenig die Kohlengroßhändler und ihre nur noch Affordarbeiter. Und diese Herren, die geschlossene Gefellfchaften zur Ausbeutung der Allgemeinheit bilden, stört fein Staatsanwalt und fein Richter. Es sind ja auch staatstreue Elemente, deren Sinn nur auf Ausbeutung der Konsumenten gerichtet ist.
Letzte Nachrichten.
Ein dreister Mord.
Lübed, 18. November. ( W. T. B.) Heute nachmittag drang ein 20jähriger Mensch namens Hartmann in die Wohnung eines in der Jürgenvorstadt wohnenden 73 Jahre alten Fräuleins Jensen, überreichte einen Erpresserbrief und gab, als die Dame seine Forderung ablehnte, einen Schuß auf sie ab, durch den sie auf der Stelle getötet wurde. Der Mörder wurde verhaftet.
Der Spießer, der seine Kenntnis über die sozialen und wirt. Die Versammelten erheben entschieden Protest gegen eine schaftlichen Verhältnisse aus der Unternehmerpresse schöpft, muß Aus der französischen Deputiertenkammer. derartige, jedes sozialen Verständnisses bare Behandlung der längst davon überzeugt sein, daß die Eisengroßindustrie am Rande Arbeiter und ihrer Vertreter in den Arbeiterausschüssen. des Zusammenbruches steht. Besonders in der lezten Zeit nehmen Paris , 18. November. ( W. T. B.) Die Deputiertenkammer Die Versammelten beschließen einmütig, mit allen zu Ge- ja in den Organen der Unternehmer die Klagen über ruinöfe Be- nahm heute den Justizetat mit 393 gegen 155 Stimmen an. Aus bote stehenden Mitteln die Durchsetzung ihrer bescheidenen Forde- laftung der Industrie durch Steuern und soziale Ausgaben einen Anlaß der Debatte über die Schaffung eines Handelsgerichts in rungen zu betreiben, und beauftragen die Obleute der Arbeiter- fehr breiten Raum ein. Dazu kommen die Lamentationen über Salon( Bouches du Rhone ) kam es zu einem zwischenfall ausschüsse, unverzüglich an den zuständigen Stellen vorstellig zu hohe Löhne und schlechte Berfaufspreise. Angeblich ist die Kon- awischen dem Unterstaatssekretär im Finanzministerium Lefevre werden und in fürzester Zeit das Resultat der Berhandlungen furrenzfähigkeit der Industrie aufs schwerste bedroht, und zu ihrer und dem Finanzminister Klot. Während nämlich alle Minister einer neuen Versammlung zu unterbreiten. Ueberzeugt, daß die Durchführung des Kampfes nur durch Sicherheit soll gar eine Einschränkung des Koalitionsrechtes erforder- für die Schaffung eines Handelsgerichts in dem genannten Ort solidarisches und geschlossenes Handeln der Gasarbeiter möglich lich sein, damit die bösen Gewerkschaften, die gar keine Rüdficht stimmten, stimmte Lefevre, der den Wahlkreis Aig vertritt, im ist, machen die Versammelten es den noch fernstehenden Sol- nehmen auf die Sorgen und Qualen der Dividendenschlucker, die Interesse des bereits in Air bestehenden Handelsgerichts da= legen zur Pflicht, ungefäumt der gewerkschaftlichen Organi- Löhne und damit die Gestehungskosten nicht noch höher treiben gegen. Kloß und Lefevre hatten darauf in den Wandelgängen sation fich anzuschließen." fönnen. Bei dieser Forderung merkt man schon, daß das der Kammer eine lebhafte Auseinandersetzung, die vielfach beMan fprochen wurde.
Den besten
Die Cholera.
Einstimmig wurde die Resolution nach einer kurzen Diskussion Jammern der Industriemagnaten einen gwed hat. angenommen und als Lohnkommission die neun Obleute der Ar will Stimmung machen für die verlangte. Arbeiterfuebelung. beiterausschüsse gewählt. Ein Antrag, der eine Erklärung der Ver- Und um diese Stimmung zu erzielen, wird die Deffentfammlung herbeiführen wollte, daß die Gasarbeiter auch zu einem lichkeit in der gröblichsten Weise irregeführt. Petersburg, 18. November. ( W. T. B.) Die Mandschurei Streit bereit seien, wurde zurückgestellt. Noch hofft man, in Beweis für diese Behauptung liefern die Geschäftsergebnisse der ist für choleragefährlich erklärt worden. Für die Dauer der EpiFrieden alle Differenzen zu schlichten. großen Hüttenwerke. Sie dokumentieren eine glänzende Berzinsung demie werden chinesische Arbeiter in das Küstengebiet nicht zugedes in der Eisengroßinduftrie angelegten Kapitals und für das letzte lassen. Geschäftsjahr eine ganz bedeutende Gewinnsteigerung! Die„ Rhein.Westfäl. 8tg. veröffentlicht eine Zusammenstellung der Ergebnisse von 17 Hüttenwerken, die ungefähr über die Hälfte der insgesamt in der Hüttenindustrie investierten Kapitalien verfügen. Bei Bezirk Bachmut stürzte in einem Bergwerkschachte eine Erdschicht 14 Gesellschaften schließt das Geschäftsjahr mit dem 1. Juli, bei 3 300 Meter tief hinab und verschüttete brei Arbeiter. . Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
Achtung, Metallarbeiter! Es ist in den letzten Tagen vers sucht worden, Arbeitskräfte für Süddeutschland ( Pforzheim ) an. zuwerben. Wir machen darauf aufmerksam, daß in Pforzheim ein großer Kampf tobt und Zuzug dahin streng zu meiden ist.
Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin . Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Injeratenteil verantw.:
Drei Arbeiter verschüttet.