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Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 19. November 1910. Nur keine Ueberstürzung.

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Die nationalliberale Bastei   hat nach dem Verlust des 2. Wahl. freises an die Sozialdemokratie bei der Nachwahl diesen Sommer nur noch ein Mandat im Besiz, das des 5. Wahlkreises, der vom nationalliberaler Herrlichkeit

Jedes Gläschen Schnaps bedeutet eine nationalliberalen Professor Webel vertreten wird. Aber auch dieje

Der Berliner Lokal- Anzeiger" dementiert die gestern Liebesgabe für die ärgsten Volksfeinde! Wahl sicher stürzen. Der jeger, intet wird bei der kommenden Darum, Genossen, meidet den Schnaps! liche Boltspartei hat den 3. Wahlkreis( Naumann), 6.( Bayer),

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von uns wiedergegebene Nachricht der Allgemeinen Fleischer­zeitung", daß die Reichsregierung bereit sei, den Forderungen der bayerischen   Regierung betreffend die Einfuhr von franzö fischem Schlachtvieh in Bayern   und die Erleichterung der Ein­fuhr von dänischen Rindern in Norddeutschland nachzugeben.

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Wiederannahme der Kandidatur bereits abgelehnt. Die Fortschritt­

7.( Schweithardt), 8.( Wagner), 9.( S. Haußmann), 10.( Wieland) und den 14. Wahlkreis( Storz) im Besitz. Vor Abschluß dieses Uebereinkommens" hat sich unser Stutt garter Parteiblatt bemüht, für ein parteipolitisches Ueberein­Von den bayerischen Anträgen sei bisher nur der erste, auf sich auf die Ausbringung schöner unpolitischer Toaste bei fröh- tommen der liberalen Parteien mit der Sozialdemokratie Stim­Zulassung der Einfuhr von Schlachtvieh aus Frankreich  , von lichen Gastmählern und Offiziersliebestafeleien beschränken daß die grundsäglichen Gegensätze zwischen Liberalismus und mung zu machen. Die nationalliberale Partei ließ zurüdjagen, der Reichsregierung genehmigt, der lezte, auf Zulassung wollte, fände nicht bald die eine, bald die andere Partei eine Sozialdemokratie( Boll- und Steuergesetzgebung, Monarchismus, lebender Schweine aus Desterreich- Ungarn  , abgelehnt günstige Gelegenheit zu den von der Kreuzzeitung" beklagten Wehrfragen) so große seien, daß ein Zusammengehen unmöglich worden. Die bayerischen Anträge auf Beseitigung der See- parteipolitischen Fruftifizierungen". Vielleicht regt die fei. Die Sozialdemokratie ist in den bevorstehenden schweren quarantäne und Tuberkulinimpfung für dänisches Vieh, auf Kreuzztg." an, daß Sr. Majestät allergetreueste Triarier dem Kämpfen auf die eigene Kraft angewiesen. Sie wird mit Ehren Aufhebung des Einfuhrzolles auf Mais und Futtergerste sowie Raiser zum nächsten Kaisersgeburtstag eine patriotische bestehen.

auf Ermäßigung der Frachten für sämtliche Futtermittel Adresse überreichen mit der Devise: Reden ist Silber, Die Kreuz- Zeitung  " und das Dachauer Volksblatt". seien dagegen im Bundesrat noch nicht erledigt, Schweigen ist Gold! ebenso wenig der Antrag aufvorübergehende Außerkraftsetung gewisser beterinärpoli= zeilicher Grenzbestimmungen. In diesen Fragen könne die Reichsregierung nur im Einvernehmen mit dem Reichstage vorgehen. Im Reichsamt des Innern sei man schon stark damit beschäftigt, das erforderliche Material für diese Beratungen im Reichstage zusammenzutragen.

Gegen eine Aufhebung der Sperre an der französischen  Grenze habe die Reichsregierung feine Einwendungen zu machen, da seit 12 Jahren in Frankreich   die Maul- und Klauenseuche erloschen ist. Dagegen sei die Reichsregierung nicht gewillt, mehr Schweine aus Desterreich- Ungarn   in das deutsche   Zollgebiet hereinzulassen, als das deutsch  - österreichische Abkommen gestatte.

Mainz  , 19. November.  ( Privattelegramm des Vorwärts".) Für Mainz   ist die Einfuhr französischen   Schlachtviehes gestattet worden. Das wöchentliche Kontingent stellt sich auf 50 Stück Groß­vieh und 200 Schweine.

Landbündlerischer Mandatsschacher.

Die ebriame reuz- Zeitung" brachte vor einiger Zeit die Stimmungsmache. Meldung, daß ein in Dachau   vei München   wohnender sozialdemo Herr v. Jagow, Berlins   geistreicher Polizeipräsident, bat fratischer Redakteur gegen den Redakteur eines Zentrumsblattes Herr v. Jagow, Berlins   geistreicher Polizeipräsident, hat Beugniszwangshaft beantragt habe. Als wir feststellten, daß weder wohl weil er ahnungsvoll fürchtet, daß der Moabiter   Prozeß der brtreffende Redakteur, ein Herr Böck, noch sein Blatt, das allerlei blamable Enthüllungen über die Berliner   Polizeiwirtschaft Dachauer Volksblatt", sozialdemokratisch feien, schwieg sich zunächst im Gefolge haben wird eine Kundgebung an die Berliner   Schuß die Streuz- Zeitung" aus; jetzt endlich fühlt sie fich aber doch ver­mannschaft erlassen, in der er dieser seine Anerkennung ausspricht anlaßt, ihre Meldung richtig zu stellen. Sie erklärt: und ihre Fähigkeiten rühmt. Das Wolffsche Telegraphen- Bureau weiß über diesen Erlaß des Polizeigewaltigen von Berlin   zu be­richten:

In einer Kundgebung an die Berliner   Schuhmannschaft hat sich der Polizeipräsident v. Jagow dahin geäußert, daß er in den legten Monaten häufig Gelegenheit gehabt habe, die helfende Tätigkeit der Beamten der königlichen Schußmannschaft im Straßen­dienste genan zu beobachten. Er sei deshalb in der Lage, den Straßendienst tuenden Beamten seine Anerkennung auszusprechen. Auch aus den verschiedensten Kreisen des Publikums seien ihm mit feinen Beobachtungen übereinstimmende Mitteilungen zugegangen. Der Polizeipräsident schließt mit dem Wunsche, der Schutzmann im Straßendienst möge also nach wie vor üben: Umsicht, Für­sorge und Höflichkeit.

Die Stärke der Reichstagsparteien

Ju Nr. 528 brachten wir eine Korrespondenz aus München  , in der gesagt war, daß der Redakteur des Dachauer Volksblattes", das ein ausgesprochen sozialdemokratisches Organ sei, gegen den Redakteur des Zentrumsblattes in Dachau   die Zeugniszwangs= haft beantragt habe. Der Vorwärts" hatte in seiner bekannten Tonart dazu bemerkt, daß ein solcher Antrag zivar gestellt sei, daß aber weder das Blatt, noch der Redakteur sozialdemokratisch wären. Auf nähere Erkundigungen erfahren wir nun, daß das " Dachauer Boltsblatt" zwar nominell das Organ der Dachauer radikalen Jungliberalen sei, aber in Wirklichkeit ganz sozial­demokratische Tendenzen bertrete. Auch habe der Kläger  , Ober­amtsrichter Streichgauer, im Gerichtssaale wiederholt von dem Blatte festgestellt, es huldige sozialdemokratischen Tendenzen, ohne daß der anwesende Redakteur dem widersprochen habe. Das alles ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß es sich nicht um ein sozialdemokratisches, sondern um ein radikal- jungliberales Organ handelt. Die Schlußfolgerungen des Artikels sind dem­nach nicht gegen die Sozialdemokratie, sondern in diesem Falle gegen die Jungliberalen zu richten, die ja hinsichtlich des Zeugnis­zwangsverfahrens mit der Sozialdemokratie einer Meinung sind. Wir stellen die Tatsache hiermit richtig.

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Es spricht für das gute Herz des Herrn v. Jagow, daß er die Die Konservativen und Landbündler eifern zwar mit den Brust Berliner   Schußmannschaft belobigt; aber die öffentliche Meinung tönen tiefster Ueberzeugung gegen die baterlandsfeindliche rote wird kaum seiner Ansichtsäußerung einen solchen Wert beimessen, Rotte", doch wo es gilt, sich ein Mandat zu verschaffen, sind die daß sie sich durch diese irgendwie beeinflussen läßt. Heerführer der Triarier gern bereit, sich mit der Sozialdemokratie zu verständigen. Unser Stuttgarter   Parteiblatt, die Schwäb. Wie uns aus Dachau   geschrieben wird, ist auch diese Berichti Tagwacht" hatte jüngst, um den Wert fonservativer Phrasen zu wird beim Zusammentritt des Reichstages folgende sein: Sozial gung" wieder nicht ganz richtig. Das Dachauer Voltsblatt" ist kennzeichnen, behauptet, daß ein bündlerischer Reichstagsabgeordneter de motraten 52 Mitglieder, Sonjervative 56 Mitglieder, nicht jungliberal, sondern eines jener unparteiischen Blättchen, die um 1906 sein gefährdetes Landtagsmandat zu retten, versprochen habe, 2 Hospitanten( Mandat 2. Königsberg unbefest), Reichspartei je nach den Umständen bald liberal, bald demokratisch, bald flerifal der Sozialdemokratie ein anderes Landtagsmandat auszuliefern. 20 Mitglieder, 5 Hospitanten, Wirtschaftliche Vereinigung schillern. Erst in seiner Nr. 125 vom 25. Oktober erklärte es wieder, Diese Mitteilung wurde 16 Mitglieder. 1 Hoipitant, Deutsche Reformpartei 2 Mit daß ihm alle Parteipolitik wurscht sei. Sozialdemokratisch ist bon einem konservativen Blättchen, glieder, 1 Hospitant, 8entrum 105 Mitglieder, 1 Hospitant, es jedenfalls nicht; und wer es sozialdemokratischer Tendenzen be­dem Landmann", entschieden bestritten. Darauf veröffentlichte olen 20 Witglieder, Nationalliberale 44 Mitglieder, schuldigt, ist entschieden politisch unzurechnungsfähig. Wohl aber gestern die Schwäbische Tagwacht" als Antwort folgenden Brief 5 Hofpitanten, Fortschrittliche Boltspartei 48 Mitglieder. ist es in Rücksicht auf seine fleinbürgerlichen und ländlichen Leser des Reichs- und Landtagsabgeordneten Vogt einer Fraktion gehören an 18 Mitglieder( Arnold, Dr. recht fromm und gottesfürchtig. Es bringt jeden Freitag die Gochsen  ( Wirtschaftliche Vereinigung) an einen sozialdemokratischen Böhme, Bruhn, v. Dannenberg  , Dr. Gregoire, Hanssen, Freiherr   Gottesdienstordnung und tischt seinen Refern ausführliche Reichstagsabgeordneten. Heyl zu Herrnsheim, Hilpert, Kobelt, Labroife, Lehmann( Jena  ), Berichte über firchliche Feste auf. Berlin  , 14. Dezember 1906. Dr. Graf v. Schwerin- Löwiß, de Wendel, die elfaz- lothringischen Abgeordneten Delfor, Preiß, Dr. Ridklin, Wetterlé, Wiltberger).

Tönnen.

In den Vorstand des Reichstages sind zu wählen der zweite Bizepräsident( bisher Erbprinz Hohenlohe) und ein Quästor( bisher Abg. Schmidt- Warburg  ).

,, Nichtsungigkeit."

frankreich  .

Eine echt russische   Affaire.

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Geehrtester Serr! Den mir gestern telegraphisch in Aussicht gestellten Brief bon Stuttgart   habe ich hier ertvartet und teile Ihnen hierauf ergebenst mit, daß meine Partei die Kandidatur Lemppenau in Paris  , 19. November. Gil Blas" veröffentlicht einen Ar­Göppingen mit allem Nachdruck aufrecht erhält, wenn Sie den tifel über einen Zwischenfall, welcher in der Duma stattgefunden Parteiangehörigen in Neckarsulm   empfehlen und sie veranlassen, hat, wo das Mitglied der äußersten Rechten Purischkewitsch für mich einzutreten. Ich persönlich meine, sie werden doch Die christlichen Gewerkschaften sind in den Augen ihrer eine Rede über die Schulfrage hielt, worin er heftige Ausfälle nicht dazu beitragen wollen, daß diefer Bezirk ans Zentrum ver- frommen Brüder von den katholischen Fachabteilungen mit gegen Frankreich   machte. Derselbe erging sich in lebhaften Be loren geht. Mir selbst wird dadurch kein besonderer Tort zuge- den Sozialdemokraten auf eine Stufe zu stellen, sie werden leidigungen gegen Frankreich   und sagte unter anderem: Wir fügt, aber ich möchte nicht, daß eine Partei den Sieg davon von der strenggläubigen Berliner   Richtung" genau so be- sich um Deutschland   und England, speziell aber u. Deutsch­fönnen uns ein Beispiel an dem Auslande nehmen, insofern, als es trägt, deren weitere Verstärkung Sie so wenig als ich wünschen urteilt und behandelt wie irgend ein roter Umstürzler" auch. land handelt. Aber es ist nicht statthaft, Frankreich   zum Vorbild zu Mit vollkommener Hochachtung Sie müssen sich sogar von den Fachabteilern genau so biel wählen, wo die Regierungnur aus Ranaillen besteht." The ergebener Schlechtigkeiten nachsagen lassen, wie die christlichen Gewerk. Die Beleidigungen der französischen   Regierung veranlaßten eine W. Vogt." schaften den Sozialdemokraten nachzusagen pflegen. So hatte Protesttundgebung der Liberalen, aber der Dumapräsident Der Schwäbische Merkur" bemerkt hierzu: Aus diesem jüngst der Arbeiter", das Organ der Berliner   Richtung, die weigerte sich, dem Redner einen Ordnungsruf zu erteilen. Briefe, von dem man doch annehmen muß, daß er echt ist, geht Unruhen in Moabit  , Bremen   und Köln   mit den christlichen Gil Blas" fragt, was Frankreich   zu tun gedente, nicht wegen Be­hervor, daß der Abgeordnete Vogt tatsächlich ein Wahlabkommen Gewerkschaften in Verbindung zu bringen gesucht. Das Zentral- strafung des betreffenden Abgeordneten, sondern wegen der un­mit der Sozialdemokratie abschließen wollte. Der Brief ist ein blatt der christlichen Organisationen nennt das eine Nichtsqualifizierbaren Haltung des Dumapräsidenten, welcher sich zum politischer Standal und eine Bloßstellung vor allem auch für das nukigkeit". Bur selben Zeit ist aber in einem christ- Mitschuldigen der direkten Beschimpfung der Republit gemacht habe. bündlerische Organ, das mit seinen Angriffen auf andere Leute lichen Gewerkschaftsblatt, dem Deutschen Metall­sehr rasch bei der Hand war, ohne sich über den Mangel an arbeiter", zu lesen: Sauberkeit im eigenen Hause genügend orientiert zu haben."

Geworden ist aus dem feinen Schachergeschäft freilich nichis. Unsere Parteigenossen gingen auf den Vorschlag nicht ein. Darauf zogen die Konservativen die Kandidatur Lemppenau, die nur eine Stimmenzersplitterung bezweckte, zurück- doch Genosse Lindemann wurde trotzdem gewählt.

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Spanien  .

Neue Streifunruhen in Barcelona  . Die Krawalle in Moabit  , Bremen  , Köln   und neuerdings wieder im Norden Berlins  am Wedding im waren Aus- Barcelona, 19. November. Zwischen Aus ständigen und fchreitungen rohester Art. Sie sind um so viel Arbeitswilligen der Automobilwerke Hispania Suisse tam schlimmer, als sie nicht etwa einer momentanen Eres neuerdings zu einem Zusammenstoß. Die Polizei stellte regung entsprangen; nein, der ganze Verlauf und das Ver mit der blanken Waffe die Nuhe her Gin Ausständiger wurde halten der Beteiligten zeigt die Erziehungsfrüchte der berhaftet, drei Personen Lebensgefährlich verlegt. In jahrelangen Berhebung der Massen durch die Cinet in der Provinz Balencia haben 600 mit dem Orangen­Sozialdemokratie." versand beschäftigte Arbeiter den Ausstand erklärt; sie ver­

England.

Zur politischen Lage.

Klerifale Fruktifizierung der neuesten Kaiserrede. Wir gestatten uns, das ebenfalls als eine Nichtslangen den achtstündigen Arbeitstag. Die Aufdringlichkeit, mit der die klerikale Bresse die nuigkeit zu bezeichnen und weisen im übrigen das christ­Kaiserrede im Kloster Beuron   für ihre politischen Zwecke aus- liche Blatt darauf hin, daß- ,, Ausschreitungen rohester Art", nüßt und aus dieser Rede das Eingeständnis Wilhelm II.   namentlich Messerstechereien, nirgendwo mehr blühen, als da, herauslieſt, daß er ohne die Unterstützung des Zentrums und wo das Zentrum die politische und sittliche Leitung der Wassen der katholischen Kirche  , d. h. des Klerus, nicht zu regieren ver- in Händen hat. möge, wird selbst der Kreuzzeitung" zu bunt. Sie richtet folgende heftige Mahnung an den lieben ultramontanen Bundesbruder:

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Bemerkenswerteste an der Nede Asquiths ist das, was sie London  , 19. November.  ( Privat Telegramm.) Das

nicht enthält. Für die Arbeiterpartei ist am Arbeitsprogramm des preußischen Landtages. wichtigsten, daß das Osborne Urteil bestehen und Der preußische Landtag wird am 10. Januar zufammen- dadurch die Bewegungsfreiheit der Arbeiterorganisationen in Wir haben bisher zu der parteipolitischen treten. Noch an demselben Tage wird, wie offiziös gemeldet wird, der unerträglichsten Weise beschränkt bleiben soll. Der Kampf Fruttifizierung der Kaiserrede durch die Zentrums- der Finanzminister Dr. Lenze dem Abgeordnetenhause den neuen der Liberalen gegen die Lords hört sofort auf, wenn die presse geschwiegen, weil wir es nicht für ausgeschlossen hielten, Etat unterbreiten. Von weiteren Vorlagen befinden sich in Vor- Lords einen Schlag gegen die Arbeiterorganisationen führen, daß in der ofiziösen Bresse der authentische Wortlaut der Rede bereitung ein Entwurf über Zwedverbände; ein Entwurf zur deren politische Verselbständigung und Unabhängigkeit die veröffentlicht werden würde. Da diese Veröffentlichung aus- Regelung der Schulpflicht Taubstummer, ein Entwurf über die Ein- Liberalen noch mehr fürchten als die Konservativen. bleibt, sehen wir uns in der Annahme bestärkt, daß die Rede führung des Schleppmonopols auf dem Dortmund- Ems- Kanal, ein Ebenso schweigt sich Herr Asquith   darüber aus, ob er vertraulichen Charakter hatte und keine politische Kundgebung Entwurf betreffend Einführung der allgemeinen Fortbildungsschul- die Garantien vom König erhalten hat oder nicht, für weitere Streise war, also von den Zuhörern ebenso auf- pflicht für alle gewerblichen Arbeiter unter 18 Jahren, ferner einige obwohl dieses Schweigen die Position der Liberalen im genommen werden mußte, wie andere improbisierte, dem Milieu kleinere Vorlagen, darunter Eingemeindungsvorlagen. Ungewiß Wahlkampf schwächen muß. Denn hat Herr Asquith  , angepaßte Ansprachen des Kaisers, z. B. in Offiziers- und Be- bleibt noch, ob das Wassergesetz, die Steuervorlagen und ein Ent- wie es fast wahrscheinlich ist, diese Garantien nicht, dann amtenkreisen, bei privaten Gastmählern usw. Wir glauben wurf über fakultative Feuerbestattung den Landtag in dieser Session ist es sehr leicht möglich, daß auch dieser zweite Feld­daher auch, daß die unbefugte Veröffentlichung beschäftigen werden. Wahrscheinlich wird das nicht der Fall sein. zug gegen gegen das Oberhaus nur ein Scheingefecht der Rede in der Zentrumspresse und ihre bleiben wird. politische Fruttifizierung eine dem Zentrum Der liberale Wahlblock in Württemberg  . feineswegs erfreuliche Wirkung haben wird. Die Nationalliberalen und die Fortschrittliche Jedenfalls beteiligen wir uns nicht an dieser Diskussion. Was Boltspartei in Württemberg   haben, wie wir bereits aber die Nubanwendung der Germania  " zugunsten des berichteten, für die bevorstehenden Reichstagswahlen ein Jesuitenordens betrifft, so müssen wir sie mit aller Bestimmt. parteipolitisches Uebereinkommen getroffen, wonach eine gegen heit ablehnen. Waren schon die Päpste nicht einig in der Be- feitige Bekämpfung in den 17 württembergischen Wahlkreisen London  , 19. November. In gestern abend gehaltenen Reden der unterbleiben soll. Die nationalliberale Partei   wird im urteilung des Jesuitenordens, wie dessen Aufhebung durch 1. Wahlkreis( Stuttgart  ), im 2.( Cannstatt), 4.( Böblingen  - Maul- Parteiführer kam zum Ausdruck, daß in dem am 3. Dezember.be­Clemens XIV. beweist, so wird man uns nicht verdenken können, brom), 5.( Eßlingen  ), 12.( Crailsheim  - Mergentheim  ), 13.( Aalen   ginnenden Wahlkampf flar entschieden werden müsse, ob das Volk daß wir die zulässigkeit dieses Propaganda- Ordens in dem Ellwangen  ) und im 17. Wahlkreis( Ravensburg  ) Kandidaten auf- lieber eine Steform des Hauses der Lords als eine Be­fonfeffionell gemischten Deutschland   auch heute noch nachdrück- stellen, die Volkspartei begnügt sich mit dem 3. Wahlkreis( Heil- fchränkung feiner Befugnisse wünsche. lichst bestreiten und durch alle dem Benediktinerorden ge- bronn), 6.( Reutlingen  - Tübingen  ), 7.( Lahr- Neuenbürg), 8.( Freu- Die liberalen Blätter sind der Ueberzeugung, Asquith  spendeten Lobsprüche uns darin nicht irre machen lassen. An denstadt), 9.( Balingen  ), 10.( Göppingen  - Gmünd), 11.( Backnang  - habe vom König das Versprechen erhalten, daß im eine Aufhebung des Jesuitengejeges denkt all), 14.( Geislingen- llm), 15.( Blaubeuren  ) und 16. Wahlkreis Falle eines Sieges der Liberalen, eine genügende Anzahl von Beers die konservative Partei jebenfalls nicht." ( Liberach). Beide Parteien werden feine Gegenfandidaten auf­stellen, vielmehr die Kandidaten der anderen Partei nachdrücklich ernannt werden solle, um den Widerstand der Lords gegen die Be­Wir können es der Zentrumspresse nicht verdenken, wenn unterstüben. Bezüglich des 14. Wahlkreises gilt das Abkommen schränkung ihres Betorechtes zu brechen. Sie loben alle einstimmig fie die neueste Nedeleistung des Kaifers für ihre Bwede aus- unter der Voraussetzung, daß der bisherige Vertreter eine Standi- den hohen Mut und die Kaltblütigkeit, die Asquith   in dieser Krisis nußt, zumal sie die Logik auf ihrer Seite hat. Wenn der Kaiser datur wieder annimmt. bewiesen habe.

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Im ganzen hat man den Eindruck, daß die Taktik der Regierung in den letzten Tagen die Aussichten der Liberalen im Wahlkampf eher verschlechtert hat.

Breßstimmen.