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Wer ist der Toke? Auf dem Arnimplah wurde gestern morgen| mäßig viel leerstehen. Der Grund hierfür ist in den hohen Preisen| Nichts an ihm habe darauf hingewiesen, daß er etwas verteilte. um 6 Uhr ein etwa 34 Jahre alter Mann tot aufgefunden. Zur zu suchen, der für Zweizimmerwohnungen im Hinterhause selten Den Verteilern fei ja auch bekannt, daß nichts, was auf Arbeit Feststellung der Todesursache wurde die Leiche nach dem Schau- unter 500 m. beträgt. Bu Punkt 1, Prüfung und Entlastung der schließen läßt, an ihnen zu bemerken sein dürfe. Solle, was W. hause gebracht. Der Unbekannte macht den Eindruck eines Ar- Jahresrechnung für 1908, betont der Referent, daß an Mehr- tat, als Arbeit gelten, so sei es schließlich auch Arbeit, ein Gesang­beiters. Er ist 1,70 Meter groß, hat dunkles Haar, einen dunkel- einnahmen außer dem Vortrag von 138 300 M. und den Beträgen buch zur Kirche zu tragen. roten Schnurrbart und braune Augen und trug einen dunkel- aus den lleberschüssen von 32000 M., durch Baugebühren 13 600 M., Das Gericht erkannte nach dem Antrage des Verteidigers. Daß gestreiften Ueberzieher, einen braun karierten Jadettanzug und durch Anliegerbeiträge 36 000 M., bei der Einkommensteuer 24 100 M.,. über die Straße gegangen sei, könne nicht als Arbeit gelten, Schnürschuhe. Umsatzsteuer 64 000 m., Elektrizitätswert 34 000 M. zu verzeichnen find. Die Jft- Einnahmen betragen 2 189 513,63 M., die Mehrausgaben 24 200 M., die Gesamt- ft- Ausgabe 1 698 543,82 m., jodaß ein Ueberschuß von 490 969,82 m. verbleibt. Nach Abzug der vor getragenen Summen stellt sich der Barüberschuß auf 20 455,86 M. Nikolasfee.

Rigdorf.

Vorort- Nachrichten.

Stadtverordnetenwahlen.

Die Stichwahl im Westbezirk( II: Abteilung) findet am Diens tag, den 22. November, in der Zeit von 12 Uhr mittags bis 7 Uhr abends statt.

Es erhielten bei der Hauptwahl am 4. November

Adolf Schulze( Demokrat).

Baul Fischer( Sozialdemokrat.. Fichtner Bezirksverein.

Raschow/ West"

Belß

Adomat

"

Neuer Bezirksverein West"

122 Stimmen

122

109

107

96 91

die Kalender aber und ihre Verteilung seien nicht öffentlich be­merkbar gewesen. Mithin bleibe es bei der Freisprechung.

Aus aller Welt.

Ein dunkles Geheimnis.

Aus der Gemeindevertretung. Für den Ausbau der Privat­schule des Fräulein Leweß wird in Zukunft ein Gemeindezufchußz von 4000 M. pro Jahr gewährt, bisher 2000 M. Ostern nächsten Nach über hundert Jahren ist man anscheinend dem mysteriösen Jahres soll die vierte Klasse eingerichtet sein und es soll gleichzeitig die Anstellung akademisch gebildeter Lehrkräfte erfolgen. Zum Amts- Verschwinden des englischen Gesandten am Wiener Hofe, Lord vorsteher für den neu gegründeten Amtsbezirk Nikolassee mit dem Bathurst, auf die Spur gekommen, der auf seiner Rückreise nach Gutsbezirk Düppel ist der Gemeindevorsteher Reinich ernannt England im November 1809 nach Berleberg tam und seitdem nicht Der Gesandte war mit der Extrapost ein worden. Bisher gehörte Nikolasjee zum Amtsbezirk Zehlendorf . mehr gesehen wurde.

An den letzteren find noch für die bisherige Verwaltung 2758,16 M. getroffen, stieg in einem Gasthofe ab und war seit jenem Abend zu zahlen. Die Vorlagen über den Eintritt der Gemeinde Nikolassee spurlos verschwunden. Die Affäre erregte damals ungeheueres Da feiner der Kandidaten die absolute Stimmenmehrheit er in die Rechte und Pflichten der Verträge zwischen der Heim- politisches Aufsehen. Allgemein wurde angenommen, daß Lord langt hat, findet die Stichwahl zwischen Adolf Schulze, Paul ſtätten- Aktiengesellschaft und den Charlottenburger Wasserwerken Bathurst auf Befehl Napoleons um die Ede gebragt Fischer und Fichtner und Kaschow statt. Stimmen, die auf über die Lieferung von Wasser, sowie der Englischen Gasanstalt und einen anderen Kandidaten lauten, sind ungültig. Das Wahllokal der Gemeinde Zehlendorf über die Lieferung von Gas und worden sei, weil er gegen den auf der Höhe feiner Macht befindet sich in der Vereinsbrauerei, Hermannstr. 214/19. Ge- elektrischen Strom wurden einer Kommission zur näheren Prüfung stehenden Kaiser agitierte. Jezt ist man in einem Wäldchen, in dem bor 101 Jahren die Beinkleider des verschwundenen Lords gefunden wurden, beim Ausroden von Bäumen auf ein menschliches Sfelett gestoßen, deffen Alter mit Sicherheit darauf schließen läßt, daß es etwa 100 Jahre dort gelegen hat. Es ist wahrschein­lich, daß es sich hier um die Ueberreste des verschwundenen Ge­sandten handelt. Wenn aber auch die Annahme zutrifft, wird der " Fall Bathurst", der die Kriminalistik Jahrzehnte hindurch beschäftigt hat, doch ein unenthülltes Geheimnis bleiben.

Ober- Schönewveide.

nossen, welche am Dienstag bei der Wahl helfen wollen, tönnen sich überwiesen. bei Hoppe, Hermannstr. 49, um 11 Uhr vormittags einfinden. Tue jeder seine Pflicht! mit den Wahlrechtsräubern!

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Die Säumigen zur Wahlurne!

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Nieder mit

Es lebe der Stampf! Das sozialdemokratische Wahlkomitee.

Der Männergesangverein Rixdorf( M. d. A.-S.-B.) veranstaltet am heutigen Sonntag in Kliems großem Festsale ein Konzert. Mit­wirkende Frl. Hilde Ellger( Alt), Herr Arnim Liebermann( Cello) und Herr Otto Ehlers( Klavier). Die Parteigenossen werden ersucht, den Verein der uns bei Parteiverfamnilungen stets zur Verfügung steht, zu unterstützen. Charlottenburg .

Die Gemeindevertretung bereitet ein Ortsstatut gegen die bau­liche Verunzierung des Ortes vor, wodurch man eine würdige Ge­staltung der Baulichkeiten anschließend an ihre Umgebung erzielen will, im Gegensatz zu den manchmal recht fragwürdigen Erzeug­nissen des Bauspekulantentums.

Wünschenswert wäre es, wenn dabei auch auf die Sausvor­gärten Bedacht genommen würde, welche sich vielfach in einem elenden Zustande befinden. Von unseren Genossen in der Ver­tretung ist beantragt worden, daß die Gesundheitskommission eine Inspizierung der Höfe und sonstigen Anlagen vornehmen soll, da oft Zustände herrschen, welche dringend Abhilfe erheischen. Alt- Glienicke.

Die Bes

Gerüsteinsturz im Elektrizitätswerk. Ein Unfall, bei dem zwei Arbeiter schwer und zwei leicht verlegt wurden, ereignete sich gestern vormittag auf dem Grundstück des hiesigen Elektrizitätswertes un­Einer der ältesten Parteigenossen, August Deroche, ift der weit der Röntgenbrücke. Zur Ausbesserung eines Kranes war dort hiesigen Organisation durch den Tod entrissen worden. ein etwa sechs Meter hohes Gerüst errichtet worden. Als vier Ar- erdigung findet am heutigen Sonntag, den 20. November, nachmittags beiter auf dem Gerüst standen, brach dieses plöglich in sich zu- 2 Uhr, statt. Um dem alten Veteran noch das letzte Ehrengeleit zu fammen. Alle vier Arbeiter wurden mit in die Tiefe geriffen und geben, versammeln sich die Genossen nachmittags 1 Uhr bei Joch, unter den Trümmern begraben. Während zwei von den Ver- Köpenider Straße. unglückten mit leichteren Verlegungen davonkamen, wurden die an deren beiden schwerverletzt vom Piaze getragen. Der Schlosser Bruno Abel aus der Berlichingenstr. 14 erlitt eine schwere Brust quetschung und eine gefährliche Stopfwunde, so daß er von der Unfallstation in der Berliner Straße nach dem Krankenhaus Westend geschafft werden mußte. Der zweite Schwerverlette ist der jetzt 38 jährige Arbeiter August Grabowski aus der Pestalozzistraße 79. Auch er fand auf der Unfallstation in der Berliner Straße die erste Hilfe.

Elternverein für freie Erziehung. Auf den morgen abend 8 Uhr im Voltshause, Rosinenstr. 3, stattfindenden großen öffent­lichen Vortragsabend wird hierdurch nochmals hingewiesen. Tages ordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. S. Rosenfeld: Das Recht des Kindes. 2. Freie Aussprache.

Schöneberg .

Bei den Delegiertenwahlen der Drtskrankenkasse wurden die von der Gewerkschaftskommission aufgestellten Vertreter mit 2135 Stimmen gewählt. Vor zwei Jahren wurden 2281 Stimmen ab­gegeben. Die Beteiligung war diesmal etwas schwächer, obwohl für ausreichende Wahllokale gesorgt war.

Einführung von Rückfahrkarten auf der Schöneberger Untergrund­bahn. Der Magistrat, der sich bekanntlich in dem mit der Hochbahn Gesellschaft geschlossenen Betriebs- und Tarifvertrag die Festsetzung des Fahrpreises für den Lokalverkehr vorbehalten hat, faßte in seiner gestrigen Sitzung den Beschluß, für Einzelfahrten auf der neuen Schnellbahn Fahrkarten nach dem Muster und dem Tarif der Hochbahn auszugeben. Zur Sebung und Begünstigung des Lotal berkehrs im allgemeinen und des Verkehrs nach dem Nollendorf­play und dem Stadtpark im Besonderen sollen Rückfahrkarten zum Breise von 15 Pfennig für die dritte und 20 Pfennig für die zweite Klaffe berabfolgt worden. Diese Karten sollen zur Hin- und Rückfahrt zwischen den Stationen Hauptstraße und Nollendorfplaß berechtigen.

Die Arbeitgeberwahlen finden am Montag, den 21. d. M., nach mittags von 5-8 Uhr in dem Kaffenlokal, Grunewaldstr. 30, statt.

Zu wählen sind 52 Vertreter und 52 Stellvertreter.

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Falkenhagen- Seegefeld.

Der Kampf um das Lokal von Nicolay in Seegefeld ( Besizer Sleeßen) nimmt für die hiesige organifierte Arbeiterschaft einen günstigen Verlauf. Am legten Sonntag fand die erste öffentliche Tanzmusik bei Nicolah nach der über sein Lokal verhängten Sperre statt. Der Besuch war so gering, daß die Mufiler schon nach 8 Uhr abends nach Hause fahren fonnten. Mehrere Vereine am Drte haben ihre bei Nicolay festgelegten Vergnügungen abgefagt. Einige Laden­inhaber haben sich über das Vorgehen des roten Bads" abfällig ausgesprochen. Die Arbeiter werden sich daran erinnern, wenn sie ihre Einkäufe besorgen. Fester Zusammenhalt wird auch hier den organisierten Arbeitern den Sieg bringen. Weißensee.

Die Maul- und Klauenseuche grassiert, hier so start, daß an den Eingangsstraßen rote Tafeln angebracht wurden, deren Auf­schrift das Treiben von Vich auf das gesperrte Weißenseer Gebiet untersagt.

Jugendveranstaltungen.

Tempelhof - Mariendorf . Am Mittwoch, den 23. November, abends 8 Uhr, spricht im Jugendheim, Mariendorf , Chauffeeftr. 323, Herr Robert Dehlschläger über:" Einführung in die Geheimnisse des Schachspiels". Am Donnerstag, den 24. November, hält Herr Dr. Edwin Bab seinen vierten Vortrag über Krankheiten, deren Gefahren und ihre Verhütung.

Bon Tolstois Sterbelager.

Auch die am Sonnabend vorliegenden Nachrichten über das Be­finden Leo Tolstois lauten ebenso wenig tröstlich wie an den borhergehenden Tagen. Im Laufe des gestrigen Nachmittags hatte der greise Krante einen sehr bedenklichen Anfall bon Herzschwäche zu überstehen, den er jedoch gut überstand. Der Schwächeanfall dauerte 20 Minuten. Gegen Abend war die Serztätigkeit etwas gebessert. Wie gemeldet wird, ist Leo Tolstoi bei vollem Bewußtsein und völlig flar darüber, daß er an dauernd in Lebensgefahr schwebt.

Der russischen Regierung ist der bevorstehende Tod des mit dem Kirchenbann geehrten greifen Denkers sehr unangenehm. Sie be fürchtet Studentenunruhen, wenn nach dem Tode Tolstois das Lesen der Messen in den ruffischen Kirchen berboten wird. Die Regierung verlangt daber von der Synode die Aufhebung der Gylommunikation. In Ast rapowo ist eine starke Bolizeimacht zusammengezogen worden.

Schweres Grubenunglück in Böhmen .

Jm Nelsonschacht" der Brüger Rohlenbergbau­Gesellschaft stürzte gestern bei der Ausfahrt die Förderschale mit zwölf Mann in die Tiefe. wei Bergleute wurden schwer, neun leichter ber. lett. Das Unglück ist dadurch hervorgerufen worden, daß der die Fördermaschine bedienende Maschinist plötzlich von einem Unwohlsein befallen wurde.

Unwetter im Auslande.

Starle

Aus den verschiedensten Gegenden Europas Tommen Nachrichten über schwere Unwetter. Durch eine große Springflut wurden wiederum mehrere am Adriatischen Meer gelegene öfter­reichische Hafenstädte heimgesucht. In Triest überflutete das Wasser die Straßen. Der Straßenbahnverkehr war stunden­lang unterbrochen. Auch in Grado richtete die Springflut erneut schweren Schaden an. Regengüsse und Schneestürme werden aus den verschiedensten Gegenden Frankreichs gemeldet. Das Hochwasser der Flüsse wird dadurch noch vergrößert und es ist zu be­fürchten, daß die Ueberschwemmungen einen noch größeren Umfang annehmen. Infolge des Unwetters sind die Verbindungen, namentlich im Süden Frankreichs , unterbrochen. An der spanischen Deffentlich bemerkbare Sonntagsarbeit follte ein Maurer Rüfte wütet seit Freitag ein schwerer Sturm, der den Wunderlich geleistet haben, indem er in Stangenhagen bei Trebbin gesamten Geeverkehr unterbrochen hat. Es steht noch nicht fest, ob an einem Februarsonntag um 1 Uhr mittags nach der Kirchzeit die auf hoher See befindlichen zahlreichen Fischerboote alle recht­den Kalender Märkischer Voltsbote" von Haus zu Haus verteilte. Auf Anzeige eines Gendarmen, der ihn gehen sah und Kalender- eitig den schützenden Hafen erreicht haben. Im Süden Spaniens verteilung witterte, wollte der Amtsvorsteher zu Loewendorf bei regnet es in Strömen; ein Schnellzug wurde durch einen

Gerichts- Zeltung.

Aus den Taschen eines Kalendermannes.

Dammrutsch aufgehalten.

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Großfeuer in einer englischen Geschoßfabrik. Am Freitagabend entstand in einer Geschoßfabrik in Birmingham Feuer, das sich in kurzer Zeit über das drei Etagen hohe Gebäude verbreitete. In der oberen Etage hatten einige Arbeiterinnen sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Beherzte Feuerleute fuchten ihnen Hilfe zu bringen, konnten jedoch nicht alle retten. Wie bisher festgestellt werden konnte, haben vei junge Mädchen ihren Tod in den Flammen gefunden, ein anderes junges Mädchen st arb auf dem Wege nach dem Krankenhause an den erlittenen schweren Brandwunden. Das Feuer wurde dadurch verursacht, daß eine brennende Lampe in einen Ballen Bellulose hineinfiel, der sofort in Flammen aufging.

Kleine Notizen.

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Schwere Eisenbahnunfälle. Auf der Strecke Bremen- Burg entgleiste gestern mittag ein Arbeitszug. 8wei Personen In der Nähe von Chemniz sollen schwer verletzt sein. stieß eine Rangiermaschine auf einen Güterzug. 8wei Personen habe schwere Verlegungen erlitten. Die Rangiermaschine wurde vollständig zertrümmert. Bei einem Zusammenstoß in der Nähe der Station Szolnot- Wieselburg in Ungarn wurden fünf Personen lebensgefährlich verlegt.

Trebbin diesen Frevel durch Strafbefehl mit 3 M. Geldstrafe ahn­Vor einer dreisten Diebin warnt die Zuschrift eines Schöne den. Wunderlich wurde im Juni vom Amtsgericht zu Trebbin , berger Genossen. Die Diebin arbeitet" mit dem alten Trick, dem er den Fall zur Entscheidung vorlegte, freigesprochen mit der fleineren Kindern, die zum Einholen ausgesandt werden, das Geld Begründung, er habe die Kalender in der Joppe verwahrt ge­abzuschwindeln. Sie macht sich an diese Kinder heran, fragt sie halten und unbemerkbar in den Häusern verteilt, seine Gänge von nach ihrem Vorhaben, verspricht, ihnen Geld schenken zu wollen und verschwindet dann mit dem Inhalt des Portemonnaies der Haus zu Haus aber seien teine Arbeit im Sinne der Verordnung. Einholenden. Dem achtjährigen Sohne des Arbeiters J. aus der die er dadurch übertreten haben sollte. Doch dem Amtsanwalt Hohenfriedbergstraße nahm sie auf diese Weise 2 M. ab, nachdem wollte das nicht einleuchten, darum legte er Berufung ein. ihr ein Versuch bei einem anderen Kinde mißglückt war. Die Vor dem Landgericht II Berlin( Straftammer 3) wurde im Diebin wird von den Kindern übereinstimmend als ein großes, Oktober auf Antrag des Verteidigers die Sache vertagt, weil das dunkles Fräulein geschildert, das mit dunklem Hut, schwarzem Gericht nicht für möglich hielt, daß W. fünfzig Kalender- soviel Jadett und schwarzem Rod bekleidet war und eine braune Hand- sollten es gewesen sein in seiner Joppe zu bergen vermöchte. tasche bei sich trug. Recht eigenartig muß man das Verhalten eines Schuhmanns finden, an den sich die Mutter des bestohlenen zu dem neuen Termin, der am Sonnabend anstand, hatte der Knaben, Frau J., wandte, und der ihr bei ihrem Gang nach dem Angeklagte fünfzig Kalender mitbringen sollen, um dem Gericht Bolizeirebier auf seinem Patrouillengange begegnete. Nachdem sie das Kunststück vorzumachen. Wo er sie habe, fragte der Vorsitzende ihm das Vorkommnis mitgeteilt und die Diebin geschildert hatte, ihn, als er die Anklagebant betrat. In den Taschen," lautete die meinte der Beamte freundlich: Na, bringen Sie sie uns, dann lächelnde Antwort. In den Taschen? Wo denn?" Und nun werden wir sie festnehmen!" Gewiß, ein netter Wit", der aber holte W. einen Kalender nach dem anderen heraus, genau fünfzig, in dieser Situation böllig beplaciert war, da die geschädigte Familie wie der Vorsitzende durch gewissenhafte Zählung fonstatierte. Mehr burch Unglüdsfälle mannigfachster Art sich momentan in äußerst be- Beweiserhebung wäre faum nötig gewesen. Gendarmeriewacht drängter Lage befindet und die gestohlenen 2 M. eine recht fühl- meister Starke wiederholte seine Aussage, daß er W. durch die bare Lüde hinterlassen. Straßen habe gehen sehen. Erst hinterher habe er, der Zeuge, Groß- Lichterfelde. durch Nachfrage festgestellt, daß W. Kalender verteilt hatte. Aeußer­Im Untersuchungsgefängnis erhängt. Jm hiesigen Amtsgerichts- lich sei an W. nichts zu bemerken gewesen. Der Verteidiger gefängnis hat sich gestern früh der 34jährige Schlächter Paul er- Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld fragte den Zeugen, wodurch er denn hängt. P., der aus Weimar stammt, betrieb dort ein großes Ge- dann auf W. aufmerksam geworden sei. Ich kannte ihn," sagte schäft, in dem er mehrere noch nicht 16jährige Mädchen beschäftigte. der Gendarm, und hatte die Mutmaßung, daß er so etwas tun Wie sich herausstellte, hatte der Schlächtermeister mit drei seiner würde."" Sie kannten ihn als Sozialdemokraten?" fragte der Zu schweren Kämpfen zwischen weißen und schwarzen Matrosen Gehilfinnen unerlaubte Beziehungen angeknüpft, die nicht ohne Vorsitzende. Der Gendarm bejahte. tam es in der französischen Hafenstadt Cherbourg . Die an der Folgen blieben. Da P. seine Verhaftung fürchtete, floh er aus Der Staatsanwalt fand, es sei doch eine Arbeit, fünfzig folche auferei Beteiligten gehören zur Befagung des im Hafen ein­Weimar und hielt sich längere Zeit in Hamburg , Stettin und Berlin Mit getroffenen amerikanischen Geschwaders. Ein tödlich verwun auf. Als ihm hier der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, Kalender auszutragen, und W. sei immerhin aufgefallen. fiedelte er nach Groß- Lichterfelde über, wo er sich unter falschem 1 Tag Haft sollte W. es büßen, daß er dem Gendarm aufgefallen" beter Neger wurde auf der Straße aufgefunden. Zwei andere Namen ein Zimmer mietete. Die Kriminalpolizei ermittelte jedoch war. Der Verteidiger beantragte, die Berufung des Staatsan- Matrosen wurden durch Messerstiche schwer verletzt. Der ehrliche Handel. Neuen umfangreichen Steuerhinter bald seine wahren Personalien und verhaftete ihn. Vorgestern früh walts zu verwerfen und das freisprechende Urteil aufrechtzuerhalten. erhängte sich P. in seiner Zelle. In den Ausführungen des Staatsanwalts fehlte es an jeder Beziehungen find die amerikanischen Behörden auf die Spur ge= gründung dafür, daß W. eine öffentlich bemerkbare Arbeit getan tommen. Es handelt sich um Engrosfirmen der Bekleidungss habe. Durchaus zutreffend habe der Vorderrichter, in Ueberein. industrie. Nach Mitteilungen der Steuerbehörde sollen die Betrüge Der letzten Gemeindevertretersitzung lag eine statistische Aufstimmung mit einem Kammergerichtsurteil sich auf den Standpunkt reien no umfangreicher sein als die vor einiger Zeit auf stellung über die in Friedenau vorhandenen Geschäftslokale und leute wurden bereits berhaftet. Wohnungen sowie über die leerstehenden Wohnungen vor. Zugleich waren gestellt, daß zu einer Arbeit im Sinne jener Berordnung eine gedeckten Hinterziehungen des Budertrusts. Mehrere angesehene Kauf­Bei einer Gaserplosion in einem Haufe in Barcelona wurden die Mietspreise der Wohnungen von 1-8 Bimmern angegeben. Wie die gewisse Anstrengung erforderlich sei, die als solche äußerlich in Er­Aufstellung zeigt, herricht eine große Nachfrage nach größeren ideinung treten müsse. Zu merken sei, führte der Verteidiger drei Personen tödlich verwundet. Das Gebäude wurde Wohnungen, während Ein bis Dreizimmerwohnungen verhältnislaus, an W. lediglich das gewesen, daß er durch die Straßen ging. I vollständig zerstört.

Friedenau .

Erdbeben in Bad Reichenhall . Gestern vormittag wurden die Einwohner des oberbayerischen Ortes Reichenhall durch einen ziemlich heftigen Erdstoß, der in der ganzen Stadt bemerkt wurde, in Schreden bersegt. In den Wohnungen, besonders in den oberen Stockwerken, gerieten die Möbel ins Schwanken und drohten umzustürzen. Der Stoß dauerte etwa 3 Sekunden und war bon donnerartigem Getöse begleitet.