Einzelbild herunterladen
 

-

weit bekannt; schon bei seiner Gründung von Delheim war sein Notizbuch, das darauf hinweist, daß der Verstorbene sich mit Ruf kein feiner; jetzt wird er bekanntlich wegen gemeiner Verbrechen Hausverkäufen beschäftigt hat. Das Buch enthält außerdem die Steckbrieflich verfolgt. Er war Direktor der hiesigen Weimar  'schen Notiz: Der Geburtstag von Jda Zachäus ist am 18. Februar." Bant und trotzdem er steckbrieflich verfolgt wird, hat ihn in Die Wäsche des Verunglückten trägt das Zeichen G. Z. diesen Tagen die Generalversammlung dieser Bank zum Aufsichts­rath gewählt. Was sind das nun für Leute, die sich nicht ent­blöden, einen solchen Menschen zu wählen? In diesen Tagen hat sich in Dresden   ein Freund Sternberg's, der in Berlin   wohn­hafte Bankier Berger erschossen. Als dieser vor 13 Jahren nach Berlin   tam, brachte er bereits den übelsten Ruf mit; in Wien   hatte er unter Umständen fallirt, die ihn zwangen, von dort Reißaus zu nehmen. In Berlin   verstand er es, das vornehmste Luberleben zu führen, Aufsichtsrath mehrerer Aftiengesellschaften zu werden, eine große Anzahl Personen auszurauben und als es nicht mehr ging, zahlte er mit einer Kugel durch den Kopf.

-

"

im vorgeschrittenen Grade der Auflösung befindlichen Mannes, Angefchwemmt wurde gestern im Plößensee die Reiche eines der ohne Stiefel und Strümpfe mit einem blauen Anzuge be­kleidet war. Person und Todesursache sind noch unbekannt.

"

von ihr abgelaffer, als sie drohte, um Hilfe schreien zu wollen. Nach ihrer Nachhausekunft habe sie ihrem Ehemanne Mittheilung von dem Vorgefallenen gemacht. Dieser habe bei dem Chef des Angeklagten Beschwerde geführt, worauf der Letztere sofort ent­lassen worden sei. Der Gerichtshof erwog, daß dergleichen Eine Dynamit- Patrone geplant. Als der Arbeiter Attentate in den Kaufmannsläden in letterer Zeit wieder­Eduard Knorr aus Berlin   am Sonnabend Nachmittag die Chauffee holt vorgekommen seien. Einen größeren Vertrauensbruch bei Keller's Hofjäger( Hasenhaide) nach dem freien Felde entlang- gegen eine Kundin könne es kaum geben und es könne deshalb gehen wollte, trat er mitten auf der Chaussee auf einen Ileinen von einer anderen Sühne als eine Freiheitsstrafe gar keine Rede harten Gegenstand, er achtete weiter nicht darauf, doch als er sein. Der Angeklagte sei zu zwei Monaten Gefängniß etwa 10 Schritt schnell gegangen war, plagte die Patrone unter verurtheilt worden. donnerähnlichem Getöse, umherfliegende Splitter draugen dem Knorr in das linke Bein und zerschmetterten ihm die Kniescheibe Der Direktor des Theaters Unter den Linden, May und auch den Daumen und kleinen Finger der rechten Hand. Arendt, sowie fünf seiner Angestellten hatten gestern vor der Blutüberströmt brach der Getroffene zusammen und wurde von 128. Abtheilung des Schöffengerichts zu erscheinen. Die Lehteren hinzukommenden Soldaten und Passanten provisorisch verbunden sollten sich insgesammt des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Zu unserer Mittheilung über zwei hiesige, Riefen- und nach dem Krankenhaus Am Urban   gebracht. Neben der ge- Arendt sollte sich der Anstiftung dazu schuldig gemacht haben. Am bazare" und den daran geknüpften Bemerkungen über diese Art platten fand man noch weitere zwei Dynamit- Patronen, welche Abende des 31. Dezember v. J., furz vor 9 Uhr, erschien der von Bazaren überhaupt( in Nr. 163) fendet uns ein Genoffe wie verlautet, Mannschaften des Eisenbahner- Regiments ver Gerichtsvollzieher Ratteck im Teater Unter den Linden, um eine längere Zuschrift mit der Bitte, da wir ihn durch den ge- loren gegangen sein sollen. Knorr   wird zeitlebens an diesen einen von den Erben des verstorbenen Ronacher erstrittenen nannten Artifel in Widerstreit mit seiner Ueberzeugung als Verletzungen zu leiden haben und überhaupt arbeitsunfähig bleiben. Gerichtsbeschluß, wonach die in der Erbmasse befindlichen Wäsche­Sozialdemokrat gebracht" hätten, durch Beantwortung einiger stücke einstweilen in gerichtlichen Gewahrsam zu nehmen seien, Fragen den Einklang wiederherzustellen". Ein nicht aufgeklärter Fall wird uns aus einem hiesigen zur Ausführung zu bringen. Der Angeklagte Arendt machte dem Der Einsender scheint zunächst über die von uns besprochenen Riesenbazare" Krankenhause gemeldet. Am Sonntag früh wurde daselbst die Beamten bemerkbar, daß der Schuldtitel ihn nicht zu einem Gin­nicht genau unterrichtet zu sein oder sich bei" diesent Worte 25 Jahre alte Ghefrau Bertha des im Eisenbahn  - Betriebe beschreiten ermächtige, der Gerichtsvollzieher wurde auch schwankend vielleicht überhaupt etwas anderes als wir zu denken. So- schäftigten Schlossers Tappermann, Heideſtr. 33, eingeliefert, die und entfernte sich, um sich bei seinem in der Nähe infolge von Vergiftung durch Säure schwere innere Berlegungen wohnenden Auftraggeber Rath zu holen. Die Als er zurück­Herren Wertheim   und Lubasch, die beiden bekanntesten Riesen- davongetragen hatte. Die Frau soll aus Versehen die giftige febrte und gerade die Thür zum Kaffenflur öffnen wollte, bazar" Inhaber, würden über uns lächeln, wenn wir sie Flüssigkeit zu sich genommen haben. Da sich aber die Säure in bemerkte ihn Arendt, der den an dem Ausgange stehenden Ramscher" nennen wollten." Ramschen" heißt: bei günstiger wechselung von Flaschen ausgeschlossen erscheinen, mithin der schließen und von innen zuhalten, der draußen stehende Gerichts­einem kleinen schmutzigen Fläschchen befand, so dürfte eine Ver- Angestellten zurief, fie sie möchten schleunigst die Thür Gelegenheit billig( und zuweilen dabei auch wirklich gut) kaufen. Genuß des Giftes auf eine noch zu ermittelnde Ursache zurück vollzieher habe im Hause nichts mehr zu thun, da es bereits Die Riefenbazare"" ramschen" nicht; sie dienen im Gegen­theil" eher dem fleineren" Ramscher" als Bezugsquelle. Sie zuführen sein. neun Uhr fei. Diesem Befehle wurde pünktlich Folge geleistet. taufen nicht bei Gelegenheit Waaren aus einem Konkurse, alte Ladenhüter oder Reste von besserer Qualität auf, sondern sie holen lassen, beide stellten nach ihren Uhren fest, daß es mehrere Arendt den Polizei- Wachtmeister, der im Theater Dienst hatte, Der Beamte rüttelte vergeblich an der Thür. Inzwischen hatte geben mit ihrem ungeheuren Umfaze Jahr aus Jahr ein ganzen Minuten über neun war. Bis 9 Uhr darf ein Gerichtsvollzieher Fabriken Beschäftigung. In diesen Fabriken werden die Waaren von vornherein in der bescheidenen Qualität hergestellt, welche nur feines Amtes walten. Auf grund dieses Umstandes be­dem geringen, von der Arbeiterklasse gerade nur zu erschwingenden Marktpreise in Berlin   am 15. Juli, nach Ermittelungen antragte der Vertheidiger, Rechtsanwalt Sachs, die Frei­Preise angemessen ist, oder richtiger: dem Fabrikanten und dem des königlichen Polizeipräsidiums. Weizen per 100 kg. guter von sprechung der Angeklagten. Der Gerichtshof vertrat die Ansicht, Händler unter Berücksichtigung ihres Unternehmergewinnes als 16,60-16,10 m., mittlerer von 16,10-15,80 m., geringer von daß im vorliegenden Falle trotz des redlichsten Bemühens der angemessen erscheint. Natürlich ist es uns nicht eingefallen, 15,70-15,30 M., Roggen per 100 kg. guter von 14,40 bis Beugen, nicht mit Bestimmtheit aufgeklärt worden sei. Da cs die fortschreitende Entwickelung des Großbetriebes, auch im 14,20 m., mittlerer von 14,10-14,00 m., geringerer von 13,90 fich nur um einige Minuten handle, so müsse die Sache als Waarenverkehr, und die allmälige Bernichtung des Kleinbetriebes bis 13,70 M. Gerste per 100 Rg. gute von 17,00-16,00 m., nicht aufgeklärt angesehen und die Angeklagten müßten frei­durch den Großbetrieb als bekämpfenswerth hinzustellen. Daß wir das mittlere von 15,90-15,00 M., geringe von 14,90-14,00 m. gefprochen werden. nicht wollten, war so selbstverständlich, daß wir es nicht erst besonders Hafer per 100 Kg. guter von 19,00-18,60 m., mittlerer von betonen zu müssen glaubten. Es ist im Gegentheil zu wünschen, 18,50-18,10 m., geringer von 18,00 bis 17,60 m. Stroh, gestern vor dem hiesigen Schöffengericht eine Beleidigungsflage Nach fast einjähriger Daner des Vorverfahrens fam daß dieser Entwickelungsprozeß sich möglichst rasch vollende. Richt per 100 Kilogramm von 6,68-5,66 m. Heu per Darauf aber haben wir hingewiesen, daß der Großbetrieb im 100 Rilogramm von 10,00-7,40 M. Erbsen, gelbe zuin Rochen gegen den Journalist Gustav Meyer angestrengt hatte. Von letzterem m. 8 Berhandlung, welche der Journalist Hugo Friedländer  Waarenverkehr, wie er gegenwärtig in den billigen" Berliner   per 100 g. von 40,00-24,00 m. Speisebohnen, weiße per Riefenbazaren" stattfindet, selbst wenn er den Konsumenten 100 kg. von 50,00-20,00 M. Linsen per 100 Kg. von 80,00 bis ar die Widerklage erhoben worden. Die Parteien befehdeten sich Mugen brächte, doch dem produzirenden Arbeiter Schaden bringt, nicht 30,00 M. Kartoffeln, neue per 100 kg. von 16,67-9,00 M. Rind Verhandlung des Buschhoff- Prozesses erließ Herr Gustav Meyer feit einigen Jahren. Infolge von Vorkommnissen während der überhaupt bringen muß, aber vorläufig in der That bringt. fleich von der Keule per 1 Kg. von 1,60-1,20 m. Bauchfleisch eine Erklärung gegen angebliche Gehässigkeiten des Friedländer Was bei einer sozialistischen   Produktionsweise ein Segen für die per 1 Kg. von 1,30-0,90 m. Schweinefleisch per 1 Kg. von Gesammtheit wäre, wird bei der kapitalistischen   zum Fluch für 1,50-1,10 m. Kalbfleisch per 1 Kg. von 1,60-0,90 m. gegen seine Person und deutete darin an, daß Friedländer, die arbeitende, besiglose Klasse, weil der kapitalbesigende Unter- Hammelfleisch per 1 Kg. von 1,40-0,90 m. Butter per 1 Rg. demokratie babe, doch der politischen Polizei, fpeziell dem früheren Der ganz intime Beziehungen zu Führern der Sozial­nehmer den Segen für sich behält. Darum stimmen wir auch von 2,80-1,80 m. Gier per 60 Stück von 4,00-2,00 M. Fische Polizeidirektor Krüger Berichte geliefert habe. Die Behauptung dem Einsender in dem einen Punkte bei, daß selbst die Riesen per 1 Kg.: Karpfen von 2,00-1,00 M. Aale von 2,80 bis des Angeklagten Meyer, daß während des Chemnitzer Sozialisten­bazare" mit dazu beitragen fönnen, dem klassenbewußten 1,00 m. Zander von 2,40-1,20 m. Hechte von 2,00-1,00 m. prozesses dem Kläger   ein an den Polizeidirektor Krüger adressirtes Proletarier zur Befreiung der Arbeit von den Ketten des Kapitals Barsche von 1,60-0,80 m. Schleie von 2,00-1,00 M. Bleie Rouvert aus der Mappe gefallen sei, wurde zwar aufrecht er­aufzurufen. von 1,40 bis 0,60 m. Krebse per 60 Stück von 12,00-2,00 m. balten, fonnte aber nicht erwiesen werden. Durch die Beweis Ein hiesiger Photograph schickt an Arbeitervereine u. f. w. Polizeibericht. In der Nacht zum 15, d. M. wurde ein aufnahme wurde nur festgestellt, daß Friedländer während des Aufforderungen, ihm Photographien von Bebel, Singer und unbekannter, etwa 35 jähriger Mann, welcher Abends wegen Sarauw'schen Hochverrathsprozesses dem Polizeidirektor Krüger Liebknecht abzukaufen. Er geberdet sich als" Parteigenoffe" und Trunkenheit nach der Wache des 20. Polizeireviers gebracht auf dessen Wunsch einen Abzug seines vervielfältigten Zeitungs­erweckt den Schein, die Genannten hätten zu diesem Unfug worden war, in der Gistirungszelle todt aufgefunden. Vermuth- berichtes zugestellt hatte. Er gab auch als richtig ihre Zustimmung gegeben. Natürlich ist das nicht der Fall. Die lich ist der Tod infolge übermäßigen Alkoholgenusses eingetreten. vor Beginn von Hoch- und Landesverraths- Prozessen Photographien wurden mit denen aller übrigen Mitglieder des Am 15. d. M. Vormittags wurde vor dem Hause Lands- mehrmals vom Polizeidirektor Krüger Informationen über vorigen Reichstags zu dem speziellen Zweck der Ausstellung in bergerstr. 98 a ein siebenjähriger Knabe durch einen Schlächter den voraussichtlichen Gang der Prozesse, die Angeklagten, den Chicago   aufgenommen, und unsere Genoffen haben bereits auf wagen überfahren und erlitt erhebliche Verletzungen des linken etwaigen Ausschluß der Deffentlichkeit 2c. sich eingeholt zu haben. das nachdrücklichste gegen den mit ihren Photographien getriebenen Beins. Nachmittags wurde eine Frau an der Ecke der Jeden Gedanken daran, daß er als eine Art Polizeispitzel ge­Mißbrauch protestirt. Schulzendorfer und Reinickendorferstraße durch einen Müll- wirkt habe, wies Kläger   mit Entrüstung zurück. Nach fünf­wagen überfahren und erlitt einen Bruch des linken Beins, stündiger Berhandlung wurde der Streitfall durch einen Vergleich Männer gehüllt, die am Freitag bezw. Sonnabend in der Cha- ein zehnjähriger Knabe In ein geheimnisvolles Dunkel haben sich zwei junge sowie Verlegungen beider Kniescheiben. Abends wurde beendet, in welchem der Beklagte erklärte, daß er den Vorwurf, vor dem Hause Kommandanten ein Polizeispiel zu sein, gegen den Kläger nicht erhoben habe ritee Aufnahme fuchten. Der eine von ihnen hatte eine Stichstraße 12 durch einen Wagen der Packetfahrt Aktiengesellschaft und auch nicht habe erheben wollen. wunde in die Hand davongetragen, während der zweite, ein an überfahren und erlitt einen Bruch des linken Oberschenkels. geblicher Kellner, eine Stich- und eine Bißwunde in der rechten Am 16. d. M. früh wurde die unverehelichte Scholz am Schöne stand wegen Beleidigung des Gastwirths Spitzbarth aus Chem­Frau Dr. Minna Wettstein Adelt   in Charlottenburg  Hand aufwies, die er in einem Lokal der Leipzigerstraße erlitten berger Ufer auf einer Bank liegend und aus zwei von Messer- niz i. S. vor der ersten Straftammer am Landgericht II. Ver­haben wollte. Als beide zur näheren Darlegung des Sach- ftichen herrührenden Wunden in der Brust blutend aufgefunden. Polizei aufgefordert wurden, weigerten sie sich dessen und zogen Werband angelegt worden war, wurde sie nach der Charitee ge- Fabritarbeiterin", worin die" Verfasserin u. a. geschildert hat, verhalts zwecks Erstattung der vorgeschriebenen Anzeige bei der Nachdem ihr auf der Feuerwache in der Schönebergerstraße ein anlassung dazu war die von der Frau Dr. Wettstein verfaßte und herausgegebene Schrift Drei und einen halben Monat vor, auf die Behandlung in dem Krankenhause zu verzichten. bracht. Vor dem Hause Oranienstr. 63 ftel Vormittags ein wie junge Soldaten der Chemnizer Garnison   durch das Treiben Verhaftung eines Polizeiwachtmeisters. Wegen un- Schaffner während der Fahrt von dem offenen Pferdebahnwagen gewiffenloser Gastwirthe sittlich verdorben werden. Besonders Menschen, dem Arbeiter Max Zünse, ist am 14. b. w. der in rechten Fußes. Auf dem Oranienplatz wurde Nachmittags eine züchtiger Handlungen, begangen mit einem 18jährigen jungen und erlitt hierbei anscheinend eine bedeutende Quetschung des gewissenloser Gastwirthe fittlich verdorben werden. Besonders par das Treiben in dem Restaurant zum blutigen Knochen" ge= der Greifswalderstraße 215 wohnende pensionirte, 64 Jahre alte unbekannte, etwa 45jährige Frau durch einen Wagen überfahren schildert, dessen Inhaber Spitzbarth ist. Die Verfasserin der Bre­Sie wurde nach dem schüre hat in Männerkleidern das Wirthshaus wiederholt besucht, Polizeiwachtmeifter Pansin und auch ber junge Mensch ver- und am Kopfe bedeutend verlegt. Urban gebracht.- haftet worden. Pansin war in der Zentral- Roßschlächterei Krankenhause am Nachmittags fiel und will dabei beobachtet haben, daß dort ein durchaus unsittliches Nachmittags fiel Treiben gang und gäbe war. Die Schilderung der beobachteten zweijähriges Mädchen aus dem Fenster der im in der Greifswalderstraße als Abtheilungs- Wachtmeister thätig, ein zweijähriges bis er im November vorigen Jahres nach nach einer 27: zweiten Stock des Hauses Cuvryftr. 35 belegenen Woh- Einzelheiten wollte Herr Spitzbarth nicht auf sich fizen lassen. Als jährigen Dienstzeit pensionirt wurde. Er unver ung seiner Pflegeeltern auf den Bürgersteig hinab und in seinem Interesse öffentliche Antlage nicht erhoben wurde, be­längst in dem Verdacht, mit jungen Männern sträflichen Umgang fchenkels. Es wurde nach dem Krankenhause Bethanien gebracht. Daß die behaupteten Thatsachen an sich richtig seien, dagegen heirathet und stand in der Gegend seiner Wohnung schon erlitt außer einem Schädelbruch einen Bruch des Ober- quemte er sich zur Privatklage am Charlottenburger   Amtsgericht. Das dortige Schöffengericht war zu der Ueberzeugung gelangt, zu pflegen. Max Lünse war stets gut bei Kasse. Man traute Abends gerieth ein Hausdiener vor dem Hause Stralauer wurde als nicht erweislich wahr angenommen, daß der Kläger  auch ihm nicht so recht und nannte ihn die 23 a cht me ist eritraße 12 mit zwei taubstummen Schuhmachern in eine Schlägerei. von den Vorgängen in seinem Lokal Kenntniß hatte oder darunt braut". In der Nacht des vorlegten Sonntags waren Lünse Hierbei wurde er durch Messerstiche in den Kopf so bedeutend und Pansin zusammen in einem Lokal, wo beide sehr gut gekannt verletzt, daß er nach Anlegung eines Verbandes auf der Sanitäts- wissen mußte. Die Beklagte wurde daher wegen einfacher wurden, vom Wirth sowohl wie von den Gästen. Kurz nachdem wache nach der Charitee gebracht werden mußte. Vor dem Haufe Beleidigung zu 10 Mart Geldstrafe verurtheilt, wo= fich der Wachtmeister entfernt hatte, war auch Lünse ver- Grimmstr. 26 wurde Abends ein Arbeiter von Krämpfen be- gegen sie Berufung einlegte. Das erste Urtheil wurde aber schwunden. Der Wirth und einige Bekannte machten sich sofort fallen, fiel zur Erde und erlitt eine bedeutende Verlegung des im gestrigen Termin mit den Gründen des ersten Richters be stätigt und die Berufung verworfen. auf, um die beiden zu überraschen, was ihnen auch voll- Hinterkopfes. Er wurde nach dem Krankenhause am Urban ge­ftändig gelang. Die Rouleaux der Pansin'schen Parterrewohnung bracht. Abends brachte sich ein Hausdiener in feiner Schlaf­waren nur halb heruntergelassen, und da die Lampe   brannte, ftelle in der Mittenwalderstraße mittels Terzerols einen Schuß konnten die Lauscher alle Vorgänge genau beobachten. Es wurde in den Kopf bei. Er wurde noch lebend nach dem Krankenhause Lärm geschlagen, sodaß die Hausbewohner zuerst glaubten, Diebe am Urban gebracht. Um 15., 16. und 17. b. M. fanden acht d. wären eingebrochen. Der Wächter wurde ebenfalls herbeigerufen leine Brände statt.) und der Thatbestand festgestellt. Dem alten Schw- igel sowie auch dem jungen gab man vor der Hand einen fleinen Dent­zettel. Am 14. erfolgte, wie schon gesagt, Beider Verhaftung. Als interessant dürfte noch anzuführen sein, daß sich der sittsame Herr Ex- Wachtmeister damit zu entschuldigen suchte, sein junger Kumpan habe ihn verführt.

"

war

Ein früherer Postdirektor als Polizeigefangener. Am Sonnabend wurde der frühere Postdirektor D. einem hiesigen Krankenhause als Polizeigefangener eingeliefert. Er hatte sich Unterschlagungen im Amte zu Schulden lommen, dann aber Beichen geistiger Verwirrung erkennen lassen. Nachdem er sich eine Zeit lang in einer Heilanstalt in einem Vororte Berlins  befunden hat, ist er jetzt dem hiesigen Krankenhause zur Fest­stellung seines Geisteszustandes überwiesen worden.

-

-

-

-

Gerichts- Beitung.

"

Der Glafermeister Eduard Panels, dessen Sohn Johannes Pauels und der Buchhalter Warendorf   standen gestern vor der siebenten Straftanmer des Landgerichts I  . Die beiden Ersteren waren der wiederholten Wechselfälschung beschuldigt, Warendorf   sollte mehrere Wechsel, wissend, daß sie gefälscht waren, in Berfehr gesetzt haben. Der ältere Pauels war lange Beit Inhaber eines Tafel- und Spiegelglas- Geschäfts. Die ihm von seiner Kundschaft in Zahlung gegebenen Wechsel ließ er bei der Bantfirma F. W. Krause u. Co. diskontiren. Jm vorigen Herbst mußte Pauels den Konkurs all­melden. Er schrieb damals an Krause u. Co., daß fünf Der frühere verantwortliche Redakteur des Vor- von den Wechseln, die fürzlich von der Bank diskontirt wärts", Aug. Enders, hatte sich am Sonnabend vor dem waren, gefälscht seien. Seine Bitte um Schonung fand kein hiesigen Schöffengericht wegen einer Privatbeleidigungstlage zu ver- Gehör. Der ältere Pauels erklärte in der Voruntersuchung und anworten, die die Herren Liefländer und Werner gegen ihn an im gestrigen Termine, daß sein Sohn zwei der Wechsel mit den gestrengt hatten. Es handelte sich um die Abfertigung, die der Namen der Akzeptanten versehen habe. Der jüngere Pauels Borwärts" vor allem diesen beiden Herren zu theil werden ließ, gab dies auch zu, versicherte aber, daß er im Auftrage feines als das Organ der Unabhängigen gelegentlich des vorjährigen Baters gehandelt habe, welcher versichert habe, daß er die Ers Parteitages den Vorwärts" und den sozialdemokratischen Partei laubniß der Akzeptanten eingeholt habe. Warendorf   versicherte, vorstand in der bekannten rüden Manier begeiferte. Enders daß er teine Kenntniß von der Fälschung der Wechsel gehabt wurde zu 20 M. Geldstrafe verurtheilt. habe. Der Gerichtshof verurtheilte nur den älteren Pauels und war zu einem Jahre Gefängniß, die beiden Mitangeklagten wurden freigesprochen.

"

Das frühzeitige Werlaffen eines Eisenbahnzuges hat gestern Abend um 8 Uhr 50 Minuten auf dem Schlesischen Bahn- Wegen eines unfittlichen Angriffs gegen eine Kundin hofe den Tod eines Menschen herbeigeführt. Als der aus Lichten- stand gestern der Kaufmann Friedrich Aberger vor der 128. berg eintreffende Zug in die Halle einfuhr, öffnete ein etwa Abtheilung des Schöffengerichts. Die Belastungszeugin, die junge Gewerbegericht. Gegen den Effigfabrikanten Wolff, 55 Jahre alter Mann die Thür und sprang während der Fahrt Ehefrau des Arbeiters M. erzählte, daß sie am Nachmittage des Inhaber der Firma Stein, Hlagte dessen ehemaliger Associe und aus der dritten Wagentlasse auf den Bahnsteig. Er fam 9. Mai in dem Geschäft von Singer u. Co. in der Chauffeestraße fpäterer Werkineister Natusch. Er beanspruchte eine Ent­beim Fallen dem Krittbrett so nahe, daß er gefaßt und eine einen Einkauf habe machen wollen. Sie sei von dem An- schädigung, weil er nach seiner Ansicht in ungeseglicher Weise Strecke weit fortgeschleppt wurde. Dabei muß er schwere innere geklagten bedient worden, der sie versucht habe, ihn nach dem ohne Kündigung entlassen wurde. Die Klage beschäftigte mehrere Verletzungen davongetragen haben; denn als man ihn hervorzog, im Keller belegenen Lagerraum zu folgen, wo sich die Stoffe Sigungen der Kammer VI. Die vorlegte Verhandlung erweckte war er schon todt. Die Leiche wurde von der Bahnhofswache befänden, von denen sie kaufen wolle. Arglos fei fie den Anschein, als sei die plögliche Entlassung auf die dem Schauhause zugeführt, wo sie zwecks Rekognoszirung öffent- ihm gefolgt. In dem weiten Sagerraume habe sie sich Kündigung der Natusch'schen Rapitaleinlage von 2000 Mart lich ausgestellt ist. Der Verstorbene hat spärliches blondes Haar mit dem Angeflagten allein befunden. Er habe sie nach zurückzuführen, welche am 1. April erfolgte. Wolff per und einen graugemischten Vollbart; er trägt einen grauen dunkel- dem äußersten Winkel geführt und hier Zumuthungen an sie ge- fuchte an jenem Verhandlungstage nachzuweisen, daß geftreiften Jacketanzug. In den Taschen befanden sich eine Fahr- stellt, wodurch sie sich in ihrer weiblichen Ehre auf's tiefste ver- Natusch eine Kündigungsfrist garnicht zu beanspruchen hätte. farte britter Klasse für die Strecke Lichtenberg  - Berlin   und ein leht fühlen mußte. Er habe sie auch thatlich beleidigt und erst zu diesem Zwecke führte er Gespräche an, welche der Kläger   mit