Gewerkschaftliches.
Unterdrückung des Koalitionsrechts.
Die Fälle mehren sich in leßter Zeit, in denen Firmen ihre wirtschaftliche Uebermacht ihren Angestellten gegenüber mißbrauchen, um sie zum Austritt aus ihren Berufsvereinen zu zwingen. So wird jest wieder ein besonders krasser Fall aus Nürnberg gemeldet. Die dortige Firma Nürnberger Ladier- und Metallwarenfabrit A.-G. vormals Gebr. Bing genießt schon seit langem in Angestelltenkreisen feinen guten Ruf. Wie berechtigt diese Anschauung ist, beweist folgender Vorfall: Einem bei der Firma beschäftigten Betriebsingenieur, der im Verdacht stand, im Bunde der technischindustriellen Beamten organisiert zu sein, wurde folgender Revers zur Unterschrift borgelegt:
Herr R., in Diensten der Firma Nürnberger Ladier- und Metallwarenfabrik A.-G. vorm. Gebr. Bing bestätigt mit heu tigem, daß er seit längerer Zeit nicht mehr dem Bunde der tech nisch- industriellen Beamten angehört und weder ordentliches noch zahlendes, noch unterstüßendes Mitglied ist.
Ein etwaiger Beitritt zum Bund der technisch- industriellen Beamten, so lange Herr R. in unseren Diensten steht, würde einem Vertragsbruch gleich kommen."
licherweise vielfach von den Unternehmern unterstützt, indem sie immer noch angespannt genug, und zudem sind die europäischen den Genossen" nicht den genügenden Widerstand entgegensetzen. Noteninstitute noch fortdauernd unter dem Drucke von Golds Geschähe dies überall so energisch, wie in diesem Falle, dann verschiffungen nach Südamerika . In Berlin ist in der Berichtswoche würde sich die Anmaßung der Herren bald legen." vom 18.- 24. November der Privatdiskont bis auf 48 Proz.
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Die Hauptsache ist demnach den lieben Freunden aus dem zurückgegangen. Am Beginn der Woche notierte er noch 4 Proz. Hirsch- Dunderschen Lager, daß die Unternehmer gegenüber den Die Ultimoregulierung scheint ohne Schwierigkeiten vorübergehen Gewerkschaften terroristisch handeln. Vielleicht hoffen die guten zu wollen. Großer Forstverkauf in Galizien . Die bekannten Großgrunds Zeutchen, auf diese Art in solchen Betrieb hineinzukommen, wo sie heute nichts zu bedeuten haben. Der erste derartige Fall wäre dies befizer Grafen Botocki haben ihre Waldgüter von Berehinsko, die univeit von Stanislaus in Galizien liegen, zum Preise von etwa ja nicht. 10 Millionen Kronen einschließlich der bereits vorhandenen Säge werke an die Holzausnutzungsfirma J. Ph. Glesinger in Teichen verkauft. Es handelt sich um etwa 15 000 Morgen alter Fichtenwaldungen. Zur Auenugung der Forsten wird eine 60 Kilometer lange Eisenbahn errichtet.
Metallarbeiter und Holzarbeiter.
In der Waggonfabrit in Ra statt haben wegen Ablehnung ganz bescheidener Forderungen und Verweigerung irgendwelcher Verhandlungen mit den eigenen Arbeitern sowohl wie mit der Fabrifinspektion und mit der Organisationsleitung sämtliche 270 Metallarbeiter die Arbeit niedergelegt. Die Holzarbeiter haben die Kündigung ebenfalls eingereicht und Sonnabend die Arbeit eingestellt. Die Fabrik macht nun die verzweifelsten Anstrengungen, um Streifbrecher zu werben, bis jetzt aber ohne jeden Erfolg. Betten sind schon in der Fabrik aufgestellt worden für diejenigen, die zum großen Schmerz des Herrn Direktors nicht kommen wollen. Zuzug ist fernzuhalten.
Lohnbewegungen in der Steinindustrie.
Aus der Frauenbewegung.
Zunahme der weiblichen Arbeitskraft.
Der Hunger nach billiger Arbeitskraft läßt in vielen Petrieben in schnell wachsendem Maße das weibliche Geschlecht die Arbeitsplätze besetzen. Ein Schulbeispiel für die Veschiebung der Geschlechter in der Zusammenießung der Gesamtbelegschaft bietet die Auergefell Es wird hier also dem Angestellten für das Verbrechen des schaft. Hier war schon im vorigen Jahre die Zahl der Arbeiterinnen Beitritts zu einem Berufsverband die sofortige Entlassung anDer Streit der 340 Granitarbeiter in Heppenheim , biel größer als die der männlichen Arbeiter. Die Gesellschaft be gedroht. Naturgemäß müßte im Prozeßfalle ein derartiger durch Kirschhausen , Hemsbach ( Odenwald ) dauert unverändert schäftigte nämlich am 1. Oftober 1909 1888 männliche und 4166 Anwendung wirtschaftlicher Zwangsgewalt erpreßter Revers für fort. Die Unternehmer wollten in Bayern Streitbrecher anwerben, weibliche Personen. Die letzteren stellten rund 69 Proz. der Ges fittenwidrig und dementsprechend für nichtig erklärt werden. Was aber nicht ein Mann konnte zu diesem löblichen Zwecke engagiert famtarbeiterschaft. Am 1. Oftober d. J. war die Zahl der Bes aber nüßt das dem Angestellten, über dem nichtsdestoweniger wäh- werden. rend der ganzen Zeit seiner Beschäftigung das Damoklesschwert fchäftigten auf 9081 angewachsen, darunter befanden sich 6632 weibder Entlassung hängt? Wenn man bedenkt, mit welcher Schärfe liche Personen. Der Anteil diefer an der Gesamtzahl machte nunheute schon der geringste Zwang, den etwa eine Organisation ausmehr über 74 Proz. aus. Die Auergesellschaft, die ja nur 50 Broz. üben würde, um Außenstehende zum Beitritt zu bewegen, auf Dividende herausschlägt, speist die Arbeiterinnen mit Wochenlöhnen sage und schreibe: neun Markt herabs ab, die bis auf 9 Mark Grund des§ 153 der Gewerbeordnung kriminell geahndet wird, gehen. Für Wochenlöhne von 15 Mark werden schon ganz besondere so ist es unerfindlich, warum demgegenüber ein derartiges an ErBeistungen verlangt. Solche Entlohnung bedeutet nicht nur eine bes preffung grenzendes Vorgehen der Gegenseite unbestraft bleiben iondere Ausbeutung der Arbeiterinnen, sie schädigt auch die Gesamts foll. arbeiterschaft. Hoffentlich sorgen die bei der Auergefeßlichaft Bes schäftigten dafür, daß sie recht bald in der Lage sind, durch eine ges fchlofiene Organisation gegen die unerhörte schlechte Bezahlung Front
Der Streit bei Morgenstern.
Durch Ausstreuung des Gerüchts, der Streit bei der Fleischerfirma Ernst Morgenstern sei beendet, wird versucht, den streifenden Gesellen eine Niederlage zu bereiten. Es sei deshalb ausdrücklich festgestellt, daß der Streik fortdauert.
In Ebelsbach am Main stehen bei der Firma Winterfeld 45 Steinmeßen im Streit. Die schlechte Witterung wurde benüßt, um die Akkordlöhne ganz gewaltig zu fürzen. Durch Verhandlungen wurden wesentliche Bugeständnisse für die Arbeiter erzielt. Im ganzen Mainsandsteingebiet herrscht jetzt unter den Arbeitern ein recht lebhaftes organisatorisches Leben. Der abgeschlossene Tarif im Muschelfaltsteingebiet bei Würzburg , der über 1000 Steinarbeitern zugute tommt, erweist sich als ein zugfräftiges Agitationsmittel.
Bei der Granitfirma Döde u. Forde in Demit( Lausitz ) stehen die Steinmeßen im Streit. Die Arbeiter sollten von nun ab die Kosten für das Schärfen des Werkzeuges felbst übernehmen. Diese Zumutung wurde natürlich zurückgewiesen.
In Niederbrünst( Niederbayern ) legten im Pflastersteinbruch der Firma Kinateder die Bossierer die Arbeit nieder. Die Granitarbeiter haben nach Steinbrünst Zuzug fernzuhalten.
Ruslana
In letter Zeit sind von unparteiischer Seite Versuche zweds Englisch - französisches Unfallversicherungsabkommen. Ginigung unternommen worden. Magistratsrat v. Schulz hatte sich Der Gegenseitigkeitsvertrag zwischen der englischen und franzödarum bemüht, jedoch ohne Erfolg. Herr Morgenstern erklärte fischen Regierung. der das Rechtsverhältnis in einem dieser beiden stets, er müsse sich diesen schweren" Schritt reiflich überlegen. Länder verunglückten Arbeiter des anderen Landes auf Grund der Seine Tattit ist, die Sache in die Länge zu ziehen. Er glaubt: Beit Unfallversicherungsgesetzgebung beider Länder regelt, ist im Juli gewonnen alles gewonnen. Von der Verbandsleitung ist eben- ratifiziert worden und jest in Kraft getreten. falls zu verhandeln versucht worden; jedoch auch hier dasselbe Schauspiel: nichts als leere Redensarten. Demnach will Herr Morgenstern die Fortsetzung des Kampfes. Die Gesellen werden ihn zu Ende führen.
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cilenausschußwahl.
auf Freitag, den 2. Dezember, mittags 2 Uhr, im GermaniaDie Gesellenausschußwahl bei der Germania- Bäckerinnung ist Innungshaus, Chausseestraße 110, angesetzt. Bei der Bedeutung, die diese Wahlen seit dem Auftreten der Gelben haben, speziell für die nächste Amtsdauer des Ausschusses, ist es unbedingt notwendig, daß alle Wahlberechtigten pünktlich zur Wahl erscheinen. Wahlberechtigt sind alle Bädergesellen, die spätestens bis zum 2. Dezember dieses Jahres 21 Jahre alt sind und bei einem Meister arbeiten, der dieser Innung angehört. Wahlberechtigt sind auch jene Gesellen, die an diesem Tage nur aushilfsweise beschäftigt
werden.
Die Innungsleitung gibt gebrudte Wahllegitimationen heraus, ohne welche niemand zur Wahl zugelassen wird. Die Wahlberechtigten müssen diefe Legitimationstarten von ihren Meistern zeitig genug fordern. Pünktlich zur Wahl zu erscheinen, ist unbedingte Pflicht.
Für die Verbandsmitglieder wird mittags 12 Uhr im unteren Saal des Innungshauses eine vorbereitende Versammlung abgehalten und wird dort auch der Kontrollvermerk betreffend" Wahl beteiligung ins Mitgliedsbuch eingedruckt. Wer diesen Vermert nicht aufweisen tann, ist nicht zur Wahl erschienen und hat gegen die Interessen der Berufsgenossen berstoßen.
Die Agitationskommission des Verbandes der Bäder und Konditoren.
Glasarbeiterfämpfe in Italien .
700 Weißglasarbeiter von Murano sind seit mehr als einem Monat im Streit, um sich dem von den Unternehmern beabsichtigten Bruch des Tarifvertrages zu widersehen. Die Lage der Streifenden ist um so ernster, als der Streit nach der sommerlichen Arnaten beschäftigungslos sind. Die Glasarbeiter sind aber vortrefflich organisiert und im Stande, den Kampf noch monatelang beitslosigkeit eingesetzt hat, so daß die Streikenden seit 5½ Mo
fortzusehen.
machen zu können.
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Das Frauenwahlrecht. Im Staate Washington haben die Bürger durch eine Urabstimmung beschlossen, den Bürgerinnen des Staates das volle, unbeschränkte Wahlrecht zu gewähren. Damit befigen die Frauen in fünf Staaten in der Union alle politischen Rechte. Es find die Staaten: Idaho , Utah , Wyoming , Colorado und Washington . In Colorado find bei der letzten Wahl Frauen in das Staatsparlas ment gewählt worden. In Oregon wollte man den Frauen ein beichränktes Wahlrecht gewähren. Der Antrag wurde aber in der Urabstinumung durch die Bürger verworfen.
Leseabende. Reinickendorf - Oft. Montag, den 28. November, 82 Uhr, bei Hirsch, Amendestr. 83. Lichtenberg . Montag fällt der Frauenleseabend wegen der am Dienstag stattfindenden öffentlichen Versammlung aus. Bantow. Montag, den 28. Oftober, 82 Uhr, bei Großfurt, Berliner Straße 27. Referentin Genoffin Marta Arendiee, Tegel . Montag, den 28. November, 8% Uhr, Ernsts Baumschulenweg. straße 22, Seitenflügel parterre: Vortrag des Genossen Kigner über„ Die Arbeiterwohnung":
VI. Wahlkreis. 4. Abteilung bei Schwarz, Veteranenstr. 18, 5. Ab Kreis, West, bei Wiemer, Bülowstr. 58; für den Süden bei Otto teilung bei Kramer, Suffitenstr. 40. Neim, Urbanstr. 29.
das Personal, als Protest gegen die Disziplinarmethoden des neuen 2. In der Flaschenfabrik von Savona streitt seit einer Woche Direktors, und gegen die systematische Beanstandung der gelieferten Flaschen, die als fehlerhaft nicht bezahlt, und dann trotzdem Tegel . Montag, den 28. d. M., 8 Uhr, im Jugendheim, Schliepers in den Handel gebracht werden. In der italienischen Flaschenindustrie befinden sich bekanntlich schon drei Fünftel der Produktion 1. Kreis. Der Leseabend am 28. November fält aus. straße 30: Vortrag des Genossen Schönfeld. in Händen der zu einer Produktionsgenossenschaft organisierten Gewerkschaft.
Aus Induftrie und Handel.
Ein Klagelied.
Letzte Nachrichten.
Nach dem foeben erschienenen Jahresbericht berzeichnet die hause wurde in allen Lesungen ein vom TeuerungsSpiritus zentrale in dem abgelaufenen Geschäftsjahre eine Zufuhr von 276,5 Millionen Liter und einen Absatz von 246 Millionen während der Abschlagspreis während des ganzen Jahres 40 M. viter. Der Durchschnittserlös für die Brenner beträgt 48,0286 M., betrug.
Die Teuerungsdebatte in Desterreich. Wien , 26. November. ( W. T. B.) Jm Abgeordneten ausschuß im Einvernehmen mit der Regierung beantragter Gefeßentwurf angenommen, wonach zur Verbesserung der WohArbeitsministerium verwalteter Wohnungsfürsorgefonds errichtet nungsverhältnisse der minderbemittelten Bevölkerung ein bom Das Ergebnis wird dahin gekennzeichnet, daß unter der Wirkung werden soll. Dieser Fonds soll zehn Jahre lang mit jährlich, ftei. des neuen Branntweinsteuergesetzes die Früchte eines Jahrzehnts genden Staatsbeiträgen dotiert werden, die insgesamt eine Höhe mübevoller Arbeit bernichtet sind". Während Produktion und Abiaz bon 25 Millionen erreichen sollen. Er ist bestimmt für Gemeins von deutschem Branntwein in den letzten zehn Jahren bon 360 auf den, Oeffentliche Körperschaften sowie für gea 420 Mill. Liter jährlich gestiegen waren, fant im Berichtsjahre die meinnüßige Vereinigungen, wie Baugenossen. Gesamterzeugung im Reiche auf 365 Millionen Liter zurück schaften, um zum Bau von Kleinwohnungen Kredithilfe zu und überſtieg dabei noch um ein Beträchtliches den Bedarf. Der leisten, und zwar durch Uebernahme von Bürgschaft für anderweitig Die Abforderungen für Trinta we de umfaßten im ab- aufzunehmende Darlehen und durch unmittelbare Darlehns gelaufenen Jahre 180 Millionen Liter; unter Berücksichtigung von gewährung. Die Gesamtsumme der von dem Fürsorgefonds etwa 20 Millionen Liter vor der Steuererhöhung angeschaffter Vor- übernommenen Bürgschaften darf den Betrag von 200 Milli. räte ist somit ein Rückgang von rund 35 Millionen Ltter zu ber- onen nicht übersteigen. Für diese Verbindlichkeiten des Fonds zeichnen. Neben der Erhöhung der Verbrauchsabgabe witte auf die haftet der Staat subsidiär bis zu diesem Höchstbetrage. Minderung des Trintablazes die vielfach beobachtete Berwässerung der Spirituofen. So fagt die Zentrale.
Schnapsbonlott wirft!
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Metallarbeiter! Zinkgießer und Stürzer! Der Streit bei der Firma Holdheim und Feder, Ritterstraße, dauert fort. Daß mit den lieben Arbeitswilligen tein Staat zu machen ist, wird Herr Holdheim nun wohl einsehen, nachdem wieder holt die Kriminalpolizei sich bei ihm nach einzelnen dieser Herren recht eingehend erkundigte. Die Bemühungen des Herrn Holdheim, feine Aufträge bei anderen Firmen unterzubringen, werden die Streifenden nach wie vor durch ihre Wachsamkeit zu bereiteln wissen. Wenn der Herr glaubt, die Arbeitswilligen könnten ihn durch Heimarbeit aus der Batsche helfen, so wird er sich auch hierin getäuscht Der Berbrauch für unvollständige, im wesentlichen der sehen. Vor dem Streit wurde Heimarbeit nicht verlangt; solches großgewerblichen Verarbeitung dienende Bergällung ist um Verlangen stellt man nur an die Arbeitswilligen. 10 Millionen Liter zurückgegangen, weil dafür nur die Hälfte des Wir ersuchen, den Zuzug von 8inkgießern und Stür- Vergütungsfaßes gewährt wird, der auf vollständige Bergällung aern sowie Metallarbeitern aller Branchen nach wie vor streng( Brennfpiritusbereitung) entfällt. Aus diesem Grunde hat sich der Aus diesem Grunde hat sich der fernzuhalten. industrielle Bedarf zum Teil mit Brennspiritus befriedigt. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Für den Brennfpiritus verbrauch im engeren Sinne ( für Koch, Heize, Leuchtzwede) ergibt sich eine Ausdehnung von ungefähr 6 Millionen Liter.
Wie gemeldet wird, ist der Rest der organisierten Arbeiter in der Metallindustrie ausgesperrt worden. Man schäßt die Zahl der durch die Aussperrung in Mitleidenschaft gezogenen Arbeiter auf etwa 9000. Auch eine Anzahl nicht organisierter Arbeiter haben thre Arbeitsstätten verlassen. Die Arbeitgeber der Metallindustrie wollen angeblich in den nächsten Tagen beschließen, ob ihre Betriebe ganz stillzulegen sind, das heißt wenn sie noch einen Mann darin haben.
Der Schrei nach Unternehmerhilfe. Die Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine und ihre Leitungen wissen sich gegenüber den stets stärker werdenden freien Organifationen, denen man so oft schon die Lebensfähigkeit abgesprochen hat, nicht anders zu helfen, als daß sie die Unternehmer um Silfe anflehen! Die Nr. 94 des Gewerkvereins", des Zentrala organs der Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine, erzählt eine terrortflische Mordgeschichte der verhaßten sozialdemokratischen" Gewerkschaftler in 2ößniz im Era g. Dort sollen die freien Schuhmacher durch Kündigungserklärung versucht haben, ein aus der Organisation ausgetretenes Ehepaar aus der Arbeit zu bringen. Der Unternehmer soll aber die Kündigung angenommen und alle freiorganisierten Arbeiter entlassen haben. Darüber großer Jubel im Gewerkverein". Er schreibt:
Wer sind die Fleischwucherer?
Herr v. Schorlemer- Liefer wußte auf die Anklagen der Arbeiter vertreter des Reichstags nichts weiter zu antworten, als daß es onderbar wäre, wenn alle anderen Lebensmittelpreiſe ſiegen und die Fleischpreiſe allein niedrig bleiben wollten." Das Bo wird sich mit dieser Tatsache abfinden müssen". Es lohnt sich gegenüber solch braven Regierungsreden von der gott gewollten Abhängigkeit Stimmen aus den Lagern der Großindustrie entgegenzuhalten, die recht deutlich auf die wirklichen Ursachen des Fleischwuchers hinweisen.
Das Schreckensurteil von Rouen .
Baris, 26. November. ( W. T. B.) Das Urteil der Gea fchworenen von Rouen hat bei den Syndikaten große Era regung hervorgerufen. Die Vereinigung der Syndikate des Seine- Departements und der allgemeinen Ar. des Seine- Departements und der allgemeinen Ar. beiterverbände beabsichtigt, in der nächsten Zeit eine allge meine Protestversammlung einzuberufen. Der Temps " billigt den Wahrspruch rückhaltlos.
Ein Offizier als Mörder.
Nestüb, 26. November. ( B. H. ) Der Gendamerictapitän Gumer Agba in Jpet gab aus seinem Revolver auf zwei aufleute, die ihn nicht gegrüßt hatten, als er in einem Caféhaus trat, 2 Schüsse ab. Einer derselben war auf der Stelle tot, der andere wurde tödlich verwundet. Der rasende Offigier gab dann auch auf andere Bürger, die zur Hilfe herbeieilten, Schiffe ab, die jedoch keinen Schaden anrichteten. Endlich gelang es, den Offizier zu berhaften. Massenverhaftung.
„ Die Deutsche Bergwerkszeitung" sagt in ihrer jüngsten Wochenrundschau recht bemerkenswert flar:„ Wer hat die Uestüb, 26. November. ( B. H. ) In den hiesigen Gefäng Lebenshaltung der Massen berteuert und dadurch nissen befinden sich zirka 1000 Inhaftierte, von denen 800 als der Industrie von Jahr zu Jahr die Löhne verteuert? Die Frage politische Verbrecher interniert wurden. Unter ihnen befinden sich stellen heißt sie auungunsten der Agrarier und des 50 serbische und bulgarische Geistliche und Lehrer. Die Bundes der Landwirte beantworten." Dann heißt es weiter: Die Verbrüderung mit dem Bund der Zandwirte Verhafteten werden nach Asien deportiert werden. kann der Industrie nun und nimmer zum Segen ge reichen, dem unser Agrariertum ist von aus aus industries und vertehrsfeindlich gewesen."
Großfeuer in einer amerikanischen Fabrik. Newark ( New Jersey ), 26. November. ( W. T. B.) Nach neuerer Meldung sind bei dem Fabrikbrand der Newark Paperbox Company dreißig Personen umgekommen.
So urteilt ein als Vertreterin rheinisch- westfälischer Großindustrie intereffen anerkanntes Blatt über die Agrarier und die Fleischnot. Nicht die Liebe und Sorge um das wohl des Arbeiters, sondern die Angst um den eigenten Vorteil ist's, die solches Urteil fällen ließ gekommenen vierzig. Es sind meist Frauen und Mädchen, Nach einer weiteren Meldung beträgt die Zahl der Um Geldmarkt und Börse. Eine vollkommene Klärung der Lage denen die Flammen den Ausweg versperrten. Vierzehn Das war hart, kann aber den Genossen gar nichts schaden. am internationalen Geldmarkt hat sich immer noch nicht vollzogen. Mädchen, die vom vierten Stock herabsprangen, wurden ge Vielleicht merken sie sich diesen Denkzettel; denn wie in Lößnitz gwar zeigt der letzte Ausweis der Bank von England ein freund- tötet, 3 ahlreiche andere erlitten schwere Verlegungen. treiben sie es auch anderswo. Dieser Terrorismus wird bedauer- licheres Aussehen als feine Vorgänger. Aber die Lage der Bank ist( Siehe Aus aller Welt".) Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Injeratenteil verantw.;. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW,
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