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Nr. 280. 27. Jahrgang.

Urteil.

Soziales.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwog, 30. November 1910.

auch der Vorwurf der Verlegung von Auslegungsgrundsäßen zu Allerdings, man darf auf die schönen Worte nicht allzuviel machen. Es stelle fest, daß Krüger mit seinen, dem Metall- geben, denn schließlich überwiegt ja auch bei den feinfühlenden arbeiterverband angehörigen Arbeitern den vom Damen das Klasseninteresse, und von den sozialistischen   Gefühlen Wer dem Aerzteverband nicht folgt, wird bestraft. Metallarbeiterverband ausgearbeiteten Tarifvertrag unter 3u- bis zum wirklichen Bruch mit der herrschenden Gesellschaft ist Die ärztlichen Ehrengerichte und der Ehrengerichtshof ziehung des Vertreters des Metallarbeiterber noch ein weiter Weg. Unser Bruderorgan" Socialdemokraten" sett sind in wachsendem Maße zu dem geworden, was die bandes, Herrn Behrend, abgeschlossen habe, daß aber Krüger schreibt unter anderm in einem von einer Parteigenossin ver­Gegner solcher zünftlerischen Zwangsjacken bei ihrer Errichtung band nicht angehörenden Teil seiner Arbeiter gesagt habe, wer von tiefsten Innern Sozialisten in des Wortes bester Bedeutung sofort nach Abschluß des Vertrages zu dem, dem Metallarbeiterber- faßten Artikel: Es nüßt nichts zu sagen: Wir müssen in unserm prophezeit hatten: Institutionen zur Herabdrückung des An- ihnen dem Verband beitrete, werde entlassen. In dem Tarifver- werden" und dann fortdauernd die Sozialisten zu bekämpfen. sehens des Aerztestandes, zur Unterdrückung der Freiheit des trage sei nur für Krüger die Verpflichtung enthalten gewesen, 31 Das sind laue und nebelhafte Redensarten. Und es sind gefähr­Arztes und zur Hintanhaltung der ärztlichen Behandlung. der streifenden, dem Metallarbeiterverbande angehörenden Arbeiter liche Redensarten, denn sie trüben und verwirren die reinen Das sind sie durch den wachsenden Einfluß des Leipziger Aerzte- wieder anzunehmen und bei etwaigen Neueinstellungen in erster Linien. Sie bringen Leute dazu, fich mit Geschwätz zu beruhigen, verbandes geworden. Ehrengericht und Ehrengerichtshof sind aus- Linie die Ausgesperrten zu berüdsichtigen. Unter diesen Umstän- und stüßen damit die bestehenden gesellschaftlichen Bustände. Es führende Organe dieses frankenkassenfeindlichen Verbandes: der ben würde§ 157 des Bürgerlichen Gesetzbuches   in ist doch keine andere Partei als die der Sozialisten, die etwas Ehrengerichtshof besteht aus vier Aerzten( natürlich Mitgliedern Frage kommen, wonach Verträge so auszulegen feien, wie Treu Positives zur Beseitigung der Ungerechtigkeit leistet. Will man des Verbandes) und drei Beamten. Wer gegen die zwangs- es erfordern. Treu und Glauben aber widerspreche es, daß Krüger schließen, und das sollte als selbstverständlich gelten." und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte darum etwas mehr als Geschwäb, muß man sich eben ihnen an­weise Einführung der freien Arztwahl fich unter Buziehung des Verbandsvertreters den vom Verband vorge betätigt, wird von diefem, unpartetischen" legten Tarifvertrag annahm, wonach er teils sofort, teils später Dienstbotenorganisation in Wien  . Wider alles Erwarten gut Rollegium bestraft. Das zeigt ein uns vorliegendes die streifenden Verbandsmitglieder anzustellen hatte, und daß er gelang der von der Wiener   Frauenorganisation anläßlich der trobbem fofort nach erfolgtem Friedensschluß eine gegen den Ver- Schaffung eines neuen Dienstbotengesetzes gemachte Versuch, eine Das ärztliche Ehrengericht für die Provinz Westfalen   band eminent feindselige, das Koalitionsrecht illusorisch machende Dienstmädchenversammlung abzuhalten. Es tamen soviele Hunderte, bestrafte einen Arzt mit einem Verweis und der ärztliche Handlung vornahm. Der Vorderrichter habe sich begnügt mit der daß zwei Versammlungen abgehalten werden mußten und mit Ehrengerichtshof bestätigte dies Urteil auf Grund Feststellung, daß Krüger sich nicht ausdrüdlich verpflichtet hätte, Begeisterung erklärten alle nach den Referaten der Genossin Adel  . folgenden Sachverhalts. Der bestrafte Arzt war Mitglied des agitation gegen den Werband zu unterlassen. Der Vorderrichter heid Popp und des Genossen Dr. Frik Winter, der zu gründenden folgenden Sachverhalts. Der bestrafte Arzt war Mitglied des hätte aber noch prüfen müssen, ob diese Verpflichtung nicht etwa Organisation beizutreten. Aerztevereins Hamm. Er hat entgegen mehreren Be- aus dem Inhalt des Vertrags folge und diefer gemäߧ 157 des schlüssen des Vereins eine Rassenarztstelle bei der Familien Bürgerlichen Gesetzbuchs nicht so auszulegen sei, wie Angeklagter Strankenkasse der Westfälischen Union( Phönir") angenommen, es tat. welche die freie Arztwahl nicht gewährt. Der Ehrengerichtshof Das Kammergericht berwarf die Revision mit nimmt an, durch das Verhalten habe der Arzt gegen die folgender Begründung: Der Revision sei allerdings zuzugeben, daß Vereinssatzungen verstoßen; denn danach haben die Vereins- es ein Rechtsirrtum sei, wenn das Landgericht sage, das Recht auf beschlüsse für jedes Mitglied bindende Geltung. Das Achtung der Person könne gegenüber lediglich einem materiellen Interesse niemals zurücktreten. Es fomme aber auf diese Frage Zuwiderhandeln gegen einen Vereins­nicht an, da der Senat sich anschließe der Entscheidung des Reichs­beschluß sei aber eine ehrengerichtlich strafgerichts in Band 38, wo ausgeführt sei, daß in Fällen der vor­bare Handlung. liegenden Art es sich um Wahrnehmung berechtigter Interessen Stärker tann der Terrorismus seitens des wirtschaftlichen überhaupt nicht handeln könne. Da solche berechtigte Intereffen Verbandes der Aerzte" und der von ihnen beherrschten Ehren- nicht anzunehmen feien, so falle der Schutz des§ 193. Der andere gerichte taum getrieben werden: Gefeßgeber, Ankläger, Richter Angriff gegen die Vorentscheidung sei auch nicht gerechtfertigt. Es in einer Person ohne jegliche Rücksicht auf die allgemeinen fei anzunehmen", daß sich das Landgericht die Auslegungsregeln bes§157 des Bürgerlichen Gesetzbuchs borgehalten habe. Das Interessen der Allgemeinheit. Gegenteil gehe aus dem Urteil nicht hervor.

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Sentralverband der Hausangestellten. Mittwoch, den 30. November, Versammlungen Veranstaltungen. abends 8 Uhr, im Englischen Garten, Aleranderstraße 27c, Versammlung. Alle Aufwärterinnen, Wasch- und Reinmach­frauen auf Bauten und mit Bureaureinigung beschäftigten Frauen sind hierzu eingeladen. Frau Agnes Fahrenwald spricht über das Thema:" Was nüßt uns die Organisation?" Sonntag, den 4. Dezember, abends 7 Uhr, in Kubes Festsälen ( früher Feuerstein), Alte Jakobstraße 75. Vortrag des Herrn Georg Davidsohn  :" Die Weihnachtsfeier einst und jetzt." Gäste willkommen!

Aus aller Welt.

Unwetter auf dem Kafpifchen Meere. Ueber 300 Menschen umgekommen.

Mit jedem Tage stärker erhebt sich die gesetzgeberische Pflicht, die Aerzte zur Behandlung zu verpflichten. Und die­Wenn Zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Die in den letzten Tagen auf dem Kaspischen Meere herrschenden selben Aerzte, die einen Kollegen bestrafen, weil er ärztlich behandelt, verlangen das volle, ausschließliche Privileg Wochen währenden Feilenarbeiterstreit in Remscheid   über Männer der Hunderte von Menschen ums Leben tamen. In der Stadt 140 Wochen Gefängnis sind bisher seit dem ungefähr zwanzig Stürme haben zu einer fch to er en Ratastrophe geführt, bei der Behandlung Kranter. Unter diesen Umständen und Frauen der Arbeiterklasse vom dortigen Schöffengericht ver- strachan wurde eine Anlegebrücke, auf der sich etwa erscheint es bringend erforderlich, nicht nur in hängt worden und eine Reihe weiterer Prozesse steht in Aussicht. 200 persische und mehr als 100 russische Hafen. die Reichsversicherungsordnung, sondern auch in das Am letzten Freitag standen wieder zwölf Frauen von streitenden arbeiter befanden, durch den Sturm auf den See Kurpfuschergesetz Vorschriften Hineinzubringen, die Die Feilenhauern vor dem Schöffengericht Remscheid  , denen vorgetrieben. Die Abgetriebenen sind der Kälte und dem approbierten Aerzte zur Ausübung ihrer doch allein durch Arbeitswilligen nicht die gebührende Hochachtung" entgegengebracht die Unglücklichen zu retten. Auf der Neede von Astra chan geworfen wurde, nach Schluß einer Frauenversammlung zwei Sturme preisgegeben. Es besteht feine Hoffnung, Aufwendungen der Allgemeinheit ermöglichten Kunst in der Behandlung Kranker zwingen. Gewiß ist das nur ein Not- ou haben. Man machte den Frauen zum Hauptvorwurf, daß sie die Unglücklichen zu retten. Auf der Neede von Astrach an Gewiß ist das nur ein Not vor den nüßlichen Elementen ausgespien haben und in diesem sind sechzehn Barken gesunken, davon einige mit behelf, solange die Heilbehandlung nicht von der Gesellschaft Delift" wurde hauptsächlich die Beleidigung" erblickt. Acht der Mannschaft. Der Dampfer Staiferin Alexandra" ist nach für ihre Mitglieder als Pflicht übernommen ist. Aber er Frauen wurden zu Gefängnisstrafen von einem Monat, sowie von dreitägigem Kampfe mit dem Sturme gestern in dem Hafen wird nicht nur im Interesse der Krankenkassen, sondern in zwei und drei Wochen verurteilt. In zwei Fällen erfolgte Frei von Petrowsk eingetroffen. Er hatte an Bord 16 Schiff dem aller Bürger notwendig, gegenüber dem auf Gesetz und sprechung, weil tein genügender Beweis" erbracht werden konnte. brüchige, deren Fahrzeuge von den Wellen verschlungen wurden. das Interesse der Allgemeinheit pfeifenden Leipziger   Nähr- Gegen aipei andere Angeklagte wurde die Verhandlung wegen Er- Auf der Neede von Gurjew   find zwei Dampfer und vier Barken bätern der Auswüchse der Kurpfuscheret. vom Eise eingeschlossen. Sieben Ortschaften an der Stüfte find berschwemmt. Die Lage der Einwohner, die sich auf Heu­fchober gerettet haben, ist troftlos. Die herrschende Kälte verfchlimmert noch das Elend. Zur Rettung der Ueberschwemmten sind von Astrachan   Dampfer mit Lebensmitteln abgegangen.

Mißbrauch der Krankenkassen,

Die Reichsberbändler find gerade jest wieder babei, in scham lofefter Weise über sozialdemokratischen" Mißbrauch der Kranken­faffen au schwindeln, was freilich die Unternehmer nicht hindert, ihrerseits frechsten Mißbrauch mit Kaffeneinrichtungen au treiben. So ist in Königsberg   die vor einigen Jahren gegründete Bau­innungsfrankenkasse aufs engste verbunden mit dem Arbeitgeber verband für das Baugewerbe und dessen Arbeitsnachweis, der ins Leben gerufen wurde, um die Maurer und Arbeiter in die christ liche Organisation zu preffen. Die Geschäfte des Arbeitsnachweises werden im Bureau und von den Angestellten der Krankenkaffe bes førgt. Man hatte sogar beschlossen, daß der von der Krantentasse mit 100 m. pro Monat befoldete Kontrolleur auch den Arbeits­nachweis leiten sollte. Später muß den Herren die Sache doch zu bedenklich vorgekommen sein, und so faßten sie denn den Beschluß, daß 65 M. vom Gehalt des Kontrolleurs der Arbeitgeberverband tragen soll.

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trantung ausgesetzt.

Während man gegen Streifende und ihre Angehörigen mit den höchsten Gefängnisstrafen vorgeht, fönnen die Arbeitgeber ruhig mit schwarzen Liften arbeiten, die es den Arbeitern geradezu zur Unmöglichkeit machen, andere Arbeit zu finden. Hierfür wieder ein Beispiel: Einem bei der Firma Mundorf ausgesperrten Arbeiter war es gelungen, bei einem Bauunternehmer als Handlanger an­gestellt zu werden. Vor einigen Tagen seßte nun der Unternehmer den Arbeiter davon in Kenntnis, daß er leider gezwungen sei, ihn zu entlaffen. Der Fabritant Mundorf habe sich an den Arbeit­geberverband gewendet, infolge dessen habe er zwei Schreiben er halten, so daß er gezwungen sei, ihn sofort zu entlassen. Am Abend nach der Entlassung stellte nun der betreffende Arbeiter seinen früheren Arbeitgeber Mundorf wegen seiner Heldentat zur Rede. Was sagte nun dieser Gewaltige? Es ist ganz recht, ganz natür­lich, habe ich auch. Jeden, den ich gewahr werde, melde ich sofort." Wie heißt das berühmte Kaisertrort: Wer andere an freiwilliger Arbeit hindert... Kein Staatsantvalt aber findet etwas Straf bares in diesem Unternehmerterrorismus. Wenn Zwei, dasselbe tun, ist es nicht dasselbe.

worfen.

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Inzwischen ist die Innungskasse ein Maßregelungsinstitut ge­worden. Meldet ein Arbeitgeber die Leute bei der Kasse ab, so Wegen 60 Pf. Brennhols 3 Monate Gefängnis! macht er dem Arbeitsnachweis die Mitteilung, daß dieser oder jener Arbeiter feine Beschäftigung mehr nachgewiesen erhalten soll. stehlen. Das Landgericht Niel hat sie am 22. Juni wegen Rud­Für 60 Pf. Brennholz hat die Arbeiterin Frau Makuth ge­Der Vorstand der Innungstaffe ist sogar soweit gegangen, ein fallsdiebstahls zu drei Monaten Gefängnis( Mindeststrafe) ber­Rundschreiben an die Mitglieder der Bauinmung zu erlassen, in urteilt. Ihre Revision wurde am Montag vom Reichsgericht ver­bem es u. a. heißt: " Ferner fügen wir ein Verzeichnis derjenigen Leute bei, bon Es vertvarf desgleichen die Revision des Kaufmannes Georg denen uns die Erfahrung gelehrt hat, daß dieselben sich nur auf Rosen, dem das Landgericht Mainz   wegen Bechprellerei in Höhe von Kosten der Krankenkassen herumdrücken. Es sind dies geschickte 3 Glas Bier 5 Monate Gefängnis Simulanten- und mit alten Schäden behaftete Leute, die nur ein paar Tage arbeiten, um sich Zugehörigkeitsrechte zur Kranten audittiert hatte. N. fam eines Tages in eine Gastwirtschaft und taffe zu erwerben und sich dann krant melden. Es wird gebeten, berlangte Bier. Der Wirt D., der ihn von früher fannte, rief diese Leute nicht in Beschäftigung zu nehmen, denn sie nüßen seinem Sohne zu, er solle diesem Gast kein Bier geben, da er fein dem Arbeitgeber tatsächlich nichts. Geld habe. Der Angeklagte hörte dies und rief: Doch, ich habe Unterzeichnet ist dieses Rundschreiben von einem Herrn Baul Geld!" Dann erhielt er Bier und trant im ganzen drei Glas. Als Lauffer. Dem Schreiben ist eine Liste mit den Namen von achtzehn er zahlen sollte, stellte er sich heraus, daß er feinen Pfennig bei Bauarbeitern, sechs Maurern und drei Zimmerern beigefügt. Als sich hatte. ein Arbeiter entlassen wurde, bedeutete man ihm, das geschehe auf Anweisung der Innungskrankenkaffe. Damals war von dem utas des Vorstandes der Krantentasse noch nichts bekannt, und derselbe Lauffer hatte noch den Mut, abzuleugnen, daß die Staffe ihre Hand im Spiele habe. Jest ist aber dafür der offenkundige Beweis er­bracht worden. Die bürgerlichen Zeitungen werden natürlich diesen standalösen Mißbrauch der Strantentasse totschweigen und weiter der Krankenkassen über fozialdemokratischen Mißbrauch" schwindeln.

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Gerichts- Zeitung.

Aus der Frauenbewegung.

Wenn der Winter naht.

Bayern   auf die dünne Eisdecke der Donau  . Dabei brachen Mehrere Kinder wagten sich am Montag bei Vilshofen   in drei tinder ein. Während eines von Knaben gerettet wurde, ertranten die beiden andern sowie ein Mädchen, das gleichfalls Hilfe leisten wollte.

Kleine Notizen.

Einsturz eines Neubaues. Auf einem Neubau in München­ Gladbach   stürzte gestern vormittag die ganze Borderfront und der Giebel des Hauses ein. Unter den Trümmern wurden zwei gimmerleute begraben, von denen der eine mit verhältnismäßig leichten Verlegungen davonkam. andere wurde in schwerberlegtem Zustande in ein Hospital gebracht.

Der

Von den beiden verschütteten Berglenten auf der Zeche Alma bei Gelsenkirchen   ist gestern morgen einer als Leiche geborgen worden. Man nimmt an, daß auch der zweite Verschüttete tot ist, da man kein Lebenszeichen von ihm vernommen hat.

Mord und Selbstmord aus Eifersucht. In Köthen   erschoß der Schloffer Stranz aus Ofchersleben seine Geliebte, eine Stellnerin in den Räumen eines Restaurants in dem fie tätig war. Auf der Straße schoß sich Stranz dann selbst eine Kugel durch den opf, bie feinen sofortigen Tod herbeiführte. Der junge Mann soll wegen einer ähnlichen Affäre schon einmal eine längere Freiheitsstrafe verbüßt haben.

Neues Hochwasser. Der Rhein   und Neckar   sind in der ver­gangenen Nacht von neuem start gestiegen. Der Neckar   stieg bei Heilbronn   um 1,75 Meter, der Rhein   bei Mannheim   um 36 Zentimeter. Auch die Mosel führt wieder Hochwasser. Sie ist in den letzten 24 Stunden um 1,75 Meter gestiegen.

Drei

Die amerikanischen   Zollschwindler. Unter der Beschuldigung, umfangreiche Sinterziehungen von Zollgebühren begangen zu haben, Paftorensozialismus und die Frauen in Norwegen  . ist ein Teilhaber der Firma Krigg u. Sohn verhaftet worden. In dem demokratischen Norwegen  , wo die Beamten und An- Die Firma befaßt sich mit dem Import von Wollwaren. gestellten, wenn fie sozialistische Neigungen kundgeben, feine Maß Station Breda   ein Zusammenstoß zweier Güterzüge. Eisenbahnunfälle. Gestern morgen erfolgte auf der holländischen regelung zu befürchen haben, sympathisiert auch ein großer Teil Berfonen wurden dabei getötet. Auf dem franzöfifchen der Pastoren der Staatskirche mit dem Sozialismus. Die meisten Bahnhof l'arbres le entgleiste ein Berfonenzug. dieser Pastoren kommen allerdings über den Gefühlssozialismus Reifen de wurden dabei mehr oder minder schwer verletzt. 8ehn nicht hinaus, nur wenige, wie z. B. der Storthingsmann Pastor Alfred Griffen, schließen offiziell sich der kämpfenden Arbeiterschaft hama( B. St. v. N.-A.) meldet, find bei einer Gasexplosion in Schwere Grubenkatastrophe. Wie ein Telegramm ans Otto­an. Manchmal finden aber auch gefühlssozialistische Pastoren recht einem Bergwerk der Choctaw Asphalt Co. in der Nähe von Antlers Revision des Genossen Barth verworfen. treffende Worte gegen die herrschende Gesellschaftsordnung. Das Unser verantwortlicher Redakteur Genoffe Barth war bekannt- läßt sich auch von dem Pastor Stjeseth in Kristiania   sagen, 14 Personen tödlich verunglückt. lich zu der enorm hohen Strafe von 500 m. verurteilt, weil der der dieser Tage vor einer Versammlung von meist konservativen Borwärts" abfällig kritisiert hatte, daß ein bom Prokuristen der Damen einen Vortrag hielt. Die Frauen mit ihrer Feinfühligkeit Firma Förster u. Runge, Krüger, gebilligter Tarifvertrag gebrochen und ihrem Gerechtigkeitsfinn, fagte er, würden durch ihre Teilnahme jei. Das Landgericht hatte angenommen, ein Vertrag liege nicht am politischen Leben die wertvollste Hilfe zur Lösung der sozialen bor, wiewohl der Vertragsentwurf mit den Worten beginnt:" Der Aufgaben leisten. Die bürgerlichen Blätter und Parteien wider­Deutsche Metallarbeiterverband schließt mit der Firma den Ver- strebten solcher Teilnahme der Frauen; man sei bange vor dem trag ab...", und wiewohl Krüger sich auf Ehrenwort verpflichtet Fortschritt des Sozialismus. Der Pastor sprach dann noch gegen hatte, die Bedingungen innezuhalten. Krüger habe einen Vertrag die Geldmoral und schloß seinen Vortrag mit der Aufforderung nicht geschlossen, tönne also auch durch Vertragsverletzung sein an die Frauen, alles, was in ihren Kräften steht, zu tun, um Ehrenwort nicht gebrochen haben. Dem Angeklagten stehe der eine andere Gesellschaft zu schaffen.

Wafferstands.Nachrichten

der Landesanstalt für Gewässertunde, mitgeteilt vom Berliner  

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Memel  , Tilfit Bregel, Insterburg  eifel, Thorn Dder, Ratibor  Krossen Frankfurt

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Fall.

Schutz der Wahrnehmung berechtigter Interessen nicht zur Seite. Der Vortrag fand bei den konservativen Damen merkwürdiger­In der gestrigen Verhandlung vor dem Kammergericht rügte weise ungeteilten Beifall, und die Vorsitzende Frau Närup dankte Rechtsanwalt Dr. H. Heinemann Verkennung des Begriffs dem Redner in hochgestimmten Worten. Sie bemerkte noch dazu: Barthe, Schrimm  " Wahrnehmung berechtigter Interessen". Das Landgericht sage, Einzelne werden vielleicht sagen, daß das Sozialismus ist. Aber daß das Recht auf Achtung der Person niemals gegenüber ledig- es ist die unabweisliche Forderung nach Gerechtigkeit, die in unserer Reze, Borbamm lich einem materiellen Interesse zurücktreten könne. Der§ 193 Gesellschaft erfüllt werden muß. Wir stehen erst an der Schwelle Elbe  , Leitmeriz fei anwendbar, wenn der Beleidiger materiell eigene oder solche au dem Reich der Gerechtigkeit, und unsere Bestimmung ist, daß fremde Interessen wahrnehme, zu deren Wahrnehmung er berufen wir alle dort hingelangen sollen. Ist das Sozialismus, so ist das war, und wenn er die Aeußerung zu dem Zwecke der Wahr  - auch der höchste Idealismus. Wir müssen durch die Mauer von nehmung dieser Interessen mache. Schon deshalb müsse Aufhebung Unwillen und Mangel an Verständnis, die uns jebt gegenübersteht, bes Urteils erfolgen. Dem Landgericht sei aber unter anderem hindurch."

Magdeburg  

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) Gistreiben.

3) Unterbegel. Eistreiben in Strombreite.