Man spricht allgemein davon, daß die Liberalen eine Anzahl Site gewinnen werden, und die Stimmung unter den, Konservativen ist nicht gerade hoffnungsvoll.
Gegen das Referendum.
Zatbiker nicht gerne zugleich den Kampf gegen zwei Fronten führen, möchten, sondern bei sich denken: einer nach dem andern. Wir verstehen diese Taktik recht wohl, und wir werden, wenn es soweit ist, danach auch unsere Taktik einrichten.
Die Auflösung des Reichstags.
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Kardinal Fischers Erfolge.
Der Erzbischof Fischer von Köln hat durch seinen Besuch in Rom nicht nur erreicht, daß die christlichen Gewerkvereine vorläufig vom deutschen Episkopat geduldet werden und Angriffe des Klerus auf sie unterbleiben sollen, sondern daß auch die gegen den London , 30. November. ( Privattelegramm.) Der Wahl= Modernismus gerichteten legten Defrete des Papstes für Deutsch aufruf Asquiths enthält auch eine bemerkenswerte Etelle Unser Hinweis, daß der Reichstag der Hottentottenwahlen land eine Milderung bezw. Abschwächung erfahren. Hinsichtlich der über das Referendum, die deutlich zeigt, wie wenig demo- längst fein Dasein verwirtt und die Herrschaft des Erstkommunion soll, wie die" Neue Freie Presse" meldet, kratisch der Chef der liberalen Partei gesinnt ist. Asquith macht Schnapsblocks nichts anderes sei als eine freche Ufur- zunächst alles beim alten bleiben." Die bisherige Gewohnheit, fich zuerst mit Recht über die plötzliche Befehrung der Lords zu pation, hat das Mißfallen der Germania" erregt. Das nach der die die Erstkommunion gewöhnlich mit der Schuldem Referendum lustig. Er selbst aber sei dagegen, daß man das nimmt nicht weiter wunder und ist nur ein erfreulicher Be- entlaffung zusammenfällt, soll erst allmählich geändert und Urteil, das nach parlamentarischer Debatte durch die Vertreter weis, daß die schwarzen Volfsverräter die Abrechnung die private Erstkommunion bis in das zehnte Lebensjahr herabdes Wolfes nach reiflicher Ueberlegung gefällt werde, ersetze durch fürchten. Stöstlich ist aber die Art, wie die Germania " der gerückt werden. Die feierliche Erstkommunion soll auch fünftig mit ein unsicheres und sporadisches Urteil durch einen Forderung nach der Reichstagsauflösung entgegentritt. Sie der Schulentlassung zusammenfallen. Bezüglich des AntimodernistenVolksbeschluß über eine nicht vollständig geklärte Streitfrage. erklärt das Verlangen des deutschen Volfes, eine Volks- eides hätten die Vorstellungen des Kardinals Fischer und des Eine solche Aenderung würde die ganze Grundlage der re- vertretung zu bekommen, die feinem Willen mehr ent- Nuntius Frühwirth in Rom erreicht, daß ihn die deutschen präsentativen Regierung umstürzen und das Unterhaus zu einer spricht als der Reichstag des Wahlbetruges von 1907, als Theologieprofessoren an den staatlichen Universitäten nicht zu leisten bloß debattierenden Gesellschaft degradieren. gänzlich unbegründet. Denn was könnte denn die Re- brauchen. Und das dritte Zugeständnis des Vatikans besteht darin, gierung für einen Grund oder ein Interesse daran haben, daß den Böglingen der deutschen Priesterseminare gestattet bleibt, jett, mehr als ein Jahr vor dem ordnungsmäßigen Ablauf auch fernerhin politische Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. der Legislaturperiode, den Reichstag aufzulösen? Etwa nur Deutsche Kolonialgesellschaft. der Sozialdemokratie zu Liebe?"
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Das heißt in der Tat, das Kind mit dem Bade ausschütten. Es ist schon richtig, daß der Plan der Tories darauf hinausläuft, jene Geseze, die dem Referendum zu unterbreiten sind, nach eigenem Ermessen zu bestimmen, und deshalb undemokratisch ist. Aber das Recht des Volfes, über wichtige Angelegenheiten in Ur- Das sind ja nette fonftitutionelle Grundsäße! Bisher Der Vorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft , der zurzeit in abstimmung zu entscheiden, bleibt deshalb doch eine demokratische haben wir immer geglaubt, daß der Reichstag nicht ein Drgan Elberfeld tagt, bewilligte wieder 3000 m. Zuschuß für die RolonialForderung, die zu ihrer Ergänzung allerdings auch des Rechts der Regierung, sondern ein Organ des Volkes sein soll, schule in Wizenhausen und die gleiche Summe zur Beschickung Der Initiative bedarf. daß ein Reichstag, dessen Zusammensetzung zu den Ueber- folonialer Veranstaltungen. Für die tolonialwirtschaftliche Ausstellung Kassel 1911 und zur Landwirtschaftlichen Wanderausstellung Asquiths Erklärung ist die Antwort auf die Balfours, zeugungen der Wähler in den schärfsten Widerspruch geraten wurden 2000 M., zur Beſtedelung Deutsch - Ditafritas 20000 M. und es bestehe fein Bedenten, die Tarifreform einem Re- iſt, feine Existenz berechtigung berloren hat, ganz für die Expedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg nach ferendum zu unterbreiten. Diese Erklärung hat großes Auf- gleich, ob dies der Majorität, die in Wirklichkeit längst in der Süd- Kamerun 30 000 Wt. bewilligt. sehen erregt. Die konservativen Blätter frohloden Wählerschaft zur Minorität geworden ist, und der Regierung darüber und bezeichnen Balfours Schritt als einen Meisterstreich, paßt oder nicht. Diesen tonstitutionellen Grundsägen wird Rücktritt des Gouverneurs von Togo. der die Wahl für die Konservativen gewinnen werde, da er es auch in England, wo das Parlament fast nie bis zu seinem Wie offiziell gemeldet wird, hat der Kaiser dem Kaiserlichen allen Freihändlern ermögliche, sich mit den Anhängern der Tarif- gefeßlichen Ende zusammenbleibt, bon jeher Rechnung getragen. Gouverneur von Togo , Grafen von Zech auf Neuhofen, die reform in der Verteidigung der Lords, der Union und der Ver- Aber was gilt dem Zentrum Konstitution, was gelten ihm nachgesuchte Versehung in den Ruhestand mit der gesetzlichen Benfion fassung zu vereinigen. Die liberalen Blätter führen aus, Voltsrechte! Möglichst viel zu erraffen, solange die Gelegen- unter Verleihung des Ranges als Rat 1. Selafie erteilt". Als UrBalfour, der gesagt habe, wenn das Verdikt des Referendums fich heit den politischen Dieben vom schwarzen Schnapsblock fache des Nüdtrittes wird angegriffene Gefundheit angegeben. gegen die Tarifreform ausspreche, so werde es feine Wahl und günstig ist, das ist den Enthusiasten für indirekte Steuern Schon während seiner letzten Dienstperiode hätte der Gouverneur feine Aenderung mit sich bringen, die Regierung würde im Amte und Verrätern des preußischen Wahlrechts die einzige politische nur noch mit Aufbietung aller Energie auf seinem Posten aus zuharren vermocht. bleiben und er würde sich verhalten, als ob nichts geschehen wäre, Nichtschnur. Deshalb sind sie gegen das Recht des deutschen habe hiermit Verrat an dem begangen, was seine eigene Partei Voltes, den Reichstag nach seinem Willen zu gestalten, und als die Grundlage ihrer Politik bezeichne. Aber die Liberalen deshalb allein sperren sie sich gegen die Auflösung. Um so hüteten sich zu glauben, daß Balfour aufrichtig und ernst ge- mehr aber haben die Gegner der Junker und Klerikalen sprochen habe. Sie betrachten seine Erklärung als ein reines Ursache, immer wieder darauf hinzuweisen, daß das Recht Wahlmanöver, das dazu bestimmt sei, seiner Partei die des Reichstages, das er nur vom Volke empfängt, Stimmen von Lancashire zub sichern. Sie sind über- berwirkt ist, daß seine Weitertagung, mag sie auch dem zeugt, daß der Verfuch mißlingen werde, die Wähler zu täuschen. Buchstaben entsprechen, mit dem Geist des tonstitutionellen Wenn Balfours Versprechen aber ernst gemeint sei, werde es die Systems im schärfsten Widerspruch steht. unionistische Partei einfach in Stüde zerschmettern.
Politifche Ueberficht.
Berlin , den 30. November 1910. Mißstände im Heilgewerbe.
Aus dem Reid) stag, 30. November. Im Heilgewerbe gibt es natürlich ebensogut Mißstände, wie in anderen Gewerben auch. Lassen sie sich auf gesezgeberischem Wege befeitigen, dann gut. Wenn aber die Firma des heute debatfierten Gefeßentwurfs lautet gegen Mäßstände im Heil gewerbe", so deckt sie nicht völlig den Inhalt. Denn sein Zweck geht weit darüber hinaus. Der Gesezentwurf würde, wenn er so angenommen wird, den Naturheilkundigen die Ausübung ihres Gewerbes nahezu unmöglich machen, während anderer. seits die Mißstände, die der Ausübung des Gewerbes der approbierten Aerzte anhaften, durch das Gesez faum berührt werden. Daraus erklärt sich denn auch, weshalb die Aerzte höchst zufrieden mit dem Entwurf find, während die Naturheilkundigen dagegen Sturm laufen.
Bodenreformer und Bodenspekulanten.
As Antwort auf die Hausbesigerversammlung im Zirkus Schumann, die gegen die Reichswertzuwachssteuer protestierte und die Bodenreformerischen Frrlehren" scharf kritisierte, hatte der Bund der Deutschen Bodenreformer eine Gegenfundgebung nach den Germania - Sälen" einberufeu, die heute abend tagte und bald nach Eröffnung wegen Ueberfüllung gesperrt wurde, so daß eine Parallelversammlung in einem anderen Saale stattfinden mußte.
Nach der Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsitzenden Lubahn hielt der Vorsitzende des Bundes Deutscher Bodenreformer, Abolf Damafchte, eine mit scharfen Ausfällen gegen die Führer des Hausbesitzerverbandes gespickte Nede gegen die Bodenspekulation und den Bodenwucher.
Nach lebhafter Diskussion wurde folgende Resolution angenommen:
„ Die vom Bumde deutscher Bodenreformer einberufene Verfammlung Berliner Bürger aller Parteien spricht die Erwartung aus, daß der Reichstag der Reichswertzuwachssteuer zustimmen werde. Sie erklärt, daß die Steuer weder den seßhaften Haus besitz schädigen kann, noch die Bautätigkeit vermindert oder die Mieten verteuert. Ebensowenig bevorzugt die Steuer das Großfapital. Sie ist nicht mittelstandsfeindlich und wirkt nicht unsozial. Wir hoffen, daß der Reichstag der Vorlage eine Fassung geben wird, die dem Reiche, den Staaten und den Gemeinden einen angemessenen Anteil an dem unverdienten Wertzuwachs des Bodens sichert."
Wechsel im sächsischen Finanzminifterium.
Ob man aber ärztliche Behandlung oder die Behandlung durch Naturheilkundige vorzieht, ist eine Privatangelegenheit jedes einzelnen. Das kann deshalb auch in feiner Weise zur Parteifrage gemacht werden. Darüber gehen ja auch die Meinungen in allen politischen Richtungen erheblich auseinander. Auch die sozialdemokratische Partei kann sich deshalb als Partei weder für die eine noch die andere Behandlungs- Der sächsische Finanzmintster Dr. v. Nüger, eines der reat methode entscheiden. Sie hat ihre Stellung zu dem Gesetz- tionärsten Mitglieder des sächsischen Kabinetts, tritt endlich von der entwurf ausschließlich danach einzurichten, ob wirkliche Miß- politischen Bühne ab. Wie das Dresdner Journal" meldet, hat stände, wie der Geheimmittelschwindel jeder Art, der König dem Staats- und Finanzminister Dr. v. Rüger in einem dadurch, wenn nicht ausgerottet, so doch eingeschränkt werden allerhöchsten Handschreiben die von ihm aus Gesundheitsrücksichten können, und sie muß gleichzeitig ihr Augenmerk darauf erbetene Entlassung aus den Staatsdiensten unter Belaffung von richten, daß die vorgeschlagenen Ueberwachungs- und Straf- ferner den Ministerialdirektor im Finanzministerium Geheimrat ang und Titel eines Staatsministers bewilligt Der König hat bestimmungen nicht berechtigte Interessen einzelner Personen v. Seydewiß unter Ernennung zum Staatsminister die Leitung des schädigen und ungerechtfertigte Eingriffe in die Lebens- Finanzministeriums übertragen. führung weiter Wolfskreise herbeiführen.
Unter diesem Gesichtspunkt behandelte auch unser Genoffe Bietsch die Vorlage in der ersten Lesung in einer sehr
Der Dank des Kaisers.
Vorbereitungen für ein Anti- Streifpostengesek. Wie das Material der Arbeitgeber für ein neues Buchthausund Anti- Streifpostengesetz aussehen wird, davon erhält man einen Begriff durch das nachstehende Schreiben, das der Breslauer Bolts wacht" auf den Tisch geflattert ist. Es enthüllt zugleich die schöne Animiertätigkeit des Verbandes deutscher Metallindustriellen, an den das Gutachten gerichtet ist. Die Auskunft geht von einem der größten Metallindustriellen Breslaus aus und hat folgenden Wortlaut: Gräbschen, den 28. Oktober 1910. An den Verband deutscher Metallindustrieller, Breslau V. In Beantwortung Ihres werten Schreibens vom 25. Oftober cr. teile ich Ihnen ergebenst mit, daß von der im Jahre 1904 erfolgten Aussperrung aus Anlaß des Formerstreits bei der Firma J. Kemna, hierselbst, etwa 90 Proz. meiner Arbeiterschaft betroffen wurde. Wenn seinerzeit keinerlei Ausschreitungen seitens der Streikposten gegen die Arbeitswilligen vortamen, so ist das wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß meine Fabrik damals in einer sehr verkehrsreichen Straße Bres laus , der Gräbschenerstraße, gelegen war, und Schuhmannsposten an den Straßenkreuzungen Sonnenplatz- Gräbschenerstraße und Holteistraße- Gräbschenerstraße aufgestellt waren, die durch fortwährendes Patrouillieren alle als Streitposten verdächtig erscheinenden Personen zum Weitergehen aufforderten. So wurde z. B. der damalige Verbandssekretär Schlegel, der sich besonders für meine Arbeiterschaft interessierte, wiederholt energisch seitens der Polizei zur Ordnung verwiesen. Tätliche Angriffe oder nicht sonstige Ausschreitungen sind jedoch getommen; doch versuchten einige der Ausgesperrten dutch Bureden und Drohungen die Arbeitswilligen zur Niederlegung der Arbeit zu bewegen. Daß nichts vorgekommen ist, ist, wie gesagt, nur auf die damalige Lage meines Fabriketablissements und die genügende Hilfe seitens der Polizei zurückzuführen; wie dies jedoch jetzt werden würde, nachdem ich meine Fabrik nach Gräbschen verlegt habe, woselbst meine arbeitswillige Arbeiterschaft oder meine Meister nur durch die unzureichenden Gendarmerieposten geschützt werden würden, ist gar nicht ab. zusehen, und wäre gerade schon jest an maßgebender Stelle dafür zu wirken, daß für eventuelle Fälle die sofort zu ergreifenden Maßregeln festgestellt würden.
bot
Geeignete Schritte in dieser Angelegenheit dürften wohl ant geratensten seitens des diesseitigen Verbandes resp. des Ges famtverbandes erfolgen.
Hochachtungsvoll
( gez.): Gustav Trelenberg.
Es muß also an allen Stellen des Gutachtens zugegeben werden, daß nichts, daß feinerlei usschreitungen und tätliche Angriffe erfolgt find. Selbst das einzige Argument von dem unzureichenden Gendarmenschutz ist unzutreffend, da die Gingemeindung Gräbschens nach Breslau nahe bevorsteht. Es liegt tein Anlaß zum Einschreiten vor, aber die Verschärfung der Strafgesetze wird trotzdem empfohlen. Die Arbeiterschaft wird furzerhand verdächtigt, daß sie Ausschreitungen nur unterlassen bat, weil sie sich auf den verkehrsreichen Straßen gefürchtet hat. Ohne jeden Beweis wird frisch drauflos verdächtigt. Wie das dem gibt sich aus dieser Probe zur Evidenz
Der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" wird aus Berlin mit gründlichen, von scharfsinniger Prüfung der Sache zeugenden geteilt, daß dem Kaiser über den Verlauf der Interpellation, die Stede. So wies er nach, wie das Verbot der Verwendung ge- feine Rede betraf, ausführlich Bericht erstattet worden sei, dagegen fährlicher Heilmittel" zu gröblichen Mißbräuchen durch die fei es völlig unwahr, daß der Kaiser selbst das Konzept ausausführenden Organe führen könne, ebenso wie die rigorose gearbeitet habe für die Antwort, die der Reichskanzler dem Reichs- nächst erscheinende Material der Scharfmacher zu bewerten ist, er= Handhabung der Ueberwachung der Naturheilkundigen, denen tage gab. Der Kaifer habe lediglich vorher mit Bethmann Hollweg unberechtigter Weise ganz allgemein der Ekelname Sur- fiber die zu erteilende Antwort gesprochen, um damit den allgemeinen bfuscher" angeheftet wird. Einigen Aerzten, die zum Rahmen der Beantwortung festzulegen. Inzwischen habe der Kaiser Worte famen, wollte das nicht einleuchten. Wie ja auch die dem Reichskanzler für seine Ausführungen gedankt. Regierungsvertreter die Heilbedürftigkeit der Vorlage durchaus nicht zugeben wollten. Morgen geht die Debatte weiter.
bundes Prof. Nießer:
Dei Selbstverwaltung der Krankenkassen in Halle aufgehoben.
Der Nachfolger des Oberscharfmachers. Zum Nachfolger des Generalsekretärs Dr. Bued, der am 1. Januar aus der Leitung des Zentralverbandes deutscher Industrieller ausscheidet, ist sein seitheriger Stellvertreter, Regierungsrat Dr. Schweighofer ausersehen. Letzterer Herr war noch im Frühjahr d. J. als Rat bei der Regierung in Breslau tätig, ist aber nach bekannten Mustern von den Scharfmachern ausgekauft worden. Soldatenschinderei.
Hansabund und Sozialdemokratie. Nachdem in Halle a. S. die Aerzte in dem Konflikt mit den zu Neben einigen anderen Blättern hatten vor kurzem auch die einem Kassenverbande vereinigten Stranfenfassen so gut wie unter„ Leipziger Neuesten Nachr." dem Hansabund vorgeworfen, daß er legen waren, hat nunmehr der dortige Magistrat als Aufsichtsseinen Kampf nur gegen die Agrarier führe, dagegen vermeide, behörde durch einen Eingriff in die Selbstverwaltung der Kassen Vor dem Kriegsgericht der 18. Division( Hamburg ) hatte fich scharf gegen die Sozialdemokratie vorzugehen. Der Bizepräsident den Sieg" der Aerate herbeigeführt. Den Kassen war auferlegt am Sonnabend der Unteroffizier Oberthür vom 15. Husarendes Hansabundes, Landtagsabgeordneter Dr. Stache, erwidert worden, bis zum 25. November den Nachweis genügender ärztlicher Regiment( Wandsbet) wegen is handlung eines unterdarauf in einer Zuſchrift, daß der Hansabund ein unbedingter Bersorgung ihrer Mitglieder zu erbringen. Unter genügender Bergebenen und Mißhandlung unter Mißbrauch der Gegner und Feind der gegenwärtigen Sozialdemokratie sei und sorgung" verstand der Magistrat, daß auf je 1500 Mitwaffe zu verantworten. Nur einem Zufall ist es zuzuschreiben, glieder und furberechtigte Angehörige ein Arzt Spezial baß der saubere Patron an seinem weiteren Erziehungswert" gedaher mit der Sozialdemokratie nicht pattieren könne. Dr. Stache ärzte nicht gerechnet. zu tommen habe, eine Forderung, hindert wurde. Im Juli d. J. versezte er von hinten dem Husaren beruft sich auch auf eine Erklärung des Präsidenten des Hansa- deren Erfüllung die Kassen dem finanziellen Ruin ausges Winter einen Schlag gegen das Dhr und einige Tage darauf vers liefert hätte. Am 25. November wiesen die Kassen aber dennoch hin- arbeitete er den Unglücsmenschen mit dem Säbel. Als W. von Sinsichtlich der Stellung zur Sozialdemokratie find wir uns reichende ärztliche Versorgung nach. Ohne weitere Prüfung erflärte einem Katarrh befallen wurde, tam er ins Lazarett, wo auch eine im Bräsidium darüber einig, daß dem Hansabund eine Förderung der Magistrat, der Nachweis bedeute eine Weigerung, jener Auflage Giterung des Obres festgestellt wurde. Als der ihn im der Sozialdemokratie unbedingt fernliegen muß, und daß er nachzukommen. Er untersagte den Kaffenorganen jede Tätigkeit hin- Lazarett besuchende Bater die Ursache der Eiterung wissen wollte, diese ebenso zu bekämpfen hat, wie dies seitens aller übrigen fichtlich der ärztlichen Versorgung ihrer Mitglieder und übernahm deutete ein anderer franker Soldat die Ursache pantomimisch an, in ihm vertretenen, bürgerlichen Parteien geschieht". selbst die Erledigung diefer Staffengeschäfte. Da hinter der Aufsichts- während der Sohn schwieg. Der Vater wußte genug; er fuchte Die Herren Rießer und Stache beſtätigen damit nur, was behörde die Regierung steht, ist jede Beschwerde aussichtslos. Den den Unteroffizier auf, der alles in Abrede stellte. Auch vor dem wir schon wiederholt fonstatiert haben. Der Hansabund ist eine Strantenfaffen in Halle ist somit zugunsten der Aerzte das Selbst- Striegsgericht legte er sich aufs Leugnen. Da die als Zeugen ber einseitige Interessenvertretung des mobilen Kapitals, vornehmlich verwaltungsrecht einfach genommen worden. Und ein Strankentassen- nommenen Hufaren einen sehr be fangenen Einbrud machten, des großen Handels- und Bankkapitals- den kleinen gewerblichen gesetz, daß solche Maßregeln zuläßt, soll noch verschlechtert werden. wurde der Angeklagte hinausgeführt. Jegt stellte sich heraus, daß Mittelstand gebraucht man nur als Mitläufer und als solche der rohe Bursche noch drei weitere Soldaten mißein entschiedener Feind aller Arbeiterbestrebungen, die sich gegen handelt hatte. Die Untersuchung ist bereits eingeleitet. Der Anfläger verurteilte in scharfer Weise die bei den die tapitalistische Profitmacherei und die Ausbeutung der Arbeits- zusammengetretene Zweite Staminer einen Ausschußantrag an avallerie- Regimentern bestehende Neigung, Wie uns aus Darmstadt gemeldet wird, hat die gestern wieder fraft richten. Wenn sich der Hansabund heute gegenüber der aufammengetretene Zweite Staminer genommen, beim Bundesrat dahin zu wirken, daß alsbald eine jüngere Soldaten mit der Waffe oder sonst wie zu Sozialdemokratie etwas zurüdhält und sich zunächst hauptsächlich reichsgefeßliche Regelung der Arbeitslosenversiche- mißhandeln. Diese Neigung müsse energisch ausgetrieben werden, gegen die Agrarier wendet, so nur weil seine Leiter als gewiegte rung in die Wege geleitet werde. man dürfe nicht dulden, daß junge Soldaten womöglich
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Aus Heffen.