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Arbeiterinnen.

die Vermehrung der Gewerbeaufsichtsbeamten und die Heran­ziehung von Aufsichtspersonen aus den Kreisen der Arbeiter und Die Verfammelten geloben, daß sie mit allen Kräften an der Beseitigung der kapitalistischen   Produktionsweise, als der eigent­lichen Ursache des Kinderelends, und für Einführung der sozia listischen Gesellschaftsordnung tätig sein wollen, da nur hierdurch Not, Elend und Ausbeutung, auch der der Kinder, ein sicheres Ende bereitet werden kann."

Aus Induftrie und Dandel.

Schutzzollsorgen.

Lehrgeldes, weil er den Vertrag grundlos gelöst habe. Der den Rak, sich an die Armendirektion zu wenden. Is fie fich an Kläger  , der von dem Geschäft noch nichts versteht, tönne in einem diese wandte, wurde ihr der Rat zuteil, sich an die Pflegschafts­einzigen Monat auch nicht beurteilen, ob er etwas lernen kann abteilung des Polizeipräsidiums zu wenden. Als sie hier mit dem oder nicht. Er habe die jungen Leute stets gründlich ausgebildet. Kinde auf dem Arm erschien, wurden ihr die Adressen von Pflege­Auf den Hinweis des Vorsitzenden, daß der Kläger   nach dem rinnen gegeben, welche bereit wären, das Kind gegen Erstattung Gesetz berechtigt ist, im ersten Monat den Vertrag zu lösen und des Pflegegeldes aufzunehmen. Da die Angeklagte jeder Mittel auch einen Anspruch auf Rückzahlung des Lehrgeldes hat, erwidert entblößt war, griff sie schließlich zu einem berzweifeiten Mittel. der Beklagte, daß ein eigentliches Lehrverhältnis nicht vorliege. Sie legte das sind, welches in einen alten Unterrod eingewidelt Der Kläger   fei vielmehr bei ihm als junger Mann gegen Pro- war, in dem Flur des Hauses Platz vor dem Neuen Tore 6 nieder vision beschäftigt. Er habe sich allerdings zu dessen Ausbildung und beobachtete aus einiger Entfernung, ob das Kind bald ge­berpflichtet. Doch der Lehrvertrag sei nur eine Formsache. Er funden würde. Nach kurzer Zeit wurde das schreiende und wollte sich durch die Zahlung des Lehrgeldes dagegen sichern, daß zappelnde Wesen auch von dem in dem Nebenhause wohnhaften der Kläger  , wenn er kaum etwas begriffen hat, schon nach einigen Gastwirt Bunzel aufgefunden, der den seltsamen Fund sofort der Monaten zur Konkurrenz läuft und dort gegen Gehalt arbeitet. Polizei übergab. Von dieser wurde der Findling dem Waisen Am 15. v. Mts. haben in Stockholm   die Verhandlungen über Er wolle sich die jungen Leute doch nicht für die Konkurrenz an- hause in der Alten Jakobstraße zugeführt, wo er sich noch jetzt be­die Erneuerung des am 1. Dezember tünftigen Jahres ablaufenden lernen. Daß fein richtiges Lehrverhältnis vorliegt, beweist auch findet.- Die Straftammer nahm an, daß von einem hilflosen deutsch  - schwedischen Handels- und Tarifvertrages begonnen. Sie der Umstand, daß der Kläger   gegen Provision, arbeitete. Der Verlassen im Sinne des Gesetzes keine Rede sein könne und er­dürften sich indes diesmal schwieriger gestalten als beim Abschluß Kläger   sollte nur an ihn gebunden sein, und deshalb sei der Ver- kannte auf Freisprechung der Angeklagten. des Vertrages von 1906. Denn Schweden   hat im Laufe der letzten trag gemacht und der Kläger als Volontär bezeichnet. Dem- Die Verhandlung zeigt, daß die Einrichtungen des Waisen­Zeit seine wirtschaftlichen Ambitionen wesentlich geändert: Vor einem gegenüber behauptet der Kläger  , daß der Beklagte nach Volontären hauses und der Armendirektion ernste Mängel aufweisen: Helfen, Menschenalter war es noch ein durchaus agrarisches Land; 72 Broz. bezw. Lehrlingen" inseriert habe. Er wollte als Lehrling ein- nicht von Bontius zu Pilatus weisen, sollte Aufgabe dieser Ver­feiner Einwohner waren in Ackerbau, Viehzucht und Fischerei tätig, treten. Der Beklagte habe ihm dann gesagt, daß er bei 500 m. waltungen sein. nur 15 Proz. im Gewerbe und 5 Proz. in Handel und Berkehr. Heute in einem Jahre ausgebildet werde, für 300 W. müsse er zwei Zur Auslegung des Vereinsgesetzes. ist es ein Fall, den man bei einem Lande ohne Kohlenlager und mit Jahre und für 100 M. drei Jahre lernen. Er habe sich dann ge­dinner Bevölkerung vordem faum für möglich gehalten hätte- auf bestem fagt, daß er in einem Jahre wohl doch nichts Richtiges lernen Wegen öffentlicher Aufforderung zur Begehung einer straf­Wege, sich zu einem Industrielande zu entwickeln, dant insbesondere tönnte. Er habe deshalb den mittleren Vorschlag gewählt. Der baren Handlung hatte sich am 18. Juli vor dem Landgericht Konit den gewaltigen Kraftquellen seiner zahlreichen Wasserfälle. Schon Beklagte habe ihn nur deshalb als Volontär im Vertrage bezeichnet, der Gewerkschaftssekretär Schopohl zu verantworten. Das Gericht 1900 war die Agrarbevölkerung auf 54 Proz. herabgegangen, die weil sich das besser anhöre. Nachdem das Gericht seiner Ver- sprach ihn frei. Aus Anlaß eines Ausstandes fand am 29. Dezember gewerbliche und kaufmännische auf 29 und 11 Broz. gestiegen, und wunderung über die eigentümliche Form des Vertrages Ausdrud 1909 eine Versammlung der Arbeiter einer Fabrik in Czersk statt, diese Entwickelung hat sich seitdem noch wesentlich verstärkt. Frühere gegeben, wird der Beklagte gefragt, was er denn mit den jungen zu welcher der Angeklagte als Leiter der Zahlstelle der christlichen Der Amtsvorsteher nahm an, daß es landwirtschaftliche Nebengewerbe, wie Müllerei, Leuten machen will, wenn er sie ausgebildet hat. Er könne sie Arbeiter eingeladen war. Ziegelei, Steinbrüche, Steinbruchbetriebe, Meierei, Holzbearbeitung, doch unmöglich alle beschäftigen. Wenn er alljährlich eine solche sich um eine öffentliche Versammlung handle und fandte den Gen­Rübenzuckergewinnung haben sich zu selbständigen Industriezweigen beträchtliche Anzahl junger Leute für sich ausbilden wird, würde darmeriewachtmeister Petereit zur Ueberwachung. Der Angeklagte entwickelt. Der Holzreichtum der Wälder hat eine sehr sich doch sein Geschäft ganz eminent entwickeln müssen. Auf Be- als Leiter der Bersammlung weigerte sich, dem Beamten einen namhafte Belluloseindustrie ins Leben gerufen; auch Papier fragen gibt der Beklagte an, daß das Geschäft drei Jahre besteht: Platz zu überlassen, da die Versammlung teine öffentliche, sondern und Bappe, Düten und Kuverts, Alben, Tapeten, Kontobücher bisher habe er vier junge Leute ausgebildet und vier seien ihm nur eine solche für die Arbeiter der S.'schen Fabrik sei. Der werden bereits produziert; das Tischlereigewerbe hat sich weggelaufen. Auf die Frage, ob denn in den anderen Bank- Gendarm erklärte nun die Versammlung für aufgelöst. Der An­zur Großindustrie entwidelt. Die inländische Verarbeitung der geschäften dieser Art es ebenso gehandhabt wird, erklärt der Be- geklagte rief den Anwesenden zu, sie sollten nicht weggehen. Nach­vortrefflichen schwedischen Eisenerze hat wesentliche Fortschritte klagte, das wisse er nicht; er richte sich auch nicht nach diesen, Versammlung der S.'schen Arbeiter eröffnet. Das Gericht hat dem die öffentliche Versammlung aufgelöst sei, werde jebt die gemacht: 1907 gab es bereits über 600 Eisen- und Stahlwaren- sondern mache es wie es ihm beliebt. fabriten, daneben sonstige Metallwarenfabriken, Fabriten von Wagen, angenommen, daß die aufgelöste Versammlung feine öffentliche elektrischen Maschinen und Apparaten usw. Große Fortschritte hat war und nicht aufgelöst werden durfte. Der Angeklagte habe also ferner die woll- und Baumwollindustrie gemacht. In nicht zu einer strafbaren Handlung aufgefordert, als er die An­der Genußmittel branche ist die Tabakfabrikation, Brauerei, antwalts hob am Dienstag das Reichsgericht das Urteil auf und Auf die Revision des Staats­wesenden zum Dableiben einlud. Branntweinbrennerei und Destillation hochgekommen. Schließlich ist verwies die Sache an das Landgericht zurüd. Es sei nicht er= eine recht entwickelte Lederindustrie sowie Schuhfabrikation, Seifen­schöpfend geprüft, ob es sich um eine öffentliche Versammlung industrie und Zementindustrie entstanden. handelte oder nicht, da außer den Arbeitern der betreffenden Fabrik auch die Leiter der Zahlstellen der drei Verbände ein geladen und erfchienen waren. Es sei auch zu prüfen, ob die Sachlage zur Anwendung des§ 18, 4 des Bereinsgefehes( Nicht­Sachlage zur Anwendung des§ 18, 4 des Vereinsgefehes( Nicht­entfernen nach erfolgter Auflösung) Anlaß gebe.

Diese Entwidelung fommt denn auch im schwedischen Außen­handel zur Geltung, welcher feinen Charakter im Laufe der Zeit erkennbar geändert hat. Die Entwickelung in der Zusammenfeßung des schwedischen Auslandsbezugs läßt den Schluß auf die Zukunft zu, daß der Import Schwedens   an unmittelbaren Konsum gütern auch fernerhin im bisherigen Umfange gesichert er fcheint, fein Bedarf an Roh- und hilfsstoffen der Industrie fich wahrscheinlich noch steigern wird. Dagegen dürfte der schwedische Markt für den Abfaz ausländischer Fertigfabritate fich ständig ungünstiger gestalten.

So ist denn Schweden   auch alsbald nach dem Abschluß des Handelsvertrages von 1905 dazu übergegangen, einen durchaus neuen Zolltarif auszuarbeiten, einen besseren Schütz für die ein heimische Industrie und eine günstigere Grundlage für fünftige neue Vertragsverhandlungen zu bieten.

Das Gericht verurteilte den Beklagten zur Rüdzahlung des Lehrgeldes. Nach§ 133 des Bürgerlichen Gesetzbuches   habe das Gericht den wahren Willen der Parteien bei einer Willens­erklärung zu erforschen und nicht an dem Buchstaben zu haften. Danach war der Kläger   nicht Volontär, sondern Lehrling gewefen. Das Wesen des Volontärs bestehe darin, daß er sich freiwillig zur Verfügung stellt, um das Geschäft kennen zu lernen. Er ist nicht auf eine längere Zeit gebunden, sondern hat nur eine Kündigungs­frist. Auch brauche er kein Lehrgeld für das Umfehen zu zahlen. Da aber in dem vorliegenden Vertrage und vom Beklagten selbst die Summe als Lehrgeld bezeichnet wird, so liegt hier ein Lehr­vertrag vor. Diesen im ersten Monat zu lösen, war der Kläger berechtigt, ohne daß die Parteien Ansprüche gegeneinander haben. Der Beklagte tann also nicht das Lehrgeld für sich in Anspruch nehmen, sondern ist zur Rückzahlung verpflichtet.

Gegen Tren und Glauben.

Aus aller Welt.

Erschlagene Grubensklaven.

Die Unfallchronit des deutschen Bergbaues ist gestern wieder Gestern flagte beim Innungsschiedsgericht der Sattler Sch. durch mehrere schwere Unfälle bereichert worden. Auf dem Schacht 3 gegen seinen Arbeitgeber, den Sattlermeister August Krusch. Er der Zeche Rheinelbe" bei Gelsenkirchen   sind durch verlangte eine zweiwöchige Lohnentschädigung mit 66,44 M., weil Bubruchegehen einer Strede fünf Bergleute verfchüttet er am 2, November fristlos entlassen worden ist. Der Beklagte worden. Nach mehrstündigen Bergungsarbeiten wurden a weider wendete Kündigungsausschluß ein und legte als Beweis einen erschütteten als Leichen, zwei schwer und einer In der amtlichen Begründung wird ausdrücklich hervorgehoben: vom Kläger   unterschriebenen Revers vor. Dem hielt der Kläger   leicht verlegt zu Tage gebracht. Ein ähnliches Unglüd er Das Bestreben des Auslands, den einheimischen Markt der eigenen entgegen, daß ihm der Revers erst nach fünfwöchiger Beschäftigung Produktion zu sichern und den Import möglichst auf unveredelte zum Unterschreiben vorgelegt worden ist. Er habe sich erst ge- eignete sich auf einer Stohlengrube bei Myslowitz   in Oberschlesien  . Waren zu beschränken, enthält sicherlich auch eine fräftige Auf- weigert, denselben zu unterschreiben. Er unterschrieb ihn aber, Dort ging ein Stüßpfeiler zu Bruch. Von den herabstürzenden forderung an die kleineren Staaten, fo umfassend nachdem ihm gesagt worden war, es sei nur eine Formsache; wenn Kohlenmassen wurden fünf Arbeiter verschüttet. Bisher wie möglich ihre eigene Veredelungsindustrie zu er nicht unterschriebe, so würde er gekündigt werden, und würde ist einer als Leiche geborgen worden. verteidigen"! Es ist eben das alte Lied von der verhängnis- dann nach 14 Tagen unterschreiben. Er brauche nicht seine Ent­bollen ansteckenden Kraft des Schutzzolles, welches uns hier ins Ohr laffung zu befürchten, wenn er schon jekt unterschreibt. Trotzdem flingt. Schweden   folgt diesem Bug der Zeit, wie es in den Motiben fei er am nächsten Tage entlassen worden. Der Beklagte gab zu, heißt, mit der Resignation des Freihändlers, der eingesehen hat, daß der Revers erst am Tage vor der Entlassung unterschrieben daß die Wahl zwischen Freihandel und Schutzzoll der lebenden worden ist, bestritt aber, daß dem Kläger   Weiterbeschäftigung zu­Generation nicht offen steht". gesichert worden sei.

Die Begründung zum schwedischen Zolltarif nimmt insbesondere Bezug darauf, daß die deutsche   Industrie während sie sich felbst gegen Einfuhrware start schüßt der ausländischen Industrie vielfach durch Export zu Schleuderpreisen das Leben schwer mache.

Die Preise für Kautschuk,

die im vorigen Jahre gegen 1908 beträchtliche Steigerungen auf­zutveisen hatten, find in diesem Jahre zum Teil wieder erheblich zurückgegangen. Die Hamburger Preise für einige Sorten feien für Oftober 1908, 1909 und 1910 in der folgenden Tabelle zufammen­gestellt. Es foftet ein Doppelzentner rohen Kautschuks der folgenden Sorten in Mart:

Oftober 1908 1909

Südkamerun Oberfongo I.

5,60

9,40

1910 7,80

8,00

11,60

11,60

Fine Para Hard.

10,10

19,40

12,80

Cameta

5,50

8,50

6,95

Peruvian Balls 7,00

10,60

9,10

6,50

10,20

9,00

Megican Gummi.

Am stärksten ist der Preisrückgang in diesem Jahre bei Fine Para Hard gewesen, deffen Preis um 84 Proz. gefallen ist. Sehr erheblich ist auch der Rückgang bei Südkamerun Kautschut. Bei den anderen angeführten Sorten find nicht sehr erhebliche Abweichungen von den Vorjahrspreisen festzustellen. Der Preis für Oberfongo Kautschuk ist auf der Höhe des vorigen Jahres geblieben. Trotz des Rückgangs der Preise für verschiedene Sorten des Rohmaterials halten die Verarbeiter an den hohen Preisen fest, die sie mit Sin weis auf die Verteuerung des Gummis normiert hatten.

berteilen.

Höhere Dividende. Die Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg  , erzielte im legten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 5 208 119 M.( Vorjahr 4585 958 M.). Es wird vorgeschlagen, eine Dividende von 7 Prozent( Vorjahr 6 Prozent) zu Braudividende. Von 19 Prozent im Vorjahre erhöht die Attien­Gesellschaft Bergschloßbrauerei die diesjährige Dividende auf 22 Bro­zent. Die Konsumenten bezahlen die erhöhte Brausteuer und höhere Dividenden.

Das Schiedsgericht erklärte die Art, wie der Beklagte diese Vertragsänderung zu seinen Gunsten ausgenußt hat, als gegen jedes Anstandsgefühl verstoßend und verurteilte ihn dem Klage­antrage entsprechend. Das Schiedsgericht nahm aus der um strittenen anfänglichen Weigerung des Klägers, zu unterschreiben, an, daß er diese Kündigungsvereinbarung nur unter der Voraus­febung unterschrieben habe, daß er noch mindestens 14 Tage weiter beschäftigt wird. Die bald darauf erfolgte Entlassung verstoße deshalb gegen Treu und Glauben.

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Gerichts- Zeitung.

Milczyner Hölle.

Bittoria Mathias" bei Essen a. Stuhr   verunglückten fünf Berg­Die in der Nacht vom 22. zum 23. November auf der Zeche leute sind nunmehr sämtlich ihrer Berlegungen er Legen.

Drei Millionen hungernde Menschen.

Wie ein Telegramm aus Shanghai   meldet, wird der nördliche Teil der chinesischen Provinz Anhut von einer großen Hungersnot heimgesucht. Drei Millionen Menschen sollen in dem Gebiet der Hungersnot preisgegeben fein. Täglich sterben Hunderte.

Kleine Notizen.

Das Hochwasser des Rheins. Wie aus Köln   gemeldet wird, ist der Rhein   seit gestern um 1,33 Meter gestiegen. Die Rheinhöhe beträgt jetzt 4,80 Meter, doch wird noch ein weiteres An­schwellen des Stromes befürchtet.

über.

Ueberschwemmungen in Frankreich  . Die Loire   ist über die Die Milcahner Prügelaffäre wird nun am 17. Dezember zur Ufer getreten und hat das angrenzende Gelände überflutet. Die gerichtlichen Erörterung fommen. Auch dieser Prozeß wird wieder niedriger gelegenen Straßen der Stadt Saumur   stehen unter Die einen gewaltigen Umfang annehmen, denn sowohl die Zahl der zu Wasser. Elektrizitätszentrale ist gleichfalls erörternden Fälle als auch die Zahl der zu vernehmenden Zeugen schwemmt. Zur Hilfeleistung sind Soldaten abgesandt worden. ist eine sehr große. Die Anklage richtet sich gegen 9 Personen Schiffstatastrophe. Wie ein Telegramm aus London   meldet, und zwar: 1. den Hilfsprediger Friedrich Breithaupt, 2. den Kauf- stieß gestern morgen ein unbekannter Dampfer mit dem auf der Höhe mann Julius Engels, 3. den Schneider Karl Wrobel, 4. den Bau- von Gravesend   ankernden englischen Kohlendampfer Gratidude" technifer Martin Wendland, 5. den Tischler Adolf Brozinski, 6. den zusammen. Der Kohlendampfer fant binnen zwei Minuten Waschmeister Emil Schüler, 7. den früher in Milcahn angestellt in die Tiefe. Von der aus zehn Köpfen bestehenden Mannschaft gewesenen May Riemschneider, 8. den Schneidergesellen Georg find nur zwei Mann gerettet worden. Lang und 9. den Kutscher Richard Habedant. Pastor Breithaupt Die Cholera auf der Insel Madeira  . Der unheimliche Gast hat wird beschuldigt, eine Anzahl von Fürsorgezöglingen mittels ge- fich auch auf der herrlich gelegenen Infel Madeira   eingenifter. Nach fährlicher Wertzeuge und in einer das Leben gefährdenden Be- einem Telegramm von dort find bis zum 27. November 77 Er­handlung mißhandelt, einige andere widerrechtlich eingesperrt und frankungen und 32 Todesfälle an Cholera auf der die Mitangeklagten zu gleichen Mihhandlungen bestimmt zu haben. Insel vorgekommen. Offenbar ist die Seuche durch im Hafen an­Die Vorgänge, um die es sich hier handelt, sind durch den gekommene Schiffe eingeschleppt worden. Vorwärts" aufgedeckt. Trotz aller Beschönigungsversuche des " Bokalanzeiger" und des Magistrats kam die Wahrheit ans Licht. mittag der Hauptmann Meynier unter der Beschuldigung ver Der Hauptmann als Mörder. In Paris   wurde gestern nach­Die Stadt Berlin hatte mit dem Fürsorgestift Milcahn G. m. m.. haftet, daß er die vor einiger Zeit tot aufgefundene Baronin H. deren Geschäftsführer der Pastor Matthies war, im Jahre 1909 b'm bricourt ermordet habe. Die Affäre erregt feit einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Stadt Berlin   der Anstalt mehreren Tagen in Paris   große Senfation. 100 bis 200 Böglinge überweisen sollte. Zum Leiter der Anstalt wurde von Pastor Matthies der Predigtamtstandidat Breithaupt, der jest 33 Jahre alt ist und f. 8. in der Arbeiterkolonie Hoff Eingegangene Druckfchriften. nungsthal tätig war, ernannt. Pastor Breithaupt ist der Sohn Preußischer Kommiß. Soldatengeschichten von August Winnig  . eines Pastors und war zuerst Fahnenjunker gewesen. Krant heitshalber mußte er die militärische Karriere aufgeben und wandte luftriert von 3. Damberger München  . Verlag Buchhandlung Bora wärts, Berlin   SW. 68. Es sind feine der landläufigen Soldaten­fich dann der Landwirtschaft zu. Er machte dann noch nachträglich geschichten, die der Verfasser in seinem Buche gibt. Er schildert seine eigenen das Abiturienteneramen, studierte Theologie, war kurze Zeit in Erlebnisse während der Dienstzeit, wie er sie mit den Augen des flaffen. der Bodelschwinghschen Bethesdaanstalt und dann als Erzieher im bewußten Arbeiters gesehen hat. Preis 1,50 M., geb. 2 M. Auch zu be= beschäftigte gestern die zweite Kammer des Kaufmannsgerichts Evangelischen Johannesstift tätig, von dort kam er nach Hoffnungsziehen in 10 Heften a 15 3. unter Borsiz des Magistratsassessors Dr. Liebrecht. Die Firma thal und schließlich nach Absolvierung des zweiten theologischen Geschichte der Revolutionen vom niederländischen Aufstand bis zum Unitas", Finanzierungsgesellschaft, Heinice u. Mollen, wurde Gramens nach Milczyn. Die gerichtliche Verhandlung wird sich Vorabend der französischen   Revolution. Von A. Conrady. Reich illustriert von einem ihrer Lehrlinge auf Rückzahlung des Lehrgeldes von bor der 1. Straffammer des Landgerichts III   unter Vorfiß des mit Bildern und Dokumenten aus der Zeit. Die Hefte 2-4 find erschienen. 300 M. berklagt. Der Kläger   wurde im schriftlichen Lehrvertrage Landgerichtsdirektors Gockel abspielen. Der Hauptangeklagte Bestellungen zum Preise von 20 Bf. pro Heft nehmen alle Buchhandlungen, als Volontär bezeichnet, im Vertrage aber von Lehrverhältnis", Pastor Breithaupt wird von dem Justizrat Leonh. Friedmann Kolporteure und Beitungsspeditionen entgegen. Jede Woche erscheint ein Hejt. Mit dem Abonnement kann jederzeit begonnen werden. Probeheste Lehrgeld" u. dgl. gesprochen. Der Volontär" bezog fein festes und dem Rechtsanwalt Jlleh verteidigt werden. Als Nebenkläger und Prospekte kostenlos vom Berlag der Buchhandlung Vorwärts, Berlin  Gehalt, sondern sollte bei jedem durch seine Mitwirkung zustande ist der Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld zugelassen worden. Für SW. 68. gekommenen Geschäft eine Gewinnanteilprovision von 5 Broz. be- die Verhandlung sind 14 Tage in Aussicht genonimen. tommen. Nach Ablauf des ersten Monats löste der Kläger   wieder den Vertrag, weil ihm zur Gewißheit geworden war, daß er im Geschäft der Beklagten nicht viel lernen würde. Denn es war so gut wie nichts zu tun. Obendrein fehlte es an genügender An­leitung und Unterweisung. Es war nur ein einziger Buchhalter, fünf Volontäre" und vier Schreibmaschinenmädchen beschäftigt. Die jungen Leute vertrieben sich die Zeit mit allerhand Kurzweil. Da nichts zu tun war, hat der Kläger   auch keine Provision berdient. Der Inhaber der Firma, dessen persönliches Grscheinen zum Termin ausbrüdlich angeordnet worden war, meinte: Nach dem Bertrage habe der Kläger feinen Anspruch auf Rüdzahlung des

Soziales.

Ein eigenartiger Lehrvertrag

" In freien Stunden". Berlag Buchhandlung Bore wärts, Berlin   SW. 68. Die Hefte 45-47 find erschienen. Wie uns der Berlag mitteilt, gelangt das Stunfiblatt Nuysdael Flußlandschaft mit Wind­Ausgabe.

mühle das die Abonnenten tostenlos erhalten mit Nummer 52 zur

" Kommunale Praxis". Wochenschrift für Kommunalpolitik und Ge meindejozialismus. Berlag Buchhandlung Vorwärts, Berlin  

Die Verzweiflungstat einer unehelichen Mutter beschäftigte gestern die 1. Strafkammer des Landgerichts I  . Wegen Kindesausfeyung war das Dienstmädchen Martha Bath angeklagt. Die Angeklagte wurde Mitte Mai d. J. in der Entbindungs­anstalt der Kgl. Charité von einem Knaben entbunden. Als sie entlassen wurde, stand sie mit ihrem Kinde völlig mittellos auf der 88. Die Hefte 45-47 find erschienen. Abonnementspreis pro Quartal Straße. In der Hoffnung, wenigstens für ihr Kind ein Obdach Pan Nr. 3. Halbmonatsschrift. Herausgegeben von B. Herzog u. zu bekommen, wandte sie sich an das Waisenhaus mit der Bitte, p. Caffirer. 50 Pf. Verlag P. Cassirer, Berlin  . ihr Kind wenigstens so lange dort zu behalten, bis sie eine Stellung Kürschners   Jahrbuch 1911. Welt und Zeitspiegel- Salender, gefunden habe und eine anderweitige Pflege beschaffen könne. Sie geographisch- statistisches Handbuch und Verkehrslegiton.( Hermann Hillgers wurde jedoch von dem Waisenhaus abgewiesen. Man gab ihr dort Berlag, Berlin   und Leipzig  . 1,20 m., geb. 1,80 M.)

3 Mart.