vor Gericht.
Frau Reimann hat ebenfalls das Niederschlagen Sozialdemokratie nahe stehe. Zenge: Nein, Hermanns beobachtet. Sie stimmt mit den Angaben der ich bin ein freier Bürger und selbständiger Borzeugen überein und sagt, am folgenden Tage war an der Stelle, Handwerker. Staatsanwalt Stelzner fragt wo Hermann niedergeschlagen, bis an das Haus in das er geführt den Zeugen, ob die Herren, die er beobachtete, nicht wurde, eine Blutspur, als wenn man das Blut mit einer Gießfanne Leute gewesen seien, die sich für Kriminalbeamte ausgaben, hingegossen hätte. ohne es zu sein. 8euge: Darüber habe ich fein Urteil. Ich Nun folgt die Erörterung des mußte sie jedenfalls für Kriminalbeamte halten. Rechtsanwalt Heine stellt fest, daß der Zenge solche Vorgänge ja mehrmals beobachtet hat und bemerkt: Die Polizei wird sich doch Es folgt der
vierundzwanzigsten Falles,
fiebenundzwanzigste Fall.
Achtzehnter Tag. Nach Eröffnung der gestrigen Sitzung sagte der Erste Staats anwalt Steinbrecht: Da die Verteidigung außer den schon vernommenen Zeugen noch eine Anzahl von Zeugen benannt hat, der den Angeklagten Treptowali betrifft. Der als Zeuge nicht fortgefest von falschen Kriminalbeamten foppen laffen. welche über das allgemeine Verhalten der Polizei Auskunft geben bernommene Schußmann Stege fagt: Trepkowski stand an der sollen, so sehe ich mich veranlaßt, zu diesem Thema auch noch weitere Straßenbahnhaltestelle und beschimpfte zwei Schußleute. Kurz Zeugen zu benennen. Es haben sich bei mir eine große Anzahl von darauf trat er an mich heran und sagte: Die Hunde können nichts Leuten gemeldet. Von diesen find 74 vernommen worden. weiter, als mit dem blanken Säbel dreinbauen. Ich ersuchte ihn, Angeklagt ist der Kunstmaler Weidemann. Nach seiner Sie haben zu Protokoll erklärt, daß sich die Polizei ruhig fich zu legitimieren. Da machte er eine Kehrtroendung und zeigte Angabe, bie durch einen Zeugen bestätigt wird, hat er am 2. Oktober und torreft benommen hat. Jch beantrage, 42 von diesen mir das Gefäß. Dann habe ich ihn sistiert. Er leistete Widerstand, abends mit Freunden eine Kneiperei gehabt, aus Freude darZeugen zu laden. Außerdem beantrage ich die Ladung des Ge- indem er sich gegen den Boden stemmte. Auf dem Flur der Polizei über, daß die Moabiter Unruhen zu Ende waren. [ chäftsführers Borchardt. Derselbe foll Auskunft geben wache drehte er mir den Daumen um. Davon war ich 17 Tage Als er dann in stark angefneiptem Zustande nach Hause ging, foll über seine Erfahrungen bei dem Kupferschen Streit und bei anderen frant. Ich rief Hilfe", aber es hörte mich feiner. Als wir oben er auf Schußleute geschimpft haben, wenigstens ist er aus diesem Streifs besonders über das Verhältnis zwischen Streifenden und an der Treppe waren, wandte sich der Angeklagte nochmal gegen Grunde von einem Schuhmann fistiert worden. Von der Wache Arbeitswilligen. Durch diesen Zeugen soll die Behauptung der Ver- mich. Ich kam zu Fall und rief wieder Hilfe". Dann kam ein wurde Weidemann sogleich wieder entlassen. Am nächsten Tage teidigung widerlegt werden, daß die Arbeitswilligen nur anrüchige Sollege hinzu, und nun gelang es uns, den Angeklagten in die schlief er feinen Rausch aus und am dritten Tage Elemente seien. Auf eine Erwiderung des Rechtsanwalts Wache zu bringen. Der Angeklagte Treptowski bestreitet, den er kundigte er sich bei der Polizei, weshalb er Heinemann schränkt der Erste Staatsanwalt feinen Antrag so- Beamten beleidigt zu haben und beruft sich darauf, daß er völlig be eigentlich fistiert worden war, denn er selbst konnte weit ein, daß der Geschäftsführer Borchardt nur über den Streit trunten war. Das wird auch durch einen Zeugen be- fich auf die Vorgänge jenes Abends nicht mehr besinnen. Auf der bei Kupfer aussagen soll. stätigt, der angibt, Treptowski war so betrunken, daß er nicht Polizei erfuhr Weidemann erst, daß er sich einer Beamtenarbeiten fonnte. Er mußte deshalb von der Arbeitsstelle nach beleidigung schuldig gemacht haben solle. Man gab ihm den Hause gehen. Auf dem Wege nach Hause hat sich Rat, sich zu entschuldigen, dann würde die Sache vielleicht dann der unter Anklage stehende Vorgang zugetragen. nicht so schlimm werden. Als Weidemann einige Tage Medizinalrat Dr. Hoffmann erstattet ein Gutachten später diesem Rate folgend nach dem Polizeiüber den Zustand des Angeklagten Treptowali. Dasselbe geht dahin: präsidium ging, wurde er in Saft genommen, erst Der Angeklagte leidet an chronischem Alkoholismus und nach drei Tagen ist er entlassen. 38 chias, er ist infolgedessen sehr nervenschwach und leicht erregbar.
Hierauf tritt das Gericht in die Beweisaufnahme zum
dreiundzwanzigsten Fall
und
Der
fünfundzwanzigste Fall
eitt. Derfelbe betrifft den Angeflagten Kliche. Die Beugen Kaffenbeamter 3ies und Drogist Reismüller baben den Angeklagten am Vormittag des 29. September in einem BierLokal in der Königstraße getroffen. Die Zeugen fagen, der Angellagte schimpfte auf die Polizei und hatte die Taschen voll Steine. Er sagte, er habe gestern von einem Schußmann eine Back pfeife bekommen, jetzt werde er nach Moabit geben und alles taput schlagen. Als der Angeklagte Kliche das Lofal verließ, folgten ihm die Beugen Bieg und Reismüller. Kliche ging die Königstraße ent- betrifft den Angeklagten Senf, welcher der Beamtenbeleidigung lang, die beiden Zeugen immer hinter ihm her. Ein Leiterwagen beschuldigt ist. Gegen den Angeklagten wird als belastendes fuhr vorüber. Stliche setzte sich hinten auf den Wagen, hielt die Moment angeführt, daß bei feiner Festnahme ein Revolver Beine in die Höhe, fuchtelte mit den Armen und warf dabei zweischarfe Patronen bei ihm gefunden wurden. mal mit Steinen. Einen Stein warf er gegen das Postgebäude, leber die Herkunft des Revolvers wird der Beuge ein anderer Stein traf einen Knaben. Als die beiden Zeugen Irich vernommen. Er sagt, weil er aus Berlin abreisen eines Schutzmanns ansichtig wurden, ließen sie den Ange- wollte, habe er den Revolver, der früher sein Eigentum war, an tlagten festnehmen. Troß des fonderbaren Berhaltens, den Angeflagten verlauft. Um dem Angeklagten zu zeigen, wie die welches Kliche zur Schau trug, erflären die Zeugen, er fei nüchtern Waffe zu laden ist, babe er eine Patrone in den Lauf gesteckt. Das gewesen. Kliche dagegen behauptet, er sei betrunten geswar furz vor dem Tage, wo der Angeklagte festgenommen wurde. wesen. In mehreren Lofalen, die er besucht hatte, sei von Moabit Er, der Zeuge, habe den Revolver nie benut. gesprochen worden, er habe sich an den Gesprächen beteiligt, aber Hierauf wird der was er sagte, wisse er nicht. 28ie er zu den Steinen gekommen ist, fönne er sich nicht erklären. Er habe niemanden werfen wollen. Er habe auf der Straße nur die Steine weggeworfen.
Nach seiner Festnahme wurde der Angeklagte Aliche auf die Polizeiwache gebracht. Ueber die Behandlung, die ihm dort wider fubr, fagt der Angeklagte: Ich habe mich ganz ruhig verhalten. Die Schuyleute haben mich auf die Bant geschmissen und
mit Händen und Füßen bearbeitet.
sechsundzwanzigfte Fall
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wurde aus In der
Erklärung des Staatsanwalts.
Ehe das Gericht in die Betveisaufnahme in diesen Fall eintrat, bemerkte Staatsanwalt Stelzner, dem Antragsberech tigten sei anheimgestellt worden, den Strafantrag gegen Weidemann zurüdzuziehen, wenn dieser sich entschuldige und einen Betrag an die Unterstübungsfasse zahle.
Der Angeklagte Weidemann sagt, die Zurücknahme des Strafantrages wurde nicht abhängig gemacht von einer Entschuldigung, sondern lediglich davon, daß ich 25 M. an die Unterstübungstasie der Schuhmannschaft zahlen sollte. Rechtsanwalt Heine: Weil dieser AngeIagte der Sohn eines Kriminalbeamten
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ist, wurde ihm Gelegenheit gegeben, straffrei auszugehen, während andere junge Leute, die auch nichts Schlimmeres getan haben, wie Weidemann, bereits seit Monaten in Unter= suchungshaft sißen.
en, daß sie nicht zur Sache gehöre. Rechtsanwalt Heine bemerkt dazu: es sei zur Beurteilung der Sachlage doch notwendig, festzustellen, daß die Staatsanwaltschaft bereit war, einen Angetlagten laufen zu laffen, wenn er 25 M. zahle. Erster Staatsanwalt Steinbrecht : Wir wollten dem Angeklagten nur Gelegenheit geben, eine Beleidigung zurüdzunehmen, die sich gegen Rechtsanwalt Seine: Bon seinen eigenen Vater richtete.
verhandelt. Angeklagt ist der Arbeiter Rohte. Er soll nach der Angel.: Ich habe die 25. nicht gezahlt, weil ich mir Befundung des Schußmanns Barleben" Bluthunde" gerufen sagte, wenn mein Vergehen nur ein so geringes ist, dann kann ich haben. Unmittelbar vorher sagt der Zeuge es auf das Urteil des Gerichts ankommen lassen. Der Vorden Fenstern geworfen und die Schußleute schossen. fibende versucht die Weitererörterung dieser Menge befand sich der Angeklagte nicht. Frau Schulz, die Angelegenheit abzuschneiden mit dem Bemer. Mutter des Angeklagten fagt aus: Als ich an dem betreffenden Abend nach Hause ging, fab ich, wie die Schußleute auf die Menschen losschlugen. Einem Manne haben sie den Kopf gespalten. Ich war furchtbar erschreckt über diesen Anblid. Mein Sohn war im Begriff auszugehen. Ich sagte, er solle lieber zu Hause bleiben, daß er nicht in den Trubel fomme. Er meinte aber: Du brauchst eine Angst zu haben, ich tümmere mich nicht um die Sachen. Mein Sohn ging und fam erst in der Nacht wieder nach Hause. Er sah entseßlich aus. Jin Geficht war er rot. fein Anzug war beschmutzt und riffen. Ich sagte: Wie siehst du denn aus? Er antwortete: Mutterchen, mich haben sie verhaftet und auf der Wache mishandelt. Nach der geistigen Veranlagung ihres Sohnes befragt, fagt die Beugin, sie halte ihn nicht für normal. Er habe von seiner Geburt Gemeindeschule sei er nur bis zur fünften Klasse gekommen. zum 10. Jahre an Krämpfen gelitten. In der Berliner sei ein beschränkter Mensch.
Gleich nachdem ich in die Belle gebracht wurde, bin ich geschlagen worden. Nach ungefähr zwei Stunden tamen wieder zwei Schuh Leute in die Zelle. Einer fagte:„ Du Hund, Dich schlagen wir tot." Denn schlugen sie wieder auf mich ein. Schußmann Krause, der den Angeklagten fiftierte, sowie die Schuleute b. 8ilevsky und Raue, die auf der Wache mit ihm zu tun hatten, behaupten, daß der Angeflagte nicht geschlagen worden sei. Der Beuge Reismüller, der auch mit auf die Wache gegangen war, meint fogar, der Angeklagte fei von den Beamten so anständig behandelt worden, daß er, der Zeuge, sich darüber gewundert habe. Rechtsanwalt Rosenfeld: Halten Sie es nicht für richtig, daß man auf der Polizeiwache anständig behandelt wird? bis Beuge: In diesem Falle nicht. Der Angeflagte hatte doch Steine in der Tasche, er wollte doch nach Moabit und hat sich auch auf dem Wege zur Wache so renitent benommen, daß ich mit zufassen mußte. Rechtsanwalt
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Schutz
einer Beleidigung des Vaters kann ja teine Rede sein. Die Be leidigung kann sich doch nur gegen die Schußleute richten, die um den Angeklagten herumstanden. ger Der Angeklagte Weidemann gibt über die
Er
eventuelle Zurüdnahme des Strafantrages
Ich bemerkte
mir: Na, wollen Sie nun berappen? darauf, da ich infolge der Untersuchungshaft meine Stellung ver
Aus der Frauenbewegung.
folgendes an: Nach meiner Entlassung aus der Untersuchungshaft erhielt ich eine Vorladung nach dem Polizeipräsidiunt. Hier sagte der Kriminalkommissar v. Behr zu mir, die Sache könne rückgängig gemacht werden, wenn ich einen Betrag an die Um die Situation zu fennzeichnen, die zu jener Zeit, wo der wolle. Ich sagte, 10 W. würde ich allenfalls geben, da fagic Unterstützungskasse der Schuhmannschaft zahlen Rosenfeld versucht, durch Fragen an die Schuyleute näheres angeklagte sich strafbar gemacht haben soll, wird Schneider Kriminalkommissar v. Behr: Das ist zu wenig! Sie werden schwer meister Dalath als 8euge bernommen. über die Vorgänge auf der Polizeiwache festzustellen. Er fagt: Auf der bestraft, wenn Sie angeklagt werden. Zu einer größeren Zahlung mann Krause sagt, er habe seinen Stollegen, der den Angeklagten Es wurde„ Hurra!" und auch„ Bluthunde!" gerufen. Mehrmals ich wieder eine Vorladung, diesmal vor den Kriminalkommissar Straße fammelten fich Menschen an. Es waren meistens Neugierige. tennte ich mich nicht bereit erklären. Einige Tage später erhielt in die Belle brachte, ermahnt, recht vorsichtig zu sein, damit der An- fah ich, daß die Schuyleute, ohne daß vorher eine Aufforderung an Kuhn. Als ich zu Herrn Kuhn hineintrat, fagte er sogleich zu geflagte nicht sagen fönne, er sei geschlagen worden. Die Frage die Menge gerichtet wurde und ohne daß irgendwelche GewalttätigWeil der Angeklagte bei seiner Festnahme mit Steinen bewaffnet Bublikum machten. Die Menschen wurden von den Schußleuten ge- foren hatte, sei nicht in der Lage, 25 M. auf einmal zu zahlen, nach dem Grunde diefer Ermahnung beantwortet der Zeuge dabin: feiten begangen wurden, mit blankem Säbel Attacken gegen das und vorauszusehen war, daß er wegen Moabit angeklagt werden würde. Auf weitere Fragen antwortet der Zeuge, folche ftoßen und geschlagen. aber ich würde sie in zwei Raten zahlen, wenn die Sache dantit Mahnung zur Vorsicht werde in jedem Falle gegeben. Der An- Kriminalbeamte als agents provocateurs ( Provozierungswerkzeuge). erledigt werden könnte. Da sagte Kriminalkommissar getlagte fagt, die Belle, in der er bon bormittags bis 10 Uhr abends Es ist mir aufgefallen, daß immer, wenn die Menge zurück- Kuhn: Jüdische Abzahlungsgeschäfte machen wir eingesperrt war, fei fo dunkel, daß er die Beamten, die ihn schlugen, getrieben wurde, einzelne Herren sich an die Wand drückten und nicht. Dann geht die Sache weiter. Vor meiner Vernehmung nicht wiedererkennen fönne. Als später der Schußmann v. Zilewsky stehen blieben und von den Schuyleuten nicht bebelligt wurden. auf dem Polizeipräsidium hatte ich bereits Nachricht bekommen, bernommen wurde, erklärt der angeflagte mit großer Bestimmtheit: Das war mir so auffallend, daß ich beschloß, festzustellen, was das daß die Sache der Staatsanwaltschaft übergeben sei. Diesen Beamten erkenne ich an der Stimme. Der hat mich in der für Herren waren. Am folgenden Abend, Mittwoch den Zum Anklagefalle selbst wird hierauf der 8euge Klaus Belle gefchlagen und zu mir gefagt:" Du Hund, dich schlagen wir 28. September, ging ich binunter in die Turmstraße und stellte mich vernommen, welcher den Angeklagten auf der Kneipfahrt begleitet tot." Schußmann v. gilewsky bestreitet das. Rechts zwifchen eine Gruppe diefer Herren. Da habe ich nun beobachtet, hat. Der Zeuge bestätigt, daß der Angeklagte sich anwalt Rosenfeld : Auf die Frage, ob Sie geschlagen haben, daß diese Herren, die auf dem Bürgersteig in der Menschenmenge a u 3 Freude über das Ende der Moabiter Unruhen fönnen Sie die Aussage verweigern. Beuge v. Bilewsty antwortet standen, Bluthunde" und Haut die Blauen " riefen. Darauf ging ft art bezecht habe. mit fefter Stimme: 3 verweigere nichts, ich habe ihn nicht ge- die Attade los. Die Menge wurde zurückgetrieben. Die Herren Damit war die Situng beendet. Am Montag 9% Uhr wirb schlagen, nicht einmal angefaßt." Auf weitere Fragen gibt der stellten sich an die Wand und ließen die Menge famt den ber die Verhandlung fortgesetzt. Beuge zu, daß er einmal in die Belle des Angeflagten hineingesehen folgenden Schutzleuten vorbei. Dann rückten die Herren wieder habe. Rechtsanwalt Heine: Sie wollten wohl bloß sehen, nach, mischten sich wieder unter das Publikum und riefen ob er noch lebt. Sie haben ihm kein Leid getan, aber die wieder: Bluthunde", Haut die Blauen ". Dann wiederPrügel bat er bekommen. holte fich dasselbe Spiel. Die Menge wurde attackiert, fie Eine Zeugin, Frau Gentsch, wird zu einem der früher er- rannte davon. Die Herren drückten sich an die Wand, ich machte es Weibliche Fabrifinspektoren in Dänemark . Das dänische Miörterten Fälle vernommen. Sie kann dazu nichts sagen, bat aber ebenio und die Beamten liefen an uns vorbei. Solche Fälle habe nisterium des Innern hat die Stadtverordnete Frau Julie Arenholt folgendes gesehen: Am 26. September, abends nach 7 ühr, hatte die ich öfter beobachtet. Einmal stand ich in einer Gruppe diefer zum Fabrikinspektor in Kopenhagen ernannt. Frau Arenholt hat Bolizei eine Menschenmenge vertrieben. Die Straße wat bereits Herren. Eben war eine Attacke gemacht. Da kam ein Schuhmann hat sie die Aufgabe, die Bäckereien und Konditoreien zu fontrollieren. das polytechnische Kandidatexamen bestanden. Als Fabrifinspektorin Leer, da tam ein einzelner Mann. Ein Kriminal- auf uns zu und holte aus, um einen der Herren zu schlagen. Der Und da es sich hier zumeist um Nachtarbeit handelt, fällt auch ihre schutzmann schlug den Mann mit einem Stock über den Kopf. Herr hob seinen Stock in die Höhe und rief: halt, Kollege!" Da Dann tam noch ein uniformierter Schuhmann. Der schlug den schlug der Schuhmann nicht, sondern ging weiter. Auf eine Tätigkeit hauptsächlich in die Zeit nach Mitternacht. Frau Arenbolt Mann von hinten mit dem Säbel auf den Kopf. bis er niederfiel. Frage vom Verteidigertisch sagt der Zeuge: ist die zweite Frau, der in Dänemark ein solches Amt überAls der Mann schon am Boden lag, schlug der Schuhmann noch auf weiß ganz ficher, daß diefer Herr, welcher den Stod tragen wird. ihn ein. Der Verwundete wurde von Straßenpaffanten auf die bob und Halt, Kollege!" rief, vorher in der Menge war Berichtigung. In der Notiz Der weibliche Boftbeamte" in der Seite getragen. Was dann aus ihm geworden ist, weiß die und Bluthunde" Haut die Blauen " gerufen hat.- Borgeftrigen Nummer des Vorwärts" ist die tägliche Vergütung für Zeugin nicht. sigender Landgerichtsdirettor Sieber unterbricht die Martenverfäuferinnen mit 0,75 Mart angegeben; es soll heißen Ausführungen des Zeugen mit der Frage, ob er gehört habe, daß 2,75 Mart". am Dienstagabend geschossen worden sei.- Rechtsanwalt Versammlungen eine bemerkt, der Zeuge babe soeben vom Mittwoch, nicht vom - Beranstaltungen. Dienstag gesprochen. Der 8euge fagt, er habe nichts von Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Mittwoch, den schießen gehört. Landgerichts direttor Lieber: Ronnten Sie denn die Stimmen so genau unterscheiden, um zu wissen, wer Bluthunde" gerufen hat. Es waren doch viele, die so riefen. bernommen. Keiner von diesen fann sagen, daß Frau oder Fräu- Beuge: Ich stand ja direkt neben den Herren und habe ganz lein Sattler Bluthunde" gerufen haben. Der 8euge Jordan hat nur von seiner Frau gehört, daß die Dide" gerufen haben genau gehört, daß sie gerufen haben: Bluthunde"" Haut die müffe. Dieser Zeuge hat auch die Niederfäbelung des verstorbenen Blauen". Auf weitere Fragen antwortet der Beuge: Diefe Hermann mit angesehen. Auch er bestätigt, daß Hermann ganz allein Herren waren in großer Zahl anwesend. Alle zehn bis fünfzehn Tangfam über die Straße ging, als ihm ein Schusmann zwei Schritt stand eine Gruppe von zwei bis vier solcher Herren. Säbelhiebe über den Kopf verschte. Walten der uniformierten Polizei. Geschlagenen über den Stopf, er wurde von einem Manne Bei einer anderen Gelegenheit hat der 8euge gesehen, daß in ein Haus geführt. Der Zeuge Freitag hat ein Polizeileutnant einen jungen Mann mit dem Säbel über den Rücken diesen Vorgang ebenfalls beobachtet und steйt ihn ebenso schlug und daß ein Schuhmann einen alten Mann mit dem Säbel auf dar wie der Borzeuge. Am folgenden Tage hat der Zeuge den Kopf schlug, daß er wie tot hinfiel. Der Zeuge hat mit anderen noch die Blutipuren auf dem Straßenpflaster gesehen. In Leuten den verletzten alten Mann in einen Hausflur getragen. Ein Erster Kreis. Montag, 5. Dezember, 8% Uhr, bei Schütte, Jüdeneinem anderen Falle hat der Zeuge gefehen, daß an der Straßenecke Samariter wurde geholt. Die Leute sagten, es sei doch barbarisch, eine mit einem Schuhmannsmantel bedeďte Masse lag. Dann fuhr einen alten Mann so zu schlagen. Da sagte der Samariter": ein Krankenwagen vor, der Mantel wurde entfernt, darunter lag ein Der hat noch lange nicht genug gefriegt.- Rechtsanwalt Schwerverletter, der in den Wagen getragen wurde. Die Beugin eine fragt den Zeugen, ob er Sozialdemokrat fei oder der
Fräulein Pawlowsti, bie gimmerwirtin des Angeklagten Seide, bezeichnet diefen als einen sehr soliden jungen Mann, der feine alkoholischen Getränke genoß und des Abends zu Hause über Büchern saß.
Hierauf werden noch einige Zeugen zum
Falle Sattler
Das Blut floß dem
"
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Ich
7. Dezember, 8 Uhr, im Englischen Garten, Alexanderstr. 27c ( oberer Saal). Bortrag des Reichstagsabgeordneten Dr. Eduard David über: Mutterschaftsversicherung und Volksgesundheit". Gäste, Männer und Frauen, willkommen.
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Heimarbeiterinnen der Wäsche, Schürzen., Korsett und Krawattenbranche. Montag, den 5. Dezember, 82 Uhr, bei Wrübbel, Heidenfeldstraße 5: Der Streit der Bielefelder Wäschearbeiter und Arbeiterinnen". Referent Herr Trinks. Zentralverband der Hausangestellten. Sonntag, den 4. Dezember, abends 7 Uhr, in Rubes Festsälen, Alte Jakobstr. 75. Vortrag des Herrn Georg Davidsohn : Die Weihnachtsfeier einst und jetzt".
Lefeabende.