Partei- Angelegenheiten.
Dritter Wahlkreis. Dienstag, den 6. Dezember, abends 8% Uhr, findet im Gewerkschaftshaus, Engelufer 15, eine Volksverfammlung statt. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen Leber Jena . Charlottenburg . Am Dienstag, den 6. Dezember, abends 8% Uhr, im Volkshause: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand. Wilmersdorf- Halensee. Heute, vormittag 9 Uhr, von den befannten Lokalen aus Flugblattverbreitig. Dinstag abend 8% Uhr spricht unsere Parteigenossin Frau Klara Wey I in einer im Gesellschaftshause, Wilhelmsaue 112, stattfindenden Bolksversammlung, zu der besonders die Frauen eingeladen sind, über„ Mißbrauchte Kinderkraft".
Behlendorf . Mittwoch, den 7. Dezember, abends 8% Uhr, bei Myklei, Potsdamer Straße 25: Vortrag der Genoſſin Simon über: Die Ehe in der konservativen und die Ehe in der sozialistischen Weltanschauung".
Tempelhof . Die Parteigenoffen werden ersucht, für die Unterzeichnung der Petition an den Reichstag , betr. die Tempelhofer Feldfrage, recht rege zu agitieren. Die Stellen, wo die Listen ausliegen, sind durch Plakate gekennzeichnet. Schönwalde( Bez. Pankow). Am Sonntag, den 11. Dezember, findet bei Schulz eine Volksversammlung statt. Genossin SchulteRigdorf referiert über:" Junterpolitit, Kaiserreden und die Meinung der Frauen". Agitiere jeder Genosse für guten Besuch dieser Versammlung. Die Agitationsfommission.
Die Geringfügigkeit der Alters- und Invalidenrente beleuchtet eine Statistik, die von der Landesversicherungsanstalt Berlin aufgenommen worden ist. Sie beweist, daß die Gewährung der Rente die Empfänger nicht bewahrt hat vor Inanspruchnahme der Berliner Armenverwaltung.
Die Erhebung hat nach Invalidenrentnern und Alters. rentnern beiderlei Geschlechts getrennt stattgefunden. Die Ergebnisse sind folgende:
Nachgeprüft wurden die Zählblätter von 15 799 männlichen Invalidenrentnern. Davon bezogen 2530 offene Armenunterstügungen oder 16,0 Proz. der Gesamtsumme. Von den unterstützten Rentnern waren 2319 oder 91,7 Proz. verheiratet und 211 oder 8,3 Proz. ledig.
Die Beträge der monatlichen Armenunterstübung schwankten zwischen 6 und 30 Mt.; in einzelnen Fällen wurden fogar über 30 Mt. an Armengeldern gewährt. Rund ein Biertel der Unterstützten zählte schon vor Gewährung der Invalidenrente zu den Almosenempfängern, bei drei Viertel war ein Eingreifen der Armendirektion erst nach Eintritt der Invalidität notwendig geworden. Eine Herabsetzung des Al mosens fand bei ersteren im allgemeinen nicht statt.
Von den 13 032 Invalidenrentnerinnen bezogen 2643 oder 20,3 Proz. der Gesamtsumme bare Armenunterstüßung. Von Sen Unterstützten waren 1842 oder 69,7 Proz. verwitwet, geschieden usw., der Rest ledig. Vor dem Rentenbezuge erhielt fast die Hälfte der Unterstützten schon Armengeld, in dessen Bezuge sie meist in erhöhtem Betrage- blieben.
Von den 1758 Altersrentnern erhielten 148 oder 8,4 Proz. ( darunter 147 verheiratete), von den 445 Altersrentnerinnen 83 oder 18,7 Proz. der Gesamtsumme eine Armenunterstützung. Die Einstellung der Armemunterstügung infolge Bezuges der Rente trat nur in ganz bereinzelten Fällen ein. Im Anschluß daran sind die Ergebnisse der Auszählungen aus dem Verwaltungsbericht über die in Irrenanstalten , Stiften, Siechen. und Krankenhäusern untergebrachten Rentner zusammengestellt, deren Verpflegung in den weitaus meisten Fällen auf Kosten der Stadt Berlin erfolgte. Von den Invalidenrentnern befanden sich in:
Frrenanstalten:
Stiften:
männl. weibl. männl. weibl. 782 352 87 Von den Altersrentnern: 2
1
75
10
13
Siechen und Krantenhäufern: männl. weibl. 461 292
33
21
Die Tatsache, daß zahlreiche Alters- und Invalidenrentner auch die Armenverwaltung in Anspruch nehmen müssen, ist zwar längst bekannt, ihre erneute zahlenmäßige Feststellung zeigt nur, wie schlecht es mit der Alters- und Invalidenversicherung bestellt ist.
Der Verkauf des Scheunenviertels
größte Enttäuschung hervorrufen. Die Beschränkung auf ins- vom Sonntag, den 11., bis einschließlich Sonntag, den 17. De gesamt sechs Karten, die in erster Reihe den Herren Mosse , Scherl zember, befindet sie sich im Saal 3. Während dieser Zeit ist und Ullstein zugedacht sind, kommt eine Privilegierung einzelner Verleger gleich; die Einschränkung, daß die Berichterstatter fich die Ausstellung täglich von 3-9 Uhr geöffnet; gleichzeitig be. nur innerhalb der abgesperrten Linien, und auch da nur unter findet sich im Saal 2 eine Verkaufsstelle. Isolierung anstatt der gewünschten Bewegungsfreiheit! Der der Führung eines Polizeibeamten, bewegen dürfen, bedeutet eine Verein Berliner Journalisten wollte genau das Gegenteil er reichen mit seiner Eingabe. Vorschriften, wie sie der Herr Polizeipräsident erlassen hat, mögen bei einer Treibjagd am Plaße sein, nicht aber bei Unruhen, wie sie sich in Moabit ereignet haben. Und die Vorgänge in Moabit haben doch den Anlaß zu der Gingabe gegeben. Die Beschränkung der Zahl der Presjetarten auf sechs genügt nicht einmal für eine mittlere Provinzstadt, geschweige denn für eine Millionenstadt. Der Verein Berliner Journalisten wollte die denkbar größte Bewegungsfreiheit erreichen und an deren Stelle gibt man den Journalisten einen Laufpaß, der fie an Händen und Füßen bindet." Journalisten verfehlt. Wir wollen im Augenblick die Frage nicht Unserer Meinung nach ist die Aktion des Vereins Berliner näher erörtern, inwiefern der genannte Verein sich als Vertreter der Berliner Presse gerieren fann; uns interessiert nur die Tat sache, daß man sich an den Polizeipräsidenten wendet um polizei lich beglaubigte Durchlaßkarten bei besonderen Anlässen. Wir Der Presse auf Grund ihrer von ihren Auftraggebern ausgestellten meinen, daß ganz allgemein zu verlangen ist, daß Beauftragte Legitimation ohne weiteres ungehinderte Passierfreiheit haben müssen.
Das könnte die Berliner Presse sehr leicht erreichen, wenn sie nur ernstlich wollte. Sie brauchte nur die Berichterstattung bei den höfischen Empfängen und Einzugsfeierlichkeiten einzustellen; es würde nicht lange dauern und man würde der Presse schon kommen. So aber erachten es eine Reihe von Zeitungen mit ihrer Würde vereinbar, ihre Berichterstatter in der standalösesten Weise behandeln zu lassen, nur um ihre Leser die ferbilsten und byzantinischsten Berichte vorseßen zu können. Es ist bezeichnend, daß vom Polizeipräsidenten besonders folche Zeitungen ausersehen sind, die sich auf diesem Gebiete als besonders leistungsfähig erwiesen haben.
Zur Lohnfrage der Gasarbeiter.
Der Magistrat ist dem Antrage der Deputation für die städtischen Gaswerke beigetreten und hat eine Lohnzulage von 3 Pf. pro Stunde für die geringst besoldete Klasse der ungelernten Arbeiter der städtischen Gaswerke bewilligt.
Berliner Asylverein für Obdachlose. Im Monat November nächtigten im Männerasyl 14 642 Personen, wovon 7084 babeten, im Frauenasyl 4404 Personen, wobon 1451 badeten. Arbeits nachweis wird erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59; für Frauen: Colbergerstr. 30.
Der geplante Zwangszweckverband für Groß- Berlin, der sich auf die Gebiete des Verkehrswesens, der Bebauungspläne, der Baupolizeiordnung und der Waldankäufe beziehen soll, hat in weiteren Kreisen der Bürgerschaft lebhaftes Befremden hervorgerufen, da anscheinend die Stadt Berlin bei der Zu. sammensetzung des Verbandes der leidende Teil werden wird. Die Einzelheiten dieses Planes find noch nicht näher bekannt und man muß abwarten, welcher Art dieselben sind, um klar fehen zu fönnen. Unseres Erachtens wäre immer noch eine glatte Eingemeindung der Vororte in Berlin die einzige Möglichkeit, aus der jetzigen Misere der Zerrissenheit Groß- Berlins herauszukommen. Die Nachlässigkeit des Berliner Kommunalfreisinns rächt sich bitter. Er hat den Zeitpunkt verpaßt, die Vororte einzugemeinden, als selbst die Regierung diese Eingemeindung forderte.
Bolksschauspiele.
infaffen arbeitet mit jener preußischen Gründlichkeit", die gegen Der Polizeiapparat bei der Entweichung von Jrrenanstaltsüber Berbrechern sicher am Blaze ist, hier aber als Belästigung empfunden wird. Ob der Entwichene gemeingefährlich ist oder nicht, davon hat, falls es sich nicht um einen notorischen Verbrecher handelt, die Polizei in der Regel keine Ahnung. Sie verläßt sich dabei vollständig auf fremde Angaben, deren Wert sehr oft recht zweifelhafter Natur ift. Trotz dieser Unkenntnis der Sachlage wird aber der Entflohene als Verbrecher behandelt. Von der betreffenden Anstalt wird das zuständige Polizeipräsidium telephonisch benachrichtigt, und von da fliegen die Polizeidepeschen in alle Binde. Schon wenige Stunden nach der Flucht des Direttors a. D. Karl Wahl aus der Dr. Weilerschen des Rechtsanwalts Dr. Ehrenfried Charlottenburger Kriminal Privatirrenanstalt in Westend erschienen in der Privatwohnung beamte mit Bolizeihunden, weil man vermutete, daß Wahl hier versteckt sei. Dr. Ehrenfried, der bekanntlich solche ffäre am eigenen Leibe hat durchmachen müssen, war nicht zu Hause anwesend und konnte bei der Rückkehr, da er von der Flucht von seinen Feinden gegen ihn selbst gerichtet war. Bei uns ist Wahls teine Ahnung hatte, der Meinung sein, daß die Aktion ja in dieser Beziehung trop fammergerichtlicher Urteile, welche die geistige Gesundheit eines Menschen aussprechen, borläufig leider noch alles möglich. Die ganze Woche hindurch sind dann zahlreiche Personen, die zu Dr. Ehrenfried privatim oder geschäftlich in enger Beziehung stehen, kriminalpolitisch observiert und zum Teil direkt belästigt worden. Bei Dr. Ehrenfried selbst hielt man in der Privatwohnung Haussuchung. Auch sein Bureau, das er mit den Rechtsanwälten Graefe und Dr. Pulvermacher teilt, wurde seit Montag so auffällig unter Polizeiaufsicht ge= nommen, daß Rechtsanwalt Graefe sich das beim Polizeipräsidium energisch verbitten mußte. Auch alle Bahnhöfe Berlins , selbst noch in den Vororten, waren von Seriminalbeamten besetzt, als ob man einen Raubmörder einfangen wolle. Der Vormund Wahls, übrigens ein Vertreter Krupps, gibt selbst zu, daß er diese umfangreiche Polizeiaktion beranlaßt habe. Dabei muß man sich bor Augen halten, daß die Gemeingefährlichkeit" Wahls lediglich in einem alltäglichen Ehezerwürfnis zu suchen war.
Von unserer Polizei. Die stille Parochialstraße hatte gestern in früher Morgenstunde eine kleine Sensation. Im Flur eines dortigen Hauses sahen Zeitungs- und Frühstücksausträger einen großen verschlossenen Sad liegen, in dem sich etwas UndefinierMan dachte an ein Verbrechen, an ein neubares bewegte. geborenes Kind, aber niemand wagte sich an den unheimlichen Gegenstand heran, und so wurde ein Schußmann geholt. Auch der beschaute fich den Sack von allen Seiten und erklärte dann, Kollegen öffnen dürfe. Flugs ging er auf die Suche nach Hilfe. daß er ihn gemäß seiner Vorschrift nur in Gegenwart eines Inzwischen hatte sich der Hausflur mit lauter Frühaufstehern gefüllt, deren Blendlaternen fich gefliffentlich gegen den Sad richteten. Die Aufregung wuchs. Da löst sich aus der Schar ein handfester, beherater Arbeiter, holt sein Taschenmesser hervor, schneidet den Sad auf. Und was war des Rätsels Lösung? Drei junge ausgefeßte Slapen, die fich friedlich, schiedlich nebeneinander refelten. Jest taucht am Hauseingang auch wieder die Helmspitze auf Bolizisten find in Breußen nötig, um festzustellen, daß in einem augebundenen herrenlosen Sad drei Katzen spielen. Und man lachte aus vollem Halse.
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noch eine
und wieder eine. Sobiel
Gegen die Luftbarkeitssteuer
Unmittelbar nachdem die von der Veterinärpolizei angeordnete Desinfektionsarbeit auf dem Berliner Schlachthof gestern beendet und der Schlachthof für den Schlachtverkehr freigegeben war, Auf dem Bichelswerder soll zu Pfingsten 1911 das Bolts- wurde, wie die Allgemeine Fleischer- Beitung" meldet, wieder ein schauspiel„ Albrecht der Bär " aufgeführt werden. Die Gesellschaft Fall von Maul- und Klauenseuche unter den Rindern des EngrosBrandenburgia", an deren Spike Herr Friedel, Stadtrat a. D., Schlächtermeisters Karl Bornhagen festgestellt, die erst furz borsteht, hat das Arrangement in die Hand genommen und für die her von dem Wiehhof dem Schlachthof zugeführt worden waren, technische Leitung des Unternehmens den Oberregisseur Heinrich so daß die Desinfektion von neuem vorgenommen werden muß. Frey gewonnen, der schon verschiedene derartige Aufführungen, so das Hohenzollern - Festspiel und die Choriner Boltsspiele, ge= leitet hat. Als Stoff für das Volksschauspiel auf dem Pichelswerder sind die Ereignisse des Jahres 1157, der Kampf der Deutschen und der Wenden um die Savelstadt Brandenburg, und die bekannte Jaczo - Sage gewählt. Mit der dramatischen Darstellung sollen Vorführungen von kriegerischen Aufzügen, bom Leben und Treiben der damaligen Bewohner und eine Art Frei lichtmuseum mit Nachbildungen deutscher und slawischer Siedelungen und Gerätschaften verbunden sein. Der Fiskus hat bereits ein Gelände auf der südlichen Hälfte des Pichelswerder unent geltlich zur Verfügung gestellt. Sobald die Verhandlungen mit der Festspielleitung abgeschlossen sind, soll mit dem Bau der Bühne und der Tribünen begonnen werden. Allem Anschein nach will man in weiteren Kreisen den Patriotismus weden und stärken.
In den Nachbarortsverkehr einbezogen. Die Orte Marien felde, Tegel , Wittenau , Borsigwalde , Wilhelmsruh , Rosenthal werden in den Nachbarortsverkehr von Groß- Berlin bei dessen nächster Erweiterung, vermutlich zum 1. Januar 1911, mit einbezogen werden.
wird ähnlich wie in Berlin auch in den anderen Städten, denen sie droht, mit erfreulichem Eifer mobil gemacht. Wie wir der Münchener Post" entnehmen, fand dort in der vorigen Woche eine große, von mehreren tausend Interessenten besuchte Protestversammlung statt, in der die Genossen GrunwaldBerlin und Rechtsanwalt Nußbaum- München über die allgemeinen und besonderen Schäden und Gefahren dieser Steuer referierte. Die Versammlung war von den Bereinigungen der Münchener Wirte, Cafétiers, Musiker, Sänger, Kinematographen und Schaubudenbefißer einberufen und wurde in ihrem Protest von den weitesten Kreisen der Bevölkerung unterstützt.
Unglüdsfälle auf der Straße. An der Ede der Nürnberger und Tauenzienstraße wurde gestern abend zwischen und 11 ist vom Magistrat gestern beschlossen worden; Käuferin ist die Uhr von Passanten eine etwa 40jährige Frau bewußtlos aufNeue Boden- Aktien- Gesellschaft. Für das Terrain ist ein gefunden, die nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Man Preis von 6700 000 m. vereinbart worden. Bereits vor schaffte die Silflose nach der Unfallstation am Zoologischen Garten, Jahren war der Verkaufspreis des Terrains auf 8 Millionen wo sie jedoch furz nach ihrer Einlieferung an Herzlähmung verstarb. In der Handtasche der Toten fand man 20 Pf. in Bargeld Mark festgesetzt worden. Um nicht noch mehr Geld zu ver lieren durch Zahlung der großen Zinsensumme, ist man zum Das Zuspätkommen in Theatern ist ein altes Leiden, das und ein Spiel französischer Starten, so daß es sich wahrscheinlich um eine Kartenlegerin handelt. Die Unbekannte ist von mittelVerkauf unter dem festgesetzten Preise geneigt geworden. trok aller Klagen nicht auszurotten ist. Wer zu einer Zeit ins großer, schlanker Gestalt und hat volles, brünettes Haar. Die Würde die Stadt eine vernünftige Wohnungspolitik betreiben, Theater tommt, wo die Vorstellung schon begonnen, schädigt nicht Leiche wurde nach dem Charlottenburger Schauhaus geschafft.- hätte sie schon längst Veranlassung gehabt, im vorliegenden nur sich, sondern belästigt vor allem die übrigen Theaterbesucher. Von einem durchgehenden Gespann wurde am Freitagabend in Falle zu zeigen, daß auch eine Gemeinde auf diesem Gebiete Das Aufsuchen der Blähe stört nicht nur in der Reihe sizende der Müllerstraße nahe der Abbederei ein Straßenbahnwagen anetwas leisten fann; selbst auf die Gefahr hin, daß zu den ver- Personen, die aufstehen müssen, sondern auch die anderen 8u gerannt und schwer beschädigt. Gegen 7 Uhr raste ein durchlorenen 13 oder 14 Millionen noch 2 Millionen hinzugekommen hörer durch das hierbei verursachte Geräusch und verbittert so gehendes Gespann der Firma Kunze, Müllerstraße 69, gegen den wären. Aber unsere Hausbefizermehrheit in der Stadtver- den Theaterbesuch überhaupt. Ein Parteifreund beklagt sich in aus entgegengesetter Richtung tommenden Motorwagen 2378 der Linie 31. Obwohl der Führer sofort bremste, war der Zusammen. ordnetenversammlung und eine gesunde Wohnungspolitik einer Zuſchrift darüber, daß selbst Leute, von denen man Theater- stoß doch so arg, daß der Fahrer Sommerfeld vom Borderperron passen nicht zueinander. verständnis erwarten könnte, sich dieses Verstoßes gegen die stürzte und eine Kopfverlegung erlitt. Außerdem wurde der Theaterordnung schuldig machen. Er habe am Sonntagnachmittag Borderperron von der Deichsel des Gespannes durchbohrt und Bolizeiliche Legitimationskarten für Pressevertreter. das Schillertheater O. besucht, in welchem Sudermanns Ehre" böllig beformiert. Das eine Pferd brach bei dem Anprall das Der Vorstand des Vereins Berliner Journalisten richtete am gegeben wurde. Als die Vorstellung begann, feien ganze Reihen Genick und verendete auf der Stelle. 26. Oktober d. J. eine Eingabe an den Berliner Polizeipräsidenten unbesetzt gewesen. Auf einmal seien die Türen aufgerissen Arbeiter- Bildungsschule. Heute abend 7 Uhr in den IndustrieHerrn v. Jagow, in der um Einführung allgemeingültiger Legitis worden und eine größere Anzahl Besucher seien unter großem Festsälen( Inhaber: Göße), Beuthstraße 19/20, 1 Treppe( Eingang mationskarten ersucht wurde und erhielt unterm 20. November eine Antwort, in der der Polizeipräsident mitteilt, daß er be- Gepolter in den Saal gekommen, um ihre Bläße aufzusuchen. Es vom Flur): Wilhelm Busch - Abend. Vortrag des Herrn absichtigt, in Zukunft versuchsweise allgemeingültige Legiti- feien Mitglieder der Neuen Freien Boltsbühne" gewesen, die sich Roth:" Die fromme Helene ", mit sirfa 200 Lichtbildern. mationstarten für die Vertreter der Presse auszugeben, die diese als Störenfriede gezeigt hätten, da an diesem Tage eine Anzahl bei allen außerordentlichen Anlässen zum Basfieren der polizei Bläße für diese Mitglieder belegt waren. Leider ist, wie gelichen Absperrungen berechtigen. Die Bedingungen, unter denen fagt, diese Bummelei soweit eingerissen, daß selbst die Leitung die Ausgabe der Karten erfolgt, find recht eigenartig. der Neuen Freien Wolfsbühne" in ihren Publikationen die MitEs werden im ganzen höchstens sechs Karten aus glieder wegen diefer Unfitte des Buspätkommens rügt. Die gegeben. Die Verteilung der Karter beschränkt sich auf die Theaterdirektion ist in einer schwierigen Lage. Die Türen nach Ein telepathisches Phänomen sett gegenwärtig die Besucher Blätter der Verläge Scherl, Mosse und Utstein. Sehr hübsch ist auch die Anordnung, daß die Prüfung und Blacierung( 1) Beginn der Vorstellung zu schließen, erscheint ihr als Härte, der Pressevertreter innerhalb der Absperrungslinien ein andererseits werden aber die pünktlichen Zuhörer durch Buspät Polizeibeamter übernimmt, übernimmt, dessen Anordnungen die tommende in ihrem Genuß beeinträchtigt. Selbsterziehung, Sarteninhaber unbedingt Folge au leisten haben. Die Deutsche Rücksichtnahme auf andere ist deshalb dringend notwendig. Schriftstellerzeitung" bemerkt hierzu:" Eine größere Freude hätte der Polizeipräsident den- Berlegern der sechs in Aussicht ge Die Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften im nommenen Zeitungen gar nicht machen können. In journalisti - Gewerkschaftshaus ist heute, Sonntag, und nächsten Donnersschen Streifen aber wird die Verfüauna mehr als die denkbar tag von 5-9 Uhr geöffnet. In der dann folaenden Woche,
Die Vergewaltigung der Arbeiterjugend durch die Polizei ober die Auflösung der Freien, Jugendorganisation Rigdorf- Briß, lautet das Thema, über das heute, Sonntag, den 4. Dezember, mittags 12 Uhr, in der" Neuen Welt", Hasenheide, in einer großen wird. Es wird auf Maffenbesuch gerechnet. Protestversammlung Reichstagsabgeordneter Eichhorn sprechen
des Apollo Theaters in Erstaunen. Bei dem Umficgreifen des spiritistischen Schwindels und des Gedankenlesens", sowie bei der Stellung, die die Wissenschaft sogenannten psychologischen Vorgängen gegenüber einnimmt, hat es der etwa 40 Jahre alte fräftige, nur ein gebrochenes Deutsch sprechende Mann, der hier feine Erperimente macht, nicht leicht, sich beim Publikum die nötige Ruhe und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das Vorurteil hält das, was Bellini vorführen will, für einen Svut Dach