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Schmud des neuen Geschäftsgebäudes. 8ugleich wies Freiherr  v. Rheinbaben auf die großen Ausgaben der Verbandserneuerung hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Beteiligten zu Opfern geru bereit sind.

Piff, paff, puff!

Die Alldeutschest.

Der Audeutsche Verband hielt gestern in Dresden   eine Sigung des deutschen   Gesamtvorstandes ab, in der das Mitglied des Reichs­rats und böhmischen Landtages Dr. Urban über die Wirkung der Schiffahrtsabgaben auf Deutsch- Böhmen   referierte. Er erklärte, die Barlamente Desterreichs und Ungarns   würden dem Entwurf niemals die verfassungsmäßige Genehmigung erteilen.

Mens Ser Gefeße organisierten, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Eisenbahngesellschaften träfen ebenfalls ihre andere hätten bereits Entlassungen vorgenommen. Der Redner Vorkehrungen; einige drohten mit Entlassung der Angestellten, schloß:" Wenn es zum Bruch fommt, kann die Schuld daran nicht den Eisenbahnern gegeben werden!"

Amerika. Parlamentseröffnung.

Zwischen den Professoren der Nationalökonomie an der Berliner  Universität ist ein heftiger Streit entbronnen. Die Regierung hat Ein anderer Redner, der Vorsitzende des Andeutschen Verbandes, vor 2 Jahren den Professor Ludwig Bernhard von Stiel nach Dr. Claz- Mainz  , sprach über die Notwendigkeit der Enteignung der Washington  , 5. Dezember. Heute begann die zweite Berlin   als ordentlichen Profeffor berufen. Bernhard hat bekanntlich polnischen Grundbesitzer in der sogenannten Ostmark und über die Session des gegenwärtigen Kongreffes. Auf Grund der Wahlen ein Wert über die polnische Frage veröffentlicht, das viel wertvolles elfaß- Lothringische Verfassungsfrage. Er meinte, die ganze An- vom 8. November wird das Repräsentantenhaus des am 1. März Material, wenn auch manchmal in einseitiger Weise, zusammenstellt. siedelungspolitik werde zum Stillstand lommen, ja scheitern müssen, Die Regierung wollte Bernhard, wie es damals hieß, Gelegenheit wenn nicht die Wirkungsmöglichkeit durch die Enteignung geschaffen zu weiteren Studien geben. Die Ernennung erfolgte fiber die Stöpfe werde. Ein so faltblütiger Beurteiler wie Profeffor Bernhard, aus der Fakultät hinweg. Die Profefforen fügten sich zunächst, rächten gleich einer der genauesten Kenner der Verhältnisse des Ostens, habe fich aber später dadurch, daß sie dem Eindringling die sogenannten die Ueberzeugung ausgesprochen, daß die fofortige Anwendung der " großen Vorlesungen" vorenthielten. Bernhard brachte schließlich in Enteignung allein die Ansiedelungspolitik retten tönne. einem Vortrage, den er in der Vereinigung für staatswissenschaftliche Borlesungen hielt, seine Beschwerden öffentlich zur Sprache. Darüber

Doch vergeblich! Herr Sering hatte zwar nicht soviel Geschmad, das Duell rundweg abzulehnen, aber er soll Bedingungen gestellt haben, die das Zustandekommen schließlich vereitelten.

Gegen die Schiffahrtsabgaben

nächsten Jahres beginnenden neuen Kongresses 227 Demokraten, 163 Republikaner und einen Sozialisten zählen. Es ist kaum an­zunehmen, daß der Kongreß in der jeßigen Seffion sich mit wich tigen Gesetzvorschlägen befassen wird. Die durch den Wahlausfall in den Vordergrund gerüdte Tarifrebisionsfrage wird vielmehr wohl erst im neuen Kongreß angeschnitten werden. Möglich ist aber auch, daß Präsident Taft eine gtrasession zur Beratung der Tariffrage einberuft. Die Demokraten wollen, nun ihnen die Verantwortung für die Lösung des Tarif­problems aufgebürdet worden ist, in der Tariffrage sehr vor­fichtig borgehen. Sie werden, wie verlautet, die Revision ab­schnittsweise vornehmen und zunächst die Zölle der Klasse Wolle" revidieren.

Ein Protest der arbeitenden Jugend.

tam es zu einem scharfen Briefwechsel mit Schmoller, Wagner hat die Dresdener Handelstammer aufs neue pro­und Sering, durch den sich Bernhard beleidigt fühlte. Und testiert, indem sie einstimmig einen Antrag annahm, worin jede schließlich hat Herr Bernhard Herrn Prof. Sering zum Duell Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf bisher freien Strömen grund fäßlich abgelehnt wird. Der dem Reichstage zugegangene Gefeß­gefordert. entwurf sei nicht geeignet, die schweren grundsätzlichen Bedenken zu zerstreuen, er erscheine vielmehr ungenügend für eine weitere Be ratung. Es fehle darin jeder Anhalt über die von den Abgaben zu er wartende Verbesserung des Verkehrs und die Art, wie die Abgaben durch­Die Gegnerschaft gegen Bernhard soll darin ihre Ursache haben, geführt werden sollten, wenn Desterreich und Holland   an den die Abgabe- Neuen Welt" stattfand, protestierte die arbeitende Jugend gegen In einer großen Versammlung, die am Sonntagmittag in der daß dieser gegen den Kathedersozialismus" aufgetreten ist. Bernhard erhebung. verbietenden internationalen Verträgen festhalten. Jeden­gehört zu jenem Typ, der seine Karrierehoffnungen auf die Ver- falls aber müsse der schärfste Widerspruch dagegen erhoben werden, die Maßregeln der Polizei, die die freie Organisation der Jugend tretung industrieller Scharfmacherinteressen gestellt hat. Er ist ein daß auf der Elbe   Abgaben erhoben würden, bevor es auf dem verhindern sollen. Die Versammlung war polizeilich überwacht, abgefagter Gegner der sozialpolitischen Lasten" und fordert für die hein geschieht. Schließlich wird der Reichstag   dringend ersucht, zu auch am Eingang zum Lokal war die Polizei vertreten durch Be­Industrie freien Spielraum", das heißt den Stilstand der Sozial- den Beratungen Vertreter der Schiffahrt und der beteiligten In- amte in Uniform und in Zivil. Vor Eintritt in die Tagesordnung Sozial- dustrie zuzuziehen. machte der überwachende Polizeileutnant den Vorsißenden Karl politit. Da dies auch immer mehr die Forderung der Preußen Gräf darauf aufmerksam, daß es ratsam sein dürfte, alle Per­beherrschenden reaktionären Sippe und bei der Ernennung preußischer sonen unter 18 Jahren zum Verlassen des Saales aufzufordern, Professoren gute Gesinnung ein Haupterfordernis ist, begreift man, da solche Personen sich eventuell einer Bestrafung aussehen würden. daß diese wissenschaftliche Ueberzeugung" bet den Anwärtern auf Nach einer Beratung mit anderen jungen Leuten machte der Vor­preußische Professurenstellen sich rasch berbreitet. fibende der Versammlung bekannt, welchen Rat er erhalten habe, erklärte aber zugleich, daß er die Aufforderung nicht erlaffen Könne, da die Versammlung nicht als eine politische anzusehen sei und die Grörterung politischer Dinge gar nicht beabsichtigt werde. Dagegen fordere er beamten auf, den Saal zu verlassen. die anwesenden

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Totenschiffe.

An das Wort des Reeders Schiff in Glafleth:" Leider ist die Mannschaft gerettet", erinnert eine Verhandlung vor dem Secamt in to stock. Die Reederfirma Friedr. Ment Neu ist allerdings, daß diese Wissenschaft" nun auch mit in Rost od faufte im Jahre 1909 einen alten englischen Dampfer der Pistole vertreten werden soll. Neu, aber sicher durchaus Gdith", der vom deutschen   Konsul ein Seetüchtigkeitsattest zur gerechtfertigt. Denn warum sollen die Anschauungen jener Ueberfahrt von England nach Stettin   ausgestellt erhielt. einflußreichen Kreise, deren Klasseninteressen die Herren à la Der späteren Aufforderung der Seeberufsgenossenschaft, das Schiff zu überholen", hat der Meeder   nicht entsprochen, vielmehr vor Ehrenberg und Bernhard in der Sozial, wissenschaft" vertreten gegeben, das sei nicht nötig, weil die Edith" bereits wieder nach ivollen, nicht auch für ihren gesellschaftlichen Verkehr gelten. dh meden verkauft sei und die lebergabe alsbald erfolgen So ein Professor mit der Duellpistole ist doch wirklich etwas Pit- werde. Das Schiff war abfolut nicht feetüchtig, weshalb im Mära feines, biel feiner als die gesellschaftlich so schlecht erzogenen Bücher- dieses Jahres die alte Befagung in Stolpmünde abmusterte. würmer von Anno Tobal. So was darf sogar in den aristo. Der Maschinist hat den Stapitän und den Reeder mündlich und fratischsten Salons empfangen werden, ohne daß man sich des Be- fchriftlich auf die alte eingylindrige Maschine aufmerksam gea fuchers zu schämen brauchte. Herrn Bernhard ist es ja diesmal macht, die sich nach seinem Zeugnis in miferablem Zustand" be­noch vorbeigelungen, Herr Sering ist noch zu rückständig. Hoffentlich fand. Er hat auch lebhaft dagegen protestiert, als das Schiff bon Stolpmünde wieder ausfuhr. Und als die" Edith" auf See war, entschädigt die Regierung ihren Schüßling, Herr Bernhard hat den hat der Maschinist gefordert, daß wieder umgefehrt werde, weit Betveis erbracht, daß er reif ist zur Nobilitierung. Aller- Wasser in den Schiffsraum drang, die Bumpen jedoch nicht funktio­dings, die Zahl der Bernhards ist vorläufig noch eine beschränkte und es sollte dafür gesorgt werden, daß bei solchen Duellen das Leben dieser Teuren nicht in Gefahr gerät. Wir empfehlen deshalb den Herren, sich bei solchen Vorkommnissen geeigneter Waffen zu bedienen. Wie wäre es mit Windbüchsen? Sie scheinen ja bas Windmachen gewöhnt.

Landtagserfahwahl in Breslau  .

N

nierten, da Kohlen, Asche und Haferförner sich in den Bentilen festgesetzt hatten. Der Maschinist bezeugte noch, daß der Kapitän das Zurückfahren nach Stolpmünde barsch abgelehnt und dabei ge­äußert habe:" Ich laffe Guch verfaufen, wie die tatten". Schließlich hat der Kapitän das Signal zum Verlassen des Schiffes gegeben. Das Rettungsboot war jedoch völlig in Un­ordnung; es hatte kein Steuer, ein Riemen( Ruder) war gebrochen, die Dollen( worin die Ruder ruhen; fehlten, ebenso der Pfropfen für das Loch am Boden und ein Gefäß zum Wasserschöpfen war Bei der Montag stattgefundenen Landtagserfahwahl für nicht vorhanden. Die Mannschaft hat die ganze Nacht im Boot den verstorbenen Zentrumsabgeordneten Ziesche brachte die zubringen müssen, Am anderen Morgen wurde sie von einem Hauptwahl keine Entscheidung. Dem fonservativ flerifalen anderen Dampfer aufgenommen. Ein Mann ist an den Strapagen Mischmasch fehlten zur absoluten Majorität 5 Stimmen. Im diefer Nacht gestorben. Die Edith" ist untergegangen. Das Urteil des Seeamtes au Rostoc lautete dahin, ersten Wahlgange erhielten 25 be( Soz.) 855, Ehlers( Vp.) daß die schlechte Beschaffenheit des Schiffes und die mangelhafte 473, Bogel  ( fons.- flerit.) 820 Stimmen. Bei der Stichwahl, die da- Befagung den Untergang der Edith" verschuldet haben, Dem durch notwendig wurde, erhielt Ehlers nunmehr 839 Stimmen, Sapitän Gillwik aus Wustrow   wurde das Patent als Vogel 824. Der freifinnige Kandidat wurde demnach Kapitän fowohl wie als Steuermann entaogen. mit einer Majorität von 15 Stimmen gewählt. Gegen den Kapitän schwebt überdies noch ein Strafverfahren wegen Dieser Sieg war also nur möglich durch die eiferne Disziplin fahrlässiger Tötung. Als nämlich das Rettungsboot largemacht" der sozialdemokratischen Wahlmänner. Ein sozialdemokratischer werden follte, hat der Stapitän einen angetrunkenen Matrosen, der barin lag, herausgeholfen". Dieser Matrose ist spurlos ver­Wahlmann wurde von seinem Arbeitgeber, der selbst schwunden! Der Schiffsfoch hat vor dem Seeamt bezeugt, jener tonservativer Wahlmann ist, auf der Stelle gema B- matrose habe den sapitän händeringend aber vergeblich an­regelt. gefleht, ihn wieder ins Rettungsboot hineinzu lassen und ihn mitzunehmen.

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frankreich  .

Der Justizmord von Rouen  .

Kriminal­

Wort au einem Vortrage über die Vergewaltigung der Arbeiter­Der Reichstagsabgeordnete Eichhorn nahm dann das jugend durch die Polizei und die Auflösung der freien Jugend­organisation Rigdorf- Brit. Einleitend bemerkt der Redner, daß es im politischen Leben feine Seltenheit sei, wenn ein Protest laut werde gegen die Uebergriffe der Behörden, wenn nun aber auch im unpolitischen Leben solche Proteste erhoben werden müssen, fo fei.dies ein Zeichen der Zeit, in der wir leben. Er betonte, daß er teine politische Rede halten werde, er wolle nur die Frage unter­suchen, wie die Rigdorfer Polizei dazu komme, die Jugendorgas nisation aufzulösen. Die Ziele und Zwecke dieser Organisation be­leuchtete er dann eingehend und meinte, daß man als Unbefangener für solche Bestrebungen, wie sie vorliegen, eher die Unterstühung als die Unterdrückung durch die Behörden erwarten könnte. Diese Unterdrückung erziele das genaue Gegenteil der darin liegenden Absicht, denn dieselbe Jugend würde nun erst auf die Politik auf­merksam gemacht und in die Politik hineingetrieben. Und die Be­strebungen der Jugendorganisation werde man trop aller Maß­regeln nicht unterdrücken können.( Stürmischer Beifall.)

Gine Diskussion fand nicht statt. Der Vorsitzende verlas dann

die folgende Resolution, die einstimmig angenommen wurde: Die am Sonntag, den 4. Dezember, im Lokal der Neuen Welt", tagende Protestversammlung der arbeitenden Jugend Groß- Berlins erhebt energischen Protest gegen die Auflösung der freien Jugendorganisation Rigdorf- Brik. Die Versammelten erblicken in dieser Maßnahme der Polizei eine Bergewaltigung der Rechte der arbeitenden Jugend und werden tein Mittel un­bersucht lassen, ihre Rechte wieder zu gewinnen. Sie geloben, ihre ganze Straft einzusehen, um die Jugendbewegung trotz aller polizeilichen Maßregelungen, zu fördern und mit größter Opfer­freudigkeit für ihre Jdeale einzutreten."

Unter Hochrufen auf die freie Jugendbewegung löste sich die Der Normalarbeitstag der badischen Staatsbeamten Versammlung auf. Der Vorsitzende hatte in seinem Schlußwort in zentralen Bureaus soll von 29 bis 17 Uhr mit einer zwei­noch ermahnt, daß sich niemand auf der Straße provozieren lassen ftündigen Mittagspause(% 1 bis 23 Uhr) festgesetzt werden. sollte. Der Ermahnung wurde Folge geleistet, obgleich die Ver Außerdem soll ein dienstfreier Nachmittag in der Woche( am haftung von mehreren jungen Leuten beim Verlassen des Saales Sonnabend) eingeführt werden. Leider verlautet bisher nichts Rouen  , 5. Dezember. Da der Bürgermeister bie Vers große Aufregung verursachte. Die Beamten griffen etwa acht bis darüber, ob den Arbeitern der Werkstätten und dem fahrenden staltung einer Protestversammlung gegen den Wahrspruch zehn jüngere Personen heraus und nahmen sie feft. Zu Aus­Personale der Staatsbahnen ebenfalls der Achtst unbentag der Geschworenen von Rouen   in der Arbeitsbörse verboten schreitungen fam es nirgends, die aufgeregte Menge zerstreute sichy gewährt werden soll. Gegenwärtig ist das im Eisenbahnbetrieb tätige Fahrpersonal in der gefahrbringendsten Weise ausgenützt. hatte, fand eine Versammlung in dem benachbarten Sotteville statt. bald, Ruhe und Ordnung wurden nicht gestört. Lokomotivführer und Heizer mit 17stündiger Dienstzeit, denen oft Die Versammlung nahm einen Antrag an, wonach der Gesamt. während eines Monats fein freier Tag zufällt, gehörten in Tekter aus stand proklamiert werden soll, falls der zum Tode verurteilte Syndikatssekretär Durand nicht in zwei Mo­Zeit nicht mehr zu den Ausnahmen. naten frei ist.

Wilhelm Bruhns Reichstagskandidatur. In Friedeberg( Neumark) fand gestern eine antisemitische Bertrauensmännerversammlung statt, die aus allen Zeilen des Reichstagswahlkreises Friedeberg- Arnswalde, den be­fanntlich Herr Wilhelm Bruhn   im Reichstage vertritt, beschickt war. Nach einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Herausgebers der patriotischen Wahrheit" wurde diesem das Vertrauen der Delegierten ausgesprochen und er von neuem als Standidat für die nächste Reichstags- und Land­tagswahl aufgestellt. Zugleich wurde von den Vertrauens­männern beschlossen, als Standidaten der Reformpartei für Ost- und West- Sternberg Herrn Fröhlich- Berlin und für Schlochau- Flatow Herrn Dr. Pflug- Berlin   aufzustellen.

Angedrohte Budgetverweigerung. In der Sitzung vom letzten Donnerstag des Reichstags hat bei der Winzerdebatte der Zentrumsabgeordnete für den dritten najfau ischen Wahlkreis Dr. Dablem zu der Budgetfrage eine Stellung eingenommen, die ausdrücklich registriert zu werden verdient, um fie jenen entgegenhalten zu fönnen, die behaupten, die sozialdemo. ratische Frattion triebe durch ihre Ablehnung des Budgets eine un Truchtbare Negationspolitik. Nachdem Dr. Dahlem dargelegt hatte, daß die notleidenden Winzer finanziell unterstützt werden müßten, fagte er nach dem Stenogramm:

Aus der Partei.

Sozialdemokraten find minderen Rechts!

Baris, 5. Dezember. Aus Anlaß der vom Allgemeinen Arbeits­verband gegen den Wahrspruch des Schwurgerichts in Rouen   ver- Sozialdemokratie feit Jahren die Mehrheit im Gemeinderat. In Löbschütz   bei Kahla   im Altenburgischen befißt die anstalteten Protestversammlung hat der Deputierte Berth aber- So oft nun ein Sozialdemokrat zum Gemeindeältesten oder Ge­mals eine Interpellation über die Tätigkeit dieses Ber  - meindevorsteher gewählt wird, wird er regelmäßig von der Auf­bandes angekündigt. Berrh will bei dieser Gelegenheit die Frage fichtsbehörde nicht bestätigt. Bor Jahren passierte das dem aur Sprache bringen, ob für die Tätigkeit des Verbandes eine ge- Genossen Schulze, der als Gemeindevorsteher nicht bestätigt jebliche Grundlage bestehe.

Italien  .

Die Kommunalwahlen in Florenz  .

wurde, jetzt ist hintereinander zwei zu Gemeindeältesten vorge= schlagenen Sozialdemokraten die Bestätigung versagt worden. Da aber die Mehrheit des Gemeinderats entschlossen ist, nicht nachzu­geben, kann das Spiel von Wahl und Nichtbestätigung von Ge­meindebeamten noch eine ganze Weile dauern.

Gemeindewahlen.

Wenn man Bündnisse schließt. Jn Ziegelhausen bei Heidelberg   vereinigten sich bei der Wahl der Gemeinderäte die Sozialdemokratie zu hintertreiben. Unsere Genossen ver­Kandidatur durch; der Genosse Stabler aber fiel mit 30 Stimmen banden sich mit der Bolts partei. Lektere brachte ihre gegen einen Bentrumsmann, der 32 erhielt.

Rom  , den 2. Desember.( Eig. Ber.) Bei den Florentiner Kommunalwahlen bom vorigen Sonntag haben die Sozialisten, die mit den Radikalen gemeinsam borgingen, eine Niederlage erfahren. Bisher war die Florentiner Stadtverwaltung bekanntlich in den Händen eines demokratischen Blocks, der von Nationalliberalen und das Zentrum, um eine Vertretung der Sozialisten, Republikanern und bürgerlichen Radikalen gebildet Wirkung, die Republikaner   zum Rücktritt aus diesem Mod zu be­war. Die antirepublikanische Tagesordnung Turati hatte die wegen. Die fogenannten Liberalen, die in trautem Bunde mit den Stimmen, während die sozialistisch- radikale Liste es auf 7000 Klerikalen borgingen, erzielten mit ihrer Liste annähernd 10 000 brachte. Nur die der Minderheit reservierten Sike wurden von dieser Liste erobert, und zwar acht von den Sozialisten und vier von den Radikalen. Die republikanische Liste brachte es auf 1281 Stimmen.

Spanien  .

Ein Attentat.

Nun meine ich aber, sollte man auch im Deutschen Reichs­tag praktisch an die Sache herangehen. Wir werden ja demnächst den Etat zu verhandeln haben, und sicherlich wird auch die Budgeikommission sich mal den Fall überlegen, ob man nicht einen Posten in den Etat hineindividieren soll, um die Leute zu unter­Madrid, 3. Dezember. Als heute der frühere konservative stügen. Wenn so vorgegangen wird, was tönnen denn Minister Bacierva im Automobil nach seiner Wohnung bie berbündeten Regierungen dagegen machen? zurüdfehrte, warf sich ein junger Arbeiter, der Drechsler San Das müssen sie einfach afzeptieren, und wenn Milan, auf ihn und versuchte seinen Revolver abzuschießen. fie es nicht wollen, täme eben der Etat nicht zu Nachbarn hatten schon seit mehreren Tagen den Arbeiter in der stande.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)" Nähe der Wohnung Laciervas bemerkt.

Wenn ein Zentrumsabgeordneter das Budget schon zu ber­weigern droht, wenn die Regierung eine Unterstützung der Winzer ablehnt, um wieviel taufendmal mehr ist denn die sozialdemokratische Fraktion verpflichtet, gegen das Budget zu stimmen, das in feinen Hauptsägen zur Aufrechterhaltung der Klaffenherrschaft dient.

Genosse

werden demnächst einige Veränderungen eintreten. Personalien. In der Redaktion der Dresdner Volkszeitung" Dübell geht nach Berlin   und tritt in das Preßbureau der Partei ein, sein Nachfolger in der politischen Redaktion des Blattes wird Genoffe Dr. Sachs aus Bielefeld, jetzt an der dortigen Volks wacht", werden. Gleichzeitig wird die Redaktion durch den Ge­noffen Im walde aus Bremen  , bisher Berichterstatter am dor­tigen Parteiblatt, verstärkt.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Redakteurfreuden.

Genosse Gröbsch. Redakteur der Dresdner Bolts. zeitung". hat die ihm wegen Beleidigung preußischer Richter zu­erkannte sechsmonatige Gefängnisstrafe angetreten. Das Verbrechen sollte in der Görliber Volkszeitung" begangen worden sein, die damals nach den politischen Teil der Madrid  , 3. Dezember. In der heutigen Sitzung der Depu- Dresdner Volkszeitung" benußte. Daher wurde Genosse Größsch tiertentammer gab der Sozialist Bablo Iglesias die Erklärung auch von dem Görlizer Landgericht verurteilt; er muß jeht die ab, daß die spanischen   Eisenbahner fich innerhalb des Rah- 16 Monate auch in Görlitz   abfiben.

Die Eisenbahnerorganisation.

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