Einzelbild herunterladen
 

Abg. Legien( Soz.):

-

und das ist Terro­

Verhandlungsweg zwingen. Eine Arbeitskammer, die andere Biele berfolgt, fann nach§ 42 der Kommissionsbeschlüsse aufgelöst werden. Die Kammern sollen auch nicht in die Autoritätsfragen der einzelnen Betriebleiter eingreifen, sondern nur allgemeine Fragen regeln. Die Herren von der Sozialdemokratie sollten die Forderung der Arbeiterkammern aufgeben, nachdem auch Herr von Dirksen sich dafür erklärt hat. Außerdem ist der Antrag Albrecht in seiner jetzigen Fassung auch ganz undurchführbar. Damit schließt die Diskussion.

Schluß 6% Uhr.

Beitragserhöhung

für Groß- Berlin. Der Vorsitzende Genosse Ernst machte zu dem folgenden Antrag:

" Die Kreis- Generalversammlung des Kreises Niederbarnim bom Sonntag, den 2. Oktober d. J., hat zu der Frage der Bei­tragserhöhung Stellung genommen und sich für einen Monats­beitrag von 40 Bf. für männliche und 20 Bf. für weibliche Mit­glieber erklärt sowie für Abschaffung sämtlicher Extrasamm lungen in Groß- Berlin ausschließlich derjenigen für Wahlen.

alle auf dem Boden der paritätischen Arbeitstammern nicht geeignet sind, die Interessen ber Arbeiter Arbeitern und Arbeitgebern stören, auf den geordneten gefeßlichen und auch die sozialdemokratische Arbeiterschaft ist durchaus nicht ein au bertreten.( Lebhafter Widerspruch links.) mütig für Arbeiterlammern. Daß im übrigen im Geseg im wesent lichen von Arbeiterinteressen die Rede ist, ist nur selbstverständlich. Die paritätischen Arbeitskammern sollen doch eben die Interessen der Dem Staatssekretär erwidere ich, daß niemand mehr bc­Arbeitnehmer wahrnehmen; die Intereffen der Arbeitgeber find ge- rufen ist, die Intereffen der Arbeiter zu vertreten, als der von den wahrt in den Handwerker, Handelskammern usw. Für uns Arbeitern felbst berufere Sekretär oder Vorsitzende der Organi­handelt es sich bei der sozialen Gesetzgebung nicht um eine Geschenk- fation. Wir sind so energisch dafür eingetreten, daß unabhängige politit, sondern sie ist notwendig aus unferer fulturellen, fozialen, Vertreter der Arbeiter in die Arbeitskammern fommen, weil jeder wirtschaftlichen und nationalen Entwickelung des Volfes heraus andere Arbeiter, der nur einigermaßen energisch die Interessen Der Sozialdemokratie foll man auf anderen Gebieten entgegen seiner Berufskollegen vertritt, ohne weiteres entlaffen wird.( Bu Abg. v. Dirksen( Rp.) bestreitet, an dem Reichstagswahlrecht treten, foll aber die übrige Arbeiterschaft nicht entgelten ftimmung b. d. Goz.) So sieht es in der Praxis aus. Die Behaup- gerüttelt zu haben, dazu sei er viel zu vorsichtig, denn er Laffen, was die Sozialdemokratie tut. Nicht richtig ist, tung des Staatssekretärs, daß Eisenbahnbetriebe keine Abg. Naumann: Der Gebrauch des Wortes tabu, das aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerberufsvereine sind, wie Herr v. Dirdfen Daß sie nicht unter die Gewerbeordnung fallen, ist leider richtig. gößendienerischen Verhältnissen stammt, auf das Reichstagswahl­daß sämtliche Arbeitgeber gegen die wählbarkeit von Beamten der Betriebe feien, wird dadurch nicht richtig, daß er sie wiederholt.isse, wie tabu das Reichstagswahlrecht fei. meinte. 17 Arbeitgeberberbände haben in einer Betition die Zu- Aber dadurch verliert ein Betrieb noch lange nicht den Charakter recht, beweist am besten die Stellung des Herrn von Dirkjen zu laffung folcher Sekretäre ausdrücklich verlangt, und eine eines gewerblichen Unternehmens. Der Staatssekretär ftellt die diesem Wahlrecht.( Sehr gut! links.) davon ist unterzeichnet von dem bekannten Herrn elif, einem beren Rechtes bar.( Gehr richtig! b. b. Soz.) Wenn Sie Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt, Abg. Regien Arbeiter in allen deutschen Eisenbahnbetrieben als Arbeiter min- Der§ 1 des Antrags Albrecht wird hierauf gegen die tonservativen Landtagsabgeordneten.( hört! hört!) d. Abg. Kulerski( Bole): Trotz der Mängel der Vorlage werden meinen, durch solche Praxis die Arbeiter vor der Sozialdemokratie( Soz.) zieht darauf den Rest des Antrags zurü d.§ 1 der Stom­wir für bie Stommiffionsbeschlüsse stimmen. Gine terri- zu bewahren, und die Gefahr eines Eisenbahnerausstandes zu be- missionsbeschlüsse wird darauf mit großer Mehrheit angenom­toriale Gliederung und die Einführung von Arbeiterfeitigen, so irren Sie. Gerade im Gegenteil. Nur derjenige me n. Die Weiterberatung wird auf Dienstag 1 hr ver. tammern wäre jedenfalls beffer gewefen. Wir erwarten aller Arbeiter wird Rücksicht auf seinen Unternehmer und auch auf den tagt. dings, daß die geringfügigen Werbefferungen, die das Gefeß in Staatsbetrieb nehmen, der das gleiche Recht hat wie der Kommission erfahren hat, auch beibehalten werden. jeder andere. Gerade der Druck, der von der Eisenbahnverwal­Abg. Naumann( Vp.): So einfach, wie Herr Legien meinte, tung ausgeübt wird, dieser Terrorismus ift die Annahme des sozialdemokratischen Antrages denn doch nicht. rismus, daß Sie den Eisenbahnarbeitern das Stoalitionsrecht Die Generalversammlung von Groß- Berlin nicht gewähren, daß jeder, der sich einer Organisation anschließt, Das Reichsarbeitsamt tönnen wir nicht so nebenbei beschließen. Tätigkeitsbereich genug wäre gewiß für ein solches Amt vorhanden, entlassen wird, und zwar wider Recht, denn wenn die Eisenbahn­Die außerordentliche Generalversammlung des Verbandes der aber es gehört nicht in dies Gesetz. Mit der territorialen Gliede- arbeiter auch nicht unter die Gewerbeordnung fallen, so befißen sie sozialdemokratischen Wahlvereine, die am am Sonntag in den rung fönnen wir uns nicht einverstanden erklären. Alle Arbeiter- och bas Koalitionsrecht. Die Gewerbeordnung von 1848" Germaniasälen" stattfand, beschäftigte sich zunächst mit der schutzbestimmungen sind gewerblicher Art, ebenso wären die die Gewerbeordnung von 1869 wurde es nicht aufgenommen, und enthielt noch das Koalitionsverbot für die Eisenbahnarbeiter. In Frage der Arbeiterkontrolleure nur für einzelne Gewerbe einzuführen. Der es ist den Eisenbahnarbeitern niemals genommen worden; deshalb Bived der Stammern ist erweitert auf die Vorarbeiten für Tarif ist es unerhörtefter Terrorismus, es ihnen in der Braxis zu nehmen. abschlüsse und für Einrichtung von Arbeitsnachweisen. Was fehlt( Lebhaftes Sehr richtig! b. d. Goz.) Und die Arbeiter in den Eisen ist die Berufung der Kammern zur Herausgabe von Ausführungs- bahnwerkstätten werden es sich merken, daß der Staatssekretär hier verschriften für alle Bestimmungen über Arbeitszeit und Arbeiter erklärt, sie seien minderen Rechts als die Arbeiter der In­schub, soweit fie vom Bundesrat generaliter gegeben werden. Die dustrie.( Bebhaftes Sehr richtig! b. b. Sos.) Bereicherung der Zweckbestimmung der Kammern ist notwendig, Ich empfehle nochmals unseren Antrag. Der.Abg. Horn meinte, damit sie ein wirklich lebensfähiger Organismus werden. Je mehr er sei nur aus agitatorischen Gründen eingebracht. Wenn Sie das geschieht, desto weniger werden die Konservativen gefallen an unsere Absicht, den Arbeitern zu zeigen, was notwendig ist, um ge­ihnen haben. Das bewies die an Moabit erinnernde Rede des ordnete Betriebe zu schaffen, als agitatorisch ansehen, so muß das Grafen We star p.( Sehr gut! links.) Man beschwert sich sonst auf fein. Wir wollen noch in letter Stunde das Gefeß so ausgestalten, der Rechten darüber, daß die Sozialdemokratie die Sozialpolitit baß es den Arbeitern nügt. Wenn Sie meinen, daß die parteipolitisch ausnute. Heute aber hat der Redner der Konser- Arbeiter dann in größerer Zahl zu uns kommen werden, nun gut! vativen parteipolitische Gesichtspuntte in eine So nehmen Sie doch unsern Antrag an und vertreten Sie die rein praktische Angelegenheit der Sozial- Intereffen der Arbeiter, bann wird vielleicht Wahrheit, was der pofitit hineingebracht.( Sehr wahr! lints.) Wie Herr Staatssekretär sagte: Die Beiten ändern sich.( Sehr gut! b. d. Soz.) b. Seybebrand bei der Kaiserdebatte mit ausgeftredtem Arm Uebrigens bin ich mit ihm einverstanden. Denn gerade wir Sozial dem Reichskanzler seine Order mitteilte: soundso haben Sie sich demokraten glauben und hoffen, daß die Zeiten sich ändern werden. zu verhalten, so haben heute Graf We starp und Herr( Lebhaftes Sehr richtig!) Allerdings nicht im Sinne der Herren Genosse Miete( Niederbarnim) begründete den Antrag auf v. Dirksen der Regierung die Parole ausgegeben: Regierung, von Westarp und Dirksen, sondern im Sinne des Sozia Urabstimmung. Man wolle allen Mitgliedern des Verbandes Ge­bleibe hart und gib nicht nach. Bunächst schon in bezug auf die lismus. Wenn Sie unsern Antrag ablehnen, und ebenso den legenheit geben, fich für oder gegen die Beitragserhöhung zu ent weiblichen Mitglieder, die aber im Regierungsentwurf drin- Entwurf, dann vergehen vielleicht wieder Jahre und Jahrzehnte, scheiden. Nun hätten ja allerdings verschiedene Kreiswahlbereine standen. Die Konservativen verlebten die einfachste menschliche ehe wir uns wieder mit der Materie beschäftigen; wundern Sie schon eine Urabstimmung vorgenommen, und es sei demzufolge Gerechtigkeit, wenn sie die Frauen nicht zulassen wollen in diesen sich dann nicht, wenn immer weitere Schichten der Arbeiter zu uns wohl damit zu rechnen, daß der Antrag hier abgelehnt werde. Vertretungstörper der Arbeiter. Dann lassen Sie doch die Frauen fommen. Herr von Dirksen meinte, die Arbeitskammern seien Jebenfalls aber müsse gewünscht werden, daß in Zukunft bei allen überhaupt nicht zur Erwerbsarbeit zu! Solange Sie aber in nicht erforderlich, weil die Arbeiter in den Gewerkschaften und ihren wichtigen Angelegenheiten den Mitgliedern durch Urabstimmung die Landwirtschaft und Industrie ohne billige weibliche Arbeitskräfte Führern die beste Vertretung haben. Für diese Anerkennung Entscheidung übertragen werde. nicht austommen fönnen, solange Ihr Wohlstand miterworben Danten wir. Ich gebe Ihnen aber zu bedenken, daß diefe gewert Genosse Ernst: Der Zentralvorstand will den Mitgliedern wird durch hunderttausende weibliche Arbeitskräfte, macht es einen schaftlichen Organisationen heute eigentlich noch außerhalb der Gefeweit wie irgend möglich Gelegenheit geben, fich auszusprechen außerordentlich eigentümlichen Gindrud, wenn Sie diese weiblichen febgebung stehen, daß man immer und immer wieder versucht, sie und die Entscheidung selbst zu treffen. Da jedoch einige Streiswahi als nicht rechtmäßig bestehend hinzustellen. Wer so zwanzig Jahre bereine teine Bestimmung über Urabstimmung in ihrem Statut in lang an Prozessen wollen.( Sehr wahr! links.) Herr v. Dirksen meinte sogar, die das gelverkschaftliche Leben lahm legen sollten, der weiß, daß bon haben, mußte es den Kreisen überlassen bleiben, in welcher Weise Sozialpolitik habe nicht versöhnend gewirkt. Nun, zur Zeit des einer Anerkennung unserer Organisationen nicht nur teine Rebe sie die Entscheidung treffen wollten. Nachdem im dritten, bierten, Sozialistengefebes hörte man immer die Prophezeiungen: Wir fein kann, sondern daß alles gefchicht, insbesondere mit Zustimmung fünften und sechsten Kreise Urabftimmungen stattgefunden haben, stehen am Rande einer Revolution, etwas unerhörtes ber tonfervativen Partei, um unsere Organisationen zu vernichten. cheint es heute überflüssig, nochmals eine Urabstimmung zu be wird geschehen, jetzt beginnt Deutschland zu bersinken. So war die( Debhaftes Gehr richtig!' b. b. Goa .) Gs mangelt bisher an einer schließen. Der zweite Kreis hat eine Umfrage in den Zahlabenden Angstmalerei in den 80iger Jahren. Das Sozialistengesetz ist fort, gefeßlichen Vertretung der Arbeiterschaft; diese will der Entwurf veranstaltet, aber die Generalversammlung dieses Kreises war wir leben ohne Extraschuhmaßregeln, und die Revolution ist bis bringen, daneben werden die Gewerkschaften bestehen und bestehen nicht für die Beitragserhöhung zu haben. In ben genannten bier heute nicht gekommen, und selbst wenn Sie sich Mühe geben, die müssen. Wollte man den Arbeitern weniger bieten als die Be. Streifen haben sich 21 218 Mitglieder an der Urabstimmung be Moabiter Borfälle bis zu einer Revolution in die Söhe schlüsse der Kommission, so sollte man das Gesetz lieber begraben. teiligt und 15 717 haben sich für die Beitragserhöhung erklärt und zu drehen, fogelingt Ihnen das nicht.( Sehr wahr! Die Frage ist damit freilich nicht aus der Welt geschafft. Wieder nur 5496 dagegen. Ich glaube, daß es unter diesen Umständen nicht links.) Die Revolution ist nicht gekommen, die Industrie hat sich ent- holt find Wünsche der Sozialdemokraten von Regierung und Reichs- angebracht ist, die Sache nochmals an die Streise zurückgehen zu wickelt, wir haben steigende Ziffern des Erwerbes, alles geht in die tag zurückgewiesen, nach Jahrzehnten aber von ihnen selbst aufge- lassen. Es kann sich nur darum handeln, ob wir den Antrag tro Höhe, bie Regierung beweist, sobald sie Steuern haben will, wie rommen und genau so würde es auch hier kommen, mit oder ohne ber Urabstimmung jener Kreise ablehnen.­der Wohlstand bei uns gestiegen ist.( Sehr gut! links.) Willen der Regierung. Und deshalb soll der Reichstag dem evtl. Unannehmbar" der Regierung entgegenseßen fein Notwendig für die Arbeiterklasse" .( Bustimmung b. d. Soz.)

Außerdem wurde beschlossen, an die nächste Verbands Generalversammlung den Antrag zu richten:

,, Ueber die Erhöhung der Beiträge eine Urabstimmung vor­nehmen zu lassen." den Vorschlag, zuerst darüber abzustimmen, ob die Frage durch eine Urabstimmung entschieden werden sollte, da in diesem Fall die weitere Berhandlung über die Beitragserhöhung zwecklos fein würde. Der Vorschlag wurde von der Generalversammlung gut­geheißen.

Hierauf wurde der Antrag auf Urabstimmung gegen vereinzelte Stimmen abgelehnt. Sodann tam der Antrag,

fämtliche Extrafammlungen, ausschließlich der für Wahlen, abzu schaffen,

Stimmen.

Und weshalb find bie Prophezeiungen nicht eingetroffen? Aus dem Grunde, weil inzwischen Staat und Gesellschaft gelernt haben, den Arbeiter mehr einzuschäßen, als das vorher der Fall Herr von Dirtien wies auf die Macht der Arbeiter hin. Sar.( Sehr wahr! links.) Wir stehen mit der Forderung der Gerade von der Rechten flingt es so eigentümlich, anderen den Arbeitskammern auf dem Boden der kaiserlichen Bot- Vorwurf zu machen, fie ftreben nach Macht im Staate.( Sehr schaft, während die Herren der Rechten, die ben Kaiser nicht ge- richtig! b. d. Soz.) Ihr Einfluß beruht doch auf Ihrer alten wirt zur Abstimmung und wurde abgelehnt mit 301 gegen 289 nug verteidigen fönnen, wenn seine Worte ihnen in ihre Pläne schaftlichen Macht, und auch wir Arbeiter müssen versuchen, größere Hierauf begann die Debatte über die Frage der Beitragsa paffen, ruhig seinen grundlegenden Regierungs- Macht zu erringen.( Buftimmung b. d. Soz.) Herr von Dirksen erhöhung. plan fahren lassen, wenn es ihnen so paßt, aus erklärte das Gefeß für a med Ios, weil ich bei der ersten We­Schröter( zweiter Kreis): Jch hätte erwartet, daß der An­fozialpolitischem Egoismus.( Sehr gut! links.) Herr ratung einen dauernden Frieden zwischen Kapital und Arbeit für b. Dirksen sagt, inzwischen ist die Sozialdemokratie bei uns anders utopistisch erklärt hätte. Solange die kapitalistische trag eingehend begründet werden würde. Bis jetzt hat mich noch geworden. Kein Land hat eine so negierende Sozialdemokratie Produktionsweise besteht, muß auch der Streit niemand überzeugt, daß die Erhöhung notwendig ist. Die einzelnen wie Deutschland . Gewiß, aber woher tommt es, wenn die Sozial- a wischen Rapital und Arbeit bestehen; das schließt Streise sowohl wie der Verband von Groß- Berlin sind bei den bis­demokratie noch vielfach so negativ ist? Wenn man auf die Sozial- nicht aus, daß man für bestimmte vorliegende Fragen einen u 3- herigen Beiträgen den Anforderungen, die an sie gestellt werden, demokratie in Frankreich , England und Belgien vergleich schaffen muß. Das ist natürlich fein Ausgleich zwischen bollkommen gerecht geworden. Die Beitragserhöhung ist als über­weist, so sage ich: ja, gehen Sie nach Frankreich , England und Sapital und Arbeit.( Sehr richtig! b. b. Soz.) und deshalb wieder- flüssig anzusehen. Man sollte lieber versuchen, durch um so Belgien , und sehen Sie, was bort an Bürgerrechten vorhanden ist, hole ich meine Erklärung, jeder Bersuch eines solchen Ausgleichs eifrigere Agitation die großen Massen, die uns noch fernstehen, zu und dann gehen Sie nach Preußen, in das Land des ist eine Utopie, folange die fapitalistische Produktion, das Privat gewinnen. eigentum an den Produktionsmitteln, die Trennung von Kapital Fülle( zweiter Kreis): Die Zahlnacht der Buchdrucker hat Dreiklassenwahlrechts!( Sehr gut! links. Gelächter sich einstimmig dafür erklärt, der Beitragserhöhung nicht zu wider­rechts.) Solange wir den Klaffenstaat haben, tommt als Antwort und Arbeit besteht. Weiter fragte Herr von Dirksen, wie sich denn die Industrie sprechen, hat aber zugleich auch den Wunsch ausgedrückt daß mit die Klassenbewegung. Warum geht es in Süddeutschland au dem Entwurf stellt. Einige Unternehmerverbände biefer Festlegung der Beiträge die Frage für eine möglichst lange zu beffer? Weil man dort bürgerliches Rechtsgefühl hat.( Sehr richtig! haben ihn verworfen, aber soll es denn ein Gesetz zur Vertretung Reihe von Jahren ihre Erledigung gefunden haben möge. Durch links.) Dies bürgerliche Rechtsgefühl ist auch heute wieder verlegt der Unternehmerinteressen sein? Haben Sie bei der Schaffung die Organisation der Frauen ist ja der Beitrag der Männer ge­worden durch den Angriff auf das allgemeine Wahl der Handwerkskammern, der Handels- und Landwirtschaftskam- wissermaßen auch schon erhöht worden, da doch in der Famille der recht in der Rede des Herrn v. Dirtien.( Sehr wahr! links.) mern gefragt, wie die Arbeiter sich dazu stellen? Die Ar- Peitrag der Frau meist aus dem Verdienst des Mannes bestritten Die Herren der Rechten find es, die die Machtfrage aufwerfen. beiterorganisationen, gleichgültig, welcher Richtung fie angehören, werden muß. Wenn andere Wahlkreise im Lande bereits höhere Herr v. Dirkjen wies auf die Notwendigkeit der Erhaltung der haben sich für die Schaffung von Arbeitstammern Beiträge festgesetzt haben, so darf man nicht vergessen, daß von den Autorität hin. Sie wollen eine längst bergangene patriarchalische ausgesprochen, und dies Urteil muß wichtiger für Sie fein, Berliner Parteigenoffen noch eine ganze Reihe anderer Leistungen Autorität erhalten. Sie rufen nach Staat und Polizei, die Ihnen als das Urteil ber Unternehmerverbände.( Bustimmung b. b. Goz.) berlangt werden. Ich bin beauftragt, dahin zu wirken, daß an die helfen sollen, wenn Sie Fehler gemacht haben. Sie weisen stets Auf die Angriffe des Grafen We starp gegen meine Partei leitenden Stellen die Bitte gerichtet wird, bei den Ausgaben für auf Stumm hin und seine patriarchalische Fürsorge für die Ar- einzugehen halte ich für überflüssig. Von Terrorismus der Sozial Barteizwede Sparsamteit walten zu lassen. Das gilt namentlich beiter. Was kommt aber, wenn diese Autokraten nicht mehr sind? demokratie zu reden, steht am wenigsten einem Vertreter der kon- auch für Delegationen. Bei dem lebten Internationalen Kongreß Dann kommen die Aktiengesellschaften, dann läuft das große Unter- fervativen Partei zu, die ihre Rolle im Staatswesen nur noch ist ja der Vorwärts" schon auf den glücklichen Gedanken gekommen, nchmen ganz bureaukratisch und dann ist es doppelt notwendig, daß burch den unerhörtesten Terrorismus bei den daß die Zahl der deutschen Delegierten auf ein Drittel vermindert an die Stelle der nicht mehr vorhandenen Personen ausgleichende Wahlen aufrecht erhalten kann.( Gehr wahr! b. d. werden sollte. Es hat auch gar keinen Zived, sich von einer so Glieder treten. Das sind die Arbeitskammern. Soz.) Weiter meinte Graf Westarp, auch dies Gesetz würde der großen Anzahl Delegierten vertreten zu lassen. Aus dem letzten Die Einwände des Staatssekretärs gegen ihre Einrichtung durch Sozialdemokratie bienen, um die Revolution vorzubereiten. An- Jahresbericht für Groß- Berlin geht hervor, daß an die Proving die Zentralinstanz, den Bundesrat, sind nicht stichhaltig. Daß genommen, das wäre richtig, wie stände es dann um die Einrich Brandenburg nahezu 48 000 M. Buschuß gezahlt wurden. Das ist ferner die Arbeiter der Eisenbahnwertstätten ausgenommen fein tungen des heutigen Staates, wenn so eine einfache Interessenver nach unserem Empfinden etwas reichlich in einer verhältnismäßig sollen, spricht gegen den Berstaatlichungsgedanken von Eisenbahnen. tretung der Arbeiter, die es noch nicht einmal ist, geeignet sein soll, ruhigen Periode. Wahlkreise, die eine so geringe Mitgliederzahl Weiter wendet sich der Staatssekretär gegen die 8ulaffung den angeblich so feststehenden Staat zu stürzen.( Sehr gut b. d. bon Arbeiterfekretären. Dabei sind gerade die Arbeiter. Sog.) Wenn Graf Westarp wieder meinte, wir feien nicht Ver- haben, daß sie nicht selbst die Mittel aufbringen, die zur Delegation sekretäre die einzigen unfündbaren Elemente in der Arbeitervertre- treter der Arbeiter, fo ftelle ich fest, daß bie meisten unter auf den Parteitagen notwendig find, sollten lieber auf eigene tung. Ihre ganze übrige Vertretung kann von der anderen uns Berufsarbeiter waren, daß wir nur infolge des Delegierte verzichten und ihr Mandat einem anderen Genossen Seite gekündigt werden. Und was ist das für eine Barität, Terrorismus der Unternehmer die Berufsarbeit aufgeben die den Unternehmern gestattet, ihre Direttoren und sonstigen mußten, als wir für die Interessen unserer Kollegen eintraten, Angestellten als ihre Vertreter in die Arbeitskammern zu und daß wir im übrigen unsere Stellung als Arbeitervertreter fenden, den Arbeitern dagegen nicht, ihre Vertrauensleute dem Bertrauen der Arbeiter felbst berbanten. Hinzuschicken. Wir wünschen das Zustandekommen des Gefeßes, Daß die Partei des Grafen Westarp sich am allerivenigsten als Ver­aber ohne die Opfer an Erattheit und Klarheit, die uns zugemutet treterin von Arbeiterintereffen bezeichnen kann, haben seine heu. werben.( Bravo ! b. bd. Boltspartei.) tigen Ausführungen flar bewiesen. Verlangte er doch Ausnahme­Staatssekretär Dr. Delbrüd: Der Vorredner meinte, die Richt gefeße gegen die Arbeiterklasse und Herr bon Dirksen verlangte einbeziehung der Eisenbahnarbeiter in den Entwurf müsse gegen Rüdwärtsdirigierung der Sozialpolitit. Das wird auch der ber neue Verstaatlichungen von Eisenbahnen bedenklich machen. Er nageltste Arbeiter nicht als Vertretung der Arbeiterinteressen an­übersieht, daß es für alle Eisenbahnarbeiter gilt, gleichgültig, wer fehen können.( Bravo ! b. d. Sozialdemokraten.) die Eisenbahnen betreibt. Gine Jmparität erblidt er darin, daß Arbeiterfekretäre nicht augelassen werden sollen, wohl aber die Ver tretungen der Industriellen durch Direktoren usw. Aber diese zu gelaffenen Bertreter stehen unmittelbar im Betrieb und in der Ar­beit. Das gilt nicht von den Arbeiterfekretären, die daher

-

Abg. Dr. Fleischer( 8.): Wir sind in eine Generaldebatte über die allgemeinsten Fragen gekommen, nur der schwarz- blaue Blod fehlte noch. Aber Sie sehen, das Bentrum bleibt hier unberührt von rechts und von links. Der Rechten sage ich: wir wollen gerade durch die Arbeitskammern diejenigen, die den Frieden zwischen

mitübertragen.

Genoffe Groger( Teltow - Beeskow ): Manche Ausführungen Fülles fönnen wohl von den betreffenden Instanzen berücksichtigt werden; aber es ist hier nicht der Ort, darüber zu entscheiden. Der Wahlkreis Teltow- Beeskow giebt seinen Antrag auf 10 und 5 f. Extrabeitrag zurück. Wir haben uns dahin verständigt, für den An trag Niederbarnim auf 40 und 20 f. Monatsbeitrag einzutreten. Genosse Böste: Der zweite Kreis hat sich die Aufgabe leicht gemacht. Wenn man beschließt, nicht mehr Geld auszugeben, dann ist es leicht, teine Beitragserhöhung zu beschließen. Aber Schröter, hat, indem er sagte, wir müssen die Maffen haben, unwillkürlich den Antrag auf Beitragserhöhung begründet. Wir sind durchaus damit einverstanden, daß alle unnötigen Ausgaben gespart werden, aber über die Delegationen zu den Parteitagen au entscheiden, haben wir nicht die Macht. Draußen in der Proving find, gerade um die Massen zu gewinnen, Mittel notwendig. Schon weil die