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r. 286. 27. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. two, 7. Dezember 1910.

Parlamentarifches.

Ein verkehrsfeindlicher Gesehentwurf.

Die Budgettommission beschäftigte sich in ihrer Diens tagssigung mit dem Gesetzentwurf betreffend die Fernsprech gebührenordnung. Der Entwurf war schon im Herbst 1907 eingebracht worden, er tam aber nicht mehr zur Erledigung und twurde bei Beginn der jebigen Eession ohne, daß die geringste Aenderung an ihm vorgenommen worden wäre, von neuem einge­bracht. Und das geschah, obgleich sowohl in der Presse wie bei der ersten Beratung im Blenum des Reichstags in scharfer Weise Kritik an diesem Kraetteschen Wachwerk geübt und seine Verkehrs­feindlichkeit unzweifelhaft nachgewiesen worden war. Die Tendenz Der Vorlage geht dahin, durch Aufhebung der Bauschalgebühr die telephonischen Gespräche einzuschränken und die Benukung dieses im Geschäftsleben unentbehrlichen Verkehrsmittels zu ber­teuern. Es soll eine Grundgebühr und außerdem noch eine Ge­sprächsgebühr von 4 Pf. für jeden ausgeführten Anschluß inner­halb eines Kreises von 5 Kilometer erhoben werden. Die Fern­gebühren sollen betragen bis 25 Kilometer 20 Pf. ansteigend bis zu 2 M., wie das auch heute, wo eine Grundgebühr nicht erhoben wird, geschieht. Diese 2 M. sind heute der Höchstsah, während nach der Vorlage über eine Entfernung von 1000 Kilometer hinaus für jede angefangenen 250 Kilometer 50 Pf. gezahlt werden sollen. Ein Zentrumsantrag will bis 15 Kilometer 10 und bis 50 Kilometer 20 Pf. Gesprächsgebühr festsehen. Ein weiterer An­trag des Zentrums will neben der Gesprächsgebühr und der neuen Grundgebühr nach Wahl des Teilnehmers eine Bau. einführen. bei nicht über 2000 Verbindungen 75 Mark jährlich 602.

2000 bis 4000

140

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4000 6000

6000

200

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8000

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250 300

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8000 10000

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Die Höchstzahl der bei einem Anschluß zulässigen Verbindungen beträgt 10 000 jährlich. Ein nationalliberaler Antrag berlangt gleichfalls die Beibehaltung der Pauschalgebühr, die in Säßen von 65 M. bis zu 300 W. jährlich abgestuft werden soll. Die Debatte wurde noch nicht zu Ende geführt. Voraussichtlich wird der Zentrumsantrag angenommen werden, da der Staats­sekretär Straette sich auch verschämt für ihn aussprach, so daß es den Eindruck machte, daß diefer Antrag zwischen der Regierung und dem schwarzblauen Block hinter den Kulissen vereinbart worden ist.

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werte sich entschlossen haben, neue Schachtanlagen zu bauen, nimmt In der weiteren Verhandlung glaubte Herr Krause erklären der preußische Fistus den Bau von fünf neuen Schächten in Angriff. zu müssen, daß Werber Sozialdemokrat sei und darauf ausgehe, Der Fistus hat in dieser Beziehung vor den privaten Werken den die Oeffentlichkeit gegen ihn einzunehmen, unter anderem durch Vorteil, daß seine neuen Schächte gleich in den Genuß der Quote, den Vorwärts". Werber betonte dem gegenüber, daß er nur sein Recht wolle. auf die sie fraft ihres Felderbesiges und ihrer Produktionsfähigkeit einen Anspruch haben, eintreten. Oberverwaltungsgericht erflärte den Konflikt für zulässig und Das Gesetz sollte die wilde Gründung von Kaliunternehmen begründet, so daß das Beleidigungsverfahren gegen den Kriminal­inspektor endgültig einzustellen ist. Begründend wurde ausge­bemmen, nun erweist es sich als einen Anreiz dazu. Gin Bauernland ist die an Bayern , Böhmen , Niederösterreich , führt: Es stehe fest, daß der Inspektor in dem damaligen Prozeß Salzburg und Steiermark grenzende Provinz Oberösterreich . Hier Daraus folge aber nicht, daß er sein Zeugnis nicht in amtlicher gegen den jeßigen Kläger Werber als Zeuge geladen gewesen sei. bedecken die Güter von 5 bis 20 hektar, wie wir einer im Kampf" Eigenschaft abgegeben habe. Er sei in der ganzen Angelegenheit veröffentlichten Arbeit des oberösterreichischen sozialdemokratischen nur als Beamter beteiligt. Die vorgesetzte Behörde habe den Reichsratsabgeordneten Gruber, eines gemaßregelten Lehrers ent- Strafantrag gestellt gehabt. Wenn Krause zum 4. Juli 1909 ge­nehmen, 31,2 Proz. der Gesamtfläche, die Güter von 20 bis 100 Strafantrag gestellt gehabt. Wenn Krause zum 4. Juli 1909 ge= laden wurde, so habe das nur in amtlicher Eigenschaft geschehen Heitar 19 Proz. der Gesamtfläche. Der Bauernbesig ist weitaus tönnen. Er sei Kriminalbeamter. Er habe Ermittelungen vor­der vorherrschende. 22 Proz. des Landes, ohne die unproduktiven zunehmen. Wenn er in dem Moment, wo er vernommen werde, Hochalpengebiete, dienen als Wiefen und Gärten großzenteils der die Momente vorbringe, die notwendig wären, dem Richter Auf­Futterproduktion für die erhebliche Biehproduktion. Die steigen- flärung zu geben, so sei der Konflikt als zulässig zu erachten. Er den Anforderungen des von diesen Mittel- und Großbauern sei aber auch begründet, selbst wenn die Aeußerungen gefallen natürlich stark beschickten Lebensmittelmarktes zwangen dazu, die alte Dreifelderwirtschaft, bei der immer ein Drittel des Bodens wären, die ihm Kläger in den Mund lege, die Kr. aber bestreite. brad) lag, aufzugeben, auch das Brachfeld mit Futtermitteln, Klee Umstand, daß Kläger einen Zeugen sprechen wollte, würden den uſw. zu bebauen. Die Viehproduktion ist enorm gestiegen: von Beamten berechtigt haben, sich so zu äußern. Krause habe seiner, 332 118 Rindern i. J. 1850 auf 588 569 Rinder i. 3. 1900, die Zahl durch genügende Tatsachen gestüßten Ueberzeugungen Ausdruc der Schweine in der gleichen Zeit von 65 200 auf 281507! Sehr gegeben. Wenn er das aber tat, so habe er seine Amtsbefugnisse interessant ist der Vergleich dieses Bauernlandes mit dem gesamt- nicht überschritten. Oberösterreich 726 Rinder( gegen 364 in ganz Desterreich) und österreichischen Durchschnitt; auf je 100 Bewohner kommen in 348( 179) Schweine. Dagegen ist die Schafzucht sehr zurückgegangen. bildete den Gegenstand einer Berhandlung vor der 10. Straffammer Der Betrieb in einer gemeingefährlichen Lasterhöhle Das System der Sommer it all fütterung liefert. reichlichere des Landgerichts I. Aus der Untersuchungshaft wurde die ledige Düngermengen, was sich nicht nur in der Umwandlung des Weide Schankwirtin Anna Wascher vorgeführt, um sich wegen gewerbs­lands in Aecker und Wiesen, sondern namentlich in der Steigerung mäßiger und mittels hinterliftiger Kunstgriffe betriebener Kuppelei der Ernteerträgnisse äußert. Der Ertrag pro Hektar betrug im Jahrzehnt 1899-1908( in Klammern die Zahlen von 1875-1879) ber Blumenstraße 74 unter dem Namen Café Flora" eine Schant­zu verantworten. Die Angeklagte betrieb seit dem Jahre 1908 in für Weizen 17,5( 14,6), Roggen 19,8( 14,7), Gerste 20,7( 17,2), Hafer wirtschaft mit Bedienung von garter Hand". Da das Geschäft 27,2( 20,3). Die Umwälzung der Müllerei durch Entstehung großer Dampfmühlen, wahrer Mehlfabriken, hatte zur Folge, daß sich die sehr gut ging, eröffnete sie in der Holzmarktstraße 8 eine Filiale". 1875 bestehenden 2254 Mühlen auf 1712 bermindert haben. 1865 Nach den Beobachtungen der Kriminalpolizei ging es besonders in war eine Dreschmaschine im Lande, 1902 arbeiteten 16 000 Be- em von der Angeklagten geleiteten Lokal in der unglaublichsten triebe mit der Dreschmaschine und von den 8674 Milchzentrifugen, die wüstesten Orgien, sondern hielt die Kellnerinnen direkt dazu an. Weise zu. Wie festgestellt wurde, duldete die Angeklagte nicht nur die 1902 in Desterreich in Verwendung standen, wurden 2567 von Wenn ein Gast nur Bier trant, so spielte sie die sittlich. Entrüstete, den industriellen Bauern Oberösterreichs verwendet. Der Zentral sobald er jedoch eine Flasche Wein" bestellte, drückte sie gleich beide moltereigenossenschaft in Schärding am Inn gehören 15 Genoffen- obald er jedoch eine Flasche Wein" bestellte, drückte sie gleich beide fchaften mit 2000 Mitgliedern an und fie berarbeitete 1908 Augen zu. Solchen Weingästen" räumte sie auch gewöhnlich ihr 11 829 654 Kilogramm Milch zu 434 227 Kilogramm Butter. Wäh- Privatzimmer ein. Um ihren Gästen frische und unverdorbene rend der Preis des Kilogramms 1900 206 Heller, 1908 265,1 Heller 18jährige Mädchen unter dem Vorwandte, sie als Dienstmädchen Ware" bieten zu können, engagierte die Angeklagte nur 16- bis war, betrugen die Spesen pro Kilogramm in diesen zwei Endjahren 21,1 und 14,6 Heller, der Grlös war von 162 854 auf 1 102 570 zu beschäftigen, so daß die Betreffenden gar nicht ahnen konnten, Kronen gestiegen. Die genossenschaftliche Gierverwertung hat 1908 welcher Gefahr sie entgegen gingen. Bei paffender Gelegenheit aus rund 1300 Wirtschaften Millionen Stüd Eier dem Markt wurden die Mädchen dann mit Rotwein und Sekt betrunken ge­zugeführt. Natürlich werden die Bauern hier das Aeußerste an macht und in willenlosem Zustande den Gästen zugeführt. In meh­Verwertung der Milchprodukte leisten. Dadurch, aber auch durch die teren Fällen soll die 28. sich auch eines versuchten Verbrechens aufzucht sehr zurück. Die Verbesserung der landwirtschaftlichen lichkeit geführten Verhandlung mit Rücksicht auf die fast beispiel­erkannte nach einer siebenstündigen unter Ausschluß der Deffent­Produktion läßt aber auch die Zahl der landwirtschaft lose Gemeingefährlichkeit des Treibens der Angeklagten auf zwei lichen Bevölkerung wesentlich und rasch zurück­gehen also nicht die berühmte" Landflucht" der Herren Jahre und 6 Monate Gefängnis. Agrarier. Steigende Ausbeutung des Personals ist die Folge: 1876-1879 erntete man pro Kopf der berufstätigen Bevölkerung 14,6 hektoliter Getreide, 1899-1908 aber 20 Seftoliter! 1869 Vor einiger Zeit erregte die Meldung von der Suspendierung zählte man noch 54 000 landwirtschaftliche Tagelöhner, 1900 aber dreier Bromberger höherer Polizeibeamten allgemeines Aufsehen. nur mehr 27 000. Dafür wird auf den Gütern von bis 2 Heftaren Neben dem Polizeiinspektor Bathe waren auch der Vorsteher der bis zu denen von 200 Settaren mit 2,2 bis 12,5 Proz. Arbeitern Kriminalpolizei , Kriminalfommiffar Schreiber und der Polizeikom unter 16 Jahren gearbeitet. Hier ein vom gierigsten Mammonis. missar Benner ihres Amtes enthoben worden, ohne daß über die mus beherrschtes ideales" Bauerntand! Gründe dieser auffälligen Vorgänge in der Deffentlichkeit Näheres berlautete. Die Angelegenheit zieht sich schon mehrere Monate hin und beschäftigt neuerdings auch die Staatsanwaltschaft und den Untersuchungsrichter. Als Folge der Affäre ist auch eine Berhand­Jung zu betrachten, die vor dem Kriegsgericht der 4. Division statt­

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Aus der Wahlprüfungskommission des Reichstages. In der Dienstagsibung unterhielten fich die Mitglieder der Kommission zunächst über den unwürdigen Kuhhandel, der sich bei den letzten Wahlprüfungen im Plenum abgespielt hat. Es wurde gewünscht, daß beim Seniorenkonvent angeregt werde, daß, sobald ein Bericht von der Wahlprüfungsfommission fertig- Umwandlung alter Bauerngüter in Jagdreviere, geht die Rinder- gegen das feimende Leben schuldig gemacht haben. Das Gericht gestellt wird, dieser sofort zur Beratung an das Plenum gelangt. Dann schritt die Kommission zur Beratung der Wahl des Ab­geordneten Ieye( natl.), die vom Plenum an die Kommission zurüdverwiesen wurde, weil die Mehrheit des Plenums von den bisherigen Grundsäßen über amtliche Wahlbeeinflussungen ab­wich. Der Referent, Abg. Fischer( Soz.), hielt an dem bis­herigen Standpunkt der Kommission fest und beantragte wiederum Ungültigkeitserklärung der Wahl. Die Mehrheit der Kommission entschied sich jedoch für Gültigkeit der Wahl, d. h. sie machte den Umfall der Mehrheit des Plenums, durch den erft ber Kuhhandel ermöglicht wurde, mit.

Gerichts- Zeitung.

Eine duellwütige Polizeiverwaltung.

Aus der Reichswertzuwachssteuerkommission. In der Dienstagfißung erflärte bei Beratung des§ 3 ein Regierungsvertreter, daß die Fassung des Paragraphen so ge­schehen sei, um umgehungsmöglichkeiten au berhindern. Konflikt zugunsten des Charlottenburger Kriminalinspektors Krause. fand, und sich gegen den Polizeiinspektor Bathe wegen Herausforde Durch das Wort Gewerkschaft" sollen alte und neue Bergiverks- Einen Kampf um feine Ehre führt seit vielen Jahren der vor- tung zum Zweikampf, sowie gegen den Fabrikbefizer Peterson fure unter die gesetzlichen Bestimmungen fallen. Der Paragraph wird nach der Vorlage angenommen.§ 4 wird mit einem Busah- malige Steinmetzmeister und Bildhauer, jebige Agent Werber. wegen Starteŭtragens richtete. Ueber die Borgeschichte dieser Duell­antrage angenommen, der die Vereinigung aneinandergrenzender Im Beleidigungsprozeß zweier Frauen hatte W. 1891 als Beuge affäre ist verhältnismäßig wenig in die Oeffentlichkeit gelangt. Are Bergiverksgebiete behandelt. Bei§ 5 entsteht eine lange Debatte aufzutreten. Ebenfalls vernommen wurde damals der Kriminal- Bolizeiinspektor Bathe nach seiner Suspendierung von seinem Bor­fiber die Frage, ob Waldbestände, Obstbäume, Rebstöcke bei Ver- fommiffar, jebige Inspektor Krause. Dieser erstattete nach einiger gefeßten, dem Stadtrat und Polizeidezernenten Schwidehti, ver­äußerungen und Wertsteigerungen in Abzug zu bringen sind. Beit gegen W. Anzeige, die dazu führte, daß W. wegen Meineids nommen wurde, soll er Angaben gemacht haben, die diesem un­Mehrere Mitglieder der Kommission betonen, daß dann auch zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Von vornherein glaubhaft erschienen und als dann Bathe bei einer zweiten Ber­andere landwirtschaftliche Erzeugniffe in Abzug zu bringen seien. bestritt W. irgend eine Schuld. Er behauptete, in jenem Prozeß nehmung einige von der ersten Darstellung abweichende Erklärun Geschehe das, dann sei das Gefes ganz agrarisch und be- die reine Wahrheit gesagt zu haben, und sobald er das Buchthaus gen abgab, soll der Stadtrat erklärt haben, daß Bathe vorher die laste nur die Stäbte. Schließlich wird ein Bujabantrag Westarp berlassen hatte, begann er nach den verschiedensten Richtungen hin unwahrheit gesagt haben müsse. Der Polizeiinspektor fühlte fich a. G. angenommen, der folgendermaßen lautet:" Bon den Preisen um bie Wiederherstellung seiner Ghre zu fämpfen. Bergeblich dadurch beleidigt und unterbreitete, da er Neferveoffizier 3. S. ist, kommt in Abzug der Wert der Erzeugnisse der Grundstüde, so- waren Verfuche, eine Wiederaufnahme des Verfahrens durchzu- die Angelegenheit dem Ehrenrate, nach deffen Spruch die Heraus­lange fie mit dem Boden zusammenhängen." Die§§ 6 und 7 feben. In verschiedenen Eingaben richtete er harte Beschuldi- forderung zum Zweikampf erfolgte. Der Stadtrat nahm die For­werden nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. gungen gegen Herrn Krause, mit der Absicht, auf diesem Wege derung aber nicht an, sondern zeigte dies dem Staatsanwalt an, werden nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Sie Angelegenheit larzustellen und seine Unschuld nachzuweisen. der die Angelegenheit dem Kriegsgericht überwies. Zu der Ver­Nächste Sigung Mittwoch. Er wurde jedoch, wie unseren Lesern erinnerlich, einmal zu handlung vor diesem waren beide Angetlagte in Uniform erschienen, Canghai panel 14 Tagen Gefängnis, ein andermal zu 10 Tagen wegen Beleidi- fte brauchten auch nicht auf der Anklagebank Plak zu nehmen. Die gung Arauses berurteilt. Ein Ermittelungsverfahren gegen Verhandlung wurde zum größten Teil unter Ausschluß der Oeffent­Krause, das Werber durch eine Anzeige veranlaßt hatte, wurde lichkeit geführt. Der Angeklagte Bathe wollte auf anonyme Briefe Geschäftsabschlüsse in der chemischen Industrie. eingestellt. Nachdem 1908 eine Eingabe an den Minister unbeant- eingehen, die vor einiger Zeit in der Stadt tursiert hatten, wurde aportet geblieben war, wiederholte W. demnächst verschiedene scharfe aber vom Vorfißenden daran gehindert. Der als Zeuge vernommene Die 111 Aktiengesellschaften der chemischen Industrie, die in der Angriffe gegen Krause in einer Eingabe an die Staatsanwalt- Stadtrat Schwidekki schilderte den Vorfall wie oben angedeutet. Zeit von Januar bis Oktober über das jeweilig letzte Geschäftsjahr schaft, in der er ein Verfahren gegen Krause oder gegen sich selbst Das Urteil lautete gegen Bathe auf zwei, gegen Peterson auf einen berichtet haben, erzielten im Jahre 1909/10 auf ein Gesamtaktien- anregte; er toollte den Nachweis seiner Behauptungen gegen Tag Gestung. Eine recht milde Strafe! fapital von 407,46 Millionen Mark durchschnittlich eine Dividende Krause führen. Darauf stellte Kriminalinspektor Krause und von 15,5 Proz. gegen 18,9 Proz. im Vorjahre. Ueber die Rein- feine vorgesetzte Behörde Strafantrag. Wegen Beleidigung Krau­gewinne haben in den ersten elf Monaten zusammen 182 chemische fes wurde Werber vom Schöffengericht zu 200 Mart, in der Be­Fabriken mit einem Gesamtaftienfapital von 450,53 Millionen Mart rufungsinstanz vom Landgericht aber au 8 Monaten Gefängnis Aufschluß gegeben, von denen aber nur 113 mit einem Reingewinn abschloffen, während 19 Verlust auswiesen. Im Vorjahre betrug die Zahl der mit Gewinn arbeitenden nur 112, die der verluftbringenden aber 20. Bei den 113, das letzte Jahr mit Reingewinn abschließenden Gesellschaften stellte sich dieser bei einem Aktienkapital von 427,66 Millionen Mark insgesamt auf 101,39 Millionen; er hatte 1908/09 bei den 112 Gesellschaften mit einem Aktienkapital von 402,40 Millionen Mart nur 86,73 Millionen Mark betragen. Die Steigerung des Reingewinns beläuft sich demnach auf rund 17 Proz.

Aus Induftrie und Handel.

Hochkonjunktur in der Samtindustrie.

berurteilt.

Wegen eines Vorganges in der Schöffengerichtssigung vom 21. Juli vorigen Jahres ging Werber gegen Krause wegen Be­leidigung vor. Es wurde auch das Hauptverfahren eröffnet, weil Krause verdächtig sei, in der Schöffengerichtsfibung vom 21. Juli 1909 Werber beleidigende, nicht nachweislich wahre Tatsachen be­hauptet zu haben.

zu befinden hatte.

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Briefkaften der Redaktion.

Die fariftifche Sprechstunde findet Stubenkrake Nr. 69, vorn vier Trebben- abritubl, wohentäglich son 4 bis 7 1hr abends, Jeder für den Brief­

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Sonnabende von 4 bis 6 1hr nachmittags hatt. faften bestimmten Anfrage ist ein Buchstabe und eine 3abl als Wiert seichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Cilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. 5. M. 60. Soll im Herrnfeld Theater auftreten.-. D. 999. Ja. D. 32. Die Liste ist beim Polizeipräfidium erhältlich. 3. G. 24. Ja. Der Polizeipräsident erhob aber zugunsten des Kriminalin Adresse Ihres Schwagers nicht angegeben wird. Eine Verpflichtung zur Schuldigkeit. 1. Das läßt fich erreichen, wenn zunächst Name und ſpektors den Konflikt, über den gestern das Oberverwaltungsgericht Angabe der Personalien besteht für die Kindesmutter nicht. 2. Ja. W. Sch. 22. 1. Nein. 2. Nur mit Zuftimmung des Vormundschafts­Werber stellte nun den fraglichen Vorgang aus der Schöffen- gerichts. 3. Das Geld muß mündelsicher angelegt und der Nachweis dafür gerichtsfibung fo dar: Krause habe in der Sibung informatorisch beim Vormundschaftsgericht geführt werden. B. B. 1. Nein. gehört werden sollen. Er habe dann jedoch ohne Anlaß dazu über B. 20. Das ist abhängig von den Versicherungsbedingungen und der Die ganz außerordentliche Mode gunst für Samt in ihn( Werber) alsbald geäußert, daß Werber ihn fortwährend ohne Stellungnahme der Gesellschaft. 2. P. 430. Wenn die Sachen aus der Damenbekleidung, die in der diesjährigen Winterfaison herrscht. Ursache verfolge, daß er ein gemeingefährlicher Mensch sei, der einen gefeßlichen Anspruch auf Herausgabe des Kindes haben Sie nicht. Shren Mitteln bezahlt find: Nein. 6. B. 127. Sa.- A. Sch. 793. hat den Absatz der Samtindustrie stark belebt. Es kommt hinzu, entweder ins Frrenhaus gehöre oder eine schwere Strafe erleiden Das Vormundschaftsgericht kann aber eine dahingehende Anordnung daß auch das Erportgeschäft sich im laufenden Jahre sehr be- müsse. Auch habe Krause betont, daß er jahrelang im Zuchthaus treffen. Es ist zweckmäßig, fich der vorherigen Zustimmung des Vor­friedigend anläßt und Samt aller Art in erheblich größeren Mengen gesessen hätte und feinen Glauben verdiene. Ferner habe er ihm mundes zu versichern, die aber nach Lage der Sache kaum zu als bergangenes Jahr am Weltmarkt untergebracht werden konnte. vorgeworfen, versucht zu haben, Zeugen zu beeinfluffen. Lehteres erreichen sein wird. 5. R. 100. 1. Aussichtslos ist die Sache Nehmen wir die Exportmengen aller Arten Samt, die ausgeführt sei unwahr. Er habe nur einen Zeugen aufsuchen, ihn aber nicht. Ihr Bruder müßte die Schenfung beweisen. 2. Zu den Be werden, zuſammen, was in Anbetracht der verschiedenartigen Be- feineswegs beeinflussen wollen. Dagegen habe Herr Krause im gräbniskosten: Ja, da die 75 M. offenbar nicht ausgereicht haben. wertung nur des Vergleichs wegen zulässig ist, so erhalten wir für Warteraum mit Beugen gesprochen. Den Konflikt bitte er für Sch. 24. Ein Antrag an die Versicherungsanstalt hat Aussicht auf Ere die ersten zehn Monate dieses Jahres eine gesamte Ausfuhrmenge unbegründet und unzusässia zu erklären. Von einer Amtsaus- im Vertrage feine bezügliche Bestimmung: täglich zwischen 10 und 6. folg. O. 6. 7. 1. Bu der im Vertrage bestimmten Zeit. Befindet sich bon 23 658,69 Doppelzentner gegen 21 549,77 Doppelzentner im übung bei jenen Aeußerungen feines Gegners fönnte teine. 101. 1. und 2. Nein. gleichen Beitabschnitt 1909. Die Ausfuhr hat sich also der Menge Rede sein. R. 53. 1. Auf Verlangen eines Erben: ja. 2. Ja. 3. Nein.. 20. 1. Es kann kostenlose Aenderung erfolgen. nach um 9,8 Proz. gehoben. Für den Wert der Samtausfuhr ergibt Kriminalinspektor Krause stellte den Vorgang etwas anders Eines Armenatteftes bedürfen Sie nicht. 2. In Potsdam . 5. 95. fich dieses Jahr insgesamt ein Betrag von 25,59 Millionen Mark dar. Er hätte aus einigen Fragen entnommen, daß der Kläger Ihrem Gelde können Sie tun und lassen was Sie wollen. gegen 22,66 Millionen im Vorjahre; die Steigerung beträgt 12,9 Werber eine Bertagung habe herbeiführen wollen. Deshalb habe 2. Nicht aussichtslos. G. P. 70/71. Nichten Sie ein Gesuch unter Dar­Brozent. Die größere Steigerung beim Werte rührt daher, daß zu er gebeten, daß in die Verhandlung eingetreten werden möchte, legung Ihrer Bedürftigkeit an den Magistrat. 6. 88. 1. Die Erben meist erheblich bessere Qualitäten als im Vorjahre aus- und habe gesagt, er halte Werber für gemeingefährlich oder geistig haften für die Miete bis 1. April 1911. 2. Nein. 3. B. 28. 1. und geführt worden find. nicht normal. Auf dem Korridor habe er, Krause, im Vorbeigehen Berlin ein. 2. Ja. 3. Nein. Zwei Streitende 19. Sehen Sie die Karte von gehört, was Zeugen sagten, und ein Zeuge habe ihm von selbst rung bevor, so fönnen Sie vorzugsweise Befriedigung aus dem Erlös W. 22. Die Frage ist unverständlich. Steht die Versteige­Fünf nene fiskalische Kalischächte. Die Wirkungen des Kali- erzählt, daß Werber bei ihm gewesen sei. Seine Wahrnehmung fordern, auch beim Amtsgericht einen Hinterlegungsbeschluß zu ertoirfen. gefezes, das zur Verhinderung von Neugründungen erlassen worden habe er dem Gericht mitgeteilt. Den bom Kläger angegebenen. T. 100. Ja. F. F. 100. Wir halten Sie für verpflichtet, die An­ift, werden immer toller. Nachdem eine ganze Reihe privater Kalis| Wortlaut bestreitet er. lage zu dulden. N. M. 74. Fragen Sie beim Polizeipräsidium an.

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Mit

3. C. 1. Ja.