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Es ist bezeichnend für einen großen Teil unserer Studenten­schaft, daß die studentische Begeisterung gerade so überschäumenden ausdruck findet, wenn es sich um das Bekenntnis zur Duellholzerei und Scharfmacherei handelt.

Der Reichstag rangiert hinter der Hofjagd. Es ist eine der selbstverständlichsten und elementarsten Pflichten des Reichskanzlers, daß er bei der ersten Lesung des Etats, das ist die große allgemeine Debatte über die Regierungspolitik, im Reichs­tage anwesend ist, um Rede und Antwort zu stehen. Bisher hat sich auch noch kein Reichskanzler dieser Pflicht entzogen. Anders Herr v. Bethmann Hollweg . Seit Tagen verbreitet die offiziöse Wie aus Braunschweig gemeldet wird, wurde in der heutigen Presse die Nachricht, der Reichskanzler sei verhindert, am ersten Sigung der Landesversammlung das Gesetz betreffend Feuerbestattung Tage der Etatsberatung- nächsten Freitag- beizuwohnen. Jezt im wesentlichen nach den schon veröffentlichten Vorschlägen der Ne hat endlich die Neue Politische Korrespondenz" verraten, warum gierung angenommen. der Reichskanzler keine Zeit für den Reichstag hat. Sie schreibt:

Herr v. Bethmann Hollweg leistet am Freitag einer Ein­ladung zu der Hofjagd Folge, die am 9. d. M. zu Ehren des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand , in Springe bei Hannover abgehalten wird. Am 10. d. M., also am zweiten Tage der Etatsberatung, wird der Reichskanzler im Reichs­tage anwesend sein."

Wenn die Reichstagsmehrheit die für eine Voltsvertretung er­forderliche Selbstachtung befäße, würde sie die Etatsberatung nicht eher beginnen, bis Gewähr geboten ist, daß sich solche Brüstierungen

nicht wiederholen.

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Aus der sozialdemokratischen Fraktion. Die Fraktion beschloß Mittwoch in die Budgetkommission unter dem Vorbehalt des Wechselns für verschiedene Ressorts die Genossen Ledebour , Scheidemann und David zu delegieren. Bum Reichsamt des Innern werden sprechen die Genossen och und Fischer. Für den nächsten Schwerinstag wird der sozial­demokratische Antrag auf reichsgefeßliche Regelung der Verhältnisse der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter in Aussicht genommen. Als Redner hierzu wurden die Genossen Stadthagen und Breh bestimmt.

Wie Preußen in Süddeutschland ,, moralische Eroberungen" macht.

Aus Darmstadt wird uns geschrieben:

Feuerbestattung in Braunschweig .

Holland und die Rheinschiffahrtsabgaben.

Schweiz .

Gegen die Stenerdefraudation.

gebüßt.

Briand als Vorfrucht der Reaktion.

des" unabhängigen Sozialismus", St. Etienne, ist gestern Paris , 5. Dezember. ( Eig. Ber.) Die einstige Hauptstadt in der Stichwahl an die vereinigten Liberalen und Progressisten übergegangen. Von vier Kantonen blieb nur einer im Besitz der koalierten Radikalen und unabhängigen Sozialisten". Der neue Gemeinderat setzt sich aus 26 Liberalen und Progressiften, 4 Radikalen und 6 unabhängigen Sozialisten" zusammen, während im legten die beiden Gruppen mit je 17 Mandaten einander die Wage hielten. In allen ver­Iorenen Kantonen brachte die Aufrechterhaltung der Kan­didaturen der geeinigten Partei die Entscheidung. Natürlich Der holländische Minister des Aeußern van Swinderen wird jetzt das Geschrei wieder losgehen, daß die sozia­gab Dienstag, den 6. Dezember, in der Zweiten Kammer über die liftische Partei die Republik verraten" habe. Es ist aber Haltung der holländischen Regierung zu den Schiffahrtsabgaben folgende Erklärung ab: flar, daß sie nicht den Sozialismus verraten konnte, in­In meinen Ansichten ist ebensowenig wie in den Ansichten der dem sie für die lokale Clique des Zuchthausgesetz- Briand ganzen Regierung auch nur die geringste Aenderung eingetreten. eintrat. Für Briand selbst ist ja dieses Resultat Die Regierung betrachtet noch immer den freien Rhein als in seinem Wahlkreis recht fatal, indes entwickelt er sich ja so eine Lebensbedingung für Holland . Sie stellt sich dabei auf den rasch nach rechts hinüber, daß er bei den nächsten Kammer­Boden der Rheinschiffahrtsatte von 1868. Mit Genugtuung hat die wahlen das Mandat auch aus den Händen der Progressisten Regierung geiehen, daß die deutsche Regierung erst nach dem Zu- und Klerifalen ohne weiteres wird in Empfang nehmen können. staudegekommen jenes Gesetzes mit den ausländischen Regierungen Die Gemeinde St. Etienne bietet übrigens ein deutliches Bei­auf der Grundlage freundnachbarlicher Beziehungen verhandeln will. Hinsichtlich der Rheinschiffahrtsabgaben gebe die Regierung nicht spiel für das Unheil, das der sogenannte unabhängige" Sozialismus in der französischen Arbeiterschaft angerichtet hat. eines Daumens Breite nach. Diese große, fast nur von Arbeitern bewohnte Industriestadt, war einmal sozialistisch. Dort holte sich Briand , der bis zu seiner Kandidatur Antiparlamentarier gewesen war, im Namen des internationalen Sozialismus sein Mandat, um später die Zürich , 5. Dezember. ( Eig. Ber.) Wie überall, so ist auch in Barteiorganisation zu zerschlagen. Die Konfufion griff immer der Schweiz den Kapitalisten das Geschäft des Profitmachens lieber weiter uni sich, der Verrat Briands kam auch der anarchistischen als das Steuerzahlen. Die Klage über Steuerdefrauda Agitation zugute, und so hat schließlich die Nechte über den tionen der Reichen ist ja alt. Unser Genoffe Dr. Klüti in Zürich wahren wie über den falschen Sozialismus und über den be­hat nun für den Kanton Zürich allein festgestellt, daß von 1900 hördlich protegierten Radikalismus gefiegt. In der ganzen bis 1910 in 2993 Fällen nach amtlicher Feststellung rund 100 Millionen Franken gegenüber 243,2 Millionen versteuer- Stadt haben die Kandidaten der Rechtsparteien 11 700, die tem Vermögen zu wenig bersteuert wurden, was 29 Proz. Regierungsrepublikaner 11 200, die geeinigten Sozialisten In der Hessischen zweiten Kammer vergeht keine Tagung, in der ausmacht. Rund um ein Drittel des Vermögens wird also im 2100 Stimmen erhalten. Unsere Genossen haben die zwei nicht wiederholt Klage geführt wird über die Art, wie Preußen in Durchschnitt zu wenig versteuert, woraus dann die hohe Besteue- Mandate, die sie im letzten Gemeinderat noch besaßen, ein­der Eisenbahngemeinschaft hessische Interessen tunlichst" berücksichtigt, rung der Arbeiter und der trotzdem vorhandene Mangel an Mitteln das heißt vollständig mißachtet. So auch wieder in einer der für soziale Zwede resultieren. Es ist daher zu begrüßen, daß der legten Sizungen, in der die Pensionsverhältnisse der vormaligen Bivilrecht die amtliche Inventarifation in allen zürcherische Kantonsrat ins Einführungsgesetz für das eidgenössische Ludwigsbahnbeamten zur Sprache tamen. Als 1897 die Budwigsbahn Todesfällen aufgenommen hat. Der Beschluß wurde verstaatlicht und in die preußisch- hessische Eisenbahngemeinschaft auf freilich nur mit 104 gegen 94 Stimmen gefaßt, da die großtapi hat an die Präsidenten der Appellgerichte ein Rundschreiben ver­Paris, 6. Dezember.( Eig. Ber.) Der französische Justizminister genommen wurde, hatte die Gemeinschaft den Fürsorgefonds der talistisch- agrarischen Liberalen ihn bekämpften. sendet, das eine sehr notwendige und auch in anderen Ländern be­Ludwigsbahn einfach in die Tasche gesteckt. Den Beamten( etwa 2000) herzigenswerte Mahnung enthält. Er erinnert nämlich die Präsidenten wurde nun die Wahl gestellt, entweder im alten Pensionsverhältnis der Schwurgerichte daran, daß sie nicht Ankläger oder Helfer des zu verbleiben oder in das der Eisenbahngemeinschaft über­Anklägers sind, daß sie den öffentlichen Ankläger nicht zu ersetzen zutreten! Für legteren Fall aber sollten die Beamten weder Eine koloniale Schlappe im Wadai. und nicht zu verdoppeln haben und daß sie, wenn sie schon nach eine Rüdvergütung der geleisteten Beiträge erhalten, noch Paris , 7. Dezember. Nach den im Kolonialministerium ein- einer Seite hin neigen, dies nach der Seite des Ver­ihnen die früheren Dienstjahre angerechnet werden. Sie hätten sich gegangenen Nachrichten ist Oberleutnant Mo11 am 8. November teibigers tun sollen. Der monarchistische Gaulois" bemerkt also ihre staatliche Pensionsfähigkeit erst erdienen und eine mit 300 Schüßen ohne Schwertstreich in Trigele eingezogen und am zehnjährige Wartezeit durchmachen müssen. Daß angesichts einer 9. November, um 10 Uhr vormittags in Dorothe, fünf Silometer bazu ſehr richtig: So lange dem Angeklagten fein Verbrechen nicht folchen Zwangslage die Leute schon in Rücksicht auf die Möglich füdlich von Trigele, von 5000 Eingeborenen angegriffen worden, die nachgewiesen ist, ist er die einzige des Intereffes würdige Person der feit einer Benfionierung innerhalb der erwähnten Karenzzeit es nach anderthalbstündigem erbitterten Kampfe mit 3ürück- Verhandlung und demzufolge soll der mit der Sicherung der Gerechtig­vorgezogen haben, in der alten Gesellschaftspensionstaffe zu per- lassung von sechshundert Toten, während sie viele teit beauftragte Vorsitzende nichts tun, um sie zu hemmen, denn vorgezogen haben, in der alten Gesellschaftspensionstaffe zu bererwundete bleiben, ist leicht zu begreifen. Was man aber nicht begreifen kann, verwundete mit sich fortführten, in die Flucht geschlagen zwischen dem Angeklagten und der Anklage ist die Partie ohnehin ist, daß man die hohen Beiträgssäge, die diese Beamten an ihre wurden. Auf Seite der Franzosen sind in diesem Kampfe gefallen furchtbar ungleich. Wenn sich die Autorität des Präsidenten zu der ist, daß man die hohen Beiträgsfäge, die diese Beamten an ihre Oberstleutnant Moll, Leutnant Jolly, Feldwebel Leclerc, Ser- bes Staatsanwalts gefelt, muß ein Unschuldiger dreimal unschuldig Stasse zu entrichten hatten, aufrecht erhielt, auch nachdem man die geant Bal und achtundzwanzig Schüßen. Zwölf Schüßen fein, um nicht für schuldig erklärt zu werden." Staatsbeamten von der Beitragspflicht zur staatlichen Bensions werden vermißt. Gin Offizier, drei Unteroffiziere und neunund richtig ist freilich die weitere Bemerkung des Gaulois":" Der tasse befreit hatte. Als ein Beispiel von vielen, wie sich unter sechzig Schüßen wurden leicht verwundet. Gedanke des Rundschreibens ist gerecht. Aber es ist nicht das erste diesen Umständen die Lage eines solchen pensionierten Beamten ge­in dieser Materie. Wir kennen mindestens ein halbes Duzend, wenn staltet, sei hier nur angeführt: Ein Beamter hatte eine Staffen nicht ein ganzes, und dennoch war dieses Rundschreiben notwendig. pension von 982 M. und eine Staatspension von 510 M. zu be­Paris, 6. Dezember. In der Berhandlung gegen Lacour und noch weitere werden folgen." anspruchen. Er erhielt diese 510 M. zuzüglich der Differenz bis beantragte nach den Ausführungen des Vertreters der Anklage­982 M., also noch 472 M. Dafür hatte er alle feine Beiträge, behörde der Anwalt des Beklagten, daß der Gerichtshof sich für Der Vertreter der Anklagebehörde wies die er mit Rücksicht auf die fast doppelt so hohe Kaffenpension unzuständig erfläre. gezahlt hatte, eingebüßt. Die Rückständigkeit dieser ungerechten, un- demgegenüber darauf hin, daß Lacour mit seiner dem Unter fozialen Verhältnisse wurde in der 2. Stammer von den Rednern fuchungsrichter abgegebenen Erflärung, er habe nicht Briand sondern das Regime treffen wollen, das dieser repräsentiere, zu affer Parteien scharf gegeißelt. Besonders wies Genosse Ulrich auf gegeben habe, daß es sich um ein einfaches Vergehen handle, für den Angelpunkt hin, um den sich auch hier alles dreht, das ist die das das Zuchtpolizeigericht zuständig sei. Der Beklagte gab darauf Revision des Gemeinschaftsvertrages. Nur so wird etwas zu er- die Erklärung ab, daß er in diesem Falle ale nicht anwesend reichen sein. Auf die scharfe Herausforderung des sozialdemokratischen betrachtet werden möchte. Nunmehr erklärte sich der Gerichtshof für Redners erklärte sich schließlich die Regierung die sich anfangs zuständig und verurteilte Lacour in contumaciam zu 3 Jahren ganz in Schweigen hüllen wollte bereit, in neue Verhandlungen Gefängnis. mit dem preußischen Eisenbahnminister einzutreten, um eine gänz liche Aufhebung der Beitragspflicht oder doch wenigstens eine Herab­fegung von jetzt 5 auf 2 Bros. anzustreben.

frankreich .

Das Urteil gegen Lacour.

Sabotage der Grundrechte.

Eine Mahnung an Verhandlungsleiter.

Aus der Partei.

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Nicht minder

Die Staatsaktion gegen den ,, Wahren Jacob". Genossen Heymann in Stuttgart ist, wie bereits gestern ge­Gegen den verantwortlichen Redakteur des Wahren Jacob", melbet, wegen der bekannten Katholikentagsnummer des Wahren Jacob" das Hauptverfahren vor dem Stuttgarter Schwurgericht ,, wegen eines Bergehens der Verbreitung unzüchtiger Schriften und Abbildungen" im Sinne des§ 184 Biffer 1 Paris, 5. Dezember. ( Eig. Ber.) Die Humanité" teilt Strafgesetzbuch eröffnet worden. Das Vergehen soll darin bestehen, jetzt die Details der Affäre Hagelstein mit. Sie be- daß in dieser Nummer auf Grund eines und desselben Vorsages" Ein konservativer Ueberrumpelungsversuch. 1. der Pfarrer Bauer dargestellt, der ein beinahe völlig leuchten das System Briand von zwei Seiten. Sie beweisen nämlich, daß erstens das schwarze Kabinett noch fort- nacktes Mädchen in offenbar unzüchtiger Abficht umfaßt", 2. auf Der Stichwahlkommissar, der Landrat von Labiau , hat am besteht wie unter der Monarchie, und daß zweitens im einem anderen Bild der Pfarrer Scheuer ein nur wenig bekleidetes Dienstag abend durch Extrablatt bekannt gemacht, daß die Stichwahlverfahren in Breßfachen die gesetzlichen Schranken Mädchen mit wollüftigem Ausdruck und offenbar in der Absicht, des Mädchen mit wollüftigem Ausdruck und offenbar in der Abficht, des in Labiau - Wehlau bereits am Freitag, den 9. Dezember stattfindet. für den Eifer regierungsfrommer Magistrate nicht mehr funt- fofortigen Geschlechtsverkehrs umfaßt". Noch Dienstag morgen ging durch die fonservative Preffe die offigiöse tionieren. Während des Eisenbahnerstreils veröffentlichte das Wir vermuten, daß die Staatsanwaltschaft mit diesem eigen Nachricht, daß die Stichwahl am 16. Dezember stattfindet. Die An- sozialistische Organ von Algier , die Lutte Sociale" ein vom artigen Bersuch, ein Blatt zu verfolgen, das keinerlei Unſittlichkeiten beraumung auf einen so frühen Termin stellt sich somit als ein beraumung auf einen so frühen Termin stellt sich somit als ein 14. Oktober datiertes amtliches Dokument, das vier Eisen- mit seiner Beröffentlichung bezweckte, sondern ganz offenbar und Liebesdienst für die Konservativen und als ein Ueberrumpelungs- ba bnangestellte, darunter den Gewerkschaftssekretär von unzweideutig zwei schamlose geistliche Sittlichkeits­versuch ihrer Gegner dar. Namentlich der Sozialdemokratie Algier namentlich anführte und die Order anfügte: berbrecher an den Branger stellen wollte, vor den wird es schwer fallen, den sozialdemokratischen Wählern rechtzeitig unsere Alle an die oben bezeichneten Personen gerichteten Stuttgarter Geschworenen keine Lorbeeren pflücken wird. Stichwahlparole, mit der dazu notwendigen Erklärung zu mitteln, weil wir im Streise teine Tagespresse haben. Aber auch die Telegramme find mir zu fignatisieren und nur auf meine Crber zuzustellen oder zu befördern. Jm Gemeindewahlerfolge. Liberalen werden kaum die nötige intensive Agitation entfalten all meiner Abwesenheit wollen Sie sich an den Herrn General- Bei den Stadtverordnetenwahlen in Mülheim a. Rh. siegte fönnen. Bemerkenswert ist es, daß nun auch der Landrat des Fall Inspektor wenden." Behlauer Streifes fid) auf Agitation für die Konservativen direttor De la Bouffardière. Die Veröffentlichung diefes bas Zentrum. Damit ziehen die ersten sechs fozialdemo Unterzeichnet war der Telegraphen die fozialdemokratische Partei mit Inapper Mehrheit über befindet. Er fährt herum und arrangiert Versammlungen. Neben Schriftstücks erboste die Regierung derart, daß sie eine strafgefes- tratifchen Stadtverordneten in das Stadtparlament ein, ihm sind eine große Anzahl von Beamten des ganzen liche Untersuchung wegen Diebstahls anbefahl. Der Sekretär in dem bisher das Zentrum den maßgebenden Einfluß ausübte. Wahlkreises auf den Beinen, um für die konservative Wahl zu der sozialistischen Parteiföderation und Redakteur des Barteiblattes, Mülheim ist die erste Stadtgemeinde des gesamten katholischen Genosse Hagelstein, wurde berhaftet. Den Vorwand bot der Rheinlandes, in der sozialdemokratische Stadt­Umstand, daß er Beamter der Post- und Telegraphenverwaltung ist. berordnete gewählt wurden. Das Resultat ist für uns um so Hagelstein leugnete nicht, an der publizistischen Verwertung des ordinären Wahlagitation des Zentrums und der alveispältigen Haltung erfreulicher, da wir allein aus eigener Kraft siegten, trotz der Professor Bernhard hat mit seiner Duellforderung an seinen interessanten Schriftstücks, das von einem Unbekannten im Brief- der Liberalen. nationalökonomischen Kollegen und Widerpart die prächtigste Re- fasten der Redaktion hinterlegt worden war, Anteil genommen zu Im Gothaischen Lande brachten uns die Gemeindewahlen flame für sich gemacht. Nicht nur in der breiten Deffentlichkeit, die haben. Er erklärte, damit nur eine journalistische Pflicht erfüllt noch eine Anzahl schöner Erfolge. In Tuttleben waren brei sich, von den beiderseitigen Interessentenkreisen abgesehen, bis dahin zu haben. Daß er das Dokument nicht selbst zur Stelle gebracht Mandate zu befeßen. Unsere Partei beteiligte sich hier zum ersten nur recht mäßig für den häuslichen Fakultätenzwist interessierte, hatte, ergab sich untrüglich daraus, daß er bei der Post be male an der Wahl. Das brachte die Gegner auf die Beine und nunmehr aber durch das Standälchen aufmerfiam gemacht schäftigt ist und mit dem Telegraphen nicht das geringfte zu tun 90 Broz. der Wähler stimmten ab. Wir gewannen einen Siz. worden ist, sondern namentlich auch bei den Kommilitonen hat. Der Untersuchungsrichter fonnte Hagelstein die provisorische In Frankenhain wurden unsere vier Genossen wiedergewählt. provisorischen dem Dorse Hörselgau wurde unser Genosse Erdmann mit selbst. Denn als am Mittwochvormittag Professor Bernhard fein aftentlassung nicht verweigern, aber er gibt die Anklage nicht auf. starter Majorität zum stellvertretenden Bürgermeister In bem Dorfe Görselgau wurde unser Genosse Erdmann mit erstes Kolleg seit dem Bekanntwerden der Duellaffäre abhielt, wurde Sagelstein foll wegen Gehlerei vor das Zuchtpolizeigericht starter Majorität zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt. er der Gegenstand einer stürmischen Ovation, gegen die die Miß- gestellt werden! Das bedeutet also, daß sich ein Journalist, fallsbezeugungen einer fleinen Minderheit nicht auftommen konnten. ber ein geheimes Schriftftlick verwertet, dieses Delikts schuldig macht! Als der Dozent den Saal betrat, erhob sich ein minutenlanges Dies ist die Freiheit der Presse unter Briand . Eine reisende Künstlertruppe, die sich Die Waffen nieber!" ohrenbetäubendes Beifallstrampeln. Als die winzige Minorität Interessant sind die Mitteilungen eines algerischen Blattes nennt, und als deren Direktor ein Herr Willi Beutler zeichnet, durch Zischen und Scharren opponierte, gingen diese Protesttund- Nouvelles" über das schwarze Kabinett. Ein hoher Telegraphen- beruft sich in einem Rellameprospekt durch eine zweideutige De­gebungen völlig in einem unakademischen Beifallsklatschen unter. beamter erklärte einem Redakteur dieser Zeitung, die Ueberwachung merfung auf den Zentralbildungsausschuß. Der Uneingeweihte muß Herr Professor Bernhard beteuerte unter stürmischem Beifall, der politischen Telegramme und zwar sowohl der Breßtelegramme aus der Bemerkung schließen, daß der Bildungsausschuß das Unter­daß es sich bei seiner Affäre mit Sering nicht um wissenschaftliche wie der an gewisse Deputierte gesendeten oder von ihnen ab- nehmen billigt und fördert. In Wirklichkeit hat Herr Wentler auf Meinungsdifferenzen, sondern lediglich um eine persönliche An- gesandten bestehe in Algier von jeher. Die Telegramme werden seine Beriuche, den Bildungsausschuß für sein Unternehmen zu Er danke für den Beifall und die Teilnahme nur in manchen Fällen zurückgehalten, aber sie werben in einer bem in seinen Prospetten sich auf den Bildungsausschuß bezieht, interessieren, eine deutliche Absage erhalten. Da Herr Beutler trog­gelegenheit handle. von ganzem Herzen. Man möge ihm glauben, daß es ihm im Kopie dem Generalgouverneur übermittelt. warnen wir wiederholt vor den Reklamebriefen unbekannter Künstler tiefsten Grunde feines Herzens nur darauf ankomme, sein Katheder Dasselbe Systemt besteht aber auch im Mutterlande selbst. Während und Redner. Bei jedem Briefe aber, in dem der Absender sich auf zu verteidigen, damit er seine Lehrtätigkeit so einrichten könne, daß des Seemannsstreits hat die" Humanité" den Präfekten Grégoire den Bildungsausschuß beruft, bitten wir dringend, beim Zentral­bie Hörer Nutzen und womöglich auch Freude davon hätten. Ivon Marseille auf dem gleichen Wege ertappt. bildungsausschuß anzufragen

wirken.

Duell und Scharfmacherbegeisterung.

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