2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 65.
Korrespondenzen und Parteinachrichten.
Vater das Wahlrecht entzogen!"
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Mittwoch, den 18. Mär 1891.
8. Jahrg.
Zeit, 12. März. Gestern fand vor dem Amtsgerichtsrath gar kein Bedenken getragen, dem jungen Manne das Geld auss Herrn Rittler hierselbst die Vernehmung des Redakteurs des zuhändigen. Nachher hat sich dann aber in allen Fällen herausVolksboten" wegen angeblicher Beleidigung der Weißenfelser gestellt, daß der Schwindler nur halb soviel Kartoffeln in den Bolizeibehörde statt. Begangen soll die Beleidigung sein durch Reller getragen hatte, als sich in dem Sack befinden sollten. Da einen Artikel in Nr. 21 des„ Voltsboten", gez. Kr., Weißen- das Geschäft auf diese Weise ganz lukrativ ist, so dürfte der fels a. G. Kartoffelhändler den Versuch machen, es weiter fortzusehen; es sei deshalb vor ihm gewarnt.
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Der Arbeiter wird gegen
Gerichts- Beitung.
Bernan. Wiederholt ist schon über die äußerst traurige Lage der hiesigen arbeitenden Bevölkerung geschrieben worden, und man hat darauf hingewiesen, daß z. B. die Lage der Bernauer Weber mindestens ebenso entseglich sei, wie die der Weber im Beit kurz berichtet wurde, hat sich in Nürnberg ein„ Sozial- Ein sonderbares Benehmen gegen seine Gäste an den Eulengebirge. Es ist kürzlich hier konstatirt worden, daß der demokratischer Agitationsverein" für das nördliche Tag zu legen, wenn dieselben Sozialdemokraten sind, scheint dem Wochenlohn einer ganzen Familie etwa 8 M. beträgt eine Bayern gebildet. Wir sind heute in der Lage, darüber berichten Gastwirth Pf. in der Stalizerstraße Vergnügen zu machen. Familie z. B. verdiente schon seit Jahren wöchentlich nur 7,25 M., zu können, daß es diesem Verein gelungen ist, viele neue An- Wenigstens spricht dafür der Vorfall, den wir hier mittheilen wenn Mann und Frau und drei Kinder vom frühesten Morgen zu bis zum spätesten Abend aufs anstrengendste arbeiten. Gehr viele inüpfungspunkte in solchen Distriften zu schaffen, in denen bis wollen: Vor einigen Tagen setzte sich in dem genannten Lokal in jetzt die sozialistischen Bestrebungen wenig Eingang gefunden Weber haben überhaupt keine Arbeit, so daß sie schon längst eine hatten. Soweit es möglich ist, werden in diesen Orten Versamm- später Abendstunde ein Arbeiter an einen Tisch, an welchem schon andere Beschäftigung ergriffen haben, die aber gerade so schlecht lungen gehalten. Vielfach geht das nicht, weil eben die schwarze mehrere Herren saßen und über Innungsangelegenheiten dis. bezahlt wird. Die hiesigen Genossen haben deshalb beschlossen, Schaar", b. b. unsere Zentrumsleute, eine Virtuosität im Ab futirten. Der Arbeiter betheiligte sich, als die Herren in ihrem mittelst Fragebogen genau festzustellen, wie viel eigentlich im treiben der Säle und sonstigen Einschüchterungen an den Tag Gespräch gegen die Sozialdemokraten Stellung nahmen, an der Durchschnitt verdient wird; der Ansicht aller uach wird ein überlegen, die den„ Mangel" eines wirksamen Ausnahmegesetzes" Unterhaltung und vertrat dabei natürlich die Interessen seiner aus trauriges Resultat herauskommen, welches vielleicht auch ein weit übertreffen." GEs wird nun da, wo feine Versammlungen ge- Klaſſengenossen. Kaum hatte er indeß einige Worte gesprochen, mal wieder eine Beitjeremiade in den gegnerischen Blättern zur halten werden können, mittelst geeigneter Parteiliteratur agitirt, als auch schon der Herr Wirth auf den Sozialdemokraten" zu Folge haben wird. Daß die Lage der Bernauer Arbeiter wirklich den gemachten Schilderungen entspricht, trat ja zu Tage, als eine Propaganda, die gewiß nicht ohne Erfolg bleiben wird. Der sprang, ihn packte und den kleinen Mann, bem er an Körperkräften lich den gemachten Schilderungen entspricht, trat ja zu Tage, als Agitationsverein hat sich auch die schwierige Aufgabe gestellt, bedeutend überlegen war, an die Wand drückte. Dabei rief vor etwa 6 Wochen eine hohe Regierungsperson zur Besichtigung Redner heranzubilden. In welchem Maße das gelingt, muß ab- Herr Pf. wüthend: Sie scheinen Sozialdemokrat zu sein, in Bernau anwesend war. anstalten errichtet, und an arme Kinder Essen in der Schule vertheilt. gewartet werden, doch steht nach den bisher erzielten Resultaten derartige Leute dulde ich nicht in meinem Lokal. Der Arbeiter Ein kleiner Proletarier sagte aber ganz feck, als er Suppe be- fest, daß der Rhetorik ein überaus reges Interesse entgegengebracht 30g es vor, das Lokal zu verlassen und sich aufs nächste Polizeikommen sollte:„ Nein! ich will teine Suppe, sonst wird meinem wird und wir im Stande sind, bald neue Redner in Bersamm das Lokal und stellte hier die Namen der anderen Herren, die revier- Bureau zu begeben. Ein Schuhmann begab sich sodann in lungen wirfen zu lassen. Die Krönung der Sozialreform", das Invaliditäts- und bei der Untersuchung des Falles als Zeugen fungiren sollten, fest. Die hiesigen Genossen geben sich nun alle Mühe, um den Altersversorgungs Gesetz, ist ein vorzügliches Agitationsmittel, Er wurde dabei vom Wicth auch nicht gerade sehr freundlich Indifferentismus aus den Reihen ihrer darbenden und hungern- geeignet, der Sozialdemokratie ohne deren Zuthun neue Anhänger behandelt. Bald darauf erschien der Wirth und einer der an deren Gäste, ein Brauerei Inspektor, auf der Revierwache, und den Kameraden zu entfernen, fie agitiren unermüdlich und haben in Schaaren zuzuführen. auch schon Anerkennenswerthes geleistet. Der Arbeiter- BildungsKreise, die der Sozialdemokratie bis jetzt völlig indifferent beide denunzirten nun den Arbeiter als sozialdemokratischen Der Schuhmann aber erzählte den Sachverhalt, verein die hier einzig mögliche Form der einheitlichen Organi- gegenüberstanden, fangen an, sich für politische Dinge zu inter - Agitator. sation zählt schon eine beträchtliche Anzahl von Mitgliedern effiren, da sie durch Heranziehung zur Invaliditäts- und Alters- und beide Herren zogen mit langen Gesichtern ab, als und wächst stetig, da auch sehr viele Landarbeiter aus der Um- versicherung erst gewahr werden, wie ihre wirthschaftliche Lage sie der Reviervorstand bedeutete, daß der sozialdemokratische gegend von Bernau dem Verein beitreten. Die Versammlungen beschaffen ist. Der Schlußstein der Sozialreform hat eine ge- Agitator" tadellose Papiere habe. find immer gut besucht, und man kann es den Versammelten anwaltige Unzufriedenheit unter allen betheiligten Streifen hervor Herrn Pf. klagbar werden. merken, daß sie unserer Partei das nöthige Verständniß und gerufen, die bei der Landbevölkerung zum prägnantesten Ausdruck Interesse entgegenbringen. Besonders am Sonnabend, den gelangt. 13. März, wo Herr Reichling aus Berlin über die SozialdemoIn Hof und Schwarzerb a ch( Oberfr.) fanden jüngst kratie und ihre Lehren" einen Vortrag hielt, fand eine rege Versammlungen statt, in denen Genosse Oertel aus Nürnberg Diskussion statt, an welcher sich auch Landarbeiter betheiligten. über das genannte Gesez referirte und in denen die scharfe Kritik, Alle Anwesenden waren der Ansicht, daß sich auch die Bernauer welche derselbe an dem Gesetz übte, von den sehr zahlreichen zuMegen Beleidigung des Polizeipräsidiums hatte sich Arbeiter organisiren und in geschlossenen Reihen dem vereinten hörerschaften mit großem Beifall aufgenommen wurde. In den Genosse Hildebrandt gestern vor der zweiten Straftammer des Unternehmerthum entgegentreten müßten. beiden Versammlungen waren eine große Anzahl Leute, die dem Landgerichts I zu verantworten. Am 21. Juli v. J. fand eine Sozialismus sonst nicht freundlich gesinnt sind, die aber nun öffentliche Drechslerversammlung statt, in welcher Stellung zur Samburg, 14. März. In furzem Zeitraume mußten nun durch Anschluß an die sozialistische Partei gegen diese Art der„ So- Lohnbewegung genommen werden sollte. Nach einem Referat zwei Arbeitsausstände als been digt erklärt werden. zialreform" energisch protestiren. Bezeichnend ist, daß unsere Gegner Rautenbergs, welcher meinte, daß die Berliner Polizeibehörden Die Heizer und Trimmer mußten ihren Streit auf mit Borliebe verbreiten: die Sozialdemokraten hätten human er feien, als die Hamburger, ergriff Hildebrandt das geben, weil durch die vorhandene Reserve- Armee beschäftigungs- das Invaliditäts- und Altersversorgungs- Gesez gemacht! Ein Wort und soll geäußert haben, daß die Berliner Polizeibehörde loser Arbeiter ein Schiff nach dem andern mit Heizer- Arbeits- Beweis für das schlechte Gewissen dieser Sorte Voltsfreunde, sich ungefeßliche Verhaftungen und andere Gesezesübertretungen personal besetzt wurde. Wie viele waren nach den Entbehrungen, denen die nächste Wahl eine ordentliche Lektion bereiten dürfte. habe zu Schulden kommen lassen, zu dem Zweck, dem Unterwelche der strenge Winter ihnen bei Hunger und Kälte auferlegte, in Nürnberg eine öffentliche Bersammlung einberufen, in welcher Berliner Behörden gemeint zu haben, will vielmehr nur von Bes Genoffe Grillenberger hatte für den vorigen Montag nehmerthum sich gefällig zu erzeigen. Hildebrandt bestreitet, die nicht froh, auch zu dem geringeren Monatslohn von 65 oder 55 M. auf den Dampfern angeheuert zu werden. Solchen Genosse Liebknecht referirte. Der Zudrang zu dieser Ver- hörden im allgemeinen gesprochen haben. Ferner will er sich nur armen, durch lange Beschäftigungslosigkeit ausgehungerten Arbeitern sammlung war ein riesiger, so daß lange vor der festgesezten dahin geäußert haben: Man würde durch die Thatsache zu der mag die dürftige Schiffsfost der Heizer verlockend genug Zeit die Versammlung eröffnet werden mußte. Genosse Lieb: Annahme gedrängt, daß jene Ungesetzlichkeit aus Geund der heiße Kesselraum im Voraus als ein Paradies er- necht, mit Hochrufen begrüßt, sprach in eingehender, mit fälligkeit für die Innungen geschehen. Die ungefehlichkeiten feien der talten Straße stürmischem Beifall aufgenommener zweistündiger Rede über die übrigens Thatsache. Diesen Beweis zu führen, wird eine lange Be sehnen. So mußten die ausständischen Heizer und Trimmer gegenwärtige politische und wirthschaftliche Lage und die Sozial weisaufnahme vorgenommen. Der Polizeilieu tenant, der jene Vera vorläufig den Kampf als aussichtslos aufgeben. Als Gewinn Demokratie". Die Versammlung hat auf Freund und Feind der fammlung überwacht hat, bekundet zunächst, daß die Worte im Sinne der bleibt, daß auch diese Arbeiterkategorie durch den jetzt geführten Sozialdemokratie einen großen und auch nachhaltigen Eindruck Anklage gefallen feien. Der zweite Zeuge Herr Schigolsky Lohnkampf der allgemeinen Arbeiterbewegung gewonnen ist gemacht. Zu bedauern ist nur, daß uns für solche Massenver wollte am 7. Juni nach Spandau fahren, hatte ein Billet und sie auch an ihrer gewerkschaftlichen Organisation festhalten sammlungen nicht größere Lokale zur Verfügung stehen. gelöst und betrat den Wagen 4. Klasse in dem eine Anzahl von Auch in Fürth sprach Genosse Liebknecht und war der Maurern und Arbeitern, die nach Hamburg engagirt waren, te Tabat- und Bigarrenarbeiter haben in 3udrang und der Verlauf dieser Versammlung gleich der der Platz genommen hatten. Hierauf trat der Maurermeister einer gestrigen Versammlung, die von mehr als 3000 Personen, Nürnberger Versammlung. Allerorts beginnen jetzt die Vorbereitungen zu einer würdigen jenen Leuten gehöre. Als Sch. die Auskunft verweigerte, forderte Bühring aus Hamburg in den Wagen, fragte ob Schigolski zu nur Mitglieder des Unterstützungsvereins deutscher Tabatarbeiter, besucht war, gleichfalls beschlossen, den Ausstand vorläufig für Maifeier und wir werden über deren Berlauf seiner Zeit Bühring denselben auf, den Wagen zu verlassen. Sch. beendet zu erklären, insofern, als es Jedem freigestellt wurde, berichten. leistete natürlich nicht Folge. B. holte einen Schußmann, ers den bekannten Revers der Fabrikanten zu unterzeichnen. Es war zählte diesem, Sch. habe ihn beleidigt und verlangte feine Aussicht vorhanden, für die große Zahl Nichtarbeitender feine Sistirung, welche auch sofort erfolgte! auf längere Zeit hinaus noch die Mittel zu beschaffen, ste Zeuge Röling sprach auf dem Platz vor dem Lehrter Bahnauch selbst bei den geringsten Ansprüchen zu erhalten. Der Aushof mit einem polnischen Arbeiter, der nach Hamburg engagirt stand hat an 16 Wochen gedauert und wird den Arbeiterkreisen nicht viel unter 500 000 m. getostet haben. Der Wafferstand der Spree ist in der letzten Woche mit war; als dies ein Schußmann bemerkte, sistirte er ihn zur Wache, Arbeiterschaft hat auch bei dieser Gelegenheit wiederum ihre hoher. Mit dem milderen Wetter sind auch die noch auf Seen hielt, da R. Filzschuhe angehabt habe!- In Die Hamburger jedem Tage gestiegen, und gegen die Vorjahre ein bedeutend angeblich, weil er ihn für einen Bauernfänger allzu bereite Opferwilligkeit und ihren Geist der Solidarität be- und Gewässern lagernden Gismassen rasch geschmolzen und ist einem dritten Fall waren drei Arbeiter, welche einem Transwiesen. Aber auch den Fabrikanten mag der Versuch, die ge- jezt in unserer ganzen Umgebung für die Schiffer Bahn gewollten, daß in Hamburg Streit ausgebrochen sei, ohne Weitere port von 62 Mann für Hamburg bestimmt, mittheilen werkschaftliche Vereinigung ihrer Arbeiter zu sprengen, derartige schaffen worden. In den Rüdersdorfer Kalkstein- Bergwerten von dem Bahnhof gewiesen, der sonst Jedermann zugänglich er Opfer gekostet haben, daß manche kleine Firma darüber das und den umliegenden Ziegeleien herrscht gebiet der mit den Reisenden auf irgend welche Art intereſſirt istorgeGenick brechen wird. Dabei aber wird die Absicht, eine Ver- und Kähne auf Kähne sezen sich in Bewegung, um das zum Staatsanwalt hält den Beweis, daß Ungefeßlichkeiten einigung der Arbeiter unmöglich zu machen, von den Fabrikanten, Bau erforderliche Material möglichst schneil nach Berlin zu be- tanteamiert, hält den Beweis, daß ungefeßlichkeiten antragt trotz ihres anscheinenden Sieges, gar nicht erreicht werden, denn schon in nächster Woche wird eine öffentliche Versammlung der 4 Wochen Gefängniß. Herr Rechtsanwalt Wolf g Heine Tabat- und Zigarrenarbeiter stattfinden, um über die zukünftige Den Plan, die Jusel Pichelswerder mit Tiefwerder plädirt für Freisprechung. Der Angeklagte habe, nd, gebraucht, etwaige Neugestaltung ihrer Vereinigung zu berathen. durch einen befestigten fahrbaren Weg zu verbinden, will jezt( wie Vertheidiger aus, die Worte, die ihm zur Last gelegt Die Produktiv Genossenschaft der Zigarren ber" U. f. b. S." me better stress selbst nach Kräften fördern, nach den in einer vorhergehendn hammlung Arbeiter, welche hier am Plage schon seit geraumer Zeit vom Der Staat will eine Beihilfe leisten unter der Bedingung, daß der drei angeführten Fälle öffen noch viel unFreundschaftsklub der Zigarrenfortirer geplant und vorbereitet die Betheiligten gleichfalls einen Theil der Kosten tragen. Von in einer für die Polizeibehördeilt seien, und wurde, soll nun demnächst ins Leben treten. Mit welchem Er- den Wirthen auf Bichelswerber find auch bereits namhafte zu günstigeren Darstellung mit einer Meinung unb folge, bleibt natürlich abzuwarten. Wenn es jedoch gelingen schüsse angeboten worden. Auch der Forsifiskus ist bereit, für die daher, falls die Beweisführung, welche follte, einen bedeutenden Theil der Arbeiter von den Tabakfabri- Strecke des neuen Weges, welches fiskalisches Gebiet durchschneidet, kommen gelungen, vom Gerichtshof amißglückt angesehen werde, afür gar nicht gehabt. tanten unabhängig zu machen, so wäre das allerdings ein nicht einen Betrag, 4 Mark für den laufenden Meter, beizusteuern. Da die volle Verantwortun zu unterschätzender Gewinn. Zu Schulze- Delitzschianern würden die Straße infolge der in Aussicht gestellten Staatsbeihilfe eine Es stehe dem Angeklagten der Goutz des§ 193 St. G. B. zur die Hamburg - Altonaer Zigarrenarbeiter gewiß nicht werden, auch öffentliche werden wird, so dürfte sie wahrscheinlich in Verbindung Seite( Wahrung berechtigter Inressen). Ebenso seien durch den wenn die im Werk begriffene Genossenschaft reüssiren sollte. mit der Grunewaldstraße gebracht werden. In diesem Falle§ 152 der Gewerbe- Ordnung in sem vollen Bewußtsein ihres Rechtes müßte auch die bis jetzt in Privatbesiz befindliche Schiffbrücke diejenigen Leute, welche nach Hamburg Angeworbenen eine Schilderung der dorgen Verhältnisse haben geben wollen, Hannover , den 13. März. Vorgestern stand Genosse in ihren Interessen gehiert, die Polizei habe durch eine durch Heinrich Heinemann aus Gr. Berkel vor den Schranken der hie- Der Lichtmessen- Hechtfang in der Mark, der in jedem aus einseitige Handhaang verschiedener Verfügungen den Leuten, figen Straffammer, um sich wegen angeblicher Beamtenbeleidi- Frühjahr nach dem Eintreten des Eisganges auf den an der namentlich aber der Angeklagten, ein volles Recht zu scharfer gung zu verantworten. Der Sachverhalt ist furz folgender: Am Havel und Spree belegenen Wiesen und Niederungen stattfindet, Kritik gegeben. wenn den Schutzleuten, was hier geschehen, ge1. Oktober v. J. feierte der Arbeiter- Gefangverein zu Gr. Berkel ist diesmal, wie man uns berichtet, überaus günstig ausgefallen. fagt werde, sie sollen Diejenigen, die die Leute auf. eine Abendunterhaltung, an der auch mehrere neu aufgenommene Beim Anschwellen des Wassers schwimmen die Hechte jetzt in wiegeln", stiren, so wissen diese schon, was zu thun sei! Mitglieder theilnahmen. Der Sendarm Jädecke verlangte nun, großen Schaaren auf die überschwemmten Wiesen, wo sie in Stell- Der Gerichtshof erkennt nach längerer Berathung, daß der daß die neu aufgenommenen Mitglieder um 10 Uhr Abends das fäcken, großen mit Holzbügeln versehenen Neßen, gefangen werden. Angeklagte ich einer überaus schweren Beleidigung schuldig geLokal verlassen sollten. Genosse Heinemann machte den Gen- Trotz des ungewöhnlich strengen Winters, von bon, man fürchtete, macht hällig zu erweisen u. f. w., liege eine so schwere in den Worten zu dem Zweck" den Innungen darmen darauf aufmerksam. daß er fein Recht habe, dies zu ver- daß er für die Fische sehr verderblich sein würde, ist der dies- sich langen. Dieses Vorgehen wäre ebenso ungefeßlich, wie die Hand- jährige Fang ein überaus reicher gewesen. So wurden in diesen Herabioürdigung des Polizeipräsidiums, daß von Milde keine lungsweise des Gendarmen, welcher ihm im Frühjahr des betr. Tagen in unserem Nachbardorf Rahnsdorf von den dortigen Hebe fein tönne, und daher das Urtheil auf 1 Monat Gefäng Jahres während der Wahlkampagne die Flugblätter und die 12 Schiffermeistern über 40 Zentner Hechte gefangen. niß, sowie Publikationsbefugniß zu lauten habe. Stimmzettel abgenommen habe. Hierin erblickte der Beamte eine
scheinen, nach welchem sie sich
werde.
*
。
von
fördern.
übernommen werden.
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Lokales.
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seien, durchaus nicht für erbracht und
Der Kutscher
Beleidigung und erstattete Anzeige. Die Verhandlung vor dem Ein neuer Schwindel- Spezialist ist dieser Tage in ver Ein entfehlicher Unglücksfall unterlag gestern der Prüfung Schöffengericht zu Hameln , welche am 27. November v. J. statt fchiedenen Stadttheilen aufgetaucht. Es ist ein blonder junger der dritten Strafkammer des Landgerichts 1. fand, endigte mit der Freisprechung unseres Genossen. Gegen Mann im Alter von etwa 20 bis 25 Jahren. Er besucht die Gustav Winkler , welcher sich wegen fahrlässiger Tödtung auf das freisprechende Urtheil hatte die Staatsanwaltschaft Berufung Wohnungen zu einer Zeit, wo der Hausherr abwesend ist und der Anklagebant befand, sollte durch grobe Unvorsichtigkeit zwei eingelegt. Die Bertheidigung lag in den Händen des Rechts erzählt dann der Hausfrau oder den Dienstboten, daß der Herr juvge blühende Menschenleben vernichtet haben. Am Vormittage anwalts Lenzberg. Die Staatsanwaltschaft beantragte 20 m. foeben Kartoffeln von ihm gekauft habe. Er bringe diese und des 20. September v. J. hatte der Angeklagte vom Potsdamer Geldstrafe event. 4 Tage Saft. Nach einer trefflichen Verthei- wolle sie in den Keller hinabtragen. Nach dem Gange in den Güterbahnhofe Steine abzufahren. Nachdem der Wagen mit digungsrede des Herrn Lenzberg erkannte der Gerichtshof auf Keller kommt er dann wieder herauf und bittet sich den mit dem Hilfe eines Arbeiters beladen war, setzte der Lettere sich derart fostenlose Freisprechung. Hausherrn angeblich vereinbarten Kaufpreis aus. Da letterer auf die Steine, daß seine Beine seitwärts vom Wagen herunterburchaus angemessen erscheint, so hat man in zahlreichen Fällen hingen; der Angeklagte nahm vorne Platz und fuhr dann zur
勞
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