. 290. 27. Jahrgang. 5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 11. Dezember 1910.
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Aus der Partei. anstaltet werden, die ausschließlich oder hauptsächlich zu dem zwed, Frauen zu verlangen. Es würde zu weit führen, diese an drei Fanzluftbarkeiten zu veranstalten, zusammengetreten sind."-Stunden währende Debatte eingehend zu besprechen. Tatsache ist, Konferenz des Jüdischen Arbeiterbundes in Rußland . Das Schöffengericht zu Sangerhausen verurteilte beide Angeklagte, daß sich von den zirka 48 Stimmen des Preußischen Landesvereins indem es den Fall des§ 2 annahm. Busse allein legte Berufung ein Sechstel gegen die Beibehaltung des ominösen Paragraphen Vor kurzem fand die achte Konferenz des Jüdischen Arbeiter ein. Das Landgericht in Nordhausen verwarf die Berufung, indem erklärten respektive sich ihrer Stimme enthielten. Und wenn Herr bundes( bekanntlich eines autonomen Teiles der SozialdemokratiDr. Breitscheid nicht noch sein allergröbstes Geschoß aufgefahren, schen Arbeiterpartei Rußlands ) statt, die von den Delegierten von es sich ebenfalls auf§ 2 stüßte. dann debattierten die Damen wahrscheinlich heute noch diese schwerzehn Organisationen beschickt war. Die Konferenz konstatierte, Busse legte Revision ein, die durch Rechtsanwalt Landsberger- wiegende Frage. So aber schwieg die Minorität indigniert. daß sich in letzter Zeit in der ökonomischen Lage des Landes ein Magdeburg vor dem Kammergericht in Berlin am Donnerstag ver= In einer öffentlichen Abendversammlung, die die Tagung be Umschwung bemerkbar macht, der bereits zum Ausdruck treten wurde. Der Anwalt machte zunächst geltend, daß die Zahl- schloß, sprach Dr. Hans Dern- München über:„ Die Frau im Wirtgelangt sei in einer ganzen Reihe zum Teil fpontaner, stelle der Gewerkschaft kein Verein sei, der zur Veranstaltung von schaftsleben". Neues Material brachte er nicht, abgesehen von zum Teil organisierter Streiks und dem Bestreben Tanzlustbarkeiten zusammengetreten sei. Der§ 2 könne schon des- einer Zahl, die er als sein eigenstes Eigentum der Arbeiter, die in Berfall geratenen gewertschaftlichen halb nicht zur Anwendung kommen. Im übrigen sei aber die reklamierte, nämlich daß schon heute zirka 25 Proz. der Ehefrauen Organisationen wieder aufzurichten. Zugleich mache sich in den Massen ein bemerkbarer Zufluß zu den kulturellen fragliche Bestimmung des§ 2 ungültig, weil sie für den Begriff zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahre im Erwerbsleben stehen. Außer Dr. Dorn sprach noch der Reichstagsabgeordnete Vereinen und bei den vorgeschritteneren und aktiveren Arbeitern der Oeffentlichkeit mehr erfordere, als das Gesetz. Wenn aber ein verstärktes Interesse für die sozialdemokratische Partei be-§2 nicht zur Anwendung komme, dann müsse gleich Freisprechung Dr. Heinz Potthoff, der die Frauen zur politischen Betätigung aufforderte. merkbar. Es jei in diesem Moment besonders wichtig, die dee erfolgen, denn zweifellos sei die Tanzgesellschaft hier eine geschlossene der Einheit aller Formen des proletarischen gewesen, die keiner Genehmigung bedurft habe. Kampfes, die Idee des sozialdemokratischen Klassenkampfes in den Massen einzupflanzen.
Schuß den wirtschaftlich abhängigen Frauen. Das Kammergericht hob das Urteil des Landgerichts Nord hausen auf und sprach den Angeklagten frei. Begründend wurde Zwei Affären, die damit endeten, daß Theaterleitern die Kon Zu den in der Gesamtpartei zur Diskussion stehenden Organi- ausgeführt: Das auf§ 2 sich stüßende Urteil sei fehlsam, denn der Beffion entzogen wurde, weil sie ihre Macht als Arbeitgeber benutzt sationsfragen nahm die Konferenz in folgender Weise Stellung: haben sollen, um von weiblichen Bühnenangehörigen Liebenswürdig Wo die Möglichkeit vorhanden ist, müssen legale Gewerkschaften§ 2 sei ungültig. Die Verordnung dürfe allerdings öffentliche Tanz- feiten zu erlangen, haben kürzlich in der Presse lebhafte Disgegründet werden; solange diese aber nicht vorhanden sind, oder lustbarkeiten von einer Genehmigung abhängig machen. Der hier fussionen ausgelöst; auch sehr viel moralische Entrüstung über wo die Gründung von legalen Gewerkschaften unmöglich ist, sollen zur Anwendung gekommene§ 2 aber stelle eine Art von Definition Machtmißbrauch. Fast konnte man glauben, es handle sich da um möglichst umfassende illegale Verbände gegründet werden; darüber auf, wann eine öffentliche Tanzlustbarkeit vorliege, indem Ausnahmesünden, denn sonst vernimnut man über das Thema selten die Partei muß in enge Fühlung zu den Gewerkschaften zu treten er als öffentlich bezeichne Tanzlustbarkeiten gewisser Gesellschaften etwas. Und doch sind die weiblichen Arbeitskräfte, besonders in den suchen, ohne indes hierbei die Einheit der Gewerk( Vereine). Die Polizei habe jedoch nicht das Recht, den Begriff der Kontoren, den Attacken Vorgesetter oft in ebenso schlimmer Weise schaftsbewegung aus dem Auge zu verlieren. Ebenso sollen von den örtlichen Organisationen auch andere legale Ar- Deffentlichkeit durch eine solche Definition zu erweitern. Deshalb sei die Bestimmung ungültig. Die angezogene Polizeiverordnung beitervereinigungen( Klubs, Bildungsgesellschaften, literarische Vereine) ins Leben gerufen werden. Daneben müssen aber auch könne nur Anwendung finden, wenn es sich tatsächlich um ein öffentillegale Propagandazirkel gegründet werden, in denen die vor- liches Tanzvergnügen im Rechtssinne handle. Eine solche liege geschrittensten Arbeiter ihre Kenntnisse vertiefen und die Arbeiter- dann vor, wenn die Teilnehmer keinen nach Zahl, Art und Indijugend ihre sozialistische Schulung erhalten könne. vidualität in sich abgeschlossenen Personenkreis bildeten. Nach den Feststellungen des Landgerichts sei das hier aber nicht anzunehmen. Vielmehr handle es sich um eine geschlossene Gesellschaft. Darum könne gleich auf Freisprechung erkannt werden.
Weiter beschäftigte sich die Konferenz noch mit den speziellen Bedürfnissen des jüdischen Proletariats. Dazu fanden mehrere Refolutionen Annahme, die darauf hinzielen, die kulturelle Lage der jüdischen Proletarier zu heben.
Soziales.
Die Zentralfommission der Krankenkassen
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Hus der Frauenbewegung.
Generalversammlung des Preußischen Landesvereins für Frauenstimmrecht.
Berlins und der Vororte hatte die Vorstände und Verwaltungsbeamten der Kaffen zu einer Versammlung eingeladen, die am Freitagabend im Getverkschaftshause stattfand. Herr D. Staller hielt Mit einem stimmungsvollen Stimmrechtstee fette die einen Vortrag über die Errichtung eines hydrothera- Stimmungsmache für die Berliner Frauenstimmrechtlerinnen ein. peutischen, Heißluft- und medico- mechanischen Eine dänische Ministergattin hatte man sich verschrieben, die die Instituts durch die Bentraltommission." Die Frage preußischen Stimmrechtsdamen über die spezifisch dänischen ist seit einiger Zeit Gegenstand eifriger Beratung und genauer Brüfung in der Kommission gewesen, die sich dann in zustimmender Weise entschied und der Bersammlung entsprechende Vorschläge machte. Zunächst handelte es sich um die prinzipielle 8u stimmung der Vorstände und Verwaltungsbeamten der Kaffen, die nach kurzer Diskussion gegen fünf Stimmen erteilt wurde. In der Versammlung waren vertreten:
4
Betriebskrankenkassen
24 Vororts- Ortsfrankenfaffen
3
Betriebskrankenfassen
4 Jnnungsfrankenkassen
21 Freie Hilfstassen
Bufammen 99 Krankenkassen
Kranten übernehmen.
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An Arbeitspapieren besteht kein Zurückbehaltungsrecht.
Die Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft.
Eines der schreiendsten Mißstände unseres Wirtschaftslebens
ausgesetzt, als die Schauspielerinnen von ihren Chefs. Die Arbeiterpresse und besonders die„ Gleichheit" bringen alljährlich eine Fülle von Beispielen, wo abhängige Frauen ung Mädchen den Lüsten gewissenloser Arbeitgeber oder Vorgesetzter zum Opfer fallen. In manchen Bezirken, wo die Industrieherren allmächtig sind und das gefamte öffentliche Leben beherrschen, sind diese Zustände an der Tagesordnung. Nur in den seltensten Fällen ereilt einen solchen Betriebspascha das Gefchid. Hunger tut weh, und die Angst um die Existenz, die Sorge um die Angehörigen, lassen die Betroffenen schweigen. So geben viele zu ihrer Arbeitskraft auch noch ihre Frauenehre hin, um für den fümmerlichen Jammerlohn ja nur weiter fronden zu dürfen! Erst wenn ihre Jugend verblüht ist und der abgeraderte Leib der Reize entbehrt, haben sie Ruhe vor ihren Beinigern. Wehe aber derjenigen Arbeiterin oder Angestellten, die dergleichen Zumutungen Widerstand entgegenseßt. Ihre Tage im Betriebe sind gezählt und Hilfe findet sic, wo es sich um Vorgesetzte handelt, in der Regel selbst beim Arbeitgeber nicht. Das beste Mittel für die Töchter des Volkes, sich der Angriffe auf ihre Geschlechtsehre zu erivehren, das ist der Anschluß an die gewerk schaftliche und politische Organisation, deren Eingreifen fürchten die Paschas doch noch am meisten. In der Organisation findet die gehezte Arbeiterin und Angestellte wirksamsten Schutz und energische Frauenangelegenheiten, in Sonderheit auf politischem Gebiet Unterstützung. Auch ist die gewerkschaftlich und politisch geschulte instruieren sollte. Wie wir hören, soll sich die Dänin in treff Frau bald auf Grund ihrer Intelligenz und Erfahrung befähigt, licher Weise dieser Arbeit unterzogen haben. Aus dem vorge- alle zärtlichen Regungen ihrer Brotgeber" gründlich abzuwehren. schritteneren Dänemark gibt es ja immerhin manches Interessante Darum muß jede Arbeiterin, jede Angestellte sich gewerkschaftlich mitzuteilen, siehe die laufenden Berichte über internationale und politisch organisieren, die Arbeiterpreffe und die" Gleichheit" politische Frauenangelegenheiten, wie sie der Vorwärts" jahraus, lesen. Das ist der beste Schutz gegen jegliche Ausbeutung und Verjahrein in seiner Rubrit Frauenbewegung" bringt. Aber erstens gewaltigung. ist der Vorwärts" nicht das Leib- und Magenblatt der preußischen Frauenstimmrechtlerinnen( sie wollen fortan ein eigenes preußisches Frauenstimmrechtsblatt herausgeben) und zweitens ist ein von einer Kommission gegebener Gesamtüberblick doch sicher ist das Glend der Frauenarbeit. Die Frau, die darauf angewiesen nicht zu verachten. Er soll zwar mancher der anwesenden Damen ist, den unter den jezigen Teuerungsverhältnissen immer weniger ein wenig lange gedauert und etwas langweilig vorgekommen sein, zureichenden Lohn des Mannes auf die Höhe zu bringen, damit aber das macht weiter nichts, da zum Schluß mit allgemeiner er eben schlecht und recht hinlangt, alle hungrigen Mäuler, die um Die Versammlung hörte dann einen Vortrag von A. Riedel Freude die Anwerbung von zirka hundert neuen Mitgliedern, den Tisch herumsiken, zu stillen, hat es in vielen Fällen schlechter über die zentralisierung der Krankentontrolle neugebackenen Frauenstimmrechtsdamen, als Resultat des Frauen- als ein Stück Vieh. Für dieses wird in jeder Beziehung gesorgt. bei den der Zentralkommission angeschlossenen Krankenkassen". Die ftimmrechtstees verkündet werden konnte. Also ein Erfolg, ein Ein Tier ist für den Unternehmer ein wertvolles Objekt, zumal Notwendigkeit einer Zentralisierung ist längst offenbar geworden und flingender Erfolg, der sicher zu weiteren Frauenstimmrechtstees, dann, wenn er es nicht bloß zu seinem Vergnügen, sondern zu an die Zentralfommission sind von verschiedenen Kassen dahinzielende Frauenstimmrechtskaffees, Frauenstimmrechtsdiners, Frauen- feiner wirtschaftlichen Ausbeutung besikt. Darum muß es in Anträge geftellt worden. Der Redner betonte, daß außer dem stimmrechtsgesellschaften usw. führen dürfte! Seh ein jeder, wo Krankheitsfällen sehr geschont werden, der Tierarzt wird gerufen, finanziellen Nuzen ein sehr wünschenswerter großer Vorteil durch er bleibe, seh ein jeder, wie ers treibe. Wir Sozialdemokraten usw. Und ist es trächtig, steht es lange vor der schweren Stunde die Zentralisierung der Kontrolle zu erreichen sein werde, daß sind die letzten, die solchen friedlichen Veranstaltungen im Stalle und auch nach dem Wurf wird bestens für seine Wohlnämlich nur gut burchgebildete. tüchtige Beamte die Kontrolle von hindernd in den Weg treten würden. Der Verband, resp. Landes- fahrt, für gute Behandlung gesorgt. Wer verbürgt dies der arbeiAuf einen Antrag aus der Versammlung berein für Frauenstimmrecht sucht eben alle politischen Frauen tenden Frau?! Sie muß sich schinden und quälen, sich abrackern wurde die Angelegenheit den einzelnen Vorständen überwiesen, um mobil zu machen. Ob die neuangeworbenen hundert Mitglieder für einen ihrer Arbeitsleistung bei weitem nicht gerecht werdenden dazu erst Stellung zu nehmen. Schwarzblaueblockstüßen oder einen Vorstoß weiblicher Zentrums- Lohn. Sie darf gar nicht trant werden, will sie die Existenz der kräfte darstellen, das ruhet in der Zeiten Schoße, das wird die Familie bei den bis ins Ungemessene emporschnellenden Preisen Zukunft des Deutschen Frauenstimmrechtsverbandes offenbaren. Weit klarer zeigt sich dieses Bild heute schon beim„ B und deut- nicht aufs Spiel feßen; denn mit den paar Groschen Krankengeld scher Frauenvereine" mit seinen mehr als 200 000 Mit- ist nicht viel anzufangen. Steht sie im Begriff, einem Erdenbürger das Leben zu geben, gewährt ihr das Krankenversicherungsgeseb gliedern, der auch die Forderung des Frauenstimmrechts auf ganze 14 Tage Schonfrist! Es ist ein Leben zum Verzweifeln! feiner Fahne stehen hat. In ihm ist heute schon die kleine radikale Dabei wird die Konkurrenz auch im weiblichen Lager immer Gruppe derartig auf den Aussterbeetat angelangt, daß die letzten größer. So sehen wir ein verblüffendes Anwachsen der weiblichen trampfhaften Buckungen, die der Preußische Landesverein in seiner Arbeitskräfte. So stieg in den Jahren von 1895-1907 der Anteil Arbeitssigung am Montag dagegen unternahm, wohl kaum post- der Frauenarbeit in der Industrie der Leuchtstoffe von 29 auf tiven Nußen schaffen dürften und auch keinen ideellen. Er beschloß 75 Proz., in der Papierindustrie von 57 auf 68, in der Industrie nämlich, um dem vollkommenen Erdrücktwerden zu entrinnen( oder der Nahrungs- und Genußmittel von 44 auf 62, in der chemischen wie er das auslegt, um diese große, zum größten Teil noch un- Industrie von 68 auf 86, in der Textilindustrie von 46 auf 59 Proz. politische Masse von Frauen für die radikale Seite zu gewinnen) Die Nachfrage nach allen Kategorien von Arbeiterinnen ist, wie Verbänden anzugehören, alle feine einzelnen Ortsgruppen, an die frage und drückt so noch mehr auf die an sich schon miserable Beden Bund, statt ihm wie bisher nur mit den wenigen radikalen man sieht, groß, aber das Angebot übersteigt trotz allem die Nachzwanzig Etüd, mit fliegenden Fahnen und lustigem Spiel zuzu zahlung. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse auf den Gebieten führen, um dadurch das Stimmenmaterial zu Gunsten der der Landwirtschaft und des Handels. Ueberall eine kolossale ZuRadikalen umzugestalten, die durch den erfolgten Maffenbeitritt nahme der weiblichen Arbeitskräfte und durch das große Angebot Betätigtes Mitleid als Entlassungsurfache. der katholischen Frauen bedeutend ins Hintertreffen geraten. Dem eine für den einzelnen wie für die Gesamtheit höchst mißliche LohnVon dem Gastwirt Sunkel forderte der Zapfer D. auf dem Bund können nämlich laut Statut ebensowohl Verbände, wie auch drückerei, bei der die Unternehmer natürlich noch fetter werden als Klagewege wegen fristloser Entlassung eine Entschädigung von Vereine und Vereinchen angehören. Der Preußische Landesverein bisher. Was gefordert werden muß, ist die Anerkennung des 28 Mt. und Aenderung des ihm erteilten Arbeitszeugnisses. Wie möchte also künstlich den Sauerteig in diesem Riefenteig ber- Grundsatzes: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Dazu bedarf es die Verhandlung ergab, hat der Kläger einem hungernden Bettler, mehren. Es schreckt ihn nicht und hält ihn nicht zurück, wenn guter Organisationen, die bei den Arbeiterinnen leider immer noch der in das Lokal des Beklagten kam, eine Kommißbrotstulle aus Paula Müller auch, die monarchisch- fühlende Seele, die Führerin nicht das genügende Verständnis finden. den Warenbeständen des letteren verabreicht. Deshalb wurde der der dunklen Elemente, mit einem leisen Winte ihrer Hand neue der schrankenlosen Ausbeutung der Frau Lohnkommissionen für In Australien wirken Kläger plötzlich entlassen und im Arbeitszeugnis wurde vom Aus- fünfzig und nochmal fünfzig kirchlich gesonnene Ortsgruppen oder Frauenarbeit entgegen. Deren Vorbedingung war das Stimmsteller der Entlassungsgrund vermerkt mit den Worten:„ Er hat Bereinchen in die Wagschale zu werfen weiß. Ja, ja, der preußi- recht der Frauen, das ihnen erlaubte, sich mit Nachdruck für diese meine Waren verschenkt." sche Landesverein blinzelt nach rechts, von dort herab soll seine Einrichtung ins Zeug zu legen. Hätten wir in Preußen- DeutschDas Gericht unter Borsiz des Magistratsassessors Dr. Sedt Hilfe tommen! Und die Gefährdung seiner Position im Bund land ein Frauenwahlrecht, dann wäre auch bei uns wohl schon vertrat die Ansicht, daß die Weggabe der dem Kläger nicht ge- muß wirklich schlimm sein, wenn man sieht, wie fich die einst mancherlei Frauenelend gebessert worden. Dort hat sich das polihörenden Stulle zwar eine ungehörige Handlung sei, sie ist aber nicht erbittertsten Feindinnen, die Cauer und die Stritt, hier Arm in tische Gewicht der Frau bewiesen; hier in einem der ersten Kulturaus Niedertracht oder diebischer Absicht geschehen, sondern aus Arm auf gleichem Stampfplatz stellen. Der diametral dagegen- länder" Deutschland in der Welt voran! denkt man noch gar Mitleid. Deshalb eben rechtfertige sie die sofortige Entlassung nicht. stehende Antrag einer schlesischen Ortsgruppe, mit den sozialdemo- nicht einmal daran, den Frauen selbst die kümmerlichsten politischen Dagegen steht es dem Beklagten zu, den Grund der Entlassung fratischen Frauen überall Fühlung zu suchen, ging in dieser nicht einmal daran, den Frauen selbst die kümmerlichsten politischen wie geschehen im Zeugnis zu vermerken. Das Gericht empfahl Fassung nicht durch, führte aber zu einer amüsanten sozialistischen Rechte einzuräumen. Wohl aber hat man in England schon die dem Beklagten, die geforderte Entschädigungssumme anzuerkennen; Debatte. Die Breslauer Frauen berichteten von guten Erfolgen, Initiative ergriffen, nach dem australischen Muster zu verfahren. dem Kläger riet es, feinen Anspruch auf Zeugnisänderung fallen die sie mit den sozialistischen Frauen bereint er- Gin entsprechender Gefeßentwurf, der in erster Linie die Heimzu lassen. Die Parteien befolgten den erhaltenen Rat und schlossen rungen und von allen Seiten scholl plöklich ein Loblieb auf arbeit aufs Haupt treffen will, ist bereits eingebracht. Natürlich einen dahingehenden Vergleich. wird auch hier erst ein durchgreifender Erfolg zu erwarten sein, wenn sich das Frauenstimmrecht in England zur Geltung durchgerungen hat. Faßt man demgegenüber die Verhältnisse in Deutsch land ins Auge, wo man immer noch mit schönen Phrasen und ein bißchen Wohltätigkeitsheftpflaster die schaurigen Wunden unseres sozialen Glends zu verkleistern sucht, dann bekommt man erst einen rechten Begriff von der Rückständigkeit im Junkerstaat Preußen. Deutschland . Versammlungen Beranstaltungen. Zentralverband der Hausangestellten. Sonntag, den 11. Dezember, in Dräsels Festsälen", Neue Friedrichstr. 35. Vortrag von Frl. Ottilie Baader über„ Weihnachtsgeschenke für Dienstboten." Freie Aussprache. Nachdem: Gemütliches Beisammensein. Saalöffnung 6 Ühr. Anfang 7 Uhr.
Kürzlich klagte der Hotelportier G. beim Gewerbegericht gegen den Hotelier Handtke. Dem Kläger find beim Austritt aus der Beschäftigung am 8. November die Arbeitspapiere absichtlich vom Beklagten zurückbehalten worden. Ohne die Papiere habe er feine Beschäftigung als Hotelportier wieder erhalten können. Er for derte deshalb eine Entschädigung für entgangenen Arbeitsverdienst bis zum 29. November, an dem ihm der Beklagte die Papiere endlich behändigte. Der Beklagte wurde zur Zahlung einer Entschädigung verurteilt. In den Gründen betonte das Gericht, daß es gerichtsnotorisch sei, daß ein Hotelportier ohne Zeugnisse andere Stellung nicht finden kann. Da ein Zurückbehaltungsrecht an den Papieren für den Arbeitgeber nicht besteht, so ist der Beklagte zum Ersatz des dem Kläger durch die Zurückbehaltung entstandenen Schadens, den dieser in angemessener Höhe forderte, verpflichtet.
luftbarkeit.
den Genoffen Redakteur Löbe durch die bewegten Lüfte. Ja, es hieß, diese sozialistischen Männer, damit ließe sichs wohl kramen, Ungültige Polizeivorschrift über den Begriff der öffentlichen Tanz- aber die führenden sozialistischen Frauen, wie vom Schlage Zetkin, davor möge uns Hoffentlich haben ihr und Genossen Die Zahlstelle Jdstedt des Deutschen Metallarbeiterverbandes Löbe ein wenig die Ohren geflungen. Das aber war der ge hielt am 1. Mai im Lokal des Gastwirts Krause ein Tanzvergnügen gebene Augenblick, die liberale Frau Lischnewska auf den Plan ab, zu dem außer den Mitgliedern nur noch 30 gute Freunde und zu rufen. Shre fattsam beleuchteten schmetternden Fanfaren Bekannte Zutritt hatten, die vorher festgestellt worden waren und Worten eines Migliedes der Berliner Ortsgruppe für Frauengegen die deutsche Sozialdemokratie, affompagniert von den persönlich eingeladen wurden. Der Feilenhauer Busse übte am stimmrecht, man müsse den sozialistischen Elementen auch nicht Gingang eine scharfe Kontrolle aus, daß niemand anders Zutritt zu sehr entgegenkommen( Männerstolz vor Fürstenthronen!) erhielt. Busse und der Gastwirt wurden angeklagt wegen Veran- schlugen dem Faß den Boden aus und Herr Dr. Breitscheid, sowie staltung einer genehmigungspflichtigen, aber nicht genehmigten auch Herr von Gerlach machten dem plöblich ausgebrochenen Tanzluftbarkeit. Sie sollten den§ 2 der Verordnung des Regie- frauenrechtlerischen Tohuwabohu ein Ende. Man einigte fich darungspräsidenten zu Merseburg vom 4. September 1897 übertreten hin, den Umständen nach mit dieser oder jener politischen haben. Die Verordnung macht die Abhaltung öffentlicher Tanz- Gruppe in Zukunft zusammengehen zu wollen. Den Hauptkampfpunkt aber brachte der Antrag, das allgemeine, luftbarkeiten von einer polizeilichen Genehmigung abhängig und gleiche, geheime und direkte Wahlrecht vom Programm des Preuzi bestimmt dann im§ 2 u. a.: Als öffentlich gelten insbesondere schen Landesvereins zu streichen, und dagegen, wie die Suffra auch Tanzlustbarkeiten, welche von Gesellschaften( Vereinen) ver- gettes, das jeweilige Landeswahlrecht der Männer auch für die
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Leseabende.
Lankwik. Montag, den 12. Dezember, 8 Uhr, im Restaurant Schulz, Mühlenstraße. Referentin: Gen. Bohm- Schuch: Kindererziehung mit Bezug auf Schule und Religion".