Einzelbild herunterladen
 

Beilage zum Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 169.

Parteinachrichten.

Das Protokoll des Brüsseler Kongresses, dessen Erscheinen in deutscher Sprache, wenn auch nicht in amt licher Form, wir gestern ankündigen konnten, ist jetzt auch in französischer Sprache herausgegeben worden, und zwar von dem belgischen Partei- Ausschuß, dem seiner­zeit die Ausarbeitung und Veröffentlichung übertragen war. So sind wir, wenn auch sehr verspätet, doch wenigstens noch vor dem Züricher   Kongreß in Besitz des Protokolls des legten internationalen Kongresses gekommen, und wir haben das Protokoll sogar in zwei Sprachen.

-

Zum internationalen Kongrek in Zürich  . In Bremen  wurde der bisherige Reichstags- Abgeordnete Julius Bruhns  zum Vertreter auf dem internationaien Arbeiter- Kongreß in Zürich   gewählt. Elberfeld   entfendet Grimpe nach Zürich  . Von Halle aus geht Genosse Albrecht nach Zürich  , da Kunert, den die Parteigenossen zunächst zum Delegirten aus­erjchen hatten, am 19. Juli ſeine ihm wegen Bergehens gegen die Religion" zudiktirte dreimonatliche Strafe hat antreten müssen. Ein Gesuch Kunert's, ihm bis zum 15. August Straf­aufschub zu gewähren, war abgelehnt worden,

Freitag, den 21. Juli 1893.

-

Tokales.

10. Jahrg.

und

-In München   ist ein Kolporteur zu 15 M. Geldstrafe| schleunigst zurückzahlen wollte. Mit Vertröstungen verurtheilt worden, weil er eine Nummer des Südd. Postillon" Versprechungen zog die M. G. hin, nahm seine Frau feilgeboten hat, die in sittlicher und religiöser Beziehung einmal mit zu Bleichröder, wo sie von den bei diesem Bankhause ergerniß zu geben geeignet fei. In der Expedition blieb die für sie à Conto des gewonnenen Prozesses eingezahlten betr. Nummer unbeanstandet. Selbstredend ist Einspruch er- 300 000 M." einen Posten Geld erheben wollte. Frau M. theilte hoben. aber der Frau des Fouragehändlers, als sie sich an der Kasse des Bankhauses befanden, mit, daß größere Summen nur Nach­mittags bei Bleichröder   ausgezahlt würden, der Gang mit­hin vergeblich gewesen. Jetzt riß G. die Geduld, er machte der Staatsanwaltschaft dieser Tage Mittheilung, und als Frau M. hiervon erfuhr, entfernte sie sich ani Dienstag Nachmittag aus ihrer Wohnung, um sich in dem Hotel der Eichendorffstraße Polizeiliche Maßnahmen oder Schneidigkeit des wenige Stunden darauf das Leben zu nehmen. Inwieweit die Polizeilieutenants? so mußte man sich unwillkürlich fragen, den Gläubigern gemachten Angaben bezüglich des Alimentations­wenn man als Augen- und Ohrenzeuge der legten Sigung des prozesses auf Wahrheit beruhen, läßt sich jetzt noch nicht sagen. polnischen sozialdemokratischen Vereins beigewohnt hatte. Nach Schluß der erwähnten Sigung intonirten wie gewöhnlich die Ver- Gegen den Amtsvorsteher Seeger zu Zerpenschleuse fammelten das übliche sozialdemokratische polnische Lied: ist ein Strafantrag wegen Amtsmißbrauchs und Freiheits­Czerwony sztandar"( Die rothe Fahne). Der beaufsichtigende beraubung gestellt worden und sinden zur Zeit in dieser Sache Polizeilieutenant, der das betreffende Lied zu wiederholten Malen Vernehmungen seitens der Staatsanwaltschaft beim Landgericht II selbst in den von ihm besuchten Sizungen gehört hatte, forderte statt. Gelegentlich der letzten Reichstagswahl erschien in dem diesmal den Vorsitzenden des Vereins, Genossen Bersus, auf, den Wahllokale zu Berpenschleuse auch der zur sozialdemokratischen Versammelten das Weiterfingen des Liedes ver- Partei gehörige Weber Schöder aus Bernau  , um im Interesse bieten. Nachdem Genosse Berfus ihm erklärt hatte, feiner Partei den Wahlakt zu überwachen, welches Recht durch daß dieses Lied unbeanstandet nach jeder Versammlung Erlaß des Ministers des Innern jedem Wahlberechtigten noch gesungen worden ist, und er als Vorsitzender auch keine ausdrücklich bestätigt wird, insoweit der Raum des Wahllokals Veranlassung habe, jetzt, wo die Versammlung regelrecht es gestattet. In der gegen Seeger erstatteten Anzeige geschlossen ist irgend etwas zu verbieten, forderte der Lieutenant wird nun behauptet, daß derselbe zunächst von Schöder alle Anwesenden auf, den Saal zu verlassen, und erklärte das verlangte, daß er sich darüber auszuweisen habe, ob er feine Singen des Liedes als verboten. Armen unterstützung empfange, seine Steuern pünktlich bezahle und Hier ein anderes Bild: auch nicht durch eine erfolgte Bestrafung seines Wahlrechts ver­

zu

Aus Mainz   wird uns berichtet: Die Sozialdemokraten Inffen sich von der liberalen Mehrheit auf dem Stadthause den Wind aus den Segeln nehmen, so berichtete ein hiesiger Stribifax an die Vossische Zeitung". Wie lächerlich diese Ansicht ist, haben wir schon durch die Erhöhung der Löhne für die städti­schen Arbeiter auf Anregung der sozialdemokratischen Stadt- In der am Dienstag stattgefundenen öffentlichen Versammluftig gegangen sei. Schöder habe dem Amtsvorsteher darauf verordneten dargethan. Als ein neuer Beweis für die Halt- lung der polnischen Sozialdemokraten hatte man am Schlusse eine Steuerquittung und eine Bescheinigung der Ortspolizei vor­losigkeit der obenstehenden Behauptung diene folgender Fall: wiederum das erwähnte Lied angestimmt, doch hatte der beauf- gelegt, daß er wahlberechtigt sei; der Ortsvorsteher habe aber Bei dem städtischen Reinigungsamt wurden die dort beschäftigten sichtigende Wachtmeister keine Veranlassung gefunden, dasselbe zu lokale verlangt. Schöder habe erklärt, daß er nur der Gewalt weichen trotzdem Einwendungen gemacht und seine Entfernung aus dem Wahl­Arbeiter, besonders die gegen geringen Tagelohn arbeitenden verbieten. Straßenkehrer bei den geringsten Versehen oft in rigoroser Weise Wünschenswerth wäre es zu erfahren, ob das betreffende Lied, werde und sei darauf vom Ortsvorsteher verhaftet und solange fest­gestraft, theils durch Lohnabzug, theils durch Arbeitsentziehung. nachdem es Jahre lang in allen Versammlungen unbeanstandet gehalten worden, bis der Wahlakt beendigt war. Auch der Unsere Parteigenoffen nahmen sich der Sache an und kündigten gesungen wurde, mit einem Male von der Polizeibehörde ver- Stadtverordnete Garh aus Bernau  , der zu demselben Zwecke wie die Besprechung der Thatsachen bei der nächsten Gelegenheit an. boten ist. Schöder dem Wahlakte in Zerpenschleuse beiwohnen wollte, hatte Das genügte, um die Bürgermeisterei zu veranlassen, sofort die seitens des Amtsvorstehers Schwierigkeiten zu erdulden. Der Weisung zu geben, daß alle zu verhängenden Strafen, sofern sie Ueber eine Rücksichtslosigkeit in Krankenhäusern schreibt Letztere verlangte von ihm ebenfalls einen Ausweis darüber, daß mit Lohnabzug oder Arbeitsentziehung in Verbindung stehen, uns ein Lefer: er wahlberechtigt sei, und Garh mußte sich erst auf telegraphischem fünftighin ihr gemeldet und zur Bestätigung vorzulegen sind. Mein Kind, ein Knabe von 61/2 Monaten, kränkelte schon Wege vom Magistrat zu Bernau   einen solchen Ausweis ver­Der auf dem städtischen Reinigungsamt gegen die Arbeiter herr- längere Zeit. Nachdem ich vergebens verschiedene Aerzte zu schaffen. schenden Willkür wird hiermit ein kräftiger Riegel vorgeschoben, Rathe gezogen, ging ich mit dem Kinde nach dem Kinder­dank der Thätigkeit unserer Genossen im Stadtverordneten  - Krankenhause in der Reinickendorferstraße. Ich wurde ersucht, Nach Unterschlagung amtlicher Gelder flüchtig ist seit Kollegium. es dort zu lassen. Das geschah am 12. Juli. Am 13. erhielt ich gestern der Landbriefträger Paul Frank aus Müncheberg  . Er die Nachricht, daß mein Kind gestorben. Ich traf alle Anstalten hat verschiedene Beträge, die er laut Postanweisungen zu bestellen zur Beerdigung; doch als ich am 14. hintam, um mein Kind zu hatte, an die Empfänger nicht abgeliefert. sehen, wurde mir gesagt, es sei nach der Charitee gebracht, wo Geheimrath Virchow es untersuchen wolle, da hier ein ganz bestens der Anstand, daß die Eltern des Kindes gefragt werden, seltener Fall vorliegt. Nun, meine ich, erfordert es doch min­ob dasselbe nach einem anderen Krankenhause gebracht werden darf."

-

Polizeiliches, Gerichtliches c.

"

об

Wie der Kampf mit geistigen Waffen im Württem­bergischen Oberland geführt wird, darüber weiß die Schwäb. Tagi  ." einige erbauliche Geschichten zu berichten. Vor kurzer Durch ein Baugerüst von dem Verdeck eines Omnibus Pfarrer eines Ortes unweit von Biberach   für einen Bürger, straße auf dem Verdeck Fahrkarten verkaufte, wurde er vor dem Beit, so heißt es in unserem Stuttgarter   Parteiorgan, ließ der gerissen wurde gestern Abend der Kondukteur Schröter. A13 er auf der Linie Oranienplay- Botanischer Garten in der Dranien­weil er der Sozialdemokratie angehört, nach Schluß des Gottes­Hause 53 von dem Gerüste gefaßt und auf die Straße geschleudert. dienstes noch ein Extra- Vaterunser" beten. Während der Wahl vertheilte jener Bürger mit einem Freunde bei seinen christlichen Dieser Meinung sind wir auch und finden wir die Beschwerde worden war, wurde er nach Anlegung eines Verbandes in seine Nachdem er zunächst dem Krankenhause am Urban zugeführt Landsleuten Wahlflugblätter. Der christlichen Nächstenliebe war über die geübte Rücksichtslosigkeit für vollständig gerechtfertigt. Wohnung entlassen. aber nicht recht zu trauen, denn kaum hatten sie das Dorf be= treten, um die Flugschriften zu vertheilen, da kam schon ein Der prohige Hochmuth der sogenannten Herrschaften", frommer Bauer mit einer vierzinkigen Mistgabel auf einen unserer der vor einigen Tagen in der Klage einer in der Sommerfrische übten Blutthat liegen jezt nähere Einzelheiten vor, nachdem Zu der an dem Dienstmädchen Karoline Scholz ver Genossen los und schrie:" Machst daß Du aus unserm Dorf befindlichen Hausfrau im Berliner Tageblatt" zum Ausdruck die Verlegte durch einen Kriminal- Kommissar vernommen worden hinauskommst oder ich stech" Dir die Gabel in den Leib, Du gebracht wurde, treibt in diesem Blatte immer mehr Blafen auf. ist. Sie stand bis zum 15. d. M. bei dem Bäckermeister B. in verkommener Lump!" u. f. w. Das ist doch praktisch; zuerst Die Frage, wie man an das Dienstmädchen schreibt, wird immer Wannsee   im Dienst und unterhielt mit einem Manne, Namens beten sie für uns und dann möchten sie uns gleich in den noch in dem genannten Blatte besprochen. Eine Leserin schlägt Franz 3anow, seit längerer Zeit ein Liebesverhältniß. Die Himmel befördern! In einem anderen Orte bei Biberach   ver- als Briefadreſse vor: An mein Mädchen Marie. Wir würden theilten die Genossen auch ihre Wahlflugschriften. Raum hatten es ganz natürlich finden, wenn das Dienstmädchen Briefe unter in Schöneberg   mit ihrem Bräutigam zusammen. Beide setten Scholz war am 15. d. M. auf dem Wege nach Berlin   und traf sie das Dorf verlassen, als schon der dortige Pfarrer von Haus solcher Anresse gar nicht annähme. Viel näher läge den Weg gemeinsam fort. Am Schöneberger Ufer in Berlin   er­zu Haus ging und die Schriften wieder einzog. Verschiedene die Erörterung, die betreffenden progigen Weibs­Kleinbauern und Maurer waren hiervon nicht besonders erfreut, bilder zu der Anmaßung berechtigt sind, vom Mädchen zu beabsichtige; das Paar nahm auf einer Bank Play, und im klärte Zanow, daß er des Lebens überdrüssig sei und zu sterben weshalb sie ihre Stimme garnicht abgaben. Dem Herrn Pfarrer verlangen, daß es sie gnädige Frau" anrede. Und dann flagen Laufe des Gespräches zog Zanow   zwischen 11 und 12 ühr Nachts fönnen wir jetzt schon mit Eicherheit fagen, daß in seinem Revier diese Herrschaften" noch darüber, daß es feine guten" Dienſt- sein Taschenmesser und versetzte seiner Braut mit den Worten: bei der nächsten Wahl manche Stimme für den Kandidaten der boten mehr gebe. Nun, wer in dem Haushalte solcher prozigen" Du sollst ebenfalls in den Tod gehen," zwei Stiche unterhalb Sozialdemokratie abgegeben wird. Von allen Seiten theilt man Hausfrauen dient, muß doch gewiß gründlich den Respekt vor ber linken Bruſt. Während die Scholz umsant, hat sie noch uns mit, wie die Herren Geistlichen bei den Bauern von der den Herrschaften verlieren. So prozig diese sind, so beschränkt gesehen, daß auch Zanow sich einen Stich in die Brust bei­Kanzel herab über die revolutionären" Sozialdemokraten los- und faul und launenhaft sind sie auch, und so ist es denn gar brachte. Dabei hat er laut aufgeschrien. Was weiter geschehen donnern. Der Unduldsamkeit der Herren Seelsorger werden wir nicht zu verwundern, daß diefelbe Frau, welche nicht weiß, wie sie ist, weiß die Scholz nicht, die in Bewußtlosigkeit verfiel und erst noch manche Stimme zu verdanken haben. im Briefe ihre Köchin anreden soll, doch schließlich von ihren um zwei Uhr Morgens aufgefunden wurde. Dienstboten abhängig ist. Ob der Thäter entflohen ist, ob er sich vielleicht in das Wasser gestürzt hat oder Reinickendorf  . Wegen Beleidigung der Braunschweiger Maurer Genosse Georg Linke mit den Genossen Schwarz und Spur von ihm entdeckt hat. Die Scholz kommt mit dem Leben Am Sonntag, den 16. d. M., ging der wo er sonst geblieben ist, weiß man nicht, da man bisher keine Pastoren hatte sich am 17. Juli der Redakteur des Braun- Billard und seinem Stiefvater nach Stolpe, um in dem Havel  - davon, da die Messerstiche edlere Theile nicht getroffen haben. schweiger Volksfreund" a Iwer zu verantworten." Calwer batte am 18. März in einem Artikel:" Kehrt vor der eigenen die drei anderen Genossen angelten, badete Linke und schwamm während der heißesten Periode im Hause bleiben kann, sollte arm, welcher in der Nähe von Stolpe fließt, zu angeln. Während Daß eine Leiche, troßdem sie polizeilich angemeldet ist, Thür" anläßlich der Ankündigung eines vom Verein zur Be- nach dem gegenüberliegenden Üfer. Auf dem Rückweg wurde 2. fämpfung öffentlicher Sittenlosigkeit veranstalteten Vortrages in vom Gehirnschlage getroffen. Billard, welcher, um den Link zu A. W. in Rummelsburg  , Thürschmidtstraße 36, starb am 2. Juli faum möglich erscheinen, aber es kommt vor. Dem Zimmerer einer öffentlichen Männerversammlung bemerkt, die frommen Herren vom Sittlichkeitsverein möchten in ihren eigenen Reihen retten, diesem sofort nachschwamm und den L. schon erfaßt hatte, Morgens ein Söhnchen im Alter von 13 Tagen. Tags darauf Befferung schaffen, vor allem verschiedenen Braunschweiger Pastoren sein, wenn Genosse Schwarz nicht mit einem Rahn rechtzeitig zur und ließ auf diesem am Mittage desselben Tages vom Arzte, mußte denselben loslassen und würde sicherlich selbst ertrunken holte die Mutter des Kindes von der Polizei einen Todtenschein, beffer auf die nur Herren von harmloser Unsittlichkeit, wie sie die Sittlichkeits- ilfe gekommen wäre. Man zog nun den L. aus dem Wasser, Dr. Isaak, die Todesursache bescheinigen. Der Arzt schrieb den vereine zu bekämpfen beliebten, sondern auch solche, welche mit dem jedoch waren alle Wiederbelebungsversuche, wie dieses auch nicht Vermerk: Nach Aussage der Mutter Schwämmchen. Dieser Ver­anders fein konnte, vergeblich. 2. hinterläßt eine Frau mit Strafgesetz in Konflikt gerathen würden, wenn ihr Thun   und Treiben 4 Kindern im Alter von 6 Monat bis 5 Jahren, und sieht die merk genügte den Polizeibeamten nicht, und so verblieb die Leiche im offen aufgedeckt würde. Wenn der so fittliche Verein einem solchen Familie, nun des Ernährers beraubt, einer trostlosen Zukunft Hauſe. Am 7. Juli ging die Frau wieder nach der Polizei und kam Pastor Mores lehren wolle, so möge er sich auf der Redaktion die entgegen. ihr nun bereits ein Polizist entgegen, welcher der Frau Adresse holen. Auf die Frage des Vorsigenden an den Angeklagten, den Erlaubnisschein zur Beerdigung einhändigte. Sie mußte was ihn veranlaßt habe, derartiges von den Geistlichen zu Um fich der zu erwartenden Verhaftung zu entziehen, iezt felber erst sich die anderen erforderlichen Papiere verschaffen, schreiben, bemerkte er, es sei ihm bekannt geworden, daß der hat sich die Frau des Sekretärs Wühlener, deren Selbstmord- und so blieb die Leiche, da die Aufbewahrung in der Leichenhalle Lebenswandel einzelner Pastoren nicht ein solcher gewesen sei, versuch wir bereits in der vorigen Nummer gemeldet haben, zu Geld kostet, noch eine Weile im Hause. Die Mühseligkeiten und daß man ihn als sittlich rein bezeichnen könne. Gemeint habe tödten gesucht. Tas kinderlose M.'sche Ehepaar hatte in einem Laufereien, die eine Leiche besonders in Arbeiterfamilien ver­er die nicht mehr im Amit befindlichen Pastoren Ziel und Lang- Hause der Lynarstraße eine im vierten Stock belegene, aus zwei anlaßt, könnten bei besserer Regelung des Begräbnißwesens leicht heim. In der Vertheidigung beantragte Calwer feine Stuben und Küche bestehende, elegant möblirte Wohnung inne. vermieden werden. Gerade dem Armen, der auf seinen Tage­Freisprechung, da eine Beleidigung der Braunschweigischen Die am 27. November 1862 zu Neu- Strelitz geborene Frau Wil- lohn angewiesen ist, ist, sollten alle Weitläufigkeiten erspart Bastoren auf ihren Beruf nicht vorliege. Aus diesem helmine M. war früher als Garderobière in hiesigen Theatern werden, daß er nicht nöthig hat, von Pontius   zu Pilatus zu Grunde sei daher das Konsistorium, welches Klagen in Stellung, und will bei dieser Gelegenheit eine Opernsängerin laufen. Was helfen alle sanitären Maßregeln, Konferenzen 20, trag gestellt habe, hierzu nicht berechtigt, und er be: kennen gelernt haben, welche gegen einen reichen Wiener   Kavalier wenn man bei 30 Grad Size Leichen in den Wohnungen in antrage demnach Einstellung des Verfahrens. Ferner liege aber eine Alimentationsflage angestrengt hatte. Bor etwa 4/2 Jahren Verwesung gerathen läßt, ehe man sie fortschafft? auch keine Beleidigung der Braunschweigischen Pastoren im all wollte sich die Frau M. angeblich durch Leihen von Geldbeträgen gemeinen in dem fraglichen Artikel. Denn der Angriff beziehe an die Künstlerin an dem Prozeß betheiligen und sollte als Zinsen mann vor dem Hause Alt- Moabit 11/12, als er einem ihm Polizeibericht. Am 19. d. M. Abends stürzte ein Schutz­fich nur auf einen verschwindenden Theil von Braunschweigischen die Hälfte der ausgeklagten Forderung erhalten. Diese Angabe entgegenkommenden Pferdebahnwagen ausbiegen wollte, mit dem Pastoren, auch seien unter dem Ausdrucke Braunschweigische hat die M. wenigstens dem in der Gerichtsstraße 44 wohnenden Pferde, fiel mit dem Kopfe auf das Trittbrett des Pferdebahn­Bastoren" nicht etwa nur Paftoren im Amte zu verstehen. Rohlenhändler Sch. gemacht und von diesem Geschäftsmanne auf Endlich sei der Artikel überhaupt nicht beleidigend, da bei diese Weise bis heute nicht weniger als 26000 Martwagens und erlitt dadurch eine bedeutende Verletzung am Hinter­dem vorliegenden Material gegen einzelne Pastoren der geliehen, wovon sie allerdings 3000 M. im Laufe der Zeit zurück- während des Billetverkaufs vom Verdeck des Omnibusses und Vor dem Hause Oranienstr. 53 fiel ein Schaffner Verfaffer des Artikels den gemachten Behauptungen gezahlt hat. Dieses bedeutende Kapital aber genügte zur Füh erlitt hierbei außer bedeutenden Verlegungen am Hinterkopfe durchaus berechtigt war, da dieselben der Wahrheit durchaus rung des Prozesses nicht; die Frau des Friseurs Sch., Karlstr. 19a, und den Armen und Beinen auch innere Verlegungen, so daß entsprechen. Nach längerer Berathung des Gerichtshofes ver hat ohne Vorwissen des Mannes an Frau M. 500 M., und der er nach dem Krankenhause am Urban gebracht werden mußte.- fündigt der Vorsitzende das Urtheil, wonach das Verfahren gegen Gatte ohne Vorwissen seiner Frau 100 M. der Frau Sekretär Ami 19. d. M. fanden fünf kleine Brände statt. den Angeklagten unter Uebernahme der Kosten auf die Staats- geliehen. Außerdem hat die Sch. ihrer Freundin, da sie baares taffe eingestellt wird. Der Staatsanwalt hatte Bestrafung nach Geld nicht mehr besaß, eine goldene Uhr zum Versetzen gegeben. § 186 St. G. beantragt.- Der Fuhrherr W., Gerichtsstraße, gab der M. 900 M., die er -Gegen den Genossen Kunert, der gegenwärtig in sich zum Theil selbst geliehen hatte. Der Molkereibesitzer 3. Plößensee eine dreimonatliche Gefängnißstraße abbüßt, ist auf Reinickendorferstraße wohnhaft, borgte der M. 1000 m., hat Antrag des Landraths v. Werder auch ein Strafverfahren wegen jedoch einen Theil der Summe zurückerhalten. Ein Kaufmann Beleidigung von Polizeibeamten eingeleitet worden. Die Be- B. in der Müllerstraße foll 15 000 m. hergegeben haben. Von Gewerbegericht. Sigung vom 19. Juli. Kammer I. Leidigung soll Stunert in einer in Diemiz abgehaltenen Bersamm- dem Fouragehändler G., Müllerstraße, erlieh fich die M. Geaen die Inhaberin einer Engros- Stickerei, Frau 2 enning, Lung begangen haben.- nach und nach 1900 Mart, men Betrag die Frau| richtete sich die Klage eines ehemaligen Lehrmädchens derselben

811

topfe.

-

Gerichts- Beitung.