Mittwoch,
den 14. Dezember, Zahlabend in den Bezirken Groß- Berlins.
Partei- Angelegenheiten.
Zur gefälligen Beachtung!
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Sonderdrucke der Neuen Welt" auf starfem, weißem Papier ( ähnlich dem Papier der Berliner Illustrierten Zeitung") gelangen mit Beginn des neuen Jahrganges zur Ausgabe. Diese Nenerung ist namentlich deshalb getroffen worden, um Freunden und Sammlern unseres illustrierten Unterhaltungsblattes, die Wert darauf Legen, die einzelnen Jahrgänge gebunden zu besitzen, die„ Neue
Welt" in besserer Aufmachung vorzulegen.
Die Sonderdrucke werden pro Nummer zum Preise von 5 Pf. abgegeben. Die Bezirksführer werden gebeten, den Spediteuren, zu denen der Bezirk gehört, schnellstens Mitteilung darüber zu machen, wieviel Abnehmer sich in ihrem Bezirk voraussichtlich für diese Neuerung finden würden. Die Parteispediteure bitten wir, der Expedition des„ Vorwärts" spätestens bis zum 17. Dezember Nachricht zu geben, wieviel Exemplare in ihrem Speditionsbezirke verlangt werden. Verband der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend.
Sechfter Wahlkreis. 1., 2., 3. Abteilung. Am morgigen Zahl abend werden sämtliche Mitgliedsbücher der drei ersten Abteilungen zur Kontrolle und Umschreibung eingezogen. Die Genossen werden erfucht, vollzählig zu erscheinen.
Maricufelde. Am Mittwoch, den 14. d. Mts., findet an Stelle des Bahlabends eine Versammlung des Wahlvereins statt. Genosse Groger spricht über das Parteiprogramm. Gäste haben Zutritt. Johannisthal . Heute, Dienstag, abends 8%, Uhr: Bahlabend bei Senftleben. Die Bibliothek bleibt bis auf weiteres geschloffen. Der Vorstand. Adlershof . An Stelle des am Mittwoch, den 14. Dezember, fälligen gablabends findet eine Mitgliederversammlung des Wahlvereins im Lokal von Kaul, Bismarckstr. 16, statt. Beiträge werden in der Versammlung entgegengenommen. Gäſte, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt.
Der Vorstand. Königs- Wusterhausen . Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, im Lokale Heiderich, Berliner Straße 25, Zahlabend.
Sonntag, den 18. d. M., morgens 72 Uhr, von den bekannten Bezirkslokalen( in Königs- Wusterhausen nur vom Lokale Heiderich, Berliner Str. 25) aus Verbreitung des Agitationskalenders „ Märkischer Landbote". Der Vorstand.
Bohnsdorf . Am Mittwoch, den 14. d. Mts., bei Mentel( Villa Kahl): Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Bericht von der Verbandsgeneralversammlung von Groß- Berlin, Diskussion, Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Die Beiträge werden vor Beginn der Versammlung in Empfang genommen. Der Vorstand.
Mahlsdorf - Kaulsdorf ( Dftbahn). Die Genossen und Genossinnen werden ersucht, am Mittwoch zu den Zahlabenden vollzählig zu erscheinen, da sehr wichtige Angelegenheiten zu besprechen sind. Ferner machen wir darauf aufmerksam, daß unsere diesjährige Weihnachtsfeier am ersten Weihnachtstage, abends, im Lotale des Herrn Linte, Mahlsdorf , Grunowstraße, stattfindet. Die Bezirksleitung. Französisch- Buchholz . Morgen Mittwoch bei Rähme: Mitgliederversammlung. Vortrag und wichtige Parteiangelegenheiten.
für einen Freund, der gerade Arbeit hatte. aber in Tegel eine vier wöchentliche Gefängnisstrafe berbüßen sollte, diese Strafe abzufigen. Unglücklicherweise hatte er aber den Geburtstag seines Freundes vergessen, was sich bei der Entlassung herausstellte. Die Folge wird nun ein Verfahren gegen Beide sein.
Diese Abänderungen der Magistratsvorlage unterlagen in der wohnender Arbeiter hatte, da er arbeitslos war, fich bereit erklärt, gestrigen, sechsten, Sizung der Prüfung des Vollausschusses und wurden nach eingehender Beratung angenommen. Die§§ 8 bis 18 betreffen das formale Verfahren; sie gelangten nach unwesentlicher Debatte nach den Vorschlägen des Magistrats zur Annahme. Die erste Lesung der Vorlage war damit beendet. In die zweite Lesung beabsichtigt man erst im neuen Jahr einzutreten.
Lehrer und Volkszählung. Wie in anderen Orten, finden nun Lehrer an der Volkszählung als Bähler nicht beteiligt haben. Die auch in Berlin Ermittelungen darüber statt, warum sich einzelne Stadtschulinspektoren verlangen die Angabe von Gründen, aus denen die Beteiligung als Zähler abgelehnt worden ist. Zum weiteren genauen Bericht werden die Gründe aufgeschrieben. In einem Erlaß hatte der Kultusminister die Beteiligung bei der Boltezählung als eine freiwillige bezeichnet. Es hieß in dem Erlaß: Wie bei den früheren Zählungen die Lehrer das Ehrenamt eines Zählers freiwillig übernommen haben, so zweifle ich nicht, daß fie auch diesmal an der Lösung der Aufgabe im allgemeinen Interesse freiwillig mithelfen werden." Wo bleibt nun die Freiwilligkeit, wenn hernach jeder sich rechtfertigen muß, warum er nicht mitgezählt hat? In einem gleichen Falle schreibt dazu die" Pädagogische Beitung":" Es ist der alte Lauf der Dinge: Der Herr Minister zweifelt nicht, daß die Lehrer sich freiwillig an der Arbeit beteiligen werden; die Regierung erwartet schon bestimmt usw. Untergeordnete Instanzen fordern die Lehrer auf zu zählen, und der Schulinspektor läßt sich schließlich bereit finden, mit strenger Amtsmfene zu fragen: Warum willst du nicht zählen? Die Begeisterung der Lehrer für die gute Sache wächst ins Ungemessene." Ueber die ungenügende Beteiligung der Lehrer in den verschiedensten Ehrenämtern dürfte man eigentlich an feiner Stelle flagen, sind doch etwa 25 Proz. aller Lehrer Berlins ehrenamtlich tätig. Wer an der Zählung nicht mitwirken wollte, der hat jedenfalls seine guten Gründe dazu gehabt, die feftzustellen wahrlich unnötig erscheint. Bei den Beamten heißt es eben: Auch ein Wunsch ist ein Befehl. Merkt euch das fürs nächste Mal!
Zu dem Zusammenstoß auf der Oberspree am Sonnabendabend, über den wir in unserer Sonntagsnummer furz berichteten, geben wir nachstehend den ausführlichen amtlichen Bericht. Gegen 5 Uhr nachmittags passierten zwei Schleppdampfer mit Kähnen den Treptower Park in der Nähe der Tabbertschen Mörtelwerke. Der eine der Dampfer, Achilles", der von dem Kapitän Bercher aus Stepniß gesteuert wurde, hatte einen mit Petroleum und Del gefüllten Kahn im Schlepptau, der in Köpenick ausgeladen werden sollte. Ihm entgegen kam der Dampfer„ Tabbert", der drei Frachtkähne der Nummelsburger Mörtelwerte nach Spandau befördern sollte. Der Dampfer Achilles" und sein Schleppkahn hatten beide des dichten Nebels wegen, der über der Wasserfläche lagerte, vorschriftsmäßig Bug- und Hecklaternen ausgehängt. Als Kapitän Bercher bemerkte, daß er sich einem anderen Schleppzuge rahe, steuerte er nach links und näherte sich dem Treptower Ufer. Auch der Dampfer„ Tabbert" hatte den„ Achilles " gesichtet und gab den ihm folgenden drei Kähnen Sirenensignale, daß ein Schiff bon Backbord nahe. Offenbar hatte der Steuermann des erften folgenden Kahnes jedoch das Warnungssignal nicht verstanden, denn anstatt nach rechts, steuerte er scharf nach links. Infolgedessen schoß der Kahn mit großer Geschwindigkeit auf das Schleppfahrzeug des Achilles" los und riß die linke Seitenwand des Bootes bollständig auf. In diesem Augenblick des Zusammenstoßes vermochte sich der Steuermann des angerannten Schleppers, Mar Dölle aus Speenhagen, zu retten, indem er auf das Vorderdeck des Mörteltahnes sprang. Der Eigentümer des Deltahnes, Karl Warniß aus Dusendorf, befand sich im Augenblick der Katastrophe mit seiner Gattin in der Kajüte. Es gelang ihm, die ohnmächtige Frau auf das Deck zu schaffen, wo sie von seinem Steuermann auf den Mörteltahn hinübergeschafft wurde. Warniz selbst stürzte noch einmal in die Kajüte, um sein 1½jähriges Töchterchen zu retten. In diesem Augenblick versant jedoch der Kahn und riß den Schiffer mit seinem Kinde in die Tiefe. Die beiden Leichen konnten erst am Sonntagvormittag geborgen werden. Die Unfallstelle ist bis auf weiteres gesperrt.
Zur Förderung des Obstbaues im Kreise Teltow hat der Kreisausschuß die Gründung einer Obstverkaufs- und Verwertungsstation als Gesellschaft m. b. H. beschlossen, deren Betrieb unter Aufsicht des Kreises nach streng taufmännischen Grundsäßen gebacht ist. Durch diese Einrichtung soll den Obstzüchtern höherer Nußen aus ihren Ernten gesichert und vor allem die rationelle Ver- Straßenbahnunfälle. Am Sonntagvormittag gegen 12 Uhr wertung weniger haltbarer Obstsorten gewährleistet werden. Die wurde auf der Schöneberger Brücke der Chauffeur der Kraftdroschke Ernten werden hier sortiert und in zusammengezogenen Mengen 9556 von dem Straßenbahnwagen 2197 der Linie 93 beim Kreuzen entweder als Frühobst sofort auf den Markt gebracht oder als der Straßenbahngleise so heftig angerannt, daß die Karosserie zerSpätobst in Obsthäusern bis zum eventuellen rationellen Verkauf trümmert wurde. Der Insasse des Autos, Musikdirektor Behne, gelagert. Weniger haltbares Obst soll zu Volksmarmelade und Reichenberger Straße 145 wohnhaft, erlitt bei dem Zusammenstoß ähnlichem verarbeitet werden. Das Gründungskapital foll 100 000 mehrere Kopfverlegungen und Schnittwunden im Gesicht, so daß Mark betragen. Der Kreis wird sich mit einer größeren Summe er nach der Unfallstation am Schöneberger Ufer gebracht werden beteiligen. Im Einverständnis mit der städtischen Deputation für mußte. die Kanalisationswerke und Güter hat der Magistrat Berlin beschlossen, fünf Geschäftsanteile von zusammen 2500 M. au erwerben..
Taschen zu!
Ein zweiter Straßenbahnunfall trug sich am Rirdorfer Rings bahnhof zu. Dort wollte die 25jährige Frau Ernestine Beher, Char lettenburg, Bismardstraße 24 wohnhaft, den Hinterperron des Motorwagens 1222 der Linie 55 berlassen, tam jedoch zu Fall und erlitt einen Bruch des linken Oberschenkels. Die Verunglückte wurde nach dem Buckower Krankenhaus gebracht.198
Das Berlagshaus für Wolfsliteratur und Kunst", Berlin SW, 68, Gitschinerstr. 13, in ganz Deutschland be- Lebefchön haben elf Jungen im Alter von 8-14 Jahren gemacht fannt durch die Herausgabe der ärgsten Schund- und Schauer- von 4000 Matt gestohlenem Gelbe, das fürzlich ein achtjähriger romane, glaubt in den jezigen Tagen vor Weihnachten die Junge einem Gänseschlächter auf dem Gärtnerplage in Rummelsburg Zeit für einen Extracoup gekommen. Seit Tagen werden entwendet hatte. Die Aelteren machten von dem Gelde Reisen, verwieder überall in Türspalten und Briefkästen die bekannten anstalteten Bechgelage mit gleichaltrigen Mädchen und übten sich in Behnpfennighefte gesteckt, die den Anfang eines neuen einem Hippodrom in der Reitkunst. Auch die Kientöppe wurden Romans" darstellen, der diesmal unter der vielversprechenden fleißig besucht. Das Ende vom Liede dürfte Fürsorgeerziehung sein. Flagge Die Bettelgräfin oder die Schicksale Ein schwerer Bauunfall ereignete sich, wie uns erst jetzt berichtet einer Grafentochter" fegelt. Ueber das erbärmliche wird, am Donnerstag auf einem Bau in der Linkſtraße. Dort ist wurde merklich beeinflußt durch starken Nebel, der vom Sonn- Gesudel, das und da liegt die Spekulation!- mit dem ein Laftfahrstuhl zur Beförderung des Materiale aufgestellt, er fährt sehen und so tam es, daß ein Arbeiter gerade in dem Moment abendabend bis in den Sonntagnachmittag hinein ununter- Weihnachtsabend beginnt, auch nur ein Wort zu verlieren, ist bis zum Steller. Bor vielen Steifen und Material war er laum zu brochen anhielt. Auf den Flußläufen in und rings um Berlin , Deckel des Heftes: Komplett M. 10,-( 1) Diefer Ver- Dem Arbeiter wurde die Wirbelsäule gebrochen. In hoffnungslosem barunter hinwegging, als der Fahrstuhl von oben herunter fam. brochen anhielt. Auf den Flußläufen in und rings um Berlin , der Mühe nicht wert; gottvoll aber ist der Vermerk auf dem sehen und so tam es, daß ein Arbeiter gerade in dem Moment wo man infolge des Schiffsunglücks auf der Oberspree bei Stralau besonders vorsichtig geworden war, stoďte der Ver- merk wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Geschäfts- Bustand wurde der Verunglückte nach dem Urban- Krankenhause getehr gänzlich. Viele Fernzüge liefen, da auch außerhalb praris dieses und ähnlicher Verlagshäuser. Da das Heft bracht. Berlins Nebel herrschte, mit erheblicher Verspätung ein, so daß auch diesmal den bekannten Vermerk trägt:„ Dieses Heft die Sonntagspost nicht überall rechtzeitig bestellt werden wird wieder abgeholt", so werden in den nächsten Tagen fonnte. Auf den Straßen konnte man noch gegen Mittag zweifellos die Agenten der Firma vorsprechen. Man lehne in dreißig Schritt Entfernung keinen Wagen sehen. Der Aufforderungen zum Abonnement entschieden ab und halte Ausflug in die bis 8 Uhr abends geöffneten Geschäfte blieb die Taschen zu!
Die Luftbarkeitssteuer in der Kommiffion.
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Die Jugendschriften- Ausstellung im Gewerkschaftshause wurde am Sonntag von über 2000 Personen besucht. Heute und die folgenden Tage find Jugendschriften- und Wandschmuck Ausstellung von 3-9 Uhr geöffnet.
Vorort- Nachrichten.
Ein Opfer feines Berufs ist in der Nacht zum Montag der 46jährige Droichtenkutscher Hermann Ludwig aus der Gleimstr. 58 geworden. Als 2., der in der Badstraße hielt, gegen 1 Uhr den utichbock bestiegen hatte, um nach Hause zu fahren, scheute plöglich das Pferd vor einem vorüberfausenden Automobil und jagte in wildem Galopp die Badstraße entlang. An der Ede der Prinzen- Allee zunächst in sehr mäßigen Grenzen und hob sich erst in den Ueber das Gänseausspielen brachten wir in der Nummer vom wurde der Kutscher, der die Herrschaft über das Tier vollständig ber legten Stunden, ohne den Umfang früherer Jahre zu er- 11. November eine Notiz, in der dargelegt wurde, daß bei diesem loren hatte, in weitem Bogen von seinem Siz geschleudert. Er reichen. In den großen Warenhäusern gab es zwar stellen- Ausschieben lediglich der Veranstalter den Nugen habe, sei es durch schlug so heftig auf das Straßenpflaster, daß er blutüberströmt und weise sehr starken Andrang, aber man schien sich die Kauflust entsprechende Mehreinnahme aus dem Erlös der verkauften Anteile besinnungslos liegen blieb. Von Passanten wurde der Verunglückte doch mehr für den goldenen Sonntag" aufgespart zu haben. oder durch die dabei gemachte Beche. Wir sagten das, ohne auch nach der Unfallstation in der Badstraße gebracht, wo bei 2. schivere Die beiden Sonntage vor Weihnachten haben allerdings von nur den geringsten Borwurf gegen die Veranstalter zu erheben. innere Verletzungen, ein fomplizierter Schädelbruch und eine klaffenbe ihrer früheren Popularität immer mehr eingebüßt, weil selbst Denn zum Schluß hieß es: Aber Geschäft ist eben Geschäft und Stirnwunde festgestellt wurden. In fehr bedenklichem Zustande wurde wer sich„ bedebbern" läßt, soll sich nicht beklagen." In seiner der Droschkentutscher, nachdem ihm Notverbände angelegt worden die weniger bemittelten Kreise sich daran gewöhnt haben, ihre Rummer vom 10. Dezember kommt nun der Freie Gastwirt" auf waren, nach dem Rudolf- Virchow- Krankenhauſe übergeführt. bescheidenen Weinachtseinkäufe in der Woche zu besorgen. unsere Notiz zurück und meint, dieselbe habe in Kollegenkreisen beVon der rechten Weihnachtsstimmung war überhaupt nicht rechtigten Unwillen hervorgerufen." Wenn auch eine solche Wirkung biel zu spüren, da die Großstadtstraßen erst am Montag das von uns nicht beabsichtigt gewesen ist, so gäben einzelne Ausgrüne Tannenkleid anzogen. führungen hinreichenden Anlaß dazu. Diejenigen Wirte, auf die unsere Bemerkungen teilweise gemünzt sein könnten, gingen frei aus, da deren Gäste nur selten Leser des Vorwärts" seien. Damit wird allein schon zugegeben, daß unsere Bemerkungen In der fünften Sitzung des mit der Vorberatung der obigen nicht allgemein auf alle Wirte- am allerwenigsten auf die reeйen Steuerordnung betrauten Ausschusses wurde bekanntlich eine fleine Gastwirte bezogen werden können. Im übrigen enthielt unfere Unterfommission eingesetzt, die versuchen sollte, die Bauschalsteuer Notiz, wie jeder aufmersame Leser zugeben muß, nicht die geringste auf eine andere Grundlage zu stellen. Diese kleine Kommission, persönliche Spige und wir wundern uns nur, daß nach vier der ein Vertreter von uns angehörte, hat in drei langausgedehnten Wochen bei einigen Leuten eine Empfindlichkeit zutage tritt, für Beratungen sich ihrer Aufgabe unterzogen und die folgenden Be- die ein begründeter Anlaß wirklich nicht vorliegt. ſchlüſſe gefaßt, die zu einem Teile Milderungen der Magistratsvorlage Ein Unfall Thelens. Auf dem Flugplatz Johannisthal ereignete Während nach der Magistratsvorlage alle unentgeltlichen Ver- fich gestern nachmittag 1 Uhr ein Unfall des bekannten Wright anstaltungen der Steuer unterliegen und Ausnahmen nur dann statt- fliegers Robert Thelen , durch welchen eine Dame, eine Schülerin finden, wenn solche Veranstaltungen ausschließlich wissenschaft des Piloten, nicht unerheblich verlegt wurde. Thelen hatte mit der liche oder bildende Zwecke verfolgen, wünscht die Kommission, daß Bildhauerin Fräulein Beese aus Dresden an Bord einen Passagier alle unentgeltlichen Luftbarkeiten steuerfrei bleiben sollen. Bei flug gemacht und umkreiste ganz gegen feine Gewohnheit die Bahn Plötzlich brach der rechte Holz entgeltlichen Theatervorstellungen, deklamatorischen Vorlesungen, in einer Höhe von 6-7 Metern. Thelen, der Rezitationen und anderen Vorträgen sowie bei Tanzlustbarkeiten propeller und die Maschine fauste sentrecht zu Boden. tritt die Steuerpflicht erst ein, wenn das Eintrittsgeld 1 M. über- unverletzt geblieben war, befreite seine Schülerin aus dem Geir Steigt. Alle übrigen entgeltlichen Veranstaltungen find steuerpflichtig, der Drähte und Stangen und brachte die junge Dame, die fich insofern ein Eintrittsgeld von mindestens 25 Pf. erhoben wird. Die folge eines Knöchelbruches, den sie bei dem Sturz erlitten hatte, Der Wright Unterscheidung der Steuer nach der Dauer der Veranstaltungen nicht erheben konnte, zu einem Adlershofer Arzt. ( über 11 bezm. 12 Uhr nachts hinaus) fällt fort. Programmpreise und apparat ist vollkommen zertrümmert. Garderobengeld, soweit fie den Normalfat bon 20 bezw. 30 f. Ein gebedtes Riefenstadion für Berlin soll in naher Zeit er- au überschreiten, sollen zur Vermeidung von Umgebungen dem Eintritts- richtet werden. Das den Beerschen Erben gehörige Grundstück, die Regierung ist ihr dabei ebenso behilflich, wie sie den preis zugerechnet werden. Bei Ausgabe von Eintrittskarten gelangt Spreehalbinsel am Bahnhof Tiergarten , ist, wie wir erfahren, von Agrariern zur Erhaltung hoher Fleischpreise behilflich immer die Kartensteuer zur Erhebung. Die Raumsteuer wird nur der neugegründeten Arenagesellschaft gekauft worden. Auf diesem Die Kosten der Leichenverbrennung sind auch heut allgemein noch so subsidär vorgesehen. Eine Ausnahme soll nur bei den Kabaretts und den 32 000 Quadratmeter umfassenden Terrain soll ein von allen sport- hoch, daß nur ein kleiner Teil der Bevölkerung daran denken kann, Tanzluftbarkeiten über 1 Mark gemacht werden, die beide immer der lichen Kreisen längst ersehntes Stadion errichtet werden. Der auf diese Weise sich den Fingern der Kirche entziehen zu können. Raumsteuer unterliegen. Die Raumsteuer beträgt für diese zwei Bau wird im Umfange des Colosseums zu Rom ausgeführt werden. Meist müssen die Hinterbliebenen heut ihre verstorbenen Angehörigen Arten von Veranstaltungen 20 M. bei einer Grundfläche von 100 Quadratmeter und weniger, sowie je 10 M. für je 1 bis 50 Ein Freundschaftsdienst hat für zwei Arbeiter erhebliche Un- beerdigen lassen, und wo es keine kommunalen Friedhöfe gibt, Duadratmeter mehr. annehmlichkeiten heraufbeschivoren. Ein in der Arndtstraße müssen sie froh sein, wenn sie sie gegen schwere Gebühren auf einem
bedeuten:
Das verhinderte Friedhofsprojekt. Scharfe Schlaglichter auf die Fürforge, die die preußische Regierung dem Wohle der großstädtischen Bevölkerung angedeihen läßt,
wirft, außer dem Verhalten des Kriegsministeriums beim Verkaufe des Tempelhofer Feldes das Bestreben der Regierung zum Borteil der Kirchensynoden die Errichtung neuer Gemeinde. Friedhöfe zu verhindern.
Die Einnahmen der Kirchen aus dem Klingelbeutel sind heute nur spärlich; die Kirchensteuern dürfen nicht zu hoch geschraubt werden, da die zahlreichen Austrittserklärungen aus der Landeskirche sich dann noch vermehren würden. Aber wenn die Kirche so die Lebenden nicht genügend schröpfen kann, so geht sie bei den Ge storbenen um so unverfrorener vor. Am meisten röpft fie dabei die Hinterbliebenen der Begrabenen. Allerdings sucht fie aus diesem Grunde auch die Leichenberbrennung möglichst berhindern und Bu erschweren, und die preußische
ist.