|
Glaube in der heiligen Hermandad findet, dem der stärkste Tabat mann. Der Antrag Dr. Rosenfelds, aus den Aften festzustellen, 1
"
Studentenkundgebungen. nicht zu schwer ist, diese Tatsache verliert einiges von ihrer Ver- ob eine Anklage gegen einen Bostbeamten wegen seiner Beamten- Petersburg, 16. Dezember. Eine von Studierenden des wunderlichkeit, wenn man bedenkt, daß sothane Näubergeschichte die qualität eingestellt worden sei, wurde von Th. Liebknecht dahin hiesigen Bolytechnikums abgehaltene Versammlung sollte von der Spur eines Fädchens aufdeckt, das von der Revolution in Moabit erweitert, alle Aften über die rund 200 eingestellten Verfahren Polizei aufgelöst werden. Da die Studierenden der Aufnach der Redaktion des Vorwärts" führt und zugleich die Spur einzufordern, um festzustellen, ob die Staatsanwaltschaft die Anforderung der Schußleute, auseinanderzugehen, nicht Folge leisteten, eines Fädchens, an dem die geheime Leitung der Revolution ihre flage vornehmlich gegen organisierte Arbeiter aufrecht erhalten wurden sie von den Polizisten einzeln aus dem Saale hinausgeführt. Truppen hat tanzen lassen. Solch köstliches Material kann man doch habe, um den Anschein starker Beteiligung Organisierter an den In Moskau wurde eine Studentenversammlung, auf der nicht umkommen lassen. Ernsten Angesichts verkündet Herr Leutnant Unruhen zu erwecken, und schließlich von Rechtsanw. Cohn noch revolutionäre Lieder gesungen worden waren, von der Polizei Folte, daß alles eingetroffen ist, was der gefährliche Verschwörer, durch den Unterantrag ergänzt, dazu den Polizeipräsidenten und zerstreut. der nach der Art solcher Leute seine Geheimnisse vor dem ihm den Kriminalkommissar Kuhn zu laden. Erregt protestierte Herr Die Reichsduma berhandelte heute über einen Dringlichfremden Böttchermeister schleunigst auspact, in seiner Entwickelung Steinbrecht gegen die Behauptungen der Verteidiger. Aber den feitsantrag für eine Interpellation über die Studentendes Schlachtplans der 40 Aufrechten vorausgesagt hat. Daß dieser Fall Weydemann, das Angebot der Zurückziehung des Strafantrags un ruhen und über das Verbot für die Zeitungen, Führer echt, das geht für Herrn Folte aus der gravierenden Tat gegen 25 M. bar fann er nicht ungeschehen machen. Herrn Lieber Meldungen über diese Unruhen zu veröffentlichen. Der Dringlichfache hervor, daß der geheimnisvolle Mann, der, wenn er nicht mißfielen die Anträge der Verteidiger außerordentlich. Er hielt keitsantrag wurde nach erregten Debatten abgelehnt. gerade Revolution macht, den nüchternen Beruf eines Maurerpoliers es für nötig, sofort ablehnenden Gerichtsbeschluß zu fassen und ausübt, an den Vorwärts" telephoniert hat. Was er telephoniert in sehr ungnädiger Stimmung hob er sodann die Situng auf. hat, weiß zwar keiner, aber was fann er anders telephoniert haben, Es soll also nicht festgestellt werden, ob die Behauptungen der als den Schlachtplan der Vierzig. Verschwörer pflegen doch mit Verteidiger zutreffen oder nicht. Und man sollte doch meinen, dag Leidenschaft jede Gelegenheit zu benutzen, die die Geheimhaltung die Staatsanwaltschaft an solcher Feststellung ein großes Interesse ihrer Pläne gefährden kann, und wenn sie Witverschtvorenen über haben müßte. Oder ist das Gegenteil der Fall? den Stand der Dinge Mitteilung machen, so tun fie das prinzipiell nie im verschwiegenen Kämmerlein unter vier Augen, sondern ver
" 1
Von
Politifche Ueberficht.
Berlin , den 17. Dezember 1910. Angeblicher Wahlschacher.
einem angeblichen Wahlschachergeschäft zwischen dem Genossen Dr. Lindemann und dem bündlerischen ReichstagsHildenbrand jüngst die Schwäb. Tagwacht veröffentlichte, weiß der Stuttgarter ,, Beobachter" zu erzählen. Er schreibt:
trauen ihre Worte lieber dem Telephon an, wo doch die Chance Der Verzweiflungskampf der politifchen abgeordneten ogt( Gochsen ), deſſen Zuſchrift an den Genoffen
besteht, daß ihr Gespräch belauscht wird. Außer diesen schwerwiegenden Gründen hat Herr Folte aber noch einen geradezu durchschlagenden für die Echtheit des Revolutionsführers: er hat sich über die Redaktionsgepflogenheiten des revolutionären Bentralorgans sehr gut informiert gezeigt er hat erklärt, daß der Vorwärts" nur bis
11 Uhr abends Berichte annimmt.
"
Darum also glaubts Herr Folte, Leutnant in der Königlich preußischen Polizei. Herr Böttchermeister Drefolt glaubt's auch, aber der Herr ist ja auch nicht verpflichtet, sich mit Logik und anderen Wissenschaften abzuplagen, von denen ein föniglich preußischer Polizeileutnant immerhin irgend einen Hauch verspürt haben sollte. Herr Folte glaubt, und sein Glaube ist so start, daß er zwar nicht Berge, aber doch Worte versetzt. Die gemütliche Wendung, die Herr Zimmermeister Otto gebraucht haben soll.„ Er ist dasselbe, was wir sind!" verwandelt sich in Herrn Foltes Munde in den düster- verschwörerischen Ausspruch:„ Er ist auch einer von der Partei! Ferr Folte ist so fest von der Ber schwörung der Vierzig und ihrem Zusammenhang mit Plänen der Sozialdemokratie überzeugt, daß sich in seiner Erinnerung die Worte von selbst so umstellen, wie sie am besten in die Verschwörergeschichte
passen.
Bor solcher Stärke des Glaubens, die spielend die Hindernisse der größten unwahrscheinlichkeiten nimmt, muß die nörgelnde Kritik die Feder senken. Hier bleibt nur ſtununes Staunen über die Leistungsfähigkeit des menschlichen Geistes!
"
Und es wäre gentütsroh, wenn man diesem starten mutigen Glauben mit nüchternen Feststellungen kommen wollte, wie die, daß der Vorwärts" auch nach 11 Uhr noch Berichte nimmt tres aller Journalisten, die Herrn Folte das Gegenteil versichern, und daß kein Schlachtplan der vierzig Aufrechten je durch die Telephonstrippe ans Dhr eines Borwärts" Redakteurs ober -Angestellten gedrungen ist. Bielleicht ist die Berteidi gung, der ja nichts heilig ist, imstande, über diefe Themata noch Beweis anzubieten und die Redakteure, Sefretäre und Boten des Vorwärts" im Gerichtssaale aufmarschieren zu lassen. Wir wollen von solchem Beginnen laffen wir ehren den starken Glauben, dem bei den dümmsten Räubergeschichten nicht der Gebanke tommt, ob der Erzähler ein lofer Spaßvogel ist, der am Gruseligmachen biederer Bürger sein Vergnügen findet, oder ein schwadronierender Renommist oder ein Spitzel!
So start der Glaube des Herrn Polizeileutnants Folte ist, so schwach ist sein Erinnerungsvermögen wenigstens für gewisse Dinge. D6 im Lanzeratichen Lokal von den Schuhleuten geschlagen worden ist, dessen kann sich Herr Folte abfolut nicht mehr entfinnen. Jede Erinnerung daran ist wie mit dem Schwamm von der Tafel feines Gedächtnisses gelöscht, selbst des Schuhmanns, der direkt neben ihm stand und sein Schlachtschiert auf die Stöpfe der vorbei passierenden Gäste niedersausen ließ, erinnert sich der Herr Leutnant nicht mehr. Eine merkwürdige Erscheinung, zumal der Herr Leutnant sich sonst, wie andere Fälle zeigen, sehr gut der Einzelheiten noch entfinnen tann. Aber solch partieller Gedächtnisschwund
Gefangenen.
-
"
-
Dr. Lindemann, der sozialdemokratische Kandidat für Göppingen , schrieb bon Degerloch aus einen Brief an Vogt, in dem er ihm feiner( Vogts) Anregung ge= mäß Wahlhilfe in Neckarsulm zufagte gegen die Zusicherung, daß in Göppingen die bünd Ierische Kandidatur Lemppenau nicht zurüdgezogen würde, wodurch Dr. Lindemann natürlich sicherer zu siegen hoffe, da da die bürgerlichen Parteien auch in der entscheidenden zweiten Wahl gespalten geblieben wären. Diesen Brief Dr. Lindemanns schickte Herr Vogt seinerzeit an die Vertrauensmänner der Sozialdemokratie im Bezirk Neckarsulm zur Einsichtnahme, mit der angefügten Bitte, ihn bei der Wahlarbeit träftig zu unterstützen. Durch eine Namensberwechselung fam dieser Brief auch in die Hand eines voltsparteilichen Vertrauensmannes. Der Sozialdemokratie, wie den Bündlern des Bezirks Neckarsulm ist diese Tatsache wohlbekannt, denn sie wurde ihnen, namentlich den Bändlern, die fich bei den nachfolgenden Reichstagswahlen über die Stichwahlparolen Naumanns für die Sozialdemokratie Wohlso aufhielen, öfters öffentlich zu Gemüte geführt. Sozialdemokraten über diesen weislich schwiegen unsere Sozialdemokraten Brief ihres Führers Dr. Lindemann und auch dieser hatte offensichtlich feine Neigung zu dem Bekenntnis, daß er selbst schon bor dem Briefe Vogts an den Genossen Hildebrand mit dem bündlerischen Kandidaten das Wahlgeschäft abgeschlossen hatte. Der Brief Vogts belastet nur diesen, deshalb wurde er veröffentlicht; der Brief Lindemanns hätte auch die Sozialdemokratie, womöglich ebenso start, belastet und darum wurde er totgeschwiegen. Das ist sozialdemokratische Moral."
Unser Stuttgarter Parteiorgan, die Schwäbische Tagwacht", erwidert darauf:
Fangen wir gleich bei der sozialdemokratischen Moral an, Wir haben uns nie darüber entrüstet, daß ein uns sonst feindlich gegenüberstehender Politiker mit mehr oder minder geschickten Mitteln um unsere Unterstüßung nachsucht. Unsere mit der Veröffentlichung des Bogtbriefs verfolgte Absicht war klar: Wir wollten die Heucheleider Reichspost und ihrer Freunde bloßstellen, die jede, auch nur theoretisch erörterte Verbindung mit der Sozialdemokratie dem Hochverrat am Vaterland gleichachten. Wie unsere Moral ins Gedränge tommen sollte, wenn die Schilderung des Beobachters" glaubhafter wäre als fie ift, ist uns unerfindlich. Der ganze Aufbau der Erzählung deutet aber auf ihre unwahrscheinlichkeit hin. Genosse Dr. Lindemann, der damals noch Reichstagsabgeordneter des 10. Wahlkreises war, befand sich zwischen Haupt- und Stichwahl bis zur Reichstagsauflösung in Berlin . Von Degerloch aus fönnten also die sozialdemokratischen Truppen in Nedarsulm schon nicht fommandiert worden sein. Warum veröffentlicht ber Beob achter" das geheimnisvolle Degerlocher Schrift. stück nicht? Warum haben die Herren Vogt und Körner von, diesem Briefe keinen Gebrauch gemacht, für die er in ihren Verteidigungsnöten doch wenigstens ein Strohhalm gewesen wäre, an den sie sich flammern fonnten? In Berlin ist allerdings Vogt an Lindemann ebenso wie an Hildebrand mit dem Ersuchen um Wahlhilfe herangetreten. Irgendwelche Zusicherungen wurden dabei aber nicht gemacht. Genosse Dr. Lindemann erinnert sich nicht, daß in dieser Sache überhaupt ein Briefwechsel stattgefunden hat. Offenbar ist der Beobachter das Opfer einer Mystifikation geworden.
Jeden Augenblick so schrieb die Jnsassin eines großen sibirischen Gefängnisses im vorigen Jahre an ihre Freundefürchten wir, daß irgendeine Szene der Massenprügelei und der Massengrausamfeiten ausbrechen wird; wir haben immer Gift in Bereitschaft!" Die Statistik der Selbstmorde unter den politischen Gefangenen in Rußland bestätigt die Richtigkeit dieser Behauptung. Nach jeder Massenerefution endeten gewöhnlich einer oder mehrere der Gefangenen durch Selbstmord. So geschah es in Schlüsselburg, in Smolensk , in Alexandrowsk, in Astrachan , in Orel - in allen jenen verfluchten Marterhöllen, die das Regime des blutigen Nikolaus im ganzen Reiche errichtet. Aber bisher war diese Erscheinung noch nie so massenhaft hervorgetreten, noch nie war die Infamie und Brutalität der Zarenichergen so grenzenlos, wie in der letzten Zeit. Gestützt auf die " Autorität" der dritten Duma, wagte es die russische Regierung zum ersten Male, die Gefängnisgreuel vor der öffentlichen Meinung der Kulturwelt uneingeschränkt abzuleugnen und sich als das Opfer der Verleumdung" seitens ihrer politischen Gegner hinzustellen. Nachdem der Bar wieder in Europa salonfähig geworden, legte sich seine Regierung nicht mehr den geringsten Zwang auf. In ihren Kommuniqués log fie das Blaue vom Himmel herunter und stellte die russifchen Gefängnisse als Musteranstalten dar, in welchen faft paradiesische Zustände herrschten. Inzwischen walteten aber die Gefängnisbüttel ihres Amtes und verschärften das Gefängnisregime dermaßen, daß an Stelle der vereinzelten Tragödien in den Kerfern Massentragödien, Massen. proteste traten, die endlich die öffentliche Meinung aufrüttelten und selbst die Regierung zwangen, in ihrem offiziellen Bericht die entsetzlichen Greuel einzugestehen. Das famose Dokument, das die russische Regierung zur Rechtfertigung der Massakres in den Gefängnissen zu Wologda und Serentu i veröffentlicht hat, konstatiert nicht nur die furchtbaren förperlichen Mißhandlungen der politischen Gefangenen und die hiernach stattgefundenen Selbstmorde. Es erweist sich auch bei näherer Betrachtung als ein frecher Schwindel, dazu bestimmt, die öffentliche Meinung Europas ir rezuführen. Das Kommuniqué erzählt das Schauermärchen, die revolutionären Organisationen hätten große Geldsummen gesammelt, welche wie die Regierung durch ihre Afews erfahren haben will- für eine Massenflucht der politischen Gefangenen aus Serentui( Sfafonows, der Spiridonowa u. a.) bestimmt waren. Der erste Schritt zur Verwirklichung dieses Planes war die Absendung eines großen Quantums Thiocol, offenbar zur Vergiftung der Aufseher und der Wache". Nun ist aber Thiocol, wie auch aus den russischen pharmazeutischen Handbüchern ersicht lich ist, ein giftfreies Mittel, das bei der Behandlung bon ungenschwindsucht benutzt wird! Daß diefes Medikament in einem großen Quantum" an die Gefangenen geschickt wurde, erklärt fich durch den ungeheuren Prozentsatz der Lungenschwindsüchtigen unter den Gefangenen, zu deren in dem einen Bunft weicht Heilung die Administration nicht das geringste unternimmt. sie noch davon ab, daß Herr Hect wiederholt zur Es bedarf der ganzen bodenlosen Gewissenlosigkeit und Frech Räumung des Lokals aufgefordert haben will, ehe das heit der russischen Regierungsbanditen, um diese Tatsache zur „ offizielle" Schlagen begann. Interessant ist die Feststellung, daß Rechtfertigung der körperlichen Büchtigungen anzuführen, die das Spießrutenlaufen der Gäste unter den Augen des Leutnants aus ganz anderen Gründen verhängt worden waren. stattfand. Aber es wäre falsch zu glauben, daß der Herr Leutnant Die Duma hat es natürlich nicht für nötig befunden, folche rohe Behandlung billigt er fand bloß nicht die Beit, es zu die sozialdemokratische Interpellation anzunehmen, indem sie Eine gar wundersame Komödie. verbieten. Es ging ihm gerade so wie dem Kriminalschutzmann durch die( mit 121 gegen 111 Stimmen erfolgte) Ablehnung Jm Marinehaus in Berlin tagte gestern eine von ReichsScheuzel, der seinen Häftling erst aus den Händen der prügelnben des Dringlichkeitsantrages die Frage in der Kommission be- verbändlern, antisemitischen und konservativen Reichstagsabgeordneten Arbeitswilligen befreien fonnte, als er schon aus mehreren Bunden grub. Deutlicher aber noch als durch diese schmachvolle Ab- einberufene Studentenversammlung, um dem aus einer Versammblutete- weil die verteufelten Arbeitswilligen dem Herrn zu schnell ftimmung zeigte diefe barbarische Kammer ihren wahren tung der Freistudentenschaft in Leipzig wegen taftlofen Gebarens Charakter durch die Reden ihrer Führer", des Pogromiſten hinausgewiesenen ehemaligen Handelshochschullehrer Dr. Ernſt häuptlings Martow und des Oktobristen ut. Der erstere, Senrici eine eklatante Genugtuung zu verschaffen. Um fich für der schon im vorigen Jahre die Kastrierung der poli- ihre Protests und Nadauzwede die geeignete Zuhörerschaft zu tischen Gefangenen verlangt hatte, fagte: Was sich in den sichern, wurde von den Einberufern an den Saaltüren ſirenge Gefängnissen von Wologda und Serentui abgespielt hat, ber- Stontrolle geübt und nur solche Personen zugelaffen, die vom legt fein Gesetz.... Es haben sich dort glüdlicherweise echte Reichsverband eingeladen waren oder sich als Studenten Bürger und Menschen, tüchtige Gesetzesvollstrecker gefunden, legitimierten. die eine gehörige Anzahl von Halunken durchgepeitscht haben. Das ist zwar für diejenigen unangenehm, die bald ins Katorgagefängnis fommen werden, es ist aber fein Material Der sehr interessanten Beweisaufnahme über die Räumung des für eine Interpellation." Ueber die Massenfelbstmorde Lokals Panzerat folgte wieder das übliche Bitd: Beugen der Ver- äußerte sich dieser Vertreter der russischen Junkerkaste folgen. teidigung, die über empörende Mißhandlungen friedlicher Bassanten dermaßen: Je schneller diese Leute ihre Rechnung mit dem detaillierte Angaben machen und Zeugen der Staatsanwaltschaft oder Leben abschließen, desto besser wird es sein; man hätte sie beffer des Polizeipräsidiums, die davon nichts gesehen haben, schon früher hängen müssen, aber man hat es irrtümlicher aber umso umständlicher allgemeine Beobachtungen austramen, die weise unterlassen." Der Form nach weniger roh, aber im dem, was über die Vorgänge in Moabit bekannt ist, nichts Neues Grunde noch barbarischer, war die Nede des Vertreters der Als ich", so erklärte Herr Dr. Henrici, von der umberhinzufügen. Einer diefer Jagow- Freiwilligen, ein 16jähriger Glaser - führenden" Partei, des Oktobristen Luz. Erstens, so führt gleichlichen Sozialpolitik sprach, die Kaiser Wilhelm und Lehrling, sollte freilich nach der Meinung der Staatsanwaltschaft er aus, sehe er feinen Grund für die Dringlichkeit. Ferner Bismard geschaffen haben, wurde ich ausgelacht.( Tofender eine wertvolle Befundung darüber machen, daß das Bublifum feien die Körperstrafen bei den Katorgagefangenen gefeßlich Lärm und Pfuirufe; Broteste und Zischen.) Man rief mir fälschlicherweise in gewöhnlichen Sterblichen Kriminalschuleute ge erlaubt. Und was endlich die in der Interpellation mit fogar au: Ob ich auch schon Arbeit geleistet habe? Meine sehen habe. Aber der vermeintlich foftbare Fund erwies sich als geteilten Tatsachen betreffe, so müsse man sie, wie alle fozial- Herren Kommilitonen! Ich habe in Afrika gearbeitet. Dort haben elendes Talmi, mit dem nichts anzufangen ist. Dafür brachte demokratischen Interpellationen, mit der größten Vorsicht auf mir die Schwarzen den Schädel eingeschlagen, auch die Verteidigung wieder einen Beugen, der einen Kriminalschuß- nehmen! einige Rugeln habe ich befommen und mit dem Buschmann als Bluthund- Nufer beobachtet hatte. Die Chancen der Selten haben die parlamentarischen Handlanger Stoly messer habe ich mich durcharbeiten müssen. Als ich diese Leistungen Staatsanwaltschaft, die unbequeme Aussage des Schneidermeisters pins ihre Mitschuld an den Regierungsgreneln, ihre mora- in Leipzig erwähnte, wurde ich einfach ausgelacht.( Stürmische PfuiOslath zu erschüttern, find also schlechter statt besser geworden. lische Verworfenheit und Barbarei fo offen bekundet, wie bei rufe der Mehrheit; die Minderheit bricht in schallendes Gelächter aus.) Herr Staatsanwalt Steinbrecht möchte die unbequeme Sache in den dieser Debatte. Aber auch das hat sein Gutes. Je deutlicher Als ich an meinen Platz zurückkehrte, wurde ich mit zahllosen Zukommenden Prozeß gegen den Borwärts" abschieben. Berteidiger die wahre Natur der heutigen Herrscher Rußlands hervortritt, rufen traftiert, einen davon, der in polnischer Sprache gehalten war, Dr. Rosenfeld dagegen forderte die nochmalige Ladung des Beugen ie mehr sich die elende Herrenduma mit den Henkern solidari verstand ich, denn er enthielt die bekannte Einladung à la Gös von siert, desto höher wird der Zorn des Volfes über ihre Köpfe Berlichingen. Da faßte ich alles, was ich in diesem emporschlagen, desto gründlicher wird die große Reinigung moment fühlte und dachte in den Ruf zusammen: sein, wenn die Stunde schlägt, Seine Majestät der Kaiser Lebe hoch!( Ungeheurer Bei
Tommt vor.
Sein Kollege Hec verfügt nicht darüber. Er erinnert sich, daß er fab, wie die Gäste einer nach dem andern mit dem Säbel ver prügelt wurden, er hat selbst gesehen, daß sie Spießruten Laufen mußten. Seine Aussage nähert sich immer mehr der der Zivilzeugen, nur
und behend waren.
Herr Schuhmann Walter fand in diefer Sigung einen EidesHelfer in seinem Kollegen Kazmaret, der genau dieselbe Schilderung von der Näumung gab, wie das tags zuvor Walter tat, er hat auch den tätlichen Widerstand im Lokal bemerkt, den merkwürdigerweise feiner der Zivilpersonen gesehen hat, auch der sehr polizeifromme Böttchermeister Drefolt nicht. Diesen Widerspruch aufzuklären, ist in der Verhandlung nicht gelungen, ebensowenig, wie die Widersprüche der Schußmannsaussagen zu dem Zeugnis des Leutnants Heck.
Delath.
Nicht minder unangenehm war der Staatsanwaltschaft der er neute Hinweis der Verteidigung auf den blamablen Fall Weyde
"
So leicht, wie die Schwäb. Tagwacht", nehmen wir einen berartigen von einem unserer Abgeordneten mit einem reaktionären artigen von einem unserer Abgeordneten mit einem reaktionären gegnerischen Abgeordneten hinter den Kulissen betriebenen Wahlschacher nicht; aber zunächst hat jedenfalls der Stuttgarter „ Beobachter" die Verpflichtung, seine Anschuldigung zu begründen, d. H. den Wortlaut des Briefes Lindemanns an Vogt vorzulegen. Bloßes Hörensagen ist kein Beweis.
Nachdem der bekannte antisemitisch- fonservative Rechtsanwalt trich die Versammlung unter Beifallgebrüll der Antisemiten mit einigen einleitenden Worten eröffnet hatte, hielt der in Leipzig hinausgewiesene Dr. Henrici sein großes Referat. Mit unfreiwilliger Somit schilderte er in tendenziöser Weise, welche Schmach ihm in Leipzig widerfahren sei. Er habe erst gar nicht in der Leipziger Versammlung reden wollen, aber als Bernstein für die Republik gesprochen habe, da hätte sein patriotisches deutsches Herz so gebebt, baß er habe sprechen müſſen.