Wunden instruiert worden.
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erhalten habe, so sei das lebensgefährdend. Er sei aber danach so- kommission hat Zeuge nur 30 bis 40 Siebe angegeben. Er erklärt dran sein. bis vier Wochen lang Schmerzen. Vor der Untersuchungs- mich aber dazu verleiten wollte, sagte ich mir, es muß doch etwas
An Winkler habe er auf dem Gefäß und den Schenkeln Narben| berfolgenden Aufseher Lang mit einer Hade schlagen zu wollen.| tommt, dann sage doch den Jungen, fie fönnen fagen, weshalb sie gefunden, ferner an den Knöcheln und Fersen Geschwürsbildungen, Er weist die Behauptung zurück, daß er bei dieser Gelegenheit gestraft worden sind, wenn sie aber gefragt werden, wieviel sie gedie er auf ständige Fesselung zurückführen müsse. Von den Wunden 200 Schläge friegt haben, dann sollen sie sagen: 25. Das sagte ich verschiedenen aus sei eine allgemeine Blutvergiftung möglich gewesen, insofern verordnet habe. Wenn Bünger sich bei der Exekution beschmukt Jungen, ich fügte auch hinzu, das geschehe im Auftrag Breithaupts, sei also eine Lebensgefährdung anzunehmen, zumal, da die Wunden habe, so müsse er das für Schikane halten. während Pastor Breithaupt mir gesagt hatte, ich solle tun, wie nicht sachgemäß durch einen Arzt behandelt wurden. Hierzu er Breithaupt: Das ist unwahr. Beuge Biastowski bekundet: Ich nahm beim Lehrer Wendler wenns von mir selber käme. klärt Dr. Boehnke, Engels sei durch ihn über die Behandlung von zwei Gier, jeder von uns trant eins. Mein Ei war angebrütet. Sind Sie mit dem Pastor in nähere Fühlung gekommen? Sachverständiger Medizinalrat Dr. Hoffmann äußert sich über bends fragte mich Breithaupt: Na, wie hat denn das Ei ge- Beuge: Nein. Vors.: Na, jedem würde er das doch wohl nicht geBeuge: Allerdings, ich hatte vor dem Pastor die die Frage der lebensgefährdenden Behandlung. Eine Peitsche als schmeckt? Ich sagte: Ganz gut, Herr Pastor. Darauf bekam ich fagt haben. folche fei nicht lebensgefährlich, zum gefährlichen Inſtrument werde den hemel te ins Gen fiel. Dann mußte ich mich ſofort sur topatung gehabt. Auf einer Bostkarte, bie ich damals fie erst durch die Zahl der Schläge. Wenn Winkler wirklich, wie über den Schemel legen und der Herr Pastor befahl: 100 Stüd. für ihn wegtrug, las ich:„ Sollen Dich die Dohlen nicht umer sagt, 149 Peitschenhiebe und noch dazu„ mit aller Mannestraft" Nach den Prügeln konnte ich nicht schlafen und ich hatte noch drei schreien, mußt Du nicht Knopf auf dem Kirchturm fein." Als er Verteidiger Justizrat Friedmann: Sie haben Ihre fort wieder an die Arbeit gegangen, mithin könne die Züchtigung hierzu: Ich dachte, wenn wir alles sagen, dann kriegen wir noch Hochachtung vor dem Pastor erst berloren, als er sie zu beeinflussen nicht gefährlich gewesen sein, oder er habe nicht die Wahrheit ge- mal Siebe. Der Schlafsaalführer Eggert hatte uns gesagt, der versuchte? Dann können Sie wohl nicht gemeint haben, daß er unhandlung. Ebensowenig eine sechstägige Ernährung mit Wasser Pastor habe ihm gejagt, was wir angeben sollten. Breithaupt berechtigt gezüchtigt habe? Beuge: Ich sagte mir, der Herr und Brot, und dasselbe gelte schließlich von den Schlägen auf die bestreitet das. Er bezeichnet Eggert als einen äußerlich sehr an- Pastor ist vielleicht auch nicht gerade pädagogisch gebildet. Ich Fußsohlen, wenn es, wie angenommen werde," nur" 25 gewesen genehmen Menschen, dem man Vertrauen geschenkt habe, aber etwas war doch in Klein- Kammin, da war der Vorsteher ein ganz anderer berartiges habe er ihm nicht gesagt. Mann, und auch Inspektor Buth in Lichtenberg war ganz anders. feien. Zum Ich fragte mich: Wie kommt der Pastor dazu, so zu schlagen? Aber dann sagte ich mir: Der läuft sich die Hörner vielleicht noch ab. Ueber Eggert befundet Inspektor Buth, er sei ein geweckter und angenehmer Mensch gewesen und unzuverlässig nur insofern, daß er ausriß. Lehrer Hentschel bezeichnet ihn als intelligent, aber sehr oft unwahr.
Fall Kut,
der dann erörtert wird, kann der mißhandelte Bögling Rub nicht selber vernommen werden, weil er nicht auffindbar ist. Kuh hat in Mieltschin, weil er geflohen war, auf Breithaupts Befehl von Engels die üblichen 50 Hiebe erhalten, wozu diesmal eine geflochtene Klopfpeitsche benutzt wurde. Breithaupt und Engels erklären, Bedenken nicht gehabt zu haben.
Zeuge Ehrlich hat die Abstrafung mit angesehen. Als Kuß nachher badete, hat Zeuge Schmidt die Spuren an ihm bemerkt. Die Behauptung, daß Kuß an besonderer Stelle habe baden müssen, damit die Spuren nicht bemerkt würden, wird von Breithaupt und Engels zurückgewiesen. Verteidiger Rechtsanwalt Illich wünscht noch zu wissen, wie Breithaupt sich zu Dr. Boehnke über die seelische Wirkung äußerte, die die Züchtigungen auf ihn selber hatten. Dr. Boehnke: Er sagte, ihm sei das Schlagen so ekelhaft gewesen, daß er nachher den Untergebenen es überließ. Rechtsanwalt Jülich : Sagte er nicht, daß er danach weder essen noch schlafen konnte. Dr. Boehnte: Das weiß ich nicht.
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Die Beweiserhebung wendet sich dann den
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Fällen Bünger und Piaskowski
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Beuge Bünger gibt an, daß er nach der erlittenen Züchtigung im Arreft nachts auf dem Bauch gelegen habe, da er es vor Schmerzen nicht aushalten konnte. Ueber den später unternommenen Fluchtversuch sagt er, eine Hacke habe er gar nicht bei sich gehabt, er habe also auch nicht damit schlagen fönnen. Für diesen Flucht versuch habe Wrobel ihm 75 Hiebe mit dem Spazierstock des Pastors aufgezählt. Aus Angst sei ihm unter den Schlägen der Not ab- Bünger und Piaskowski sind im Beratungszimmer von sämt gegangen. Am anderen Morgen sei er aus dem Arrest, in dem lichen Aerzten, die als Sachverständige anwesend sind, untersucht er die Nacht angeschlossen habe zubringen müssen, heruntergeholt worden, um die etwa noch vorhandenen Narben zu begutachten. worden, und nun habe er nochmals von Engels 75 Beitschenhiebe Es folgen eine Reihe von Sachverständigengutachten. Der erhalten. Im ganzen habe er 200 bekommen sollen, doch seien ihm Arzt Dr. Rüde aus Lichtenrade hat im Frühjahr 1910 an Bünger die übrigen geschenkt worden. Vor der Untersuchungskommission starke Narben, aber keine Anzeichen von früherer Syphilis gefunden. habe er über die 100 Schläge für das ausgetrunkene Gi falsche Dr. Boehnke ist schon in Mieltschin dem Gerücht von Syphilis Angaben gemacht und nur von 30-35 gesprochen, weil ein anderer entgegengetreten. Es habe sich um durch Schmutz infizierte Wunden Bögling ihm sagte, er folle weniger angeben. gehandelt. Bedeutende Narben feien noch jest zu sehen. Dr. Gegen Bünger ist von Breithaupt der Vorwurf erhoben worden, Bernstein hat in Mieltschin eine halbhandgroße geschwürige Fläche daß die wunden Stellen, die nach den Züchtigungen sich bei ihm an Bünger bemerkt, von der noch jetzt sehr ausgebreitete Narben zeigten, auf Geschlechtskrankheit zurückzuführen seien. Dr. Boehnke vorhanden sind. Offenbar sei damals die Wunde infiziert worden. hat Bünger auf der Krankenstation gesehen, ihn aber nicht sogleich Bernstein nimmt nicht an, daß Bünger an Syphilis gelitten hat. besichtigt, weil der Pastor ihn beruhigte, es sei nichts besonderes. Zur Frage der Kotentleerung, die Breithaupt für Schikane erklärt Dr. Bernstein hat, als er ihn untersuchte, karbunkulöse Entzündung hat, sagt Bernstein , daß es sich sich sicherlich um eine unbewußte oder Folgen von Verlegungen angenommen. Wirkung der Büchtigung handele. Medizinalrat Dr. Hoffmann nimmt gleichfalls Wundinfektion bei Bünger an und leugnet den Syphilisverdacht. Bei Biastowski hat keiner der Sachverständigen nennenswerte Narben bemerkt.
Hus aller Welt.
17 000 Klosterschwestern.
Lehrer Wendler, der im Sommer 1909 in Mieltschin angestellt zu. Die Zöglinge Bünger und Piastowski haben jeder hundert war, befundet, er habe zum erstenmal am 28. Mai gesehen, wie ein Beitschenhiebe erhalten, weil sie beim Lehrer Wendler Eier ge- Bögling 50 Siebe bekam. Breithaupt habe nur diftiert: 50 und 14. stohlen haben sollten. Breithaupt: Daß es 100 Schläge waren, Das sollte heißen: 50 Hiebe und 14 Tage. An Händen und Füßen Zur Frage der lebensgefährdenden Behandlung erklärt Dr. erinnere ich mich nicht. Wenn aber hundert ausgeteilt worden gefesselt habe der Bögling über dem Stuhl gelegen, bei jedem Hieb Hoffmann, das Werkzeug der Züchtigung sei nicht gefährlich gefind, muß ich die Verantwortung tragen. Ich war aufgeregt, ge habe er aufgeschrien und dann die Bahl gesagt. Wendler habe es wesen, aber die Zahl( 100 Schläge) bedinge hier die Lebensgefähr= rade weil es sich um Wendler handelte, von dem ich ohnedies nichts schließlich nicht mehr mit ansehen können und sei hinausgegangen. lichkeit. Gutes erwartete. Borf.: Auffallend ist, daß gerade in diesen leber den Eierdiebstahl bekundet Zeuge, es habe sich um zwei von Darauf wird abends gegen 7 Uhr die Sigung abgebrochen. Fällen mehrere Ihrer Gehilfen geschlagen haben, drei oder vier bei den Hühnern verlegte Gier gehandelt, die von den Jungen gefunden Nächste Sigung Montag um 9 Uhr. jedem. Vielleicht ordneten Sie das infolge der großen Zahl der worden seien. Noch an demselben Abend seien die geprügelten Schläge an? Breithaupt: Allerdings habe ich abwechseln lassen, Jungen in erbärmlichem Zustand zu ihm geführt worden und hätten weil ich aus eigenem Gefühl heraus wußte, daß das Schlagen zitternd um Verzeihung gebeten. Daß in Mieltschin arg geprügelt seelisch deprimiert. Die Anklage behauptet, geschlagen worden sei Bünger von Engels, Schüler, Niemschneider, Lang und wurde, sei schon vor den Zeitungsartikeln dort und in der Umgegend bekannt gewesen. Als Zeuge dem Pastor borhielt, daß das Biaskowski von Engels, Wrobel, Schüler, Lang. Beiden Gezüch- Schlagen verrohe, antwortete dieser: Man gewöhnt sich daran, mich in Bayern jegt nicht weniger als 16 870 Klosterschwestern, bei einer Nach dem Ergebnis der neuesten Volkszählung gibt es tigten soll die Haut aufgeplakt sein. Auf die Frage des Vor- läßt das ganz kalt. weiblichen Gesamtbevölkerung von rund 8 501 000. fizzenden, ob nicht Bedenken gegen eine solche Abstrafung bestanden Die Bernehmungen einiger Böglinge ergeben die Bestätigung, haben, antwortet Wrobel: Ich stand in Brot und Lohn. Schlug daß Bünger nach seinem Fluchtversuch tatsächlich abends 75 Siebe wachienen Frauen etwa 60 Prozent der weiblichen Bevölkerung ausich, so machte ich mich strafbar. Schlug ich nicht, und morgens nochmals 75 Hiebe bekommen hat. Ein Maurer machen, so ergibt sich, daß in Bayern jede 124. Frau ins fonnte ich entlassen werden. Vorf.: Wie glauben Sie Kloster geht!! Die flöfterlichen Niederlassungen in Bayern Paliczki, der in der Anstalt arbeitete, berichtet über die von ihm Ich habe die Meinung gewonnen, daß gewiffermaßen die Schläge Herr Pastor, lieber Herr Pastor!" denn wohl, daß es gekommen ist, daß abgelöst wurde?- Wrobel: beobachtete Büchtigung eines Böglings, der dabei flehte:„ Lieber haben sich in den letzten zehn Jahren gewaltig vermehrt. Wenig erfreulich ist dabei, daß fast der gesamte weibliche Schulunterricht in Bayern in den Händen weltunerfahrener Klosterfräuleins egal fein sollten.- Vors.: Es sollte teine Erlahmung eintreten?- Wrobel: Jawohl. Zu der Frage nach der Zahl der Schläge er= liegt. Daß auch beträchtliche Vermögenswerte in die Klöster abflärt Riemschneider: Von vornherein wurde hundert festgesetzt. Der ehemalige Zögling Eggert bekundet, vor der Unter- wandern und damit der allgemeinen Boltswirtschaft entzogen werden, Es sollte ja auch nicht wegen des einen Hühnereies, sondern wegen fuchungskommission sei nicht die ganze Wahrheit gefagt worden. ist bekannt. Nahezu der gesamte Nachwuchs der Nonnenklöster Beschädigung des Ansehens der Anstalt gestraft werden. Bur Er erzählt: An dem Morgen, ehe die Kommission tam, sagte Breit- stammt vom platten Lande, es ist also in erster Linie die LandEntlage stehen noch weitere Züchtigungen Büngers nach einem haupt zu mir: Eggert, Du bist doch ein vernünftiger Sterl, die wirtschaft, der auf diese Weise sowohl Arbeitsfräfte wie Kapital Fluchtversuch. Breithaupt erklärt, Bünger habe gedroht, den ihn| Sache wirbelt hier so viel Staub auf, wenn die Kommission entzogen werden.
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Da die ers