gefcheut, Leute, die die Bertvundeten aufrichten und ihnen forthelfen wollten, mit Drohungen davonzujagen.
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Daß England wie alle Militärstaaten, wie auch Deutschland , 126 im Winter erhöht und der Lehrplan der Dominialschulen zugrunde Spionage treibt, ist allbekannt und selbstverständlich. Infotveit be- gelegt werden. Es fehlt den ritterschaftlichen Schulen an den nötigen Unübersehbar schwillt das Material gegen die Polizei an. ansprucht der Prozeß keinerlei Bedeutung. Er könnte sie nur dadurch Lehrmitteln. Von 153 ritterschaftlichen Schulen, so berichtet das Immer jämmerlicher aber werden die Angaben der Polizeizeugen. gewinnen, daß unsere Chauvinisten aus der wie gefagt, ganz Regierungsreffript, die in den letzten 10 Jahren von den LandesDie Donnerstag Sigung war geradezu ein Aufmarsch von Jagow- selbstverständlichen Tatsache, daß England die deutschen See fuperindenten und Schulräten revidiert wurden, waren nur Freiwilligen, die nichts weiter oder doch meist nicht viel mehr befestigungen auszufundschaften suchte, die fühne Folgerung ziehen 84 mit Lehrmitteln notdürftig verfehen; in 21 Schulen to ar nur zu befunden hatten, als das eine:" Ich habe nichts gesehen!" follten, daß England an einen Angriffstrieg gegen eine Wandtafel, in 12 Schulen nur 1 Wandtafel und 1 LandDie darüber hinaus noch etwas zu sagen hatten, waren die Aus- Deutschland dente. Schon hat ja die Presse dem Reichs- farte, in 10 Schulen nur 1 Wandtafel und 2 Landkarten, in 3 Schulen nahmen. Aber auch sie vermochten nichts Bedeutsames zu beanwalt eine solche Aeußerung unterstellt, die von diesem aller- hatte der Lehrer die Landkarten angeschafft, in einer der Bastor. funden mit welchen Augen manche dieser Leute die Vorgänge dings dementiert worden ist. Eine solche Folgerung wäre auch Die Regierung fordert jetzt, daß sämtliche erforderlichen Lehrmittel angeiehen haben, verriet die Hartnädigkeit, mit der der Beuge ebenso töricht wie gewiffenlos. Beweist doch die von der Ortsobrigkeit zu beschaffen sind. Dr. Silberriet den Ausdruck, Durchbrechen der Schugmannsfette" englische Spionage nicht mehr, als daß das militärische England anwendete. Er war ihm so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, daß er schließlich gar zwei Kinder, die durch gelaffen wurden, die Kette durchbrechen ließ. Für seine absonderliche Vermutung, daß Radfahrer, die er in den Menschenmengen gesehen, Rädelsführer gewesen feien, hatte der Herr nur die eine dürftige Tatsache anzuführen, daß diese Radfahrer von der Menge durchgelassen worden seien. Kühne Logit! Der legte der von der Staatsanwaltschaft geladenen Beugen hat in dankenswerter Weise die Behauptungen der Verteidigung bestätigt, daß die Ausschreitungen des ersten Tages ausschließlich vom Jan hagel begangen wurden. Unter Umständen erweist sich so auch einmal einer von Jagows Zeuten als ein Zeuge von Belang. Aber die Polizei und die Staatsanwaltschaft haben dann meist feinen Grund, von der Aussage befriedigt zu sein.
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Raubbau und Viehverfeuchung.
Der badische Minister des Innern, Freiherr v. Bod. man, hat es schon durch seine bekannte Aeußerung, daß die Sozialdemokratie eine großartige Bewegung sei, gründlich mit den konservativen und ultramontanen Agrariern verSorben, seine neuesten Ausführungen in der badischen Landwirtschaftskammer über die Verseuchung des süddeutschen Viehs durch das norddeutsche werden aber die Entrüstung der Agrarier zur hellodernden Flamme aufstacheln, so daß wir uns in nächster Zeit auf die poffierlichsten Ergüsse der konservativen Agrarierjeele gefaßt machen können.
In der borgestrigen Sigung der badischen Landwirtschaftskammer, die unter dem Vorsiz des Prinzen Löwenstein stattfand( desselben, aus dessen Stallungen mehrfach feuchenkrankes Vieh nach Heidelberg geliefert worden ist), kam nämlich die Anfrage zur Verhandlung, weshalb die badische Regierung von der Reichsregierung die Berechtigung zur Einfuhr von franzö= sischem Vieh in Baden erwirkt habe. Der geschäftsführende Direktor der Kammer begründete eine Entschließung der Kammer, wonach nach der derzeitigen Marktlage kein Bedürfnis für die Einfuhr französischen Viehs vorhanden sei und die Landwirtschaftskammer in der Fortdauer der Einfuhr eine bedenkliche Schädigung der Entwickelung der einheimischen Vieherzeugung erblice.
Der Minister des Innern, Freiherr v. Bodman , wies, wie die Kölnische Zeitung " berichtet, in seiner ausführlichen Erividerung darauf hin, daß nach dem Wortlaut des Reichsgesetes tein Anlaß mehr vorgelegen habe, die bisherige Sperre gegen Frankreich aufrechtzuerhalten, nachdem dort schon seit 12 Jahren die Maul- und lauenfeuche böllig erloschen fei. Ein Vorstoß gegen die einheimischen Interessen der badischen Landwirt. schaft tonne in der Bulassung französischen Viehs in die Babischen Schlachthöfe nicht erblickt werden, da feststehe, daß die badische Viehzufchyt in erster Linie mehr auf Gewinnung hochwertigen Zuchtviehs als von Schlachtvieh gerichtet sei. Wie ferner aus dem auffälligen Rüdgang des Viehstand 3 in Bayern , Württemberg und auch in Baden hervorgehe, habe die einheimische Landwirtschaft Badens Naubbau in ihrer Viehzucht getrieben, das heißt mehr Buchtvieh auf die Schlachtbank geführt, als den Interessen der Zucht entsprochen hätte. Süd deutschland seigar nicht in der Lage, den Bedarf feiner Bevölkerungan Schlachtvieh zu dede n. Der Bezug von Schlachtvieh aus Norddeutschland sei aber bedenklich, weil dort fast niemals die Maul- und Klauenseuche erlösche und immer wieder vom Norden nach Süddeutschland verschleppt würde. Gerade vom Standpunkt der Landwirt schaft aus sei die Zulassung französischen Viehs berechtigt und notwendig gewesen. Der Minister des Innern erklärte mit aller Bestimmtheit für ausgeschlossen, eine bindende Er. klärung darüber abzugeben, daß in nächster Zeit die Einfuhr wieder gesperrt würde, solange Frankreich von der Maulund Klauenseuche frei sei.
Ebenso find die Vorschriften über die Schulverfäumnisse durch gegenüber Deutschland ebenso auf der Hut ist, wie das militärische aus verbesserungsbedürftig. Die Bestimmungen über die SchulDeutschland England gegenüber, und deshalb alles in Erfahrung zu aufsicht bedürfen einer wesentlichen Ergänzung, weil es an einer flaren bringen sucht, was ihm für den Kriegsfall nügen könnte. Abgrenzung der Rechte und Pflichten der Schulpatrone einerseits und Aber zu einer anderen Bemerkung veranlaßt uns eine Wendung der Geistlichen als Schulinspektoren andererseits bisher gänzlich fehlt. des Reichsanwalts. In seinem Plaidoyer hob er auch anerkennend Auch eine Gehaltserhöhung für die ritterschaftlichen Lehrer ist dem hervor, daß die beiden englischen Spione keinen Versuch gemacht Landtag vorgelegt: Erhöhung des Grundgehalts von 1000 auf haben, irgendeinen Deutschen für ihre Zwecke zu gewinnen. In 1200 M. und Bulagen von 100, 200, 350, 500, 600, 700, 800. der Tat, hier handelten die englischen Offiziere ob nur aus Vor- nach 3, 6, 10, 14, 18, 22, 24 Jahren. Eine Erhöhung der Pensionsficht, bleibe dahingestellt- anständiger als seinerzeit ein deuticher fäge zu beantragen, behält sich die Regierung vor. Be a mter. War doch ein preußischer Polizei- Die Forderungen und Wünsche der Regierung mögen recht gut tommiffar, Herr Schöne, der einem ausgewiesenen russischen gemeint sein, aber es ist keine Aussicht vorhanden, daß der ständische Kaufmann die Zurücknahme des Ausweisungsbefehls versprach, wenn Landtag fie berücksichtigt. Wenn auch die Landschaft( d. h. die er unter einem ihm von der Polizei ausgestellten gefälschten Bürgermeister) vielleicht zu einem Teil für die Vorlage eintritt, fo Baise nach Rußland zurückkehre und dort Spionendienste wird doch die Ritterschaft sie sicher ablehnen. Sie erklärte bereits im für Deutschland leiste. Landtage, daß sie eine wesentliche Aenderung des Schulplanes nicht Die Affäre des Herrn Schöne ist ja im Vorwärts" wiederholt für nötig halte. Die Bestimmungen von 1821 und 1879 genügten eingehend behandelt worden; es ist aber gut, an sie zu erinnern, für die Arbeiterbevölkerung der Landgebiete. Die Junker haben Die um unseren Chauvinisten, die etwa wieder ein wenig in England- deshalb aus dem Entwurf die Vorschriften über den obligatorischen Heze zu machen gedächten, von vornherein den Mund zu stopfen! Unterricht im 3eichnen, Turnen und weiblichen handarbeiten einfach gestrichen, desgleichen eine Reihe der im Entwurf festgesetzten Lehrmittel. Es genügen, meinen ste, eine Wandtafel, vier Landkarten und ein Globus.
Patriotenfrenden.
Die Rheinisch Westfälische Zeitung", das Blatt der Zechenund Hüttenmagnaten, macht sich in einem satirischen Artikel über die kuriosen telegraphischen Berichte lustig, die der Vertreter des offiziösen Wolffschen Telegraphenbureaus und einige andere gleich gestimmte Korrespondenten tagtäglich über die Kronpringenreise" in die Welt hinaussenden. Spöttisch meint das Blatt:
Die Schulstundenzahl von 22 pro Woche für den Sommer hat der Junkerlandtag auf 12-18 herabgesetzt, weil sonst die Verwendung von Kindern bei Erntearbeiten außer in den Ferien fast ganz ausgefchlossen werde"! Auch das Aufsichtsrecht der Geistlichen hat die Ritterschaft gestrichen und es der Ditsobrigkeit" das sind die Gutsherren selbst ausgeliefert!
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Trotzdem behaupten bekanntlich die Junker, daß sie auch ein , warmes Herz" für die Volksschule hätten.
Ultramontane Heuchelei.
" So geht es nun seit Anbeginn der Kronprinzenreise: Seine Kaiserliche Hoheit der deutsche Kron= prinz hat heute vormittag an Bord Golf ge= fpielt", hat uns das halbamtliche Nachrichtenbureau mehrmals berichtet. Natürlich ist dieses wichtige Ereignis auch auf der Blatte festgehalten worden, und wird den andächtigen deutschen Lesern der verschiedenen illustrierten Blätter zum Frühstück serbiert. Oder:" Die hohen Herrschaften beteiligten fich in ungezwungener Weise an den Gefell. schaftsspielen an Bord". Dann sehen wir den Kaiser sprossen die Regelkugel über das Schiffsverdeck rollen, während alle Mitreifenden andächtig zuschauen und ein vernünftiger Matrose sich über diese Zuschauer luftig macht. Run ist gegen einen solchen Beitvertreib an Bord wirklich Apachengeschichte handeln, was nicht von der Zentrumspresse zu nichts einzuwenden. Reisender Leut' Gemüt und Sinn, gleich Artikeln mit der Ueberschrift: Die Früchte der religionswie ihr Leib schwebt her und hin." Aber man sollte doch diese losen Schule" ausgeschlachtet wird. In einem dieser Artikel, Dinge als Selbstverständlichkeiten hinnehmen und nicht jede der vor einigen Tagen durch die ultramontane Presse lief, hieß es: Handbewegung des Kronprinzen und der Kronprinzessin aufnotieren, telegraphieren, photographieren und tinematographieren; denn auch das letztere geschieht, und zwar amtlich, wie auch ein federgewandter Herr den Kronprinzen begleitet, um dem deutschen Volte ein Prachtwerk über die Reise des künftigen Kaisers zu schenken. Nur wünschen wir diesem Prachtwert einen mehr fachlichen Inhalt, als ihn die bisherigen halbamtlichenschreiben können. Das sind also Leute, die unter der Geltung
Die Zentrumspreffe liebt es, um die Massen für die Kirchlich bebormundete konfessionelle Schule zu gewinnen, alle Mißstände in Ländern, wo die Verweltlichung der Schule durchgeführt, auf das Konto der religionslosen Jugenderziehung zu sehen. Namentlich muß zu diesem Zwede Frankreich herhalten, wo so leicht nichts geschieht, mag es sich um einen Regierungsstandal oder eine
Drahtberichte enthielten. Wann der Kronprinz an Bord oder auf dem Lande Golf spielt und ob er gut oder schlecht spielt, wann er tegelt, wie er wettkutschiert und ob er Antilopen oder etwas anderes schießt, das interessiert das deutsche Volt nicht oder sollte es wenigstens nicht sonderlich interessieren. Aber Teider gibt es ja auch sehr viele solche, die die Seligkeit ob ihrer Geistesarmut verdient haben und sich mit dem im„ Simplizissimus" jüngst abgebildeten Herrn Otto Kräßschmann, Fabrikanten aus Zittau , glüdlich preisen würden, die aller= Höchste feetrantheitliche Bescherung im 3y= linder als Andenken von der Kronprinzenreise ihrem Töchterchen mit nach Hause bringen zu tönnen."
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Wir verstehen nicht, warum sich das Blatt der Zechenbesitzer so aufregt. Es ist doch ganz selbstverständlich, daß jemand, der täg lich aus dem Scherlichen Lokalanzeiger" oder dem Reichsboten" seine politische Bildung bezieht und daneben vielleicht noch seine literarischen Bedürfnisse in der Woche" befriedigt, schließlich nicht nur im Golfspiel des Kronprinzenpaares, sondern sogar in dessen seekrankheitlicher Bescherung" oder in dessen Stuhlgang Ereig. nisse von weltgeschichtlicher Bedeutung erblidt und sich an der Schilderung dieser großen Momente durch Wort und Bild vaterländisch begeistert.
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Zum Kampf gegen den inneren" Feind. Alle Belehrungen des Ministers waren jedoch vergeblich: bei der Abstimmung wurde die Entschließung der Landwirt ministerium an sämtliche Armeekorps eine Verfügung erlaffen, Wie die Ostsee Zeitung" erfährt, hat das Kriegsschaftskammer nahezu einstimmig angenommen. die sich mit der Revision der Aufruhr- Afte" befaßt. Das Berechtigt sind die Ausführungen des Freiherrn v. Bod Vorhandensein dieser„ Aufruhr- Atte" wurde auf dem Parteitag man zweifellos, denn wie in Bayern ist auch in Baden das in Magdeburg festgestellt dadurch, daß der Korpsbefehl des Ergebnis der außerordentlichen Viehzählung vom 1. Dezember Generals v. Bissing der Deffentlichkeit übergeben wurde. Die dieses Jahres recht mager. Nach amtlicher Mitteilung nimmt Aufforderung des Kriegsministeriums läßt erkennen, daß es der Nindviehstand Badens in den letzten Jahren fortdauernd sich dabei keineswegs um eine Privatleistung des Generals ab. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Rückgang an v. Bissing gehandelt haben kann, sondern um eine ganz Rindern 8000, gegenüber der Zählung vor drei Jahren generelle vom Kriegsministerium ausgegange Anweisung. 41 000. Der Schweinebestand hat im letzten Jahr etwas zu vielleicht geht man auch nicht fehl in der Annahme, daß die genommen, bleibt aber immer noch hinter der Zählung von Borgänge in Moabit von bestimmendem Einfluß für den 1907 um rund 45 000 Stück zurück. Doch mag Herr v. Bod man auch noch so recht haben; seine Ausführung über die neuen Entschluß des Kriegsministeriums gewesen sind. Die Berseuchung des norddeutschen Schlachtviehs wird ihm das scharfmacherische Presse hat ja Wochen hindurch darauf hingewiesen, daß in solchen Fällen ohne weiteres Militär requipreußische Zunfertum nie verzeihen. riert werden müsse. Der Kriegsminister will nun wahrschein lich dem Wunsche der Scharfmacher Rechnung tragen. Bei der Beratung des Militäretats im Reichstag wird dem Kriegsminister natürlich Gelegenheit geboten werden, über seine Vorbereitungen zum Straßenkampf nähere Auskunft zu geben.
" Vor einigen Wochen hat das französische Kriegsministerium eine Statistit über die militärischen Truppenaushebungen des Jahres 1909 herausgegeben. Daraus ergibt sich, daß unter den 200 000 Stellungspflichtigen 15 000 Analphabeten waren, das heißt junge Leute von 21 Jahren, die weder lesen noch
der Gesehe über den allgemeinen obligatorischen und religionslosen Unterricht geboren und aufgewachsen sind. Erft vor kurzem hat man in Paris unter Aufbietung des ganzen offiziellen Apparats und unter der Anteilnahme der ganzen firchenfeindlichen Meute dem Vater der religionsfeindlichen Schulgeseße in Frankreich , Jules Ferry , ein Denkmal enthüllt und mit hochtönenden Reden dieses Verdienst um die Nation gepriesen. Steiner aber hat das Ergebnis jener Gefeße, die nach den offiziellen Ansprachen aus Frankreich ein Land der Freiheit und des Fortschritts gemacht haben sollen, verkündet: das Ergebnis der Statistik des Kriegsministeriums für 1909: 15 000 n. alphabeten unter 200 000 Rekruten. Ein schöner Er. folg für die dreißigjährige antifleritale Bildungsarbeit!"
Natürlich hat die Anzahl der Analphabeten nichts mit der religionslosen Schule zu tun. Aber was verschlägt dem Zentrum ein Schwindel, wenn nur der löbliche Zwed: die Herabwürdigung der weltlichen Schule, erreicht wird. Wo die wirklichen Gründe für die zahlreichen Analphabeten in Frankreich liegen, hat jüngst die Kölnische Zeitung " aufgedeckt. Daraus ergibt sich, daß es die Aeritalen sind, die die allgemeine Schulpflicht lassen. Nach dem Gesek wird in jeder Gemeinde ein Schulborstand gebildet. Diese Behörde hat unter anderem die Aufgabe, über die Gesuche um Befreiung vom Schulbefuch zu entscheiden ich weigert, seine Kinder zur Schule zu schicken, wird er vor den und Verstöße gegen die Schulpflicht zur Kenntnis zu nehmen. Wenn nach einer von ihr ausgesprochenen Warnung ein Hausvater Friedensrichter geladen und zu den vom Gesch vorgesehenen Strafen verurteilt. Es ergab sich nun, daß in den Gemeinden, wo die Klerikalen und Royalisten Sie Mehrheit haben, sie auch den Schulvorstand aus ihren Anhängern bilden; auf Betreiben der royalistischen Ausschüsse genehmigt der Schulvorstand sämtliche Befreiungsgesuche und gibt teiner I age wegen Schulversäumnissen Folge. Es ist festgestellt werden, daß aus solchen Gemeinden niemals ein Ber fäumnisfall vor den Richter kommt; das Gesetz ist so gut wie nicht vorhanden.
in Frankreich nicht zur Durchführung tommen
Besteuerung der Zündwarenersatzmittel.
Jm Reichsschazamt hat am Donnerstag eine Konferenz stattgefunden, zu der Bertreter jener Industriezweige geladen waren, die sich mit der Herstellung von Zündwarenerfagmitteln befaßt. Veranlagt wurde die Konferenz durch das Verlangen der Zündwarenfabrikanten, die Erfagmittel nach franzöfifchem Muster mit hohen Steuern zu belegen. Früher hat sich der Schaßfefretär Bermuth in ablehnendem Sinne ausgesprochen; es gminnt jezt aber fast den Anschein, als ob er seine Ansicht einer Revision unterzogen hätte, denn sonst wäre es nicht verständlich, daß er die Vertreter dieser Jndustrie zu einer Konferenz nach Berlin berufen hat.
Das ritterschaftliche Schulwesen Mecklenburgs. Am Mittwoch und Donnerstag wurde vor dem Reichsgericht in Die Mißstände im ritterschaftlichen Schulwefen des Dbotriten Leipzig eine Spionageaffäre gegen zwei englische Offiziere verhandelt, landes haben sich dermaßen zugespigt, daß selbst die medlenburgische die von einer Reihe von deutschen Seebefestigungen Photographien Regierung Reformen für dringend nötig hält. Nach der Verdufgenommen und auch sonst sorgsam gehütete militärische Geheim- ordnung vom 21. Juli 1821 erstreckt sich ber Unterricht auf Behütung der Studentenschaft vor sozialdemokratischem Gift. niffe zu erkunden versucht hatten. Da das Beweismaterial offen- Religion, Schreiben und Rechnen; das Lefen wird nicht fichtlich vorlag und die beiden Spione auch gar keinen Verfuch erwähnt, sondern fiudet sich erst in der Ergänzungss Die Denunziation des Leipziger Reichsverbändlers Dr. Henrici machten, zu leugnen, sondern sowohl ihre Spionage als auch die verordnung vom 8. April 1879. Die Regierung fordert jegt fämt- und des von ihm zusammengetrommelten reichsverbändlerischen Strafwürdigkeit ihres Vorgehens ohne weiteres zugaben, rollte sich liche in den Volksschulen sonst gebräuchlichen Unterrichtsgegenstände, Landsturms hat gefruchtet. Das sächsische Kultusministerium hat auf die Verhandlung glatt ab. Am zweiten Verhandlungstag fanden obwohl fie nicht verkennt, daß die Ritter den Realien wahrscheinlich die Beschwerde des Henrici und 23 Leipziger Bürger in einem bereits die Plaidoyers statt und an demselben Tage noch wurde Widerspruch entgegensetzen werden, ebenso dem Turnen und den längeren Schreiben an den akademischen Senat der Leipziger das Urteil gefällt, das auf je vier Jahre Festung lautete. weiblichen Handarbeiten. Die für den Sommer vorgeschriebene Universität geantwortet. In der Antwort wird erklärt, das Ministe Als strafmildernd hatte das Reichsgericht es angesehen, daß die wöchentliche Stundenzahl ist unzureichend. Es gibt noch ritterschaftliche rium bedauere den Vorfall aufs lebhafteste. Nach den amtlichen beiden Offiziere im Dienste ihres Vaterlandes, also nicht ehr Schulen mit 12 Wochenstunden im Sommer, was," wie Feststellungen werde dahin erkannt, daß das Kaiserhoch des Tos gehandelt hätten. Andererseits wurde jedoch die große das Resfript der Regierung mit gutem Humor fagt, um so befremdlicher Dr. Henrici zwar unangebracht und daher gefchäftsordnungsGefährlichkeit der Handlungsweise" der Angeklagten berüdfichtigt ist, als viele Schulpatrone Klage darüber führen, daß die Lehrer von mäßig eine Rüge zulässig war, andererseits aber sei das in au 3- und der große Schaden, der hätte entstehen können oder vielleicht Ostern bis Michaelis zu viel freie Zeit haben. Die Stundenzahl weisen des Dr. Henrici aus dem Saale nicht als notwendig schon entstanden ist". soll nach der Forderung der Regierung auf 22 im Sommer und lanzusehen.
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