Gewerkschaftliches.
Das Zentralfchiedsgericht im Baugewerbe.
die bevorstehende Bohnerhöhung auszugleichen. Das kann natür- 1 Die tschechischen Lithographen, Steinbruder ust., die in einer lich unter ten Umständen geduldet werden. Die Arbeiterschaft separatistischen Organisation„ Lithografida Beseda" bereinigt der Schraubenbranche wird sich das Wenige, was erreicht worden sind, reichten gleichfalls ihre Forderungen ein. Die Steinist, weder auf diese noch auf andere Weise nehmen lassen. Der Druckereibesizer nahmen in einer Versammlung Stellung zu dem Der Vertrag für das Baugewerbe sieht drei Jnstanzen Redner forderte die Anwesenden auf, überall, wo die Verein- eingereichten Tarifentwurf und beschlossen, diesen als unannehm bor: eine Schlichtungskommission, ein örtliches Schiedsgericht barungen nicht befolgt und nicht ausgehängt werden zum 1. Ja bar abzulehnen. Sie verpflichteten sich gleichzeitig, nicht ein Zentralschiedsgericht. Zum Zentralschiedsgericht das keinen Erfolg hat, der Kommission unmittelbar darauf Mit- qualifizierten Gehilfen 500 Stronen in einem Sichtwechsel dem nuar, sofort beim Unternehmer vorstellig zu werden, und wenn einzeln zu verhandeln und haben als Sicherstellung per einem wählen der Arbeitgeberbund drei und die vier Zentral- teilung zu machen. Uebrigens hat auch der Vorsitzende der Arbeit- Berein der Steindruckereibefizer in Böhmen , Mähren und Schlesien organisationen der Arbeiter vier Vertreter. Außerdem sollen geber bei den Verhandlungen erklärt, daß die Vertreter der Ar- hinterlegt.
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die beteiligten Zentralorganisationen drei Unparteiische be- beiter sich, wenn zum 1. Januar irgendwo Schwierigkeiten ent- Hierauf reichten die Mitglieder der separatistischen Organizeichnen; einigen sie sich hierbei nicht, so werden die Un- stehen, sofort an die Kommission der Arbeitgeber wenden sollten, sation allen tschechischen Druckereien ihre Kündigungen ein und parteiischen vom Reichsamt des Innern ernannt. Im die dafür sorgen werde, daß den Vereinbarungen Geltung ver- sind am 26. November in den Streit getreten. Eine am 28. NoAugust ist versucht worden, die Unparteiischen zu bezeichnen; fchafft wird. Dabon werden die Vertreter der Arbeiter natürlich bember stattgefundene Verhandlung wurde ergebnislos abgebrochen, die Parteien einigten sich aber nur auf die Person des Ge- auch überall, wo es sich als notwendig erweist, Gebrauch machen. da die Unternehmer erklärten, daß fie an die Beschlüsse der Vollheimen Regierungsrats Dr. Wiedfeld und mußte demzufolge fich, daß die Schraubenarbeiter und-Arbeiterinnen fest ent- machen könnten. Weil die tschechischen Druckereibefizer auf die In der regen Diskussion, die dem Referat folgte, zeigte es bersammlung gebunden seien und keinerlei Zugeständnisse das Reichsamt des Innern ersucht werden, die fehlenden Un- schlossen sind, mit aller Energie für die strikte Durchführung der Solidarität den deutschen Drudereibefizer beharrten, wurde fämtparteiischen zu ernennen. Vereinbarungen zu forgen. Wie die am Sonntag abgehaltene lichen Mitgliedern des Desterreichischen Senefelderbundes gekündigt, Die Ernennung ist nun endlich erfolgt. Der Staats- Versammlung der Einrichter an Schraubenautomaten und Einzel- so daß ab 10. Dezember die Aussperrung eine allgemeine ist. sekretär des Innern hat an die Beteiligten folgendes bänken bewiesen hat, werden fie in ihrem Bestreben auch von den Weitere Verhandlungen haben inzwischen zu feiner Einigung ge Schreiben gerichtet: Arbeitern dieser Spezialbranche tatkräftig unterstützt werden.
Auf die gemeinschaftliche Eingabe der am Vertragsschlusse im deutschen Baugewerbe beteiligten fünf Zentralorganisationen ernenne ich Herrn fönigl. Oberregierungsrat May MayrMünchen und Herrn Magistratsrat Paul BölblingBerlin zu Unparteiischen für das im Hauptvertrag vorgesehene Zentralschiedsgericht. Herrn Geb. Regierungsrat Dr. Wiedfeld habe ich auf jederzeitigen Widerruf und in Erwartung, daß seine Tätigkeit hierdurch nicht so start in Anspruch genommen wird, die erbetene Genehmigung erteilt, in gleicher Eigenschaft im Zentralschiedsgericht mitzuwirken.
Deutfches Reich.
Unternehmerterrorismus.
im Gewerkschaftshause hält am Weihnachts- Heiligabend und am baran kehrten, erhielten nun fortgesetzt eingeschriebene Briefe, in 3. Festtag teine Sprechstunde ab.
Der gehette Hirsch. Ein Gewerkvereins"-Märchen.
führt. Die Unternehmer bieten die 8% stündige Arbeitszeit unter gänzlichem Fortfall einer Frühstück- und Vesperpause, sie lehnen jede Lohnerhöhung ab und haben sogar eine Herabsehung der Mindestlohne ins Auge gefaßt usw. Die Arbeiterschaft steht dem Unternehmertum geschlossen gegenüber und da der Oestera reichische Senefelder - Bund über größere Geldmittel verfügt, wobei ihm als weitere Hilfsquelle die Unterstützung des Internationalen Bundes der Lithographen, Steindruder und verwandten Berufe zugesichert ist, so dürfte sich der Kampf lange hinziehen, wenn es nicht gelingt, durch Verhandlungen denselben zum beiderseitigen befriedigenden Abschluß zu bringen.
Verfammlungen.
Im Mai d. J. brach in Magdeburg ein Bäderstreit aus. Vom Verband der Bäcker wurde allen Bäckermeistern, die die Forde rungen der Streifenden bewilligten, ein sogenanntes Bewilligungsplatat ausgehändigt, das zum Aushang in den Geschäftslokalen oder Schaufenstern bestimmt war, um die Kundschaft zu orientieren, ob es sich um einen geregelten Betrieb handele oder nicht. Die Bäderzwangsinnung verbot daraufhin durch einstimmigen Beschluß ihren Mitgliedern bei einer Ordnungsstrafe von 20 M. für jeden Einzelfall bezw. für jeden einzelnen Tag, diese Plakate auszuhängen oder sie an Händler abzugeben. Die Bädermeister, die sich nicht Deutscher Holzarbeiterverband. Die Verwaltungsstelle Berlin denen sie unter Androhung der zwangsweisen Beitreibung zur hielt am Montag eine Generalversammlung ab, die den großen Zahlung der soundsoviel mal 20 M. aufgefordert wurden. In Saal des Gewerkschaftshauses bis auf den letzten Platz füllte. Einzelfällen wurde die Strafe auch bezahlt. Bei verschiedenen Sie beschäftigte sich zunächst mit der Wahl zweier Bureauarbeiter, Bädermeistern wurde zur Pfändung geschritten. deren Anstellung von der vorigen Generalversammlung beschlossen Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag' ich Dir den Schließlich beschwerte sich ein Innungsmitglied bei dem Ma- worden ist. Es wurde dort ebenfalls beschlossen, die Stellen im Bor - orden Schädel ein." Unter dieser Devise erzählte" Der Gewerkverein", gistrat der Stadt Magdeburg als der Aufsichtsbehörde über das Vor-" Vorwärts" und in der„ Holzarbeiter- Zeitung" auszuschreiben, Nr. 102, vom 21. Dezember, die angebliche Leidensgeschichte eines gehen der Innungsleitung. Und der Magistrat entschied, daß sowohl sowie eine Prüfungskommission von 13 Mitgliedern- 7 aus der von Mitgliedern des Deutschen Metallarbeiterverbandes verfolgten der Generalversammlungsbeschluß als auch die auf Grund dieses Generalversammlung gewählten und 6 Vertretern der Ortsver" Sirsches" in der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft: Boltastraße. Beſchluſſes feſtgeſetzten Ordnungsstrafen ungültig seien. Der waltung eingefeßt, um eine Auswahl aus den Bewerbungen Man habe ihn bedrängt und belästigt, sein freies Wahlrecht zum Regierungspräsident hob diese Entscheidung jedoch wieder auf, und zu treffen. Das ist inzwischen geschehen. Wenzel gab nun Arbeiterausschuß bedroht und ihn schließlich so mißhandelt, daß er als ein anderer Bäckermeister eine zweite Beschwerde dem Magistrat im Auftrage der Prüfungskommission Bericht über ihre Tätigkeit. nach dem Krankenhaus geschafft werden mußte und nun seit etwa unterbreitete, bekannte sich dieser zu der Auffassung des Regierungs - Es find 77 Bewerbungsschreiben eingegangen. Die Kommission acht Tagen arbeitsunfähig ist. Der Gewerkverein" ist entfekt über präsidenten. schlug der Generalversammlung fünf Kandidaten zur Auswahl bor. solche Roheit und Intoleranz und kann sich nicht genug tun in eine Strafe" seinerzeit verwirkt haben. Und zwar fordert sie die Die vorige Generalversammlung hatte bereits beschlossen, den Jetzt geht die Zwangsinnung nun gegen die Mitglieder vor, die Sodann beschäftigte sich die Versammlung mit einigen Anträgen. Entrüstung. Nach den Erkundigungen, die wir über diesen Fall einzogen, Bezahlung der Strafen, die in Einzelfällen bis zu 400 M. betragen, Arbeitslosen nach der Aussteuerung eine weitere Woche Unterstellt sich die Sache wesentlich anders dar. Was die Bedrohung werde. Ein an den Magistrat gerichtetes Ersuchen, die Zwangsvoll- wägen, ob diese Vergünstigung auf zwei Wochen auszudehnen ist. innerhalb drei Tagen, andernfalls Zwangsvollstreckung erfolgen stüßung zu gewähren, und der Verwaltung anheimgegeben, zu er des freien Wahlrechts zum Arbeiterausschuß anbetrifft, so ist nur richtig, daß der Gewerkvereinler gefragt worden ist, welche Nummer streckung aufzuschieben, da der Minister noch in der Sache zu ent- Wie der Bevollmächtigte Glode mitteilte, ist die Verwaltung ( der Liste) er wähle. Diese Frage ging unter den Arbeitern hin scheiden habe, ist abgelehnt worden, so daß die betroffenen Bäcker- dementsprechend zu dem Vorschlag gekommen, außer der bereits und her, ohne daß Gewicht darauf gelegt wurde, eine Antwort zu allezeit geldbedürftige Innungskasse füllen zu helfen, wenn meister das zweifelhafte Vergnügen haben, zum Weihnachtsfeft die beschlossenen noch eine volle Woche Arbeitslosenunterstüßung zu erhalten. Diese Frage ist mehr als Spaß aufzufassen, wenn mon gewähren, also im ganzen zwei Wochen über die Aussteuerung hört, daß in dem Werk Voltastraße die Freien Gewerkschaften durch die horrenden Strafen nicht geradezu zum Ruin getrieben hinaus, und zwar bis zum 1. Februar 1911. Bis dahin wird über 83 Mitglieder in den Arbeiterausschuß wählten und die Hirscheine weitere Regelung der Unterstüßungsfrage, mit der sich zur Dunckerschen Gewerkvereinler nur 3. Vor einem Jahre zählten die zeit eine Kommission befaßt, entschieden werden. Der Vorschlag Ein christlicher Briefschwindel entlarvt. letteren noch 12 Mitglieder. Die Stimmenzahlen waren bei der der Verwaltung wurde von der Generalversammlung einstimmig letzten Wahl wie folgt: Auf die Liste der Freien Gewerkschaften Während des Knappschaftswahlkampfes im Ruhrgebiet ver angenommen. fielen 6561, auf die Liste der Hirsch- Dunderschen 349 Stimmen. öffentlichte der Bergknappe" neben dem Heinrichbrief auch einen Und in dem Werk Aderstraße erzielten die Freien Gewerkschaften Brief, der den Stempel der Zahlstelle Stoppenberg des Bergarbeiter. 4762 Stimmen, während die Hirsch- Dunderschen überhaupt feine verbandes trug und behauptete, derselbe sei ihm vom ZahlstellenStimmen erhielten. in Mitglied der Hirsch- Dunderschen und bilde einen schlagenden Beweis für das Zusammengehen des genommen: erklärt sich dann leicht der Verger vorstand des Bergarbeiterverbandes von Stoppenberg zugegangen gefragt wird, welche Liste er wähle. Was nun aber die Mishandlung anbetrifft, die der Gewerte Bergarbeiterverbandes mit den Zechen. In diesem Briefe wurde berein" in unmittelbare Verbindung mit den Wahlen zum Ar- gesagt, daß der Verband ein Zechenverband sei, weil ein in der beiterausschuß bringt, so liegt erstens eine große Uebertreibung Lampenbude der Zeche Zollverein Schacht VI beschäftigtes Mitglied einer gewöhnlichen Echlägerei zwischen zwei Personen vor, und des Bergarbeiterverbandes als Kandidat für die Aeltestenwahl aufdann hat diese Prügelei mit den Wahlen und mit der Zugehörigkeit gestellt war.
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des Geprügelten zu den Hirsch- Dunderschen überhaupt nichts Die Verbandsleitung konnte damals sofort nachweisen, daß es zu tun. Der Arbeiter R., ein Mitglied des Deutschen Metall- sich um eine Fälschung handelte, da der benußte Stempel einige Zeit arbeiterverbandes und seit 1898 in der Fabrik beschäftigt, wurde früher abhanden gekommen war. Trotzdem wurde der Brief nach von dem Gewerkvereinler, der in einer anderen Abteilung armie bor bom Gewerkverein weiter gegen den Ver beitet, bei dem Meister denunziert, daß er so lange band ausgeschlachtet. Die Ortsverwaltung des Ver herumgestanden und nicht gearbeitet" habe. Darüber stellte R. Den Kollegen" auf der Straße zur Rede, erhielt aber eine Stoppenberg hatte einen gewissen aurath gemeine Beschimpfung als Antwort und ließ sich daburch verleiten, dem anderen eine Ohrfeige zu versehen, so daß diesem die Lippen bluteten. Dem Verlebten wurde später ein Pflaster aufgeklebt und er meldete sich krant. Der Arbeiter R. aber wurde entlassen. Der Arbeiterausschuß sah den Vorfall als eine Privatsache an, und auch der Direktor des Werkes, der den Arbeiter N. zu sich beschied, überzeugte sich bald, daß wahrscheinlich viel Lärm um nichts gemacht worden sei, und versprach die Frage der Wiedereinstellung von R. zu erwägen.
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Aus der Wahl und der notwendig gewordenen Stichwahl der Bureauarbeiter gingen als gewählt hervor: Julius Hilde. brand und Paul Thomalske. Ferner wurde auf Vor schlag von 2 ang hammer einstimmig folgende Resolution an
Die im Gewerkschaftshause, tagende Generalversammlung des Holzarbeiterverbandes, Zahlstelle Berlin , schließt sich dem Protest der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands gegen das Klassenjustigurteil in Frankreich , laut welchen der Gewerkschaftssekretär Durand unschuldig zum Tode verurteilt wurde, im vollen Umfange an. Die Versammelten sind weiter der Meinung, daß durch dies Urteil, falls es bestehen bleibt, ein Justizverbrechen begangen wird."
Letzte Nachrichten.
Sozialdemokratische Maffenproteste in Bulgarien .
Sofia , 22. Dezember. ( Privattelegramm des„ Borwärts".) Heute veranstaltete die sozialdemokratische Arbeiter. partei im ganzen Lande Protestationsversammlungen und Demonstrationen gegen die Gesamtpolitik der Regierung, gegen die Teuerung und für Arbeiterschußgefeße, die überaus imposant verliefen. Eine nach Tausenden zählende Arbeiterdemonstration fand in Sofia vor der Kammer statt. Am Protestationsmeeting beteiligten sich über 30 000 Arbeiter.
in Verdacht, den Stempel gestohlen und den Brief geschrieben zu haben, und erstattete gegen denselben Strafantrag. Dieser Verdacht hat sich bestätigt. Am 19. Dezember hat Laurath vor dem Unterfuchungsrichter in Essen eingestanden, den Stempel geftohlen und den Brief geschrieben zu haben. Daß er seine Tat aus eigenem Antrieb ausgeführt hat, ist wohl taum anzunehmen. Vielleicht kommt auch noch ans Tageslicht, wer ihn dazu Mit dem Terrorismus der Genossen", den der Gewerkverein" So wird ein christlicher Schwindel nach dem andern entlarbt, entdeckt zu haben glaubt, ist es wieder mal nichts Dagegen macht scharenweise kehren die Mitglieder dem Gewerkverein den Rücken. ein solches Geschrei, wie der Gewerkverein" am Schlusse seines In den letzten Monaten find rund 1000 Mitglieder des Artikels selbst hervorhebt, Stimmung für eine Zuchthausvorlage Gewertvereins zum Verband übergetreten. Mo- Baris, 22. Dezember. ( W. T. B.) Im Senat erklärte in Be gegen die Arbeiter. Aber das kümmert den„ Gewerkverein" herzlich wenig, um seine eigenen Worte zu gebrauchen.
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veranlaßt hat.
Achtung! Bergarbeiterstreik!
Mangelhafte Verkehrsmittel in Frankreich . antwortung verschiedener Anfragen über den mangelhaften Betrieb auf den Staatsbahnen der Minister der öffentlichen Ar. beiten, die Anhäufung von Gütern sowie die übermäßige Inanspruchnahme des Personals und des Materials seien auf den schlechten Zustand zurückzuführen, in dem die frühere Gesellschaft das Staatseisenbahnnes gelassen habe, auf die Ueberschwemmungen, durch die die Beförderung von Gütern auf dem Wasserwege ge hindert werde, und endlich darauf, daß die gegenwärtig in Betrieb befindlichen Linien nicht genügten. Die Weiterberatung wurde auf morgen vertagt.
natelang hat der Gewerkverein keine Abrechnung veröffentlicht, um seine erfreulichen Fortschritte" zu verheimlichen. Nach seiner für Die Vereinbarungen in der Schraubenindustrie Berlins Oktober endlich wieder veröffentlichten Abrechnung hatte er eine Einnahme von 87 343 Mt.; der Verband hatte eine Einnahme von die am 19. November d. J. zustande kamen, sollen bekanntlich am 201 940 Mr. Die Einnahme des Verbandes für Oktober überstieg 1. Januar 1911 volle Geltung erhalten. Die Schraubenfabrikanten sind damals nur sehr widerstrebend auf die Abmachungen einge- danach die des Gewerkvereins um 114 597 Mr. oder 131,2 Prozent. gangen, und die Arbeiter müssen jetzt darauf gefaßt sein, daß die Alles das zeigt, daß es auch in den Köpfen der christlichen Bergendliche Durchführung nicht so glatt von statten geht, wie es zu arbeiter immer mehr zu dämmern beginnt. Daß es vollends Licht wünschen wäre. Aus diesem Grunde fand am Mittwoch bei Grau- wird, dafür sorgt schon der Bergknappe" durch seine grobe unwahrmann in der Naunynstraße eine Versammlung aller in der haftigkeit und die unvergleichliche Taktik der M.- Gladbacher Schraubenbranche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen statt, Chriftengeneräle. die den großen Saal samt dem Vorraum bis auf den letzten Die Brandkatastrophe in Chicago . Stehplatz füllte. Was erwarten wir am 1. Januar Nach neueren Meldungen aus Chicago find bei dem 1911 von unseren Arbeitgebern" lautete die TagesIn Hausham und Penzberg ( Oberbayern ) tobt ein Berg- Riesenbrande bei der Fleischwarenfirma Morris ordnung. Der Branchenvertreter Fellenberg gab zunächst eine arbeiterstreit. Den Streifenden wird gedroht, daß fie nicht wieder u. Comp. mindestens 30 Feuerwehrmänner ums Leben gelebersicht über den Verlauf der Lohnbewegung, die nach kurzem eingestellt werden. Um die Drohung ernsthaft erscheinen zu lassen, kommen. Das Feuer war nachmittags noch nicht gelöscht. Streit und recht schwierigen Verhandlungen zu einem ziemlich werden Arbeitswillige gesucht. bescheidenen Ergebnis führte, wie wir es seinerzeit in Nr. 272 Arbeiter, Klassengenossen! Laßt Euch nicht von gewiffenlosen Beitweilig war das ganze Schlachthausgebiet bedroht. Das des Vorwärts" mitteilten. Der Rebner erläuterte die einzelnen Agenten oder Zeitungsinseraten verlocken, nach Oberbayern zu gehen. Da ch fiel auf zwei Kompagnien der Feuerwehr; die unter Bestimmungen, die im wesentlichen besagen, daß in der Regel Meidet das Streifrevier, brecht die brüderliche Solidarität nicht, den Trümmern Begrabenen wurden buchstäblich zu Tode geAfford gearbeitet wird, daß jedoch, wo in Lohn gearbeitet wird, welche die Penzberger Bergarbeiter befunden, indem sie zur Unter- röstet. Der Sachschaden wird jetzt auf anderthalb Mil. diefer nicht unter 60 Pf. die Stunde betragen darf; für ungeübte stüßung der Haushamer Bergarbeiter in den Streit getreten find. Iionen Dollars geschätzt. Arbeiter, die die ersten vier Wochen nach freier Vereinbarung ent- Hoch die Einigkeit, hoch die brüderliche Solidarität der Berglohnt werden können, nicht unter 45 Pf., für Arbeiterinnen nicht arbeiter! unter 37% Pf. und für Werkzeugmacher nicht unter 60 Pf., daß die Akkordpreise nach Bedarf vom 1. Januar ab so erhöht werden sollen, daß sich der Stundenverdienst um 7% Proz. hebt und daß Fabrikationsüberstunden mit 25 Broz. bezahlt werden. Schließlich heißt es noch, daß die bestehenden Lohn- und Arbeitsverhältnisse nicht verschlechtert werden dürfen. Seit 10. Dezember sind in Böhmen mit Ausnahme von bis dieses Dach plößlich zusammenstürzte und den Führer der Wehr rinnen waren von diesen Abmachungen von vornherein sehr wenig einigen fleinen Firmen die Lithographen, Steindrucker und das und mehr als zwanzig Leute unter sich begrub. Das Feuer breitete befriedigt und gingen nur darauf ein, um einen langwierigen Hilfspersonal ausgesperrt. Der Grund ist folgender: Der Defter fich troß heldenmütiger Anstrengungen der Feuerwehr und der im Kampf zu vermeiden. Daß damals in der Versammlung 708 reichische Senefelder- Bund ( die 3entralorganisation der Litho- Lager beschäftigten Leute, die gerade zur Arbeit famen, immer Stimmen für die Vereinbarungen, aber 474 Stimmen dagegen graphen, Steindrucker, Chemigraphen, Retouscheure, Licht- und weiter aus. Die Lösch versuche wurden durch den Mangel an abgegeben wurden, nach heftigen Debatten, zeugt dafür, wie wenig Stupferdrucker und deren Hilfspersonal) hatte für seine Mitglieder Wasser aufs äußerste erschwert. Man glaubt, daß einige von den man im Grunde genommen von dem Ergebnis des Kampfes erbaut in Böhmen dem Verein der Steindruckereibesizer, der alle Reuben, denen durch das Feuer der Ausgang abgeschnitten ist, noch ivar. Es tommt nun jedoch vor allem darauf an, mit aller Macht deutschen sowie tschechischen Drudereibesißer umfaßt, eine neue dafür zu sorgen, daß das Wenige, was errungen worden ist, Tarifvorlage eingereicht. Der alte Tarif ist inzwischen am 1. De- am Leben sind, doch ist unter den obwaltenden Umständen vorläufig wenigstens auch in vollem Umfange durchgeführt wird. Manches zember abgelaufen. Gefordert wird für Lithographen die acht an keine Rettung der Eingeschlossenen zu denken. deutet darauf hin, daß dieses Ziel nicht ohne neue Kämpfe erreicht und für das übrige Personal die 8% stündige tägliche Arbeitszeit, Chicago , 22. Dezember. ( W. T. B.) Spät nachmittags war werden kann. In einzelnen Betrieben tommt es vor, daß der außerdem eine Erhöhung der Mindestlöhne, Ferien, Bezahlung das Feuer bei der Fleischwarenfirma Morris u. Comp. Unternehmer jetzt schon Abzüge zu machen sucht, um im voraus eines Zuschlages bei Ueberstunden usw. foweit eingedämmt, daß das bedrohte Viertel außer Gefahr schien,
Die Arbeiter und Arbeite
Hustand.
Chicago , 22. Dezember. ( W. T. B.) Zu dem Brande wird im einzelnen noch gemeldet: das Feuer brach infolge einer Explosion aus und verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit. Die Feuerwehrleute standen unter einem Metalldache am Ostende des Lagerhauses. Sie ahnten nichts von der Gefahr, in der sie schwebten,