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Gewerkschaftliches.

Wie Unternehmer Verträge refpcktieren.

An der allgemeinen Aussperrung im Baugewerbe in diesem Jahre waren auch die Unternehmer in Kiel beteiligt. Wie allgemein bekannt, waren die Unternehmer im ganzen Reiche nach der Aussperrung dem Schiedsspruch der unpar­teiischen Richter in Dresden entsprechend verpflichtet, für die vorgesehene Vertragsdauer bis zum Jahre 1913 allen Ar­beitern pro Stunde 5 Pf. Lohnzulage zu gewähren.

die Taktik, die den Maßnahmen der Unternehmer gegenüber einzu schlagen seien. Die daran von der bürgerlichen Bresse geknüpften Schlußfolgerungen sind hinfällig. Der Kampf geht weiter. Ob und wieweit nach Weihnachten eine Aenderung eintritt, ist noch nicht zu fagen. Bei den Unternehmern scheint trotz aller zur Schau ge­tragenen Unnachgiebigkeit ziemliche Sitmmung für eine Beendigung des Kampfes vorhanden sein.

Erfolgreicher Mälzereiarbeiterstreik.

Nach eintägiger Dauer ist der Streik der Mälzereiarbeiter in Frankenthal ( Pfalz ) mit Erfolg beendet. Die Bugeständnisse, die im Tarifvertrag niedergelegt sind, wurden von den Streifenden einstimmig angenommen und am 20. Dezember geschlossen die Arbeit aufgenommen.

Husland.

Schulunterricht laut gefeßlicher Borschrift außerhalb der orts üblichen Berufs( Arbeits-) zeit anzusetzen ist."

Also will und befehl' ich! Wie würden die Patrioten und die Regierungsmänner über Frechheit toben, wenn Arbeiter es für gut befänden, in solcher Form ihre Wünsche" zu- diftieren!

Die erste geprüfte Fleischermeisterin. Jm Schlachthofe zu Straubing hat sich unlängst Frau Brauereibefizer Lüttich von Sie tötete mit Sicherheit und Gewandtheit einen Ochsen und schlachtete Ergoldsbach der Meisterprüfung im Fleischergewerbe unterzogen. handwerksgerecht ein Schwein und ein Kalb; auch die theoretische Prüfung bestand sie mit gut.

In Riel weigerten fich die Unternehmer, diese Lohnzulage für einen Teil der Bauhilfsarbeiter eintreten zu lassen. Aus Wöchnerinnen- und Säuglingsfürsorge in der Schweiz . diesem Grunde sollte zwischen einigen Mitgliedern der Ver­Die Schweizerische gemeinnützige Gesellschaft hat Erhebungen bandsleitung der Arbeiterorganisationen und Vertretern des gemacht über den Stand der Wöchnerinnen- und Säuglingsfürsorge Arbeitgeberverbandes unter dem unparteiischen Vorsitz des Im Lütticher Kohlenbecken ist ein Bergarbeiterausstand aus in der Schweiz , deren Resultate zeigen, daß auch auf diesem Gebiete Gewerbegerichtsvorsitzenden in Kiel verhandelt werden. Im gebrochen. Es streiten außer 500 Mann der Grube von Tileur Verlaufe der Verhandlung äußerte sich der Vorsitzende, daß die mehrere Hundert Mann in St. Nikolaus auf der Grube Corbeaur. sozialer Fürsorge fortschrittliche Bemühungen am Werke find. Der Artikel 15 des Bundesgesetzes betreffend die Arbeit der in Frage stehenden Arbeiter nach seiner noch ausstehenden Außerdem streiken in Flemalle 200 Bergarbeiter, desgleichen 250 auf Schwangeren und Wöchnerinnen in den Fabrifen enthält die Be der Grube Bonnefin. Eine weitere Ausdehnung der Ausstands- stimmung, daß die Wöchnerinnen vor und nach ihrer Niederkunft, Entscheidung feine Lohnzulage erhalten würden. Durch diese der Grube Bonnefin. im ganzen während acht Wochen, nicht in Getverben beschäftigt Aeußerung sahen sich die Arbeitervertreter veranlagt, die bewegung wird befürchtet. Fortsetzung der Verhandlung abzubrechen. Die Unternehmer werden dürfen, die diesen Gesetzen unterstellt sind. Ihr Wieder­eintritt ist an den Nachweis geknüpft, daß seit ihrer Niederkunft mindestens sechs Wochen verflossen sind. Die Kantone St. Gallen und Baselstadt haben diese Gesetzesbestimmung dahin erweitert, daß es hochschwangeren Personen jederzeit gestattet sei, auf bloße An­meldung hin von der Arbeit weg zu bleiben. St. Gallen verbietet auch in seinem Arbeiterinnenschutzgesetz die Erteilung von Ueberzeit­bewilligung an Schwangere.

Ein blutiges Klassenurteil. bezichtigen jetzt die Vorstände der Arbeiterorganisationen, Der Syndikatssekretär Durand war vom Schwurgericht in böswillig die Verhandlungen hintertrieben zu haben, wodurch Rouen zum Tode verurteilt. Er sollte angeblich zur Ermordung es den Kieler Unternehmern freistünde, unabhängig von den des Streifbrechers Dongé aufgefordert haben. Durand hatte Bestimmungen des Vertragsabschlusses im Baugewerbe die gegen das Bluturteil Berufung eingelegt. Selbst die Witwe des Arbeiter zu zwingen, auf die Bedingungen der Unternehmer Ermordeten hat sich gegen dieses Urteil ausgesprochen und öffentlich einzugehen. Kürzlich hat der Unternehmervertreter, Zimmer- dagegen protestiert, daß jemand, der feinerlei Gewalt gegen ihren meister Frauen, nun den Vorsitzenden der Bauarbeiter um mann verübt habe, zum Tode verurteilt worden ist. Der Kassations eine Unterredung gebeten, wobei er dem Arbeitervertreter of hat aber jetzt das Bluturteil bestätigt!. bekanntgab, daß die Unternehmer eine Arbeitsordnung aus­gearbeitet hätten; diese bedeutet eine Verschlechterung gegen. über den Bestimmungen des Vertragsabschlusses, wie er im Baugewerbe besteht. Diese Arbeitsordnung soll ab 15. Ja nuar 1911 in Kraft treten. Die Arbeiter aber- so falfulierte Herr Frauen würden sich diese dem Vertrage wider sprechende Arbeitsordnung nicht gefallen lassen und mit einer Arbeitsniederlegung antworten. Bei diesem im Winter von den Unternehmern heraufbeschworenen Streik würden denn die Unternehmer schon die Arbeiter mürbe bekommen. Der Herr dürfte sich dabei verkalkulieren. Immerhin ist die ganze Handlungsweise bezeichnend für die Auffassung der Unternehmer über die Beachtung abgeschlossener Tarif­verträge.

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Berlin und Umgegend.

Das Berliner Arbeiter- Sekretariat

betreffend die Kranken- und Unfallversicherung, den Wöchnerinnen­Eine sehr erfreuliche Tatsache ist, daß der Ständerat im Gesetz, artikel ohne Widerspruch angenommen hat. Dieser bestimmt, daß die Kassen auch das Wochenbett als versicherte Krankheit ans Ein allgemeiner Lohnkampf der Straßenbahnangestellten zuerkennen haben. Die Kasse hat der Wöchnerin die für Krank­in Kristiania heitsfälle vorgesehenen Leistungen während mindestens sechs Wochen scheint jetzt unvermeidlich. Es haben zwar in den letzten Wochen zu gewähren. wiederholt Verhandlungen stattgefunden, aber eine Einigung ist Als eine große Wohltat erweisen sich die Frauenkliniken, die nicht erzielt worden. Die Gesellschaften sind schließlich mit meist den Kantonsspitälern angegliedert sind und die besonderen einem Angebot gekommen, wonach die Angestellten vom Jahre 1914 Entbindungsanstalten zur Aufnahme von Wöchnerinnen. In der ab Lohnerhöhungen von 20 und 25 Stronen pro Jahr erhalten geburtshilflichen Abteilung dieser Anstalten werden arme ledige, sollten, wofür obendrein noch eine leine Berlängerung der verheiratete und vertitwete Schwangere meist gratis aufgenommen. Arbeitszeit und Einschränkung der Freizeit in Aussicht gestellt In den Kantonen Zürich und Bern bestehen jetzt Sektionen des int Die Angestellten haben dieses Angebot selbstverständlich Jahre 1908 gegründeten schweizerischen Vereins für Frauen-, Mutter­wurde. abgelehnt. Sie sind zwar noch zu weiteren Verhandlungen bereit, und Kinderschutz. Als fulturhistorischer Beitrag sei bemerkt, daß der aber da sie bereits sämtlich von den Gesellschaften ihre Kündigung Kanton Schwyz , wo in den meisten Kranten- und Armenhäusern erhalten haben, sind sie zum 1. Januar auf die allgemeine Aus- Krankenschwestern angestellt sind, die Statuten diesen verbieten, Wöchnerinnen zu pflegen. sperrung vorbereitet.

im Gewerkschaftshause hält am Weihnachts- Heiligabend und am organisationen, über die das französische Arbeitsamt berichtet, stieg britten Festtag keine Sprechstunde ab.

Eine vorsichtige ,, Berichtigung". Herr Jakob Minter, Gewerkschaftssekretär, Berlin O. 17, Rüders­dorfer Straße 60, sendet uns folgende Zuschrift:

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Die im Vorwärts" Nr. 297, vom 20. 12. b. Jahres, auf­gestellte Behauptung:" Juzwischen waren auch die" Aasgeier des Schlachtfeldes", die Hirsche und Christen, auf dem Plane er schienen. Die Vertreter derselben gingen bei Freese ein und aus, um das Feld für ihre Verrätertattik zu fondieren", ist, so weit die christlichen Organisationen der Metall- und Holzarbeiter in Frage kommen, unrichtig.

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Die französischen Gewerkschaften im Jahre 1909. Die Gesamtzahl der französischen Unternehmer- und Arbeiter­im Jahre 1909 von 14 474 Gewerkschaften und 2117 629 Mitgliedern auf 14 842 Gewerkschaften mit 2 196 940 Mitgliedern, darunter 4948 Gewerkschaften mit 813 038 landwirtschaftlichen Arbeitern und Befizern Organisationen." Das Organisationsverhältnis ist durchweg bei den die landwirtschaftlichen" Syndikate sind meist gemischte Unternehmern am besten, ein Beweis, wie sie in furzer Zeit vom organisierten deutschen Scharfmachertum zu lernen verstanden haben, wie aus folgender Aufstellung ersichtlich( die landwirtschaftlichen gemischten" Syndikate sind in der Aufstellung nicht enthalten): Mitgliederzahl Ende 1909 Unternehmer- Organisation Arbeiter- Organisation

Industriegruppe Insgesamt 3. A.: Jakob Minter, Gewerkschaftssekretär,

Berlin O. 17.

Land- und Forst wirtschaft. Bergbau Steine und Erden Lebensmittel Chem. Industrie Papier

Prozentsaz der Drganisierten Proz.

47 016

262

1,35 67,35

55 143

67 867

232

8,30

14 598

144 962

28,33

49 847

.

4972

82,62

39 604

7.957

81,66

26 305

3 815

7,87

25 937

6 883

·.

7,43

78 684

8466

4,77

26 585

5 092

6,38

37 739

17,83

91 729

Prozentsatz der Insgesamt Drganisierten Proz. 1,89 37,48 24,25 8,16 84,80 20,59 17,30 13,13 6,04 15,97 16,33

2 250

16,01

19 984

13,81

23 666

15,54

102 250

19,18

32,67

298 711

26,79

30,58 37,35

16 145

1,58 16,09

Leder und Häute. Textilindustrie Holzindustrie Metallindustrie.. 13 717 Töpferei usw. Baugetverbe Transport u.Handel 46 755 Häusliche Dienste. 10 209 Freie Berufe 43 293 Insgesamt 368 547 Hierbon gehören etwa 400 000 der Confédération Générale du Travail , der französischen gewerkschaftlichen Landeszentrale, an.

Neben den Holz- und Metallarbeitern kommen die Transport­und Fabritarbeiter, und neben der von Herrn Minter vertretenen Richtung auch die christlich- nationalen" Arbeiter in Betracht. So= wohl diese wie auch die christlichen Verbände werden ebenso wie die Hirsch- Dunderschen von der Maßregelung durch Herrn Freese ausdrücklich ausgeschlossen. Herr Minter ist vorsichtig genug, auf eine allgemeine Wendung für eine beschränkte Gruppe zu berichtigen. Eine Straf"-Entlaffung bei Garbath. Eine Mitgliederversammlung der Bahlstelle Berlin des Deut- Bekleidung.. fchen Tabatarbeiterverbandes, welche am Freitag in den Musiker­falen in der Kaiser- Wilhelmstraße stattfand, beschäftigte fich haupt­fächlich mit den Zuständen bei der Bigarettenfabrik Garbath. lebereinstimmend wurde von mehreren Rednern über die Behand­lung der Arbeiter in dieser Fabrik und über das Denunziantentum, das dort systematisch gezüchtet wird, geflagt. Unter anderem wurde folgender Vorfall mitgeteilt: Irgendein dummer Junge riß im Klosett ein Plakat ab und schrieb beleidigende Aeußerungen gegen den Geschäftsführer an die Klosettwand. Der Herr Ge­schäftsführer Junge fand es nun nicht unter seiner Würde, auf diesen dummen Jungenstreich zu reagieren und leitete ein hochnots peinliches Verfahren ein, um unter Hunderten von Arbeitern den Schuldigen herauszufinden. Es wurden eine Anzahl Personen einzeln vernommen, jeder mußte eine Schriftprobe machen. Dann wurde ihnen auf den Kopf zugesagt, sie wären es gewesen. Wenn das keinen Eindruck machte, kam man mit dem Bersprechen der dauernden Beschäftigung, wenn der Täter namhaft gemacht würde. Der letzte der also borgenommenen Arbeiter wurde auf der Stelle entlaffen. Außerdem wurde ihm mit der Ausweisung gedroht. Als die Fabrikkommission sich an den Geschäftsführer mit dem Er fuchen wandte, ihr zu geftatten, die Schriftprobe des betreffenden Kollegen mit der Schrift in dem nun verschlossenen Klosett zu ver gleichen und nachzuprüfen, wies dieser die Kommission schroff au­rück. Warum gab Herr Junge der Kommission, die ihm sagte, daß sie diesen dummen Jungenstreich ganz entschieden verurteile, nicht die Möglichkeit zum Schriftenvergleich? Das ganze Verfahren fonnte bei der großen Anzahl von Arbeitern natürlich zu feinem Biele führen. Aber Strafe muß sein bei Garbaty, und wenn man den wirklich Schuldigen nicht fand, so traf das Berditt wenigstens wieder ein unbequemes Verbandsmitglied. Es liegt System in diesen Entlassungen und in diesem bei jeder passenden Gelegenheit wiederholten Hinweis auf drohende Ausweisung. Welche Nerven folter muß es sein, unter solchen Umständen sein targes Brot bei der Firma zu verdienen. Zwingende Notwendigkeit müßte es aber für jeden Kollegen sein, nun erst recht für den Verband zu arbeiten, damit endlich auch bei Garbaty Menschen, auch wenn es Arbeiter find, so behandelt werden, wie es sich gebührt!

Deutsches Reich .

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Die Wirtschaftliche Rundschau" im Correspondenzblatt der Generalfommission" wird vom Januar ab an Stelle Richard Calwers wieder May Schippel bearbeiten.

Statt Lohnerhöhung

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Lohnkürzungen.

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26222 977 350

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Die Zahl der Arbeitsbörien stieg im Jahre 1909 von 143 mit 2598 Gewertschaften und 455 790 Mitgliedern auf 145 mit 2506 an­geschlossenen Gewerkschaften und 520 662 Mitgliedern. Die Zahl der angeschlossenen Gewerkschaften fant um 92, während sich die Wit­gliederzahl um 64 872 vermehrte. Das scheint auf eine Konzentration Der fleinen Gruppen hinzudeuten und deren bedürfen die fran­zöfifchen Gewerkschaften zurzeit wohl am nötigsten.

Soziales.

Wohnungsbau durch die Stadt Zürich .

Auf dem Gebiete der Säuglingsfürsorge wird die Gründung bon Stillstuben in den Fabriken gefordert und die Verabfolgung von Stillprämien. Zürich besitzt eine stattliche Anstalt für erkrankte in Tätigkeit. Dieses Säuglingsheim enthält zwölf Betten. Die fich Sie trat 1908 Neugeborene in Verbindung mit der Frauenfiinit. gerne von Bett zu Bett verbreitenden Krankheiten werden dadurch zu verhüten versucht, daß man die innere Einrichtung der Zimmer Jedes Kind erhält fämtliche Gebrauchs gegenstände in einer vollständigen Garnitur. Zur Pflege von Früh entsprechend anordnet. geburten ist ein Brutapparat vorhanden. In St. Gallen besteht ein Freiburg und Kinderheim für Säuglinge und Kleine Kinder. Lausanne besigen ebenfalls Säuglingsheime. Bon großem Segen sind die Krippen, wo die Kinder tagsüber aufgenommen werden. Es existieren deren 59 in der Schweiz , neben den 29 Asili d'Infanzia im Kanton Tessin .

Endlich sucht das eidgenössische Lebensmittelgesetz durch wichtige Bestimmungen über die Milch dem Unfug auf diesem Gebiete zu steuern, um den Säuglingen eine geinde Milch zu sichern, während gemeinnüßige Vereine und Gesellschaften für massenhafte Verbreitung. guter aufflärender Schriften in dieser Hinsicht sorgen.

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Was Mutter verdient. Die amerikanische Brauer geitung beröffentlicht folgende Unterhaltung: Mutter steht zuerst auf," sagte der junge Laufbursche. Sie macht Feuer und bereitet mein Früh stück, so daß ich früh hier sein kann. Dann weckt sie Bater, gibt ihm sein Frühstück und schickt ihn weg. Nachher bekommt sie und das Kleine ihr Frühstück." Was verdient ihr?"" Ich verdiene drei Dollar die Woche, Vater drei Dollar den Tag." Und was berdient Mutter?" Mutter?" fagte er erstaunt. Wiefo? Sie arbeitet doch für niemand." Oh, ich dachte, fie arbeite jeden Morgen für die ganze Familie."" Oh, das ist für uns- aber damit wird doch kein Geld verdient."

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Letzte Nachrichten.

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Aus der französischen Deputiertenkammer. Paris , 23. Dezember. ( W. T. B.) In der heutigen Sihung der Deputiertentammer drang bei der Weiterberatung der Interpellationen über die Ereignisse in Wadai Admiral Bieraime auf eine entschiedenere Kolonialpolitik. Kolonial­minister Morel erwiderte, der Kampf von Drijele sei ein ruhmreicher Sieg gewesen, wenn er auch mehreren tapferen Sol­daten das Leben gekostet habe.(!!) Gr sei keine Uebera raschung gewesen, sondern eine Episode in der Bekämpfung von Räubern. Der Gouverneur habe den Oberstleutnant Moll er. mächtigt, gegen Maffalit eine Strafegpedition zu unter nehmen unter der Bedingung, sich nicht im Lande festzusetzen. Mit 13 187 gegen 4 857 Stimmen wurde in der Boltsabstim- Augagneur sprach die Ansicht aus, man sei nach Wadai ge. mung vom 18. Dezember die Bewilligung von 5 260 000 Franken zogen, nicht nach einem festen Plan, sondern, indem man sich immer zur Errichtung von 228 Wohnungen in 73 Häusern auf städtischem weiter in die Sache habe hineinziehen lassen. Er wünschte eine Gelände bewilligt. Mit der Ausführung dieses Bauplans wird vom Parlament vorgeschriebene, feste Kolonialpolitit. die Stadt etwa 800 Wohnungen im Besitz haben. 1908 waren es, Kolonialminister Morel sette dann auseinander, Frankreich außer einer größeren Zahl Dienstwohnungen 265. In diesem Jahre habe zurzeit im Tschad seegebiet zwei Bataillone in Stärke famen 225 hinzu, die 1907 nach hartem Stampf mit 18 032 gegen von 1600 Mann. Der neuernannte Oberbefehlshaber Oberst Lar. 7590 Stimmen bewilligt worden waren. Diesmal war der Kampf nur gering, da nur die reaktionärste Richtung des Gewerbevereins, geau brauche drei Bataillone, damit er zu seiner Verfügung 600 dem die Wohnungswucherer gutenteils angehören, sich dem städti- Mann behalte. Oberstleutnant Moll habe bei Drijele nur 300 Mann schen Unternehmen widersezte. Die Vorlage erhielt in allen, selbst gehabt. Der Minister sprach die Hoffnung aus, daß die Kammer den gutbürgerlichen Kreisen die Mehrheit, die im proletarischen feine Entscheidungen billigen werde. Die Weiterberatung wurde dritten 4500 Stimmen betrug. Bereits ist ein noch weit größeres auf morgen verbagt. Unternehmen: die Errichtung von etwa 700 Wohnungen nach den Grundsäzen der Gartenstadtbewegung, ins Auge gefaßt.

Aus der Frauenbewegung.

Gegen Arbeiterinnenschuh.

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Der Senat hat den von der Deputiertenkammer an genommenen Gesezentwürfen betreffend Herstellung und Berkauf automatischer Feuerzeuge sowie Berzollung eingeführter Feuerzeuge ebenfalls zugestimmt.

Zum Wiener Frauenmord.

Noch um eine Nuance schärfer im Ton als der Bund der Jn­Nach der Ablehnung der Bergarbeiterforderungen fürzen die bustriellen, offerierte vor einiger Beit eine Delegiertenversammlung Blusennäherin Marie Bartonel sowie ihr Geliebter, Wien , 23. Dezember. ( Preß- Telegraph.) Die verhaftete Bergherren jezt sogar noch die Gedinge der Schichtlöhne. Auf Beche des Zentralverbandes, in dem die Montanindustriellen vereinigt sind, der Arbeiter Tcherny haben gestanden, gemeinsam die Breußen I wurde in den letzten Tagen vielen Bergarbeitern der der Regierung ihre Befehle in der Frage der Gewerbeordnung und vierzigjährige Luise Weiß ermordet zu haben. Die Bartonek Lohn um 30-50 Pf. pro Schicht gekürzt. Auch auf Zeche Glückauf- Reichsversicherung. In einem von den Herren votierten Beschluß er drosselte das Opfer, worauf Tcherny die Leiche Segen und einigen anderen Zechen wurden in den letzten Tagen heißt es u. a.: Lohndrückereien gemeldet. Die Unternehmer bekümmern sich den Wiederholten und dringenden Einspruch muß der zerstücelte. Die geraubten Wertgegenstände wurden in einer Teufel um die gedrückte Lage und die erregte Stimmung der Zentralverband gegen die in der neuen Novelle beibehaltene Be- Leihanstalt versetzt, wo sie bereits beschlagnahmt sind. Bergleute. stimmung über die Ausdehnung des Fortbildungsschulzwanges auf weibliche Arbeiter bis zu 18 Jahren erheben.... Es muß mit Entschiedenheit verlangt werden, daß, falls ungeachtet der begründeten Einwände der Industrie die bestehenden Be­New Orleans , 23. Dezember. ( W. T. B.) Eine Fenersa stimmungen eine Abänderung erfahren sollen, die Höchstgrenze für brunst in dem Geschäftsviertel der Stadt hat einen bedeuten. den Fortbildungsschulzwang der Arbeiterinnen nicht über das den Schaden angerichtet. Man befürchtet, daß drei Menschen 16. Lebensjahr hinaus gelegt wird, und daß des weiteren der umgekommen sind.

Zum Kampf in der Pforzheimer Edelmetallindustrie. Entgegen den Meldungen bürgerlicher Blätter, die von einer baldigen Beendigung des Kampfes etwas wissen wollen, können wir mitteilen, daß die Situation nicht verändert ist. Eine Abstimmung, die unter der Arbeiterschaft stattfand, diente der Klarstellung über Berantw. Bebatt.; Bigard Barth, Berlin . Inseratenteil verantw.

Schwere Feuersbrunst.

C, Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsb