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ffch a'üBetteft Sic ein Milüngeklagler bötöelommen fein mäg, er­klärte er, er habe damals den Zöglingen vieles nicht geglaubt und stehe ihnen auch jetzt noch sehr mißtrauisch gegenüber. Jenen skandalösen Beschönigungs- und Vertuschungsversuchen wurde dann ein Ende gemacht, als in der Stadtverordneten- Versammlung die Sozialdemokraten den sofortigen und völligen Bruch mit der An st alt Mieltschin forderten. Stadtrat Münsterberg schien den Breithaupt womöglich noch halten zu wollen, aber es half nichts mehr. Nach langwierigen Autschußberatungen wurde der Bruch durchgesetzt. Die Aufdeckung der Mieltschiner Scheusäligkeiten hat den Schleier weggezogen von der fluchwürdigen Prügel- wir tschaft, mit der die Unfähigkeit. eines solchenGottcswort- �rrkünders" in geradezu verbrecherischer Leichtfertigkeit sich an Fürsorgezöglingen versuchen zu dürfen glaubte. Sie hat aber auch der mitschuldigen Berliner   Stadtverwaltung eine Lehre gegeben, die ihr hoffentlich dauernd als Warnung dienen wird. ftir Lage der Kleinbauern und Landarbeiter. (Schluß.) VI, Rentenqnetscherei. Ueberaus schneidig sind die meisten Berufsgenossenschaften gegen die Rentenempfänger vorgegangen. Diese Roheiten der Berichte lesen die Agrarier eben lieber, als die Maßnahmen zur VerbesseruiH des Unfallschutzes. Die Opfer sollen noch mehr leiden, nicht Unfälle verhütet werden. Die BerufsgenossenschaftWest- falen" brüstet sich, daß sie es fertiggebracht habe,sämtliche Rentenempfänger zu den außerordentlichen Revisionen zuzuziehen". Gemindert wurden die Renten in 904 Fällen, gänzlich eingestellt in 2103 Fällen und erhöht in 1 Falle!? Erspart wurden dadurch auf einen Schlag 193 V3? M. an Renten und bemerkt der Bericht kalt- blütig hierzu: Der durch die Revisionen verursachte Kostenaufwand von 17 215,02 M. fällt diesen Ergebnissen gegenüber nicht ins Gewicht." Schwaben-Neuburg" meldet: Im Berichtsjahr wurden 4743 Unfallverletzte, denen eine Dauerrente noch nicht zuerkannt ist, einer neuerlichen ärztlichen Untersuchung unterstellt; daraufhin wurden 1032 Renten gemindert und 1972 aufgehoben." Stolz sserichtet auchHessen-Rassau": Zieht man in Betracht, daß bei dem ersten Revisionsverfahren eine Rentenminderung von 97 993 M. 20 Pf. und bei dem zweiten Revisionsverfahren eine solche von 166 993 M. 99 Pf. erzielt ist, so muß das bisherige Ergebnis der dritten Rentenrevision in den 36 Sektionen mit rund 136 999 M. wieder als ein überaus grosses bezeichnet werden. Dementsprechend hat auch der ProvinzialauS« schütz in Uebereinstimmung mit den Sektionsvorständen beschlossen, die Rentenrevistonen dauernd beizubehalten." Oberfranken  " gibt nur die Zahl der Nachuntersuchungen an: Auf Grund von etwa 2889 Nachuntersuchungen von Renten- empfängern konnten 819 Renten gemindert und 579 Renten auf­gehoben werden." Der BerichtUnter-Elsaß" führt aus: Hiernach sind in 48 Terminen 1926 Rentenempfänger unter» sucht worden. Auf Grund der Untersuchungen konnten 591 Renten eingestellt und 719 Renten gemindert werden. Die Verminderung an Jahresrentcn infolge der Kürzungen und Einstellungen beläuft sich auf 63 392,79 M." Dem Bericht fürOberbayern  " entnehmen wir: Die Zahl der im Berichtsjahre kontrollierten Rentenempfänger betrögt insgesamt 5295. Hiervon wurde bei 1688 Verletzten die Rente gemindert und bei 1169 Verletzten die Rente aufgehoben." Posen  " berichtet: Die Ergebnisse der im Berichtsjahre abgehaltenen Kontroll- Untersuchungen zeigt Anlage 14. Hiernach sind in 9 Sektionen 777 Rentenempfänger in 24 Terminen untersucht worden. In 165 Fällen hat die Kontrolluntersuchung zur Einstellung und in 297 Fällen zur Herabminderung der Renten geführt, es sind mithin im ganzen in 372 Fällen die Renten eingestellt oder gemindert worden." Obschon fast alle Berufsgenossenschaften in 79 89 Proz. der Fälle am Schiedsgericht für Arbeiterversicherung, Landesversiche- rungSamt oder Reichsversichernngsamt Erfolge im Streitverfahrcn hatten, sind verschiedene noch gar nicht damit zufrieden. So brummt der Bericht derNiederbayern  ": Gleichwie in den Vorjahren zeigte sich, daß der größte Teil der Berufungen offenbar unbegründet und ein nicht geringer Teil derselben geradezu frivol war. Leider konnten in keinem Falle den Berufungsklägern die gerichtlichen Kosten gemäß Z 29 Abs. 3 der Schiedsgerichtsordnung auferlegt werden." Aevgerlich ist auch die BerufsgenossenschaftUnter-Elsaß", daß man nicht demGutachten" des Bauernbürgermeisters allein glaubt und die Denunziationsbriefe als nichtvertraulich" behandelt. Sie schreibt: Allerdings kommt rS öfter? vor, daß die Ansichten der Bei- trauensmänner und der Bürgermeister hinsichtlich der Höhe der einem Verletzten zustehenden Rente von der Ansicht des begut- achtenden Arztes recht wesentlich abweichen. Bei den Entscheidungen acht Tage braucht, um den vom Berliner   Standetag heimgebrachten Mordsrausch auszuschlafen und während dieser Periode der Wehr- losigkeit von der waschlustigen resoluten Ehehälfte in punkto Hosen so schnöde hintergaugen wird, bringt es, losgelöst vom breiten Hintergrunde des Romans nur. zu matt banaler Possenkomik. Die abstoßenden Roheitszüge, so die Verprügelung des Knechts, mit der der Rittersmann sein Erwachen feiert, treten da noch peinlicher hervor. Vollends das ganze weitschichtige Drum und Dran der Handlung, in der dieser Halbidiot Passiv hineingezogen wird, ver- flüchtigt sich auf dem Theater zu fadenscheinigem historischen Anek- dotenkram mit patriotischen Lichtern illuminiert. Der Kurfürst Joachim, der einen brandenburger Granden, seinen Freund, als überwiesenen Raubritter gebührenderweise aufknüpfen ließ waS der Anlaß war zu dem bekannten Junkerdrohvers: Jochimke, Jochimke hüte dt usw., geht aufgeputzt zum jugendlichen HeroS der Gerechtigkeit und unerbittlich strenger Pflichterfüllung durch das Drama und trägt dann stilgerecht am Ende die Prophezeiung künftiger Größe vor. Je weiter das Stück vorrückte, um so un- klarer in der Motivierung wurden die Situationen. Bei alledem blieb der gewohnte Premierenbeifall doch nicht aus. Herr C h r i st i a n s war als Kurfürst, kongenial dem Geist der Rolle, reichlich theatralisch. Herr S i e b e r t und Frau Ger  - trud Arnold spielten die Bredowschen Eheleute mit derb zu- fassendem Naturalismus, der im Zuschnitt der Figuren keine Möglichkeiten feinerer Nuancierung fand. Ida Wüst   mit ihrem sprühend munteren Temperamente wirkte als Backfisch Eva in- mitten der sonstigen Monotonie sehr ergötzlich. dt., Mttfik. Es ist gleichsam eine Rotationsmaschine, auf der von dem stehenden Satze dem gegenwärtigen Operettentypus immer wieder neue Abdrücke gemacht werden. Der Erfolg ist sicher, auch wenn das Publikum nicht merkt, daß ihm im Grunde doch nur das gleiche vorgesetzt wird wie neulich. Diesmal am Freitag hieß der Abdruck im Neuen Operettentheater:Die schöne Riseke"; Operette in 3 Akten von usw., Musik von Leo Fall natürlich I Zur Abwechselung gehtS nach Burgund  . Ein Vorspiel führt unS ins 11. Jahrhundert zu dem König, dem seine schlichte Hirtin, dieschöne Riseke", von den Hofleuten weggetrieben wird. Ihr Andenken erhält sich durch die Jahrhunderte hindurch. Alle sieb- zehn Jahre findet eine Erinnerungsfeier statt. 17 ländliche Jung- der Instanzen wird aller in den weitaus meisten Fällen den Fest- stellungen des Arztes gegenüber denjenigen von Laien der Borzug gegeben. DieS erbittert die Vertrauensmänner und die Gemeinde- bchörden, so daß von einzelnen eine Auskunft überhaupt nicht mehr zu erlangen ist. Eine Erbitterung ruft zum Teil auch der Um- stand hervor, daß die Berichte der genannten Stellen in den müud- lichen Berhaudluiigen der Berufungen oder den Urteilen des Schiedsgerichts und des Reichsversicherungsamts nicht als vertrau lich behandelt werden, wodurch den Personen, welche der Berufs genossenschast Auskunft erteilt haben, in ihrer Gemeinde oft grosse Unannehmlichkeiten erwachsen. Für die genossenschaftliche Ver waltung ist es schwer, diese Schwierigkeiten zu überwinden." Der Bericht fürGotha  " führt uns dagegen die Hungerrenten der Verletzten in der Landwirtschaft vor, indem er ausführt: Im Durchschnitt entfällt auf je eine Person 78 M. 1 Pf. gegen 78 M. 66 Pf. im Vorjahre." Großen Erfolg hatten verschiedene Berufsgenossenschaften mit derAbfindung" Verletzter. So berichtetBaden", daß im Berichts- jähre 215 Verletzte mit einem durchschnittlichenKapital" von 293 M. abgefunden worden sind. Mit der Rubrik:Gesundheitsschädliche Einflüsse" wissen die meisten Berichte nichts anzufangen. Lakonisch bemerkt z. B. Unterfranken  ": Gesundheitsschädliche Einflüsse kommen, wie schon früher er- wähnt, für die Arbeiten der landwirtschaftlichen Bevölkerung kaum in Betracht. Auch Infektionen beim Streuen von Kunstdünger sind im Berichtsjahre nur vereinzelt vorgekommen." Missbrauch geistiger Getränke hat der Beamte für Reuß j. L. nurin einem Falle beobachtet", während der Beamte fürAnhalt" durcheine möglichst ausgedehnte Bekämpfung des Alkohols" die Zahl der Unfälle verringern will. Lakonisch schreibt der Beamte für Niederbayern  : Gesundheitsschädliche Einflüsse. Vor dem Kunstdüngerstreuen mit offenen oder wunden Händen wurde wiederholt gewarnt." Die Unfallverhütungsvorschriften fürLothringen  " enthalten auch folgenden Passus: Außerdem wird vor dem Genuß und der Verabreichung von Branntwein während des Dreschens mit Maschinen und bei anderen gefährlichen Arbeiten auf das entschiedenste gewarnt. Die Folgen von Trunkenheit und Nichtbeachtung der Bestimmungen können eine Haftbarmachung des Unternehmers nach sich ziehen." Der BerichtGotha  " erwähnt im Gegensatz zu den meisten bayerischen Berufsgenossenschaften: Es ist erwiesen, daß eine nicht geringe Zahl von Unfällen infolge Trunkenheit veranlasst werden. Es wird somit einem doppelten Interesse gedient sein, wenn die Unternehmer an der Befolgung der Vorschrift im§ 3 streng festhalten und dieselben die Versicherten ständig auf die vielseitigen Gefahren des Alkohol- mißbrauchs aufmerksam machen." Der Bericht für dasGroßherzogtum Hessen" rechnet den Bauern vor, daß sie ihre Beiträge eigentlich wieder zurückerhielten: Zurzeit nehmen die Betriebsuiiternchmer mit ihren Ehe- frauen und sonstigen Familienangehörigen an den Unfallentschädi- gungen mit etwa 75 Proz. aller versicherten Personen überhaupt teil, so daß die weitaus grösste Summe der Aufwendungen in die eigene Tasche der beitragspflichtigen Versicherungsnehmer zurück- fliesst und so der Gesamtheit aller Landwirte in Hessen   erhalten bleibt." Trotzdem man auch in 9 Bezirken deS Hessenlandes allgemeine Nachuntersuchungen der Rentenempfänger vorgenommen und zahl- reiche Renten entzogen hatte, versucht man den Bauern wciszu- machen, daß man dabei sehrhuman" verfahren sei und schreibt Eine ganze Reihe von Renten sind hierbei zur Einstellung gelangt. Zur Vermeidung von Härten wurden in solchen Fällen, bei denen die Rente über einen längeren Zeitraum bereits be- standen hatte, kleinere Abfindungssummen gewährt. Weitgehende Rücksicht wurde auch auf Fingerverlnste oder die Beschädigung von Fingrrgliedern bei weiblichen Personen genommen, da bei diesen Störungen bei weiblichen Handarbeiten, wie Nähen, Stricken usw., bei Verletzungen genannter Art nicht ohne weiteres in Abrede ge- stellt werden können. Man wird sich nach der Rechtsprechung in den Kreisen der Versicherten allmählich damit vertraut machen müssen, daß nicht für jede geringfügige Unfallfolge, die sich unter Umständen nur als eine Unbequemlichkeit, nicht aber als eine meß- bare Schädigung im Erwerb darstellt, eine Rente in Frage kommen kann." Lothringen  " ist sehr erfreut, daß die Zahl der Berufungen zurückgegangen ist und lobt die Entscheidungen des Reichs- Versicherungsamtes. Der Bericht führt unter anderem aus: Die eben geschilderten Umstände mögen wohl die Ursache dafür abgeben, daß die Anzahl der Berufungen seit mehreren Jahren erheblich zurückging, sei es, daß von leichtfertigen Be- rufungen aus der Voraussicht des fehlenden Erfolges abgesehen. sei rS, daß den Entscheiden der Berufsgenossenschaft mehr Ber  - trauen entgegengebracht wird. Immerhin darf dieser Zustand als erfreuliches Zeichen gesunder Weiterentwickelung wohl angesehen werden." Auf die A e r z t e s ch a f t ist anscheinend die landwirtschaft- liche BerufsgenossenschaftHessen-Naussau" nicht gut zu spreche», denn wir finden auf Seite 14 des Berichts folgende Bemerkungen: Die zum Teil übermässige und sehr kostspielige ambulante Behandlung durch die praktischen Aerzte ist einzuschränken. Ins- besondere empfiehlt tS sich, dem Heilverfahren nach Anhörung deS frauen kommen zu Hof und dürfen sich selbst ihren Mann wählen. Unter ihnen ist jetzt die Hirtin Jeanette(natürlich von derselben Darstellerin gespielt wie die Riseke); sie wählt den flotten König Pierre, der aber just die Thronrepräsentation seinem Freunde, dem Grafen Edgar übertragen hatte. Den hinwieder wählt Prin- zessin Margot, die ihrem Vater, dem operettentrottelhaften Herzog von Aquitanien durchgebrannt war. Die Paare müssen eine länd- lich-arbeitssame Probezeit durchmachen und füllen sie mit ent- sprechenden Duetten zwischen Blumen auf einem Heuschober und auf einem Schubkarren aus. Schließlich kommen die Verwcchse- lungen an den Tag, Jeanette muß fort, wird aber im letzten Akte selbstverständlich wiedergefunden. Und wenn sie nicht zu Tode komponiert sind, so leben sie heute noch. In einem mystischen Opernstil beginnend, mit hirnerweichen- der Rührung fortsetzend, die verschiedenen Gelegenheiten zu der und der und der Art von Musik benützend, weder mit Witz, noch mit Behagen so füllt die Komposition chie Pausen zwischen den Possen aus. Im übrigen daS, was man in Berlin   Adolf-Ernst-Genre nennt! Dazu Mondscheindekorationcn mitAh!" des Publikums. Besagtes Publikum jedenfalls burlesker als die Operette selbst. Sänge- rinnen: Operettenstimmen. Sänger: zwei gute Tenöre. Dialog- rede: unverständlich. Spiel: nicht übel und verstärkt durch zwei beliebte Komikkünstler von hiesigen Schauspielbühnen. Dazu: endlose" Pausen. sz. Notizen. Eine Ausstellung gegen die Schundliteratur wird wie in verschiedenen anderen Städten von der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge vom 4. bis 8. Januar 1911 in Berlin  und zwar im ReichslagSgebäude veranstaltet. Die von der Deutschen  Dichter-Gedächtuis-Stiflung zusaininengestellte Ausstellung umfaßt Proben des Schlechten und Guten sowie graphische Darstellungen. Hermann B a hrs KomödieDie Kinder" erlebte am Freitag ihre Uraufführung gleichzeitig in 29 deutschen   Städten. Joseph Ettlinger, der Begründer und Leiter des Literarischen Echos" und seit neun Jahren Vorsitzender derNeuen Freien Volksbühne", gibt feine Berliner   Tätigkeit auf und wird Ende April die Leitung des Feuilletons in derFrankfurter Zeitung  " übernehmen. Die Mitglieder derN. Fr. V." werden ihren ver- dienten, uneigennützigen Borfitzende» sicher mit Bedauern scheiden sehen. BezliksarzteS zu geeigneter Zeit einen fonnellen Abschluß zu geben und weitere Leistungen nach diesem Zeitpunkte von aus- drücklicher Genehmigung durch den Sektionsvorstand abhängig zu machen." Ferner:und jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen den Aerztevcrtrag anzuzeigen, damit die Verwaltung in der Lage wäre, bei der Provinzial-Aerztekammer vorstellig zu werden und nötigenfalls ein ehrengerichtliches Verfahren gegen die säumigen Aerzte herbeizuführen." Ueber Aerztemangel auf dem platten Lande klagt Mecklenburg-Schwerin  " und fordert: Mit Rücksicht auf den in manchen Gegenden noch bestehenden Mangel an Aerzten auf dem platten Lande ist über die Be- stimniung deS§ 222 ReichsversicherungSordnung hinaus die Hilfeleistung durch Landkrankenpflegestationcn auch für solche Fälle zuzulassen, in denen die Ueberführung in ein Krankenhaus nicht erforderlich ist." Schlesien  " hat sogar zu ihren eigenen Vertrauensärzten wenig Zutrauen, denn der Bericht bemerkt unter anderem: Aber auch in zahlreichen anderen Fällen wäre voraussichtlich eine Rentenänderung nicht eingetreten, wenn die Begutachtung der betreffenden Rentenempfänger dem örtlichen Vertrauensärzte der Sektion überlassen geblieben wäre. Demgegenüber fallen die durch die Revisionen verursachten Kosten nicht wesentlich ins Gewicht, zumal da durch die außerordentlichen Rentenrevisionen die sonstigen ärztlichen Untersuchungskosten erspart werden." Die technischen Aufsichtsbeamten halten auch belehrende Vor- träge. Der Aufsichtsbeamte fürSchwaben   und Neuburg" schreibt jedoch von einem Vortrag in Rain  , derselbeauf Ver- anlassung des dortigen'landwirtschaftlichen BezirlsvereinS an einem BiehmarktS-Nachmittage abgehalten und nahm nicht zulebt auch aus diesem Grunde einen sehe stürmische» Verlauf; erst nachdem sich infolge des energischen Einschreitens des zufällig an« wesenden Herrn Kgl. Bezirksaintmannes ein Teil der Zuhörer entfernt hatte, konnte der Vortrag zu Ende gebracht werden. Der BerichtObersranlen" meldet erfreut einen großen Fortschritt in der Schaffung einer Ueberlandzentrale wie folgt: Im Berichtsjahre schloß sich eine Anzahl von Bürgern in und um Ebensfeld  , K. Bezirksamt Staffelstein, zusammen und schuf die erste größere Ueberlandzentrale in Oberfranken   mit dem Sitz in Ebensfeld  . Bis jetzt sind an das Werk 13 Orte mit zirka 2999 Glühlampen und 150 Motoren angeschlossen, die fast aus« schließlich landwirtschaftlichen Zwecken dienen. Die Motore sind in der Regel 2 bis 3 Pferdekräfte stark und werden meistens zum Antrieb von Futtcrschneidmaschinen, dann aber auch zum Dreschen benutzt. Das Werk funktioniert zur größten Zufriedenheit der Beteiligten."» Hu9 Induftrie und FtandeL DaS aufreizende System. Seit dem Monat November 1999 sind die Getreidepreise bis jetzt zirka 29 M. gesunken. DaS verdrießt die Junker. Sie freuen sich nicht, daß damit wieder die Aussicht auf billigere? Brot besteht, sie versuchen vielmehr, den einheimischen Markt durch for- cie.cen Export von Getreide zu entblößen und dadurch die Preise zu halten oder wieder nach oben zu drücken. In den Monaten Januar bis April d. I. schwankte der Preis für eine Tonne Weizen Berlin zwischen 229 bis 227 M. und die Ausfuhr an Getreide hielt fich von Februar bis Juli in den Grenzen von 29 693 bis 132 389 Doppelzentnern. Im Juni sank der Preis bis auf 199,71 M.; nun schnellte die Ausfuhr hinauf, bei Getreide bis auf 689 239 Doppel- zentner im Monat September. Genau so zeigt sich die EntWickelung bei Roggen. Der Preis, der sich in den Monaten Januar bis April zwischen 167,94 bis 155.53 M. bewegte, sank auf 144,79 M. im Juni. Die Ausfuhr von Roggen, die in den ersten Monaten dieses JahreS zirka zwei Drittel Millionen Doppelzentner betrug, dann bis auf 314 361 Doppelzentner zurückging, nahm mit dem PreiSfakl wieder stark zu und erreichte im September und Oktober die Menge von über 1 Million Doppelzentner. So war man eifrig dabei, das Ausland mit billigem Getreide zu veisorgen, aus Kosten de» lieben Vaterlandes, denn für jede Tonne Getreide, die über die Grenze gebracht wird, büßt die ReichSkass« 59 relp. 55 M. ein. Wie sehr sich die Ausfuhr gegen das Borjahr zuungunsten Deutschlands   verschoben hat. zeigt folgende Zusammen« stellung. In der Zeit vom 1. August bis 30. November wurden an»« geführt in Doppelzentnern: 1999 1919 Weizen... 1 677 937 2 329 859 Roggen... 1 981 624 S 561 919 Weizenniehl. 643 503 606 475 Roggenmehl. 460 704 734 863 Wie die Zahlen ergeben, ist die Ausfuhr sehr stark gestiegen. Daß die Ausfuhrpraxis nicht ohne Einfluß auf die Preisgestaltung bleibt, daß sie den Preisrückgang in Deutschland   hemmt, beweist eine Vergleichnng in- und ausländischer Notierungen. ES kostete nämlich eine Tonne Roggen: November Rückgang 1909 1919 M. M. M. «erlin... 167.09 149,29 17,89 Wien  .... 175.96 143.55 32.41 Budapest  ... 166.29 131.49 34.39 Odessa  ... 124.53 92,33 32.29 In Berlin   ist die Preissenkung weit hinter der an den übrigen Plätzen zurückgeblieben. So behalten wir teures Brot. Für die Neichskasse äußert sich die LuSfuhrsteigerung in einer erheblichen Veränderung der Einnahmen auS Zöllen, ja, soweit Roggen in Betracht kommt, übersteigt die Ausfuhrprämie die Zoll- einnähme, denn die Einfuhr an verzolltem Roggen stellt sich für die vier Monate August bis November 1910 auf nur 1712 693 Doppel- zentner, bei einer Ausfuhr von 8 561 919 Doppelzentner Roggen und 734 863 Doppelzentner Roggenmehl. ES sind denn auch die mittels Einfuhrscheine beglichenen Zollbeträge im laufenden Jahre ganz«norm gestiegen. Die auf diese Weise der Reichskasse entgangenen Zollbeträge betrugen in den ersten 11 Monaten: 1908.... 73 96l 895 Mark 1999.... 80883403, 1919.... 111991917. Für unsere Witwen und Waii'en hat Vater Staat kein Geld, aber für Liebesgabenzwecke werden Millionen verpulvert. Daher sind die Junker auch die Edelsten der Nation und die bewucherten armen Proletarier gehören zum Mob, den man mit dem Polizei- gummiknilppel zur Räson bringt, wenn er ein paar Pfennige mehr Lohn erkämpfen will, um den Lebcnsmittelverteurern den Wucher- tribut leisten zu können. Wir leben doch in einer netten Weltordnung, das heißt, wenn man zufällig zu den Ausbeutern gehört, die am lautesten die alte verlogene Phrase vom Frieden und Wohlgefallen mit allen und für alle hinausplärren._ Geldmarkt und Börse. Der letzte Reichsbankausweis machte einen vcrhälwiSmäßig günstigen Eindruck, wenn auch die Besserung, die er brachte, nicht lo groß geweien ist, wie die deS gleichzeitigen VorjahrSauSweifeS. Der Privatdiskont zog am letzten Tage der diesmaligen Berickus- Periode vom 17. bis 23. Dezember von i'/g auf 43/4 Proz. infolge reichlichen Angebotes in Diskonten an. An der Berliner Börse hielten sich die Umsätze in ebenso engen Grenzen wie in der Vor- Woche. Insgesamt waren die Umsätze am Kassamarkt etwas größer