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denn sie sind Anhänger der dreijährigen Dienstzeit ohne in der furchtbaren Steigerung der Ausgaben für| |

Der Bundesrath ertheilte in der am 22. b. M. abgehaltenen Phrase die Militärvorlage bewilligt, nun stehen sie auf Militär- und Marinezwede in den letten Plenarsizung dem Entwurf eines zweiten Nachtrages zu der Ver­ihrem Schein und fordern die Aufrechterhaltung des Jahren. Herr Miquel aber hat im Bundesrath zu einbarung erleichternder Vorschriften für den Eisenbahnverkehr Differentialzolles gegen Rußland  . Um vor allen diesen Steigerungen stets Ja und Amen gesagt. Er zwischen Deutschland   und Desterreich- Ungarn und dem Antrage allem die Roggenpreise künstlich hoch zu halten, soll der geht nicht der Quelle des Uebels nach, sondern schickt sich stimmungen der Anlage B zur Verkehrsordnung für die Eisen­des Reichskanzlers wegen Ergänzung und Abänderung der Be­Fünfmarkzoll auf russischem Getreide auch ferner lasten. nur an, auf Symptome Loszukuriren.... Herr Miquel bahnen Deutschlands   in bezug auf die Beförderung von Abfall­In ihrer letzten Wochenübersicht erklärt denn auch will neue Reichssteuern nicht blos in Höhe von schwefelsäure, verdichteten Gafen und Chlormethyl die Zustim die Kreuz- Zeitung  ", die Aussichten des deutsch  - russischen 60 Millionen Mark zur Deckung der neuen Heeresorgani- mung. Ferner wurde beschlossen, den Reichskanzler zu ermächtigen, Handelsvertrages seien recht wenig günstig". Es werde fation einführen, sondern hat darüber hinaus eine Ver- die Vorschrift in Ziffer 7 der Bestimmungen vom 30. Januar 1892, schwer genug werden, die nöthigen Beträge zusammenzu- mehrung der Reichssteuern um 100-200 Millionen Mart betreffend Ursprungsnachweise für die aus meistbegünstigten bringen; deshalb wäre es eine Thorheit ersten ins Auge gefaßt. Herr Miquel verabscheut es, daß das Ländern auszudehnen auf: frische Apfelsinen, Zitronen, Limonen, Ranges, auf 7 bis 14 Millionen Bolleinnahmen, die Reich aus der Hand in den Mund lebt". Um dies künftig lich wurde über den Antrag Badens, betreffend die Aenderung Pomeranzen, Granaten, Datteln  , Mandeln und Olivenöl. End­niemanden brücken, zu verzichten, nachdem erst vor zu verhindern, muß natürlich so viel an neuen Steuern im der Statuten der" Badischen Bank" sowie über mehrere Ein­kurzem der österreichische Handelsvertrag die Finanzlage voraus gegriffen werden, daß alle neuen dauernden Be- gaben verschiedenen Inhalts Beschluß gefaßt. Deutschlands   tief geschädigt hat". Niemand" von den dürfnisse der Militär-, Marine- und Zivilverwaltung des Agrariern, wohl aber die deutschen Verbraucher, das Volt, Reichs auch im voraus gedeckt erscheinen. Der Offiziöse Gegen den Militarismus und dessen unerträgliche drückt der Zoll. Aber für den Normaljunker ist es eine der Kölnischen Zeitung  " spricht auch schon von einer festen Auswüchse": Verschuldung, Soldatenmißhandlung, Militär­Thorheit, das Gemeinwohl zu beachten, wenn das Junker- Dotation von jährlich 20 Millionen Mark zur Schulden- gerichtsbarkeit u. s. w. eifern jetzt mit pathetischer Ent­interesse in Frage kommt. tilgung für das Reich. Angedeutet wird auch, daß man rüstung die Nationalliberalen, d. h. die Gegen die Miquel'schen Reichssteuer ,, Reform" durch vielleicht den Einzelstaaten die Franckenstein'sche Klausel Partei", deren verlogene, wortbrüchige Servilität soeben dem Moloch des Militarismus wieder eine Menschen- Heka­Gewährung eines festen Zuschusses Don Pläne, die wir bereits eingehender besprochen haben, er etwa 70 Millionen Mark jährlich abkaufen könne. Rechnet tombe als Opfer dargebracht hat. Was, Hekatombe? Eine hafter Einspruch. Herr Miquel, so führt die" Freisinnige Jahre an Matrikularbeiträgen bevorsteht, aber nach deren Militärvorlage bedeutet ein Opfer von fast Hundert­Zeitung" und ihr zustimmend die Germania" aus, operirt Firirung auf anderem Wege gedeckt werden muß, so kommt tausend! Fast tausend Hekatomben! Und diese Gesell­in der Vorbereitung der Stimmung sehr geschickt. Er stellt man unter Einrechnung der Deckung für die neue Heeres- schaft thut jetzt, um den gerechten Volkszorn von sich abzu­sich zunächst auf den Standpunkt der Finanzverwaltung der organisation auf eine Summe, welche über 150 millionen lenken, als hasse sie den Militarismus. Pfui dieser schmach­Einzelstaaten, schildert die Unsicherheit, die für sie erwächst Mark hinausgeht. Das arbeitende Volk weiß, daß der vollen Heuchelei! Das deutsche   Volk aber wird sich nicht aus der von Jahr zu Jahr verschiedenen Höhe der Ueber- Steuer- Reformer" ihm zu Leibe geht, daß jede" Reform" die irreführen lassen; es wird die Männer, die ihm in der weisungen an die Einzelstaaten aus den Reichseinnahmen Lebensbedürfnisse der großen Masse treffen und die arbeitende letzten Reichstagsfession die Ketten des Militarismus ſtraffer und aus der verschiedenen Normirung der Matrikular- Klasse zum Besten der Herrschenden auspowern wird. Wir gezogen haben, sicherlich nicht vergessen, und, sobald die Ge­beiträge der Einzelstaaten. Dazu wird in der Nord- leben im Zeitalter des mit der Bickelhaube gezierten Rapi- legenheit sich bietet, unerbittlich ins Gericht mit ihnen deutschen Allgemeinen Zeitung" der Vorschlag gemacht, die talismus. gehen.­Matrikularbeiträge auf eine Reihe von Jahren zu firiren. Das klingt zunächst für die Einzelstaaten sehr plausibel. Vom Tabat. In Deutschland   bringt der Tabat bei 45 M. Militär und Arbeiter. Der Unfug, daß die Soldaten Aber die Sache hat zwei Seiten. Gleich darauf kommt in Inlandssteuer und 85 M. Boll jährlich einige 50 Millionen. maffenweise bei Erute Arbeiten verwandt werden, obgleich der Nordd. Allg. Btg." der Vorschlag einer schiedlichen und Der Werth der deutschen   Gesammterzeugung beträgt 750 Mill. es an Arbeitskräften nicht fehlt, wiederholt sich dieses Jahr So lesen wir in einem friedlichen Auseinandersehung zwischen Reich und Einzel- Die deutsche Tabakindustrie beschäftigt etwa 150 000 Arbeiter. im ausgedehntesten Umfange. staaten" dadurch, daß ganz bestimmte Arten von Steuern Die Tabakbauer Deutschlands   besitzen zum sehr großen Theil sächsischen Blatte der Wurzener Zeitung"- vom dem Reich verbleiben. Darin ist also die Absicht aus- nur Kleinbetriebe, in Baden z. B. zählte man 1890/91 42 500 legten Sonntag folgendes Eingesandt": Tabatpflanzer.- gesprochen, die Franckenstein'sche Klausel*) aufzuheben, d. h. die Erträge der Zölle, der Tabaksteuer, der Branntwein­Nun wissen wir's endlich. Natürlich tritt das verbrauchsabgabe und der Reichsstempelabgaben fünftig Pindterblatt, weil es eben oben so gewünscht wird, dafür ausschließlich dem Reiche zuzuwenden. Die Einzelstaaten sollen ein, daß trotz des unerhörten Noth standes, den die also die zeitweilige Sicherheit gegen Erhöhung der Matrikular Dürre über die kleinen Landwirthe heraufbeschworen hat, beiträge erkaufen durch Preisgeben ihres Antheils an den die Manöver abgehalten werden. Natürlich belegt es Reichseinnahmen. Nun sind aber die betreffenden Bölle seine Forderung mit den kläglichsten Gründen. Aber dies und Reichssteuern bei ihrer Einführung gerade mit der mal hat die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" doch den Erleichterung der Finanzlage der Einzelstaaten empfohlen Bogel abgeschossen. Die Heeresverwaltung, erklärt sie feier­worden. Solche indirekten Steuern gewähren auf Kosten lich, handle im Einvernehmen mit der Zivilverwaltung, der Lebenshaltung der Volksmasse, auch mit dem Wachs- und auch ,, die Parteien", die bei jeder Gelegenheit ein leber thum der Bevölkerung und dem steigenden Verbrauch im greifen des Militarismus fonstatiren möchten, fönnen nicht Laufe der Jahre fteigende Erträge. Herr Miquel will also in Abrede stellen, daß in ihr die Sorge für die die steigenden Erträge der Reichssteuern von vornherein Wohlfahrt aller Bürger tonzentrirt sei für das Reich, heißt also für Militär nämlich mit dem Minister des Innern." Was soll und Marinezwecke in Anspruch nehmen. Das hier mehr bewundert werden, die Dummheit oder die Üu­Einnahme Bewilligungsrecht des Reichstags geht verfrorenheit der Behauptung? Wer's nicht gewußt hat, bei den Miquel'schen Plänen überhaupt in die Brüche. vernehme es stillbewegt. Im Grafen Botho zu Eulens Die Clausula Franckenstein, d. h. die gesetzliche Ueber- burg, Preußens Polizeiminister, ist die Sorge weisung bestimmter Reichseinnahmen an die Einzelstaaten, für die Wohlfahrt aller Bürger konzentrirt". Wir stellen ist ihrerzeit geschaffen worden, um die Reichsfinanz- Verwal- uns diese fouzentrirte Sorge" allerdings etwas anders vor, tung abhängig zu erhalten von Matrikularbeiträgen und als in der Gestalt des ersten rücksichtslosen Vollstreckers des damit auch von dem jährlichen Einnahmebewilligungsrecht Sozialistengesezes.

das

des Reichstags..... Der eigentliche Hintergrund der

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Miquel'schen Pläne, welcher vorläufig noch im Dunkel Die Ausnahmetarife für Futter- und Strenmittel bleibt, besteht aber in der Vermehrung der Reichssteuern erstrecken sich jetzt auf das ganze Gebiet des Reiches. Als noch weit über das Bedürfniß der neuen Heeresorganisation ob diese Maßregel allein von Bedeutung wäre! Die hinaus. Herr Miquel firirt die Höhe der Matrikular Divisions- und Brigademanöver an der Eifel   und auf dem beiträge. Soweit also fünftig ein Deckungsbedürfniß im Hunsrück   fallen aus, die Kaisermanöver des 8. und Reiche hervortritt, wofür die sonstigen Einnahmequellen des 16. Armeekorps, sowie die Kaiserparade bei Trier   aber finden Reiches nicht ausreichen, müssen neue Reichssteuern, statt. Das geschieht trotz der Futternoth- Debatten im Reichs­das heißt, neue Verbrauchsabgaben und 3ölle, tage. Der Militarismus befiehlt, und er ist der Herr.- eingeführt werden..... Die Ursache der Mißverhältnisse, Aus Danzig   wird, wie wir der Vossischen Zeitung" die die Offiziösen schildern, liegt überhaupt nicht in der entnehmen, der Korr. Gelb" drahtlich aus angeblich zu­formalen Gestaltung der Einnahmequellen, sondern verlässiger Quelle gemeldet, daß die Einfuhr von Heu " Nach der Frankenstein  'schen Klausel ist der Reinertrag ber Sölle und der Tabaksteuer, soweit er 130 Millionen Mart über steigt, sowie der Ertrag der Verbrauchsabgabe vom Brauntivein und der 1881 und 1885 eingeführten Reichsstempelsteuern den Einzelstaaten nach dem Verhältnisse der Volkszahl zu über weisen.

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Wozu ist das Militär auf mehrere Jahre eingezogen? Zur Ausbildung in der Handhabung der Waffe, um dem herein­brechenden Feinde entgegenzutreten. Wozu ist das Militär da? Um dem Arbeitsmann Lohn und Brot wegzunehmen, indem der Soldat zu allerlei Tagelöhnerei verwendet wird. Das fann man jetzt recht hübsch in Grimma   sehen. Ueberall werden die Husaren zum Korneinfahren, zum Auf- und Abladen verwendet, und andere Arbeiter, welche dieselben Soldaten durch ihre Steuern er­halten müssen, weeden auf verschiedenen Arbeitsplägen schon abgelohnt wegen Mangel an Be= fchäftigung. Da hatte ein Arbeiter recht, als er 6 Manu Soldaten zurief:" Da sieht man, warum die drei­bis vierjährige Dienstzeit bei der Kavallerie nöthig und die neue Militärvorlage noth= wendig war. Die Großgrundbesizer sollten Schon seit billige Arbeitskräfte haben!"

langer Zeit werden auf verschiedenen Gütern und besonders Rittergütern, wie in Polenz und verschiedenen anderen, So1. daten verwendet und auf lange Zeit. E3 versicherte mir ein Freund, daß er innerhalb eines Jahres ein halbes Jahr als Arbeiter kommandirt worden sei. Also sieht man, daß derselbe recht gut in einem Jahre ausgebildet war, da er mit zwei Jahren entlassen wurde. Abgesehen davon, daß der Soldat während dieser Arbeitszeit an Kleidung und Stiefeln auf Regimentsuntosten viel abreißt, so nimmt er verschiedenen Familien das bischen Verdienst weg, auf welches der Arbeiter rechnet. Kürzlich tam in einem Gasthof die Rede hierauf, da sprach ein großer Fabrit- und Grundstücksbesizer aus Grimma  , es wäre doch nicht schlimm, wenn den Rittergutsbesitzern, welche ja in der Regel Offiziere wären, eine Vergünstigung zu gute fäme, da ja doch der Gehalt nicht recht ausreichen wollte. Die konservativen Wähler mögen sich diese Nede merken und sich bekehren.

Die ,, edlen" Polen   haben zu früh über den ersten Rebbach aus dem Kuhhandel gejubelt. Herr Pindter erklärt offiziös betreffs der auch von uns wiedergegebenen Mit­theilung eines Thorner Blattes, wonach die Regierung die und Stroh aus Rußland   über die deutsche Zollgrenze Schulinspektionen in Posen zu Aeußerungen darüber ver­nur noch mit einer von dem Importeur beim Regierungs- anlaßt haben sollte, in wie weit Aenderungen in der Er­Präsidenten in Königsberg   nachzusuchenden Genehmigung theilung des polnischen Sprachunterrichts eintreten könnten, zulässig ist und daß mit Rücksicht auf die Cholera in Stuß er sei in der Lage zu konstatiren, daß seitens land zur Zeit jede Einfuhr von Heu und Stroh aus Ruß der Zentralinstanz eine Verfügung solchen Inhalts nicht er­land deutscherseits verhindert wird. gangen sei."-

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zu müssen, als Adresse angeben fonnte. Die Gürtelbahn wie Eindringlinge vorkommen mußten, die nur aus Gnade fieht. Sie zittern in ihrem Zimmer vor Kälte, weil nur hatte. in der Nähe eine Haltestelle und die Eisenbahn ist hier geduldet wurden. Gott   weiß, was sich noch alles in den ganz wenig eingeheizt ist, aber im Salon liegen große ja nicht, wie der gewöhnliche Omnibus, ein Verkehrsmittel, großen, geheimnißvollen Schränken befand, in denen Frau Scheite im Kamin bereit, die nur des Anzündens bedürfen, das zu benußen der gute Ton verbietet. Die Zimmer find Savenay   einiges Silbergeräth und Familienschmucksachen, die um ein lustiges Feuer zu geben. Sie haben nach wie vor niedrig und klein. Sie sind noch nicht bewohnt gewesen ihre Kinder wie sie meinte eines Tages gewiß gern ihren Empfangstag", und an diesem Tage entbehren sie und darum so verhältnißmäßig billig an André ver- wiederfinden würden, aufbewahrte. Mittags lieber ein Gericht bei Tische, um auf dem Kamin miethet worden. Aber dafür hat die Wohnung ein Nachdem schließlich alles seinen Platz gefunden, was drei oder vier langstielige Rosen stehen zu haben. Guntram, Borzimmer, einen Salon und einen Balkon, aller- durchaus nicht leicht war, hieß es, das neue Leben der der sie oft besucht, findet dieselbe zeremonielle Haltung bei dings von der kleinsten Sorte. Die Tapeten sind neu, Familie einrichten, das bedeutete so viel, als die Kunst zu ihnen wie früher. Kaum jemals machen sie eine Anspielung die ganze Wohnung macht auch- wie man zu sagen lernen, arm zu sein. Das zu lernen ist schwieriger, auf ihre veränderte Lage. pflegt einen foliden, bürgerlichen Eindruck. Das alles als man glaubt, denn es handelte sich hier darum, arm zu Sie laden Guntram ein anderes Mal zum Essen ein. hindert aber nicht, daß Frau Savenay  , als sie ihr neues sein, ohne es zu scheinen. Armuth schändet nicht, sagt ein Der gute Junge fürchtete, sie durch eine Absage zu kränken. Quartier mit den leeren Wänden zum ersten Mal erblickte, altes Sprichwort, das so alt ist, daß es sich nun bald über- Er nimmt an, und als er das kleine Speisezimmer betritt, in Thränen ausbricht. Aber sofort macht sie sich Vorwürfe lebt haben wird. sieht er die Tafel funkeln von Krystall, schwerem Silber­ob ihrer Schwäche und umarmte ihren Sohn mit der Bitte, Wagt es doch heute einmal, finanziell ruinirte geräth und mit Blumen geschmückt. Das Essen ist gut, der ihr zu verzeihen. Leute darin zu unterstüßen, daß sie mit ihrem Gelde nicht Wein ausgezeichnet. Sie haben freilich in einem Tage André hatte gehofft, die Neuheit ihrer jezigen Lebens- ihren persönlichen Werth verloren haben, daß sie in der das ausgegeben, was sie der alten Norine für vierzehn führung und vor allem die mühseligen Arbeiten zur Ein- Achtung der Welt nach wie vor auf derfelben Stufe stehen, Tage geben. Norine, die darüber murrt, antwortet Frau richtung der Räume würden Mutter und Schwester zerstreuen. daß sie heute noch das sind, was sie gestern waren! Savenay  : In den ersten Tagen hatten sie allerdings auch keine Zeit, Freunde und Verwandte, Nachbarn und Bekannte beeilen Mein Kind, man muß doch seinen Rang behaupten." über ihren Rummer zu grübeln. Wahre Wunder von Gesich, es ihnen zum Bewußtsein zu bringen, sei es durch Um diese Ausgaben, die ihnen nothwendig erscheinen, schicklichkeit waren nöthig, um in den engen Räumen die Reste flüchtigere Begrüßungen, durch freieres Benehmen, daß sie zu erschwingen, verfallen sie auf der anderen Seite wieder ihres früheren Luxus passend unterzubringen. Der Salon gesunken, geringer geworden, deklassirt sind. Ist es da er auf die raffinirteste Sparsamkeit. erinnerte an den Laden eines Galanteriewaaren- und staunlich, daß Frau Savenay   und ihre Tochter sich wie Nippessachen- Händlers. Man mußte schon sehr geschickt verzweifelt wenigstens an den Schein des Reichsthums fein, wenn man sich ohne anzustoßen zwischen all den klammerten?

Einmal, zu Anfang, wollte Frau Savenay   selbst nach der Markthalle gehen, um dort ein Huhn zu kaufen, unter dem Vorwand, daß Geflügel dort weniger theuer sei, wie Tischchen, Sophas und Fauteuils hindurch winden wollte. Zweifellos haben sie Gewohnheiten, Liebhabereien, von in ihrem Viertel. Wagen hin und zurück, ein gutes Trink­Das Piano machte ein Fenster ganz unzugänglich. Der denen sich zu trennen ihnen zu schwer wurde. Die Opfer, geld für den Kutscher, ein übertrieben hoher Preis für das Kronleuchter bedrohte die Köpfe aller derer, welche unter die sie bringen, bringen sie aber. doch vor Allem der Liebe Geflügel, denn sie hatte nicht zu handeln gewagt, so hatte ihm weggehen wollten. Die Lebensgroßen Bilder von Herrn zum Ansehen, der Achtung vor dem Schein, einer der Haupt- das Huhn drei Franks über den Tagespreis gekostet, außer­und Frau Savenay   reichten von der Decke bis zum Fuß- leidenschaften der bürgerlichen Gesellschaft. In ihrem Haus dem war es noch von zweifelhafter Frische. Ein anderes boden und machten den Eindruck lebender Personen, die halt find sie abwechselnd sparsam bis zur Knauferei und Mal gingen Mutter und Tochter zusammen- als Mädchen fich aus Mangel an Play an die die Wand gedrückt und nobel bis zur Verschwendung. Sie können alles ent- von guter Familie durfte Germaine niemals allein aus­hatten. Und wenn das Empfangszimmer schon so behren, den Ueberfluß ausgenommen. Sie verzehren zum gehenstundenweit, um in einem großen Geschäft ein Stück aussah, was sollte man da erst von den übrigen Frühstück drei Eier; wenn sie unter sich sind, unter der Seidenzeug, das von einer Zeitung als" großartiger Gelegen Bimmern sagen? Die Thüren mußte man überall Bedingung, daß sie auf dem feinsten Porzellan ser- beit stauf" angepriesen war, zu kaufen. Sie träumten offen lassen, damit man nur athmen tounte. virt werden. Die beiden Frauen trinken vierzehn nämlich davon, daß sie ihre eigenen Schneiderinnen sein Konsolen, Arbeitstische, alle möglichen ebenso eleganten Tage lang an einer Flasche Wein, aber er ist tönnten. Zu Fuß legten sie den Weg nach dem Geschäft wie unnüßen Kleinigkeiten nahmen sämmtliche Räume vom theuersten Bordeaux  . Sie bilden den schreiendsten zurück, tamen vom Regen durchnäßt, beschmutzt und er dermaßen ein, daß die eigentlichen Bewohner sich Kontrast zwischen dem, was man sieht und was man nicht schöpft dort an. ( Fortsetzung folat.)