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Br. 306. 27. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sounabend, 31. Dezember 1910.

Momentbilder aus der Berliner   Arbeiter­

bewegung des Jahres 1910.

Zu Beginn des Jahres hatte es den Anschein, als ob für die nächste Zeit schwere wirtschaftliche Kämpfe, besonders im Bau­Die Verbände der Maurer, Zimmerer, gewerbe, beborständen. Bauarbeiter, Maler und Holzarbeiter standen schon seit Wochen in Tarifverhandlungen mit den Unternehmerorganisationen. Der Friede in diesen Berufen war bedroht durch ein scharfmacherisches Unternehmertum. Auf politischem Gebiet stand die Frage der preußischen Wahlreform im Vordergrund des Interesses. Schon die ersten Tage des

Januar.

geitigten bedeutsame Ereignisse sowohl auf politischem, wie auf gewerkschaftlichem Gebiet. Bom 3. bis 5. tagte im Gewerkschafts­hause der preußische Parteitag, dessen Beratungen und Beschlüsse das eine Biel hatten: Erringung eines demokratischen Wahlrechts für Preußen.

Am 4. wurden die früher vertagten Tarifverhandlungen ber Maler wieder aufgenommen. Zu einer Verständigung der Par­teien führten sie nicht, deshalb fällte das Einigungsamt am 8. einen Schiedsspruch.

Am 9. nahm die Generalversammlung des Kreises Nieder­ barnim   den Bericht vom preußischen Parteitag entgegen.

Am 11. wurden der Partei zwei alte bewährte Mitkämpfer durch den Tod entrissen: Genosse Raschte, der bis an sein Lebens­ende im sechsten Wahlkreise gewirkt hatte, und Genosse Wase­tib, der im vierten Wahlkreise viele Jahre lang tätig und vor furzem nach Güstebiese übergefiedelt war.

Am 13. verfügte der Polizeipräsident von Berlin   die Auf­Löfung der Freien Jugendorganisation. Am 14. sprach die Genossin Marie Schlesinger- Edstein aus Wien   in einer großen Frauenversammlung, die in Kellers Saal tagte.

April.

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Am 9. wurde der Streit der Schmiede als beendet erklärt.

Am 2. spielte sich vor dem Schöffengericht ein Wahlrechts- Am 21. fand eine Generalversammlung des Verbandes Groß prozeß ab. Genosse Barth, der verantwortliche Redakteur des Vor- Berlin statt. Der Geschäftsbericht wurde erstattet und unter märts", wurde wegen der Aufforderung zum Wahlrechtsspazier- anderem die Erhöhung des Beitrages im Prinzip beschlossen. gang, die das Gericht als Einberufung einer nicht genehmigten Am 30. wurden 33 Protestversammlungen abgehalten. Der Versammlung unter freiem Himmel auslegte, zu einem Monat Protest galt der Fleischnot, dem persönlichen Regiment und der Königsberger   Kaiserrede.

Haft verurteilt.

Am 3. hielt der Holzarbeiterverband eine Gaukonferenz ab. arbeiter Verbandstage ab, welche die Antwort auf die Herausforde Am 4. hielten in Berlin   die Maurer, Zimmerer und Bauhilfs­rung durch die Unternehmer erteilten. Die Arbeiter erklärten sich zur Annahme des von den Unternehmern in nahe Aussicht ge­ſtellten Kampfes bereit und rüsteten zur Abwehr. Am 10. sah Berlin   eine gewaltige, in dieser Art noch nie da­gewesene Wahlrechtsdemonstration. Zehntausende von Proletariern versammelten sich unter freiem Himmel im Treptower Part, im Friedrichshain   und im Humboldthain. Der Polizeipräsident hatte gegen feinen Standpunkt von Anfang März einen Rüdaug ange­treten. Ungehindert demonstrierte das Berliner   Proletariat für ein demokratisches Wahlrecht in Breußen.

Am 12. wurde Genosse Adolf Hoffmann   an Stelle des zurüd­getretenen Genossen Heimann als Abgeordneter für den sechsten Berliner   Landtagswahlkreis gewählt.

Am 16. fonnte die Organisation der Lithographen und Stein­brucker auf ihr 25jähriges Bestehen zurückbliden. Am 17. tagte im Charlottenburger   Volkshause die Gaukonfe­renz der Schuhmacher.

Am 25. beschlossen die Schuhmacher, in den Kampf für die all­gemeine Durchführung des mit der Innung vereinbarten Tarifs einzutreten.

An demselben Tage stand der Vorstand der Freien Jugend­organisation Berlins   vor dem Schöffengericht unter der Anklage, die für politische Vereine geltenden Bestimmungen des Reichs­bereinsgefezes übertreten zu haben. Das Gericht erklärte den Berein für unpolitisch und sprach die Angeklagten frei.

Am 25. und 26. tagte in Berlin   ein außerordentlicher Gewerk­schaftskongres. Er nahm Stellung zu dem Regierungsentwurf der Mai.

Am Sonntag, den 16., fand in diesem Jahre die erste Kund- Reichsversicherungsordnung. gebung für die preußische Wahlreform statt. 65 Massenversamm­Jungen wurden abgehalten.

Am 18. wurden Schloffer Tschernid und Klempner Böfe, die aus Anlaß eines von Gendarmen attadierten Jugendausfluges wegen Auflauf, Aufruhr und Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gejeze angeklagt waren, freigesprochen. Der Staatsanwalt hatte awei Monate Gefängnis beantragt.

Am 22. schlossen die Fliesenleger nach vorhergegangenen Ver­Handlungen einen Tarifvertrag mit den Unternehmern ab. Am 23. stimmten die in den Brauereien beschäftigten Arbeiter und Handwerker den von ihrer Kommission ausgearbeiteten Forde­rungen für die Tarifbewegung zu.

Am 25. nahmen die Versammlungen der sechs Berliner   Wahl­Treise den Bericht vom preußischen Parteitag entgegen.

Februar.

Am 1. fanden drei große Protestversammlungen statt aus An­laß der Staatsstreichdrohung des Abg. v. Oldenburg- Januschau, der im Reichstage gesagt hatte, der Kaiser müsse jederzeit in der Lage sein, den Reichstag durch einen Beutnant und zehn Mann auseinanderzutreiben.

Am 6. nahm eine massenhaft besuchte Generalversammlung Hes Zweigvereins des Maurerverbandes Stellung zu der drohenden Aussperrung und beschloß die Erhöhung des Beitrages zur Stär­tung der Kampfmittel.

Am 9. riß der Tod den Genossen Robert Weber, der schon zur Beit des Sozialistengefeges tätig war, aus den Reihen seiner Mit­tämpfer.

Am 11. verhinderte die Polizei in Lichtenberg   die Abhaltung eines Bortragsturfus zur Aufklärung der Jugend und löste eine bem gleichen Zwede dienende öffentliche Versammlung widerrecht­lich auf.

September. gelegte Berufung in Sachen des Prokuristen Krüger, wonach B. Am 7. verivarf die Straffammer die bom Genossen Barth ein­zu 500 M. Geldstrafe verurteilt wurde.

Am 8. hielt die Freie Volksbühne eine große Protestversamm­lung in der Neuen Philharmonie ab. Den Anlaß dazu bot die 3ensurverfügung des Polizeipräsidenten.

Am 11. wurde im Gewerkschaftshause die Parteikonferenz für die Provinz Brandenburg   abgehalten.

Am 18. beschlossen die Kohlenarbeiter der Firma Kupfer u. Co. den Streit.

Am 22. löfte die Polizei in Lichtenberg   widerrechtlich eine für Jugendliche und Erwachsene einberufene Versammlung auf und verhaftete den Referenten, weil er sich dem gefeßwidrigen Verlangen der Polizei nicht fügte. Swei Protestversammlungen gegen dieses Vorgehen der Polizei wurden am 26. in Lichtenberg   und Friedrichs. felde abgehalten.

Am 28. sprach das Landgericht die Genossen Taubmann und Fuhrmann aus Weißenfee frei von der Anklage, nach einer Wahl­rechtsversammlung einen Bug" angeführt zu haben. Am 29. löfte die Lichtenberger Polizei abermals eine für Jugendliche und Erwachsene bestimmte Versammlung widerrecht­lich auf. Oktober,

Am 2. hielt der Wahlkreis Nieberbarnim eine Generalver­fammlung ab. Es wurde der Bericht vom Parteitage erstattet. Am 4. beschäftigten sich die Generalversammlungen der sechs Berliner   Wahlkreise mit derselben Angelegenheit. Am 4. hatten die Parteigenossen wieder den Tod eines alten Mitkämpfers, des Genossen Hermann Ramlow in Schönholz zu

betrauern.

Am 9. wurde ein Flugblatt verbreitet und 21 Volksversamm­Am 1. beging das klassenbewußte Proletariat das Weltfest lungen wurden abgehalten aus Anlaß der Moabiter Vorgänge, der Arbeit in gewohnter Weise und unter massenhafter Beteiligung. die sich an den Streit bei Kupfer knüpften. Am 2. bestätigte die Berufungsinstanz das Urteil gegen den Am 10. verurteilte die Straffammer den Genossen Barth, weil Genossen Barth, betreffend Aufforderung zum Wahlrechtsspazier- er als verantwortlicher Redakteur des Vorwärts" über zu hohe gang. Liquidationen eines Generals zwar die Wahrheit gesagt, aber Am 8. wurde die Lohnbewegung der Brauereiarbeiter nach wie es im Gerichtsurteil hieß ,, dem General eins anhängen langen Verhandlungen durch Abschluß eines Tarifvertrages, der wollte". einige Verbefferungen brachte, zum Abschluß gebracht.

Der 8. brachte den organisierten Arbeitern wieder eine Trauer­botschaft, nämlich den Tod des Genoffen Siegrist in Rigdorf, eines alten, bewährten Parteigenossen.

Vom 24. bis 29. tagte im Gewerkschaftshause der Verbands­tag der Gastwirtsgehilfen.

Am 27. begannen in Berlin   die zentralen Verhandlungen über den Tarif der Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter. Sie endeten mit der Fällung eines Schiedsspruches, der am 31. verkündet wurde. Am 31. wurde im Gewerkschaftshause der Verbandstag der Bäcker und Konditoren unter Teilnahme des Genossen Bebel er­öffnet. Juni.

Kellers Festsälen sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum. An demselben Tage murde im Charlottenburger Voltshause eine Konferenz der Gemeindevertreter des Wahlkreises Teltow Beeskow abgehalten.

Am 5. feierte der Verband der Bäcker und Konditoren in

Am 6. hielten die Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter Ver­bandstage ab, welche dem zum allgemeinen Teil des Tarifs ab­gegebenen Schiedsspruch der Unparteiischen zustimmten. der Luftbarkeitssteuer statt. Die Versammlung war von den Am 7. fand eine große Protestversammlung gegen das Projekt des Arbeiterfängerbundes und des Verbandes der freien Gastwirte Leitungen der Partei, der Gewerkschaften, der Freien Boltsbühne,

An demselben Tage wurde ein Flugblatt zum Wahlrechts­Campf in 1700 000 Exemplaren verbreitet. Am 13. wurden eine Anzahl von Wahlrechtsversammlungen veranstaltet. fundgebungen, die ihren Abschluß fanden in einer imposanten abgehalten. Nach Schluß der Versammlungen tam es zu Straßen­

Demonstration im Humboldthain.

Am 17. wurde auf Antrag unserer Genossen die Wahlrechts frage in der Berliner   Stadtverordnetenversammlung verhandelt. Die Versammlung erklärte sich einstimmig für die Einführung des Reichstagswahlrechts in Preußen.

An demselben Tage starb der Genosse Franz Willnik, ein alter Parteitämpfer, der dem zweiten Wahlkreise angehörte. Am 25. feierten die Funktionäre der Partei und der Gewerk­schaften in der Neuen Welt" den 70. Geburtstag des Genossen

Bebel.

Vom 7. bis 12. tagte im Gewerkschaftshause der Verbandstag Verbande der Mühlenarbeiter vollzogen wurde. ber Brauereiarbeiter, burch den auch die Verschmelzung mit dem des Schnapsboykotts in 1210 000 Gremplaren. Am 10. verbreiteten die Parteigenossen ein Flugblatt zugunsten

Am 14. nahmen die Versammlungen der sechs Berliner   Wahl­freise Stellung zum internationalen Kongreß und wählten die Delegierten zu demselben.

Am 20. stimmte ein Verbandstag der Maurer und Bauarbeiter dem Schiedsspruch der Unparteiischen zu, welcher sich auf die ört­lichen Löhne usw. bezieht.

Bom 20. bis 25. tagte im Gewerkschaftshause der Verbandstag

der Textilarbeiter.

Am 27. fand eine Generalversammlung des Wahlkreises Tel­tow- Beeskow statt, wo der Vorstandsbericht erstattet wurde. blattes zur Agitation für die Wahlvereine und die Parteipreffe gang eingelegte Revision.

An demselben Tage wurden 1128 000 Egemplare eines Flug­berbreitet.

Am 21. verwarf das Rammergericht die gegen die Berurteilung des Genossen Barth wegen Aufforderung zum Wahlrechtsspazier Am 22. verurteilte das Schöffengericht den Genossen Barth als berantwortlichen Redakteur des Vorwärts" zu der horrenden Versammlungen vom Reichstage die Erweiterung des Schuges der Artikel Ehrenwortbruch vorgeworfen haben. Am 28. forderten vier vom Schneiderverbande einberufene Strafe von 500 M. Er sollte dem Prokuristen Krüger in einem Heimarbeiter.

März.

Am 1. hielten die sechs Berliner   Wahlkreise Generalversamm Iungen ab. Die Geschäftsberichte wurden erstattet und die Wahlen zur Generalversammlung des Verbandes vorgenommen.

Der Polizeipräsident versagte die Genehmigung zur Abhaltung einer Wahlrechtsversammlung im Treptower Park.

Am 2. brachte der Vorwärts" den ersten Hinweis zur Ber­anstaltung eines Wahlrechtsspazierganges im Treptower Park, weil der Polizeipräsident die Abhaltung einer Versammlung nicht gestattet hatte.

Am Sonntag, den 6., umstellte die Polizeimacht von Berlin  und Umgegend den Treptower Park, um den Wahlrechtsspazier­gang zu verhindern, der um dieselbe Zeit unter massenhafter Be­teiligung im Tiergarten stattfand und einen gewaltigen Eindruck machte. Säbelattaden führte die Polizei sowohl im Tiergarten,

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wie in der Nähe des Treptower Parts aus.

Am 7. wurden bei den Gemeindewahlen in Tegel   awei Partei­genossen gewählt.

Am 8. fand die Gemeindewahl in Friedrichshagen   statt. Unsere Parteigenoffen behaupteten ihre bisherigen Mandate.

Am 9. wurden in Schmargendorf   zwei Parteigenossen in die Gemeindevertretung gewählt.

Am 13. nahm die Generalversammlung des Berbandes der Wahlvereine von Groß- Berlin den Geschäftsbericht des Vorstandes entgegen.

Am 15. demonstrierten 48 imposante Bersammlungen für ein freies Wahlrecht und gegen die unsere Wahlrechtsbewegung hin­bernden Polizeimaßregeln.

Am 18. wurden die Gräber der Märzkämpfer im Friedrichs­ hain   durch große Boltsmaffen besucht. Am Abend machte die

Am 24. verbreiteten die Parteigenossen ein Flugblatt in Millionen Exemplaren. Das Flugblatt behandelte das Ende der Wahlreform und die Erhöhung der Zivilliste.

Am 27. stimmten die dem Schneiderverbande angehörenden Zuschneider einem mit mehreren Firmen vereinbarten Tarifver­trage zu und beschlossen, denselben überall durchzuführen. An demselben Tage traten die bei den Innungsmeistern be­schäftigten Schmiede in den Streif.

Juli.

Am 1. starb Genoffe Chriftian Hentschke, einer der alten Partei­fämpfer, der seit langer Zeit im fechsten Wahlkreise tätig war. Am 3. nahm eine außerordentliche Generalversammlung des Berbandes Groß- Berlin Stellung zum internationalen Kongreß,

An demselben Tage wurde die Jahreskonferenz der Freien Bereinigung der Krankenkaffen der Provinz Brandenbug abges halten. Unter anderem nahm sie Stellung zur Reichsversicherungs­ordnung.

Am 5. wurden 801 000 Flugblätter verbreitet, welche sich mit der Reichsversicherungsordnung beschäftigten.

Am 7. wurden sechs Bersammlungen abgehalten, welche die Reichsversicherungsordnung beleuchteten und für eine ausreichende Arbeiterversicherung eintraten.

Am 12. fällte der Bezirksausschuß in Potsdam   ein Urteil gegen den Rigdorfer Wahlrechtsraub. Die von unseren Genossen an= gefochtene Gemeindewählerliste für 1909 wurde für ungültig erklärt. Am 24. nahm eine Generalversammlung des Wahlkreises Niederbarnim   Stellung zum Parteitage.

Am 26. beschäftigten sich die Generalversammlungen der sechs Berliner   Wahlkreise mit derselben Angelegenheit. Am 30. leitete der Schneiderverband die Tarifbewegung der

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Am 14. fällte das Oberverwaltungsgericht ein Urteil, wodurch in Uebereinstimmung mit dem Polizeipräsidenten die Freie Jugend­organisation für Berlin   als ein politischer Verein erklärt und ihre polizeiliche Auflösung besiegelt wurde.

Gegen dieses Urteil protestierte am 16. eine Versammlung der arbeitenden Jugend. Am 17. verurteilte die Straffammer den Genossen Böske, weil er durch Herausgabe eines Liederbuches verschiedene Klaffen der Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten aufgereizt und außerdem das Preßgefeß übertreten haben soll.

Am 20. wurde Genoffe Bernhard Jost durch den Tod der Partei­und Gewerkschaftsbewegung entrissen, in der er seit seiner Jugend hervorragend tätig war.

Am 25. brach bei der Firma Morgenstern ein Streit der Fleischer aus, der dadurch viel von sich reden machte, daß es einige Tage schien, als werde er durch unzweckmäßiges Verhalten der Polizei ähnliche Vorgänge wie der Streit bei Kupfer nach sich ziehen. Tatsächlich fanden an mehreren Abenden Polizeiattaden statt. Diese Vorgänge wurden besprochen in einer am 31. he gegebenen Extranummer des Borwärts".

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November.

Am 3. beschlossen die Schraubendreher, in eine Lohnbewegung Wilmersdorf burch die Wahl von zwei Barteigenoffen Bresche ge einzutreten. An demselben Tage wurde bei den Stadtverordnetenwahlen in legt in die reaktionäre Stadtvertretung. In Rigdorf brachte die

in der dritten Abteilung.

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Stadtverordnetenwahl unseren Parteigenoffen den gewohnten Sieg Am 4. hielten die Potsdamer   Parteigenoffen eine Broteftvere fammlung gegen den Besuch des russischen Zaren ab.

lösung der Freien Jugendorganisation der östlichen Vororte. Am 6. verfügte der Polizeipräsident von Lichtenberg   die Auf

Am 9. begann vor der dritten Straffammer der große Pro­ aus Anlaß der Moabiter Straßenkrawalle, in welchem sich die Staatsanwaltschaft vergebens bemüht, die Leitung der Partei und Gewerkschaften für die Unruhen berantwortlich zu machen. gericht gewählt. Das Resultat war: Vermehrung der für die Lifte Am 13. wurden die Arbeiterbeifiber zum Berliner   Gewerbe­der freien Gewerkschaften abgegebenen Stimmen und 64 Mandate gegenüber 4 Mandaten, die anderen Organisationen zufielen. lung gegen die Benfurverfügung der Polizei ab.

Am 14. hielt die Freie Bolksbühne wieder eine Brotestversamma

Am 17. forderte eine große Protestversammlung der städtischen Gasarbeiter Berlins   die Erfüllung ihrer bescheidenen Forderungen. Am 17. und 18. trieb die Rigdorfer Bolizei unter Androhung bon Gewaltmaßregeln die Jugendabteilungen des Arbeiterturnver­eins aus dem Turnsaal und verbot ihnen das Turnen unter ihrem Am 19. beendeten die Schraubendreher ihre Lohnbewegung durch Abschluß einer Vereinbarung mit den Unternehmern. Am 21. fand im Gewerkschaftshause eine Gaukonferens ber Maurer und Bauarbeiter statt.

Leiter.

Am 29. wurden in Groß- Berlin 23 Volksversammlungen ab gehalten, welche eine Ausdehnung des gesetzlichen Kinderschuhes berlangten.

An demselben Tage erklärte das Amtsgericht Pankow   ben dortigen Bezirk des Kreiswahlvereins für Miederbarnim als einen selbständigen Berein und verurteilte den Bezirksleiter, Genossen Spiekermann, wegen angeblicher Uebertretung des Vereinsgefetes.

Das Kammergericht bestätigte ein Urteil der Strafkammer, wo­nach Genosse Barth zu 500 M. Geldstrafe verurteilt wurde.

Am 30. erhob eine Versammlung der Berliner   Gewerkschafts­tommission Protest gegen einen von Deutschen   Arbeitsnachweis­tongreß gefaßten Beschluß, dessen Verwirklichung gleichbedeutend sein würde mit der Verbreitung schwarzer Bisten durch die pari­tätischen Arbeitsnachweise.

Dezember.

Am 1. berfügte die Polizei die Auflösung der Rigdorf- Briber Jugendorganisation.

Amt 2. erklärte sich eine Versammlung der städtischen Gas­arbeiter durch die ihnen gewährten Lohnzulagen nur zum Teil befriedigt, sah aber von einem Streitbeschluß ab. Ronditoren einen Sieg bei der Wahl zum Gesellenausschuß der An dem gleichen Tage errang der Verband der Bäcker und Germania  - Innung.

Am 4. beschloß die Generalversammlung des Verbandes der

Polizei wieder Säbelattacken auf das Publikum am Friedrichshain  . Stapelkonfektion ein, nachdem die vorher abgeschlossene Tarifs fozialdemokratischen Wahlvereine von Groß- Berlin die Erhöhung

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an den Branger, weil derfelbe einen Parteigenoffen- natürlich ohne Erfolg zur Spigelei zu berleiten suchte. Am 21. wurde das erste Opfer der Polizeitaten am 6. März wegen Schußmannsbeleidigung vom Schöffengericht zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Ebenso harte Strafen wurden in ben folgenden Wochen noch gegen mehrere Teilnehmer der Demon­stration vor dem Treptower Part ausgesprochen.

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bewegung in der Herrenkonfektion recht gute Erfolge gebracht

August.

Am 2. fanden Generalversammlungen der sechs Berliner   Wahl­freise statt, welche die Geschäftsberichte entgegennahmen. Am 6. starb Genosse Paul Welfisch, der 14 Jahre lang Vor­fizender der Berliner   Filiale des Glasarbeiterverbandes war. Am 7. nahm die Generalversammlung des Wahlkreises Teltow Beestow Stellung zum Parteitage,

Mitglieder monatlich.

An demselben Tage fand in der Neuen Welt" eine Protest­versammlung statt gegen die polizeiliche Auflösung der Freien Jugendorganisation von Rigdorf- Brit.

Am 7. wurde das zweite Berliner   Arbeiter- Jugendheim in der Frankfurter Straße feierlich eröffnet. Am 18. forderte der Berliner   Bolizeipräsident den Jugen