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»». 4. BbonnemcntS'Bedlntwg«»! AlonnemenlS- Preis pränumerandai «icrlcljiihrl. 3£0 Ml, mor.aU. 1,10 Ml,. wöchentlich 28 Psg. frei WS HauS. Einzelne Nuimner k Pfg. Sonntags. Einactrage» in die Poft-Zcitungs- PrciSlisic. Unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich- Ungarn 2 Marl, für das übrige Ausland g Marl pro Monat. PostabonncmenlS nehmen an: Selgien. Dänemark . Holland , Italien , Luxemburg . Portugal . Rumänien , Schweden und die Schweiz , OQ» äo* OUttiDt tilg»» aoEcr montags. Vevlinev Volksblertk. Zentralorgan der rozialdemohratifchen partei Deutfchlandd. Bit fnftrtlonS'Gtbfllir- teirägt(St die sechSgespaltene Kolmet­zeile oder deren Raum BO Psg,(Sc politische und gewerlschastNche PerewS» und Berlammlungs-Anzeigen SS Pfg. �Aleln» Snreigen", das erste fielt. gedrucktes Wort 20 Psg, jedes weite« Wort 10 Psg. Stellengesuche und Schlas- stellen-Anzeigen daS erste«ort 10 Pfg, jedes weitere«ort S Psg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Inserate sür die nächste Rümmer müssen bis 5»hrnachmittagS n>W Expedition «bgegcben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abend» geöffnet, Dclegramm- Adresse: .KsilalcktmbllNt Nnlt»-. Rcdahtion: 6 Cd. 68, Lindenstrasae 69» Fernsprecher: Amt IV. Nr. IS8S. Donnerstag, den S. Januar 6xped!tfom SM. 68. Lindenetraeec 69» Fernsprecher: Amt IV. Nr. 1981. Achlvorbereitungev im Tnduftrle- gediete. Aus dem Ruhrgebiet wird uns geschrieben: Die nächsten Reichstagswahlen werden im hiesigen In- dustriebezirk wahrscheinlich eine kuriose Parteiengruppierung ergeben. Der Wähleraufmarsch soll sich wenigstens nach dem Porhaben der hinter den Wolken thronenden bürgerlichen Parteigötter so vollziehen, als ob es gar keinen schwarzblauen Block gäbe. Im hohen Rate der rheinisch-westsälischen Führer der nationalliberalen Partei und in dem Konventikel der klerikalen Parteidirigenten hat man ein nationallibe- ral-ultramo ntanes Wahlbündnis gegendie Sozialdemokraten und in einem Falle(Hagen ) sogar gegen den Freisinn erwogen, wahrscheinlich auch schon provisorisch beschlossen; und nun besteht dieKunst" darin, den verehrlichen, meist noch ahnungslosen Wählern beizubringen, daß es ihre nationale und christliche Pflicht sei, die einstweilen noch unbekannten Sammelkandidaten vor dem Durchfall zu bewahren. Es wird ein Schauspiel für Götter werden, wenn die ultramontanen und die nationalliberalen Agitatoren in holder Eintracht darangehen, die Wähler, die seit Jahrzehnten mit allem Nachdruck über diekulturkämpserische, kirchenhassende Gesinnung der Nationalliberalen", respektive über dieReichs- feindschaft der Römlinge" belehrt wurden, dahin aufzuklären, daß man ihnen jahrzehntelang eigentlich nur blauen Dunst vorgemacht habe, um Mandate zu fischen. Nicht minder klärend muß es wirken, wenn im alten Wahlkreise Eugen Richters die nationalliberal-antisemitsch-klerikale Sammel- trompete gegen den Freisinn geblasen wird. Wenn das nicht dem..Gesamtliberalismus" auf die Strümpfe hilft, dann ist ihm überhaupt nicht zu helfen. Zur Steuer der Wahrheit muß konstatiert werden, daß die Oberschicht der rheinisch-westfälischenNationalliberalen" nicht mal den sich wahrhaftig nicht selbstempfehlenden Namen nationalliberal verdient. Den Herren Schnneding, Haar- mann. Baare, Kirdorf , Hirsch. Haniel, Stinnes, Küchen usw. sind vermutlich sogar noch verschiedene Mitglieder der frei- konservativen Fraktion zu liberal. Wie glaubhaft versichert wird, wehren sich manche der Herren im vertrauten Kreise selbst gegen die Bezeichnung nationalliberal. Daß die ihnen nahestehende Presse in aufdringlichster Weise die Herren v. Heydebrand und v. Oldenburg- Januschau feiert, ist ja bekannt. Der soeben herausgekommene Jahresbericht der Essener Handelskammer verfaßt von ihrem Syndikus, Landtagsabgeordneten Hirsch, enthält ein so begeistertes Plädoyer für das enge Zusammenarbeiten der agrarischen mit den großindustriellen Hochschutzzöllnern, daß Dietrich Hahn ob dieser Leistung vor Neid erblassen muß. Es ist eine Eigentümlichkeit der rheinisch-westfälischen Parteiverhältnisse, daß die Aktionen der nationalliberalen Partei hier von Persönlichkeiten bestimmt werden, die selber nicht einmal liberal im Sinne BassermannS sind. Auf Volks- wirtschaftlichem Gebiete die fruchtbarsten Revolutionäre, stehen unsere industriellen Syndikalisten politisch den Konser- vativen am nächsten. Indessen, diese konservativenNational- liberalen" sind die G e l d g e b e r der von ihnen heillos kom- promittierten Partei, sie vornehmlich besolden ihre Sekretäre, bezahlen ihre Flugblätter und sind die splendiden Julius- turmer für alle Streber, die der Niederhalwng der freiheit- lickien Volksbewegung zu dienen Willens sind. Der Hansabund steht diesen Juliustllrmern schon viel zu weit links. Hier berührt sich diese Herrenkaste mit der heute so reaktionär wie nur möglich operierenden Zentrums- führung. Man mißverstehe uns nicht! Wir wissen recht gut, daß der Klerikalismus, grundsätzlich mindestens so reaktionär wie das ostelbische Junkertum, zweifellos unvergleich unred- sicher, außerordentlich viel gerissener ist. Seine Chamäleon- natur ermöglicht? es aber dem Klerikalismus, gerade hier im Ruhrgebiet. begünstigt von dem von den Nationalliberalen gefeiertenKulturkampf", in einer beispiellos aggressiven Weise die breiten Massen der katholischen Kleinbürger und Arbeiter mit oppositionslustigem Geiste gegen die Träger des «gottlosen Kapitalismus und Liberalismus" zu beseelen, welch? Prozedur durch die demokratische Grundstimmung der Rheinländer und Westfalen erleichtert wurde. Auch gegen die Vertreter der Staatsgewalt wußte die Kaplanokratie und die Zentrumspresse ihre anHanger wahrend desKulturkampfes" derart aufsässig zu machen, daß es damals Strafanzeigen und gerichtliche Verurteilungen gegen die bekanntesten klerikalen Wortführer nur so regnete. Die Inhaftierung des Kölner Erzbsichofs wegen Widerstands gegen die Maigesetze und die Aufhebung der Jesuitenniederlassung in Essen hatten große S t r a tz e n d e m 0 n st r a t i 0 n e n der katholischen Bevölke- rung zur Folge. Majestätsbeleidigungsprozessc waren danials gegen Klerikale durchaus nichts seltenes. Wer heute die schwülstigen Byzantinereien in der Zentrumspresse list und diese früher nicht gekannt hat. wird einen solchen jähen Wechsel kaum für möglich halten. Aber er ist geschehen. Der Klerikalismus zeigt heute fem wahre» Gesicht muh darin, daß seine Presse emsig dabei ist, die Volksstimmung für die Verschleppung der demokratischen Verfassungs- reformen, für Ausnahmegesetze gegen die Arbeiterbewegung und für Unterstützung gelber Streikbrecherorganisationen zu präparieren. Auf diesem Wege trafen sich die Industrie- Herren mit den Zentrumsdirigenten. Dazu kommt aber noch ein bisher wenig beachteter Um- stand, der die Verständigung zwischen Klerikalismus und Großkapitalismus in Westdeutschland begünstigt. Der ältere Jndustrieadcl rekrutiert sich hier aus evangelischen, jüdischen oder nur sehr äußerlich katholischen Kreisen; Zentrums- katholische Großindustrielle. Bankiers usw. sind auch heute fast unbekannt. Nur der alte Thyssen soll Zentrums- katholisch sein. Daher konnte der Klerikalismus ohne Furcht, Parteigänger zu schädigen, die rheinisch-westfälischen katho- tischen Arbeiter wirtschafts- und parteipolitisch radikalisieren, den parteipolitischen Kampf für die Kirchenherrschaft taktisch klug mit einer zum großen Teil aus marxistischem Arsenal gespeisten wirtschaftspolitischen Agitation verbinden. In dem von dem katholischen Hochadel und Jndustriemagnaten beherrschten Schlesien tippte aber der Klerikalismus nicht an die schlimmsten Ausbeutungspraktiken seiner hochmögenden Parteigänger. Mittlerweile ist das rheinisch-westfälische Unternehmer- tumgemischter" geworden. Durch Terrainspekulation usw. reichgewordene katholische Pfahlbürger, Kaufleute und Bauern schoben sich in die Reihen der Aktionäre und Kuxenbesitzer. Ihre Söhne oder sonstigen Verwandten kamen zu industriellen Stellungen. Und heute kann das Zentrum bei kommunal- politischen Wahlen erstaunlich oft höhere und mittlere Werks« beamte als katholische Kandidaten präsentieren. Die in- dustrielle Bourgeoisie hat unzweifelhaft erheblichen Zuwachs aus zentrumskatholischen Kreisen bekommen. Darauf deutete vor der Wahl 1907 schon ein Artikel der hiesigenTremonia " hin, die, als es ruchbar wurde, daß gewisse Zechenverwal- tungen pro Tonne Förderung einen bestimmten Geldbetrag in die Kaste der Bülowparteien zahlten, kategorisch verlang. ten, man solle über die Gewährung solcher Gelder auch die dem Zentrum anhängenden Werksteilhaber hören! Vor vierzehn Tagen brachte dieKölnische Volkszeitung" aus un- serem Industriegebiet einen ähnlichen Aufruf an die A k t i 0- näre und Kuxenbesitzer unter den Zen- trumsanhängern; sie sollten nicht dulden, daß ein- seitig mit den Werksgelderndie Kandidaten einer bestimm- ten Partei" unterstützt würden! Beweis dafür, daß bei uns mit der Zeit auch zentrumskathosische Kapitalisten in größerer Zahl an dem Ertrag der Berg- und Hüttenarbeiterausbeutung partizipieren. Diese Verschiebung der industriellenJnterestenkreise konnte natürlich auch nicht ohne Einfluß auf die sozialpolitische Hal- tung der Zentrumspartei bleiben. Hieraus wird sich wenig- stenS zum Teil ihre arbeiterfeindliche Stellung zu den Bergarbeitergesetzen sowie die Schwen- kung des von Zentrumsleuten kommandiertenGewerkvereins der christlichen Bergleute" in das Lager der Gelben erklären lassen. So wirkm allgemein politische Gründe reaktionärer Natur und gemeinsame kapitalistische �nteresten zusammen, um zu einer Sammlungspolitik der industriellen Scharf- macher und der klerikalen Reaktionäre zu führen. Mit welchem Erfolg, das müssen die Wahlkämpfe lehren. Augenblicklich werden die Kreise Dortmund , Bochum und D u i s- bürg von Sozialdemokraten vertreten. Hagen besitzt noch der Freisinn. Hamm -Soest . Essen und Reck- linghausen das Zentrum. Die Nationalliberalen sind 1907 gänzlich unterlegen, trotz riesiger Anstrengungen und teilweise starkem Stimmenzuwachs: ohne Zweifel, weil unter einem von konservativen Jndustriemagnaten getragenen Banner keine liberalen Erfolge möglich sind. Wohl hat die Zentrumsführung 1907, nachdem aus demKölner Kom- promiß" wegen der Weigerung der Jungliberalen nichts wurde, inoffiziell doch alles getan, um wenigstens in Dortmund und vornehmlich in Bochum die Sozialdemo- krasie zu Fall zu bringen, wobei auch stark persönliche Gründe mitspielten. Es ist nicht wahr, daß dasZentrum" in Dort- mund und Bochum uns geholfen hat. Es hatte vielmehr keine Macht über viele Tausende seiner Arbeiterwähler, sie gingen trotz Abratens ihrer Presse hin und wählten in der Stichwahl rot, um die Erkorenen der Jndustriekonservativen zu stürzen. In Duisburg trat das Zentrum wohl ziemlich aktiv für den Sozialdemokraten ein, gab aber auch keine Wahlparole für uns aus. Den Ausschlag geben im Ruhrgebiet im Falle einer Stichwahl immer noch die großen Massen solcher Wähler, die parteipolitisdj schwer oder gar nicht zu diszi- plinieren sind. Bei vorsichtiger Schätzung kann man wohl sagen, daß sicher zwei Fünftel der bürgerlichen Wähler, wahr- scheinlich die Mehrzahl der der Arbeiterschaft angehörenden, in der Stichwahl sich jeder Direktion entziehen. Das Zentrum weiß, daß sein Sitz in E s s e n(Giesberts) i sehr schwer bedroht ist. Womit es zu rechnen hat. bewies un- längst die dortige Stadtverordnctenwahl. Bei den Stich- Wahlen in der dritten Abteilung wurden sämtliche Zentrums- kandidaten trotz ihres in der Hauptwahl erzielten Vorsprungs geschlagen. Obgleich unsere Partei mit dem nationalliberalen Nationalen Verein" keinerlei Abmachungen getroffen, viel- mehr in den Bezirken, wo Zentrumsleute mitNationalen" sich stritten, Stimmenthaltung proklamiert hatte, ließen sich doch weder die meisten sozialdemokratischen, noch in dem Bezirk, wo unser Genosse mit dem Zentrum zur Stichwahl stand, die nationalliberalen Wähler zurückhalten, sondern stimmten, wie unser Essener Parteiblatt schreibt, in dem Ge- danken:Die schwarze Demagogenbrut darf nicht siegen, koste es was es wolle!" sämtliche Zentrumskandidaten nieder! Wiederholt sich derselbe Vorgang bei der Reichstagswahl, und das ist das Wahrscheinlichste, dann bekommt Giesberts seinen Lohn für die vielen Sünden an seinen«»Klassengenossen. Dies schlvant auch dem Zentrum, daher seine grenzenlose Wut über das angeblicheliberal-sozialdemokratische Bündnis" bei den Kommunalwahlen, aber auch seine fiebernde Angst vor den Reichstagswahlen. Denunziantenwut und Sünderangst strei- ten sich um die Herrschaft in den nun fast alltäglich erscheinen- den Sammlungsartikeln in der Zentrumspresse. Grauen vor den Roten zu erwecken, die Inhaber der Geldsäcke zu äng- stigen, die Liberalennach oben hin" als Umsturzgenossen zu verdächtigen, das ist jetzt die mit ebensoviel Unwahrhaftig- keit als Schmähsucht betriebene Tätigkeit der klerikalen Presse. Daß alle AugenblickeThron und Altar" in Gefahr, alltäglich der Hereinbruch einesneuen Kulturkampfes" er- klärt wird, ist selbstverständlich, hindert aber die Zentrums- presse nicht, gleichzeitig den eben noch mit Schmutz be- worfenennationalliberalcn Kulturkämpfern" dringend ein Wahlabkommen anzubieten. Daß H a m m- S 0 e st dem Zen- trum flöten geht, darin hat es sich anscheinend geschickt. Reck- linghausen scheint ihm einstweilen noch sicher; aber dafür brennt es den Klerikalen in E s f e n auf den Nägeln. Um nur Essen zu retten, ist das Zentrum bereit. Duisburg , Bochum und Dortmund schlimmstenfalls seinen alten Feinden, den immer noch zeitweilig inKulturkämpferei" machenden Nationalliberalen unter konservativ-industrieller Führung preiszugeben. Wenn es nicht gelingen sollte, ultramontan- nationalliberale Strohmänner als Kandidaten zu placieren. Das ist hier aber ein verflucht schweres Geschäft. Einmal hat die demagogische Zentrumsagitation die Arbeiterbevölke- rung oppositionsfreudiger gemacht alz den Machern heute lieb ist und dadurch sehr viel zu dem riesig schnellen Aufschwung der fozialdemo- kratischen Bewegung beigetragen; dann auch haben dieSchwarzen" und dieBlauen " so gründlich die konfessionellen Leidenschaften aufgewühlt, daß große Masten der so bearbeiteten Wähler unter keinen Umständen einen Kandidaten der gegensätzlichen Konfession wählen. Wie die Stadtverordnetenwahlen in Essen, so haben auch die in Bochum und früher in Dortmund gezeigt, wie außerordentlich scharf die Gegensätze innerhalb der bürgerlichen Wählerschaft sind. Klügere Zentrumspolitiker haben denn auch von Sammelkandidaturen für die Hauptwahl abgeraten, aber sie verhehlen sich nicht, daß einfach ein Wunder geschehen müsse, wenn die gemeinsame Front gegen die Roten noch zwischen Haupt- und Stichwahl zustande kommen sollte. Ein anno- nymer Einsender machte in derRheinisch-West- fälischen Zeitung" den Vorschlag, man solle einfach in Dortmund einen nationalhberalen, in Bochum einen ultramontanen Sammelkandidaten aufstellen, und beide verpflichten, wenn in einem Kreise der Pakt nicht gehalten würde, trotz eventueller Wahl das Mandat niederzulegen« Der Gedanke wäre verflucht gescheit, wenn nur die verehrlichen Wähler mitmachten. Aber da liegt der Hase im Pfeffer. Ohne Zweifel ist der Dortmunder und der Duisburger Kreis ge- mäß der konfessionellen Mischung den Nationallibervlen, der Bochumer Kreis dem Zentrum am günstigsten gelegen. Nach diplomatischen Auslassungen derKölnischen Zeitung " und derKölnischen Volkszeitung" zu urteilen, scheint in der Tat an einerVereinbarung von Hamm bis Duis- bürg" gearbeitet zu werden; vielleicht ist das Kompromiß schon fertig. Bezeichnend ist auf jeden Fall, daß der rheinische Wahlkreis Essen unlängst an die nationalliberale Partei- organisation Westfalens, wo die ärgsten Scharfmacher domi- nieren, angegliedert wurde! Damit soll dem Widerspruch der rheinländischen Jungliberalen gegen den Abschluß xines ultra- montan-nationalliberalen Wahlkomvromisses Riegel vor­geschoben werden! Essen ist der Preis, den das Zentrum min- bestens für seine Unterstützung der zentralindustriellen Scharf- macherkandidaten in Dortmund , Hagen , Bochum und Duis- bürg fordert. Wenn nur die Wähler parieren möchten! Dazu kommt noch, daß die sehr stark vertretenen Polet» unter keinen Umständen für eine Sammelkandidatur natio­nalliberaler. d. h. hakatistischer Richtung zu haben sein werden. Das schon bedingt in mehreren Kreisen Stichwahlen. Ferner treten die C h r i st lich- S 0 z i a l e n(Stöckeriancr) und die Demokraten mit eigenen Kandidaten auf, deren Effekt die Schwächung der Nationalliberalen sein muß. Käme es also wirklich zu einer ultramontan-nationaUib�ol-konser- vativen Sammlungvon Hamm bis Duisburg ", so stünden die Chancen der Sammlungspolitiker ebenso unsicher wie ohne Sammlung. Im Interesse einer völligen Klärung der Wähler­stimmung würde selbstredend der Abschluß eines Kandidaten­abkommens des Zentrums mit den hiesigen zentral- industriellen Scharfmachern lebhaft zu begrüßen sein. Ob Sammelkandidaturen oder Parteikandidaturen Ke Soziald cm ok r a t i c wird so oder so ihren Mann stellen und den Entscheidungskamps mit Ehren bestehen.