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Die Regierung hat bei ihren Erhebungen einen wesentlichen| Borhandensein einer royalistischen Bewegung fet um so unwahr Bunkt: die Rückwirkung der Zündholzsteuer auf die Industrie und scheinlicher, als aus Anlaß des Neujahrsfestes aus Portugal   nur die von ihr beschäftigten Arbeiter bergeffen". Es ist bekannt, daß vier Telegramme an Mitglieder der königlichen Familie gerichtet die Wirkungen ebenso verhängnisvolle gewesen find, wie die auf die worden seien.

Zabatarbeiter.

Außerdem täuscht sich die Regierung gründlich, wenn sie glauben sollte, daß die Feststellung, man tönne jetzt das Batet Streichhölzer für 25 statt für 30 Pf. faufen, die Erregung über den unsinnigften der Schnapsblockfrebel beseitigen tönnte. Der jetzige Breis ist immer noch um 150 Broz. höher als früher, wo man für ein Batet nicht

mehr als 10 Pf. zahlte.

Bayerische Reichstagsmandate.

Aus sogenannten Gesundheitsrücksichten" wollen einige der Führer der bayerischen Zentrumspartei bei den nächsten Reichs tagswahlen nicht wieder fandidieren. Der Abgeordnete Dr. Seim hat, wie gemeldet wird, bestimmt abgelehnt, sich wieder aufstellen zu lassen. Ebenso Dr. Jäger- Dillingen. Um den christlichen Gewerkschaften entgegenzukommen, till ferner das bayerische Bentrum in folgenden Wahlkreisen chriftliche Arbeiter" aufstellen: in Würzburg   Arbeitersekretär Landtags­abgeordneter Schwarz, in Dillingen   Arbeitersekretär Weigler, in Amberg   Gewerkschaftssekretär Treßmann- Nürnberg.

Landtagserfahwahl in Stolp  .

Amtliches Wahlergebnis. Bei der heutigen Landtagserfahwah! ift Landrat v. Brüning( deutschkonservativ) mit sämtlichen 497 Stimmen gewählt worden. Ein Gegentandidat war nicht aufgestellt.

Vom Schuhmann" mißhandelt.

In einem Hotel zu alle a. S. waren zu Anfang Ottober borigen Jahres mehrere Gäste noch abends spät vergnügt beieinander. Gegen Eintritt der Polizeistunde kam ein Schußmann und bot Feierabend". Wenige Minuten später, als die den sogenannten besseren Streisen angehörenden Gäste ihre leberkleidung anlegten und zum Teil bereits das Gastzimmer verlassen hatten, tam der Schuß. mann wieder und wiederholte seinen Befehl" in schroffem Tone. Einen als Gaft anwesenden Restaurateur, der sich an einer Personenwage zu schaffen machte, padte er ohne weiteres beim Stragen und stieß ihn eine Treppe nach der Straße zu hinunter. Dabei flog er mit und zerrte noch auf dem Bürgersteige an dem auf der Erde Liegenden herum. Einige andere Gäste, Fabrikbefizer und Ingenieure, riefen empört: Boligist, bedenken Sie doch, was Sie tun!" Flugs ließ der Schutzmann von seinem Opfer ab und stürzte fich auf die Tadler feines Berhaltens, wobei er fie anschrie: Halten Sie die Schnauze!" Diefen beiden Bersonen wie dem zuerst Angegriffenen wurde die Kleidung beschädigt. Bum Ueberfluß fistierte der Schußmann dann die Gesellschaft und ließ auf dem Wege zur Wache, obwohl die Leute mitgingen, mehrmals das Notfignal ertönen.

Italien  .

Ein Lehrerstreik in Kalabrien.

gegen dreizehn Dampfergesellschaften angeftrengt, bie des Verfuchs befchuldigt werden, gesezwidrig die Beförderung von Zwischanded passagieren zwischen Amerika   und dem Auslande zu monopolifieren. Verklagt sind folgende Gesellschaften: Allan Line, Anchor Line, Canadian Pacific Company, Cunard Line, British Northatlantic Line, Hamburg- Amerika- Linie  , Norddeutscher Lloyd  , Red Star Line  , White Star Line  , Russisch oftafiatische Linie, International Navi­Rom, 2. Januar.  ( Eig. Ber.) Die Gemeindeschullehrer gation Company, International Mercantil Marine Company, Holland- Amerika- Linie. worden. Die Stadtverwaltung erklärt, nicht die Mittel zu haben, schaften geschlossen haben sollen, feht, wie angegeben wird, eine von Monteleone find seit vier Monaten nicht mehr bezahlt Das Abkommen, das die verklagten dreizehn Dampfergesell­und gibt an, daß sie dem Unterrichtsministerium schon 14 000 Lire Gelbbuße in Höhe von vier Pfund feft für jeben Zwischended­vorgeschossen hat, indem sie der Regierung zur Last liegende Aus- passagier, der von einer Gesellschaft über ihren Anteil hinaus be­gaben übernahm. Die Lehrer haben eine Zeitlang gewartet und fördert wird. Diese Strafgelder sollten denjenigen Linien über­schließlich dem Ministerium einen Termin gesezt, nach dessen Ablauf wiesen werden, die ihre Anteilsgiffer nicht erreichten. Jede unter­sie den Unterricht einstellen würden. Das Drgan des Lehrerverbandes zeichnende Gesellschaft mußte einen auf einen bedeutenden Betrag lautenden Revers ausstellen, der verfallen sollte, wenn sie ohne Zu­teilt nun mit, daß die Lehrer nach dem Ende der Feiertage den Stimmung aller anderen sich zurückziehen oder die oben erwähnte Unterricht nicht wieder aufnehmen, sondern in den Ausstand Geldbuße von vier Pfund pro Bassagier nicht zahlen sollte. Wenn der Monatsausweis zeigte, daß irgendeine Linie den ihr zu­treten werden. Rußland. gestandenen Prozentsab überschritten hatte, hatte sie unverzüglich bie Zwischendeckspreise zu erhöhen, so daß die Zahl ihrer Baffagiere auf ihre Anteilsgiffer herabgedrückt wurde. Andererseits war auch Vorsorge getroffen für eine Herabsehung der Ueberfahrtspreise. Um die Konkurrenz zu vernichten, ließen die beklagten Gesellschaften entsprechend einem später getroffenen Abkommen zwischen den finien verfehrten, gleichzeitig und zu weit niedrigeren Preisen so­Häfen, zwischen welchen Dampfer von selbständigen Konkurrenz­genannte Kampfschiffe fahren, die von einem zu diesem Zwed ein gefesten Komitee auszuwählen waren. Die daraus sich ergebenden Unkosten und Ausfälle waren nach einem festen Sab von allen Mitgliedern der Vereinigung zu tragen. Es wird erklärt, das Ab­kommen habe bewirkt, daß die russische Freiwilligenflotte verdrängt worden sei und daß auch die russisch- amerikanische Linie verdrängt worden wäre, wenn sie nicht die Mitgliedschaft der Bereinigung nachgesucht und erlangt hätte. Dieselben Praktiken würden nun angewandt, um die Konturrenz der Uranium- Dampfschiffahrts­gesellschaft niederzuringen.

Aus dem Krawall" gebiet.

Da die Odessaer Administration noch immer die strengste Bensur über die von dort kommenden Nachrichten ausübt, bringen| die von der Untersuchung zutage geförderten Ginzelheiten der Universitätsereignisse, wie aus einer belagerten Stadt, nur auf Umwegen an die Oeffentlichkeit. Wir erhalten über Kiew  folgende Mitteilung aus Odessa  :

-

Verkehrsgewerbe im Jahre 1910.

Dem Untersuchungsrichter ist es gelungen, eines der wichtigsten Momente der Universitätsereignisse festzustellen. Die Panit unter den Studenten während der Versammlung wie alle nach­folgenden Ereignisse waren hervorgerufen durch die Schüsse, die im Auditorium selbst abgegeben waren. Die Urheber dieser Schüsse sind bereits festgestellt. In den Kreisen der Akademisten" herrscht infolgedessen starte Bestürzung. Man spricht von der bevorstehenden Verhaftung des Akademisten" Tschartoristi. Der Polizeimeister hatte den Zeitungsberichterstattern erklärt, die echtrussischen Studenten hätten bei den Vorgängen keinen Das legte Jahr hat den Verkehrsunternehmungen Anteil genommen. Sie feien zwar in die Versammlung ge- eine lebhafte Beschäftigung gebracht. Die Belastung tommen, aber erst nachdem die Schüsse abgegeben worden waren. des Arbeitsmarktes ist im November 1910 eine weit geringere ge­Zwei Studenten erklären, daß sie kurz vor Beginn der Ver- wesen, als im November 1909. Ramen 1909 auf je 100 offene sammlung neben der Universität von einem Bolizeibeamten Stellen im Verkehrsgewerbe 365,81 Arbeitsuchende, so betrug diese aufgefordert wurden, sich zu entfernen. Als sie sich weigerten, 8ahl im November 1910 nur noch 278,76. Wie fich von der Ver­feinem Befehl Folge zu leisten, bemerkte der Beamte vielsagend: ringerung der Zahl der auf 100 offene Stellen kommenden Arbeit­Wenn die Polizei bittet, muß man sich fügen. Wir sind viel fuchenden auf eine stärkere Beschäftigung in dem betreffenden Ge­werbe schließen läßt, so lassen auch die Schwankungen der leicht mehr als Sie davon unterrichtet, was sich hier Neuinvestierungen auf die Lage des Gewerbes schließen. abspielen kann." Insgesamt betrugen die Neuinvestierungen im Verkehrs­Alle diese Tatsachen zeigen zur Evidenz, daß man es hier gewerbe im Jahre 1909 während der Monate Januar bis November Diese Summe mit einer plumpen 2odipibelaktion zu tun hat. Es ist 38 207 000 M., im Jahre 1910 aber 41 038 000 m. aber mehr als zweifelhaft, ob die von der Regierung eingeleitete verteilte sich im Jahre 1909 auf 96 und im Jahre 1910 auf 111 Das günstige Urteil über die Lage des Ver­Wie das in Preußen so üblich ist, wurde nicht der Schußmann, sondern Untersuchung den elementarsten Anforderungen der Gerechtigkeit Reuinvestierungen. einer der Ingenieure wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Ruhe- Genüge. leiften wird. Die Duma hat bekanntlich durch die Ab- fehrsgewerbes findet noch eine Stüge in der gegen das Vorjahr er­störung( 1) und anderer Delifte angeklagt. In der Gerichtsverhandlung lehnung des Dringlichkeitsantrages der Regierung vollkommen freie höhten Rentabilität der im Verkehr tätigen Aktiengesellschaften. bezeichneten Zeugen das Verhalten des Schußmanns als roh und Hand gegeben. Und daß für die Vertuschung des wahren Die Gesamtheit von 381 während der Monate Januar bis November schäftsjahr 1908/09 eine Durchschnitts dividende gewalttätig. Dieser felbft bestritt höchst selbstbewußt die Aeußerung: Sachverhaltes Gorge getragen wird, ist nicht nur daraus ersichtlich, 1909 und 1910 berichtenden Aktiengesellschaften hatte für das Ge­" Halten Sie die Schnauze!" mit dem Bemerken, daß solche Aus- daß die Diktatur Tolmatschows unangetastet bleibt, sondern auch 8,4 Broz, im Geschäftsjahr 1909/10 eine folche von 4,2 Proz. nach­brüde vielleicht in den Kreisen der Ingenieure daß die aus Petersburg   entsandte Untersuchungskommission aus gewiesen. Auf ein Aktienkapital von 1 480 540 000 im Jahre 1909 üblich sein möchten, in seinen jedoch nicht( stehe dem Mitglied des Konseils des Ministeriums des Inneren, und 1 194 906 000 m. im Jahre 1910 famen 50 020 000 beziehungs­dem Bizedirektor des Bolizeidepartements, weife 63 531 000 m. Dividende zur Verteilung. Am höchsten steht Moabit  !). Trotz der für den Schutzmann vernichtenden Beweisaufnahme Molerius, beantragte der Staatsanwalt 5 M. Geldstrafe. Das Gericht fam issarionow, und dem Beamten desselben Departements, die Durchschnittsdividende bei den Straßenbahnen, fie betrug hier jedoch zur Freisprechung des Ingenieurs, indem es das Ver- Gagarin, besteht. Der erstere hat noch vor kurzem ein Hand- 1908/09 6,5, im legten Geichäftsjahre aber 8,7 Proz. In der Gruppe halten des Schuhmanns entsprechend rügte. buch" für die Polizei herausgegeben, in welchem er sich sehr wohl- Spedition und Speicherei" stieg die Dividende bei 34 von 5,0 auf Db er wohl auch so schlecht abgeschnitten hätte, wenn seine wollend über die Provokation äußerte und sich sogar für die Teil 60 Broz. Die folgende Tabelle zeigt die Zahl der Gesellschaften, die während der Monate Januar bis November 1909 und 1910 ihre Gegner Arbeiter gewesen wären? nahme der Polizeiagenten an der Vorbereitung von Verbrechen" Geschäftsabschlüsse veröffentlichten, ihr Aftienfapital in den beiden aussprach. Und daß die Beamten des Polizeidepartements in Geschäftsjahren, die von ihnen verteilte Dividendensumme und die dieser Beziehung ein sehr weites Gewissen und sehr... geübte Durchschnittsdividendenziffer: Dividende Hände besitzen, dürfte nach der Asew- Affäre und dem Lopuschin­Prozeß allgemein bekannt sein. Es ist also aller Grund zur Annahme vorhanden, daß die zahlreichen Opfer der Polizei­provokation, die jetzt noch im Gefängnis fiben, relegiert und bem Gericht übergeben werden, während die echtrussischen" Lockspikel wohl noch für ihre Tapferkeit" Orden erhalten werden.

Die Schlettstädter Majestätsbeleidigungsaffäre. Die Schlettstädter Majestätsbeleidigungsaffäre hat einen einigermaßen versöhnenden Abschluß dadurch erhalten, daß der relegierte Schüler, wie der Elsässer  " meldet, gestern von einem anderen elsässischen Gymnasium aufgenommen wurde.

Die heilige Disziplin.

Rumänien  .

Rücktritt des Ministeriums.

bracht habe. Darauf wurde die Demission überreicht. Der König dürfte wahrscheinlich den Führer der Konservativen Peter Carp mit der Kabinettsbildung betrauen. Die neue Regierung dürfte so­fort die Kammern auflösen und Neuwahlen ausschreiben.

"

Aktienkapital in

schaften

1908/09

ggg Bahl der Gefell­

1000 m.

1909/10

1908/09

in

1000 M.

1909/10

in

bon

Prozent

Verkehr.. 881 1480 540 1 494 906 50 020 63 581 3,4 4,2 davon Eisenbahnen

90

9

430 087 181 518 832 520

481 612

15 861 3,4 3,6

4 480 2,4 2,4 22 748 6,5 6,7 18 117 1,5 8,6

434 579 14 768 182 980 4340 841 117 21 602 481 477 7 356 Speicherei 84 87 851 87 801 1 903 2 269 5,0 6,0 Sonstig. Trans portgef.. 7 16 952 16 952 56 56 0,3 0,3 Die Erhöhung der Dividendenziffer bei den Schiffahrtsgesell schaften rührt daher, daß die beiden großen deutschen   Schiffahrts­unternehmungen das letzte Geschäftsjahr günstiger abgeschlossen haben als das vorlegte.

Wegen Beharrens im Ungehorsam und ausdrücklicher Gehorsams­berweigerung unterm Gewehr mußte der Fahrer Klügel bom 48. Artillerie- Regt. dieser Tage auf der Anklagebant des Dresdener Bufareft, 5. Januar. In einer Versammlung der parlamentari Seleinbahnen Kriegsgerichts Platz nehmen. Eines Tages im Dezember fand auf dem Stafernenhofe Ererzieren statt, wobei ein Offizier schen Mehrheit hat der Ministerpräsident Bratiano die Erklärung Straßenbahnen 59 bemerkte, daß der Angeklagte beim Marschieren Schlenderte. abgegeben, die Regierung werde sich zurüdaieben, Schiffahrtsgef.. 102 Der Offizier beauftragte einen Sergeanten, den Soldaten nachdem sie ihr Programm, mit dem sie nach den Bauernrevolten Spedition und allein vorzunehmen und scharf zu beobachten. Auch jezt des Jahres 1907 ihr Amt angetreten, zum gedeihlichen Abschluß ge­führte der Soldat die Marschübung nicht forrett aus. Während des Manövers war flügel nämlich vom Pferde gestürzt und unter das felbe zu liegen gekommen, wobei er Weichteilverlegungen am rechten Knie davontrug. Seit dieser Zeit hatte der Solbat ständig unter Schmerzen an der verlegten Stelle zu leiden, und war nicht mehr in der Lage, das rechte Stnie vorschriftsmäßig durchzudrücken. Nachdem auch dem Sergeanten die Nachlässigkeit beim Marschieren Das Attentat auf den New- Yorker Bürgermeister. aufgefallen war, wurde der Soldat zur Rede gestellt. Er New- York  , 5. Januar. Gallagher, der seinerzeit das erklärte, daß er vor Schmerzen nicht besser marschieren könne. Darauf erhielt St. den Befehl, ins Revier zu gehen und fich frant Attentat auf den Bürgermeister Gaynor verübte, wurde zu zu melden. Auf den ersten und zweiten Befehl reagierte der Soldat 12 Jahren Gefängnis verurteilt. nicht, und auf den dritten erwiderte er: Herr Sergeant, ich gehe nicht!" Wegen dieses Vergehens wurde der Soldat sofort zum Dffizier geführt.

Herr

In der Verhandlung erklärte der Angeklagte, es habe ihm fern­gelegen, den Gehorsam zu verweigern. Mit der Aeußerung: Sergeant, ich gehe nicht", habe er lediglich den Borgesetzten ber­

den

zu

Amerika  .

Aus der Partei.

Die Errichtung eines Maifeierfonds

anlaffen wollen, nicht auf die Ausführung des Befehls zu beharren. für den Bezirk des Freistaates 2übed beschloß am Montag Er habe sich wegen der Beschwerden nicht trant melden wollen. Bom Antlagevertreter wurde die Auflage für gededt erachtet abend die Versammlung des Sozialdemokratischen Bereins. Der und wegen dieser Lappalie die egorbitante Strafe von 43 Tagen Fonds soll sich zusammensetzen aus dem Tagesverdienste derjenigen Gefängnis beantragt. Das Kriegsgericht berurteilte Genossen, die am 1. Mai feiern ohne eine Einbuße an Gehalt zu 14 Tagen erleiden, aus den Ueberschüssen der Maifeier selbst und aus frei­ Mann   wegen einfachen Ungehorsams mittleren Arrest! In der Begründung führte es aus, daß dem An- willigen Beiträgen der Gewerkschaften. Von der Erhebung eines geklagten nicht nachgewiesen werden könne, daß er absichtlich und festen Beitrages, wie es von anderen Bezirksorganisationen be­Der Befehl sei borfäßlich habe den Gehorsam verweigern wollen. auch ein solcher gewesen, dessen Ausführung im Belieben des Sol- schlossen worden ist, wurde A6 st and genommen, da ein solcher mit daten läge. Der Angeklagte habe sich aber fahrlässig gegen einen dem vom Parteitage genehmigten Uebereinkommen zwischen Partei­vorstand und Generalfommission der Gewerkschaften in Widerspruch Befehl vergangen und wäre deshalb zu bestrafen. stehe, Aus der Mitte der Versammlung wurde auch der Wunsch nach einer Kenderung der Form der Maifeier laut und angeregt, daß auch Genoffen, die am 1. Mai arbeiten, einen Tagesverdienst abzugeben haben.

frankreich  . Für Durand.

Gemeindewahlerfolge.

Baris, 5. Januar. Der Deputierte Baul Meunier hat an den Juftigminister ein Schreiben gerichtet, in dem er ihn ersucht, die Revision des Prozesses gegen Durand anzuordnen, da einer­Ein schöner Erfolg wurde unseren Genossen bei der Ge­feits die Berurteilung auf offen tundig unwahren 8eugen- meindevertreterwahl in Fischbach  ( Herzogtum Gotha  ) zu teil. aussagen beruhe, andererseits durch neue Tatsachen die völlige mit überaus großer Majorität wurden hier zum erstenmal zwei Unschuld Durands erwiesen sei. Nach einer ausführlichen Be- Sozialdemokraten gewählt. Es waren nur zwei Mandate zu er Auch in Herbsleben   gewann unsere Partei zwei gründung dieser beiden Behauptungen bittet Meunier entsprechend neuern. Artikel 44 des Raffationsverfahrens um die vorläufige aft- Mandate( außerdem wurden bier zwei Gegner gewählt), so daß wir in S. jest vier Genoffen im Gemeindeparlament haben. entlassung Durands.

Portugal  . Ruhige Lage.

Aus Induftrie und Dandel. Amerika   gegen die Vertrustung der Ozeanschiffahrt. Die amerikanische   Regierung hat bei dem New Yorker Bundes. über die politische Lage in Bortugal Einspruch erhoben wird. Das gericht auf Grund des Shermanschen Antitrustgesetzes einen Prozeß

Paris  , 5. Januar. Der hiesige portugiesische Geschäftsträger beröffentlicht ein ihm von seiner Regierung zugegangenes Telegramm, in bem abermals entschieden gegen die beunruhigenden Nachrichten

Berliner   Braudividenden.

Jm Kampfe um die Preiserhöhung für Bier und die Ver­fleinerung der Ausschankgläser marschierten die Berliner   Brauereien an der Spige. Angeblich mußte das Gewerbe vor dem sicheren Untergange gerettet werden. Wie man auf Kosten der Biertrinfer gerettet hat, lehrt recht deutlich die folgende Aufstellung über die von den Berliner   Brauereien erzielten Gewinne:

Ueberschuß

Schultheiß Bazenhofer Vereinsbrauerei, Borz.-A. Stamm- A. Schloßbrauerei

1910 2346 812

1909

Dividende 1910

2 812 709

14

1909 14

."

1 089 624

947 766

12

11

660 558

548 548

14

12

12

10

316 124

271 615

9

8

Königstadt Pfefferberg Deutsche Bierbrauerei Böhm. Brauhaus. Unionsbrauerei Spandauerberg. Friedrichshain  

249 693

241 474

4

4

292 269

252 840

82

7

329 406

288 171

4

21 546

2796

95 600

52 648

2

1

231 800

175 624

121 047

66 099

3

Bictoriabrauerei Münch. Brauhaus Löwenbrauerei

178 811

148 382

4

3

162 868

98 649

4

187 232

146 148

10

7

Bergichloßbrauerei

828 940

280 709

22

19

Ernst Engelhardt Germania  

378.000 64 438

268 528

12 10

6

40 680

13578

817

71 844

21 010

82

12 295

11 224

29

Phönig( Gregory) Weißbier Bolle. Weißbier Landré Weißbier Gebhardt Die Germania schloß für das Jahr 1909 mit einem Verlust von 116 061 M., die Phönig mit einem solchen von 187 388 M.. Wie man sieht, ließ die befruchtende Regelung aus Anlaß der Reichsfinanz­reform die Gewinne ganz beträchtlich in die Höhe schnellen; Unter­nehmen, die früher mit Verlust arbeiteten, erzielen nun wieder er­hebliche Ueberschüsse. Die geprellten Konsumenten müssen nicht nur die durch den Schnapsblock bescherte Steuer, sondern auch erhöhte Gewinne für das Brautapital aufbringen. Das ist fapitalistische Weltordnung.