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Nr. 5. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Die Moabiter   Vorgänge

vor Gericht.

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Freitag, 6. Januar 1911.

nach den Bekundungen des Zeugen Steinberg aus Arbeitern, die seiner Wohnung war. Er hat sich aber der Beleidigung schuldig das Arbeiterlied" sangen und Hochrufe auf die Sozialdemokratie gemacht, für die eine Strafe von drei Monaten Gefängnis ausbrachten. Den Höhepunkt der Unruhen bilden die Vorgänge in beantragt wird.- Der Angeklagte Weidemann, dessen Vater der Rostocker Straße, wo die Laternen zertrümmert wurden und ein selbst Kriminalbeamter ist, hat sich der Beleidigung und des groben regelrechter Angriff seitens der Menge auf die Polizei erfolgte. Am Unfugs schuldig gemacht. Diefer Fall hat der Verteidigung Vers 30. war ein Umschwung in der öffentlichen Meinung zu verzeichnen, anlaffung gegeben, der Staatsanwaltschaft den Vorwurf zu machen, Neununddreißigster Tag. nachdem schon am Tage vorher die Unruhen eigentlich ihr Ende er- daß sie durch ihre Anfrage bei dem Polizeipräsidenten bezüglich einer Landgerichtsdirektor Lieber eröffnet die Sigung um 91%, thr. reicht hatten. Zum erstenmal nahm die Menge nicht gegen, sondern etwaigen Zurücknahme des Strafantrages bewiesen habe, daß sie sich Erster Staatsanwalt Steinbrecht   fett feine Ausführungen für einen mit Steinen beworfenen Schußmann Stellung. Es folgten die politisch und gewerkschaftlich Organisierten ausgesucht und gerade zu den einzelnen Straffällen fort. Er beantragt gegen den Än- dann aber schwere Ausschreitungen von Streifenden gegen Arbeits- gegen diese die Anklage erhoben habe. Dieser Vorwurf muß vor der geklagten Arbeiter Krämer wegen Beleidigung und Widerstand willige. Deffentlichkeit ganz entschieden zurückgewiesen werden. Nachdem die gegen die Staatsgewalt 4 Monate Gefängnis, gegen Frau Die Verhandlung der einzelnen Fälle hat gezeigt, unter welch Tatsache befannt geworden war, daß dieser Angeklagte der Sohn Dominiak wegen öffentlicher Beleidigung 2 Monate Ge- außerordentlichem Terrorismus die Arbeitswilligen standen. Ruhige eines Polizeibeamten ist, hat die Staatsanwaltschaft lediglich die fängnis. 8u dem Fall des Kutschers Breyer bemerkt der Leute wurden in der rohesten Weise mißhandelt. Die Arbeits- Akten dem Polizeipräsidenten vorgelegt und ihm überlassen, Stellung Staatsanwalt: Es liegt hier einer der sehr bedauerlichen Fälle willigen hatten den Streitenden dazu nicht den geringsten Anlaß zu einer etwaigen Zurückziehung des Strafantrages zu nehmen, vor, bei denen die Zivilzeugen vollständig versagt haben unter gegeben. Es waren, harmlose Lente", die nur von ihrem nachdem sich die Sachlage verändert hatte. Die Staatsanwaltschaft einem Druck, der auf ihnen lastet. Das hat sich hier bei dem Recht Gebrauch machten, dort Arbeit anzunehmen, wo es ihnen be- ist ihrerseits durchaus nicht bemüht gewesen, diesen Angeklagten aus­Zeugen Buffe gezeigt, der in der Voruntersuchung den Angeklagten liebte. Es ist eigentümlich, zu beobachten, wie die Arbeitswilligen zuschalten, das geht doch auch daraus hervor, daß die Verbindung Breyer schwer belastete mit seiner ganz bestimmten Aussage, um so unter dem Terrorismus der Gewerkschaft stehen, daß sie diese dieser Sache mit den übrigen Straffällen angeordnet worden ist. dann hier seine Aussage ganz erheblich abzuändern. Gegen mit dem Respekt wie vor einer Behörde ansehen. Sie sprechen in ihren Es handelt sich um eine grobe Ausschreitung des Weidemann. Seine Breyer beantrage ich 2 Monate Gefängnis. Gegen den Aussagen davon, daß sie von den Streifenden festgenommen, vor Absicht, die Polizei zu beleidigen, ist erwiesen. Wegen dieser Be­Schiffer Hagen, der von den ganzen Streitfachen nichts gewußt geführt" der Streikleitung und dort wie vor Gericht bernommen" leidigung werden 14 Tage Gefängnis und wegen der Ueber­und sich bei seinem Verlangen, durch eine Schuhmannskette hindurch worden seien. Man habe ihnen Vorhaltungen gemacht und sie dann tretung 10 M. Geldstrafe in Antrag gebracht. zu kommen, des Widerstandes schuldig gemacht hat, werden unter entlassen. Um ihnen die Macht der Organisation noch mehr vor Berücksichtigung seiner Vorstrafen 6 Monate Gefängnis be- Augen zu führen, wurden sie dann noch von Streifenden bis zur antragt. Der Angeklagte Treptowski ist über vierzigmal be- Wohnung oder zum Bahnhof begleitet. Die Staatsanwaltschaft hat straft, aber infolge seiner Trunkiucht geistig minderwertig. Unter sich überlegt, ob sie nicht in diefen Fällen ein Verfahren wegen Freiheits- Wellschmidts Darstellung seiner Mißhandlungen bei Pilz   ist glaub­Berücksichtigung dieser Tatsache und da die Redensart, die er ge- beraubung anstrengen sollte. Sie hat aber davon Abstand genommen, würdig, wenngleich er bei seinen verschiedenen Vernehmungen die macht, nicht besonders hezerisch war, werden 4 Monate Ge- zumal die Arbeitswilligen unter einem so außerordentlichen Druck Vorgänge verschieden dargestellt hat und seine Verwandten fängnis in Antrag gebracht. standen, daß es ihnen gar nicht zum Bewußtsein gekommen gegen ihn Vorwürfe erhoben haben. Es ist anch allerlei

Der Staatsanwalt kommt dann zu den Fällen Pilz   und Kratzat.

Der schwerste Fall ist wohl der des Angeklagten Bock, der fich ist, daß sie von den Streifenden, die sie verschleppten, ihrer Freiheit Klatsch aus aus seiner Vergangenheit vorgetragen worden. Mag der gefährlichen Körperverletzung und des groben Unfugs schuldig beraubt worden sind. Sie erkennen die ihnen feindliche Organisation er auch in Fürsorgeerziehung gewesen sein, seine spätere Führung gemacht hat. Bock ist sechsmal bestraft, 1902 wegen Mefferstechens als eine so maßgebende Stelle an, daß sie es gar nicht wagen, der zeigt doch, daß er zwar fein großer Geist ist, aber er hat nie Vor­zu 7 Monaten Gefängnis. Bock hat, nachdem er beleidigende Aufforderung von Streifenden zum Mitkommen nicht zu folgen. strafen erlitten. Wenn ihm seine falschen Angaben bei der Konfron­Redensarten ausgestoßen, dem Schuhmann Köppen, der auf ihn Das Vorgehen der Streifenden ist ja bezeichnend. Die Verteidigung tation mit den Gästen des Lokals vorgeworfen werden, so muß man zufam, um zu fragen, was er gefagt habe, ein Messer in den Unter- hat versucht, den Eindruck der Aussagen der Arbeitswilligen durch doch die Situation berücksichtigen, die einen Irrtum in der Person leib gejagt und einen zweiten Stich nach dem seinem Kollegen zu den Hinweis darauf abzuschwächen, daß es sich bei den Arbeitserklärlich machte. Wenn er wirklich einmal auch von Pilz   günstig Hilfe eilenden Schußmann geführt. Wenn er dann von einem Schutz- willigen meist um Gesindel bandele. Die hier ver- gesprochen haben sollte, jo liegt es doch so, daß er zunächst gegen Pilz mann niedergeschlagen wurde, so hat letzterer nur seine Pflicht getan. nommenen fünf Arbeitswilligen haben einen ganz ausgezeichneten eine gewisse Dankbarkeit empfand, weil er von ihm Speise und Trant Die von Bock behauptete Notwehr ist in feiner Weise erwiesen; Gindruck gemacht. Das sind nicht Gesindel, sondern ehrliche erhielt und nicht bezahlen brauchte. Was nun den Angeklagten im Gegenteil beweist die Tatsache, daß er das offene Messer in Arbeiter. Bilz betrifft, so könnte man zunächst aus seiner Persönlichkeit folgern, der äußeren Baletottasche bei sich trug, daß er schon darauf Der Staatsantvalt wendet sich dann den einzelnen Fällen zu. daß er einer solchen Tat nicht fähig ist. Pilz   ist so fährt der ausging, es bei Gelegenheit zu gebrauchen. Er hat auch Er beantragt gegen Rohte wegen Beleidigung 3 Monate Ge- Staatsanwalt fort ein merkwürdiger Mensch. Ihm wird von feinerlei Reue gezeigt. Aus allen diefen Erwägungen werden fängnis, gegen Heinemann wegen Beleidigung 6 Monate berschiedenen, auch nicht seiner Partei angehörenden Zeugen ein gutes gegen Bock 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und wegen groben Gefängnis, gegen Weiß, dem das Werfen mit einem Blumen- Leumundszeugnis ausgestellt und es wurde mehrfach hervorgehoben, Unfugs zwei Wochen haft beantragt. Im Gegensatz zu diesem topf nach der Polizei zur Last gelegt wird, wegen tätlichen Wider- daß er ein Mann sei, der in seinem Lokale auf Ruhe und Ordnung Falle liegt der Fall der Frau Friese sehr milde. Sie hat die standes 9 Monate Gefängnis. Gegen den Angeli. W and be- hielt und ein tüchtiger Gastwirt sei. In dem Moment aber, wo Beleidigung gegen den Schußmann ausgestoßen, aber ohne hegerischen antragt der Staatsanwalt wegen Sachbeschädigung und Verleitung Bilz in einen politischen und wirtschaftlichen Stampf hinein­Zwed, sondern weil sie der Meinung war, daß ihr lurecht zugefügt dazu acht Monate Gefängnis, gegen Schulz, der auf gezogen wird, kommt bei ihm glühender Haß zum Durchbruch worden sei; aber die Beleidigung ist vor einer sehr aufgeregten Veranlassung des Wand eine Laterne eingeworfen hat, wegen und er nimmt an diesem Kampfe tätigen Anteil. Das geht daraus Menge ausgestoßen. Zwei Wochen Gefängnis& erscheinen Sachbeschädigung 2 Monate Gefängnis. Gegen Albrecht hervor, daß sein Lokal zum Streitlofal bestimmt wurde, daß es das angemessen. Der Angeklagte Heide ist ein junger Mann, der wird wegen Beleidigung eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten mit zum Herd des Sireits wurde und man Arbeitswillige dort nach dem Zeugnis mehrerer Zeugen strebsam und wissensdurstig beantragt. Er fei Ausländer und habe deshalb nm so weniger Anlaß, hineinschleppte. Vier einwandsfreie Zengen haben am 23. Sep­ist. Er ist aber von Haß gegen die Staatsgewalt erfüllt, er hat sich über die Tätigkeit der preußischen Polizei aufzuhalten. Der tember gesehen, daß, als der demnächst vor dem Schwurgericht ab­geschimpft, gerufen und gepfiffen und sich als ein äußerst gefährlicher Angeklagte 3oIlchow steht unter der Anklage des Aufruhrs und zuurteilende Borowiak zur Wache_sistiert wurde, Pilz   aus seinem Mensch gezeigt. Gegen ihn wird wegen Beleidigung und Wider- der Beleidigung. Er hat sich in einer einheitlichen, zusammen- Lotal herausgekommen ist, die Schußleute verhöhnte, indem er standes eine Strafe von ein Jahr drei Monaten Gegerotteten Menge befunden und einem in der Notwehr befind- in die Hände flatschte und Bravo! Hurra! rief. Er hat fängnis beantragt. Was Frau und Fräulein Sattler lichen Schußmann laut Bluthund" zugerufen. Seine Be- auch gerufen: Holt die Blauen herunter, feste! feste!" betrifft, so zeigt sich in diesem Falle recht deutlich, wie auf die hauptung, daß er auf dem Stupferschen Kohlenplay unter und am 24. September ist er auch gesehen worden, als aus seinem bon Schutzmanns Zeugen verwirrend eingewirkt worden ist und sie dazu geführt hat, Duldung Arbeitswilligen miß- Lofal Streifende herausstürzten und einen Kutscher von einem ihre ersten Aussagen wesentlich einzuschränken. Aus der Stellung handelt worden sei, ist in feiner Weise erwiesen worden. Kohlenwagen herabholten. Er hat seine Pflicht, auf Ruhe und nahme des Gerichts zu den Beugenaussagen in diesem Falle scheint Gegen Zollchow   werden neun Monate Gefängnis in Antrag Ordnung zu halten, gröblich verlegt, gerade als Wirt des Streif­zu entnehmen zu sein, daß das Gericht hier zu einem non liquet gebracht, gegen den Kutscher Otto Weiß wegen Auflaufs und groben lokals hätte er diese Pflicht doppelt streng erfüllen müssen. Der ( unaufgeklärt) fommen fönnte. Ich halte es für erwiesen, daß Frau Unfugs drei Monate Gefängnis und ein Monat haft, Gegenbeweis, den der Angeklagte angetreten, ist mißglückt. Erwiesen Sattler vom Ballon Bluthunde" gerufen hat. Ich beantrage gegen gegen den Angeklagten Romanowsti zwei Monate Geist: Bilz hat sich einer vorsätzlichen Mißhandlung des Wellschmidt Frau Sattler zwei Monate Gefängnis, gegen räu- fängnis, gegen den Angetlagten Miersch vier Monate schuldig gemacht, er hat ihn ihn aufgehalten und belvirkt, fein Sattler die Freisprechung. In allen allen, Gefängnis. Der Angeklagte Stliche hat in der Königstraße daß die in seinem Lokal bersammelten Streifenden ihn die ich erörtert habe, beantrage ich, den An- mit Steinen geworfen und Beleidigungen ausgestoßen und bei seiner mißhandeln konnten, wobei er verhinderte, daß er sich getlagten die Untersuchungshaft anzurechnen. Verhaftung sind in seiner Tasche noch 14 Steine vorgefunden worden, entfernen konnte. Er hat sich auch gegen§ 153 Der mit denen er nach Moabit   hinaus wollte. Gegen ihn werden zwei Gewerbeordnung vergangen, indem er den Arbeiter Gottschalt Monate Gefängnis und zwei Wochen haft beantragt.. durch Drohung bewegen wollte, sich dem Streit anzuschließen. Er der hierauf das Wort nimmt, schildert die Vorgänge vom 27. Sep- Der Barbier Eisenreich hat sich des Aufruhrs und der Be- ist unbestraft. Aber anderseits hat er doch eine große Dreistig­tember an. Nachdem die Menge am 26. dazu übergegangen war, leidigung schuldig gemacht. Er ist auf dem Wege zu einem feit an den Tag gelegt. Er hat dreist geleugnet, er hat gesucht, sich die Polizeimannschaften anzugreifen, ergab sich daraus die Not- Gottesdienste der Mormonensette, der er angehört, in die Menge als Biedermann aufzuspielen. Attacken auf Arbeitswillige find an wendigkeit einer weiteren Verstärkung der Schußmannschaft. Die geraten, ist mit derfelben mitgelaufen und hat laut aut ihn!" sich immer eine große Gefahr und das Pilzsche Lokal war der Herd Verhältnisse waren jezt dahin gekonimen, daß der Widerstand der gerufen: Mit Rücksicht auf seine Reue, die er an den Tag legt, der Gewalttaten gegen Arbeitswillige. Bu berücksichtigen ist, daß Menge in jedem Falle gebrochen werden mußte. Es mußten scharfe wird eine Gesamtstrafe von neun Monaten Gefängnis es sich bei den Bilzschen Straftaten um eine Zeit handelt, Mittel angewandt werden, um die Staatsautorität zu wahren. Des- beantragt.... Dem Angeklagten Senf ist es gelungen, den auf wo die Leute in Moabit   schon wieder zur Vernunft halb wurde die Anordnung gegeben, in jedem Falle von Widerstand ihm ruhenden Verdacht des Aufruhrs zu entfräften, es ist ihm auch zurückkehrten. Et hat zugelassen, daß Wellschmidt ge Waffengewalt anzuwenden. Jest trat zum erstenmal bei den Un- nicht widerlegt worden, daß er den bei ihm vorgefundenen Revolver wissermaßen in eine Fuchsfalle gelockt wurde. Sind ruben auch der Janhagel in Tätigkeit, der wohl durch die Zeitungs  - nicht zu gewalttätigen Zweden mit sich führte und daß er an deffen Verlegungen auch nicht sehr groß gewesen, so ist er doch in berichte angelockt worden war. Die Hauptmenge bestand aber dem kritischen Abend auf dem Wege von seiner Braut nach moralischer Beziehung geschädigt worden und das Gefühl der Schutz­

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Staatsanwalt Dr. Stelzner,

Kleines feuilleton.

des

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Gegenüberstellen von Klangfarben, das oft so ungünstig wirkt, daß es an dem Klanggefühl des Komponisten zweifeln läßt. Er gemahnt in seinem Schaffen und auch sonst an Hans Pfigner, dessen Duverture zu stleiste Stäthchen von Heilbronn  ", aber von Zilcher   mit der ihm eigenen Gründlichkeit dirigiert, gerade auch durch ihre ausgeglichenere Klangfärbung anzog.

Hängt es vielleicht mit einem solchen sinnlichen" Mangel des Komponisten zusammen, daß er als Mitwirkende in diesem und in anderen Konzerten eine an Stimme und Ausdruck un Die Dame ist ersichtlich durch Wir würden dabei nicht

Notizen.

82.

zu verwenden. Ein erster Erfolg im Hinblick auf die tadellose Wieder- als Einheit bringen; und er benützt zu ihnen besonders ein schroffes gabe der Autotypie wurde bekanntlich vor Jahresfrist von der " Freiburger Zeitung" erzielt; das Verfahren war aber nicht Die Ursachen der Fliegerstürze. Das vergangene Jahr hat auf einfach genug, um bei der großen Schnelligkeit, mit der die Maffen dem Gebiete der Flugfunft mit einer Reihe Katastrophen ab- auflagen der verbreiteten Tageszeitungen gedruckt werden müffen, irgend geschlossen. Junge, hoffnungsvolle Luftpiloten haben ihre Ver- wie in Betracht zu kommen, teils aus technischen, teils aus wirtschaftlichen wegenheit mit dem Leben bezahlt. Ueber die Ursachen und Gründe Gründen. Nunmehr ist ein zweites Illustrationsdruckverfahren er­diefer Unglücksfälle hat der englische Flieger Robert Loraine einem probt worden, das von der Faberschen Buchdruckerei in Magdeburg  Londoner Blatte Erklärungen gegeben, die um so beachtenswerter sind, in Anwendung gebracht wird. Es ermöglicht den Druck von Auto­als Loraine der Biychologie des Fluges ein eingehendes Studium ge von zirka 10-12 000 Bylinderumdrehungen in der Stunde. Neu zulängliche Sängerin hatte? thpien auf gewöhnlichem Zeitungspapier und bei einer Schnelligkeit widmet hat. Er führt aus, daß ein großer Teil jener Statastrophen zu und eigenartig an der Druckart ist die feine Nuancierung, die bei unverläßliche Freunde irregeführt. vermeiden gewesen wären; ihre Ursachen lagen viel weniger im Zufall be­gründet, als in dem übertriebenen Selbstvertrauen der jungen Er- den Klischees möglich ist und die sich fast gar nicht von der Feinheit verweilen, wenn wir es da nicht mit einer typischen Cre oberer der Lüfte und in der daraus sich allmählich entwickelnden der Klischees unterscheidet, die zum Druck auf Flachmaschinen dienen. fcheinung zu tun hätten. Und weder Spott noch halb entgegen­Nachlässigkeit. Mit Stolz und zugleich mit Trauer wird man voraus- Die Details des Verfahrens beruhen auf einer Vervollkommnung tommende Kritik verdienen solche arme Wesen, die wohl ihr alles fagen können, daß bei der besonderen Psychologie des Fliegens der Rotationsmaschine, werden aber im einzelnen noch nicht bekannt und vielleicht letztes an Kraft und Geld auf die Jauſion verwenden, eine Reihe von Katastrophen die Luftpiloten nicht vorsichtiger gegeben. Die Proben, die die Fabersche Buchdruckerei der Deffent- daß in der Musit mit derlei minderwertigen Spezialitäten etwas zu machen wird; im Gegenteil, sie wirken nur stimulierend auf den lichkeit unterbreitet, find jedenfalls viel versprechend. machen sei; vielmehr die herzliche und bringende Bitte. Hand und Unternehmungsgeist der anderen. Das deprimierende an der großen Neues vom Golfstrom. Seit Jahren sammelt die amerikanische Stehle von der Kunst zu lassen. Bahl von Todesfällen während des vergangenen Jahres liegt darin, Regierung sorgfältig alle Nachrichten über treibende Wracks; diese daß diese Katastrophen in den meisten Fällen auf den Piloten selbst schwimmenden Schiffsreste sind für die Erforschung der Meeres­zurüdfallen. Da wirken zusammen allgemeine Nachlässigkeit, sodann ftrömungen ungleich wertvoller als die in den Dzean geworfenen ein Bersagen der Nervenspannung bei dem Flieger und schließlich der Flaschen, weil sie weniger dem Winddruck ausgesetzt sind und weil - 8irtus Reinhardt. Für die Aufführungen von unvorhergesehene Verlust der Horizontale", also des Gleichgewichts. man ihre Fahrt wenigstens teilweise beobachten kann, während man find die Bläge vergriffen. Die nächsten Aufführungen finden am König Dedipus" im Birfus Schumann am 6. und 13. Januar Bu großes Selbstvertrauen ist der gefährlichste Feind. Der Aviatiker bei den Flaschen nur den Ausgangsort und die Fundstelle kennt. 16. und 20. Januar statt. erhält nach wenigen Flügen den Eindruck, daß das Fliegen überraschend In den letzten 23 Jahren hat man im nördlichen Atlantischen Ozean einfach ist: Dann wird er unvorsichtig, will alle Gelegenheiten aus 157 solcher treibenden Wracke beobachtet, und auf Grund ihrer meldet: Die fünf Akademien, die das französische   Institut bilden, - Die heilige Tradition". Aus Paris   wird ge­nußen, verliert die letzten Bedenten, fliegt bei den gefährlichsten Fahrten zieht A. Hautreur außerordentlich interessante Schlüsse. haben jetzt darüber entschieden, ob Frauen Mitglieder der Akademien Witterungsverhältnissen, bis ein Unfall ihn warnt oder der Tod ihm Danach wendet sich der Golfstrom vom Kap Hatteras ab nicht nach werden können.( Die Frage wurde altuell, weil man Frau Curie in Biel   jetzt. Die Aviatiker verwechseln nur allzu gern blinde Todes- Nordosten, sondern nach Often zu den Azoren  , wo er unter dem als Mitglied vorgeschlagen hatte.) Es wurde zunächst den einzelnen verachtung und eine simple Unkenntnis der Gefahr mit Mut. Im ver- Einfluß der nördlichen Winde nach Süden einbiegt. gangenen Jahre war das Versagen der Konzentrationsfähigkeit zweifel- Strömungen an der norwegischen Küste sind nur Abzweigungen des mit 80 gegen 52 Stimmen anerkannt, daß es für die Wählbarkeit Die warmen Akademien zwar das Recht gelassen, selber zu entscheiden, aber dann los auch eine Ursache vieler Unglücksfälle. Der Flieger kann nur einen Preis Golfstromes, die durch den Winddruck hervorgerufen werden. Die für seine Sicherheit entrichten: das ist die unausgefektefte und kon- Geschwindigkeit der Strömungen ist ungleich größer, als man bisher einer Frau eine Tradition für die Akademie gebe, die respektiert Aus dem Akademischen ins Deutsche übertragen der menschlichen Regung, die Kontrolle über den Apparat immer nach Gegend und Jahreszeit und schwankt zwischen 10-70 Meilen aufhalten. Denn immer gibt es eine Tradition, die dagegen ist. heißt das: man kann im Namen der Tradition jeden Fortschritt mehr zu automatischen Formen überzuleiten. Der dritte Grund der innerhalb 24 Stunden. Katastrophen, der Verlust der Horizontale oder des Gefühls für das Neues von Anatole France  . Anatole France  , der Gleichgewicht, ist eine böse Gefahr, die immer wieder auftaucht, bekannte französische   Dichter, hat schon seit längerer Zeit auch nicht wenn man im Nebeldunst oder zwischen Wolken fliegt, kura in Ber  - 7 Jahren und dann später wieder in Stonzerten, namentlich zu Berlin   nächster Zeit drei neue Bücher erscheinen lassen: ein Buch über Der junge Komponist Hermann 3ilcher wurde zuerst vor eine einzige Zeile drucken laffen. Der Dichter will nun aber in hältnissen, unter denen man die Erde nicht mehr sieht." und München   näher bekannt. Ein Konzert mit dem Blüthner- Rabelais, ein Buch über einen Maler des 17. Jahrhunderts und Ein neues Zeitungs- Illustrationsverfahren. Seit einer Reihe orchester, das am Mittwoch im großen Saale der fgl. einen theologischen" Roman im Voltaireschen Stil, der Die zweite bon Jahren ist die moderne Jllustrationstechnik bestrebt, die Auto- Hochschule für Masit stattfand, machte mit seiner Empörung der Engel" betitelt sein soll. Man wird eine himmlische thpie in einer Weise dem Rotationsdruck anzupassen, daß die Bilder Sinfonie A- dur und mit ein paar Gesangsstüden vertraut. Meuterei erleben, während welcher die Klugen Engel die neuesten nicht mehr oder weniger verschwommen oder verkleckst, sondern mit Gs waltet bei ihm eine ausgesprochen echte, innerliche Kraft; er hat Entdeckungen auf dem Gebiete der Elektrizität für ihre Zwecke be­allen Feinheiten und Details herauskommen. Bisher war das nicht viel aus sich selbst heraus zu fagen; er bringt vieles, zumal reiche nutzen werden; es werden dann die Abenteuer eines Schußengels gelungen; infolgedessen blieb den Tageszeitungen nichts anderes übrig, Rhythmit neben einer weniger reichen Thematit; er schneidet und erzählt, der den Auftrag hatte, einen fündigen Pariser auf den rechten als schlechte Strichägungen oder mißratene Autotypien zu Illustrationen stürmt und liebt Gegenfäge, Antithefen, die mehr Mannigfaltigkeit Weg zurückzuführen.

Musik.

Sie wechielt