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Im�JorfrSttS* Com DomittSiag verwiesen, nach Vem ein Lolzn- ichreiber der Kieler Werft, Vater von sechs Kindern, nur einen Tagelohn von 2. öl) M. erhielt. Aus Not beging der Mann Unterschlagungen und wurde bestraft; aber selbst der Ge- richtsvorsitzende erklärte, bei einer solchen Bezahlung müsse man ja zuin Verbrecher� werden. T i r p i tz versprach eine sofortige Untersuchung des Kieler Falles. Von nationalliberaler Seite wurde das Verhalten der Reichstags st enographcn einer scharfen Kritik unterzogen. Die Stenographen erhalten seht 721X1 M. Gehalt und 600 M. Wohnungsgeld. Sie haben im Sommer frei und betreiben, wie erklärt wurde, außerdem noch recht einträgliche Nebengeschäste. Trotzdem fordern sie für jede Stunde, die sie etwa vormittags in einer Kommission tätig sein müssen, neun Mark. So sind für die Ausnahme von KommissionSverhandlungen einzelner Etats viele hundert Mark besonders ausgegeben worden. Hierbei sei noch auf eine andereEigentümlichkeit" der Reichstagsstenographeu hingewiesen: einzelne von ihnen verzeichnen mit Sorgfalt jeden gegen sozialdemokratischen Redner gerichteten Zwischenruf, haben aber eine merkwürdige Scheu, Beifalls- bezeugungen für sozialdemokratische Redner zu verzeichnen. Ueber dieses Verhalten ist auch schon beim Prä- sidenten Beschiverde eingelegt worden. Die Kommission nahm eine Resolution an, in der der Reichs- kanzler aufgefordert wird, vorbeugende Maßnahmen gegen die teure Wirtschaft in den Reichsämtern zu treffen. Einige neu ge- forderte Stellen wurden gestrichen, außerdem wurde die etat  - mäßige Anstellung von drei weiteren Registratoren im Marineaml Venveigert. Die Zahl der höheren Seeoffiziere soll vermehrt werden; ein beantragter Abstrich fand keine Mehrheit, doch ent- spann sich über die materiellen und dienstlichen Verhältnisse jener Herren eine längere Debatte, in der auch auf die Broschüre des Vizeadmirals Ahlefeldt verwiesen wurde. Ahlefeldt hatte ge- schrieben, aus den vielen ihm zustehenden Extraein na hmen könne sich ein Admiral ein Rittergut zusammen- sparen. Tirpitz behalf sich mit der üblichen Methode, jene,. Kritiker als einen nicht ernst zu nehmenden Mann abzutun. Von sozialdemokratischer Seite wurde diese Methode scharf gekenn. zeichnet. Tirvitz bestritt, daß sich die aktiven Seeoffiziere von ihren Bezügen Ersparnisse machen könnten. In der nächsten Sitzung sollen die Offizierszulagen einer eingehenden Erörterung unterzogen werden._ Kolonialgerichtshof in Hamburg  . DaS wesentlichste Ergebnis mehrerer Sitzungen der Kom- Mission betr. Errichtung eines Kolonial- und Konsulargerichtshofes ist folgendes: Als oberster Gerichtshof soll ein nicht nur aus Richtern bestehendes Gericht fungieren. Unter Durchbrechung des Prinzips unabhängiger Richter beschloß die Mehrheit, einqn Berwaltungsbeamten im Nebenamt als Richter zuzu- lassen. Freilich sei diese Besetzung nur als vorübergehende Miß- rcgel geplant. Bei der Frage, ob in Berlin   oder in Hamburg   das Gericht seinen Sitz haben soll, entschied sich gestern nach lebhafter Befürwortung Hamburg  ? durch die hanseatischen Bürgermeister die Kommission mit 8 gegen 4 Stimmen bei einer Stimmenthaltung für Hamburg  . Der Staatssekretär für die Kolonien erklärte darauf, er glaube, daß mit dieser Bestimmung die Vorlage für die Regierung unannehmbar sein werde. Für Hamburg   waren zwei Zentrumsangchörige, die beiden Nationalliberalen, die beiden Frei- finnigen, das Mitglied der Wirtschaftlichen Vereinigung und der Sozialdemokrat sStadthagen). Hus der Partei. | Ucbertritt eines schwedischen Professors zur Sozialdemokratie. Der bekannte Nationalökonom Professor Gustav Steffen fjat sich am Dienstag in Stockholms   Arbeiterkommune, der Orts- äbteilung der sozialdemokratischen Partei Schwedens  , zur Aufnahme gemeldet. Sein Name aw einer der bedeutendsten Stationalöko- nomen Skandinaviens   ist weit über die Grenzen Schwedens   hinaus bekannt. Er studierte ursprünglich die Naturwissenschaften, wurde jedoch in den Jahren l88S 1887, als er sich in Berlin   aufhielt, der- maßen von den sozialen Verhältnissen ergriffen, daß er sich mehr und mehr der Nationalökonomie zuwandte. Dann lebte er tO Jahre lang in England. Studien zur Geschichte der englische» Lohn- arbeiter, drei Bände, 1901 1005 in deutscher Sprache erschienen, sind sein Hauptwerk. Seit 1903 war er Professor der National- ökonomie an der Hochschule zu Göteborg  , und erst vor kurzem wurde er nach Stockholm   berufen. Gemeindewahlerfolg. Die am Freitag in Guben   vorgenommene Stadtverordneten- ersotzwahl brachte unserer Partei einen großen Erfolg. Die drei von der Sozialdemokratie aufgestellten Kandidaten ver- einigten 2000 Stimmen aus sich, 400 mehr, als bei der letzten Wahl, die vom Oberverwaltuugsgericht kassiert worden war._ Jugendbewegung. Arbeiter-Jugend". Die soeben erschienene Nr. l hat unter anderem folgenden Inhalt: Die Zukunft, die wird unser sein. Gedicht von Jürgen Brand. Frisch-fröhliche Jugend(Gegen den Alkohol). Von W. Sollmann. Ter junge Arbeiter vor dem Gewerbegericht. In Dalarne. Rciseskizzen. Von Engelbert Ems(mit Bild). Der Arbeitslohn. Von G. Eckstein. Vom Kriegsschauplatz.   Aus der Jugendbewegung(Ostpreußen  , Thüringen  , Kiel  ). Die Gegner an der Arbeit usw. Beilage: Mutter Schancttchen und Schlumps. Ch. F. Schu­bart(mit Bild)...Die Naturfreunde"(mit Illustrationen). Von M. Rapoldi-Jnnsbruck. Gedichte von Sckmbart. Jugendliche Redner. Der Teufel in Louisiana  . Von Erwin Rosen.   Der Nummer ist das Inhaltsverzeichnis des zweiten Jahrganges bei- gelegt.__ Soziales. Einen Kampf mn da» Recht auf Erhöhung der Steuer der Wohl eine Seltenheit sein dürfte, führten die Aumannschcn Erben, nachdem sie vom Erfurter   Magistrat zur Gemeindegrund- steuer herangezogen worden waren. Sie behaupteten, die Steuer sei vom Magistrat zu niedrig veranlagt worden. Er habe die Grundstücke, um die es sich handle, zu niedrig bewertet. Der Klage. ontrag der Zensiten ging aus eine ganz wesentliche Erhöhung der Steuer.(Tae Kläger glaubten nämlich, die Grundstücke würden enteignet n erden und sie würden dabei zu kurz kommen, wenn die niedrige Steuerveranlagung des Magistrats bestehen bleibe.) Der Bezirksausschuß wies die Klage als unzulässig ab. Er meinte, eine Klage des Zensiten auf Erhöhung der vom Magistrat veranlagten Steuer gebe es nach dem Gesetz nicht. Der Zensit könne nur klagen, wenn er überhaupt übergangen oder zu hoch veranlagt sei. Das folgerte der Bezirksausschuß aus dem Kom- munalal'gabtngesctz. Tie Kläger   legten Revision ein und machten geltend, daß sie doch auch ein Recht haben müßten, durch Klage die richtige Ver- anlogung herbeizuführen, wenn sie zu niedrig herangezogen seien. Das Oberverwaltungsgericht gab der Revision statt, hob die Lorcnticheidung auf und verwies die Sache zu anderweitcr Ver- Handlung und Entscheidung an den Bezirksausschuh zurück. Be­gründend wurde ausgeführt: Es sei anzunehmen, daß den Zensiten auch ein Einspruchs- und Klagerecht gegen zu niedrige Heranziehung Berantwortlicher Redakteur: Richard Barth  , Berlin  . Für den zur Steuer zustehe. Die Fassung des F 60 des Kommunalabgaben- gesetzes sehe ganz allgemein vor, daß die Abgabepflichtigen gegen die Heranziehung Einspruch erheben könnten. Demgemäß stehe ihnen auch das Klagerecht nicht nur gegen zu hohe Veranlagung, sondern auch gegen zu niedrige Heranziehung zu. Der Bezirksaus- schuß müsse darum materiell nachprüfen, ob der Magistrat die Grundstücke zu niedrig bewertet habe und die Kläger   also zu niedrig veranlagt seien. Werde das festgestellt, dann müsse die Steuer ent- sprechend erhöht werden._ Hus Industrie und Kandel  . Der Großbetrieb im Bankgewerbe. Eines der Gewerbe, denen mit die größten Summen durch Neuiitvestierungen alljährlich zufließen, ist das Bankgewerbe. Der private Bankier wird mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt, er wird von den großen Riesen überschatlet. Die gewalligen Summen werbenden Kapitals, die dem Banlgewerbe alljährlich zu- fließen, dienen natürlich in erster Linie den Interesse» der großen Unternehmungen.- Das gebt schon daraus hervor, daß die Summe der Kopitalserhöhungen die der Nciigründungen bedeutend über- trifft. Die folgende Zusammenstellung enlbält die dem Bankgewerbe in den letzten vierJahren durchNeuinve stierungen zugeflossenen Kapitaissum nien, getrennt danach, ob sie für Neugrnirdungc» oder für Kapitalserhöhungen benutzt wurden. Es wurden Millionen Mark neuinvestiert: 1907 1003 1900 1010 Insgesamt.... 173 226 102 6S0 193 618 190 939 Davon als Ncugrsindungen 3l 768 32 660 44 604 24.649 Kapitalserhöhungen.. 146 453 69 990 149 014 166 290 Natürlich überwiegt im Bankgewerbe die Aktien- g e s e l l s ch a f t als Unternehmungsform. DaS wird ganz deutlich erkennbar, wenn man die neuinvestierten Summen danach trennt, ob sie Aktiengesellschaften oder Gesellschaften m. b. H. zuflössen. Im Jahre 1910 sind 14 Aktieilgesellschaften mit einem Aktienkapital von 19 952 000 M. neugegründet worden, denen 32 neue Gesellschaften m. b. H. mit einem Stammkapital von 4 697 000 M. gegenüber­stehen. Kapitalserhöhungen geschahen bei 46 Akliengesell- schaflcn in einein Gesamtbetrage von 163 590086 M.. während 7 Gesellschaften m.b.H. ihr Stammkapital um 700 000 M. erhöhten. Wie sehr im Bankgewcrbe die großen Unternehinniigen, überwiegen, geht aus folgendem hervor: 498 Bonkaktiengcsellschaften. die ini Laufe des Jahres 1910 ihre Bilanzen vergleichbar mit dem Vorjahre ver- össentlichte», hatten im Geschäftsjahre 1908/09 ein dividendenberechtigtes Aktrenkapital von 3 705 969 000 M. und 1909/10 ein solches von 3 811 892 009 M. Unter diesen Banken befanden sich 200 mit einem Aktenkapital von je über einer Million Mark und 134, die je weniger als eine Million Mark Aktienkapital besaßen. Die 200 Banken mit mehr als einer Million Mark Aktienkapital arbeiteten mit 2 774 614 000 M. im Jahre 1906/09 und 2 860 912 000 M. im Jahre 1909/10. Auf die übrigen 134 Banken mit je unier einer Million Mark Aktienkapital entfielen im Jahre 1908/09 insgesamt nur 31 993 000 000 M. und 1909/10 34 882 000 M. Heute repräsen­tieren schon ö Berliner   Großbanken ein Aktienkapital von 825 Mill. Mark, also rund �Milliarden. Daß der Aufsaugungs- und Konzen- trationsprozeß bald zu einem Ende kommen wird ist nicht wahr- schetnlich._ Der Stahlwerksverband. Wie sehr die Stahlproduktion fortgesetzt wächst, zeigt die folgende Tabelle, welche die BeteiligungSziffern für die einzelnen Produkte seil 1907 festhält. Halbzeug.... Eisenbahnoberbailstoffe Formeisen... Zusammen Produkte A Halbzeug für Schlesien  Stabeisen.... Walzdraht.... Bleche...... Röhren..... Guß- u. Schmiedestücke 1. April 1907 Tonnen 1 348 755 2 381 765 2 323 564 Zusammen Produkte B 6 054 084 49 000 3 304 991 741 806 960 827 138 672 622 237 5 817 533 1. April 1010 Tonnen 1 882 893 2 420 122 2 421 483 1. Januar 1911 Tonnen 1413 378 2 432 122 2 420 998 gegen den 1. April 1907 Tonnen + 69 623 + 55 357 -4- 07 434 6 221 498 62 383 8 477 766 730 653 073 494 146 672 641 196 6 032 119 6 271 499-|-217 414 62 333 2 493 996 751 999 1 028 794 221 839 638 196 13 388 -- 189 005 -- 10193 67 967 83 167 -f 16 959 6 197 157+379 624 Gesamtmenge A und vj 11 871 617 12256617 12 468655+597038 Besonders beachlenSwert ist der rasche Zuwachs an B-Produkte». Er zeigt, wie gerade in diesen Fabrikatioiiszweigen daS AuS- dehiiungsbedürfnis der Unternehmiingen die Hülle immer mehr ge- spaiinr hat. Dabei muß aber beachtet werden, daß die B-Produkte, die der StahlwerkSverbaud beeinflussen kann, nicht alle Mengen dar- stellt, die von dem dem Verbände angeschlossenen Werken produziert werden._ Der Schlachtviehmarkt im Jahre 1910. DaS Angebot von Schlachtvieh hat im Jahre 1910 so wenig zugenommen, daß eS mit dein Wachstum der Bevölkerung nicht Schritt hielt. Aus den monatlichen Beröffentlichuiigen über den Viehauftrieb an 40 deutschen Marktorten gehl näinlich hervor, daß vie Einfuhr von lebendem Scklnchrvieh in die 40 Städte abzüglich der Wiederaiiöiuhr nach einem dieser Orte sich im Jahre 1910, i» Schlachtgewicht limgerechnet, aus 819,69 Millionen Kilogramm stellte, während sie im Jahre 1909 816,25 Millionen betragen halte. Diese geringe Zunahme will nichts besagen; zieht man näm- lich die Bewegung der Bevölkerung in Betracht, so er- gibt sich ein Minus gegen 1909. Da bereits seit mehreren Jahren das Angebot von Schlachtvieh knapp ist, so gewinnt der neuetliche Rückgang im Jahre 1910 erhöhte Bedeutung. Daß nicht etwa eine Abnahme der Nachfrage diese Einschränkung deSA»- gebotS veranlaßt bat, das geht schon daraus hervor, daß die Zahl der dem Schlachthofe der einzelnen Orte zu- geführten Tiere sehr viel stärker zugenommen hat als die Zahl der an den Marli gebrachten: es ist also als sicher an- zunehmen, daß der Verkauf trotz des knappe» Angebotes sehr viel reger war als ein Jahr zuvor. Nun ist aber noch nicht einmal das Angebot aller Vieh'octeii gestiegen, sondern da? Plus ist nur durch eie starke Zunahme des Schweineauftriebeö veranlaßt worden, Denn bei den einzelnen Vieharten betrug die Menge des»n Monat an den Markt der 40 Städte gebrachten Viehes auf Grund amtlicher Durchschnittsgewichte in 1000 Kilogramm o. 6. 1909 iaty Gegen 1909 Rinder... 339 473 328 81210 66» Kälber... S3 419 54 095 4 324 Schafe... 26 355 25 081 374 Schweine.. 391998 410 302+18804 Der Rinderauftrieb hat ganz bewnderS in den letzten beiden Monaten des Jahres iideraus ichars abgenommen; er betrug im November und Dezember zusamnien nur 48,36 Millionen Kilo- gramm gegen 58,80 Millionen in derselben Zeit 1909. Auch der Auftrieb an Kälbern und Schafen blieb gerade in diesen beiden Monaten scharf hinter dem vorjährigen zurück. Die Stück- zahl des im Jahre 1910 an den Markt gebrachten Schlachtviehes betrug bei Rindern 793 825 Stück gegen 813 639 Stück im Jahre 1909, bei Kälbern 1 195 426 gegen i 287 392 Stück, bei Schafen 952 573 gegen 958 834 Stück und bei Schweinen 3 932 343 gegen 3 773 330 Stück.___ Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . T ruck u. Verlag: Vorwärts Hus der frauenbeweguug. Gesunde Schwangerschafk. Die schwangere Frau soll, wenn sie es irgendwie ermöglichen kann, sich täglich mindestens eine Stunde im Freien bewegen; besser sind zwei oder noch mehr Stunden. Die ergiebige, tiefe Einatmung von frischer, reiner Luft ist ein wesentliches und einfaches Mittel, die schwangere Frau vor manchen Beschwerden zu behüten und die gesunde EntWickelung ihres Kindchens zu fördern. Deshalb ist auch eine Hauptregel, durch fleißiges Lüften für gute Lu" in der Woh- nung, namentlich auch im Schlafzimmer, zu sorgen. Am besten ist es, bei offenem Fenster zu schlafen, fürchtet man das, so lasse man das Fenster im Nebenraum offen. Zugluft ist aber stets zu ver- meiden. Auch im Winter soll das Schlafzimmer gut gelüstet, aber nicht kalt, sondern überschlagen sein» also eine Temperatur von etwa 12 Grad haben. Die anstrengende Tätigkeit im Haushalte kann die Bewegung draußen in frischer Lust nicht ersetzen. Tie Schwangere, die zu einer sitzenden Tätigkeit genötigt ist und sich einen längeren täglichen Spaziergang nicht erlauben kann, muß unter allen Umständen drei- mal täglich regelmäßige Turnübungen machen, und zwar macht sie zuerst die Rumpfbeuge vorwärts und seitwärts, dreht dann den Rumpf und bewegt ihn im Kreise, stößt die Arme vorwärts, seit- wärts, aufwärts, abwärts und führt sie im Kreise, schwenkt dann die Beine, hebt und senkt sich auf den Zehen und macht die Knie- beuge, jede Prozedur fünf- bis zehnmal je nach Kräften; Ermüdung darf nicht eintreten, wenn das doch der Fall, mutz die Schwangere mit den Uebungen sofort aushören. Diese Uebungen stärken gleich- mäßig alle Muskeln, fördern die allgemeine Körperkräftigung. wirken zahlreichen Schwangerschaftsübeln entgegen und wirken dahin, eine leichte und schmerzlose Geburt zu erzielen. Ferner sind noch folgende spezielle Widerstandsübungcn, vor allen Dingen für jede Schwangere, die genötigt ist. viel zu sitzen, ganz unum- gänglich: 1. Der Leib wird auS liegender Stellung fünfmal ohne Hilfe aufgerichtet. 2. Die Beine werden liegend an den Körper herangezogen und dann das Kreuz im Liegen ohne Hilfe hochgehoben. I. Die Knie werden im Liegen unter Widerstand gespreizt und 4. Die*1 Beine werden im Liegen unter Widerstand gebeugt und gestreckt. Die Beine werden unter Widerstand vorwärts und rücklvärts gehoben. Unter Widerstand werden die Arme gehoben, geprcizt und im Kreise geführt. Den Widerstand leistet eine andere Person dadurch, daß sie den Körperteil, der bewegt werden soll, mit ziemlicher Kraft festhält, so daß die Schwangere die Bewegung nur mit Kraftauswand aus- führen kann. Jede Uebung wird fünf- bis zehnmal, je nach den Kräften der schwangeren Frau, ausgeführt. Zu beachten ist auch hier, daß niemals Uebermüdung eintreten darf. Diese Uebungen kräftigen hervorragend die Rücken-, Kreuz-, Bauch- und Becken- Muskulatur und erzielen glänzende Erfolge. Frauen jedoch, die zu Fehlgeburten neigen, dürfen die genannte» Uebungen nicht machen, sondern müssen sich hinsichtlich der für sie empfehlenswerten Be- wegungen und Uebungen vom Arzt beraten lassen. Langes Stehen und Sitzen, sowie andauerndes Treten der Näh- Maschine muß vermieden werden, da cS, schon an und für sich für jeden nachteilig, doppelt nachteilig für die Schwangere ist und leicht zu Fehl- und Frühgeburten führen könnte. Aus dem gleichen Grunde müssen die Schwangeren Radfahren, Tanzen, Lausen. Springen, Abspringen von Wagen, Fahren auf schlechten Wegen und in federlosen Wagen, längere Eisenbahnsahrten, Heben und Tragen schwerer Lasten, das Hochheben über den Kopf, unterlassen. Die äußeren Geburtsorgane und die Brüste muß jede schwan- gere Frau landeren Frauen aber auch sehr anzuraten) täglich mit viel Seifenschaum waschen, um das Wundwcrden und die Ansiede- lung von Bakterien zu verhindern; die Bakterien können bei dlir Geburt, bezw. im Wochenbett verhängnisvoll werden. Haben sich unter den Brüsten oder in der Schcnkelbeuge oder sonst wunde Stellen gebildet, so werden diese sorgfältig gewaschen, täglich, und mit Streupulver, das man sich aus der Apotheke verschafft, ein- gepudert. Zum Waschen der Brüste ist kühles Wasser zu nehmen. nur bei ausgesprochener Abneigung nehme die schwangere abge- standenes oder laues Wasser. Die Waschungen fördern die Entwicke- lung und Schönheit der Brust und härten sie ab. Bilden sich auf den Brustwarzen Krusten, so erweicht man dieselben zuerst mit Borsalbe oder Lanolin und wäscht sie dann mit Seifenwasser vor- sichtig ab; die Einfettung der Brustwarze und des Wnrzenhofs kann, um sie geschmeidig zu erhalten, wöchentlich einigemal vorgenommen werden Bei der vielfach herrschenden Stillunfähigkeit ist jeder schwangeren Frau die Untersuchung der Brüste in der zwanzigsten Woche durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt zu emp- fehlen, damit, wenn sie untauglich sind, dieselben durch Massage und anderes mehr stillfähig gemacht werden können. Durch Massage der Brüste nach Dr. Mensinga während der Schwangerschaft sind die besten Resultate erzielt worden; allerdings auch noch während des Wochenbetts werden überraschende Erfolge erzielt. DaS Her- ausziehen der Warzen unterlasse man; es ist nicht nur ganz zweck- los, sondern kann durch starke Reizungen und Infektionen Unheil stiften. Jedenfalls mutz der eheliche Verkehr unter allen Umständen eingeschränkt werden und sollte in den ersten und in den letzten Monaten der Schwangerschaft ganz unterbleiben. Lebt die schwangere Frau nach den hier und früher gegebenen Regeln, so wird sie bei nicht zu starker krankhafter Belastung eine gesunde Schwangerschaft und leichte Geburt haben. Das Kindchen wird allerdings nicht als Posaunenengel geboren werden, sondern ein geringes Gewicht haben, gleichzeitig aber eine große Lebens- encrgie, und die Posaunenengel an Gesundheit und Zähigkeit über- trffen. Und das ist die Hauptsache. FreirellgiSs« Gemeinde. Sonntag, den 15. Januar, vormittags S Uhr, Pappel-All« 1517 und Rixdorß Jdeaipassage: Freireligiös« Vorlesung. VonnitlagS 11 Uhr, Kleine Frankfurter Straße 6: Vortrag von Frl. I. Altmann:Bildung Menschheilsbildung". Dame» und Herren als Gäste sehr willkommen. Zlllg, meine«ranken, und Sterbekasse der Metallarbeiter (E. H. 29. Hambin g). Filiale B e r l i n 11. Sonntag. 15. Januar, vor- mittags 10 Uhr. Versammlung bei Nießle, DcnncwitzsU. 13. Filiale P a ti l a m. Sonnabend, den 14. Januar. Milgllederversauimliing bei Schröter, Florailr. 5. Filiale B a n m s ch u l e n w e g. Den Mitgliedern, die in Treptow   wohnen, zur Kemitni», daß beute Sonuabend, abends von 810 Uhr im Lokal von Jul. Schmidt, Kiesholzstr. 22, kassiert wird. ??aflerttandS.Nachrt>1lte» der LandeSanstalt sür Gewässerkunde. milgeteiU vom Berliner Wetterbureau. vasserttand M e m« l. Tllill v r« g e l, Jinterburg Weichsel. Tboru Oder. Kattbor , Kroge» , Franknirl Warthe, Sckriinm , LanoSberg Netze, Vorvamm Elbe, Leimieritz , Dresden  , Barbv . Magdeburg  U 4- bedeutet Wuchs, 14a II.) Unierveaeb) Eis'tand. Schwache» Eistreiben.) EiSsrel, unterhalb der Pegelstelle schwaches Eistreibeii.) Eisbewegun g Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   LW.