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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 174.

Parteinachrichten.

Donnerstag, den 27. Juli 1893.

bettelte.

10. Jahrg.

muß ich die Geschichte noch einmal machen!" Das dauerte so Bodeck sei nämlich ein hebräisches Wort und bedeute Fleisch­lange, bis die Staatsanwaltschaft den Strafantritt verfügte. In beschauer, d. h. denjenigen, der das Vieh darauf zu untersuchen Warum wählt der Landarbeiter sozialdemokratisch? einem zweiten Falle war ein Blinder, der stets am Bahn- hat, ob das Fleisch auch toscher ist. Auf diese Frage giebt die gegnerische Zeitung für Hinter- neben bettelt, vom Schöffengericht zu einer Woche Haft hof Rummelsburg mit Streichhölzern handelt und da­pommern" mit ſaurer Miene die folgende meistens recht zu ant In der vorgestrigen Versammlung von Anarchisten und treffende Antwort: Die sozialdemokratische Partei ist die einzige, und zur Ueberweisung an die Landespolizeibehörde verurtheilt Unabhängigen" tam es zur vollen Absage der Letzteren an die sich in zielbewußter ununterbrochener Agitation um die Gunst worden. Vorgestern hatte er seine Strafe im Rummelsburger Jene. Von Interesse ist die Abfertigung, welche der Anarchist des Arbeiters bemüht hat. Schon dies Bewußtsein, daß seine Filialgefängnisse verbüßt und wurde nach dem städtischen Landauer durch einen Redner erfuhr. Dieser erklärte zu der Bugehörigkeit zu der Partei in den Augen derselben einen so Arbeitshause überführt. Was soll man aber dort mit einem Bertheidigung des freien Individualismus, der selbst durch die hohen Werth hat, daß sie es sich vieler Mühe nicht verdrießen alten Blinden anfangen, an welchem der Zweck der Zwangs- Demokratie, wie sie auch sein möge, vernichtet werde, daß Landauer läßt, um ihn zu werben, nimmt ihn( den Landarbeiter) für die Sache arbeit, die Erziehung zur Arbeitsamkeit, eo ipso scheitern muß einen reinen Bourgeoisstandpunkt vertrete; er habe wohl nie in jener ein. Verſtärkend tommt hinzu, daß er von seinem Arbeitgeber Der Blinde wurde also ohne Weiteres in Freiheit gesetzt. einer Fabrik gearbeitet und als Arbeiter erfahren, wie es mit in seiner Eigenschaft als politische Person meistens geradezu Gestern stand er wieder auf seinem alten Standorte am der freien Individualität des Arbeiters stehe. Dieser habe sich schlecht behandelt worden ist. Man gab sich nicht einmal die Mühe, Rummelsburger Bahnhof, er verkaufte Streichhölzer und erst eine solche im Klassenkampfe zu erobern. ihn über Zweck und Ziel der Partei aufzuklären, für welche er Rohrpost- Betrieb. Am 1. Auguft wird bei dem Postamt feine Stimme abgeben sollte. Man ging von der sehr thörichten Die Achtung, welche der Polizeistaat" Preußen den Nr. 52( Werftstraße) in Berlin der Rohrpost- Betrieb eingerichtet. Unnahme aus: so wie ich, der Arbeitgeber, wähle, so hat mein staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten seiner Beamten zu Theil Der Rohrpost- Verkehr findet täglich im Sommer- Halbjahr von Arbeiter auch zu wählen; man gab ihm den Stimmzettel wo- werden läßt, wird vom neu gewählten Reichstagsabgeordneten 7 Uhr, im Winter- Halbjahr von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr möglichst erst vor dem Wahllokal in die Hand und sagte: den Prof. Dr. Paul Förster in vollen Tönen besungen. Er sendet an Abends statt. Bettel stedkit Du ein" und glaubte damit feine Pflicht gegen ihn die Staatsbürger Zeitung" folgendes Schreiben: und das Vaterland vollauf genügt zu haben. Die Sache ging, was den äußeren Erfolg anbelangt, auch ganz gut, solange der Arbeiter sich seines Rechtes auf Selbständigkeit noch nicht recht gut bewußt war, und von der Macht, die er in der That repräsentirt, noch nicht viel ahnte. Darüber hat ihn nun jedoch der Sozialdemokrat hinreichend aufgeklärt, und die Erfolge sehen wir überall. Auf vielen Gütern, wo bisher der Wille des Herrn für die Abstimmung der Arbeiter maßgebend war, hat bei der letzten Wahl die Arbeiterschaft gegen den Wunsch des Arbeitgebers gewählt, häufig in feiner anderen Absicht, als um diesen zu ärgern.

Wir quittiren mit Dank das gute Zeugniß, das die Zeitung für Hinterpommern" der Sozialdemokratie sowie dem gesunden Sinn der Landarbeiterschaft ausstellt. Gespannt sind wir, zu er fahren, wie das Blatt sich die zielbewußte dauernde und ener gifche Agitation vorstellt, in die es die Ordnungsparteien" ein­zutreten räth. Wahrscheinlich wird das Rezept dem anderswo ,, erprobten" gleichlauten: für die Landarbeiter Stockprügel auf den Magen und für die sozialdemokratischen Agitatoren außer dem noch solche auf den Schädel.

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Die längste Straße von Berlin ist nicht mehr, wie man " In einer Besprechung der Neustettiner Wahl in Nr. 330 vielfach glaubt, die Friedrichstraße, sondern die Müllerstraße mit der Staatsbürger- Zeitung" wird bemerkt, man habe mich 3640 Metern. Ihr zunächst kommt die Schönhauser Allee mit behördlicherseits von hinten herum zwingen wollen, den 3180 und dann erst als dritte mit 3060 Metern die Friedrich­Kampf gegen das Judenthum aufzugeben". Dies ist irrig, straße. Auf die lettere folgt mit 2865 Metern die Friedenstraße und es ist mir wichtig, den Irrthum festzustellen. Ich und auf diese mit 2775 Metern Alt- Moabit. Daran reihen sich habe es im Gegentheil immer dankbar anerkannt, auch in die Greifswalderstraße( 2665 Meter), Prenzlauer Allee( 2615 öffentlichen Versammlungen, daß die vorgesetzten staat- meter), Potsdamer Straße ( 2380 Meter), Brunnenstraße( 2280 lichen Behörden mir nie, weder früher noch lezhin, ein Hinderniß in den Weg gelegt und meine staatsbürgerliche Meter), Linienstraße( 2250 Meter), Köpenickerstraße( 2175 Meter), Freiheit beschränkt haben. Sie haben damit das auch dem Be= 2060 und Wilhelmstraße mit 2000 Metern. Die legte Reihe der Schwedter- und Kurfürstenstraße( je 2100 Meter), Oranienstraße amten zustehende Recht anerkannt, von der längeren Straßen wird gebildet von der Reichenbergerstraße 1915 ihm nach der Verfassung zustehenden Freiheit des Meter, der Ritterstraße 1805, Chauffeestraße 1780, Garten- und Wortes und der Theilnahme an den Ackerstraße je 1740 Meter, ferner von der Leipzigerstraße 1625, öffentlichen Angelegenheiten Gebrauch zu machen. Wir müssen für eine solche in dem so- Unter den Linden , deren Länge 1350 Meter beträgt. der Thiergartenstraße mit 1500 Metern und endlich von der Straße genannten Polizei- Staate" Preußen bewiesene Achtung der staatsbürgerlichen Rechte und Frei­Auch der Verbrauch an Eiern ist in Berlin nach dem heiten um so dankbarer sein, als anderwärts, wo der Bericht der Weltesten der Kaufmannschaft im Jahre 1892 zurück­Liberalismus und der Freisinn die Herrschaft haben, eine gegangen. Er betrug 19 803 586 Kilogr. gleich 5 280 956 Schock solche Unparteilichkeit nicht geübt wird. Und wenn die im Durchschnittswerthe von 15 679 158. 35 Pf. gegen fragliche Bemerkung von der Freisinuigen" Stadtverwal- 16 678 310 9. 40 Pf. in 1891. Der Konsum hat sich solcher­tung Berlins gemacht worden wäre, so würde ich dagegen gestalt gegen das Vorjahr um 219 806 Schock vermindert. Bei nichts einzuwenden gehabt haben. Prof. Dr. Paul einer, einschließlich des Fremdenverkehrs, auf 1 670 000 Seelen Förster, Mitglied des Reichstages." angenommenen Bevölkerungsziffer betrug der Verbrauch pro Kopf Von dieser Anerkennung der Freiheit des Wortes und und Jahr 189,7 Stück gegen 200 Stück im Jahre 1891, d. h. Zu den sächsischen Landtagswahlen. Dem Chemnitzer der Theilnahme an der öffentlichen Angelegenheit durch die Re pro Tag im Jahre 1892 für einen Einwohner 0,519 gegen 0,555 Die Einschränkung im Gebrauch der Nahrungs­Tageblatt" wird schon schwül, so läßt sich unser Chemnizer gierung, die der Antisemit wohl auch mit Grund zu rühmen in 1891. Parteiblatt aus, wenn es an die Landtagswahlen denkt. Unsere weiß, haben die sozialdemokratischen Arbeiter und Angestellten mittel und die Ersehung der nahrhafteren aber tostspieligeren Vorbereitungsarbeiten machen ihm viele Sorgen. Es schreibt: des Staates verdammit wenig bemerkt. Das Lob, das Förster durch weniger nahrhafte aber billigere ist gewiß das deutlichste Die Staatsangehörigkeit sich zu erwerben, fordern die sozial- dem Staate ertheilt, ist gleichbedeutend mit dem Vorwurf, daß Beichen der Verschlechterung der Arbeiterlage. Demokratischen Blätter ihre Parteigenossen schon seit Monaten er Gunst und Ungunst in ziemlich ungleichem Maße vertheilt. auf; fie madhen darauf aufmerksam, daß die Erlangung der Staatsangehörigkeit kostenlos geschieht und theilen ein Formular mit, um zu zeigen, wie man sich die Sache so bequem als mög­lich machen kann. Was thun nun angesichts der Rührigkeit der Sozialdemokraten die anderen Parteien? Bis jetzt, wie es scheint, recht wenig. Es ist aber die höchste Zeit, daß auch hier vorbereitende Schritte gethan und insbesondere eine Einigung über die aufzustellenden Kandidaten möglichst bald herbeigeführt wird." Mit der Einigkeit sieht es bei unseren Gegnern in der Regel sehr faul aus, und da mag das" Tageblatt" ganz recht haben, wenn es einige Zeilen vorher sagt, durch die Un­einigkeit der Gegner würden wir Siege erringen.

In Greifswald hat sich ein Arbeiter- Bildungsverein ge­gründet, dem sofort 50 Mitglieder beigetreten sind. Der Verein wird dazu beitragen, die Grundfäße der Sozialdemokratie zu be­festigen und immer weiter zu verbreiten.

In Pforzheim haben die Parteigenossen bei der am 24. d. M. erfolgten Bürgerausschußwahl in der dritten Klasse einen glänzenden Sieg erfochten.( Siehe unser vorgestriges Tele­gramm.) Während es ihnen bei der vorletzten Wahl nur ge­lang, 8 von den 16 zu Wählenden durchzubringen, haben sie am Montag sämmtliche 16 Size gewonnen, und zwar mit großer Majorität. Wir bringen unseren Pforzheimer Genossen zu diesem erfreulichen Erfolge unseren Glückwunsch dar.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

"

Eines Preßvergehens sollen sich der Verleger H. Franke und der Redakteur P. Schöps vom Boltsblatt für Anhalt " dadurch schuldig gemacht haben, daß in der Probe­nummer der Staßfurter Volkszeitung" der letztere nur als Re­dakteur für den politischen Theil angegeben war, wodurch zwei Artikel im Bermischten" von der Behörde als nicht gedeckt an­gesehen werden. Die Untersuchung ist bereits eingeleitet, auch haben schon Bernehmungen der Beschuldigten stattgefunden. Weiteres wird noch mitgetheilt.

Tokales.

Von der Spandauer Berg- Brauerei haben weiter ab­bestellt: W. Petit Jean, Wrangelstr. 4.; Sommer, Grünstr. 21; 9. Kühne, Charlottenburg , Schlüter- und Goethestraßen Ecke; R. Bachmann hat noch nie dieses Bier geschänkt. Der Restaurateur Werner( Charlottenburg ) wünscht veröffentlicht zu wissen, daß die Aufnahme seiner Person in die Liste auf einem Irrthum be­ruht. Abbestellt hat F. Paul, Gerichtstr. 34; Fischer, Heim­straße 25; Berliner Ressource, Kommandantenstr. 57. Weiter schänken aus A. Schulz, Manteuffelstr. 23; Bernau , Gartenstr. 149; Deich, Lindenstr. 16; Arminhallen, Romman­dantenstr. 20; Ramm, Grüner Weg 73.

Die Leiche eines vornehm gekleideten Mannes wurde am Ju der ,, Vossischen Zeitung" lesen wir: Vor einiger Montag früh in Potsdam auf der Havel neben der Balu­Beit ist der gewiß feltene Fall vorgekommen, daß ein Hand- strade des Lustgartens treibend von zwei im Kahn vorüber­werker auf grund einer von ihm angefertigten praktischen fahrenden Grenadieren ans Land bugsirt und durch die Berufs­Arbeit die Berechtigung zum einjährigen Dienst erhielt. feuerwehr nach der Leichenhalle des städtischen Kirchhofes über­Der Betreffende( Klempner), Sohn des Inhabers eines gut ein- führt. Die Augen waren mit einem weißen Taschentuch ver­gerichteten Geschäfts, reichte eine Petroleumlampe mit eigenthüm bunden und infolge dessen wohl erhalten, während die übrigen licher Technik ein, die nach eingeholtem Urtheil Sachverständiger Gefichtstheile und die Hände von den Fischen bereits angefressen als eine hervorragende Leistung auf dem Gebiete des Gewerbes waren. Um den Hals waren, wie die Potsdamer Zeitung" anerkannt wurde. Infolge dessen wurde, wie der Konf." schreibt, zwei halbseidene Halstücher lose geschlungen, ein schreibt, der junge Handwerker von der Prüfung in fremden drittes schwarzseidenes Tuch war unter einem Umlege­Sprachen befreit, und da er die Prüfung in den Elementar- fragen zu einem Shlips geknüpft. Der Anzug war von fächern gut bestand, erhielt er die Berechtigung zum einjährig- neuestem Schnitt, und zwar blau Cheviot mit seidenem freiwilligen Dienst." Futter. Geld oder Geldeswerth fand sich nicht vor, nur ein Portemonnaie, ein Uhrschlüssel, in der Hosentasche ein Taschen­messer, in der Brusttasche ein Notizbuch, das eine Mitgliedstarte des Bezirksvereins der Halleschen Vorstadt in Berlin enthielt, auf den Namen Wilhelm Knebel" bezahlt 50 Pf." ausgestellt. Auf einem herausgerissenen Notizbuchblatt waren weitere Mit­theilungen in sieben Zeilen stenographisch niedergeschrieben, die die Polizei an sich nahm. Das Oberhemd war nach dem Fabrik­stempel am Mariannenplatz in Berlin gekauft. Die Leiche des etwa vierzigjährigen vollbärtigen Mannes muß nach der vor­geschrittenen Verwesung bereits etwa 14 Tage im Wasser gelegen haben.

Da von dem Betreffenden hervorgehoben wird, daß er Sohn des" Inhabers eines gut eingerichteten Geschäfts" ist, so wissen wir" nicht, wie weit dieser Umstand mit zu der Vergünstigung beigetragen hat. beigetragen hat.

Der Aufsaugungsprozeß des Kleinbetriebs durch das Großkapital muß auch von der Bourgeoispreise, die denselben gern verhüllen möchte, zugestanden werden. So heißt es in einer Zuschrift, welche die National- 3tg." veröffentlicht: Ein junger tüchtiger Fabrikant kann durch neue Rombinationen, Erfindung neuer hervorragender Muster 2c. vorwärts kommen, aber Geld ist Geld und wer davon das Meiste hat, wird in der Konkurrenz auf dem bezeichneten Eine räthselhafte Persönlichkeit scheint die junge Dame Gebiete Sieger bleiben!" zu sein, die am 22. d. M., nach einer Abends vorher an der An dieser nothwendigen Konsequenz der privatkapitalistischen Siegessäule stattgehabten Zusammenkunft den Tod im Landwehr­Wirthschaft können weder Sparagneseleien noch Bunftzöpfe etwas fanal, wie bereits gemeldet, fuchte. Auf grund einer vorhandenen ändern. Unter der Herrschaft der Innungen würden die Notiz konnte man annehmen, daß es sich um die am 6. Sep­Privilegien derselben auch nur dazu dienen, dem fapital- tember 1875 zu Schöneberg geborene Künstlerin Reichel handele, fräftigen Meister die Unterdrückung des Kleinmeisters zu er die in der Stegligerstr. 8 bei der Wittwe Haase gewohnt hat leichtern.

und wenige Tage vor ihrem Tode zu der Frau Walinowska, Stegligerstr. 13, gezogen war. Die erste Wirthin hatte auch in Eine Antisemiten- Versammlung setzte am Dienstag die der Todten die Reichel erkannt, bis sich herausstellte, daß die Abschlachtung des Stöcker fort und wiederholte auch die Absage Reichel noch lebt. Gleichzeitig hat sich ergeben, daß die Selbst­an die Konservativen. Der Gastwirth Bodeck führte aus: Man mörderin unter fünf verschiedenen Namen aufgetreten ist, zu habe bisher für die Konservativen gearbeitet, ohne die Anti- denen auch der Name Adelheid Reichel gehört. In einem Briefe an semiten hätten dieselben keine Tivoli- Versammlung" und kein einen Herrn nannte sie sich Adele Ziegenrücken und erbat sich " Tivoli- Programm" gehabt. Stöcker habe die Heuchelei so Antwort an ihre Freundin" Adelheid Reichel, als welche sie meisterhaft verstanden, daß selbst Ahlwardt sich mit Böckel nicht sich aber selbst in der bezeichneten Wohnung aufhielt. Zu der einigen wollte, weil er es nicht glaubte, daß Stöcker es nur mit Frau Haase wollte sie aus einem überhaupt nicht bestehenden den Großgrundbesigern und Agrariern hält und die Antisemiten pause der Ballasstraße gezogen fein; sie scheint demnach die Ab­nur gebrauchen wollte, um den Konservativen aufzuhelfen. ficht gehabt zu haben, ihre Persönlichkeit in ein undurchdring­Die Stöcker'schen Artikel im Bolt" lassen vermuthen, daß das liches Dunkel zu hüllen. Bis jetzt ist ihr dies auch gelungen: fie Volk" von einem der niederträchtigsten Juden redigirt wird, so ist als eine unbekannte Person beerdigt worden. Die Ver frivol und gemein seien die Angriffe. So schlimm seien selbst storbene hatte die eigenartige Angewohnheit, am Schlusse ihrer die Judenblätter nicht; man müsse vor Scham erröthen, daß ein Briefe irgendwelche Federzeichnungen auf das Papier zu werfen. solches Blatt sich noch christlich sozial" nennen kann. Endlich So malte sie Engel, Arabesten, Frauenköpfe, die allerdings kein Nach uns gewordenen Mittheilungen sollen verschiedene müsse Klarheit geschaffen werden:" Hier wir, dort ihr."-Beichnertalent verriethen. Dagegen war ihre Handschrist wie Restaurateure, welche nur dem Druck, nicht dem eigenen Triebe Rämpft für Eure Feudalen und verschuldeten Rittergutsbesitzer, gestochen und ließ auf einen höheren Grad wissenschaftlicher Bil­gehorchend, das Bier abbestellt haben, durch allerhand wir kämpfen für die kleinen Beamten, Handwerker und noth- dung schließen. Vielleicht kommt hierdurch an den Tag, wer die Manöver sich dennoch in den Besitz desselben setzen und dann leidenden Landwirthe gegen die Juden, aber auch gegen den junge Dame gewesen ist. das Bier unter falscher Flagge weiter ausschänken. Die Genossen, jüdischen Geist in unseren Reihen. Man hat uns vor­Eine Blutthat verübte vorgestern Nachmittag auf dem Grund­welche hierüber Kontrolle führen wollen, mögen sich die Brauer geworfen, ungehorsame Kinder zu sein, die ihren Vater wollen. Wir danken für einen stück Prenzlauerstr. 22 der Bauernknecht Strehlow aus Falken­Bücher vorlegen lassen, dadurch kann etwaiger Schwindel auf- nicht mehr tennen gedeckt werden. solchen Fürsorger und Irreleiter, wir wollen es einmal mit berg, welcher auf obigem Grundstück Dung zu verladen hatte. Die Lokal Kommission: der Praxis versuchen, wir wollen ein wirkliches Christenthum Der Wagen des St. stand so auf dem Hofe, daß der Droschken­J. A.: J. Wernau, Rosenstraße 30. pflegen, nicht das Christenthum bei jedem Wort im Munde führen, tutscher Lorenz, Linienstr. 116 wohnhaft, mit seinem Gefährt nicht um nachher nicht christlich zu handeln.( Stürmischer Beifall. vorbeifahren konnte. Es entstand infolge dessen zwischen beiden Manchem Menschen, schreibt eine Lokal- Korrespondenz, Unruhe bei den Christlich. Sozialen.) Wir wollen eine Reform Kutschern ein Streit, welchen der Knecht dadurch beendete, daß wird es recht schwer gemacht, ein Unterkommen zu finden, selbst politik, welche nicht die kleinen Handwerker belastet, sondern die er mit der scharfen Kante einer Schaufel den 2. hinterrücks einen wenn ihm im Namen des Königs" ein gefeßliches Anrecht energisch einmal in die Geldsäcke der Reichen hineingreift. Die Schlag auf den Kopf versezte und den sofort bewußtlos Ge­zugesprochen worden ist. Vor 8 Tagen wurde der 63jährige von den Arbeitern reich Gewordenen sollen auch einmal etwas wordenen durch weitere Schläge im Gesicht furchtbar entstellte. Hospitalit Ver mum aus Rummelsburg von der Ferien- Strafe für die Arbeiter thun. Solche Grundsäge nennt Stöder sozial-., welchem die Schädeldecke auf dem Kopf blosgelegt, wurde nach fammer am Landgericht II zu 1/2 Jahren Zuchthaus verurtheilt, demokratisch. Die konservative Partei war lange Zeit mächtig der tgl. Klinik gebracht und St. in Haft genommen. weil er mit sieben Schultnaben widernatürliche Unzucht betrieben im Reichstage, hat sie aber etwas für die Arbeiter gethan? Da hat. Trotz der hohen Strafe wurde der Verurtheilte auf freiem Fuße für hatten die Herren gar kein Verständniß bei ihren noblen belaffen, weil bei dem alten Mann Fluchtverdacht nicht vorlag. Aber an Bassionen und ihrem Rennsport. Wir gönnen Jedem seinen der Freiheit lag ihm gar nichts, bezüglich stellte er sich im Moabiter Sport, von Politikern aber verlangen wir, daß sie keinen Sport Kriminalgericht ein und verlangte so stürmisch seine Verhaftung, treiben, sondern sich ganz der Sache des Volkes hingeben." daß er wiederholt hinausgeworfen werden mußte. Er war von der städtischen Siechenhaus- Verwaltung in Privatpflege gegeben Der Jude und Judengenoffe Stöcker läßt jeht durch die worden, wo er sich angeblich nicht mehr sehen lassen durfte. Er Presse der anderen Judengenossen verbreiten, daß sein Gegner, erklärte ausdrücklich: Wenn Sie mich nicht hierbehalten, dann der Gastwirth Bodeck, wie sein Name schon zeigt, selbst Jude ist.

Ein eigenthümlicher Leichenfund beschäftigt die Kriminal­polizei. Am linten Spree- Ufer, hinter dem Grundstück Runge­straße 30, wurde am Mittwoch Morgen gegen 9 Uhr eine Leiche im Wasser bemerkt. Als man sie aus den Fluthen zog, nahm man wahr, daß um den Hals eine eiserne Kette geschlungen war, an deren Enden Gewichtsstücke von je fünf Kilogramm bingen. Der Todte, der wohl 40 Jahre alt gewesen muß, spärliches blondes Haar und einen starten Schnurrba