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it. 15. 28. Zahrgimz. 3. Ktiltte des Joraärlf Kerlim NcksdlR Mitwochs 18. Zmmr IM Zum Zmckverbznckzgelet? M Srok-kerli». In der Begründung zum Zweckverbandsgesetz ist die Der- teilung der Stimmenzahl der Verbandsmitglieder nach dem Steuer- soll und nach der Einwohnerzahl genau festgelegt. Nach dem Steuer- soll gestaltet sich die Stimmenverteilung wie folgt: Lfde. Nr. 3 4 b 6 7 8 8 Verbandsglied 'Berlin ..... Charlottenburg .. Schöneberg ... Rixdorf..... Deutsch-Wilmersdorf Lichtenberg ... Spandau .... Kreis Teltow... Kreis Niederbarnim Summe von Einwohner- zahl und Steuersoll 68 114 673 11 136 697 4 621 671 2 876 116 3 682 210 1006 128 1 146 092 3 963 732 6 801 623 107 261 741 Anzahl der Vertreter 33 19 8 6 6 2 2 16 g Bei Zulassung der Gemeinde Steglitz als selbständiges Glied des Verbandes sind statt Nr. 8(Kreis Teltow) folgende Zahlen einzusetzen: 8a I KreiS Teltow....... I 7 783 606 I 13 8b I Steglitz......... j 1 186 227 I 2 Verteilung der 99 Vertreter für die Verbandsversammlung auf die Verbandsglieder nach dem Verhältnisse der Einwohner- _ zahl(§13 Abs. 1 des Entwurfs): e. e. w Berbandsglied Berlin.... 2 Charlottenburg . Schöneberg ... Rixdorf.... Dtsch.-Wilmersdorf Lichtenberg... Spandau .... Kreis Teltow.. Kreis Niederbarnim Bemerkung Für Nr. 1. 2. 4 u. 8 steht das Ergebnis der letzten Personen» stmidsausnahme vom 15. Ok­tober 1910»och nicht fest. Es sind deshalb bei Nr. 1<Berlin ), 2 lCharlottenburg) u. 4.Rix. darf) die vorläufigen Ergcb- niste der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 eingestellt worden, die von dem Ergeb- niste der Personenstands -?!»!- nähme vom 15. Oktober 1910 nicht wesentlich verschieden sei» werden. Bei Nr. 8(Kreis Teltow) ist das Ergebnis der Personenstandsausnahme vom 15. Oktober 1910 vorläufig schätzungsweise aus 445 000 angenommen worden. Wird die Gemeinde Steglitz , die nach der letzten Personenstands« aufnähme 63 373 Einwohner zählt, gemäߧ 1 Abs. 2 deS Entwurfs als selbständiges Glied des Verbandes zugelasien, so sind statt Nr. 8 (Kreis Teltow) folgende Zahlen einzusetzen: Kai Kreis Teltow..1 381 627 1 14> 8dj Steglitz ....1 63 373 1 2 j Partei- hlngelegendeiteu. Dritter Wahlkreis. Am Sonnabend, den 2l. Januar, findet in den Gesamträumen de? GcwcrkschaftshauseS. Engelufer 16, das Stiftungsfest d e S Wahlvereins statt. Für ein reichhaltiges Programm ist Sorge gettagen. Es be- steht aus Konzert unter Mitwirkung des Gesangvereins.Libertö' sowie des beliebten Berliner Ulk-Trio. Großer Festball. BillettS a 30 Pf. sind bei den Bezirksführern zu haben. Sechster Wahlkreis. Billetts zur Urania -Vorstellung am Sonntag, den 22. Januar, find noch zu haben im Bureau des Wahlvereins. Neue Hochstr. 23. Zum Borttage gelangt:»Bon San Nemo nach Florenz '. Marienfelde . Am heutigen Mittwoch, den 18. Januar, abends S'/z Uhr. bei Berger, Berliner Str. 114: Generalversammlung deS Wahlvereins. Trebbin . Am Sonnabend, den 21. Januar 1911, abends 8'/, Uhr, im Schützenhaus(W. Tromm): Wahlvereinsversammlung. TageS- ordnung: 1. Kafie und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrechnung vom II. Quartal 10/11. 3. Bürgerrecht und Stadtverordnetenwahlen. 4. Parteiangelegenheiten. 6. Verschiedenes. Potsdam . Freitag, den 20. Januar, abends 3 Uhr, im Viktoria- garten. Alte Lmsenstraße: Große Volksversammlung für Männer und Frauen. Tagesordnung: 1. Preußisch-deutsche Politik und die Sozialdemokratte. Referent: ReichStagSkandidat Dr. Karl Lieb­ knecht » Berlin . 2. Diskussion. berliner JVacbricbten* DasNational-Albuw". So soll sich ein anläßlich der klägltchenHundertjahr- Jubiläumsfeier' der Berliner Universitätgeplantes" Bilder- werk:Preußische Porträt-Galerie" benamsen, für welches gegenwärtig bei allen möglichen Leuten ein reger Abonnenten- fang betrieben wird. BesagtesNational-Album" sei so steht auf einer als Köder' beiliegenden Einladungskarte zu lesenmit zirka 22000 Porträts auf zirka 50 Tafeln be- reitS unter Herstellung und wird voraussichtlich noch recht- zeitig bis zum 52. Geburtstage S. M. deS Kaisers und Königs, den 27. Januar 1911. fertiggestellt werden. Ein Exemplar des Albums auf Prachttafeln wird Höchstdemselben in Seiner Eigenschaft als Rcctor Magnificentissirnus und promovierter Ehrendoktor beider Rechte, als bleibendes Denkmal des histort- schen Ereignisses überreicht werden." Remplem. Der großehistorische" Moment, von Wilhelm El. in offigio möglicherweise gesehen zu werden, hat laut Ver- sicherung der Drahtzieher schon mächtig gezogen,Von den einzelnen in Betracht kommenden Berufsklassen sind soeben auf 4 Tafeln erschienen: Die evangelische Geistlich» keit mit 2300 Porträts, die Aerzte auf 5 Tafeln mit 2500 Porträts, die Offiziere zirka 3000 usw." Wo soviel preußisches Heldentum bildgemäß aufmarschiert, da meinen dann auch dieHelden von der Feder" mit ihrem Konterfei nicht fehlen zu sollen. Wie sich'S gebührt, rücken sie hinter ehrbaren Gottesmännern. Jüngern des Acskulaps, Plempen- rittern und sonstigen Stützen des preußischen Staates, be- scheiden in die Linie, was ja nur wieder der wenig rühmlichen Rangordnung entspricht, die die Presse gerade auch bei dem Universitätsjubiläum zugewiesen erhalten hat. Ein aus Mit- gliedern Berliner Berufsvereinigungen zusammengesetztes Komitee wendet sich nun,damit die uns betreffenden Tafeln des Jubiläums-Albums vollzählig hergestellt werden können", an alleHerren Standesgenossen", welche ihre Photo- graphie noch nicht eingesandt haben, dies noch rechtzeitig tun zu wollen". Esfehlen" nämlichnoch immer die Porträts (darunter auch das Ihrige" womit jeder Tintenfisch, der erfolgreich angeschossen werden soll, gemeint ist) einiger geladener(!) Herren, um die betreffende Tafelserie:Die Schrift st eller und Journalisten Preußen s", vollzählig ferttgstellen zu können". Deshalb erwartet man nun die Einsendung derwerten Photographie"(am besten Brustbild in Visit- oder Kabinettformat) zum Kopieren und Aufnehmen in das National-Album, wenn möglich umgehend oder aber spätestens bis zum 20. Januar 1911" wenn man nicht will, daß man dortungern" vermißt werden würde. Wie wird sich nun jeder byzantinisch-eitle Federfuchser hätte seine ganze bisherige Tätigkeit auch nur darin bestanden, ehrfürchtig von ferne her die Hoflakaien und die dampfenden Semmeln" der Hofrösser zu zählen beeilen, dabei zu sein! Allerdings und dies ist der hinkende Pferdefuß das Ver- gnügen ist mit Geldopfern verbunden. Um ein Exemplar der Tafel, in welcher man sein eigenes Konterfei unterden- jenigen seiner Standesgenossen" findet, als Besitztum an den wonnejauchzenden Busen drücken zu können, sind 20 Mark mindestens aber 10 Mark(in halber Größe l) zu blechen. Wer 50 Mark springen lassen will, kann sich allerdings auch in Prachtausgabe bewundern. Zwar wird mit Perldruck in Paranthese bemertt, daß keine Verpflichtung zur Bestellung bestehe. Aber man kennt sich doch in diesem Punkt. Wer wollte fehlen, wenn es gilt die heiligsten Güter zu bewahren?Der König rief und alle, alle kamen". So wirds wohl auch hier heißen. Haufenweis werden die 10- und 20 Mark-Ritter, spärlicher schon die 50 Markblecher erscheinen; denn wo ist die Garantie, daß man, ohne sich ans eine Tafel zu abonnieren, bildlich auf- genommen wird...?Erkläre mir Graf Jaromir". Um nun auf dieTafeln" zu kommen. Jede a 20 M. soll 65 zu 85 Zentimeter haben. Bei derPrachtausgabe" sind keine Maße angegeben. Rechnet man aber nur ein Pfund auf jeden Papp, so ergäbe sich bei 50 Tafeln ein Gewicht von mindestens 25 Kilo. Es wird also ein sehr schwerwiegendes.,National"-Geschenk sein diesJubiläums Album" borussischerPatnoten". Die Kehrseite heißt freilich sehr viel anders. Mindestens 500 Porträts sollen auf jede Tafel kommen. Wie winzig, wie ersterbend nichtssagend wird sich da der Einzelne aus- nehmen? Aber immer hereinspaziert, ehrenwerte Herren Byzanttner. Hurra I hurra l Als Abonnentenfang niedrigster Sorte erweist sich die von einigen Zeitungen und Familienblättern eingerichtete Abonnenten- Versicherung. In den Reklamen, in denen zum Abonnement auf die Zeitung aufgefordert wird, wird darauf hingewiesen, daß die Abonnenten gegen Unfall, Invalidität versichert seien und daß selbst bei natürlichem Tode Sterbegeld gewährt werde. Mancher wird durch solche Versprechungen zum Abonnement veranlaßt, aber erst zu spät sieht er ein, daß er einer Täuschung zum Opfer ge- fallen ist, nämlich dann, wenn er an die sogenannte Versicherung Ansprüche stellen will. Da stellt sich vielfach heraus, daß er ent- weder sich nicht besonders zur Versicherung gemeldet hat oder aber es stehen soviel Hindernisse und Bestimmungen der Versicherungs- anstatt, bei der die Abonnenten versichert sind, im Wege, daß an die Erfüllung eines Anspruches nur in verhältnismäßig wenig Fällen zu denken ist. Wird aber in dem oder jenem Falle wirklich einmal ein Anspruch erfüllt, so wird von dieser Tatsache in der Zeitung mit möglichst großen Lettern der Leserschaft Kenntnis ge- geben. Zur Beleuchtung dieser Art Abonnentenfanges haben wir schon verschiedene Beiträge geliefert. Heute möchten wir folgenden hinzu- fügen. DasIllustrierte Familienblatt" hat gleichfalls diese Abonnentenversicherung eingerichtet. Die Abonnenten sind bei der Deutschland ", einer Lebensversicherungsaktiengesellschaft, ver- sichert. Bei natürlichem Tode soll Sterbegeld, bei Ganzinvalidität durch Unfall, bei Teilinvalidität soll eine größere Summe gezahlt werden. Eine Witwe in Spandau , deren Ehemann gestorben «var, macht der Gesellschaft pflichtschuldigst von dem Sterbefall An- zeige. Darauf erhält sie die Mitteilung, die genauen Adressen der Aerzte anzugeben, bei denen der Mann vor seinem Eintritt in die Behandlung des letzten Arztes gestanden hat. Als ob es nicht ge- nügt hätte, daß der Tod des Mannes in beglaubigter Form nach- gewiesen ist. Tot bleibt er, auch wenn die Gesellschaft weiß, daß der Mann noch ein halbes Dutzend Aerzte vorher konsultiert hat. Sechs Tage später erhält die Witwe eine Aufforderung, die Po- lice einzureichen. Nicht jeder Abonnent achtet darauf, daß er auch eine Police haben muß; noch den Reklamen nimmt er an, daß er ohne weiteres versichert ist, wenn er Abonnent ist. Und schließlich evhält die Witwe nach weiteren drei Wochen Wartezeit die Nachricht, daß die Ansprüche hätten abgelehnt werden müssen, weil der Ehemann bei Eingang der Versicherung bereits da» 66. Lebensjahr überschritten hatte. Voraussetzung sei aber, daß der Abonnent bei Ausstellung des Versicherungsausweises diese Altersgrenze noch nicht überschritten habe. Wenn die letztere Be- hauptung richtig ist, warum hat man denn nicht gleich der Frau diese Mitteilung gemacht. Also eS gibt in den meisten Fällen immer einen Haken, der eS ermöglicht, die versicherten Abonnenten um ihre Hoffnungen zu bringen. Aber bei der Leichtgläubigkeit weiter Kreise wird eS immer wieder genug Personen geben, die sich durch alle möglichen Versprechungen ködern lassen. Die Teltower Kreisbahnen und die Grunewaldbahn haben im Jahre 1910 insgesamt 6 570 840 Personen befördert. Von diesen entfallen auf die Strecke Groß-Lichterfelde -Lankwitz - Südende 4 140 986 Personen, auf die Strecke Groß-Lichter- felde-Sechof-Teltow-Stahnsdorf-Machnower Schleuse 939 167, auf die Strecke Alt-Glienicke-Adlershof 419220 und auf die Strecke Steglitz -Dahlem -Grunewald 1 021 467 Personen. Die gesamten Betriebseinnahmen bettugen 637 843 M., davon allein von der Strecke Groß-Lichterfeldc-Siidende 400930 M. Auf allen vier Linien wurden 3 465 014 Fahrscheine zu 10 Pf. ausgegeben, 667 927 zu 15 Pf. und 413 109 zu 20 Pf. Die Strecke Groß-Lichterselde-Machnower-Schleuse hat selbst Fahr-, scheine zu 25 und 30 Pf. Auf Zeitkarten fuhren 1886758Personen. Zur Beförderung dieser Personen legten die Wagen der Bahnen 1 680 786 Kilometer zurück, davon die Motorwagen allein 1 488 017 Kilometer, die Anhängewagen 192 779 Kilo- meter. Die Strecke Groß-Lichterfelde Südende beanspruchte allein 935 283 Wagenkilometer. Die Bahnen verfügen jetzt über 34 Motor- und 18 Anhängewagen. Die Strecke Groß- Lichterfelde Südcnde beanspruchte allein 20 Motorwagen. Die Bahnen beschäftigen jetzt 175 Personen. Von diesen sind 115 zwischen Groß-Lichterfelde und Südende beschäftigt, 32 zwischen Groß-Lichterfelde und Machnow. Die Länge des Netzes beträgt 30,34 Kilometer. Von diesen entfallen auf die Strecke Groß-Lichterfelde Südende 15,11 Kilometer, Groß- Lichterfelde Machnow 10 Kilometer, Alt-Glienicke Adlershof 2 Kilometer und Steglitz Grunewald 2,3 Kilometer. Für das Schutzmannserholungsheim in Rahnsdorf , die scharf- macherische Gründung des Landesdirektors Freiherrn von Man- teuffel, wird seit Monaten und besonders in den letzten Wochen eine sehr beredte Reklame gemacht. Jedesmal fit hervorgehoben, daß die öffentlich erbettelten Geldmittel dazu reichlich fließen, auch aus der Tasche kleiner Leute. Man kann sich lebhaft denken. aus welcher Quelle diese Berichte stammen, und legt ihnen daher den entsprechenden Wert bei. Vorgestern hat die Gründung, die unter dem Protektorat des Kronprinzen segelt, den offiziellen Segen bekommen. Herr von Manteuffel, der das besserungs- bedürftige Polizeikind aus den Windeln hob, will aber ausGe- sundheitsrücksichten" nicht mehr mitmachen. Den Vorsitz hat der unvermeidliche Geheime Kommerzienrat Jakob übernommen. Wenn der nicht dabei wäre, fehlte ja einer. Wir gönnen der Berliner Schutzmannschaft, unter der sich auch anständige Elemente befinden, dieses Heim. Der Polizei- dienst auf der Straße ist an reger VenchrSstelle nicht leicht und hat schon viele Schutzleute invalide gemacht. Nur die unfeine Art und Weise, für diese Gründung bei der Bevölkerung Stimmung zu machen in einer Zeit, in der die Berliner Polizei vor den Ge- richten und in den Parlamenten auf der Anklagebank sitzt, ist ebenso durchsichtig als echt reaktionär. Den im Amte invalide ge- wordenen Schutzleuten muß es ein erhebendes Gefühl sein, das Altenteil aus den Bettelgroschen der Bevölkerung zu empfangen. Derverlorene" Sohn des Milchkühlers Konrad, der, wie wir berichteten, vor 8 Tagen bei einem Umzüge von Garzin nach Müncheberg i. M. vom Wagen verloren gegangen war, ist jetzt auf der Bollersdorfer Feldmark bei Buckow von einem Gärtner des Gutsbesitzers von Flemming erfroren aufgefunden worden. Eine Gerichtskommission hat sich nach dem Fundort begeben. Bier Finger amputiert wurden am Montag einem 16'/, Jahre alten Lehrmädchen, das in der Druckerei von Niesenstahl, Frucht- straße 2, an einer Phönixmoschine verunglückte und in das Kranken­haus eingeliefert werden mußte. Wie uns berichtet wird, war an der Unglücksstelle Verbandzeug nicht vorhanden, die Verunglückte mußte in ihren Schmerzen eine halbe Stunde auf den telephonisch herbeigerufenen Arzt warten. Große Empörung rief gestern mittag unter den Passanten ein Vorgang hervor, über den uns folgendes berichtet wird: Heule(Dienstag) mittag begaben sich ein Fahnenträger mit vier Mann vom zweiten Garderegiment von der Kaserne in der Karlstraße nach der Kaserne in der Friedrichstraße. Kurz vor denselben tänzelte«in neun bis zehn Jahre alter Junge umher. Als der Fahnenträger das bemerkte, ging er auf den Knaben zu und ohrfeigte denselben dermaßen, daß er sich mehrere Male überschlug. Wäre der Knabe ein klein wenig weiter gefallen, so hätte derselbe leicht unter einen Wagen geraten können. Augenzeugen dieses Vorfalles wendeten sich sofort an einen in un» mittelbarer Nähe stehenden Schutzmann, der jedoch angab, nichts von dem Vorgang bemerkt zu haben. Mord? Ein mysteriöser Leichenfund, ber allem Anschein nach auf schweres Verbrechen hinweist, ist gestern abend in Saat- Winkel gemacht worden. Dort wurde in der Nähe der Gastwirtschaft von Renach die Leiche eines etwa 40jährigen, wahrscheinlich dem Arbeiterstande angehörenden Mannes aus dem Spandauer Schiff» fahrtskanals gelandet. Um den Hals des Mannes war ein starker Strick geschlungen, der unter beide Arme hindurch geknüpft war. Bei dem Verstorbenen wurden keinerlei Legitimationspapiere oder Wertsachen vorgefunden. Da der Körper des Toten keinerlei äußere Verletzungen zeigte, nahm die Spandauer Kriminalpolizei zunächst an, daß es sich um einen Selbstmord handele. Allerdings war der hintere Teil des Jacketts vollständig zerrissen und zerschnitten, doch glaubte die Behörde, daß dies durch einen Bootshaken oder durch eine Dampferschraube geschehen sei. Die nähere Untersuchung der Leiche in der Halle in Haselhorst ergab jedoch zur Ueberraschung der Polizei, daß der Tote zwei tiefe Stichwunden am rechten Oberarm aufwies, die auf keinen Fall nach dem Gutachten des anwesenden Arztes durch eine Dampferschraube oder durch einen Bootshaken. sondern zweifellos durch ein Messer oder ein ähnliches Instrument verursacht sind. Die Spandauer Polizei rechnet daher mN der MSglichkeik, daß der Tote das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Die Leiche, die von Tegel aus angeschwemmt ist, kann etwa vier Wochen im Wasser gelegen haben. Der Unbekannte ist etwa 1,78 Meter groß, hat dunkle Haare und Vollbart. Er war mit dunklem Jackett und Hosen, blauen Sweater, weißem Chemisett und Stehkragen, einem grauen wollenen und einem Leinenhemd bekleidet und trug schwarze Strümpfe und Schuhe. An Kohlendunst erstickt ist in der vergangenen Nacht der 46 Jahre alte Wächter Karl Ferner aus der Gr. Frankfurter Str. 62, der seit vier Jahren die Fabrikgebäude auf dem großen Grundstück Blumen- straße 70 nacht« bewachte. Femer hatte in seiner Wächterbnde einen Vlechkasten. den er jeden Abend mit einigen Preßkohlen, die er sich beim Pförtner anzündete, zu heizen pflegte. In der vergangenen Nacht cnlivickeltcn die Kohlen, während er eingenickt war. einen so starken Qualm, daß. er mit seinem Wachhunde, einem vierjährigen Spitz, erstickte. Bestem morgen fand man ihn mit dem Hunde tot auf. Ein Leichenfund«mf dem Bahnhof|« Wriezm beschäftigt seit einigen Tagen die Polizeibehörden. Auf dem Güterbahnhof zu Wriezen wurde gestem vor acht Tagen auf dem Abort die Leiche eines Manne? gesunden, an der je eine Schußwunde am Kopf und in der Herzgegend festgestellt wurde. An und für sich liegt e» nahe, einen Selbstmord anzunehmen, einige Umstände aber deuten darauf hin. daß der Mann auch das Opfer eines Verbrechens geworden sein kann. Um Klarheit zu schaffen. ist es zunächst notwendig, die Persönlichkeit festzustellen! Der Mann ist etwa 20 bis 26 Jahre alt und nur etwa 1,66 Meter groß. Er trug einen grauen Jackettanzug, einen braunen Ueber- zieber mit Plüschfutter und schwarzen Streifen, ein Chemisett mit weißem Stehkragen und grauem Schlips, ein Trikothemd aus Kamel- haaren, einen gelben Kragenschoner, graue Strümpfe, Schnürschuhe und einen grauen, fast neuen Schlapphut mit schwarzem Bande. Bei dem Toten fand man eine silberne Remontoiruhr mit gelber Kette, ein kleines, versilbertes Taschenmesser, einen Revolver mit vier abgeschossenen und einer scharfen Pattone, ein Portemonnaie mit drei Patronen, einen HauSschlüsfe», eine rotledeme Brieftasche,