Mr. 18. 28. Jahrgang. 4. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 21. Januar 1911.
Morgen, Sonntag, den 22. Jannar, 12 Uhr mittags:
Mallen Versammlungen in den Bezirken Groß- Berlins.
Genossen und Genossinnen! Erscheint und sorgt für zahlreichen Besuch.
Partei- Angelegenheiten.
Zweiter Wahlkreis. Sonntag, den 22. Januar, findet nie Urania- Borstellung statt. Zur Aufführung gelangt:„ Eine Reise bach dem Monde". Die Vorstellung beginnt pünktlich 2 Uhr.
Der Vorstand.
Kaulsdorf ( Ostbahn). Die Parteigenossen wollen sich am Sonntag früh 8 Uhr im Lokale von Bobery, an der Stadtbahn, zur Flugblattberbreitung einfinden.
genommen.
Verachtung heimgeleuchtet haben, die er verdient.
104 000 M. zum Lehrerwohngebäude für den Neubau der Gemeinde- sinnigen" Klüngel im roten Haus von heute mit dem Maß von doppelschule in der Jbsenstraße und endlich dem Entwurf und Kostenanschlag über 51 000. zu baulichen Veränderungen im SophienRealgymnasium, Steinſtr. 31/34.
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Die Berliner Volkszeitung" und die Tägliche Rundschau wollten das nicht recht glauben, als wir Ende Dezember von dem Beschlusse des Ausschusses für Unbesoldete Mitteilung machten; beide Blätter hielten es für unmöglich, daß die Stadtverordnetenversammlung sowie der Ausschuß solches beschließen würde. Jetzt ist das Unglaubliche geschehen: Ein Preßsünder hat kein volles Bürgerrecht!
Ein Breßfünder hat minderes Bürgerrecht. Unsere Spießbürger im Noten Hause verüben in ihrer realtionären Berbohrtheit die tollsten Exzesse. Sie mißbrauchen das ihnen anvertraute Selbstverwaltungsrecht dazu, ehrenwerten Mitbürgern Bon den Fernsprechämtern Groß- Berlins ist das größte nach wie Biesdorf . Am Sonntagmorgen 8 Uhr von G. Berlin aus das Bürgerrecht teilweise zu rauben. Vorige Woche haben diese sich vor das Amt 6, das insgesamt 31 460 Anschlüsse zählt. An zweiter Flugblattverbreitung. Die Bezirksleitung. freisinnig nennenden Leute in der geheimen Sigung der Stadt- Stelle steht das Hauptamt 1 mit 23 605 Anschlüssen. Dann folgt Schöneiche und Umgegend. Die Genossen und Genoffinnen des verordnetenversammlung einen Berliner Bürger für unwürdig er- das Amt 4 in der Prinzessinnenstraße mit 21 252 Anschlüssen. Als Bezirts schließen sich am Sonntag der Demonstrationsversammlung flärt, Mitglied eines Berliner Waisenrates zu werden, weil der zu viertes Amt reiht sich das Amit Charlottenburg mit 20 317 An in Friedrichshagen an. Treffpunkt 1 Uhr 20 Min. am Bahnhof diesem Posten Vorgeschlagene wegen Preßvergehen bestraft ist. schlüssen an. Es folgt als fünftes das Amt 7 mit 17 794 Anschlüssen. Rahnsdorf , Abfahrt 1 Uhr 27 Min. Die Versammiung findet nach- Am gravierendsten erschien unferen reaktionären Spieg. Etwas weniger, nämlich 17 291, hat das Amt 3. Dann folgt mittags 2 Uhr in Konrads Festsälen statt. Bestrafung bürgern die des Breßbengels wieder ein Amt in den Vororten, nämlich Wilmersdorf , mit 13 436 wegen BeDie Versammlungsbesucher von Borsigwalde leidigung eines Berliner Amt 2 Borfigwalde. und dann erst das kleinste in Moabit Berliner Armenvorstehers. Der Redakteur mit 12014 Anschlüssen. werden ersucht, sich am Sonntag, den 22. Januar, vormittags 11 Uhr, Von den übrigen Aemtern in den in den bekannten Lokalen von Schulz und Zühleke zum Abmarsch seiner Verantwortung erscheinenden Blatte so heißt der Preßverbrecher hatte in dem unter Vororten ist das größte Nigdorf mit 3825. Dann folgt Steglit einer Beschwerde mit 2899 und Groß- Lichterfelde mit 2286 Anschlüssen. lleber 1000 nach Wittenau einzufinden. Französisch- Buchholz . Am Sonntag, vormittags 11 Uhr: Treff einer Arbeiterfrau über eine ihr zuteil gewordene Behandlung durch Anschlüsse haben außerdem noch Bankow mit 1522, Lichtenberg 1499, punkt bei Kähne. Dann Abmarsch nach Pankow und Schönhausen einen Armenvorsteher Raum gegeben. Die betreffende Frau wollte Treptow 1439, Ober- Schönewveide 1230, Weißensee 1222 und zu den Protestversammlungen. ihren Sohn bei einem Gemeindeschullehrer zum Knabenhort an- Reinickendorf mit 1065. Verhältnismäßig fleine Aemter find Adlers. Oranienburg . Zu der am Sonntag mittags 12 Uhr im Lokal melden. Der Lehrer ist zugleich Armenvorsteher. Die Frau ging hof mit insgesamt 284, Sohen- Schönhausen mit 124, MühlenAlle diese Waldhaus, Sandhausen , stattfindenden Boltsversammlung wird früh zu einer Zeit nach der Wohnung des Lehrers, too er als Armen- bed mit 31 und Großbeeren mit 20 Anschlüssen. Zahlen faffen die Haupts und Nebenanschlüsse zusammen. 8 Uhr von den Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung vor- vorsteher keine Sprechstunde hatte. Als sie sich in der Wohnung Bei den Nebenanschlüssen unterscheidet man wieder zwischen des Lehrers meldete, wurde ihr sofort von Angehörigen desselben postalischen und folchen, die bon der Pribatindustrie gefagt, sie solle sich einfinden wenn Sprechstunde sei. Das geschah, hergestellt sind. Postalische Nebenanschlüsse hat am meisten daß die Frau gefragt wurde, in welcher Sache sie Amt 6 mit 10 388. Die meisten privaten Nebenanschlüsse fäme. Die Frau ging zu der angegebenen Zeit wieder zählt dagegen Amt 1 mit 4012. Alle Berliner Aemter zählen zus Der Sturz des Wilmersdorfer Stadtverordneten- Borstehers Leidig. zu dem Herrn und mußte mit den Armen auf dem sammen 123 416 Anschlüsse, von denen 47 122 postalische und 9511 Die Angelegenheit Leidig, über die wir am Donnerstag Korridor warten. Als sie dann raufam, kam es zu einer private Nebenanschlüsse sind. Charlottenburg zählt allein 7142 unter Borortnachrichten berichteten, hat, wie uns aus Wilmers fleinen Auseinandersezung, die damit endete, daß der Lehrer die postalische und 1127 private Nebenanschlüsse. Bei Wilmersdorf find diefe Bahlen 4434 und 338. Die Industrieorte Adlershof und dorf geschrieben wird, den nach Lage der Umstände erwarteten Ver- Arbeiterfrau aus der Wohnung wies. Diese Behandlung einer Ober- Schöneweide nehmen insofern eine Sonderstellung ein, als lauf genommen. Am Donnerstagabend hielt die unter Leitung des Arbeiterfrau durch einen Lehrer und Armenvorsteher wurde in dem dort die Nebenanschlüsse zahlreicher find als die Hauptanschlüsse. Stadtverordneten - Vorstehers stehende Frattion der Dreißig eine Artikel als unfreundlich und grob bezeichnet. Der Armenvorsteher Sigung ab, in der der Herr Professor selber zu der Einsicht tam, fühlte sich beleidigt und klagte. Der Magistrat der Stadt Berlin , daß es das beste wäre, des amtlichen Berkehrs mit den vertreten durch Stadtrat Münsterberg, unterzeichnete gegen den Wenn am Hofe das Ordensfest stattfindet, schlicht sich dem schnatternden Gänsen" überhoben zu sein und demzufolge Redakteur W. den Strafantrag und es erfolgte nunmehr Klage im selben die Cour an, bei der es sich um die Vorstellung der geladenen von der Leitung der Stadtverordneten Versamm öffentlichen Interesse. Dadurch kam der angegriffene Armen- Personen handelt. Das Bedürfnis, gesehen zu werden, ist ganz Iung zurüdautreten. Es heißt, daß die Fraktion den Stadt- vorsteher neben seiner Gattin und Tochter in die Lage, felbst selbstverständlich. So tommt es, daß bei diesen höfischen Festen ein verordneten Koch, einen höheren Staatsbeamten, dem Drts- Beuge sein zu können. In der Verhandlung wurde die als Zeugin Brunk und ein Lurus herrscht, der kaum zu überbieten sein dürfte. parlament als Nachfolger des Herrn Leidig präsentieren will. geladene Arbeiterfrau ohumächtig und dadurch vernehmungsunfähig. Speziell die Damenwelt ist es, die durch glänzende Toiletten Der Magistrat von Wilmersdorf wird von dieser Wendung der Der Beklagte verzichtete- um die Verhandlung abzufürzen auf glänzen will, wobei man sich zu überbieten sucht. Die„ Voffische Beitung" bringt eine Schilderung dieser Toiletten, aus der wir Dinge mit einem Stoßseufzer der Erleichterung Kenntnis genommen die Vernehmung, die durch Vertagung der Sache hätte herbeigeführt folgendes wiedergeben: haben. In der Kommunalpolitik beschlagen wie nur einer, wußte werden können und der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Unger, Herr Leidig die Rechte der Stadtverordnetenversammlung mit an- regte die Zurücknahme des Strafantrages an, wenn der Beklagte erkennenswerter Energie wahrzunehmen; jedoch war ihm gleichzeitig dem Armenvorsteher eine Erklärung gebe. Das lehnte der Herr im seltenen Maße die Kunst eigen, an allen Eden und Enden an- aber ab mit den Worten: Ich will, daß der Angetlagte zustoßen. Mit der Lokalpresse verdarb er es gründlich, und bestraft werde". Daraufhin wurde das Urteil gefällt und auf fein Verhältnis zu den Bürgermeistern und Stadträten soll derart die unglaublich hohe Strafe von vier Wochen Gefängnis erkannt. gewesen sein, daß es nicht zum Aushalten" war. So kann man Das Gericht meinte, der Beklagte habe einer hysterischen Frau es erklären, daß der Magistrat der Gelegenheit beim Schopfe pacte ohne weiteres geglaubt und das sei ein strafschärfendes und wegen eines Ausdrucks, dessen Wirkung unter anderen Umständen durch einige entschuldigende Worte ausgeglichen wird, den Staatsanwalt in Bewegung setzte.
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Moment. Das sprach das Gericht aus, ohne über den Zustand der Arbeiterfrau einen Sachverständigen gehört zu haben. Daraufhin wurde der langjährige Hausarzt der Arbeiterfrau von Die arbeitende Bevölkerung von Wilmersdorf hat in Herrn dem Redakteur W. um ein ärztliches Gutachten gebeten. Dasselbe Leidig einen ihrer verbissensten Widersacher. Als ehemaliger Be- lautete dahin, daß der Arzt während der Dauer seiner Beobachtung amter des Zentralverbandes deutscher Industrieller nichts an der Frau bemerkt habe, was auf hysterische oder ist er gleich dieser Organisation nicht nur ein scharfmacherischer epileptische Erkrankung schließen ließe. Frau B. so heißt es Feind der Sozialdemokratie, sondern auch ein fanatischer wörtlich in dem Attest ist eine sehr blutarme Person, welche Gegner aller kommunalen und staatlichen Sozialpolitit. Er war infolge ihrer Blutarmut bei körperlicher Anstrengung zu Ohnmachts. ein Lobredner der jetzt glücklich beseitigten Bezirkswahl, weil anfällen neigt." mit ihrer Hilfe die Sozialdemokratie aus dem Stadt- Der Dhnmachtsanfall im Gerichtssaale war nur erfolgt, weil parlament ferngehalten werden konnte; ihm war es zuzuschreiben, die Frau P. an dem Morgen des Terminstages Wäsche gewaschen daß vor einigen Monaten der Magistratsantrag, ein Mitglied der hatte, dann, ohne etwas gegessen zu haben, nach dem Gericht geeilt Dristrantentasse in die Wohlfahrtsdeputation war, wo sie über zwei Stunden auf dem Korridor bis zu ihrem aufzunehmen, zu Fall fam. In der letzten Zeit tat sich Herr Leidig Aufruf warten mußte. Auf Grund des ärztlichen Attestes beals einer der eifrigsten Förderer des Straßenbahnbertrages antragte der Redakteur W. die Wiederaufnahme des Verfahrens, herbor; und zwar stärtte er die Position der Großen was aber leider abgelehnt wurde.
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Berliner " nicht eben, weil er Kirchturmspolitiker und Gegner Unseres Erachtens ist diese Bestrafung W.8 zu unrecht erfolgt. des gwvedverbandes war, sondern weil er den Grundsätzen des Schlimm genug ist es übrigens, daß Stadtrat Münsterberg den Scharfmacherverbandes gemäß es für seine Aufgabe hielt, der in Strafantrag unterzeichnet hat, und es dürfte unserer Erinnerung Groß- Berlin drohenden Kommunalisierung der Verkehrs- nach seit undenklichen Zeiten das erste Mal gewesen sein, daß bom mittel möglichst viele Hindernisse in den Weg zu legen. In| Berliner Magiftrat ein Strafantrag gegen die Bresse gestellt worden diesem Streben hatte er, wie ja erst durch den verhängnisvollen ist. Daß er gerade von Herrn Münsterberg unterzeichnet wurde, Beschluß vom Mittwoch offenbar geworden ist, die übergroße Mehr- der im Nebenamt sich selbst journalistisch betätigt, ist besonders heit der Stadtverordnetenversammlung hinter sich. Es ist be charakteristisch. Im allgemeinen hat der Berliner Magistrat die zeichnend für das Wilmersdorfer Stadtregiment, daß Herr Leidig Kritik durch die Presse stets anerkannt und sich gelegentlich darauf nicht über derartige in Schöneberg und wohl auch in beschränkt, der Presse auf unrichtige Darstellungen seine Auffassung Charlottenburg völlig unmögliche Anschauungen zu Falle fam, entgegenzustellen, wie das ja auch Privatpersonen tun, denen es nur und daß er, wie dies am 30. Dezember 1910 noch in einer um die Sache zu tun ist.
Höfischer Prunk.
Unter den Festlichkeiten, die alljährlich bei Hofe stattfinden, pflegt die dem Ordensfest folgende Cour eine der glänzendften au fein. Namentlich die neu vorzustellenden Damen und ihre Angehörigen laffen es sich angelegen sein, den Ansprüchen, die eine fo feierliche Gelegenheit an ihren Geschmad und ihre Brachtliebe stellt, volles Genüge zu leisten. Es ist nicht leicht, bei Gewändern, deren streng vorgeschriebner Schnitt Veränderungen nicht zuläßt, dennoch immer wieder Neues an Zusammenstellungen in Stoffen und Auspuß zu ersinnen.... Auch auf der gestrigen Cour boten die Hoftoiletten vieler anwesenden Damen einen Anblick von wahrhaft blendender Schönheit. Unter den Roben überragten einige wiederum durch ganz besondere Schönheit die übrigen. Jede dieser Roben besteht aus dem eigentlichen Kleid und der an den Schultern befestigten, mehrere Meter lang herabwallenden Schleppe. Ein wahres Feengewand war eine hellrosa Toilette; ein aus rosa Chiffon bestehendes, überreich mit Silber gesticktes Kleid, über das eine Schleppe aus gleichfarbigem Samt bom zartesten Roso fiel, von der sich in köstlicher Silberstickerei ausgeführte Rosen und Schleifen abhoben. Mindestens ebenso schön erschien den Zuschauern das Kleid aus Silbertüll, das mit Spitzen und Perlen verziert war und durch eine Schleppe aus hellblauem Samt mit eingestickten Aehren und Schleifen Louis XV. ergänzt wurde. Vielleicht das prunkendste von allen war das aus Goldbrokat mit Türkisenstiderei angefertigte Kleid, deffen Schleppe aus türkisfarbigem Samt bestand, von dessen leuchtendem Grund sich in erhabener Arbeit aufgelegte goldene Rosen in föstlicher Ausführung abhoben. Sehr wirkungsvoll erschien ein Kleid aus apfelgrünem und weißem Brokat, über das eine aus Silberstiftperlen angefertigte Tunika fiel, im Verein mit der aus apfelgrünem Samt bestehenden und mit breitem Stuntsbesatz verbrämten Schleppe aus gleichfarbigem Goldbrokat mit dunkler Belzverbrämung. Eine ältere Dame, die zwei liebenswürdige Töchter vorstellte, trug ein Kleid aus grauem Satin riche, das reich mit echten Spizen garniert war, während von der Schleppe aus grauem Samt sich prächtige Silbersticercien und dunkler Nerzbefab abhoben. Vorherrschend waren zur Her stellung der Kleider weiße Stoffe verwendet worden: Durchesse oder Silberbrotate, reich mit echten Spitzen oder köstlichem Pelzbesaß verziert, von denen sich dann die aprikosen- und erdbeerfarbenen, die terracotta oder hellgrünen Schleppen wirkungsvoll abhoben. Aber auch eine glitzernde Schleppe aus Silberbrokat über einem föftlichen weißen Seidenkleid, eine gelbe Moirés schleppe über einem Geriefel aus echten Spißen, und die weniger tostbaren, dafür aber duftigen mit zarten Blumen geschmückten Seidenschleppen der jungen, eben erst zur Vorstellung kommenden Damen fielen teils durch köstliches Material, teils durch die Eleganz ihrer Machari vorteilhaft auf."
Was mag nur ein einziges Kleid kosten, das an dem Ordens. fest zur Schau getragen wurde. Sicherlich ein kleines Vermögen. Laufende dagegen haben kaum soviel, um ihre Blögen zu deden.
nationalliberalen Bersammlung des Drtes geschah, un- Aber wenn der Fall auch anders liegen würde, als er tatsächlich gestraft die kommunale Sozialpolitik gleich den zugebundenen liegt, ist der Beschluß der freisinnigen Rathausmehrheit gänzlich unver Frauenröden eine Modefache nennen durfte, die man in dem ständlich. Jeder im Preßwesen Bewanderte weiß, daß ein individuell gefärbten" Wilmersdorf durchaus nicht Redakteur nicht alle Artikel im Blatte selber schreiben kann; mitzumachen brauche. Ein äußerlich nebensächlicher, rein auf er fann auch nicht jede Angelegenheit selber nachprüfen, bedienen. dem persönlichen Gebiet liegenver Borfall mußte den Anlaß geven, muß sich vielmehr zuverlässiger Mittelspersonen daß Herr Leidig vom Bostament herabgestürzt wurde. Trotz aller Gewissenhaftigkeit kann auch ein Redakteur einmal Unrichtiges veröffentlichen; erdeben doch so viele Staatsanwälte Ane Geplante städtische Hochbauten. Der Magistrat hat am 5. No- flagen, die unhaltbar sind, obwohl denselben ganz andere Hilfsmittel In dem Bericht über die Stadtverordnetenversammlung in der vember 1909 gemäß einem Ersuchen der Stadtverordnetenversammlung zur Verfügung stehen wie Redakteuren. Der Unterschied ist nur der, gestrigen Nummer heißt es, daß der erste Antrag, Maßnahmen zur befchloffen, wie die Fleischgroßballe auch die Gemüse und Obst daß ein Redakteur für eventuelle, unrichtige Behauptungen bestraft Abhilfe der Arbeitslosigkeit zu treffen, bon unferer Fraktion im großballe nach dem der Stadtgemeinde gehörenden Gelände an der wird, ein Staatsanwalt aber nicht. Aber die Bestrafung genügt Jahre 1897 gestellt worden sei. Es muß heißen: 1891. Die Zahl Stniprodestraße zu verlegen. In der legten Sigung der Hochbau- unseren freisinnigen Kommunalpolitikern nicht, der bestrafte Ne der organisierten Arbeiter in Berlin ( inkl. Hirsch- Dundersche und deputation lag der Vorentwurf zum Bau dieser Großmarkthallen Nach dem Kostenüberschlag erfordert der Bau einen Auf- dakteur muß auch noch im bürgerlichen Leben für seine Schandtaten christliche) beträgt nicht 200 000, sondern 300 000. wand von 14 800 000 m. Die Deputation hat den Borentwurf büßen. Er darf fein unbefoldetes Kommunalamt bekleiden. Damit Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe soll nach einer Vorlage Echöffe des Magistrats erweitert werden. Die Verkaufszeit an Sonntagen mit geringen Abänderungen angenommen. Ferner genehmigte die wird er eines Teiles feines Bürgerrechtes beraubt. Deputation den Vorentwurf zur Einrichtung eines Kohlenplages auf fonnte der bestrafte 23. fein, Stadtverordneter soll nur bis 10 Uhr dauern, mit Ausnahme der Nahrungs- und dem städtischen Grundstüd am Stralauer Blaz, Ede der Fruchtstraße. fann er nach der Städteordnung werden, wenn er gewählt Genußmittelbranche. Die Stadtverordnetenversammlung hat die Außerdem stimmte die Deputation den speziellen Entwürfen und wird; aber im Waisenrate zu fizen ist er unwürdig. Magistratsvorlage in einen Ausschuß verwiesen, weil einem Teil Koftenanschlägen zu für den Neubau der vierten Irrenanstalt in Das bestimmt die freisinnige Mehrheit im Rathause. Ein Preß der Stadtverordneten die Vorlage nicht weit genug geht, ein Buch- West, die Kosten hierfür belaufen sich auf 1439 000.. fünder hat hiernach geringeres Bürgerrecht als ein anderer Sterb- anderer, nicht unerheblicher Teil von Stadtverordneten die kleine ( darunter 626 000 m. für 2 Verwahrungshäuser), den Entwürfen zur licher. Und alles das geschieht im Namen der Selbstverwaltung. Reform verhindern möchte. In den letzten Wochen hat nun eine Erweiterung des Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Kinderkrankenhauses, abschließend mit 1 950 000 M.( darunter 243 000 m2. für den Pavillon Wer in solcher Weise mit der Selbstverwaltung umgeht, mißbraucht Iebhafte Protestbewegung eingesetzt von den Geschäftsleuten, die für Gonorrhoekrante und 227 000 m. für den Pavillon für Syphilis - sie und ruiniert sie schließlich. Die freifinnigen Vorfämpfer von Gegner jeder Einschränkung der Verkaufszeit sind. Die Stadtverfrante), ferner dem speziellen Entwurf und Kostenanschlag über ehedem, die selbst politisch Bestrafte waren, würden den freis lordneten werden bestürmt mit Petitionen dieser Rückschrittler, die